Tue Dec 15 00:37:15 CET 2009 | taue2512 | Kommentare (15) | Stichworte: 535i, 5er, BMW, Gran Tourismo, GT, Mietwagentest, Sixt
Wie bereits seit einigen Tagen in einem der Seitenelemente in meinem Blog angekündigt sollte mich eigentlich – gemäß meiner Buchung im Internet - ein nigelnagelneuer BMW 5’er GT bei Sixt am späten Donnerstagabend während meiner Ankunft in Bremen erwarten. Doch erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt.
Übrigens: Dieser Blog ist unabhängig wird nicht von BMW oder irgendeiner anderen Interessengruppe gesponsert - dies ist ein "freier Test"!
Als Vielbucher empfingen mich die netten Damen und Herren wie immer sehr zuvorkommend und ich wurde mit den Worten begrüßt: „Hallo Herr Taue2512! Wir haben heute mal eine Mercedes S-Klasse für Sie…“
Ähhm, ja – vielen Dank und gewiss sehr zuvorkommend von Ihnen und eine S-Klasse hätte ich heute in der Tat auch gerne getestet aber dagegen sprechen im wesentlichen zur Zeit zwei Dinge: Zum ersten Ihr, werte Blogabonennten – die ihr sicherlich auf Bilder und den Bericht vom neuen GT brennend wartet – und last but not least die Tatsache, dass ich wohl getrost für die kommenden gefühlten 2 Jahre weitere Gehaltsverhandlungen mit meinem Chef vergessen kann, wenn ich zur Firmen-Weihnachtsfeier am bevorstehenden Freitagabed dekadent mit meiner Freundin und unserer Tochter in einer S-Klasse angerollt komme.
Flexibel und zuvorkommend wie die Angestellten bei Sixt sind, fand man innerhalb von nur ein paar Minuten eine schnelle und unbürokratische Lösung – und das obwohl die Kaution für die S-Klasse schon auf eine meiner Kreditkarten gebucht war - wurde ein BMW GT für mich schnell gefunden und jemand anderes entsprechend umgebucht.
Ja, der 5’er GT scheint wirklich äußerst begehrt zu sein! Sixt ist ja auch derzeit der einzige deutsche Autovermieter, der diesen Wagen in seinem Portfolio hat und für fast unverschämt günstige Raten an alle Leute die über 21 und seit mindestens 2 Jahren in Besitz eines Führerscheins sind verschleudert. Endlich hielt ich die Schlüssel in den Händen und ging ins Parkhaus nebenan, erste Etage. Da stand er.
Vorstellung / Fahrbericht [++++O]
Von außen gibt er sich wirklich sehr gediegen und mächtig. Die ersten sehr frühen Pressefotos ließen noch Ausmaße eines Passat CC vermuten, aber diese tatsächlichen Ausmaße sprengt der 5’er GT beileibe um Längen (und auch in der Höhe). Alles wirkt sehr mächtig an diesem Auto, die hohe Motorhaube und nicht zuletzt das recht hoch geratene Heck. Wenn man kein Kenner der Marke BMW ist, verwechselt man aus der Ferne den GT glatt mit einem X6.
Reinsetzen. Im Innenraum findet man sehr viel Platz, das helle Leder passt wirklich sehr gut zum gesamten restlichen Design und der Verarbeitung. Fast alle Bedienelemente – und auch der Lady-Epilier-Schalthebel der 8-Gang-Automatik stammen fast durchweg vom 7’er BMW – somit fühlt man sich sehr schnell heimisch.
Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach in manchen Punkten sogar noch besser als beim vorgenannten Flaggschiff der BMW-Flotte, dazu tragen auch nicht unwesentlich die wirklich super anatomisch ausgeformten Sitze bei. Elektrisch verstellbar mit Memory, sogar das ober Drittel der Rückenlehne lässt sich mitsamt der Kopfstütze perfekt an die Anatomie des Fahrers anpassen. Selbst der Glöckner von Notre Dame könnte so einen GT fahren! Luxus pur eben.
Erwähnenswert ist auch die Ambientebeleuchtung im Innern des GT: Sie taucht – nicht zuletzt wegen des nächtlichen Albedo-Effekts der hellen Ledersitze den gesamten Innenraum in ein regelrechtes bersteinfarbenes Lichtspektakel. Wenn man mal hinten eine blasse Schwedin mitnimmt, würde diese in dieser Lounge-Beleuchtung gleich aussehen wie eine rassige Südseeschönheit.
Apropos Lounge: Die hinteren Sitze sind mit das beste was ich bislang in puncto Verarbeitung und Komfort bei einem „normalen“ Auto erleben dürfte! Man hat mehr als ausreichend Platz und - wenn hinten nur zwei Personen sitzen - durch die klappbare üppige Mittelarmlehne das Gefühl in der First Class einer Lufthansa Boeing 747 zu sitzen.
Die ersten Meter in voller Fahrt. Der Motor klingt rau, sehr rau. Besonders wenn man nach ein paar Kilometern in den Sport oder Sport+-Modus wechselt, er tourt gnadenlos bis auf 7.000 U/min hoch, wenn man das Gaspedal an den sehr weichen dunkeln Tuft-Teppichbodenbelag drückt. Der große Motor im 535 scheint dabei die ideale Kombination zu sein, man verfügt mit ihm in eigentlich jeder Fahrsituation stets über genügend Reserven.
Was mich allerdings nicht gänzlich überzeugen konnte ist allerdings die Geräuschkulisse des neuen GT im Stand. Das Auto klang blechern und „klöterte“ sogar ein wenig und im Stillen fühlte ich mich sogar dabei an mein altes Opel Kadett C Coupé mit dem kaputten Endschalldäpfer der Sportauspuffanlage erinnert. Beim abstellen nach einem schnellen Ausritt dann knackt und klackert der GT wie ein finnischer Saunaofen nach dem letzten großen Aufguß. Das klingt dann ganz und gar nicht nach einem Einstandspreis von knapp 56.000 EUR für den 535i und ist einem solchen Luxusgefährt auch nicht unbedingt würdig.
Noch dazu wenn man bedenkt das mein GT von Sixt inklusive aller Sonderoptionen auf ehrfürchtige 79.250 EUR kommt, was schon ein recht anständiges Loch in den Geldbeutel seines Halters frisst. In dieser Preisklasse räubert der "kleine 5’er" dann auch schon deutlich im Revier des großen Bruders, dem 7’er.
Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]
Der GT, den ich fahren dürfte wartete mit einer Besonderheit auf: Der sogenannten Integral-Aktivlenkung. Diese Sonderoption für rund 1.800 EUR verleiht dem doch recht großen Vehikel die Leichtfüßigkeit eines Renault Twingos im Stadtgewimmel und auf engen Parkplätzen. Dabei werden die hinteren Räder geschwindigkeitsabhängig entweder in entgegengesetzter Richtung zu den vorderen Rädern eingeschlagen, um den Wendekreis zu verkleinern oder auf schnellen Autobahnabschnitten parallel zu den Vorderrädern eingelenkt, damit das Fahrzeug somit quasi „diagonal“ fahren kann. Durch einen Trick kann man dieses System aber abschalten, indem man einfach den "Schneeketten-Modus" im iDrive aktiviert!
Anfangs hat man als Fahrer den Eindruck als ob die Werkstatt unter den hinteren Rädern Rollbretter vergessen hat, dermaßen giert das Auto durch die langsam gefahrenen Kurven. Auf der Autobahn gibt es bei schnellen Spurwechseln kaum aufschaukelnde Bewegungen um die Längsachse.
Da aber dieses System vom Kollegen Computer überwacht wird, fühlt man sich nie zu 100% als Herr der Lage, denn ein Mal reicht eine viertel-Lenkraddrehung um den Wagen um eine 90° Kurve zu dirigieren und ein anderes Mal ist deutlich mehr kurbeln angesagt. Mit diesem System sollte man sich also genauestens auseinandersetzen, bevor man es bestellt.
So ähnlich sieht es auch mit dem SideView aus, den beiden kleinen Kameraaugen in den vorderen Kotflügeln.
Mit diesem System ist zwar ein recht hoher Sicherheitsgewinn verbunden, aber nutzen und einschalten muß man dieses System letztlich noch manuell. Wobei die Abdeckung der beiden Kameras schon recht atemberaubend ist und die 420 EUR Aufpreis deswegen durchaus gerechtfertigt sind.
Die lesende Kamera für das Speed Limit Info war bei meinem GT ebenfalls an Bord und war wie in den Unterlagen beschrieben sogar dazu in der Lage temporäre Limitationen wie „60 bei Regen“ entsprechend korrekt zu deuten. Leider vermisse ich auch im GT nach wie vor eine Nutzung dieser Information, wie z.B. aktive Steuerung des Tempomaten wie bei meinem System ADAM, deswegen finde ich den Aufpreis von 320 EUR auch als recht hoch.
Nervig war im GT auch wieder die Tatsache das man Autohold nach jedem Motorstart manuell aktivieren mußte, in den Optionen des iDrive ließ sich hierzu keine weitere Voreinstellung vornehmen.
Das nächste Assistenzsystem war die Spurverlassenswarnung, die für rund 520 EUR das Lenkrad sanft erzittern lassen soll, wenn der Fahrer irgendwelche weissen Linien überfährt. In der Praxis warnte dieses System nur in den allerwenigsten Fällen und neigte sehr oft zu Fehlinterpretationen – deshalb: Finger weg und das Geld besser in die Spurwechselwarnung investieren!
Dieses bietet für nur 100 EUR mehr eine Überwachung des „toten Winkels“ durch leuchtende Dreiecke in den Rückspiegelgehäusen. Dieses System funktioniert im Vergleich zum Spurassistenten dann auch tadellos und bietet wirklich ein Plus an Sicherheit.
Damit ist der Assistenten aber nicht genug: Zu erwähnen ist da noch der Fernlichtassistent, der einem das lästige ein und ausschalten des Fernlichts abnimmt, wer seine Muskeln im Zeigefinger schonen will und wem diese Option 150 EUR wert ist sollte hier unbedingt zugreifen.
Eine regelrechte Augenweide ist die Park Distance Control auf dem iDrive in Verbindung mit der Rückfahrkamera. Zusammen kostet dieses Duo zwar rund 750 EUR als Option, aber ich muss zugeben das ich noch nie mehr Spaß beim zurücksetzen in einem Auto hatte: Die Darstellung des Abstandes von Hindernissen erfolgt nach hinten hin dreidimensional und der Lenkwinkelgeber blendet den maximalen Wendekreis, sowie die voraussichtliche Fahrspur permanent in das Farbbild ein.
Bleibt zuguterletzt das Licht: Die Xenonbrenner sind jedem Zweifel erhaben. Die Leuchtweitenregulierung stellt sich blitzschnell auf wirklich jede Fahrsituation ein und leuchtet die Fahrbahn optimal aus. Das gleich hätte ich mir aber auch vom Abbiegelicht gewünscht, denn dieses fällt fast gar nicht auf.
Verarbeitung / Qualität [+++++]
Was soll man in puncto Qualität schon über den neuen GT groß verlieren? Ich persönlich finde ihn in vielen Details einfach um Längen besser verarbeitet als den 7’er. Hier stimmt einfach alles, bis auf den recht hohen Preis.
Verbrauch / Nutzen [+++OO]
Hier könnte die Firma BMW ruhig mehr Mut zur Ehrlichkeit beweisen: Derjenige der es schafft den BMW GT als 535i unter Alltagsbedingungen mit einem Verbrauch von unter 10l/100km zu bewegen, stammt nicht von dieser Welt. Getreu dem Motto des Buches „Wann haben sie zum letzten Mal etwas zum ersten Mal erlebt?“ kann ich nach nur einem Wochenende im 5’er GT entgegnen: „Ich habe an einem einzigen Wochenende erlebt, das mich mein Tankwart von der örtlichen Tankstelle nun offiziell duzen kann – wir bliden nun sozusagen eine Zweckgemeinschaft nach nur 850km im BMW GT!“
In der Praxis liegt mein Test-Verbrauch bei rund 12,2l/100km, lässt man es hingegen mal ordentlich krachen, klettert der Verbrauch auch auf Werte jenseits der 16,5l. Ein Grund mehr den GT demnächst nochmal als hoffentlich weniger durstige 530d Variante mit 180kW zu testen.
