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dodo32
vor 1 Tag
https://www.motor-talk.de/blogs/dodo-s-blog/oldti... -
dodo32
vor 1 Tag
Auch dieses Jahr veranstaltet unser Verein wieder... -
dodo32
24.03.2024 09:35:06
Ok, also wären die Alternativen biegen lassen ode... -
sony8v
23.03.2024 21:52:33
dodo der verlinkte rohrbiger ist nur für dickwand... -
Anarchie-99
23.03.2024 15:43:41
[quote]....Hmmm, mit Sand füllen?[/quote] Rohr...
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Mon Mar 16 20:15:47 CET 2015 | dodo32 | Kommentare (41)
GeparktHallo Zusammen,
wer kennt ihn nicht? Forrest Gump! Seine Mutter pflegte zu sagen, dass das Leben wie eine Schachtel Pralinen sei denn man wisse nie, was man bekomme. Und dass nur der Dumm ist, der auch Dummes tut. Ob ich etwas Dummes getan habe, weiß ich noch nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich mal wieder eine Schachtel Pralinen gekauft habe! Und ich weiß, dass ich Forrest in einem Punkt durchaus ähnlich bin. Ich dachte mir, so wie er es sich beim laufen auch gedacht hatte, dass wenn ich nun schon so weit gekommen bin, könnte ich ja noch ein Stück weiterlaufen....
InnenEs war irgendwann im Frühjar 2014, als mir mein Clubkollege ein Spitzenangebot machte: eine Karosserie, viele Teile, Käfig, Motor etc. zu einem Preis, da darf man eigentlich nicht lange überlegen. Nach ein paar Nächten drüber schlafen habe ich mich jedoch dagegen entschieden. Der Preis war zwar super, aber ich wusste weder wohin mit der Karosse und darüber hinaus konnte ich das Gesamtpaket finanziell schlicht und ergreifend nicht kurzfristig schultern. Ab und an muss man halt bei den Realitäten bleiben. Schade, aber der Gedanke selbst ein Rennauto zu bauen ließ mich einfach nicht los. Wenn ich doch nur eine Basis hätte....
1Irgendwann im August entdeckte ich bei Ebay eine rote Karosserie. Die Bilder waren ziemlich nichtssagend und so fragte ich den Verkäufer, wie denn der Gesamtzustand sei. Antwort: Rost an den E21 üblichen Stellen. Na toll dachte ich, jetzt bin ich genau so schlau, wie vorher. Ob ich denn Bilder haben könnte, schrieb ich zurück. Klar, er würde sie auf das Smartphone meiner Freundin schicken. Die Tage vergingen, keine Antwort. Egal hab ich mir gedacht. Einen Versuch war es wert und ich hatte keine Lust auf blauen Dunst 200 Euro oder mehr für eine Leiche zu bezahlen. Also Haken dran und weiter geht’s.
5Montag morgen dann eine Nachricht der Freundin: „Du, ich habe die Karosserie ersteigert“. Antwort: „Du hast WAS?“. Auweia, hab ich gedacht das Schlimmste ahnen und gefragt, was das gute Stück denn gekostet hat. „8,-- Euro!“. Wieviel? 8,-- Euro? Na Bravo, gut dass wir drüber gesprochen haben. „Und weiter? Wie zum Geier willst Du das Auto holen?“. Dazu muss man wissen, dass sie zu dieser Zeit noch in NRW wohnte und ich gute 600 Kilometer weiter südlich.
Die eigentliche Dramatik bestand jedoch darin, dass sie das Auto für sich gekauft hatte – zum aufbauen. Es hat doch einiges an Überzeugungskraft gekostet sie von diesem Gedanken abzubringen. Nicht weil ich Ihr das nicht zutrauen würde, aber wenn ich mir schon schwer tue, was macht dann sie? Wenn man sich mal grob vor Augen führt was alleine die Spenglerarbeiten kosten, wenn man sich nicht selbst helfen kann, dann gute Nacht. Des weiteren will man ja auch in einem adäquaten Zeitraum fertig werden und nicht 5 oder mehr Jahre an das Auto hinschrauben.
