Sun Oct 23 20:41:22 CEST 2016
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dodo32
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Kommentare (48)
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nach dem Debakel mit der roten Karosse war meine Motivation auf den Nullpunkt gesunken. Der ganze schöne Plan ist durcheinander also kann nicht lackiert werden und somit geht es diesen Winter auch nicht weiter. Da ich nun 5 Jahre in der Garage schraube habe ich gerade auch ehrlich gesagt keine Lust mehr, etwas an Emil zu machen. Der Hänger steht im Hof, die Karosse davor und in der Garage selbst ist es einfach zu eng um beispielsweise am Fahrwerk die notwendigen Besichtigungen durchzuführen. Egal. Kommt Zeit, kommt Rat. Mir fällt schon was ein.
Besonderheiten Zum damaligen Zeitpunkt war es bei Tamiya üblich, die ferngesteuerten Autos dem Original detailgetreu nachzubilden. In unserem Fall eine wunderschöne aus ABS Kunststoff gefertigte Karosserie, Fahrwerksteile aus Metall und Öldruckstoßdämpfer. Darüber hinaus liegt dem Bausatz ein kompletter Kugellagersatz bei. Die Box, welche die RC Komponenten aufnimmt, ist komplett gekapselt. Ebenso das Getriebegehäuse. Das war 1979 keine Selbstverständlichkeit! Auf ein Differential wurde ebenfalls verzichtet. Vermutlich um den Vortrieb auf Sand nicht unnötig einzuschränken.
Der Baukasten
Die Karosserie Für mich das Highlight und für die meisten sicher auch die größte Herausforderung. Eine solche ABS Karosserie will nämlich gebaut werden, zumal sie aus zahlreichen Einzelteilen besteht. Nun kann man es sich einfach machen: Pi mal Auge zusammenschrauben, Farbe draufpinseln / sprühen, Aufkleber drauf und fertig. Ganz so einfach wollte ich es mir freilich nicht machen und habe die Karosse zuerst einmal in Augenschein genommen. Bis auf eine kleine „Delle“ und ein paar hauchdünne Grate waren keine Unregelmäßigkeiten festzustellen. Tamiya halt. Wer nun aber glaubt, der Kittel ist damit für mich geflickt, der täuscht sich.
Empfehlenswert ist das Tamiya Schleifpapier, welches auf die Anforderungen des Plastikmodellbaus hin entwickelt wurde. Und nein, das ist keine Geldmacherei sondern insbesondere für den Einsteiger ein Segen, weil er diesen Punkt dann praktisch aus dem Kopf nehmen kann. Ich habe ein 600er von KWB genommen weil ich nur noch ein wenig 1500er und 2000er hatte und das dann doch etwas zu fein ist, um die Details herauszuarbeiten. Das anpassen der Nase hat dann gute 2 Stunden gedauert aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Passt sauber und ordentlich und auch die Sicke zur Karosserie ist absolut in Ordnung. Der Einbau des Schiebedachs ist rasch erledigt. Man sollte nur darauf achten, es sauber zu zentrieren. Der Optik (Sicke) zuliebe. Es wäre auch möglich gewesen es hinten aufgestellt einzukleben aber da ich mit dem Auto auch fahren möchte und Überschläge durchaus vorkommen können, habe ich darauf verzichtet.
Erwartungsgemäß war das lackieren der Scheibenrahmen und hinteren Lüftungsschlitze wieder einmal eine kleine Herausforderung. Die Details erspare ich dem Leser an dieser Stelle denn das muss man einmal gemacht haben um zu wissen, worauf es ankommt. Wichtig ist unter anderem, dass man die Farbe regelmäßig neu aufrührt und eine Auswahl an feinen Pinseln hat. Wenn man so wie ich 2 K als Untergrund hat kann man eventuelle Korrekturen mit einem feinen Lappen und Tamiya Verdünnung durchführen. Hat man das nicht, muss es auf Anhieb passen und das schafft man nur mit viel Übung oder man nimmt eine Airbrush und klebt entsprechend ab.
