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Tue Nov 17 12:29:14 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: 200, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt, SLK

Kaum ist der Sommer vorbei, bekommt man bei Sixt auch endlich die Cabrios hinterhergeschmissen, dieses Mal sollte es ein Mercedes-Benz SLK sein. War zwar am Ende „nur“ der kleine 200’er, aber dafür war das Auto mit vielen Extras ausgerüstet.

 

 

Der SLK ist mir nicht gänzlich unbekannt, denn den „alten“ Vorgänger-SLK kannte ich bereits, da wir diesen auch bei uns u.a. als Firmenwagen laufen hatten und ich muss sagen, dass mir schon immer sehr die Motorisierung und die Fahrwerksabstimmung dieses Spaßmobils zusagten.

 

Auch in puncto Verarbeitung sollte das aktuelle Modell ja einiges an Qualität mit den Jahren zugelegt haben, sollte man meinen – aber ich persönlich sehe die Sache mit etwas gemischten Gefühlen.

 

 

Der Fahrspaß im SLK beginnt „nackt“ bei etwas mehr als 37.000 EUR, was zugegeben eine Menge Holz ist für so ein kleines und noch dazu sehr unvernünftiges Auto, das lediglich mit 2 Sitzen, wenig Ablagemöglichkeiten im Innern und einem zugegebenermaßen recht kleinen Gepäckabteil aufwartet. Das Wort „Kofferraum“ passt hier wirklich nicht so ganz, wenn man danach auch noch das Dach aufbekommen möchte.

 

 

Gut 10.000 EUR an Sonderausstattungen waren in „meinem“ getesteten SLK verbaut, die meisten davon fielen aber im Alltagsbetrieb fast gar nicht auf – leider. Neben der Alarmanlage hatte der Wagen noch die Kopfraumbelüftung namens „AirScarf“ verbaut und bei dieser Option muss ich sagen das die durchaus ihr Geld wert ist, denn man bekommt beim Kauf dieser Option für 410 EUR das Textil-Windschott dazu „gratis“ obendrauf. Alleine bei meinem Mégane kostete das Windschott seinerzeit knapp 275 EUR als Option und einen „AirScarf“ kennt Renault zumindest noch nicht – das gibt’s jetzt erst seit kurzem im neuen Peugeot Cabriolet.

 

 

Zu diesem System muss man allerdings anmerken, dass es vielleicht nicht alle Leute auf Anhieb mögen werden, wenn man ständig warme Luft in den Nacken geblasen bekommt – also am besten einmal selber bei einer ausgiebigen Probefahrt austesten. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich mag dieses System, da ich sogar manchmal sogar im Hochsommer in Frankreich mit eingeschalteter Sitzheizung im Cabrio unterwegs bin (denn Gedanken über die Familienplanung brauche ich mir ja bei 2 Kindern zum Glück nicht mehr zu machen).

 

 

Sind aber erst mal das Textil-Windschott installiert und der AirScarf in einer der 3 Betriebs-Stufen eingeschaltet, erfreut man sich bis ca. Tempo 60 an einem fast absolut zugluftfreien Cabrioerlebnis. Und von „Winterfrische“ war keine Spur, als ich es am Freitagabend bei 11° Außentemperatur das System selber testete.

 

 

• Vorstellung / Fahrbericht [++++O]

 

Der SLK gibt sich recht agil und drehfreudig, den Einsatz des Kompressors kann man wirklich gut spüren – als ob da jemand bei 4.000 U/min nochmal ein paar Kohlen nachlegt beim Beschleunigen.

 

Die Geräuschkulisse ist dabei recht rau, wobei das Fahrzeug mit seinem Variodach allerdings recht vorbildlich auch bei schnelleren Autobahnfahrten gegen störende Außengeräusche gekapselt ist.

 

 

Dazu trägt auch nicht ganz unwesentlich die für meinen Geschmack etwas unschöne Hartgummi-Matte bei, die den Dachhimmel darstellt. Mag sein das die im feuchten Kofferraum nicht schimmeln kann und Geräusche besser dämpft als ein textiles Pendant, aber auf den ersten Blick fühlt man sich doch ein wenig wie in einer Gummizelle aufgrund des vielen Weichplastiks überall.

 

 

Und deswegen auch ein Appell an mögliche SLK Käufer: Beweist ein wenig mehr Mut zur Farbe, denn sonst ist der Innenraum sehr schnell nur schwarz und trostlos.

 

 

Das ESP arbeitet Vorbildlich und zügelt das Heck wirkungsvoll, wenn der Fahrer einmal an einem Kurvenausgang zu schnell die 184 Pferde abrufen wollte. Eingeschaltet bleibt das Auto sehr brav, wenn man es hingegen ausschaltet kann sogar der kleine SLK ganz schön bissig werden.

