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Sat Feb 11 23:09:55 CET 2017    |    dodo32    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: 7 (AU/5G), Golf, VW

 

Lunch BoxLunch BoxHallo Zusammen,

 

wie man unschwer erkennen kann, konnte ich es wieder einmal nicht lassen. :D Dieses mal fiel die Wahl auf eine Tamiya Lunch Box! Das Modell kam 1987 auf den Markt und ist heute als re-release wieder lieferbar. Damals wie heute ein reines „just for fun“ Fahrzeug welches im Maßstab 1:12 gehalten ist und über eine schön detaillierte Kunststoffkarosserie verfügt. Wie bereits im Artikel über den Sand Scorcher erläutert habe ich große Freude daran, letztere optisch ansprechend zu gestalten wenngleich sich der Aufwand bei dieser Karosse, in Grenzen hielt.

 

 

Eigentlich wollte ich den Bausatz ja stehen lassen und erst im Herbst angreifen. Eigentlich. :D Irgendwann sitzt man halt am Abend da und inspiziert den Inhalt des farbig bedruckten Kartons. Es hat keine Woche gedauert und ich konnte es einfach nicht mehr erwarten, das Modell im Betrieb zu bewundern. Also rann an den Speck aber immer schön langsam denn man ist ja beim Hobby und nicht auf der Flucht. Ich habe mir dann auch tatsächlich eine Woche Zeit genommen, um die Box aufzubauen.

 

 

 

GrundiertGrundiertKugellager und Öldruckstoßdämpfer gehören nicht zum Lieferumfang, jedoch liegt ein elektronischer Fahrtenregler bei. Und das bei einem Preis von 100,-- Euro. Das ist fair. Ich konnte es dann doch nicht lassen und habe mir für weitere 10,-- Euro einen Satz Kugellager und ein Fläschchen Silikonöl bestellt. Dämpfer hatte ich noch 4 Stück am Lager da ich diese beim Scorcher nach Augenmaß gekauft und prompt 2 x die falschen mitgenommen hatte. Auch wollte ich es ursprünglich beim Baukastenmotor belassen, aber dazu später mehr.

 

VerpackungVerpackung

 

Der Aufbau des Chassis gestaltete sich problemlos. Als erste Tuningmaßnahme wurde jedoch eine Domstrebe angefertigt, da die Dome sich gegeneinander verbiegen lassen. Bei dem zu erwartenden Gewicht und der Tatsache, dass das Modell Wheelies macht, erschien mir das sinnvoll. Darüber hinaus wurden noch 2 Streben nach hinten gelegt um das Chassis auch in dieser Richtung zu stabilisieren. Regler und Empfänger wurden entgegen der Anleitung weit vorne platziert um ein aufsteigen des Modells bei Vollgas nicht zu unterbinden, aber etwas abzumildern.

 

 

 

StrebenStrebenMan kann die o.g. Wheelie bar auf den Bildern sehen. Sinnvoll, denn sonst kippt sie nach hinten um, wenn man mit Vollgas losfährt. Nun kommt auch der fünfte Stoßdämpfer ins Spiel, der die Antriebseinheit abdämpft. Man muss sich das so vorstellen: die Einheit ist nicht nur so aufgehängt, dass sich die Starrachse hinten dämpfen lässt, sondern auch vorne. Sie kann sich also vorne und hinten vertikal bewegen. Vermutlich hat man das gemacht, dass das Modell nicht schon alleine vom Drehmoment des Motors aufsteigt. Der Stoßdämpfer hat den Vorteil, dass sich das Ganze geschmeidiger fährt denn serienmäßig sind nur zwei recht schwache Federn verbaut von denen mir bereits eine im Fahrbetrieb gebrochen ist.

 

 

GetriebeGetriebeMeine übrigen Öldruckstoßdämpfer passten vorne auf Anhieb. Leider ist das 600er Öl ein wenig zu dick aber ich habe einfach 2 zusätzliche 1 Millimeter Bohrungen in die Kolbenplatten gebohrt. Perfekt! Die Box fällt nun satt in die Federn. Man muss einen Kompromiss finden denn man möchte hart genug sein sie zu dämpfen wenn die Vorderachse wieder aufkommt, aber Bodenwellen etc. sollen auch gut geschluckt werden. Hinten, so dachte ich, reichen die serienmäßigen Dämpferattrappen mit Federn. Aber auch dazu später mehr.