Die Felgen sind hübsch gestaltet und bestehen je aus 3 Teilen. Da ich sowieso grundieren musste wurden die Teile gleich mitgemacht und im Anschluss mit Felgensilber aus der Dose lackiert. Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten denn ich wollte die Beschriftung der Reifen unbedingt weiß hervorheben. 3 Stunden später war ich dann fertig. Als Werkzeug habe ich mir ein Zahnarztwerkzeug zurecht gefeilt und die Farbe vorsichtig in die Vertiefungen laufen lassen. Leicht war’s nicht. 😉
Dem Bausatz liegt im Gegensatz zu früher ein elektronischer Fahrtenregler bei, der auch für Brushless Motoren geeignet ist. Mitte der 80er hatten zwei meiner Freunde einen solchen Scorcher und ich erinnere mich noch gut an die mechanischen Regler und den Widerstand, der hinten am Getriebegehäuse angeschraubt war. Auch ein BEC war damals keine Selbstverständlichkeit und so musste man noch zusätzlich einen Akku für die Stromversorgung der Elektronik unterbringen. Auf letzteres kann man heute zum Glück verzichten.
Ich kann mich noch sehr lebhaft an die Zeiten erinnern, als man am Modellflugplatz oder der Rennstrecke zuerst einmal die Frequenztafel studieren musste um zu sehen, ob der eigene Kanal noch frei ist. Tat man das nicht und schaltete einfach den Sender ein, spielte nicht nur das eigene Modell verrückt sondern auch das, welches die gleiche Frequenz hatte. Ich habe nicht nur ein Flugzeug abstürzen sehen. Als Stromversorgung kommt ein 7,2 Volt Nimh Akku mit 2.700 mAh zum Einsatz. Zu Lebzeiten des Ur-Scorchers waren 1.200 das höchste der Gefühle. Auch hier hat die Entwicklung gigantische Fortschritte gemacht. Von den Lipos einmal abgesehen gibt es seit einiger Zeit Nimh Zellen mit über 4.000 mAh. Ich erinnere mich noch gut an die roten Nicd Sanyos mit 1.200, die gelben mit 1.300 und dann Ende der 80er an die 1.700. Letztere waren damals sensationell. Aber auch sensationell teuer. Das Servo habe ich aus meinem Hubschrauber ausgebaut. Ein Digitalservo von Graupner / JR das eigentlich auf den Betrieb mit 4,8 Volt ausgelegt ist. Das BEC des Reglers liefert allerdings 6. Wir werden sehen, wie lange das gut geht. Digitalservos sind im übrigen auch so ein Thema. Die Stellgenauigkeit ist gigantisch. Ich traue es mich kaum zu schreiben, aber damals…. Erstes Rollout Nachdem die Akkus geladen und ein Reichweitentest durchgeführt worden war, konnten wir endlich zum ersten Rollout aufbrechen! Es hatte zwar geregnet aber der Gerät ist ja nicht aus Zucker also Gas rann. Zuerst wurde der Geradeauslauf korrigiert und einmal zaghaft Vollgas gegeben. Erster Eindruck: nicht schlecht, für einen Büchsenmotor und die kurze Übersetzung! Auf Asphalt sollte man beim anbremsen und einlenken vorsichtig sein denn es kann passieren, dass sich das Modell dann abrollt. Wäre ärgerlich. 😉
Zum Akku bleibt noch anzumerken, dass ich die ersten beiden Ladungen mit 1/10 C durchgeführt habe. Das ist gerade bei recht preiswerten Akkupacks ratsam denn so haben die Zellen die Möglichkeit, sich zu formieren. Schnellladen bringt mehr Leistung aber ob man die unbedingt braucht, sei einmal dahingestellt. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bausatz für Oldscool Enthusiasten wirklich eine Bereicherung darstellt. Alles ist mit viel Liebe zum Detail gemacht und es war eine große Freude mit dem Modell zur Jungfernfahrt aufzubrechen. Freilich darf man an das Fahrverhalten nicht die Maßstäbe moderner RC-Cars anlegen. Es ist eben fast 40 Jahre alt aber genau das, macht das Modell aus. Was die Karosserie angeht ist der Bausatz eher etwas für Fortgeschrittene, wenn es denn sauber aussehen soll. Ich habe rund 95% der Zeit alleine in die Karosse gesteckt. Ob das sein muss bei einem Auto das auch gefahren wird, muss jeder selbst entscheiden. Für mich galt: der Weg ist das Ziel und letzteres habe ich auch erreicht also was will ich mehr. ? Beste Grüße