Wer aber ein Fahrzeug sucht, mit dem bis zu 5 Personen schnell und vor allem bequem von A über B nach C chauffiert werden sollen, ist – wie die Modellbezeichnung schon sagt – beim Grand Tourismo von BMW bestens versorgt. Der GT ist zur Zeit der Beste 5’er BMW im Mietprogramm bei Sixt.
Die vollen fünf Personen aber auch nur dann wenn jeder von Ihnen nur maximal eine größere Notebooktasche (denn GT-Fahrer besitzen ja sicherlich alle ein 17 Zoll MacBookPro) hat: In der Praxis setzt der für meine Ansicht nach viel zu klein geratene Kofferraum schnell das Limit aller weiteren Transportbemühungen. Ich konnte mit ach und Krach gerade einmal einen Kinderwagen nebst Sporttasche im zugegeben sehr schick gestylten Heck verstauen, dann war auch schon sense und die Hutablage mußte dabei auch noch zuhause bleiben da ansonsten die Heckklappe nicht mehr zu schliessen war.
In anbetracht dieser Einschränkung muß man sich schon fragen was BMW sich bei einer derart komplizierten Heckklappenmechanik gedacht hat und ob eine "normale" Konstruktion bei der immer die komplette Klappe öffnet nicht einfach besser gewesen wäre, denn die kleine "Durchreiche" wenn man nur den hinteren Kofferraumdeckel öffnet, eignet sich nämlich nicht mal mehr dazu Notebooktaschen aus dem Kofferraum zu pulen.
Dieser Grund und auch die sehr hohen Unterhaltskosten tragen nicht unwesentlich dazu bei, das der GT mittlerweile kein vernünftiger Nachfolger meines Passat CC sein wird wenn in 2 Jahren dessen Leasingvertrag ausläuft.
Kosten / Anmietung [+++++]
Das komplette Wochenende im 5’er GT gibt es exklusiv und nur bei Sixt in Deutschland bereits für sage und schreibe 130 EUR ohne weitere Versicherungen und weitere Zuschläge. Ich zahlte jedoch wegen der Winterbereifung und der Miete ab Donnerstagabend um die 160 EUR. Ein durchaus fairer Kurs für so viel durstiges Blech.
Anmietung wie immer schnell und unkompliziert bei Sixt am Bremer Flughafen. Für die schnelle und unbürokratische Verwirklichung dieses „Wunschtests“ nochmal an dieser Stelle ein dickes Lob. |
Thu Dec 03 16:52:41 CET 2009 | taue2512 | Kommentare (7) | Stichworte: Mietwagentest, Nissan, Pathfinder, Platinum, Sixt
Für meine letzte Tour durch das norddeutsche Outback gab mir Sixt diesmal einen waschechten Offroader an die Hand. Sozusagen die immer noch lebende und nicht totzukriegende Legende aus dem Hause Nissan: Den Pathfinder!
Er ist schon sehr mächtig wie er so dasteht im Sixt-Parkhaus, so ganz in schwarz mit dunklen Scheiben. Die wahren Ausmaße dieses Ungetüms werden einem beim näherkommen recht schnell klar wenn man an der wuchtigen Motorhaube vorbeispaziert, deren Oberkante einem fast bis auf Brusthöhe reicht. Als Fußgänger im Falle eines Unfalls möchte ich nicht gerade Bekanntschaft damit machen.
Wegen der doch recht großzügigen Gesamthöhe ist es dann auch eher kein Reinsetzen, was danach kommt. Denn bücken braucht man sich ja bei diesem Auto auch nicht einmal - sagen wir also lieber reinschlüpfen dazu.
• Vorstellung / Fahrbericht [+++OO]
Ich will nicht gerade sagen von außen hui und von innen pfui, aber so lecker der Wagen von außen auf den geneigten Betrachter wirkt, umso herber ist die Enttäuschung im Innenraum. Alles ist hier eben superfunktionell und auf das Leben abseits geteerter Pisten ausgelegt. Als erstes fiel mit das Schlüssellose Zugangssystem auf, bei dem mit dem Schlüssel in der Tasche lediglich ein kleiner gut Spritzwasser- und Staubgeschützter Knopf auf dem Türgriff gedrückt werden muss.
Dank Sitzmemory und elektrischer Verstellung erwartet dann der Pathfinder seinen Kutscher mit korrekt eingestellten Sitzen. Aber mal ehrlich: Ist das nicht ein Wiederspruch in sich, muss man so viel Luxus und Spielereien in einem Offroader haben?
Gut, der Pathfinder Platinum ist das Topmodell mit Leder und allen anderen Annehmlichkeiten und Nissan hält sich vornehm was aktuelle Preise anbelangt auf der eigenen Homepage zurück, aber beim Händler muss man für diesen Diesel immer noch mindestens stolze 52.000 EUR dafür hinblättern.
Jetzt werden vielleicht einige sagen, dass das eine Menge Holz ist, aber der Pathfinder ist meiner Meinung nach für das Geld ungemein praktisch wenn man von ein paar kleineren Mankos absehen kann.
Die Automatik ist etwas gewöhnungsbedürftig weil sie träge und sehr schaltfaul ist. Nichts da von wegen untertourig im 5. Gang auf der Landstraße cruisen, im Automatikmodus wechselt sie stur bei 2.500 U/min in den vorherigen Gang. Das trägt nicht zum Spritsparen bei. Sein blaues Wunder aber erlebt der Fahrer spätestens beim beschleunigen oder in brenzligen Situationen bei denen es darauf ankommt mal eben schnell viel Land zu gewinnen, da treibt einem die Automatikschaltung manchmal die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn weil sie dermaßen träge arbeitet und erst mal schier endlos lange Gedenksekunde einlegt – trotz Kickdown.
Zum Glück kümmern diese Unzulänglichkeiten des Alltags den Fahrer eines Pathfinders herzlich wenig im bevorzugten Revier abseits der Straßen. Wenn man erst mal den permanenten Allradantrieb samt Differenzialsperre und Geländeuntersetzung im Stand per Drehknopf aktiviert hat, entwickelt der Nissan Bärenkräfte und das Fahrzeug ist der perfekte Geländewagen.
Gnadenlos walzen sich seine Reifen durch fast jedes gebotene Terrain. Eine Sache die mir jedoch während einer nächtlichen Fahrt über sehr nasse Tiefsandpisten ins Auge fiel ist die Tatsache, dass das Fahrlicht wirklich alles andere als ausreichend für einen Geländewagen dieses Kalibers ist.
Sogar wenn man die Nebelscheinwerfer hinzunimmt kann man nur schwer Schlaglöcher direkt vor dem Fahrzeug ausmachen und ob man es glaubt oder nicht, der wuchtige Pathfinder benimmt sich bei der zügigen Durchfahrt von seichten Wasser- und Schlammpfützen fast schon wie ein amerikanisches Nuklearunterseeboot beim Notauftauchen: Die Wassermassen schaffen es immer wieder höher als die ohnehin schon recht hohe Motorhaube zu spritzen und dem Fahrer die eh schon relativ funzelige Sicht zu nehmen.
Wenigstens lässt sich der Pathfinder nicht zuletzt durch seine doppelten Türdichtungen perfekt mit einem Hochdruckreiniger nach jedem Geländeausflug reinigen, es sammelt sich doch schon einiges an Dreck auf den tief geriffelten Trittbrettern.
• Bedienbarkeit / Intuitivität [++OOO]
Mit der doch wenig eingängigen Bedienung des Navigationssystems, das wohl mehr sehr unübersichtlich angeordnete Knöpfe besitzt als eine chinesische Schreimaschine konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Zwar lassen sich einige Optionen direkt am Lenkrad bedienen, aber mitunter bleibt der Spaß im Umgang auf der Strecke.
Ein wenig komisch ist z.B. auch die Lösung des Motor-Vorheizers: Mit einem Kippschalter links unten neben dem Lenkrad wird dieser ein- oder ausgeschaltet und lässt den Motor sodann im Stand ein klein wenig höher drehen, damit dieser sich schneller aufheizt. Bei einem modernen Auto würde ich jedoch erwarten das dies ab einer gewissen einstelligen Außentemperatur per Temperaturfühler automatisch vonstattengeht.
Alle restlichen Bedienelemente passen dann wieder irgendwie und sind schnell und eingängig zu beherrschen. Ein großes Manko jedoch sind die zum Teil recht amüsanten Übersetzungen im Bordcomputer. Von „Abstand bis Tank leer“ als etwas umständliche Floskel für das einfache deutsche Wort „Reichweite“ bis hin zu komischen Wortabkürzungen ist da alles vertreten und macht den ansonsten recht positiven Eindruck der Darstellung schnell zunichte.
Erwähnenswert ist da noch die Rückfahrkamera, die links oberhalb des hinteren Nummernschildes verbaut ist. Die liegt sehr dreckgeschützt und liefert auch bei Nacht recht gute Bilder mit On-Screen Einblendungen des Fahrweges und der Fahrzeugbreite.
• Verarbeitung / Qualität [+++OO]
Man merkt das der Pathfinder ideal für Touren im heißen Wüstensand ist, die Fondpassagiere haben ein individuell regelbares Belüftungssystem im Dach, welches auch im Hochsommer die Mitreisenden in der zweiten und der ausklappbaren dritten Notsitzreihe mit Frischluft versorgt. Neben dem vielen Plastik hat mich ein wenig die Aufmachung der Schalter im Armaturenbrett gestört, denn die fühlen sich allesamt nur wabbelig an. Die Sitze in der Lederausstattung sind hingegen absolut top verarbeitet, das muss man den Japanern schon lassen.
• Verbrauch / Nutzen [++OOO]
Mit seiner 3t Zugkraft bewegt er so ziemlich alles vom Fleck und bleibt dabei sogar noch relativ sparsam in der Dieselversion. Wobei, halt! Wir reden ja hier von einem reinrassigen Offroader.
Einige werden sicherlich bei einem Durchschnittsverbrauch von rund 12,5l/100km bereits kreidebleich. Leider ist dann auch der Tank relativ schnell geleert, anfangs kalkuliert das Navigationssystem noch gute 650km an "Abstand bis Tank leer" und dann schmilzt mit jedem sachten Druck auf das Gaspedal dieser Wert stetig gen 0.
In der Praxis sind so bei mir am Ende nicht mehr als 450km drin gewesen - zugutehalten muss man dem Pathfinder aber das dort auch ein paar schnellere Autobahnabschnitte dabei waren.
Sinnvoll ist der Pathfinder sicherlich als Arbeitstier, überall da wo Pferdeanhänger nebst Inhalt oder ausnahmsweise auch mal 7 Personen befördert werden müssen, bietet sich der große Nissan geradezu an. Die hintere dritte Sitzreihe verschwindet absolut plan im doppelten Boden des Gepäckabteils.
• Kosten / Anmietung [+++++]
Den Pathfinder bekam ich von Donnerstagabend bis Sonntagnachmittag im günstigen Wochenendtarif für eben über 100 EUR bei Sixt am Flughafen in Bremen zum gewohnt zuvorkommenden und tadellos freundlichen Service. |
Tue Nov 17 12:29:14 CET 2009 | taue2512 | Kommentare (13) | Stichworte: 200, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt, SLK
Kaum ist der Sommer vorbei, bekommt man bei Sixt auch endlich die Cabrios hinterhergeschmissen, dieses Mal sollte es ein Mercedes-Benz SLK sein. War zwar am Ende „nur“ der kleine 200’er, aber dafür war das Auto mit vielen Extras ausgerüstet.
Der SLK ist mir nicht gänzlich unbekannt, denn den „alten“ Vorgänger-SLK kannte ich bereits, da wir diesen auch bei uns u.a. als Firmenwagen laufen hatten und ich muss sagen, dass mir schon immer sehr die Motorisierung und die Fahrwerksabstimmung dieses Spaßmobils zusagten.
Auch in puncto Verarbeitung sollte das aktuelle Modell ja einiges an Qualität mit den Jahren zugelegt haben, sollte man meinen – aber ich persönlich sehe die Sache mit etwas gemischten Gefühlen.
Der Fahrspaß im SLK beginnt „nackt“ bei etwas mehr als 37.000 EUR, was zugegeben eine Menge Holz ist für so ein kleines und noch dazu sehr unvernünftiges Auto, das lediglich mit 2 Sitzen, wenig Ablagemöglichkeiten im Innern und einem zugegebenermaßen recht kleinen Gepäckabteil aufwartet. Das Wort „Kofferraum“ passt hier wirklich nicht so ganz, wenn man danach auch noch das Dach aufbekommen möchte.
