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Sun Sep 18 14:01:31 CEST 2016    |    dodo32    |    Kommentare (51)

img-9773img-9773Hallo Zusammen,

 

wer mich kennt weiß, dass ich ein sehr geduldiger Mensch bin der nach dem Motto lebt: „wer hinfällt, muss auch den Mut haben, wieder aufzustehen“. Dieses Motto hat allerdings auch Grenzen die mitunter fließend sind. Bevor man hinfällt hat man freilich einen Plan, ein Ziel, ein Projekt. Und man hat einen Zielkorridor definiert in dem man bestimmte Dinge umsetzen möchte um in einem aus individueller Sicht adäquaten Zeitraum fertig zu werden. Und genau hier liegt das Problem. Ich habe es nicht geschafft.

 

 

img-9774img-9774Aber wie üblich schön der Reihe nach. Den Wunsch einen eigenen Rennwagen von Grund auf neu zu bauen hege ich ja schon länger. Zum ersten mal hatte ich diesen Plan 2013 verworfen als ich mein aktuelles Fahrzeug kaufte. Das war auch besser so denn ich hätte den Neuaufbau eines E21, trotz des damaligen Teilepaketes welches mir angeboten worden war, nicht geschafft. Weder zeitlich noch finanziell. Zumindest nicht dem oben zitierten adäquaten Zeitraum. Was ist denn nun ein adäquater Zeitraum? Aus meiner Sicht, wenn man optimal vorbereitet ist und fast alles alleine macht 2 bis 2,5 Jahre. Also 2 Winter Vollgas.

 

 

img-9775img-9775Jetzt fragen sich sicher schon einige was denn nun vorgefallen ist. Ganz einfach: ich hab die Schnauze voll! Ende, aus, vorbei. Ich habe in die rote Karosserie mindestens 300 Stunden Arbeit und rund 1.500 Euro investiert. Alles für die Katz weil ich einen gravierenden, strategischen Fehler gemacht habe. Und zwar die Sache mit dem Käfig. Dazu aber gleich noch mehr.

 

 

 

 

 

img-9776img-9776Bekanntlich war die Karosserie in einem katastrophalen Zustand. Zu der Überraschung „Abschlussblech“ gesellte sich noch eine verbogene A-Säule und ab da ging das Drama eigentlich los. Da nicht klar war ob sich diese instand setzen lässt oder ob eine neue eingeschweißt werden muss, konnte auch das Bodenblech nicht repariert werden. Der linke Schweller war auch auf eine Länge von ca. 50 Zentimetern herausgetrennt worden. Bevor aber die Bodenbleche nicht erneuert sind können weder Sitzkonsolen noch Käfig eingeschweißt werden. Also wurde überlegt, wie man weiter verfährt.

 

 

img-9777img-9777Herauskommen ist, dass man die Saison zu Ende fährt, dann Kassensturz macht und die Karosse zum Spengler gibt um Schweller, A-Säule sowie Bodenbleche reparieren zu lassen. Ein rechtes Bodenblech wurde als Neuteil organisiert und da ich mir nicht zutraute es einzuschweißen wurde diese Arbeit vergeben. Also alles zum Spengler und ein paar Tage später wieder abholen. Ergebnis: Schweller perfekt eingeschweißt, A-Säule wieder in Ordnung aber die Bodenbleche waren nur aufgeschweißt. Zu allem Überfluss wurde für die Fahrerseite auch noch das rostige genommen, dass der Vorbesitzer reingebraten hatte.

 

 

img-9778img-9778Soweit, so gut. Selbst Schuld denn ich hatte nicht explizit verlangt, dass es eingeschweißt wird. So hätte ich das auch hinbekommen, ging mir durch den Kopf. Egal. Das Loch im Scheibenrahmen und ein paar andere Kleinigkeiten wurden mitgemacht also passte es unter dem Strich. Preislich gesehen. Zumal auch die Kotflügel vorne und hinten gezogen wurden. Dennoch gefiel mir die Sache mit dem Bodenblech nicht. Insbesondere links. Ich hätte gerne noch mehr bezahlt wenn es denn wenigsten halbwegs wieder die ursprüngliche Form gehabt hätte.

 

 

 

img-9784img-9784Aber Schwamm drüber der Rest war mehr als in Ordnung also Phase 2: Sitzkonsolen und Käfig. Der Plan war, das ganze binnen 6 Tagen für die ich Urlaub eingereicht hatte, fertig zu stellen. Dann hätte ich den Innenraum rauslackieren können. Danach die Karosse in den Garten und den Unterboden fertig stellen. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Leider. Ich habe nämlich einen gravierenden Fehler gemacht: den Käfig! Mein Plan war, den vorhandenen Käfig um Zusatzstreben zu ergänzen. Das nennt sich dann Eigenbaukäfig und kann wesentlich günstiger sein, als eine käufliche Lösung. Wäre es auch gewesen wenn ich es nicht grandios verbockt hätte. Zuerst einmal wurde überlegt, welche Zusatzstreben notwendig sind und welche ich zusätzlich haben wollte. Dann wurde vorschriftsmäßig beim Schlosser nahtlos gezogenes Präzisionsstahlrohr bestellt. Für 250,-- Euro!