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Sat Nov 05 00:21:52 CET 2016 |
dodo32
Guter Hinweis. Die Querverstrebung werde ich mir aus einer Gewindestange anfertigen. Die hab' ich noch am Lager. 😁 Das Problem, dass der Reifen beim einfedern an der Feder anliegt, ist auch schon gelöst. Leider ist die hintere Antriebswelle bei Tamico und anderen gerade nicht lieferbar also kann ich so schnell keine Ergebnisse hinsichtlich des Fahrverhaltens posten. Allerdings weisen erste Versuche darauf hin, dass das Dämpferöl etwas zu dünn ist. Derk, weißt Du, was Carson serienmäßig einfüllt? Dann könnte ich entsprechende dickeres bestellen 🙂
Unter dem Strich sieht das alles mal recht vielversprechend aus, weil die Räder unabhängig voneinander gefedert werden. Der heutige Fahrversuch hatte auch positive Aspekte denn die Kippneigung war erheblich geringer. Nun gilt es einen Kompromiss aus Kippneigung, Federung und Dämpfung zu erzielen. Der Scorcher ist echt ne coole Fahrmaschine und man kann dabei viel lernen 🙂
Sat Nov 05 11:39:33 CET 2016 |
der_Derk
Nein, leider nicht - die Carson-Dämpfer kommen ja befüllt, ich würde nicht mal davon ausgehen dass in allen Serien dasselbe Öl ist. Bei meinen war's gefühlt "so mittel". Eventuell lassen sich auch die Kolbenplatten tauschen, bzw. dort Kanäle schließen, für den gleichen Effekt mit dünnerem Öl? Wenn die so aufgebaut sind. Kann auch sein, dass sie einfach grob auf Passung laufen, und der Abstand zur Kolbenwand der Durchlass ist.
Sat Nov 05 21:11:48 CET 2016 |
dodo32
Ok, dann schaue ich mir das mal an. Gefühlt geht es mir wie Dir: mittel bis soft. Ich bin gespannt wie ein Bogen, ob das nachher so fährt, wie ich mir das denke. Vermutlich ja, denn an der Vorderachse ist der Unterschied gigantisch
Thu Jan 19 01:48:03 CET 2017 |
dodo32
Das Fahrwerksproblem ist gelöst. 🙂 Morgen kommt die Lunchbox 🙂😎 Werde sie allerdings erst im Herbst bauen.
Thu Jan 19 10:48:59 CET 2017 |
X_FISH
Du kannst die Vanessa so lange warten lassen? Ich glaube ich könnte das nicht... 😁
Grüße, Martin
Thu Jan 19 20:58:34 CET 2017 |
dodo32
Muss 😁 Bin isch billisch dranngekomme..., da konnte ich nicht widerstehen 😁
Fri Jan 20 22:58:52 CET 2017 |
dodo32
Da is sie 🙂😎😁
(717 mal aufgerufen)
Sun Feb 12 18:18:23 CET 2017 |
Antriebswelle51521
Erinnert mich an meine Jugendzeit. Mein Cousin hatte sich einen Sand Scorcher gekauft. Fahren, auseinanderlegen, zusammenbauen, fahren, auseinanderlegen,...
Mein erster war dann der Audi quattro sport. Viel Fahrspaß aber auch viel zu reparieren. Das Chassis war aus rel. hartem Plastik, da gab es bald Risse.
Wollte vor ein paar Monaten einen originalen Bausatz von damals kaufen. Angebot war bei 1200.- Euro.
Sun Feb 12 18:21:05 CET 2017 |
dodo32
Der Quattro war auf Wild Willy Basis. Die waren damals schon sauteuer und heute praktisch unbezahlbar
Deine Antwort auf "Tamiya Sand Scorcher 2010!"