Gut 10.000 EUR an Sonderausstattungen waren in „meinem“ getesteten SLK verbaut, die meisten davon fielen aber im Alltagsbetrieb fast gar nicht auf – leider. Neben der Alarmanlage hatte der Wagen noch die Kopfraumbelüftung namens „AirScarf“ verbaut und bei dieser Option muss ich sagen das die durchaus ihr Geld wert ist, denn man bekommt beim Kauf dieser Option für 410 EUR das Textil-Windschott dazu „gratis“ obendrauf. Alleine bei meinem Mégane kostete das Windschott seinerzeit knapp 275 EUR als Option und einen „AirScarf“ kennt Renault zumindest noch nicht – das gibt’s jetzt erst seit kurzem im neuen Peugeot Cabriolet.
Zu diesem System muss man allerdings anmerken, dass es vielleicht nicht alle Leute auf Anhieb mögen werden, wenn man ständig warme Luft in den Nacken geblasen bekommt – also am besten einmal selber bei einer ausgiebigen Probefahrt austesten. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich mag dieses System, da ich sogar manchmal sogar im Hochsommer in Frankreich mit eingeschalteter Sitzheizung im Cabrio unterwegs bin (denn Gedanken über die Familienplanung brauche ich mir ja bei 2 Kindern zum Glück nicht mehr zu machen).
Sind aber erst mal das Textil-Windschott installiert und der AirScarf in einer der 3 Betriebs-Stufen eingeschaltet, erfreut man sich bis ca. Tempo 60 an einem fast absolut zugluftfreien Cabrioerlebnis. Und von „Winterfrische“ war keine Spur, als ich es am Freitagabend bei 11° Außentemperatur das System selber testete.
• Vorstellung / Fahrbericht [++++O]
Der SLK gibt sich recht agil und drehfreudig, den Einsatz des Kompressors kann man wirklich gut spüren – als ob da jemand bei 4.000 U/min nochmal ein paar Kohlen nachlegt beim Beschleunigen.
Die Geräuschkulisse ist dabei recht rau, wobei das Fahrzeug mit seinem Variodach allerdings recht vorbildlich auch bei schnelleren Autobahnfahrten gegen störende Außengeräusche gekapselt ist.
Dazu trägt auch nicht ganz unwesentlich die für meinen Geschmack etwas unschöne Hartgummi-Matte bei, die den Dachhimmel darstellt. Mag sein das die im feuchten Kofferraum nicht schimmeln kann und Geräusche besser dämpft als ein textiles Pendant, aber auf den ersten Blick fühlt man sich doch ein wenig wie in einer Gummizelle aufgrund des vielen Weichplastiks überall.
Und deswegen auch ein Appell an mögliche SLK Käufer: Beweist ein wenig mehr Mut zur Farbe, denn sonst ist der Innenraum sehr schnell nur schwarz und trostlos.
Das ESP arbeitet Vorbildlich und zügelt das Heck wirkungsvoll, wenn der Fahrer einmal an einem Kurvenausgang zu schnell die 184 Pferde abrufen wollte. Eingeschaltet bleibt das Auto sehr brav, wenn man es hingegen ausschaltet kann sogar der kleine SLK ganz schön bissig werden.
Das Xenonlicht kann überzeugen und sorgt für eine fast perfekte Ausleuchtung der Straße, nur die integrierten Abbiegelichter sind m.E. etwas zu „funzelig“.
• Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]
Mercedes typisch sitzt fast alles am rechten Fleck, Sitzheizung und AirScarf werden unterhalb des Radios bedient, gewöhnungsbedürftig ist nur ein wenig die Spiegeleinstellung vom Mitteltunnel. Alle anderen Funktionen lassen sich wie gewohnt im MFD einstellen und anpassen. Die Kopplung mit meinem NOKIA N95 verlief ohne größere Probleme über die Radioeinheit, wobei Kontakte manuell mit OBEX synchronisiert werden müssen und bei Telefonaten manchmal die Lautstärke ein wenig zu wünschen übrig lässt.
• Verarbeitung / Qualität [+++OO]
Von den kleineren Abstrichen in puncto Materialwahl einmal abgesehen, ist die Verarbeitung jedoch auf höchstem Niveau. Das Variodach knarzte und quietsche nicht bei Karrosserieverwindungen und bei den gut 17.500 km auf dem Tacho.
• Verbrauch / Nutzen [+++OO]
Nun ja, muss ein Auto welches nur 2 Leuten mit 2 Golftaschen Platz bietet sage und schreibe 11,5 l/100 km verbrauchen? Ich meine: Ja! Denn zum einen wird die Herstellerangabe sehr getreu eingehalten (und man weiß im vornherein was auf einen zukommt) und zum anderen bereitet wohl kein anderer Roadster mit so wenig Leistung so viel Fahrspaß.
Und der Fahrer hat schließlich den größten Einfluss auf den Verbrauch, lässt man den SLK gleiten so können durchaus auch mal nur 6,8l drin sein, was bei der gebotenen Leistung schon außerordentlich wenig ist.
Und im nächsten Sommer werde ich mir den SLK bestimmt nochmal regulär mieten - versprochen!
• Kosten / Anmietung [++++O]
Angemietet hatte eine B-Klasse für ein Wochenende von Freitag bis Sonntag und der Spaß kostete nicht einmal 120 EUR ohne weitere Versicherungen aber dafür mit dem Standortzuschlag für die Sixt-Station am Flughafen in Bremen. Die Anmietung und der komplette Service wie immer 1A und tadellos freundlich. |
Mon Nov 02 20:58:43 CET 2009 | taue2512 | Kommentare (14) | Stichworte: 4x4, Mietwagentest, Tiguan, Volkswagen
Den Tiguan dürfte ich ja letztes Jahr im August bereits beim ersten Abholversuchs meines CC in der Autostadt auf dem kleinen Geländeparcours erfahren und war sehr positiv von seinen Leistungen überrascht. Aber der damals gefahrene Vorführ-Werkswagen hatte allerdings auf den zweiten Blick aufgrund der vielen verbauten Sonderoptionen nicht mehr allzu viel mit dem Mietwagen gemein, den ich an diesem Wochenende ausgiebig testen konnte. Den Tiguan gibt es seit Ende 2007 im VW-Programm und er ist als Ablösung des guten alten Cross-Golfs am Markt positioniert worden. Die Innenmaße erinnern deshalb auch eher an einen Golf Plus.
Den Tiguan kann man in verschiedenen Versionen ordern: Die Versionen in der Autostadt damals hieß Track & Field, diese hat andere Stoßfänger und erlaubt Böschungswinkel von bis zu 28° gegenüber seinen beiden anderen Brüdern, die aufgrund ihrer stadttauglicheren Designer-Schürze auf nur maximal 18° kommen. Diese „entschärften“ Versionen stehen dann als Trend & Fun, sowie Sport & Style beim Händler.
Preislich spielen aber alle Varianten in einem Segment, welches bei 25-27K EUR beginnt und sich dann in der rudimentärsten Basis-Version bei knapp 30.000 EUR einpendelt. Und bei diesem Preis muss ich persönlich sagen, ziehe ich den direkten Konkurrenten aus dem Hause Ford – den Kuga – in vielen Punkten dem Tiguan vor. Sorry, liebe Leute von VW – aber bei der Preis- und vor allem Ausstattungspolitik rate ich lieber jedem potentiellen Klein-SUV-Interessenten besser in einem anderen Revier auf Jagd zu gehen.
Mein Tiger/Leguan hatte für knapp 30K EUR nicht einmal Nebelscheinwerfer! Kein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem und das ein wenig lieblose kantige Innendesign orientiert sich eher an den gesetzteren Herrn Oberförster, als an eine jüngere Zielgruppe. Gut, aber über Geschmack läßt sich zum Glück bekanntlich trefflich streiten.
Bei schnellen Autobahnfahrten nerven die etwas lauten Windgeräusche ab Tempo 180 schon sehr, dazu gesellt sich dann ein leiser aber dafür sehr heller Ton - ähnlich wie ein Zahnarztbohrer - aus der Richtung wo der Getriebetunnel unter dem Armaturenbrett verschwindet, ich hoffe mal das dies kein „serienmäßiges“ Problem ist, denn mein Tiguan hatte gerade einmal 3.500km auf dem Tacho.
Anfangs denkt man das das Fahrwerk für einen Off-Roader sehr hart ist, denn auf geteerten Landstraßen kommen kleinere Schlaglöcher recht spürbar ans werte Fahrergesäß, welches leider in viel zu unergonomischen Sitzen Platz nehmen muss. Die Rückenlehnen dieser einfachen Sitze bieten nur sehr wenig Seitenhalt und das ist sehr Schade, denn auch eine Lordosenstütze sucht man hier leider vergebens. Also vom Sitzkomfort her ist der kleine Bruder des Touareg eher nichts für lange Touren.
Ganz anders verhält sich der Tiguan dann bei den ersten Metern im leichten Gelände: Der „kleine“ 150 PS Benziner hat stets genügend Dampf und der Innengeräuschpegel bei holperigen Strecken ist erfreulich gering. Ein „sänftenartiges“ Fahrgefühl wie bei der Fahrwerksabstimmung des Kuga kommt aber dennoch nicht durch, obwohl kleinere Schlaglöcher wirkungsvoll abgefedert werden.
Der Tiguan ist sehr eingängig von der Bedienung, viele Elemente kommen vom Golf oder Passat. Ein wenig komisch fühlt man sich, wenn man „seine“ weiße MFA+ aus dem CC plötzlich in einer ungewohnt höheren Sitzposition vor sich hat. Das tolle ist, das die Tiguan MFA sogar die Öltemperatur anzeigen kann, das hätte ich im CC auch gerne.
Der relativ hohe Einstandspreis des Tiguan hat wenigstens zur Folge, dass an diesem Auto wirklich alles bis in die kleinste Schraube perfekt sitzt und die Verarbeitung stimmig ist.
Bei Holperstrecken gibt der kleine Tiger nicht den kleinsten Laut von sich was man auch im Mittelteil des Videos gut hören kann.
Klar das 150 PS in Verbindung mit einem Allradantrieb durstig werden können. Zwar meint der Bordcomputer manchmal, das sage und schreibe 15-18 l/100km im Schnitt anliegen, aber der Schein trügt zum Glück für den Geldbeutel des Fahrers sehr. Meine Referenzstrecken dieses Wochenendes legte ich mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 7,4l/100km zurück, was sich erfreulicherweise sehr mit den Herstellerangaben deckt und für einen doch recht vollwertigen Offroader ein akzeptabler Wert ist.
Wer plant alleine oder mit maximal 3-4 Leuten kürzere Strecken auf unbekannten Pfaden zurückzulegen, dem sei der Tiguan als günstiges Offroad-Mietfahrzeug für zwischendurch bei Sixt sehr ans Herz gelegt, als ein Auto „für immer“ hat er mein Herz allerdings nicht erobern können. Der Kofferraum ist großzügig und die Beinfreiheit hinten ebenfalls, was will man also mehr?
Angemietet hatte die Golfklasse für ein Wochenende von Freitag bis Sonntag un der Spaß kostete nicht einmal 85 EUR ohne weitere Versicherungen aber dafür mit dem Standortzuschlag für die Sixt-Station am Flughafen in Bremen. Die Anmietung und der komplette Sixt-Service wie immer 1A und tadellos freundlich. |
Sun Oct 18 00:30:50 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (23) | Stichworte: Cabriolet, Mietwagentest, New Beetle, Sixt, Volkswagen
Tja, diesmal bin ich wieder weit entfernt von der 100K EUR-Grenze und man spürt den Konfortverlust beim gewählten Mietwagen wie einen Schlag ins Gesicht. Dieses Mal bin ich ausnahmsweise bereits schon Donnerstag-Nachmittag in Bremen aufgeschlagen und buchte ein Fahrzeug der Golf-Klasse bis zum frühen Montagmorgen. Viel mehr als 125 EUR solle der Spaß nicht kosten, aber mal sehen was die Damen und Herren von Sixt so in Ihrem Programm haben.
