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Mon Dec 15 11:37:39 CET 2008    |    taue2512    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Cooper, Mietwagentest, Mini, Sixt

Der Mini als CooperDer Mini als Cooper

 

Vorstellung / Fahrbericht

 

 

Wieder einmal hat mir die Firma Sixt gegen einwurf kleiner Münzen leichtfertig ein Auto überlassen. Diesmal war es ein Mini in der gehobenen Cooper Version mit 88kW, also 120PS.

 

Kurzum: Das kleine Gefährt macht riesig Spass und verhält sich in allen Situationen sehr (drift-)neutral und stets beherrschbar. In schnell gefahrenen Kurven neigt der Wagen weder zum über- noch untersteuern und die Lenkung ist sehr präzise. Allerdings merkt man das man mit der Motorisierung bei so einem kleinen Wagen in sportlichere Gefilde vorstösst, beim beschleunigen z.B. zieht der Wagen merklich nach links und wenn man abrupt Gas wegnimmt wieder merklich nach rechts - dies sind wohl Folgen des Drehmomentwechsels im Motor. Bodenwellen werden von dem doch deutlich sportlicher und straffer angepassten Fahrwerk nur unwesentlich gemildert, und kommen somit noch merklich an das Fahrergesäss heran - aber das will ja auch die Kundschaft, die sich einen Mini in der Version Cooper bestellt.

 

Die äusseren Abmessungen täuschen bei diesem Auto etwas, denn betriebsbereit bringt der kleine über 1.300kg auf die Waage und ist in etwa so gross wie ein Golf 3. Eine Kampfhummel also, den der Motorsound ist bei hohen Drehzahlen kernig aggessiv und das Auto verfügt stets über genug Dampf und Reserven. Mein Testwagen war wieder einmal kostenlos mit Winterreifen ausgerüstet. Das die BMW-Gruppe bei diesem Fahrzeug die Finger mit im Spiel hat, bemerkt man schon ein wenig. Die technische Qualität dieses Stadtflitzers für Frisösen oder Yuppies ist generell als "gehoben" zu bezeichnen. Der getestete Wagen verfügte ferner über einige Optionen, die zusätzlich ins Geld gehen (siehe PDF). Nach oben hin sind bei diesen Optionen und Möglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt und man kann man bei diesem Kleinwagen fast alles einbauen was auch in der Oberklasse bei BMW heutzutage machbar ist, bis hin zum TV-Empfang ab Werk.

 

Optisches Highlight war im wahrsten Sinne des Wortes die Ambientebeleuchtung des Testwagens, die mittels Kippschalter etweder stufenlos oder in 5 voreingestellten Faben von blau über pink, rot, gelb bis hin zu orange eingestellt werden kann. Leider ändern sich hierbei nicht die Skalen-Hintergrundbeleuchtungen der Instrumente in derselben Farbe, aber dafür wird teilweise der Dachhimmel aus den B-Säulen über der Gurtbefestigung, sowie die beiden Türoffner und Türablagen in der gleichen Farbe wie die LED's im Dachhimmel über der Mittelkonsole erleuchtet. Achja, und denn gibt es noch eine dritte Sonnenblende für das Seitenfenster der Fahrerseite, über den Zweck dieser Einrichtung lässt sich allerdings trefflich streiten.

 

Ambientebeleuchtung B-SäuleAmbientebeleuchtung B-Säule

AmbientebeleuchtungAmbientebeleuchtung

 

Bedienbarkeit / Intuitivität

 

 

Das moderne Innendesign geht m.E. stark zu lasten der Übersichtlichkeit, gut ich hatte bereits schon mal den ersten "neuen" Mini gefahren und somit war mir zumindest das Grundprinzip "alles in der Mitte des Armaturenbretts verstauen" vertraut. Die etwas nostalgisch anmutenden Kipp-Schalter, die eher aus einer Cessna 172 kommen könnten findet man weiterhin am Dachhimmel und unten im Armaturenbrett, das vermittelt ein wenig das Gefühl eines Rosinenbombers. Dieses Bedienkonzept ist eher etwas für junge oder junggebliebene Leute mit einem Hang zum technischen und weniger etwas für die gesetzteren Jahrgänge.

Die Sicht nach vorne ist exzellent, da die A-Säulen mit integrierten Airbags doch noch sehr filigran sind und nicht direkt im Gesichtsfeld des Fahrers platziert wurden. Die Sicht nach hinten allerdings wird etwas getrübt durch den ovalen und kleinen Rückspiegel. Als Kompensation dafür verfügte der Wagen über zwei asphärische Aussenspiegel. Die Handschaltung, die über 6 wunderbar aufeinander abgestimmte Gänge verfügt (von denen man aufgrund der Motorleistung beim beschleunigen oftmals nur die Hälfte benötigt), lässt sich sehr präzise bedienen. Dabei ist der Schalthebel sehr wirkungsvoll vom Getriebe und somit von allen störenden Schwingungen und Vibrationen entkoppelt - eine Wohltat.