 

 

 

Die Karosserie war freilich wieder die größte Herausforderung. Grundierung hatte ich noch aber keinen gelben Lack. Weil ich zu geizig war mir einen originalen Tamiya Lack zu besorgen habe ich mir im Schnäppchenbaumarkt eine Dose Gelb und Klarlack mitgenommen. Als die Grundierung getrocknet und angeschliffen war, konnte endlich lackiert werden. Dann folgte eine Überraschung! Der Farbton passte perfekt aber nicht nur das, der Lack an sich ließ sich hervorragend verarbeiten! Das Sprühbild der Dose war geradezu perfekt. Kein einziger Läufer und eine spiegelglatte Oberfläche so dass ich auf den Klarlack sogar verzichten konnte. Unglaublich, aber wahr. Die Lackierung ist bis auf 2 kleine Einschlüsse perfekt geworden! Und wieder dachte ich mir: fast zu schade zum fahren. Aber wir bauen hier keine „Shelve Queens“, das Ding muss kesseln. :D

 

 

Eine besondere Freude war es, die Decals aufzubringen. Knifflig, weil die Karosse doch sehr detailliert ist aber beeindruckend, weil die Aufkleber von wirklich exzellenter Qualität sind. Sogar die hinteren Lichter und Blinker ließen sich relativ problemlos aufbringen. Freilich sind wir von Anfängertauglich noch weit weg aber wenn man weiß, was man da macht, einfach klasse. Dann mussten nur noch die getönten Scheiben eingeschraubt werden und die Chromteile befestigt werden. Auf ein übertriebenes Herausarbeiten der Details habe ich verzichtet. Türgriffe, Schloss, seitliche Blinker und die seitlichen Scheibenrahmen mussten reichen. Die vorderen Lüftungsschlitze hätten den sogenannte „Verpfuschungsfaktor“ exponentiell gesteigert da ich dieses mal ja keinen 2 K Klarlack verwendet habe und somit ein entfernen eventueller Fehler den Lack angelöst hätte.

 

 

Dann fehlte eigentlich nur noch ein passender Akku. Da ich keinen Lipo wollte, mussten passende NiMh Zellen gefunden werden. Einen Carson wie für den Scorcher wollte ich in keinem Fall mehr. Kernschrott. Eine Zelle hat nach vielleicht 30 Zyklen den Geist aufgegeben. Das habe ich zu meiner aktiven Zeit nicht mal bei Packs erlebt, die RICHTIG hergenommen wurden. Zuerst wollte ich mir einen NiCd Akku kaufen. Da die aber, wenn ich richtig erinnere, nur bis ca. 1.700 Mah verfügbar sind, habe ich mich dagegen entschieden. Ideal wäre ein 3.500er Nimh gewesen aber woher nehmen? Es gibt keine mehr. Also fiel die Wahl auf einen X-Cell mit 4.500 Mah.

 

 

Nachdem der Akku mit 4,5 Ampere geladen worden war, konnten wir auch schon zur ersten Probefahrt aufbrechen. Und wie zu erwarten war, hatte ich umgehend ein breites Grinsen im Gesicht. Einfach geil, der Gerät. :D Dann wurde der Geradeauslauf eingestellt und ich bin ein wenig vor dem Haus auf und ab gefahren. Danach konnte es endlich in den Garten gehen. Dort wurde schnell klar, dass die hinteren Schraubenfederdämpfer ein hüpfen und springen der Hinterachse zur Folge hatte, dass ich so nicht beibehalten wollte. „Just for fun“, klar, aber die Hüpferei nervt dann doch. Auch die Endgeschwindigkeit mit dem Baukastenmotor war eher „naja“ also bestand Handlungsbedarf.