Ich kam also wie immer bei Sixt am Bremer Flughafen an und die nette junge Dame hatte lauter Exoten im Portfolio: Peugeot 308 Cabrio, Citroen Xsara, Ford Kuga und ein Volkswagen New Beetle Cabriolet. Kurzerhand entschied ich mich für letzteres Vehikel. Ich will nun nicht sagen da ich an den nächsten Tagen meine Wahl bereut habe, aber für ein Cabriolet was gut und gerne 27,5K EUR kostet gibt sich der New Beetle einfach für meinen Geschmack ein wenig zu nüchtern! Gut, die Volkswagen-Puristen, die sich noch an Ihre Studienzeit und den ersten eigenen Käfer erinnern mögen auch beim Anblick des New Beetle in nostalgischen Gefühlen schwelgen, aber letzten Endes zieht bei mir in puncto Mietwagen doch eher der Nutzwert und der Komfort.
Mag sein das der New Beetle super im Sommer ist, aber wir haben inzwischen Herbst in Norddeutschland.
• Vorstellung / Fahrbericht [++OOO]
Gut, was positiv auf den ersten Metern im New Beetle auffällt ist das Platzangebot. Wenn man nicht dazu verdammt ist, hinten zu sitzen. Denn das Platzangebot im Fond – ich kann noch nicht einmal meine Faust zwischen die Rückenlehne des Fahrersitzes und der Sitzfläche hinten stecken – ist noch nicht einmal Kindern zuzumuten. Der Abstand von den Vordersitzen zur Windschutzscheibe, die sehr hohen Seitenfenster und die gut konturierten Sitze vermitteln dem Fahrer einen ersten positiven Eindruck.
Die Karosserie ist für ein Cabriolet sehr steif, lediglich auf sehr unebener Fahrbahn vermittelt das Fahrwerk eine Art von unschönem Kippel-Effekt. In fast allen Fahrsituationen gibt sich das Fahrwerk zudem sehr neutral und gutmütig, denn die Motorisierung von gerade einmal 75PS verleiten zu keinerlei Eskapaden. Deswegen ist auch irgendwie der „Angstgriff“ auf dem Armaturenbrett der Beifahrerseite so fehl am Platze wie die Eier vom Papst. Nostalgie? Schließlich hatte der Ur-Käfer kaum mehr Leistung!
Die Vmax – wie bei seinem Ur-Vater - von sagenhaften 165km/h liegt bei nervenaufreibenden 6.300 U/min, und in diesen Drehzahl-Sphären schluckt dann der kleine Motor trotz der niedlichen rundlichen windschlüpfrigen Formen auch so einiges weg. Auf schnell gefahrenen Autobahnstrecken steigt der Verbrauch auch mal sprunghaft auf ein weing mehr als 10 liter.
Der Testverbrauch lag bei rund 7l/100km. Und dafür fehlen dem Cabrio einfach ein paar Pferde, man hat den Eindruck als das sich der Käfer ständig quälen muss weil es an Elastizität mangelt. Auf Autobahnfahrten spielt man mit dem New Beetle in ungefähr der gleichen Liga wie Boliden vom schlage Opel Corsa und Ford Fiesta.
• Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]
Wunder in puncto Bedienkomfort sollte man vom New Beetle Cabriolet United nicht erwarten, denn es fehlt so gut wie an allem: Ein Gurtwarner ist ebenso nicht an Bord wie eine simple Innenraumbeleuchtung und so muss man eben als New Beetle Fahrer seinen Krimskrams bei völliger Dunkelheit in den recht tiefen und unübersichtlichen Ablageflächen der Türen suchen.
Nett anzumerken ist allerdings die Bedienung des elektrohydraulischen Stoffverdecks (Sonderoption), in gerade einmal 10 Sekunden kann man so dem Käfer die Flügel stutzen, doch leider muss hier erst mal manuell ein Drehgriff entriegelt und nach anschließender automatischer Faltung des Daches noch mühsam die Pellerine aus dem sehr mickrigen Kofferraum angebracht werden, um Treuepunkte in Flensburg zu vermeiden.
Im Vergleich zu meinem Mégane Coupe Cabrio ist der Innenraum im geschlossenen Zustand sehr leise, nichts knarzt oder quietscht hier und leider hat die Firma Sixt kein Windschott für diesen Wagen geordert, so werden alle offenen Fahrten sehr böig.
Was jedoch auffällt ist das Raumgefühl: Im geschlossenen Zustand bewirken die hohen Seitenfenster und der tadellose Blick zur Seite ein Gefühl von Freiheit, im offenen Zustand wirkt auf einmal der Fronstscheibenrahmen viel kleiner und das gesamte Auto irgendwie handlicher.
Bei einem Blick über die Schulter änder sich aber der Eindruck: Denn das gefaltete Dach liegt hinten auf dem Kofferraum nur auf, sicherlich ein prägendes Stilelement angelehnt an die Optik vom „alten“ Käfer Cabriolet, aber heutzutage von der Bedienung her nicht mehr so ganz zeitgemäß oder einfach etwas für wahre Puristen.
• Verarbeitung / Qualität [++OOO]
Die Bedienelemente wirken ein wenig billig, wenngleich das Armaturenbrett und dessen Materialwahl ein bisschen punkten können. Was stört sind die vielen kleinen Details in der Verarbeitung, zum einen ist das dieser Gummilappen am Tankstutzen. Der neigt immer dazu, sich zu verdrehen und unter der Tankklappe hervorzuschauen, beim Blick in den rechten Rückspiegel fragt man sich auf langen Autobahnfahrten dann was das wohl ist was dort flattert und was man da mit sich herumträgt.
Das integrierte Radio - zu dem man wegen seines Formfaktors von VW quasi gezwungen wird ist von der Klangqualität her nur als durchschnittlich zu betiteln. Und wo wir gerade bei der Akkustik sind: Ein weiterer Punkt, der mich – gerade im Stadtverkehr – aufregte ist die akustische Kulisse des Kupplungspedals, läßt man es kommen so gibt es gleich zwei relativ laute Klick-Geräusche von der Relaisbox. Das muß nicht sein, zumindest nicht bei einem Cabriolet.
Das fehlende Innenraumlicht habe ich ja bereits schon angesprochen, aber auch sonst ist der New Beetle nicht besonders helle! Der rudimentär vorhandene Rückfahrscheinwerfer ist auch so ein Ding der Unmöglichkeit: Man sieht absolut nichts, wenn man im dunklen auf unbeleuchteten Wegen damit rückwärtsfahren will, wobei die Sicht nach hinten ohnehin schon bei geschlossenem Verdeck recht mangelhaft ist. Nach vorne hin ist das Abblendlicht bei Nachtfahrten gerade einmal als akzeptabel zu bezeichnen, tja so können die großen Kulleraugen täuschen.
Die Heizung - besonders die Sitzheizung (Sonderoption) - arbeitet jedoch wirklich äußerst effizient und tadellos.
• Verbrauch / Nutzen [++OOO]
Wie bereits erwähnt lag der Verbrauch bei knapp 7l/100km, was gerade noch akzeptabel ist. Mixt man allerdings alle Vorzüge und Nachteile – besonders den eingentlich viel zu kleinen Kofferraum bei diesem „obenliegenden Dachkonzept“, so ist der Verbrauchswert im Gegensatz zum Nutzen auf einmal nicht mehr so positiv.
Ein Peugeot oder gar Renault als Cabriolet ist da deutlich alltagstauglicher. Gut, ein New Beetle Cabrio hat hingegen ungefähr den gleichen Flirtfaktor an einer roten Ampel wie ein Mini.
• Kosten / Anmietung [++++O]
Für gerade einmal 130 EUR für knapp 5 Tage von Donnerstagnachmittag bis Montagvormittag bei Sixt am Bremer Flughafen gemietet, dafür ist und bleibt der Volkswagen New Beetle allerdings ein Insidertipp für die wärmeren Tage des Jahres, im kalten Herbst hingegen wird er einem wegen seiner fehlenden (Innenraum-)Beleuchtung sehr schnell überdrüssig. Wer hingegen ein Auto "oben ohne" für das gemächliche cruisen an lauen Sommerabenden in der Stadt sucht, ist beim New Beetle Cabriolet hingegen bestens aufgehoben. |
Mon Oct 05 01:47:28 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (28) | Stichworte: 7'er, 730, 730d, 7er, BMW, Diesel, Mietwagentest, Sixt
Lujah sog i, sonst sog i nix! Das Oktoberfest in München ist nun vorbei und ich feiere mein ganz eigenes privates: Zum ersten Mal sprenge ich bei der Firma Sixt deutlich die magischen 100K EUR bei einem Mietwagen! Und das zum Taschengeld-Preis von nicht einmal 140 EUR für eine Anmietung von Freitag-Mittag bis Montag früh, was wirklich kein schlechter Kurs ist! Noch nie war Dekadenz günstiger zu haben.
Die nette junge Dame von Sixt war Freitag selber ein wenig verdattert als Sie mir freudestrahlend mitteilte, dass sie einen BMW 730d für mich reserviert hätte. Ich war nicht jedenfalls nicht weniger erstaunt, gut ich hatte zwar „Oberklasse“ gemietet aber auf dieses Modell war ich gar nicht vorbereitet. Den neuen 7’er mit dem entschärften Heck wollte ich immer schon mal erfahren, schreckte aber ehrlich gesagt immer ein wenig davor zurück zum BMW-Händler zu gehen um eine Probefahrt damit zu buchen. In diesem Preissegment wird man als Interessent ja förmlich gebauchpinselt, wenn man erst einmal Interesse geheuchelt hat und BMW-Verkäufer vergessen einen anscheinend nie! Da könnten sich andere Marken gewiss eine Scheibe von abschneiden.
Doch nun zurück zum Auto. Der 7’er von außen betrachtet gibt sich extrem bullig und groß. Seine Linienführung auf den Flanken der Karosserie spricht eine deutliche Sprache: Irgendwo zwischen Muskelprotz und extrem mögiger Limousine.
Der Grundpreis des „kleinen“ Diesels liegt bei happigen 70.500 EUR, inklusiver aller Sonderausstattungen lag der von mir getestete Wagen bei insgesamt knapp 102.000 EUR – dafür würde ich mir ehrlich gesagt viel lieber 2 CC’s kaufen! Warum? Weil mich das Auto am Ende wegen ein paar kleineren Detail-Mängeln nicht zu 100% zufriedenstellen konnte – aber lest selbst!
Vielleicht komme ich mal in den Genuss die direkte Konkurrenz des 7’ers aus Stuttgart in einem persönlichen Vergleich gegenüberzustellen?
Vorstellung / Fahrbericht [++++O]
Reinsetzen, wohlfühlen. Ich denke ich habe noch nie in so komfortablen Sitzen gesessen. Ein dickes Plus dafür an die Bayern, denn in den Frontsitzen fühlen sich auch große Leute sehr schnell sehr wohl. Dafür sorgen auch nicht zuletzt die unzähligen Einstellungsmöglichkeiten, die – selbstverständlich allesamt elektrisch – für eine optimale Anpassung an das Fahrergesäß sorgen.
Durch das Schlüssellose Zugangs- und Startsystem, welches als Option alleine fast 1000 EUR teuer ist, kann der Startknopf direkt gedrückt werden. Ein sanftes grummeln ertönt aus den beiden Endrohren – Wahnsinn, das soll ein Diesel sein? Die ersten Meter fallen sehr leicht, für ein Auto dieser Größe ist der 7’er noch immer sehr übersichtlich, zumindest nach vorne hin. Die Sicht nach hinten ist das eher dürftig und Parksensoren daher beinahe Pflicht. Sänftengleich trägt uns der 730d im Modus Comfort zur nächsten Schnellstraße, Bremen Airport > Innenstadt.
Waaas? Schon die nächste Abfahrt erreicht? Im 7’er bemerkt man gar nicht wie schnell man eigentlich gerade unterwegs ist, denn die Innengeräuschdämmung ist fast perfekt. Dank Dynamic Drive bekommt man wirklich auf einen Schlag gleich mehrere verschiedene Autos geliefert, die Abstimmung lässt sich regeln von NORMAL über COMFORT, sowie SPORT und SPORT+. In jeder dieser 4 Stufen fühlt sich das Auto anders an und reagiert – besonders im freien Modus SPORT+ durch den Wegfall einiger Stabilisierungssysteme wie ein nervöser Junghengst. Also, reiten wir auf die Autobahn! Die Aktive Geschwindigkeitsregelung für 1.980 EUR anschalten und im Verkehr mit schwimmen.
