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Olli the Driver

Über meine Volvos, meinen Peugeot und andere schöne Autos

Sun Sep 14 16:08:26 CEST 2008    |    Olli the Driver    |    Kommentare (44)    |   Stichworte: C220, CDI, C-Klasse, Erfahrungsberichte, Mercedes, Probefahrt

Und jetzt die letzte Probefahrt eines Nicht-Volvos. Nachdem ich alles andere einerseits als Firmenwagen in Frage kommendes und andererseits mir selber gefallendes gefahren habe war nur noch die Probefahrt in der Mercedes C-Klasse offen. Hat etwas gedauert, unsere Niederlassung hatte erst keine Diesel mit Handschaltung verfügbar, und Automatik scheidet aufgrund des hohen CO2 Wertes aus. Aber jetzt eine C220 CDI Limousine in Avantgarde Ausstattung. Ich würde mir den Wagen wohl eher als Kombi kaufen, aber war halt nur dieser Vorführer verfügbar, passt scho.

 

Sitzprobe. Der Wagen ist mit den Multikontursitzen ausgestattet, nicht schlecht, aber hier könnte ich vermutlich mit den normalen Sitzen leben. Beim Probesitzen im stehenden Wagen scheint der Fahrerfußraum etwas eng zu sein, da die Mittelkonsole wie üblich bei einem Hecktriebler recht breit ist. Beim Fahren erweist sich der Platz aber als absolut ausreichend, nichts drückt oder kneift. Auch auf der Rücksitzbank ist genügend Platz für mich. Klar, ein Passat oder Mondeo bieten noch mehr Platz, den ich aber nicht brauche, die C-Klasse ist hier genau richtig. Auch der Kofferraum ist für eine Limousine dieser Größe ausreichend, aber wie gesagt ich würde eher den Kombi nehmen.

 

Der Motor ist ausreichend kräftig, man muss aber aufpassen die Drehzahl nicht zu stark absinken zu lassen, der Turbo braucht schon einige Umdrehungen bis er seinen Druck entwickeln kann. Das Nagelgeräusch ist im Innenraum stets präsent. Nicht unangenehm, nicht störend, aber dieser Wagen vermag es weniger als andere moderne Diesel sein Verbrennungsverfahren zu leugnen. Liegt vielleicht auch daran dass der Wagen allgemein sehr leise ist, es dringen wenig Geräusche von außen ins Auto, auch im inneren klappert oder quietscht nichts. Auch auf der Autobahn macht der Wagen eine gute Figur. Vielleicht teste ich noch mal, ob mir schon der günstigere C200 CDI von der Leistung her ausreichen würde, um das Geld in eine bessere Ausstattung zu stecken.

 

Die Mittelkonsole wirkt auf den ersten Blick zwar etwas billig, die Haptik des Hartplastik ist nicht vom besten, insbesondere der Temperaturregler der Klimaautomatik fühlt sich extremst billig an, ich denke da hatte selbst mein Ford Ka seinerzeit besseres Material verbaut. Wahrscheinlich ist die Klimaautomatik deswegen serienmäßig, damit man den Regler nicht so oft anfassen muss :rolleyes:. An der Verarbeitung selber lässt sich aber nichts aussetzen. Aber ein Skoda Superb wirkt innen hochwertiger.

 

Das Fahrwerk ist recht straff, aber komfortabel. Vielleicht mit der "Normal" Stellung im Passat CC vergleichbar. Die Probefahrt im Audi A4 liegt jetzt leider schon 6 Wochen zurück, die beiden Wagen würde ich gerne mal unmittelbar nacheinander fahren. Kurze Unebenheiten kommen manchmal etwas stoßig durch. Insgesamt kommt aber ein sehr angenehmes und sicheres Fahrgefühl in diesem Wagen auf. Natürlich eine Lenkung ohne Antriebseinflüsse, aber zum Glück nicht so direkt wie bei BMW. Angenehm kleiner Wendekreis. Gute, neutrale Kurvenlage, nicht so untersteuernd wie die Fronttriebler, das schlechte Wetter lässt auf meinem "Handlingsparcours" aber keine so hohen Geschwindigkeiten wie sonst zu.