 

 

Weil ich keinen weiteren „Sport tuned“ Motor kaufen wollte habe ich kurzerhand den vom Scorcher ausgebaut und in die Box eingepflanzt. Etwas aufwändiger gestaltete sich der Einbau der Öldruckdämpfer hinten, die ich mir im Modellbaugeschäft besorgt hatte. Es mussten nicht nur wie vorne die Kolbenplatten gebohrt werden sondern auch Halterungen für oben angefertigt werden, da sie sonst am Motor angestanden wären. Die Federn sind auch einen Tacken zu hart, aber die Anlenkung ist auch ungünstig, also müsste man sie schräger stellen. Auf letzteres habe ich vorerst verzichtet und es konnte eine weitere Probefahrt in Angriff genommen werden.

 

 

Und wieder ein breites Grinsen in meinem Gesicht. Die Box geht vorwärts, dass es eine Freude ist. Auch das springen mit der Hinterachse hat sich auf ein absolut erträgliches Maß reduziert. Man muss auch immer die Gesamtkonstruktion sehen. So einfach lässt sich das nicht beruhigen und wenn man über Bodenwellen fährt die fast so tief sind wie ein Reifen, muss man die Kirche schon irgendwo im Dorf lassen. Fast vergessen: die Fahrzeit! Ich habe sie nicht gemessen weil ich immer aufgehört habe, bevor ich auch nur einen Leistungsverlust feststellen konnte. Das war meist so nach 30 Minuten. Unglaublich. Der Vortrieb bleibt einfach konstant und der Akku will und will nicht leer werden. 1987 wäre man froh gewesen auf 8 Minuten zu kommen und heute hört man auf, weil man keine Lust mehr hat. :D

 

 

Mein Fazit: tolles Modell! Ein wenig im Garten rumbashen und die hübsche Optik genießen. So gefällt mir das! Mal schauen, vielleicht ziehe ich noch einen Blackfoot zu gegebener Zeit aber ich sollte so langsam mal wieder was an Emil machen. ;)

 

Grüße

-dodo-

 

 

 

DomstrebeDomstrebe

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Mon Aug 12 17:37:05 CEST 2019    |    Druckluftschrauber52614

Hallo,

ich wollte mich kurz für diesen tollen Bericht bedanken. Wir haben aufgrund dieses Berichtes eine Lunchbox mit dem entsprechenden Zubehör wie 4.500er Akku, Öldämpfer, Kugellager, Sport tuned Motor etc. gekauft. Es macht einfach einen heiden Spaß! Aber unsere Federung lässt zu wünschen übrig. Darum meine Frage an dich: welche Federn hast du aus dem Öldämpfersatz für die Vorderachse und welche für die Hinterachse verwendet? Zudem sitzt durch die hinteren Dämpfer, die Karosserie hinten sehr weit oben. Hast Du die irgendwie eingekürzt?

Vielen Dank schon mal und noch einmal ; das Lob für diesen super tollen Bericht.

Tue Aug 20 18:38:48 CEST 2019    |    dodo32

Hi, schön dass Dir der Bericht gefällt. :) Ich hab mir Stoßdämpfer aus dem Zubehör von Absima besorgt. Einfach mal googlen. Wenn ich richtig erinnere, habe ich auch ein zweites Loch in die Dämpferplatten gebohrt um dickeres Öl verwenden zu können. Mit den Öldämpfern fährt das Modell dann auch anständig. :)

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Als ich meinen 2er Golf GTI im Jahre 2008 kaufte ahnte ich nicht, wo mich die Reise mit diesem Wagen hinführen würde. Relativ schnell entstand der Wunsch nach 2 Doppelvergasern und damit beginnt auch die Geschichte dieses Blogs.

 

Über das Forum lernte ich sony8V kennen. Viele Telefonate und Treffen später stand dann irgendwann einmal fest: ich hätte gerne ein Rennauto! Auf öffentlichen Straßen kann ich das Auto weder so fahren noch verändern, wie ich mir das vorstelle.

 

Hier findet Ihr die Geschichte meines Golf und wie er vom Youngtimer zum Rennwagen wurde. Überdies Artikel zu meinem E 21, der den Ursprung meiner Leidenschaft bildete. Das wusste ich allerdings erst, als er fertig war. Viel Spaß beim schmökern im Blog!

 

-dodo-

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