Wow! Das ACC arbeitet um Längen präziser und bei Bremsaktivitäten sanfter als in meinem Passat CC. Vor allem kann man mit diesem System von BMW wirklich sanft und automatisch an eine Autoschlange vor einer roten Ampel heranfahren. Ein wenig schade ist allerdings, dass der unschöne Radarsensor des Systems durch seine asymmetrische Platzierung offen in der Frontschürze nach meiner Meinung das Design dieses Autos kaputtmacht, aber es gibt schlimmeres.
Bei diesem System ist dann auch das FrontAssist des CC selbstverständlich mit inbegriffen und es meckert – selbst bei meiner Fahrweise – deutlich weniger als in meinem CC, wobei die Warnschwelle im Bordcomputer eingestellt werden kann.
Schlimm an diesem teuren Auto sind z.B. die sehr mageren Rückfahrscheinwerfer, auf unbeleuchteten Wegen sieht man damit in den relativ kleinen Außenspiegeln so gut wie nichts!
Schlimm bei einem Auto dieser Preisklasse ist auch das Funktionsprinzip der Spurverlassenswarnung, der rüttelt nämlich nur ganz dezent und zaghaft am Lenkrad. Und schlimmer noch: Er irrt sich des Öfteren, wenn Wasserlachen oder längere dunkle Teerflecken auf der Fahrbahn sind. Und dieses sanfte Rütteln ohne einen für mich erkennbaren Sinn für fast 600 EUR ist doch m.E. ein wenig zu viel – oder sagen wir eher zu wenig – des Guten. Hier wäre eigentlich ein richtiger Lenkassistent wie beim CC Pflicht!
Toll gelöst ist aber dennoch der Spurwechsel-Assistent, der ab 60 km/h aktiv ist und den toten Winkel seitlich vom Fahrzeug überwacht. Blinkt man und es befindet sich ein Hindernis darin, leuchten kleine Warndreiecke in den Spiegelgehäusen. Sinnvoll, aber leider mit 650 EUR ein sehr teures Extra.
Bei zügiger Autobahnfahrt ist mir aufgefallen das der 730d sehr Seitenwindanfällig ist, gut über Norddeutschland war gerade ein Sturmtief aber ab 200 km/h ist schon einiges an Konzentration erforderlich, um die bayerische Bestie im Zaum zu halten. Ab dieser Geschwindigkeit steigt auch der Innengeräuschpegel durch Windgeräusche sehr stark an, auf meinem Auto waren allerdings M+S-Reifen montiert, was ein wenig zu diesem negativen Eindruck beigetragen haben könnte. Was allerdings bei einem Auto im Wert einer Eigentumswohnung nicht sein sollte ist das Geräusch des Scheibenwischers. Wäre das mein 7’er, so hätte ich ihn bei den nicht mal 4.000km Laufleistung zurück zum Händler gebracht und Nachbesserung verlangt. Selbst in der niedrigsten Intervallstufe wischen die bei leichtem Regen von selbst los und rubbeln dabei sehr Geräuschvoll über die Frontscheibe. Wachs und kaputte Wischerblätter konnte ich nicht als möglichen Schuldigen ausmachen.
Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]
Bei so vielen Assistenten an Bord, die mit einem mitfahren, kann schon der Überblick verloren gehen. Ich persönlich finde die BMW-Cockpits immer ein wenig grauslich, was die logische Verteilung der Bedienelemente und Funktionen angeht. Zwar sind die wichtigsten 3 Assistenzsysteme links vom Lenkrad in einer Konsole zusammengefasst, aber Fernlicht-Assistent auch die Anzeige des Tempolimits auf der Instrumententafel müssen erst mal heraus gefrickelt werden.
Gerade aus diesem System hätte BMW ein wenig mehr herausholen können, da lobe ich mir doch mein eigenes System ADAM!
A propos Bedienung: Vom Passat her bin ich ja gewohnt das die Funktion Autohold ständig aktiv ist und es gefälligst auch bleibt, wenn ich zwischendurch mal die Zündung ausschalten sollte. Beim BMW ist dieses Funktionsprinzip etwas anders: Aktiviert man während der Fahrt Autohold, so ist es spätestens beim nächsten Fahrtantritt wieder aus. Das gleiche unlogische Konzept bei der Parkbremse: Mein CC gibt diese ja automatisch frei, wenn ich A.) Angeschnallt bin und B.) einen Gang eingelegt habe und C.) Gas gebe. Beim sündhaft-teuren BMW muss der Lenker diese manuell auf der Mittelkonsole abstellen, sollte man an einem Bahnübergang bei aktiviertem Autohold und Getriebestellung P den Motor abgestellt haben. Denn da macht der Bayer einfach die Parkbremse automatisch rein, ohne mich danach zu fragen.
Wo wir gerade beim Getriebe sind: Der Gangwahlschalter ist ein deigntechnisches Schmankerl mit vielen mechanischen Innereien, da wird entriegelt und sogar automatisch bewegt (von Stellung M/S nach D beim ausschalten der Zündung). Mir würde beim Gedanken an die mögliche Fehleranfälligkeit eines solchen Lustgnubbels im Design eines ultramodernen Phillips-Trockenrasierers die Lust vergehen. Mein Rat ist am besten die Ergonomie selber austesten, ob das mit dem persönlichen Geschmack kompatibel ist.
Sehr gut – wie immer – ist der integrierte Bordcomputer, über den man TV (Sonderausstattung), die Bedienungsanleitung, alle nötigen Einstellungen sowie die Navigation nutzen kann. Die Sprachsteuerung aller Funktionen klappt bestens, wobei die Tonqualität dieses „einfachen“ Radios zum Aufpreis von rund 3.900 EUR ein wenig basslos und flach klingt. Mein NOKIA N95 konnte zwar per Bluetooth einwandfrei für Telefonate gekoppelt werden, aber die automatische Synchronisation der Kontakte funktionierte leider aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht.
Das Abblendlicht ist nur mit einem einzigen Wort zu beschreiben: Beeindruckend! Man denkt stets, das man mit Fernlicht unterwegs ist. Wie die folgenden beiden Bilder belegen ist der Unterschied vom Abblend- zum Fernlicht tatsächlich nicht sehr groß, das Fernlicht leuchtet nur im Vordergrund ein wenig mehr „nach oben“ aus.
Das Kurvenlicht sowie das Abbiegelicht haben mich hingegen nicht allzusehr überzeugen können, das Kruvenlicht ist einfach ein wenig zu träge. Bei schnell gefahrenen Kurven dauert es am Kurvenausgang ein kleines Weilchen bis die Scheinwerferkegel wieder da sind wo sie eigentlich sein sollten, das gleiche beim Abbiegelicht: Es ist ein wenig schwach im Vergleich zu meinem CC.
Verarbeitung / Qualität [+++++]
Was erwartet man anderes bei einem 7’er BMW? Wirklich alles ist bis in den kleinsten Winkel tadellos verarbeitet. Edelste Materialien und beinahe perfekte Ergonomie wohin man nur blickt (außer bei den Türzuziehgriffen vorne).
Verbrauch / Nutzen [++++O]
Gut, den Aufpreis beim Kauf eines 7’ers im Vergleich zum 5’er kann man nicht beim Verbrauch wieder einfahren. Aber dennoch lobe ich den für ein Fahrzeug mit diesen Leistungsdaten, dem Gewicht und Komfortmerkmalen vergleichsweise geringen Verbrauch von rund 7,9l/100km. Selbst bei sportlicherer Fahrweise kommt man nur schwer über die 10l-Marke hinaus und die Diesel von BMW bleiben dabei echte Spaß-Maschinen.
Auf den hinteren Plätzen ist sehr viel Platz vorhanden, klar – ist der große BMW doch prädestiniert als Chauffeur-Fahrzeug. Auch der Kofferraum ist sehr großzügig bemessen, leider ist die Ladebreite ein wenig durch die Radkästen eingeschränkt.
Kosten / Anmietung [+++++]
Wie bereits eingangs erwähnt bekam ich diesen Wagen für rund 140 EUR im Wochenendtarif von Freitagmittag bis Montagmorgen inklusive aller (Standort-)Zuschläge, ohne Vollkasko. Dabei ist allerdings anzumerken, dass ich wegen der Anzahl (>25) meiner mieten in diesem Jahr ein kostenfreies Upgrade bekommen habe. Zu diesem Preis ist der 730d ein extrem empfehlenswertes Auto! Und wo? Bei Sixt am Bremer Flughafen. |
Tue Sep 22 13:20:10 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (18) | Stichworte: Clubman, Cooper, Mietwagentest, Mini
Zugegeben, während ich gerade diese Zeilen schreibe befinde ich mich in rund 10.000m Höhe irgendwo zwischen Paris und Toulouse und der letzte Mietwagen von diesem Wochenende geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Wochenende war es wieder einmal Zeit für einen regulären Mietwagentest – war der letzte Test des Vaneo doch eine Ausnahme durch meinen außerplanmäßigen Besuch zusammen mit meinen Schwiegereltern in Deutschland.
Vorstellung / Fahrbericht [++++O]
Als ich letzten Freitag wie immer in Bremen ankam hatte ich die Wahl zwischen einem Mini und einem Mini – aber was für einem! Diesmal sollte es der Cooper als Clubman sein. Ich habe den Scheewittchensarg auf Rädern eigentlich immer ein wenig als snobistischen „Lifestyle-Kombi“ belächelt, denn der Clubman begründet fast eine eigenständige Fahrzeugklasse: Den „Lifestyle-Fun-Stadtflitzer“! Auf den ersten Blick gibt sich der Clubman ganz dem britischen Understatement hin: Das ungeübte Auge entlarvt ihn von weiten nicht gleich auf Anhieb als „Clubman“, sondern als einfachen Mini mit ein wenig mehr Glas an der Seite. Das ist auch gut so, denn der kleine Flitzer kann durch seine Fahrleistungen und die vielen kleinen fast liebevollen Details durchaus die Herzen seiner Besitzer(innen) gewinnen.
Gut, ein Knackpunkt ist sicherlich der relativ heftige Preis. Aber wo sonst bekommt man einen Kombi mit Lederausstattung und diesen vielen Raffinessen für rund 28.000 EUR? Aber: Ein Renault Koleos ist genauso wenig ein ausgewachsener Geländewagen, wie der Mini Clubman ein ausgewachsener Kombi ist und beide kosten in etwa gleich viel. Der Clubman orientiert sich eher an die samstäglichen IKEA-Shoppingtouren, denkt aber bitte nicht daran zu versuchen ein demontiertes Billy-Regal in diesem Kombi unterzubringen – das passt nicht.
Darf man den Cooper Clubman eigentlich als „Kombi“ bezeichnen? Ich meine: „Jein!“
Zum einen bietet er schon etwas mehr Platz im Innenraum als der normale Mini, gerade auf der hinteren Sitzbank. Ähm, wobei der Fußraum dort nicht wirklich größer ist. Schade eigentlich! Der Kofferraum ist ein wenig kleiner als im normalen Mini, besitzt aber einen doppelten Boden für Kleinteile. Super gelöst dagegen ist zum Beispiel die Türmechanik mit dem großen Einstieg zur Bordsteinkante hin – das hat sonst niemand in dieser Klasse und das ist mit ein Kaufargument, wenn man seine Passagiere beim Absetzen vor der Szene-Disko am Abend mit einem Hauch von Glamour und Hollywood absetzen will.
Aus den großen Türen des Fonds einer S-Klasse kann schließlich jeder aussteigen, ein Clubman ist da eben einfach nur anders! Große Türöffnung, aber Verrenkungen sind trotzdem angesagt.
Anders ist hier eben die Regel, so auch die Heckklappen: Will man ein 17-Zoll-Notebook im wahrlich nicht sehr üppigen „Kofferraum“ verstauen, muss man schon beide Türen dazu öffnen, und gerade solche Dinge nerven auf Dauer! Was auch noch gewöhnungsbedürftig ist, sind die beiden dicken Streben die man stets im Innenspiegel hinter sich sieht.
Klar das dies designtechnisch so bedingt ist, aber wer gewohnt ist des Öfteren in den Innenspiegel zu sehen, wird sehr leicht irritiert da sich hinter der Strebe sehr leicht ein Auto oder gar ein Motorrad verstecken kann.
Lobenswerter ist da die Tatsache das die Isofix-Befestigungen auf den Fondsitzen sehr leicht zugänglich sind. Ist der Mini doch ein reines Frauenauto?
