Thu Aug 09 02:09:05 CEST 2012
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Olli the Driver
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Probefahrt, V, V40, V40 II, Volvo
Nach der ersten Begegnung auf dem V40 Event in Dresden sowie den ersten Kilometern auf unbekannten Straßen war es jetzt an der Zeit den neuen Volvo V40 hier am Wohnort auf meiner Referenzstrecke zu testen. Der erste V40 den mein 🙂 bekommen hat ist ein D3 Handschalter, Momentum. Weitere Ausstattung: Das ganze lackiert in Misty-Blau Metallic. Ja, diese Farbe nennt sich blau, im Sonnenschein schimmert hier ein leichtes Blau durch, je nach Lichteinfall kann diese Farbe aber auch schmutzig weiß oder gar grau wirken. Bei gutem Licht eine schöne Farbe, aber bei unvorteilhaften Lichtverhältnissen gefällt mir diese Farbe nicht mehr. [mehr] Den V40 habe ich ja nun schon mehrfach gesehen, auf den Messen in Genf und Leipzig sowie dem Volvo Event, stets in Vollausstattung mit dem Panoramadach und den elektrisch verstellbaren Sitzen. Stets habe ich die geringe Kopffreiheit angesprochen. In diesem Wagen ohne Panoramadach und mit manuell verstellbaren Sitzen ist nun alles in Ordnung. Auf der Rückbank habe ich bei sehr aufrechter Sitzposition mit 1,78 noch etwas Luft über dem Kopf, bei etwas "bequemerer" Sitzposition locker eine Handbreit. Vorne ist noch deutlich mehr als eine Handbreit Platz über dem Kopf und damit liegen hier klassenübliche Verhältnisse vor. Da ich hier keinen weiteren V40 zum Vergleich habe kann ich nicht sagen wie viele cm das Panoramadach frisst oder ob die manuellen Sitze einen größeren Verstellbereich haben. Aber in dieser Konstellation bietet der Wagen genau den Platz den ich erwarte. Vorne genieße ich ähnlich viel Platz wie aktuell in meinem C70, hinten ist, von der etwas geringeren Kopffreiheit abgesehen, etwas mehr Platz als im V50. Damit kann auch ein Erwachsener meiner Größe gut hinten sitzen. Oder auch zwei. Wie man zu dritt hier sitzen soll ist mir ein Rätsel, die Rückbank ist auch so ausgeformt dass die eher zwei Einzelsitze und einen Notsitz hat. Aber das reicht mir. Damit ist mir klar, ein größeres Auto brauche ich zumindest in Bezug auf den Passagierraum nicht. Platz brauche ich aber auch im Kofferraum. Auf den ersten Blick wirkt der Kofferraum recht klein, was aber am doppelten Boden liegt. Aber selbst so bekomme ich meine beiden Reisetaschen hier unter und es bleibt noch Platz für einen Rucksack o.ä. Nimmt man den doppelten Boden heraus (versenken lässt er sich leider nicht) gewinnt man deutlich an Höhe, die mittlere Stütze für den Boden ist dann aber im Weg. Damit ist auch der Gepäck-Check bestanden, wiederum stelle ich fest das ich kein größeres Auto brauche. Von den technischen Daten her ist der Kofferraum des V40 kleiner als der des 1er BMW, effektiv bekomme ich aber das gleiche rein. Genug geladen jetzt wird gefahren. Ich nehme auf dem sehr bequemen Fahrersitz platz, hier fühle ich mich gleich wieder wie zu Hause. Die Volvo Sitze sind für mich einfach die Referenz, die passen einfach perfekt zu mir. Auch sonst fühle ich mich in dem Cockpit sehr wohl. Eine klare, schnörkellose Gestaltung wie man es von Volvo kennt. Alle Grundfunktionen sind da wo sie hingehören und leicht bedienbar. Mit den vielen Assistenzsystemen und dem Navi muss ich noch üben, die habe ich bisher in keinem Wagen gehabt, aber