Thu Jul 19 21:35:27 CEST 2012
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Olli the Driver
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Audi, Probefahrt, Q3
[galerie] Langsam wird es Zeit für die Probefahrten. Ich bin diese Woche bei mehreren Autohäusern gewesen und der erste Wagen auf meiner Liste der diese Woche schon zur Probefahrt bereit war ist der Audi Q3. Ein Auto das ein halbes Jahr Lieferzeit hat, also bin ich mit meinen Probefahrten nicht zu früh dran. SUV oder nicht SUV, das ist hier die Frage. 2008 habe ich mich nach einem Test des VW Tiguan noch gegen diese Fahrzeuggattung entschieden, zwischenzeitliche Fahrten im Ford Kuga und Nissan Qashqai Leihwagen haben diese Haltung auch noch bestätigt. Aber letztes Jahr im Norwegen Urlaub hat mein C70 auf den Schotterpisten doch mehr als ein mal Bodenkontakt gehabt, der Kompressor der Klimaanlage war durch Steinschlag beschädigt, und seit ich auch noch angefangen habe Ski zu fahren denke ich auch über einen Allradantrieb nach. Also gute Gründe sich noch mal mit den SUV zu beschäftigen. Auf meiner Liste stehen der Audi Q3, BMW X1 und der Volvo XC60. Andere Fahrzeuge kommen als Firmenwagen entweder nicht in Frage (sonst würde ich mir z.B. den Range Rover Evoque ansehen) oder gefallen mir nicht (etwa der Mercedes GLK oder der VW Tiguan). [mehr] So übernehme ich einen Q3 2.0TDI mit Frontantrieb, Handschaltung und 140 PS. Diverse Extras hübschen diesen Wagen noch auf. Die Volllackierung halte ich noch für verzichtbar, die Xenon-Scheinwerfer würde ich aber schon nehmen, mein Rücken freut sich über die vielfältig verstellbaren Sportsitze und mein Spieltrieb wird vom großen Navi bedient. Das Platzangebot für den Fahrer ist gut. Nicht überragend, die breite Mittelkonsole nimmt mehr Platz als nötig ein, aber der Platz ist ok, man ist nicht so eingezwängt wie z.B. in einem BMW. In anderer Richtung hat man etwas zu viel Platz. Kopfraum ist genügend vorhanden (der Wagen hatte kein Glasdach), aber der Abstand zum Lenkrad ist mir etwas zu groß. Ich stelle den Sitz so ein wie in diversen Sicherheitstrainings gelernt und versuche die Lenksäule passend dazu einzustellen. Aber auch wenn ich die Lenksäule ganz rausziehe ist sie mir noch etwas zu weit entfernt, ich muss die Arme mehr durchstrecken als mir lieb ist. Zu wenig Platz haben hingegen die Knie, die stossen gegen die untere Lenksäulenverkleidung. Auf den Rücksitzen ist für ein Auto von gerade mal 4,40 Länge hingegen viel Platz, da saß ich auf der Urlaubsfahrt im aktuellen Sharan hinten beengter. Auch der Kofferraum geht für ein Auto dieser Größe in Ordnung, wenn man den doppelten Ladeboden entfernt gewinnt man noch 18 cm Höhe. Das reicht für so ein Auto, da bieten manche die länger sind weniger Raum. Die Sportsitze sind bequem. Nicht so eng wie z.B. bei BMW und gut verstellbar, mir ist insbesondere die Neigungsverstellung der Sitzfläche wichtig. Dazu noch die Lendenwirbelstütze, alles passt, hier kann man sich wohl fühlen. Der Wohlfühlfaktor wird vom Armaturenbrett etwas getrübt. Dieses wirkt nicht so hochwertig wie im A4 oder zurückhaltend schlicht wie im aktuellen A3. Hier hat man eher den Eindruck eine etwas aufgeblasene Version des A1 vorzufinden. Nichts gegen die Materialien, die Oberflächen sehen gut aus, wenn auch nur der obere Teil geschäumt ist, unten nur Hartplastik, aber gut aussehend, aber da fasse ich selten hin, meistens ruhen meine Hände auf dem Lederlenkrad. Nein, die ganze Gestaltung passt nicht. Die Regelung der Klimatisierungsautomatik nimmt viel Platz ein, das Radio samt Navi-Bedieung sitzt in einer großen Blende, und bedienen lässt sich das Navi offenbar nur mit dem Knopf in der Mitte. Da ist ein MMI Regler in Reichweite der Mittelarmlehne oder die Bedienung am Lenkrad besser. Und dann dieses klobige, nur von Hand ausklappbare Display, da hat der neue A3 mehr zu bieten. In Sachen Bedienung gefällt mir die Tempomatbedienung am Lenkrad auch besser als mit einem separaten Lenkstockhebel (beim ersten Versuch den Tempomat zu deaktivieren gebe ich unbeabsichtigt Lichthupe 🙂). Es wird Zeit loszufahren. Etwas brummig geht der 2,0 Liter Diesel zu Werke, ich bilde mit ein den im A4 schon leiser erlebt zu haben. Ist mir etwas zu laut und auch den Klang finde ich nicht sonderlich angenehm. In der Stadt und auf der Landstraße ist man mit dem Motor gut bedient, auf der Autobahn ist er mit dem Q3 doch etwas überfordert. Bis ca. 160 km/h gibt es noch eine spürbare Beschleunigung, darüber wird es sehr zäh. Mit etwas zu wenig, mein Auto müsste wohl den größeren Diesel unter der Haube haben. So lange es auf guten Straßen geradeaus geht ist das Fahrwerk völlig ok. In Kurven neigt der Q3 aber schon etwas zum untersteuern, und dieser Wagen mit seinem naturgemäß höheren Schwerpunkt hat auch eine größere Seitenneigung als normale PKW. Ein Fahrverhalten das mir nicht unbedingt liegt. Ich bin nicht 100%ig überzeugt, fahre den "problematischen" Streckenabschnitt hinterher noch mal mit meinem Auto ab. 2 Tage später konnte ich dann den Volvo V40 fahren. Damit ist für mich klar, das Kapitel SUV hat sich für mich erledigt. Damit sage ich nicht das der Q3 ein schlechtes Auto ist, im Gegenteil, von allen bisher gefahrenen SUV gefällt mir der Q3 noch am besten, aber so ein Auto ist einfach nicht das richtige für meine Anforderungen, das hat diese Probefahrt gezeigt. Natürlich bin ich kein typischer SUV Kunde. Mit ist der aktuelle A4 nur schon zu groß geraten, ob der A3 passt werde ich nach dessen Verfügbarkeit anhand einer Probefahrt prüfen. Der noch aktuelle A3 war in meinem Vergleich 2008 dem A4 klar unterlegen, letztendlich habe ich mich dann für ein Auto entschieden dass von der Größe her in etwa zwischen A3 und A4 steht. Mittlerweile hat Audi auch ein Auto in dieser Lücke, nämlich den Q3. Das war der Grund warum ich mir diesen Wagen angesehen habe. Den noch größeren, höheren und schwereren XC60 werde ich jetzt vermutlich nicht mehr testen, ob ich dem BMW X1 noch eine Chance gebe entscheide ich nächste Woche nach dem Test des 118d. |
Wed Oct 17 17:22:34 CEST 2012 |
Q3Ronaldo
gratuliere zum Schnäppchen!
Deine Antwort auf "Die kleine Kuh im Q-Test - Probefahrt im Audi Q3"