Die paar negativen Eindrücke werden sehr schnell wieder wett gemacht vom sportlichen Fahrwerk und vom Motor. Das Fahrwerk beim Cooper mit 88kW gibt sich zwar hier und da ein wenig zappelig und bei Schaltvorgängen auf unebenen Pisten springt der Clubman manchmal regelrecht ungebändigt hin und her wenn man versucht ihn mit nur einer Hand zu bändigen, aber es passt und unterstreicht irgendwie seinen jugendlich-sportlichen Charakter.
Mehr Leistung braucht man in dieser Kasperlkiste auch nicht, die Motorisierung des Cooper mit 88kW reicht vollkommen aus. Bei gut 200km/h ist auf Autobahnen dann auch viel schneller als einem lieb ist die Vmax erreicht, denn der Anzug und Durchzug sind wirklich imposant und um Längen besser als im ordinären Mini. Der Motor klingt sportlich rauh auf schnell gefahrenen Landstraßen-Teilstücken und ruhig und sanft in der Innenstadt.
Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]
Von der Bedienung her wurde alles 1:1 von der normalen Ausgabe übernommen. Alle Bedienelemente sind an ihrem angestammten Platz, was ein wenig nervt ist die Tatsache, dass der Komfortblinker irgendwie fehlt. Das Radio klingt voluminös und ausgewogen und die Kopplung per Bluetooth an mein NOKIA N95 verlief ebenfalls erfreulich problemlos, inklusive der Synchronisation aller 550 Kontakte.
Verarbeitung / Qualität [+++OO]
Die Lederausstattung wirkt edel und sollte unbedingt geordert werden, der Aufpreis dafür ist absolut gerechtfertigt.
Mein Clubman hatte eine besondere Eigenheit, die ich als Besitzer spätestens beim nächsten Werkstattbesuch angemakelt hätte: Das Lenkrad „quietschte“ ständig wie ein Korken in einer Weinflasche am neutralen Punkt, wenn man es ein wenig bewegte. Mag sein das dies nur bei meinem getesteten Clubman so ist, aber wie gesagt es nervte während der Fahrt doch ein bisschen.
Die von mir getesteten Xenon-Scheinwerfer an Bord, die im wahrsten Sinne des Wortes die Nacht zum Tag machten, obwohl diese nicht-direktional sind. Die Ausleuchtung der Fahrbahn ist sehr gleichmäßig und reicht sehr weit, ohne das der Gegenverkehr geblendet wird. Ein wenig fehlt mir persönlich noch ein Abbiegelicht bei diesem Stadtflitzer, was aber zu verschmerzen ist.
Verbrauch / Nutzen [++OOO]
Ein megamäßiger Knackpunkt existiert aber dennoch: Es wäre wirklich ein rundum gelungenes Super-Auto, wenn der Motor nicht so durstig wäre. Selbst bei gezügelter Fahrweise kann man der Verbrauch selten auf weniger als 7,6 l/100km drücken! Langt man ein wenig mehr zu, dürfen es durchaus auch bis zu 2,2 Liter mehr sein! Das ist meiner Meinung nach ein wenig happig, trotz der üppigen 88kW. Hey, das ist und bleibt am Ende nur ein Mini!
Das 6-Gang-Getriebe hingegen ist sehr gut abgestimmt und jede Fahrt im Cooper Clubman macht damit einfach einen Heidenspaß! In der Ausstattung inklusive sind die Sport-Umschaltung für die Servolenkung, das „automatische Abwürgen“ an der Ampel und ein Bordcomputer der einem die einzulegenden Gänge vorschlägt. Aber all das drückt aber nicht wirklich die von mir erfahrenen Verbrauchswerte. Schade! Vielleicht komme ich nochmal in den Genuß den Clubman in der Diesel-Variante zu testen, ich denke das wäre schon für mich persönlich ein netter Kandidat.
Kosten / Anmietung [+++++]
Zur Miete: Wie immer alles reibungslos und ohne Probleme bei Sixt am Bremer Flughafen gemietet. Ich behielt den Clubman dieses Mal ausnahmsweise gleich bis Montag früh, nicht weil er mir so gefiel sondern weil ich ausnahmsweise erst am Montagabend wieder nach Hause flog. Und für nicht einmal 80 EUR im Wochenendtarif ist der Clubman trotz der Abstriche im Verbrauch ein gut geschnürtes Paket. Wer also einen fahrbaren Untersatz mit ein wenig mehr Flexibilität im kleinsten Mietwagensegment sucht, kann beherzt und bedenkenlos beim Cooper Clubman zugreifen. |
Tue Sep 15 18:45:17 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (15) | Stichworte: 2.2, 8-Sitzer, CDI, Diesel, Extralang, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt, Viano
Alle Kinder haben Traumberufe, neben Feuerwehrmännern und Lokführern kursierte zumindest noch ein weiterer Job aus dem mobilen Umfeld ganz oben auf der Wunschliste in meinem Grundschulalter. Zugegeben, das war zumindest zu meiner damaligen Zeit so, denn heute wollen die Bengel ja alle sofort Börsenmakler oder am besten gleich Lotto-Millionär oder Hartz-IV-Empfänger werden.
Da ich letztes Wochenende mit meiner Partnerin, unserer kleinen Tochter und meinen zukünftigen französischen Schwiegereltern wegen meines Gerichtsprozesses in Bremerhaven ein verlängertes Wochenende verbrachte, erfüllte ich mir zumindest einen meiner damaligen Berufswünsche: Busfahrer!
Als wir mit dem Flieger in Bremen ankamen, hatte ich bereits einige Tage zuvor ein sogenanntes "SIXT Holiday Car" im voraus per Internet gebucht und bereits per Kreditkarte bezahlt. Der Vorteil bei dieser Mietart - zumindest bei Sixt - ist, das die Vollkasko und in der Regel unlimitierte Kilometer, sowie die Nennung eines zweiten Fahrers bereits zu einem sehr günstigen Preis gleich in die Rate einkalkuliert sind. So werden sogar recht kurze Fahrzeugmieten preislich sehr attraktiv und meistens viel günstiger als wenn diese im normalen Modus auf der Website angemietet werden.
In meinem Falle bestellte ich einen 7-sitzer vor, der pro Tag bei 5 Miettagen nicht einmal EUR 76,50 kosten sollte.
Eigentlich hätte es ein fast nagelneuer Volkswagen Sharan sein sollen, mit den vereinbarten 7 Sitzen. Das Gepäck war bereits eingeladen und der Fahrersitz mit viel Vorfreude eingestellt, doch als wir die Babyschale hinten auf einem Sitz befestigen wollten, ließ sich irgendwie das Gurtschloss nicht einrasten und auf einem der äußeren Plätze hinten fehlte ein Gurtschloß gänzlich. Der herbeigerufene Mitarbeiter der Fahrzeugaufbereitung wußte auf die schnelle auch keinen Rat, also zurück ins Sixt-Büro.
Dort wurde der Sharan dann anstandslos und prompt gegen einen viel größeren Viano mit 8 Plätzen getauscht und ein Sixt-Mitarbeiter fuhr diesen bis neben den bereitgestellten Sharan, um sich die Sache mit den Gurten anzusehen. Für die Sache gab es eine einfache Erklärung: Die hinteren 5 Sitze des Sharan sind allesamt Einzelsitze und können offenbar beliebig an jede Position getauscht werden. Könnte, eigentlich. Wenn diese zwei Wörter nicht wären und der Deutsche Gesetzgeber, der die Anschnallpflicht erfunden hat. Denn hinten in der Mitte muss der richtige Sitz mit zwei Gurtschlössern eingebaut sein und bei der Montage muß man darauf achten das man die Sitze mit den Gurtschlössern nicht an der äußeren Sitzwange einbaut. Aber genau dies hatte der Vormieter anscheinend nicht beherzigt!
Schon komisch das dieses wilde Wechselspiel beim VW Sharan in dieser Form möglich ist und keine Platiknasen den falschen Einbau verhindern. Pauschal gibt das einen Abzug in der B-Note für den noch ungetesteten Sharan!
Doch zurück zum Viano: Da der komplette Sitz-Wechsel sicherlich einige Zeit gebraucht hätte beim Sharan bekamen wir also den extralangen Mercedes "Leichenwagen" mit - sehr schön und wirklich ein prima Zug.
•Vorstellung / Fahrbericht [++++O]
Der Viano ist quadratisch, praktisch und einfach gut. Anders oder besser kann man seine wesentlichen Vorzüge wohl nicht beschreiben. Er bietet in der von mir getesteten Version "Extralang" mehr als Genügend Stauraum und Beinfreiheit für bis zu 8 großgeratene Erwachsene. Den Viano gibt es in insgesamt 3 verschiedenen Längen ab Werk: Kompakt (4.748mm), Lang (4.993mm) und schließlich Extralang (5.223mm).
Der erste Eindruck ist wirklich positiv, denn die Automatik gepaart mit dem doch relativ kleinen Diesel und 150 PS gibt dem Kleinbus schon ausreichend Schub. Mehr Dynamik braucht man auch nicht, wenn man nicht die Häme der mitreisenden Passagiere abbekommen möchte. Das Fahrwerk ist angenehm weich ohne jedoch auf schnellen Autobahnabschnitten schwammig zu wirken und der sehr lange Radstand löscht Bodenunebenheiten sehr effektiv aus. Das man mit einem 5m-Geschoß unterwegs ist, bekommt man bei diesen Fahrleistungen am Anfang gar nicht erst groß mit. In der Stadt erleichtert die Servolenkung Rangiermanöver ungemein und die Einparkhilfe sollte nahezu Pflicht sein, will man ohne viel Zeitverzug in engen Gassen rangieren.
Sogar der Durchzug ist okay, man will ja mit seiner Gruppe reisen und nicht rasen denn bei 180km/h ist dann auch schon Schluss. Und der Endpreis des von mir getesteten Fahrzeug von etwas über 57.000 EUR ist auch noch einigermaßen zu verschmerzen bei der langen Liste an Sonderausstattungen un dem Raumangebot, was man eben nicht bei anderen Marken findet.
•Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]
Alles wie gewohnt Mercedes-typisch: Klare gut abzulesende Instrumente, große zentral auf dem Armaturenbrett angeordnete Knöpfe und kinderleichte Bedienung. Ein Manko jedoch sind die relativ schwer zugänglichen Hebel für die Sitzlehnenentriegelung an den beiden 3'er Fond-Sitzbänken, klappt man mal eine Sitzlehne um poliert man sich recht ordentlich die Finger zwischen der Sitzaußenseite und Plastikverkleidung der Karosserie.
Kleine Leute - wie z.B. meine französischen Schwiegereltern - haben recht große Probleme die relativ große und weit ausladende Heckklappe wieder zu schließen.
•Verarbeitung / Qualität [++++O]
Hier gibt es absolut nichts zu meckern. Die Materialwahl in der Ambiente-Ausstattungslinie ist stimmig, die Qualität der Ledersitze für einen Kleinbus mehr als vorbildlich.
•Verbrauch / Nutzen [++++O]
Mercedes-Benz lügt sich wenigstens nicht in die eigene Tasche und das ist auch gut so, denn der Viano ist wahrlich kein Spritfresser. Eigentlich bei der Kastenform ein kleines Wunder: Ganze 8,4 l/100km genehmigt sich der 2.2 CDI. Wer es schneller angeht, bringt der Verbrauch zwar spielend in höhere Regionen, aber die pegeln sich dann so bei zu verschmerzenden 10,8l ein und wenn man das dann durch 8 Personen teilt hat man immer noch das 2l-Auto locker unterboten.
Der Nutzfaktor ist sehr hoch, vollbesetzt kann man ruhigen Gewissens mit dem Viano auch mal den ein oder anderen unbefestigten Weg in das bevorzugte Sonntags-Spaziergebiet wagen.
•Kosten / Anmietung [+++++]
Wie eingangs erwähnt bereits für nicht einmal 77 EUR zu haben im Paket mit allen Versicherungen! Und dafür lasse ich gerne einmal einen Sharan stehen.