 

Das Xenonlicht kann überzeugen und sorgt für eine fast perfekte Ausleuchtung der Straße, nur die integrierten Abbiegelichter sind m.E. etwas zu „funzelig“.

 

• Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]

 

Mercedes typisch sitzt fast alles am rechten Fleck, Sitzheizung und AirScarf werden unterhalb des Radios bedient, gewöhnungsbedürftig ist nur ein wenig die Spiegeleinstellung vom Mitteltunnel. Alle anderen Funktionen lassen sich wie gewohnt im MFD einstellen und anpassen.

Die Kopplung mit meinem NOKIA N95 verlief ohne größere Probleme über die Radioeinheit, wobei Kontakte manuell mit OBEX synchronisiert werden müssen und bei Telefonaten manchmal die Lautstärke ein wenig zu wünschen übrig lässt.

 

 

• Verarbeitung / Qualität [+++OO]

 

Von den kleineren Abstrichen in puncto Materialwahl einmal abgesehen, ist die Verarbeitung jedoch auf höchstem Niveau. Das Variodach knarzte und quietsche nicht bei Karrosserieverwindungen und bei den gut 17.500 km auf dem Tacho.

 

 

• Verbrauch / Nutzen [+++OO]

 

Nun ja, muss ein Auto welches nur 2 Leuten mit 2 Golftaschen Platz bietet sage und schreibe 11,5 l/100 km verbrauchen? Ich meine: Ja! Denn zum einen wird die Herstellerangabe sehr getreu eingehalten (und man weiß im vornherein was auf einen zukommt) und zum anderen bereitet wohl kein anderer Roadster mit so wenig Leistung so viel Fahrspaß.

 

Und der Fahrer hat schließlich den größten Einfluss auf den Verbrauch, lässt man den SLK gleiten so können durchaus auch mal nur 6,8l drin sein, was bei der gebotenen Leistung schon außerordentlich wenig ist.

 

 

 

Und im nächsten Sommer werde ich mir den SLK bestimmt nochmal regulär mieten - versprochen!

 

• Kosten / Anmietung [++++O]

 

Angemietet hatte eine B-Klasse für ein Wochenende von Freitag bis Sonntag und der Spaß kostete nicht einmal 120 EUR ohne weitere Versicherungen aber dafür mit dem Standortzuschlag für die Sixt-Station am Flughafen in Bremen. Die Anmietung und der komplette Service wie immer 1A und tadellos freundlich.

MB_SLK200.pdf (919 mal heruntergeladen)

Tue Nov 17 17:01:33 CET 2009    |    driver.87

Hi,

 

kann ich alles bestätigen. Was mir noch aufgefallen ist, dass der Kompressor bereits ab ~2500 Touren gut anschiebt. Die Mercedes Kompressor Motoren erinnern mich mit diesem Druck bei niedriger Drehzahl daher immer sehr an einen Diesel Motor.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war die Präzision des Schaltgetriebes und der Auspuffsound bei offenem Dach. Geschlossen hört man den Kompressor recht deutlich surren, stört mich persönlich aber nicht.

 

Den grauen Innenraum und die Dachverkleidung hab ich aber nicht bemerkt. Bei einem Cabrio kann man aber auch nicht den Dachhimmel einer Limousine erwarten. Kann mich noch an alte Cabrios erinnern, bei denen man noch sämtliche Gestänge unverdeckt sehen konnte.

 

Den SLK gibt es oder gabs bei europcar übrigens auch als 280 mit Automatik.

 

mfg

Tue Nov 17 17:21:18 CET 2009    |    Fensterheber135171

Dem vorzüglichen Bericht kann ich in fast allen Belangen zustimmen.

Gut geschrieben (wie immer? ;) )

Tue Nov 17 22:37:53 CET 2009    |    Rostlöser135830

Schöner Bericht!

 

Wie ist denn das PLatzangebot auf dem Fahrersitz? Wie groß bist Du, und ging der Sitz noch weiter zurück?

Ist mehr Platz als in einem BMW 3er, ner C Klasse, oder wie kann man es einschätzen?

Wed Nov 18 00:37:02 CET 2009    |    Stewaan

Von mir auch "Daumen hoch", freue mich jedes mal, wenn wieder einer deiner Mietwagentests zu lesen ist. :)

 

Wie siehts denn mit dem Ein- und und vor allem dem Aussteigen aus? Hattest du da keine Probleme?

Ich tu mich da beim Slk immer recht schwer...