 

A propos Getriebe: Zusätzlich gibt es eine digitale Schaltanzeige im kleinen Rundinstrument hinter dem Lenkrad, die den Fahrer immer zu verbrauchsarmen frühen Schaltvorgängen ermahnt. Ein Bordcomputer mit Verbrauchsanzeige ist ebenso in diesem kleinen Instrument integriert wie eine Aussentemperaturanzeige. Leider gibt es kein Öl- oder Kühlwasserthermometer, nur entsprechende Warnlampen. Die Bedienelemente des Radios, die im grossen zentralen Rundinstrument zu finden sind, sind sehr gewöhnungsbedürftig und etwas zu verstreut angeordnet. Es gibt allerdings ein anständiges Lederlenkrad in diesem Wagen.

Naja, über Bedienkonzepte lässt sich streiten aber wenn man einmal verstanden hat das beim Mini erstmal alles irgendwie "gedreht" werden muss um verstellt zu werden, wie z.B. das abblenden des Innenspiegels ist man schon deutlich weiter. Kinder haben Probleme bei der Öffnung der Türen von aussen, da doch recht stark im Griffinneren gedrückt werden muss.

 

Nachtdesign und InstrumenteNachtdesign und Instrumente

 

Verarbeitung / Qualität

 

 

Bei manchen Drehreglern (vor allem Lautstärke und Spiegeleinstellung) und auch bei den Hebeln am Lenkrad entsteht leider ein etwas schwammiger oder labberiger Eindruck ohne spürbaren Druckpunkt, der den Gesamteindruck über die Verarbeitungsqualität trübt. Der gleiche schwammige Eindruck gilt leider auch für den Klang des Radios, hier ist der Mittenbereich sehr fade was einen ständig zur Anhebung der Lautstärke verleitet.

 

Ein paar Chromzierringe hier und da hätten den grossen Rundinstrumenten sicherlich gut zu Gesicht gestanden, das hätte etwas von den silbernen Kunstoffoberflächen abgelenkt, die bisweilen etwas nach billigem Plastik oder "Yps mit Gimmick" aussehen. Gut, der Testwagen hatte schon über 40.000km gelaufen, aber trotzdem.

 

 

Verbrauch / Nutzen

 

 

Der Verbrauch lag bei 7,8l/100km laut Bordcomputer, was wieder einmal gut einen Liter höher liegt als von Mini offiziell angegeben. Dafür bekommt man aber deutlich mehr Fahrspass als in einem Fiat geboten. Dauerbetrieb mit mehr als zwei Personen ist abzuraten, da der Fahrer doch recht weit an das Lenkrad rücken muss um den Passagieren im Fond ausreichend Beinfreiheit zu bieten. Kindersitze gehen dort allerdings uneingeschränkt.

 

Kosten / Anmietung

 

 

Bei einem Grundpreis von rund 18.300 EUR kann man schon ein gutes Auto erwarten, von ein paar kleineren Abstrichen Mal abgesehen kann ich den Mini uneingeschränkt weiterempfehlen. Gerade kleinere Parklücken in der Stadt machen mit diesem Auto sehr viel Spass. Der Sixt-Mietpreis in Höhe von rund EUR 26,85 pro Tag im Wochenend-Tarif für die Klasse ECMR inklusive des Standortzuschlages ist ein exzellenter Kurs für diesen sportlichen "Smart für gutbetuchte" (ohne weitere Versicherungen). Anmietung und Rückgabe am Sixt-Standort Bremen-Airport wie immer nett und freundlich und vor allem ohne Probleme.

MINI_HATCH_Preisliste_2008Sep.pdf (4568 mal heruntergeladen)

Mon Dec 15 13:21:20 CET 2008    |    fate_md

Deckt sich ziemlich mit meinen Erfahrungen , war allerding noch das "alte" Modell mit dem 115PS Motor (weiss net ob es der gleich ist wie der jetzt mit 120PS).

 

Fazit: knuffig, stylish, aber irgendwie permanent überteuert

Mon Dec 15 14:02:36 CET 2008    |    taue2512

Der "alte" neue Mini gefiel mir dabei schon fast irgendwie besser, eben näher dran am Original aus den 60'er Jahren. Beim neuen schon fast wieder zuviel technische Spielereien...

Mon Dec 15 14:24:10 CET 2008    |    Spurverbreiterung28531

Ich warte immer nach auf eine Fortsetzung des Autoteppich-Blogs. Dieser hier ist nur annähernd so langweilig. Das kannst du doch locker toppen!