Der Service von Sixt am Bremer Flughafen, nicht zuletzt auch durch den unkomplizierten Fahrzeugwechsel wie immer vorbildlich und unkompliziert! Eigentlich das ideale Auto für Großfamilien und Fahrten zu "auswärts"-Fussballspielen, wenn mal wieder 4 Spieler der Mannschaft gesperrt sind. |
Mon Sep 07 15:18:28 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (14) | Stichworte: 5-türig, Focus, Ford, Mietwagentest, Sixt, Style
Er fuhr Ford und kam nie wieder. Ja, was macht man nicht alles für Späßchen mit dieser Marke, aber die wenigsten der Possenreißer waren höchstwahrscheinlich selber schon einmal in einem Ford unterwegs. Und, nach meinen Erfahrungen mit dem Ford Focus am zurückliegenden Wochenende haben diese Zeitgenossen noch nicht einmal viel verpasst – zumindest beim Ford Focus mit 100 Pferdestärken. Der Focus spielt in der Golf-Liga, wenngleich der zu Verfügung stehende Platz im Innenraum – gerade auf den hinteren Sitzen aufgrund der nach hinten abfallenden Dach-Form für großgewachsene Leute schon ein wenig eingeschränkt ist. Aber hey: Das Auto kostet doch in der getesteten Version „nur“ schlappe 21.850 EUR, ein Schnäppchen wenn man die Ausstattungen und deren Preise mit der Konkurrenz aus Wolfsburg vergleicht, oder?
Ich meine nein! Denn so richtige „Fahrfreude“ habe ich mir nicht am Wochenende im Focus erfahren können.
• Vorstellung / Fahrbericht [++OOO]
Zu einen ist da das recht weiche und nervöse Fahrwerk, ständig muss man dieses auf holperigen Landstraßen mit kleinen Lenkeingriffen zur Raison bringen und irgendwie bändigen. Vielleicht wird das Fahrverhalten mit dem rund 200 EUR teuren Sportfahrwerk inklusive einer Tieferlegung besser, aber ich glaube dabei nicht an einen Unterschied wie Tag und Nacht. Der kleine Motor mit 74kW ist wirklich die kleinste Empfehlenswerte Motorisierung für dieses Auto, er hat merkliche Durchzugs-Defizite ab Tempo 80 bis ungefähr 120 und gibt ab 4.000 U/min sehr lautstark seinen Unmut über seine Konstrukteure kund, indem er - fast heiser – um Gnade fleht. Wenn man ihn dabei nicht erhört, bedankt er sich mit einem wie ich finde für dieses Auto unangemessen hohen Verbrauch.
Die Drähte der heizbaren Frontscheibe stören sehr bei Nachtfahrten durch die Bildung von Schleiern rund um die entgegenkommenden Scheinwerfer herum, dieser Effekt ist mir in dieser Intensität noch nie bei anderen Fahrzeugen die mit demselben System ausgerüstet waren wortwörtlich ins Auge gesprungen. Das normale Scheinwerferpaket ist von der Lichtleistung her akzeptabel. Die Umfeldbeleuchtung, die in den Außenspiegeln integriert ist ist von der Leuchtkraft hingegen vorbildlich.
Das gut abgestimmte 5-Gang-Getriebe ist wirklich das einzig Positive, was im Hinblick auf den Antrieb anzumerken verbleibt. Ach ja und die Bremsen natürlich, die sind sowas wie die Referenz für diese Klasse: Erbarmungslos griffig wenn es drauf ankommt aber dennoch fein zu dosieren im Alltagsbetrieb. Der Rest bleibt an diesem Auto einfach nur irgendwie durchwachsen. Schade eigentlich.
• Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]
Im Hause Ford werden viele Teile in den verschiedenen Modellen weiterverwendet, viele Hebel und Bedienungssatelliten sind identisch mit dem Kuga und anderen Modellen.
Die Bedienung erfolgt leicht und eingängig. Leider versperrt die relativ klobige Hupenabdeckung ein wenig den freien Blick auf die Anzeige des Bordcomputers, davon einmal abgesehen sitzt alles weitere aber am richtigen Fleck. Ein sinnvolles Detail war die etwas bessere Mittelkonsole mit den vielen Ablagemöglichkeiten, dieses Stückchen Plastik kostet aber beim Kauf gleich satte 250 EUR mehr!
• Verarbeitung / Qualität [+++OO]
Die Materialien sind für ein Auto in der 20K EUR-Kategorie stimmig aber auch für meinen Geschmack ein wenig zu „spießig“. Hier und da ein wenig mehr designtechnischer Pep wie z.B. beim Fiat Bravo hätte dem Focus sicherlich gut zu Gesicht gestanden. Das Verarbeitungsniveau ist okay, wobei der von mir getestete Wagen „erst“ 7.000km gelaufen hatte.
• Verbrauch / Nutzen [++OOO]
Die relativ hohen Verbrauchswerte hatte ich ja schon eingangs erwähnt: Wer das flehen des Motors ab 4.000 U/min nicht erhört, wird an der nächsten Tanke mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 10,2 l/100km bestraft. Lässt man es hingegen langsamer angehen und den Motor stressfreier seine Arbeit verrichten, drückt man den Verbrauch um die 8,3l/100km – was aber eigentlich für so ein Auto immer noch immens ist.
• Kosten / Anmietung [++OOO]
Im Wochenendtarif für knapp 90 EUR bei Sixt in Bremen gemietet, der Service war wie immer einwandfrei.
Was allerdings zu einem Punktabzug führt ist die Tatsache, dass die Damen und Herren des Auto-Reinigungs-Subunternehmens am Bremer Flughafen offenbar ihre Arbeit nur äußerlich erledigen: Das Auto roch verqualmt und auf dem Armaturenbrett und der Mittelkonsole waren stellenweise ein paar klebrige Flecken (ich hoffe mal inständig das das Getränkeflecken waren)!
Wobei bei den Fahrleistungen des Autos wären Flecken anderer Herkunft auch alles andere als logisch, oder? |
Tue Aug 25 18:31:02 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (22) | Stichworte: 4x4, D5, Diesel, Mietwagentest, Volvo, XC70
Alter Schwede! So schnell wird aus einem Volkswagen Polo ein ausgewachsener Elch. Am letzten Wochenende hatte ich in Bremen wieder einmal bei der Firma Sixt einen Wagen bestellt. Trotz des Zuschlags wegen der „One-Way-Miete“ aufgrund der Rückgabe bei Sixt am Sonntag in Bremerhaven kostete der Spaß nicht einmal 138 EUR.
Der große Offroader aus dem Hause Volvo mit permanentem Allradantrieb gibt sich rundum gut ausgestattet.
Naja, zu einem Grundpreis für die Dieselversion von rund 43.000 EUR und dem recht anständigen Endpreis von knapp 54.000 EUR für das von mir getestete Modell kann man schon einigen Komfort erwarten. Aber so viel Details und nützliche Gimmicks hätte ich ehrlich gesagt dem hochbeinigen Elch gar nicht zugestanden.
Vorstellung / Fahrbericht (+++OO)
Die Sitzposition stimmt quasi auf Anhieb, sogar lange Leute haben ausreichend Schenkelauflagefläge in diesem Auto auch nicht zum Leidwesen der mitreisenden Passagiere im Fond, denn sogar dort ist der Fußraum mehr als ausreichend bemessen. Die Sitzfläche lässt sich sogar vorne manuell in der Höhe verstellen, ein durchaus sinnvolles Detail.
Die Verarbeitung der weichen Ledersitze sowie des gesamten Innenraumes lässt auf jeden Fall keinen Grund zur Beanstandung aufkommen - alles wirkt tadellos.
Die ersten Meter macht sich der doch relativ unkultivierte und laute Diesel bemerkbar, das legt sich aber wenn man mit dem Wagen die ersten Meter in seichtem Gelände zurücklegt. Schnell wünscht man sich das alle Straßen ungeteert seien, denn es macht einfach einen heidenspaß das Auto in seinem bevorzugten Revier - quasi in freier Wildbahn - zu bewegen.
Ich denke das Video zeigt sehr eindrucksvoll, wie sanft man mit diesem Auto über leichteres Gelände gleiten kann, ohne dabei durchgeschüttelt zu werden. Mehr „Offroader“ benötigt man ehrlicherweise auch nicht. Die Automatik legt leider manchmal so ein bis zwei ärgerliche Gedenksekunden ein, bevor sich die Kraft des Selbstzünders gleichmäßig und nahezu ohne große Unterbrechungen auf die vier Räder überträgt.
Dieser Umstand verleitet den Fahrer trotz der 205 Diesel-PS nicht gerade zu einer zügigen oder sportlichen Fahrweise, denn gerade zwischen 100 und 140 km/h hat diese Motorisierung erkennbare Probleme den langen und schweren Wagen ausreichend die Sporen zu geben. Bei Tempo 210 ist dann – jedenfalls auf Autobahnen – Ende Gelände. Wegen dieser etwas schwachen Automatik gibt es von mir einen Punktabzug.
Bedienbarkeit / Intuitivität (++OOO)
Etwas nervig für mich als nicht-Volvo-Fahrer war jedoch die Bedienung des Navigationssystems, denn diese erfolgt quasi blind auf der Rückseite des Lenkrads mit einem kleinen Joystick und zwei Eingabetasten.
Dies ist manchmal ein wenig gewöhnungsbedürftig und fummelig, aber man sagt ja auch das Volvo-Fahrer geübt einer Frau den BH mit nur einer Hand öffnen können.
Leider kann das Navi auch keine anderen Formate wie DVD oder MP3-CD’s abspielen, was aber aufgrund der vielen Verbindungsmöglichkeiten in der Mittelkonsole jedoch zu verschmerzen ist. Der in der Mitte des Armaturenbretts automatisch ausfahrende Bildschirm lässt sich ferner nicht im Sichtwinkel (also in der Höhe verstellen), was für große Leute bei ungünstigem Sonnenstand manchmal ein Ärgernis sein könnte.
Die Kopplung mit meinem NOKIA N95 via Bluetooth klappte jedenfalls auf Anhieb, die Freisprechqualität ist sehr gut und das verbaute Radio überzeugte in allen anderen Modi über ein ausgewogenes, verzerrungsfreies und dazu kraftvolles Klangbild. Bei einem angeschlossenen Memorystick am USB-Port hat das Gerät keine Probleme mit MP3 und zeigt brav alle Titelinformationen im Display an, aber WMV oder andere Formate lehnt es störrisch ab.
In diesem Auto entdeckt man viele kleine Details, manches ist Serie und vieles lässt sich auf Wunsch frei konfigurieren, der Phantasie (und leider auch dem Geldbeutel) sind auf der Volvo-Homepage jedenfalls keine Grenzen gesetzt.
Von antihaftbeschichteten Seitenscheiben für 50 EUR bis hin zu in die Rückbank integrierten Kindersitzen findet man dort fast alles.
Einen weiteren Abzug in der B-Note erhält das Auto von mir wegen der Xenon-Scheinwerfer. Mein Auto hatte die nicht-direktionalen verbaut und ich muss schon sagen das deren Lichtausbeute mangelhaft ist. Vielleicht erkennt man auf der Straße stehende Elche in Schweden durch die Reflektion des Schnees damit deutlich früher, aber hier bei uns im Norden entspricht das meiner Meinung nach weder dem „aktuellen Stand der Technik“ noch einem 50.000 EUR-Auto.
Verarbeitung / Qualität (++++O)
Das Schwedenhaus auf 4 Rädern spielt qualitativ in der Oberliga. Die Nähte der Sitze, die Materialwahl und die komplette Verarbeitung (auch in den Ecken wo man sonst nicht so hinsieht) ist absolut 1A. In seichtem Gelände klappert absolut nichts.
Verbrauch / Nutzen (++OOO)
Das Auto stellt einen Kompromiss zwischen einem Soft-Offroader und einem durchaus reisetauglichen Familien-Kombi dar. Leider läßt sich der Allrad-Antrieb nicht abschalten und die viele Technik und das zusätzliche Gewicht verlangen Ihren Preis an der nächsten Tanke. Unter 9,5l/100km kann man den Verbraucht selbst mit dem zaghaftesten Gasfuß kaum drücken. Dafür bekommt man aber ein großzügiges „Raum-Schiff“, das für kleinere Familien-Ausflüge zum Angeln oder in die Natur gemacht zu sein scheint auch wenn große Leute im Fond sitzen.