Wed Nov 18 01:07:53 CET 2009    |    andyrx

ein schöner Bericht zu einem Auto was auch heute noch optisch was her macht und fast zeitlos erscheint,auch der Vorgänger wirkt heute noch nicht veraltet;)

 

allerdings kann ich mich in dieser Preis und Leistungsklasse nur schwer mit 4 Zylinder Sound anfreunden-->6 Zylinder oder Wankelsound machen beim offen fahren eben auch Musik in den Ohren;)

 

mfg Andy

Wed Nov 18 10:07:01 CET 2009    |    Platinboss

Schöner Bericht!!

Kann da nur zustimmen - der SLK ist schon in der kleinen Version ein Genuss... aber fahr mal den großen Sechszylinder mit Automatik oder gar den AMG... du willst gar nicht mehr raus da...

 

Ach zur Frage mit dem Platz... also als Fahrer hat man mindestens genausoviel Platz wie im 3er BMW oder einer C-Klasse einzig im Kopfraum ist es naturgemäß etwas enger, aber ausreichend

 

Gruß Kai

Wed Nov 18 20:23:30 CET 2009    |    Federspanner134766

Danke! Wie immer gut zu lesen!:)

Wed Nov 18 22:22:46 CET 2009    |    124er-Power

Super Bericht mal wieder :).

Kann dir bei allen punkten zustimmen, kenn persönlich ja auch den Unterschied vom R170 zum R171.

 

Mit diesem Hartplastik im ganzen Innenraum kann ich mich garnicht anfreunden, da ist der vorgänger wesentlich hochwertiger! :rolleyes:

 

Und auch vom Innendesign her sieht der Alte mMn besser aus.

Thu Nov 19 19:15:09 CET 2009    |    driver.87

Platzmäßig ist der SLK auf jeden Fall deutlich enger als C-Klasse und 3er. :rolleyes:

Wie könnte es denn auch anders rum sein?

 

Die Innenhöhe ist deutlich niedriger, man sitzt viel tiefer und durch die hohe Gürtellinie sind die Fenster viel schmäler als in einer Limousine.

Die ganze Sitzposition ist eine ganz andere. Kann man nicht wirklich erklären, einfach mal probesitzen.

 

Wäre eine C-Klasse so eng, würde ich sage ach du sch**ße. Bei einem Roadster wie dem SLK muss das so sein.

 

Und auch offen merkt man, dass die Scheibe im Vergleich zum "normalen" Auto deutlich näher am Kopf ist.

Bin übrigens 1.78m groß.

 

Den Sound des 200K finde ich wie gesagt für einen 4 Zylinder schon sehr frech, das typische Genöle ist komplett weggefiltert.

 

Wir hatten den SLK bei europcar übrigens im Sommer als Wochenend-Angebot drin für einen Bruchteil dessen, was er normalerweise kostet.

 

Mittlerweile sind aber fast alle kilometertod. Hab lange keine mehr gesehen. Weiß aber auch nicht, was nächsten Sommer so kommt. Eventuell der Z4.

 

mfg

Thu Nov 19 23:40:33 CET 2009    |    Skorrje

Zitat:

da ich sogar manchmal sogar im Hochsommer in Frankreich mit eingeschalteter Sitzheizung im Cabrio unterwegs bin (denn Gedanken über die Familienplanung brauche ich mir ja bei 2 Kindern zum Glück nicht mehr zu machen).

:D Auch ne Methode: Nach Erreichen der gewuenschten Kinderzahl, einfach den dann nutzlos gewordenen Sackinhalt per Sitzheizung steril abkochen! :cool:

 

Ansonsten mal wieder ein toller Mietwagentest, nur weiter so! Das mit den mittig einstellbaren Aussenspiegeln scheint 'ne Benz-Spezialitaet zu sein; hatte damals schon Vaddern's E-Klassse (W124).

Sun Nov 22 16:26:59 CET 2009    |    124er-Power

Ja soweit ich weiß haben alle Mercedes die Spiegelverstellung mittig :cool:

Sun Jan 10 01:31:06 CET 2010    |    Gerbel

Fahre selbst den SLK und der Dachhimmel ist natürlich nicht aus Gummi. So ein Quatsch...:rolleyes:

Das ist ein geprester Fließstoff mit aufgebrachter PVC Haut. Ähnlich der Türverkleidungen bei vielen Autos. Für ein Cabrio ist es relativ gut und dämpft die Außengeräusche.

Tue Jan 12 10:20:07 CET 2010    |    taue2512

@Gerbel: Gut, denn ist's eben kein Gummi. Hatte leider keinen Cutter dabei, um den Mietwagen aufzuschneiden. Sieht aber trotzdem aus wir Gummi... ;) 

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