 

 

img-9785img-9785Der Einbau der Sitzstreben gestaltete sich problemlos. Ebenso das aufschweißen der Käfigplatten. Dann kam der Käfig und die ersten Probleme. Das passte vorne links nicht so wirklich also musste unterfüttert werden. Gefiel mir zwar nicht aber ok, weiter geht’s. Also wurde überlegt, mit welchen Zusatzstreben ich anfange. Als diese ausgemacht waren konnte ein entsprechendes Stück Rohr abgeflext und angepasst werden. Und genau da, lag das erste Problem. Professionelle Käfigbauer nutzen dafür sogenannte Rohrfräsen. Geht theoretisch auch ohne aber der Aufwand ist erheblich. Als das dann halbwegs passte konnten sie eingeschweißt werden. Klappte auch ganz gut aber irgendwas stimmte mit dem Schweißgerät nicht. Aber wenigstens waren schon einmal 2 Rohre drinn.

 

 

img-9786img-9786Lange Rede: ich muss beim verstauen des Schweißgeräts an 2 Drehregler gekommen sein. Bis ich das bemerkte, hatte ich mich nicht nur gewundert, sondern auch tierisch geärgert. Aber ok, weitermachen! Dann die nächste Strebe und die nächste Überraschung: scheiße, ich bekomm’s nicht angepasst. Hin, her, rein, raus es war zum verzweifeln. Als es dann endlich halbwegs passte kam das nächste Drama: die Schweißarbeit sah einfach nur beschissen aus. Punkt. Also flexen, nachschweißen und siehe da: sieht immer noch scheiße aus. Das war jetzt die Kurzfassung. Nach 5 Tagen Dauervollgas habe ich dann aufgegeben und mir eine Auszeit von 3 Wochen genommen. Von allem: Rennauto, Käfig, Garage, Keller.

 

 

img-9787img-9787Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man nicht alles können und machen muss. Darüber hinaus wurden schwerwiegende strategische Fehler gemacht. Ich hätte gar nicht erst anfangen sollen sondern die Karosse entsorgen und mich über die Teile für 8 Euro freuen. Aber ich habe es wenigstens versucht. Und ich habe viel gelernt. Meine Lebensgefährtin im übrigen auch, denn sie hatte das Häufchen Elend ja schließlich angeschleppt.

 

 

 

 

img-9788img-9788Wie geht es nun weiter? Nun, so genau weiß ich das noch nicht. Was ich weiß ist, dass ich weder eine weitere Minute Zeit noch einen roten Heller in den Misthaufen investieren werde. Und ich weiß auch, dass ich nach wie vor den Wunsch verspüre, mir einen Wagen aufzubauen denn Emil wird auch nicht besser. Das heißt ich werde abwarten, sparen und mir zu gegebener Zeit eine weitere Karosserie kaufen. In besserem Zustand und wenn mich das 3.000 Euro kostet. Mir egal. Aber so einen Blödsinn mache ich nie wieder.

 

 

img-9789img-9789Manch einer wird nun sagen, ja, dann stell sie halt weg und mach irgendwann weiter. Ich sage: nein, das mache ich nicht. Der Plan war diesen Herbst mit den Schweißarbeiten fertig zu sein, außen und innen zu lackieren und dann am Kabelbaum anzufangen. Hat nicht geklappt und damit ist der Fisch für mich geputzt denn so wie der Käfig jetzt ist, kann und will ich es nicht lassen. Würde man einen anderen einbauen wollen müssten die Platten wieder raus. Nein, nein, nein. Es reicht. Pech gehabt, Lehrgeld gezahlt und fertig aus. Ob ich sie zersäge oder am Stück vor dem Haus stehen lasse, habe ich noch nicht entschieden. Zersägen wäre eigentlich das Beste denn dann ließen sich die Ersatzteile besser einlagern.

 

 

img-9790img-9790Can’t rain all the time, sagte Eric Draven im Film „The Crow“. Ich werde also weiter ziehen. Auf zu neuen Ufern, neuen Herausforderungen. Und ich werde mich intensiver um Emil kümmern. Wir brauchen ein besseres Setup und darüber hinaus gibt es weitere Kleinigkeiten, die erledigt werden sollten. Und mein neuer Motor steht auch noch im Kochbuch. Den möchte ich unbedingt und das ist auch nicht unmöglich. Am Käfig bin ich kläglich gescheitert also werde ich mich mehr als je zuvor auf meine Kernkompetenzen konzentrieren. Das habe ich früher auch so gemacht und ich ärgere mich sehr, dass ich eine derartige Endsiegmentalität an den Tag gelegt habe. Naja, ich hab’s wenigstens versucht…

 

-dodo-

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Als ich meinen 2er Golf GTI im Jahre 2008 kaufte ahnte ich nicht, wo mich die Reise mit diesem Wagen hinführen würde. Relativ schnell entstand der Wunsch nach 2 Doppelvergasern und damit beginnt auch die Geschichte dieses Blogs.

 

Über das Forum lernte ich sony8V kennen. Viele Telefonate und Treffen später stand dann irgendwann einmal fest: ich hätte gerne ein Rennauto! Auf öffentlichen Straßen kann ich das Auto weder so fahren noch verändern, wie ich mir das vorstelle.

 

Hier findet Ihr die Geschichte meines Golf und wie er vom Youngtimer zum Rennwagen wurde. Überdies Artikel zu meinem E 21, der den Ursprung meiner Leidenschaft bildete. Das wusste ich allerdings erst, als er fertig war. Viel Spaß beim schmökern im Blog!

 

-dodo-

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