 

Der Wagen ist mit dem Command Navi ausgerüstet. Der riesige Bildschirm verbirgt sich hinter einer Klappe, diese muss erst mal aufklappen damit der Bildschirm sich entfalten kann. So einen ausfahrbaren Monitor hat Volvo schon besser gelöst. Technisch gibt es aber nichts auszusetzen, eine sehr gute Kartendarstellung, einfache Bedienung, schnelle Berechnung, und wenn man der Anweisung nicht folgt wird man nicht noch minutenlang mit einem "bitte wenden" genervt. Auch die Spracheingabe eines Ziels funktioniert hervorragend. Jedenfalls wenn man Ort und Straße kennt, auf der kurzen Probefahrt und ohne lesen der Anleitung hat es sich mir nicht erschlossen wie man Sonderziele wie z.B. eine Tankstelle im Umkreis per Sprachbefehl eingeben kann. Und bei den Sonderzielen sind zwar viele Restaurants aufgeführt, was mir aber fehlt sind gewisse Fast-Food-Ketten. Ich bevorzuge zwar zum richtig Essen gehen andere Restaurants, aber wenn ich beruflich unterwegs bin und Abends auf dem Rückweg Hunger bekomme ist mir Fast-Food immer noch lieber als das typische Autobahn-Raststellen-Essen.

 

Der Klang des Radios ist o.k. Nicht überragend, die Anlage in meinem Volvo ist besser, das Dynaudio System im Passat CC war auch besser, aber in der Reihe der Serienradios (ja, ich weiß, das eigentliche Serienradio ist noch etwas anders als das hier mit dem Command verbaute) mit den normalen Lautsprechern ist dieses System bislang noch das beste. Das Display der Multifunktionsanzeige bietet aber wenige Informationen, wenn die Navigationssicht läuft wird z.B. der Kilometerstand nicht angezeigt.

 

Sehr gewöhnungsbedürftig ist die Fußfeststellbremse. Bin ich doch gestern erst im Passat CC mit dem genialen Auto-Hold unterwegs gewesen, das muss man zwar auch erst mal aktivieren, aber dann leistet es sehr gute Dienste. Bei einem normalen Wagen nehme ich an der Ampel schon mal den Gang raus und nutze die Handbremse. Aber hier? Die Fußfeststellbremse lässt sich nur mit dem Fuß betätigen (zur Not kommt man aber auch mit der linken Hand ans Pedal), wenn kein Gang eingelegt ist, beim losfahren muss man erst mit der linken Hand die Bremse lösen und kann dann mit der rechten den Schalthebel bedienen. Ich finde dieses System extrem unergonomisch und würde mir wünschen, das Mercedes auch eine automatische Handbremse einsetzt.

 

Das Format dieses Wagens ist mehr sehr sympathisch. Nicht zu lang und im Vergleich auch recht schmal, ohne innen dabei eng zu sein. Damit passt man aber auch in kleinere Parklücken, und auch in engen Parklücken kann man die Tür weit genug öffnen um noch bequem aussteigen zu können. Insgesamt ist die C-Klasse kaum größer als der Volvo V50, hat dabei aber einen längeren Radstand.

 

Damit bekommt auch die C-Klasse den Status "Grün", ist neben dem Audi A4 und dem VW Passat CC als Herausforderer für die Volvos gesetzt. Ein guter Wagen, natürlich nicht perfekt, aber mit Schwächen mit denen ich vermutlich leben kann.


Wed Dec 29 17:34:22 CET 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: Olli the Driver:

 

Brav? Oder nicht brav? Mein Test vom Volvo V60 D5 Summum

 

[...] mich (auch dank meiner Bloggerei hier :)) an die Eindrücke vom A4 oder der C-Klasse erinnere würde ich mich im Vergleich mit denen für den S60 entscheiden. Bin gespannt auf den neuen 3er BMW den es bis zu meiner [...]

 

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