auch hier gibt der Wagen keine Rätsel auf. Ohne das Studium der Bedienungsanleitung finde ich alle Funktionen die ich testen möchte. Schlüssel ins... äh... Zündloch, aber selbst das ist überflüssig, ab dieser Ausstattungsvariante ist auch Keyless Start dabei, ein Druck auf den Startknopf reicht um den 5-Zylinder-Motor zum Leben zu erwecken. Dabei kommt auch Leben ins Armaturenbrett, die digitalen Instrumente wachen auf. Das ist so gar nicht Volvo-typisch, diese Instrumente sind was neues. Zwei klassische Rundinstrumente sind hier nicht verfügbar, auch ohne die aufpreispflichtigen Digitalanzeigen bleibt es beim zentralen Rundtacho mit Bandanzeigen für Drehzahl und Kühlwassertemperatur, die Tankanzeige erfolgt nur digital. Eigentlich müsste ich kein Ziel eingeben, aber um es zu testen mache ich es trotzdem. Spracherkennung. Nun ja, mein iPhone kann das besser, aber um während der Fahrt mal ein Zwischenziel einzugeben eine gute Funktion. Die Stimme des Navis ist auch nicht das gelbe vom Ei, zwischen den fest gespeicherten Textbausteinen und den frei gesprochenen Straßennamen ist ein Unterschied in der Stimme wahrzunehmen. Aber ich weiß ja wo ich lang will. Die zu 90% immer gleiche Strecke über die ich mit allen Autos fahre. Erst durch die Stadt, ins Industriegebiet, mal kurz den Wendekreis testen und ab über Land auf die Rüttelpiste. Der V40 den ich in Dresden gefahren habe hatte das Sportfahrwerk und 18" Felgen. Den Wagen fand ich straff aber nicht unangenehm, bin mir aber nicht sicher ob ich das auf Dauer mag. Hier habe ich nun das normale Fahrwerk und auch nur die 16" Felge der Momentum-Ausstattung. Mit dem Komfort bin ich mehr als zufrieden. Der V40 ist zwar härter gefedert als mein C70, insgesamt fühle ich mich im V40 aber doch besser aufgehoben. Auf Unebenheiten bei denen es mir vorkommt als ob der C70 ins Schlagloch reinfällt gleitet der V40 viel souveräner über die Straße, ich habe das Gefühl der Wagen klebt auf der Straße. Es gibt komfortablere Autos, das ist klar. Aber der Komfort den der V40 bietet reicht mir. Vorher hatte ich noch eine Probefahrt im V60 geplant, die sage ich nach dem Test des V40 ab, mir ist klar geworden das der V40 sowohl vom Platz wie auch vom Komfort her alles bietet was ich brauche. Auch der Motor trägt seinen Teil zum Fahrerlebnis bei. Der D3 mit 150 PS, hier in Verbindung mit der Handschaltung. Der Motor ist klasse, bietet genügend Leistung in allen Lebenslagen, hat einen angenehmen Klang, auch hier ist alles gut. Die Schaltung ist ok, angenehm leichtgängig und präzise, aber es gibt schon seit Jahren Getriebe am Markt bei denen das Schalten mehr Spaß macht. Spaß machen auch die Assistenzsysteme. Der Abstandsregeltempomat ist hier nicht verbaut, den habe ich in Kombination mit der Automatik bereits in Dresden kennengelernt, aber Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, das tote-Winkel System BLIS (etwas unauffällig). Die Einparkautomatik habe ich nicht getestet, nur die Piepser vorne und hinten, waren beide etwas großzügig eingestellt, dazu die Rückfahrkamera (auch bei Nacht, gutes Bild), was bei diesem Wagen der nicht gerade ein Musterbeispiel an Übersichtlichkeit ist schon eine Hilfe ist. Das bleibt aber der einzige Kritikpunkt an diesem Wagen. Gut, eine Skisack wäre noch ganz praktisch. Aber sonst? So wenig zu kritisieren habe ich sonst selten an einem Auto. Damit setzt sich der V40 vorläufig an die Spitze der bisher getesteten Fahrzeuge. |