6Lange Rede. Ich bin hochgefahren um mir das Trauerspiel anzusehen. Und leider bestätigten sich meine Befürchtungen. Das Auto muss über einen längeren Zeitraum draußen gestanden haben. Die Fußräume waren voll Wasser gelaufen, die Scheibenrahmen angefressen, die aufgeschweißten Bleche rostig. Und überhaupt war der Gesamtzustand geradezu desaströs. Beide Radhäuser angefressen, der linke Schweller fehlt auf eine Länge von gut 60 Zentimetern. Wären die Dome auch vergammelt gewesen, hätte ich das Teil so wie es war zum Schrotti gefahren. Darüber hinaus waren die „Arbeiten“, die der Vorbesitzer durchgeführt hatte, von höchster Qualität. Das muss alles wieder herausgetrennt werden, war mein erster Gedanke. Dem noch nicht genug hatte man den unteren Scheibenrahmen zwischen B und C Säule „fachmännisch“ herausgetrennt und noch fachmännischer ein Stück viel zu tief eingesetzt. Hätte man das mit Spachtel vollenden wollen? Wenn ja, hätte man dazu ein gutes Kilo gebraucht. Einen derartigen Murks habe ich selten gesehen.
7Bei allem Schrecken gab es jedoch auch positives. Eine intakte Niere, Scheinwerfer, Spiegel, eine gute Türe, ein Hinterachsdifferential und viele weitere Kleinteile, die ich sowieso benötigt hätte.
Da ich meine 3 Sinne Wahnsinn, Schwachsinn und Blödsinn stets am Mann habe beschloss ich, den Versuch zu starten das automobile Häufchen Elend wieder flott zu machen. Zeitraum maximal 3 Jahre. Im Zeitplan bin ich im übrigen schon heute nicht mehr, aber dazu komme ich noch.
GartenAls die Karosse dann endlich hier daheim angekommen war führte ich eine erneute Bestandsaufnahme durch und überlegte, wo ich anfange. Zuerst bin ich hergegangen und habe sämtliche Roststellen mit Rostumwandler bearbeitet, Grundiert und mit eine wenig Lack behandelt so dass es wenigstens nicht weiter rostet. Irgendwann zu nächtlicher Stunde ist mir dann auch aufgefallen, dass die linke A-Säule wohl einen Treffer bekommen hatte und dass das Abschlussblech auch eingedrückt ist. Na Bravo, hab ich gedacht, jetzt hab ich ein Problem. Kurzum: die linke Seite werde ich wohl machen lassen. Eine neue A-Säule und einen Schweller habe ich bereits hier. Das Abschlussblech habe ich zwar auch aber ich denke, dass sich das mit einem Gleithammer rausziehen lässt. Versuch, macht kluch...
GartenIm vergangenen Herbst haben wir die Karosse dann in den Garten getragen, auf die Seite gelegt und den Unterboden weitestgehend vom U-Schutz befreit. Vorher mussten freilich die Tanks noch raus und es folgte eine weitere Überraschung: die Tanks sind in gutem Zustand! Neu, wenn noch erhältlich, kosten 2 Tankhälften gute 1.000,-- (!) Euro! Wir haben ca. 10 Stunden geschliffen und noch das eine oder andere Löchlein entdeckt aber keine wirklichen Katastrophen. Zum Abschluss habe ich den Unterboden an den freigelegten Stellen mit Brantho Korrux Nitrofest gespritzt. Das hat den Vorteil, dass ich mich in Etappen vorarbeiten kann und der nun blanke Unterboden nicht rostet.
LackiertNach ein paar Tagen Trockenzeit ging es dann in die Garage und Egon konnte endlich aufgebockt werden. Dann habe ich mich zuerst um den Scheibenrahmen gekümmert. Gar nicht so einfach das zu reparieren und vor allem war recht schnell klar: das muss verzinnt werden! Da der Mensch an seinen Herausforderungen wächst bestellte ich ein Set mit Zinn, Zinnpaste und Hobel beim allseits bekannten Korrosionsschutzdepot. Fehlte nur noch ein Brenner um das Zinn bzw. die Paste zu erhitzen und es konnte losgehen! Wirklich einfach ist es nicht aber auch nicht völlig unmöglich. Mit ein bischen Geduld bekommt man ein durchaus ansehliches Ergebnis. Ich bin zufrieden und die verbleibenden, minimalen Unebenheiten, muss man halt spachteln. Manch einer hätte sich nicht einmal die Mühe gemacht, da überhaupt Zinn aufzutragen.