Mon Dec 15 14:55:48 CET 2008    |    taue2512

@bobbatz: Schön das Du Dich hier so gut in meinem Blog amüsierst, das mache ich doch gerne. [SARKASMUS] Aber wer schon wie Du vom Trabbi auf Ford umsteigt hat ja auch nichts aussergewöhnliches zu berichten, will damit sagen mach's doch besser und blogge selbst...  ;) [/SARKASMUS]

Mon Dec 15 20:19:54 CET 2008    |    flex-didi

Nur zur kleinen Vernanschaulichung bezügl. deiner Relation: R 56 ab 3699mm / Golf III 4020 mm Länge

 

Bin ihn neulich auch gefahren, ganz nett.

Aber die Ambientebeleuchtung wie auch man anderer angesprochener verstreuter Kinderkram müsste für mich nicht sein, da könnt´s eine puristische Variante, gar mit Fensterkurbeln gut tun !

Statt dem tristen mattsilber-Plastik ist aber Chrom-Line-Interieur auf jedenfall Pflicht !

Mon Dec 15 21:39:54 CET 2008    |    taue2512

Das Chrom-Interieur habe ich am Mini leider noch nicht live gesehen. Der Groessenvergleich zielte eher auch die "gefuehlte" groesse ab, wenn man den Mini neben anderen Wagen des Segments geparkt stehen sieht.

Tue Dec 16 09:50:34 CET 2008    |    BMWTordi

Das mit der Sportlichkeit liegt am Blickpunkt. Ich finde den Cooper absolut unsportlich. Der geht keinen Meter. Das kann ein Golf 1.6 genauso gut. Eine bekannte hat den Cooper nach 2 Monaten wieder verkauft weil er einfach sehr Träge wirkte. Ist auch kein Wunder .... 1,3t und 120PS...ist heutzutage alles andere als sportlich. Aber in Kurven ist er schon ein Spaßfahrzeug...:)

Sun Mar 01 10:31:41 CET 2009    |    Reifenfüller136300

Hallo ,

 

bin vor ein paar Wochen auch einen Mini Cooper von Sixt gefahren und war überrascht wie es richtig Spass macht mit ihm 

 

Ja und Morgen werde ich mir einen bestellen , als Zweitwagen der hauptsächlich in der Stadt und ab und zu auf Landstrassen benutzt wird.

 

Finde die Leistung vollkommen ausreichend, immer dieser PS Wahn und nicht sportlich genug , geht ihr mit euren Mini's alle auf die Rennstrecke (BMWTORDI) .

 

Wo willst den sonst deine Sportlichkeit auskosten ? Auf der Landstrasse ? Da darfste nur 100 fahren ? Auf der Autobahn, dann musste dir was grösseres kaufen.

 

und mit nem OPA-Auto wie Golf 1.6 zu vergleichen - lachhaft .

 

Mini ist spassig und kultig und hat was - Golf ist für die Generation over 50 .

 

Gruss

Uwe

Sun Mar 01 11:27:15 CET 2009    |    taue2512

Glueckwunsch zu Deiner Entscheidung. Denn mach auf jeden Fall mal ein paar Bilder und stelle ihn vor. Ich finde fuer die Stadt ist er die beste Wahl und eingeschraenkt auch fuer laengere Strecken (mit 2 Personen und wenig Gepaeck). Ich bin zwar bekennender Lifestyle-Hasser (iPod, ...), aber ich kann Dich verstehen.

Wed Mar 18 22:19:09 CET 2009    |    Faltenbalg15580

Zum Glück haben wir alle einen anderen Geschmack und fahren deswegen u. a. auch andere Autos und nicht alle einen 1,6L Golf in Silber o. ä.

Allerdings sollte man schon bei den Fakten bleiben und nicht fabulieren.

Denn anders kann man nicht auf das schmale Brett kommen das der Cooper 1,3t wiegen soll, wers glaubt...

Das Leergewicht nach EU ist 1140 kg, also inklusive 75kg für Fahrer und 90% gefülltem Tank. Extras erhöhen natürlich das Gewicht, das betrifft aber alle Autos oder irre ich mich da?:confused:

 

Davon abgesehen reichen auch die 95 PS vom One völlig aus. Ist noch gar nicht so lange her das ein Opel Rekord mit 100 PS als sportliches Auto galt. Und damals waren die Straßen noch etwas leerer.

Mon Aug 10 16:07:51 CEST 2009    |    Trackback

Kommentiert auf: PASSAT CC TDI DSG:

 

Mietwagentest: Mini Cooper D (80kW/110PS)

 

[...] Vor fast genau 9 Monaten testete ich ja bereits hier in meinem Blog den Cooper als Benziner in der Aussenfarbe schwarz und war von dessen Fahrverhalten damals durchaus [...]

 

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