Sat Aug 04 13:42:18 CEST 2012
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Olli the Driver
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118d, 1er, A3, Astra, Astra Sports Tourer, Audi, Audi A3, BMW, Bmw 1er, C70, F20, Opel, Opel Astra, Probefahrt, Q3, Sports Tourer, v40, V40 II, V40 II 2012, Volvo, Volvo V40, Volvo V40 II 2012, Wendekreis
Zu besonderen Anlässen darf es auch mal eine Wiederholung sein. Da dieses der 100. Artikel in meinem Blog ist greife ich das beliebteste Thema in meinem Blog wieder auf: den Wendekreisvergleich. Bei meiner Autosuche in 2008 ist dieser Vergleich durch Zufall entstanden. Den Wendekreis meines damaligen Volvo S60 I fand ich zu groß, aber nicht wichtig genug um explizit darauf zu achten. Bei meinen Probefahrten hat es sich dann aber ergeben dass ich an einer bestimmten Stellen wenden muss, und nach einigen Fahrten ist mir dann aufgefallen dass sich dieses Gelände eignet um die Wendekreise zu vergleichen. Das wollte ich dann auch hier im Blog dokumentieren, so ist der Artikel "Ein Vergleich von Wendekreisen" entstanden. Zu meinem Erstaunen hat sich dieser Beitrag zum meist gelesenen in meinem Blog entwickelt und führt die Top10 Liste seit Jahren an, auch 4 Jahre später wird er immer noch angeklickt. Jetzt teste ich wieder Autos, und da sich der Wendekreisvergleich zu einem Markenzeichen entwickelt hat werde ich den fortführen. Das Gelände das ich seinerzeit genutzt habe ist aber schon seit 2 Jahren gesperrt, daher musste ich mir einen neuen Parkplatz dafür suchen. Hier nun die Bilder der aktuellen Probefahrten, die Galerie wird nach und nach ergänzt. |
Tue Aug 14 23:52:42 CEST 2012 |
Olli the Driver
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Astra, J, Opel, Probefahrt
Der nächste Test stand an. Diesmal ein Opel Astra. Passt das zu den anderen Autos der sogenannten "Premiumhersteller"? Ja! Ich suche kein Auto das irgendein Marketingfuzzi als Premium definiert sondern ein Auto das meine ganz persönlichen Ansprüche erfüllt. Dass er dazu in der Lage ist hat der Astra Sports Tourer 1.4 Turbo, den ich vor einem halben Jahr mal als Leihwagen hatte, bewiesen. Bei dem fand ich den Motor nicht gut, die Sitze haben nicht gepasst und die Ausstattung war karg.
Alle diese Kritikpunkte sind beim Vorführer vom 🙂 beseitigt. Hier steht ein Astra Sports Tourer 2.0 CDTI und Start/Stopp mit 163 PS und 6-Gang Handschaltung parat, Ausstattungslinie Innovation, dazu noch die AGR Sitze. Damit kann man es im Astra aushalten, sieht einigermaßen schick aus und ist bequem. Vorne ist genügend Platz vorhanden, die AGR Sitze lassen sich dem Körper hervorragend anpassen. Hinten ist ausreichend Kniefreiheit vorhanden, Kopffreiheit im Sport Tourer auch. Ich hätte ja lieber den 5-Türer gefahren, aber der 2.0 CDTI war beim 🙂 nur als "Caravan" verfügbar. So spare ich mir auch den Kofferraumtest, der Kombi hat genügend Platz, den Schrägheck-Kofferraum muss ich ggf. später in einem anderen Fahrzeug mal testen. [mehr]
Dass der Astra J ein gutes Fahrwerk hat konnte ich bei der ersten Fahrt mit diesem Wagen schon feststellen. Er ist etwas weicher als der V40, untersteuert etwas mehr und neigt sich stärker in Kurven, wirkt aber nie unsicher und erlaubt ähnliche Kurvengeschwindigkeiten wie der Volvo.