Karosse 2Dann konnte es im Grunde vorne weiter gehen. Also Bleche geschnitten, angepasst, eingeschweißt. Bei Ebay noch einen Satz Spenglerhämmer gekauft und...., was war das? Das Schweißgerät wollte auf einmal keine Schweißpunkte mehr setzen. Anruf bei Güde: könnte die Platine sein. Rein ins Auto, zu Güde fahren, Platine kaufen, wieder nach Hause und einbauen. Aber was war das? Immer noch keine Funktion. Es ist schon außerordentlich ärgerlich wenn man weitermachen will, aber nicht kann. Nun war guter Rat wieder einmal teuer – im wahrsten Sinne des Wortes denn das Gerät vom Fachmann reparieren zu lassen, hätte sich nicht gelohnt. Was dann folgte war eine Schaffenspause denn ich hatte beschlossen, ein vernünftiges Gerät anzuschaffen das hoffentlich einige Jahre hält. Nach eingehendem Kriegsrat mit sony fiel die Wahl auf ein Lorch M 222. Kostenpunkt: über 1.200 Euro! Da man von Knäckebrot und einem Riegel Butter recht lange überleben kann, habe ich das Gerät dann vergangenes Wochenende bestellt.
GarageEines schönen Tages klingelte dann das Telefon. Mein Clubkollege meldete, dass er einen Käfig für mein Projekt hätte. Problem sei nur, dass der Käfig in eine Karosserie eingewickelt wäre und das Zeug vom Hof muss und zwar möglichst schon gestern. Der Preis war mindestens genau so verlockend wie die Tatsache, dass noch einige andere Teile dabei waren. Also rasch den Kontostand geprüft und die Zusage erteilt. So kam ich also an die nächste Wundertüte die ich freilich in gewohnter Manier quer vor dem Haus deponierte. Bald kann ich mit Schrott handeln, ging mir nebenbei durch den Kopf...
9Dem nicht genug. Ich hatte bei Ebay Kleinanzeigen ein Frontblech zu einem fairen Preis entdeckt und konnte freilich nicht widerstehen. Also hingefahren und festgestellt: der hat noch mehr! Rasch wurde man sich einig über einen Satz hintere Schwingen mit Scheibenbremsen, vorderen Federbeinen und Radnaben. Um gut 500,-- Euro ärmer und die Erkenntnis reicher, dass das Knäckebrot auch ohne Butter schmeckt, konnte es nun ja weitergehen – dachte ich denn der nächste Anruf ließ nicht lange auf sich warten. Es gäbe da 2 Motoren...
ScheibenrahmenDass ich die dann auch gekauft habe, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Motoren kann man schließlich nie genug haben und wenn es für's Knäckebrot nicht mehr reicht, kann man ja auch Toastbrot essen. Mein Teilelager habe ich im übrigen noch um einen Motorträger und eine Lenkung erweitert. Somit habe ich nun einige der wichtigsten Teile am Lager und muss mich darum nicht mehr kümmern. In den nächsten Wochen sind erst einmal weitere Schweißarbeiten geplant, denn ich möchte spätestens im Herbst den Unterboden, den Innenraum sowie Motor- und Kofferraum lackieren. Wenn das erledigt ist, habe ich was die Karosserie angeht, das gröbste hinter mir und ich kann mich den anderen Baustellen widmen: Hinterachse, Vorderachse und Motor. Am Kabelbaum kann ich theoretisch im Winter 2015 auch anfangen wenn Zeit bleibt.
RadhausAbschließend möchte ich die treuen Leser bitten nicht die Erwartungshaltung zu haben, dass das Auto im April 2016 auf dem Leistungsprüfstand steht. Es sind erhebliche finanzielle Mittel und auch sehr viel Zeit notwendig, um dieses Projekt zum Abschluss zu führen. Ob ich es schaffe, kann ich heute noch nicht sagen aber wir wissen ja: auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt...
Grüße
-dodo-
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