Kosten / Anmietung (++++O)
Das Auto kostete mich 138 EUR weger des One-Way-Zuschlags aufgrund der Anmietung in Bremen bei Sixt am Flughafen und der Rückgabe am Sonntag in Bremerhaven. Die gesamten Miet-Formalitäten wie immer ohne Probleme und mit der gewohnten Service-Qualität. Da die Sixt-Filiale am Sonntag geschlossen war, stellt man das Auto einfach auf dem dortigen Parkplatz ab und gibt den Schlüssel in der benachbarten ARAL-Tankstelle bequem und ohne große Formalitäten ab. |
Mon Aug 10 16:07:11 CEST 2009 | taue2512 | Kommentare (7) | Stichworte: Cooper, D, Diesel, Mietwagentest, Mini, Sixt
Vor fast genau 9 Monaten testete ich ja bereits hier in meinem Blog den Cooper als Benziner in der Aussenfarbe schwarz und war von dessen Fahrverhalten damals durchaus positiv angetan. Die Firma Sixt hatte mir für das zurückliegende Wochenende zur Vermeidung von Doppeltests nun zur Abwechslung einmal die aktuelle Dieselversion bereitgestellt. Und was soll ich sagen? Es geht noch mehr MINI!
Mini in Sachen Verbrauch aber maxi beim Spaßfaktor.
Ich bin also wie immer am Freitagmittag bei Sixt am Bremer Flughafen aufgeschlagen. Dadurch das ich lediglich die kleinste Mietklasse für 89 EUR für das komplette Wochenende gewählt hatte - weil der Mietwagen ja lediglich als Schlechtwetter-Ersatz für mein Motorrad dienen sollte, welches zur Zeit noch in Deutschland steht - bot man mir entweder wieder mal eine B-Klasse oder eben den Cooper D an.
Da ich sowieso maximal mit meinem Sohn unterwegs sein würde, reicht uns das Platzangebot des kleineren Mini vollkommen aus. Also entschied ich mich kurzerhand für den Mini. Man sagte mir das dieses Auto schon bereits einige Vorschäden hätte und das ich genauer nachschauen sollte ob nicht noch etwas vergessen wurde. Gesagt, getan: Im Parkhaus stand der Mini abholbereit gleich im Erdgeschoß neben dem Vermietbüro. Gut, das Licht ist nicht optimal dort aber die vielen eingetragenen Beschädigungen waren fast gar nicht für das untrainierte Auge auszumachen. Man mußte schon sehr genau hinsehen, um überhaupt Beulen und Kratzer zu erkennen. Dies kann man durchaus auch als ein positives Feature des Mini nennen, denn selbst kleinere Dellen werden gut von den rundlichen Formen der knuffigen Karosserie und dem erstaunlich unempfindlichen weißen Lackkleid verschluckt und sind fast unsichtbar.
Der Cooper D ist zu einem Grundpreis von 20.800 EUR zu haben, dieser Preis ist im vergleich zu anderen Kleinwagen sicherlich kein Pappenstiel. Sehr oft habe ich an diesem Wochenende gehört das der Mini ein sehr schönes Auto sei, aber eben leider auch sehr teuer ist. Ich denke diesen Makel wird der kleine nicht so leicht los und viele Leute denken beim aktuellen Mini vom Kaliber eines Golfs vielleicht immer noch an Mr. Bean in seinem grünen Ur-Mini, wer weiß? Aber man sollte relativieren: Wenn man sich die Preise der Zubehörliste ansieht, erscheint das alles sehr günstig. Bei welchen Hersteller bekommt man heutzutage noch ein gut klingendes CD-Radio für gerade einmal 210 EUR? Und so kommt es dann das mein getesteter Mini mit allen Extras gerade mal eben so die 25.000 EUR sprengt, gut es ist immer noch viel Geld - aber im Vergleich zu anderen Marken nicht exorbitant übertrieben.
Vorstellung / Fahrbericht [*****]
Ja, ich gebe dem Mini Cooper D zum ersten Mal in der Geschichte meiner Mietwagentests die volle Punktzahl! So leichtfüßig sich bereits der Benziner bewegen ließ, um so besser lies sich die Diesel-Variante bewegen. Der Diesel hat einfach ein wenig mehr Power im unteren Drehzahlband und das ist in der Stadt wichtig. Der Motorsound klingt hingegen dabei ganz und gar nicht nach einem Diesel. Das Fahrwerk ist wieder eine Note strammer als das vom Benziner und vermittelt einen außerordentlich guten und in allen Situationen neutralen Fahreindruck. Die Servolenkung funktioniert meines Erachtens ebenfalls einen tick besser als im Benziner, bei Stadtgeschwindigkeit ist diese angenehm leichtgängig und bei Autobahnfahrten bretthart - man hat den Eindruck der Mini fährt dabei wie auf Schienen.
Auch hier wieder das absolut hakelfreie und gut übersetzte 6-Gang-Getriebe mit der Schaltanzeige im kleinen Rundinstrument. Das nonplusultra jedoch war das grosse, zweiteilige Schiebedach mit integrierten Sonnenschutzrollos, einmal geöffnet kommt schon fast richtiges Cabrio-Feeling auf da die Sonne den Innenraum gut durchfluten kann.
Bedienbarkeit / Intuitivität [***OO]
Tja, trotz der Klimatronik gibt es auch für diesen Mini einen Abzug in der B-Note beim Thema Bedienung. Die vielen kleinen Schalter und Regler sind zwar allesamt sehr nett gemacht und designtechnisch ein Schmankerl, aber das alles geht zu sehr zu lasten der Übersichtlichtkeit. Dazu gesellen sich dann wie beim Beziner die relativ schwer für Kinderhände zu öffnenden Türen.
Verarbeitung / Qualität [***OO]
Wie bereits schon in meinem ersten Mini-Test erwähnt, ist die Ausführung der Regler und Knöpfe anzumäkeln. Diese wirken allesamt ein wenig "billig", vor allem was vor allem das Oberflächenfinish des verwendeten Plastiks angeht. Der von mir getestete Mini hatte ferner das Multifuktionslenkrad mit Tempomat verbaut. Dieser Tempomat hingegen ist alles andere als gut zu bedienen, lediglich in 1'er-Schritten kann man die vorgewählte Geschwindigkeit einstellen und verändern und dazu kommt das das System mit ein bis zwei Denksekunden auf jeder Eingabe reagiert. Die kleinen fiddeligen Knöpfe auf dem ansonsten recht gut ausgeformten Lederlenkrad tun dabei ihr übriges.
Das Spracheingabesystem der Freisprecheinrichtung funktioniert tadellos und alle Optionen lassen sich während der Fahrt bedienen, keine Spur von Bevormundung. Mein NOKIA N95 hatte keine Probleme bei der Kopplung und die Gesprächsqualität war bis zu einem Tempo von 160 km/h akzeptabel. Bei schnellerer Fahrt ist das System einfach nicht laut genug.
Was auch noch schade ist, ist die Tatsache das die Gurte sich nicht in der Höhe verstellen lassen. Soviel Komfort hätte ich mir dann doch noch gewünscht, da sich nicht alle anatomischen Gegebenheiten einfach mit der Sitzhöhenverstellung ausbügeln lassen.
Verbrauch / Nutzen [*****]
Erstaunlich wie der Mini seinem Namen auch beim Thema Verbrauch gerecht wird! Bei flotter Fahrweise klettert der Verbrauch maximal auf 5,5l/100km und wenn man es ruhig angehen läßt fällt er auf sage und schreibe 4,2l/100km ab. Einen wichtigen Beitrag dazu - gerade im Stadtverkehr - leistet die integrierte Start-Stopp-Automatik, die den Motor des Fahrzeugs bei einem Ampelstopp kurzerhand abstellt (sofern kein Gang eingelegt und die Kupplung nicht getreten ist).
Wer also nur wegen der doch recht spärlichen Platzangebotes im Fond mit maximal 2 Personen möglichst verbrauchsgünstig reisen möchte, ist mit dem Mini bestens bedient.
Kosten / Anmietung [****O]
Der Mini Cooper D ist eines der besten kompakten Dieselfahrzeuge im Sixt-Prgramm! Für nicht einmal 89 EUR im Wochenendtarif bei Sixt zu erfahren. Wie immer alles anstandslos günstig und mit einem guten netten Rudum-Service bei Sixt am Bremer Flughafen gemietet. |
Fri Dec 18 17:22:56 CET 2009 | taue2512 | Kommentare (13) | Stichworte: Betrug, Hertz, Mietwagentest, Tanken, Toulouse
Falls mir hier jemand nun Anti-Werbung für Konkurrenten der Firma Sixt vorwirft: Diese Sache ist tatsächlich so passiert und vielleicht sogar kein Einzelfall!
In der letzten Novemberwoche besuchte uns mein werter Herr Vater hier in Toulouse, um die letzten sonnigen Tage hier zu genießen. Das Wetter spielte entsprechend mit und damit er uns nicht zur Last fällt während der Tage, buchte er um flexibel zu sein einen fahrbaren Untersatz bei der Firma Hertz am Flughafen Toulouse-Blagnac.
Gebucht wurde der Wagen in einem sehr günstigen Tarif direkt über die ADAC-Website. Als er also am 19.11. hier Mittags aus Hamburg kommend landete, war die Freude groß denn Hertz gab ein großzügiges Upgrade auf einen Chevrolet Captiva 4x4 Diesel und das obwohl nur eine der kleinsten Fahrzeugklassen vorbestellt war.
Nein, über dieses Auto wird es keinen Mietwagen-Testbericht geben.
Jedenfalls fuhr er in den paar Tagen hier nicht sehr viel Kilometer, denn bis zu seiner Abreise am 23.11. – kamen gerade einmal 117km zusammen. Am Abreisetag tankte er das Auto sogar noch 9km vor der Rückgabe am Flughafen randvoll mit 22 Litern Diesel bis zum Abschalten der Pistole, vergaß aber leider den Tankbeleg bei der Abgabe im Fahrzeug und steckte lediglich den Kreditkarten-Belastungsbeleg in sein Portemonnaie.
Ein Schelm wer nun Vorsatz oder böse Absicht bei dem Vorgang vermutet, der daraufhin folgte.
Wenige Tage später erreichte ihn eine Rechnung von der Firma Hertz aus dem schönen Irland (das die Iren bekantlich Probleme mit der Prozentrechnung haben, darüber habe ich ja bereits an anderer Stelle in meinem Blog berichtet). Jedenfalls hatte der externe Fahrzeugaufbereiter in Diensten der Firma Hertz angeblich ganze 17l Diesel nachgetankt, inklusive des ohnehin schon wucherigen Literpreises und zuzüglich einer „Servicepauschale“ sollte mein Vater nun noch zusätzliche 36,33 EUR zur Miete draufzahlen!
Und das für eine Leistung, die nachweislich sogar technisch nie so stattgefunden haben kann: Denn 17 Liter plus die von meinem Vater nachweislich getankten 22 Liter Diesel bei 117km Gesamt-Fahrtstrecke bedeuten einen Durchschnittverbrauch, der sogar mit einem Captiva Diesel unmöglich selbst Bergauf und mit Anhänger zu erreichen ist.
Deshalb glaube bei dieser Sache fest an eine Abzocker-Masche, denn die überwiegende Anzahl an Mietwagen in Toulouse-Blagnac wird bei den Autovermietern zu geschäftszwecken vermietet. Das bedeutet, jemand der von seiner Firma hierher entsendet wird und das Recht auf einen Mietwagen hat, verfügt über automatisch über ein gewisses Maximalbudget von sagen wir mal 100 EUR/Tag inklusive Treibstoff. Die Buchung und Abwicklung erfolgt dann für diese Firmen über intermediäre Agenturen wie z.B. AMEX Travel. Der Geschäftsmann gibt das Auto alsdann nach der Nutzung vollgetankt zurück und der Autoaufbereiter „füllt“ den Rechnungsbetrag dann klammheimlich bis zur verbleibenden Maximalgrenze auf.
Hätte ja auch alles schön unbemerkt bei einem Manager funktionieren können - bloß blöde ist das mein Vater schon im Ruhestand ist. Bei dem Manager hingegen denke ich das dort in den meisten Fällen ein solches geradezu betrügerisches Verhalten des Fahrzeugaufbereiters (oder der Firma Hertz) noch nicht einmal groß auffallen würde, da die Mietwagen-Rechnungen i.d.R. direkt an die Buchhaltungen der Firmen gehen und der eigentliche Fahrer diese heutzutage gar nicht mehr zu Gesicht bekommt.
Gut, inzwischen hat Hertz wohl seinen Fehler erkannt und die erstellte Rechnung - selbstverständlich ohne weitere Angaben oder Erklärungen wie es zu dieser erstaunlichen Diskrepanz kommen konnte - klammheimlich zurückgezogen.
Für mich bedeutet das nur eins: Finger weg von Hertz – zumindest hier in Frankreich!
Habt ihr auch schon mal ähnliche Vorfälle mit Autovermietungen erlebt?