Was mich bei der ersten Fahrt mit dem Astra J gestört hat war der Motor. Der 1.4 Turbo (Benziner) mit 140 PS war mir auf der Autobahn zu schlapp. Der 1.6 Turbo ist etwas zu durstig, also teste ich mal den momentan stärksten Motor den ich im Astra als Firmenwagen bestellen könnte: den 2.0 CDTI Diesel mit 163 PS. Aber auch dieser Motor fühlt sich, wie schon der Benziner, nach viel weniger an. Die Leistung reicht, mehr braucht man nicht (will man aber vielleicht 😁), dennoch schneidet der Motor im Vergleich zur Konkurrenz schlecht ab. Sowohl der (Peugeot) 2.0 Liter Diesel mit 136 PS in meinem C70 als auch der 143 PS starke BMW 118d und der 150 PS starke Volvo V40 D3 waren flotter unterwegs, erheblich drehfreudiger und dabei akustisch zurückhaltender. Denn der 2.0 CDTI kann nie verleugnen dass er ein Diesel ist, das Nageln ist stets präsent. Im Vergleich der kürzlich gefahrenen Autos hat der Astra mit dieser Maschine den schlechtesten Motor.
Der Motor bleibt der größte Kritikpunkt. Das Navi mit einer geduldsam zu bedienenden, in dieser Preisklasse aber immerhin vorhandenen, Sprachsteuerung liefert eine plausible Routenführung, das Radio klingt auch ohne aufpreispflichtige Lautsprechersysteme ganz ordentlich, das adaptive Licht liefert meistens eine gute Ausleuchtung (das Fernlicht wird bei Gegenverkehr etwas zu spät abgeblendet und in Autobahnauffahrten wird das Fernlicht eingeschaltet), die Bedienung ist weitgehend intuitiv.
Der positive Eindruck den der Astra generell beim ersten mal gemacht hat bleibt. Der Motor ist nicht toll, aber ich könnte mich damit arrangieren. Der Astra wirkt im Innenraum nicht so hochwertig wie der V40, aber der Gesamteindruck passt und das gebotene ist dem Preis angemessen - ganz anders als im BMW 1er.
Der Astra begeistert mich nicht. Der Volvo V40 behält seinen Spitzenplatz. Aber der Astra schafft es trotz seines schlechteren Motors den BMW auf den letzten Platz zu verweisen. Der Bayer hatte sich durch seine schlechten Sitze disqualifiziert. Im Astra überzeugen mich Fahrwerk und Sitze, der Komfort ist mir wichtiger als die Sportlichkeit.
Den Volvo finde ich in allen Punkten besser als den Astra. Dennoch bleibt der Astra im Rennen. Sein Pluspunkt ist der Preis. Ich habe nur ein begrenztes Firmenwagenbudget, muss eine vom Kaufpreis abhängen Betrag monatlich für die Eigennutzung zahlen und den Listenpreis versteuern. Damit bin ich nicht nur auf der Suche nach dem besten Auto das zu meinen Anforderungen passt, sondern unter mehreren in Frage kommenden Kandidaten dann auch nach dem günstigsten.
Ich finde den Opel Konfigurator etwas unübersichtlich, insbesondere wenn man verschiedene Ausstattung/Motorvarianten konfigurieren will muss man hier öfters bei Null anfangen. Aber nach dieser Probefahrt weiß ich dass es sich lohnt etwas Zeit mit der Astra Konfiguration zu nehmen. Er ist eine legitime Alternative über die ich nachdenken werde.