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Thu Mar 29 23:31:17 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: Mein Max

Kann man einen kompakten Van wie den neuen Ford C-Max rational mit einem Golf VI vergleichen?

 

Klare Antwort: Nein!

 

Da wir aber beide Autos besitzen, den C-Max seit 2011 und den Golf seit Januar diesen Jahres hab ich mir trotzdem gedacht, warum nicht mal Äpfel mit Birnen - ich versuche es mal! :D

Dieser Vergleich hat natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und soll nur meine Eindrücke zweier unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte wiedergeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

OPTIK:

 

Wenn man die beiden so betrachtet, würde ich den äußeren Eindruck so zusammen fassen:

Der Golf ist bekannt wie das Gesicht von Mr.Tagesschau, nicht besonders markant aber auch keinesfalls hässlich, ein gewohntes Bild im Straßenverkehr - und das eigentlich schon seit seinem Erscheinen 2008, denn großartige optische Veränderungen hat VW beim Golf noch nie wirklich gewagt. Warum auch, der "Durchschnittstyp" verkauft sich bei uns bestens.

 

Etwas anders der C-Max, grad mal knapp über ein Jahr auf den Straßen unterwegs, unterscheidet er sich auch optisch deutlich von seinem Vorgänger. Den C-Max gibt es in zwei Karosserievarianten, einmal eher "familiär" mit Schiebetüren als Grand C-Max und einmal in (meiner) kompakten optisch sportlicheren Variante mit regulären Türen. Die Verkaufszahlen des C-Max lassen für Ford ebenfalls keinen Grund für Pessimismus erkennen, bei den kompakten Vans ist er innerhalb eines Jahres auf Platz 2 der Zulassungsstatistik der kompakten Vans aufgestiegen.

 

AUSSTATTUNG:

 

In unserem Fall sind beide Autos gut ausgestattet, der C-Max besitzt darüber hinaus einige Nettigkeiten wie einen Einparkassistenten, Rückfahrkamera oder Xenon die der Golf nicht hat. Hier geht es aber heute nicht darum, wer mehr mitbringt, sondern was man vergleichen kann und da gibt es durchaus ein paar Dinge:

 

  • Sitzheizung: in beiden Fahrzeugen in Stufen einstellbar, im C-Max mit 5 Stufen zu 3 im Golf noch etwas feiner dosierbar. Die Heizleistung ist bei beiden hervorragend.

 

  • Regensensor - und Lichtautomatik: bei beiden Wagen in der Funktion gut, im Golf lässt sich die Wischerautomatik allerdings viel besser einstellen und dosieren. Die Lichtautomatik tut sich bei beiden Fahrzeugen nichts. Der C-Max ist mit dem Xenon im Vorteil, aber das Abbiegelicht lässt sich wieder vergleichen und da gewinnt bei mir ebenfalls der C-Max. Dieser leuchtet die Kurven tatsächlich aufgrund seiner im Scheinwerfer jeweils nach außen gerichteten Kurvenlampen besser aus, als die ansonsten als Nebellampe genutzte Variante des Golf.

 

  • Tempomat: der C-Max besitzt zusätzlich einen Geschwindigkeitsbegrenzer und bringt diese beiden Funktionen in einem Paddel am Lenkrad unter. Was bei vielen Autotestern oft als "überfrachtet" bezeichnet wird fand ich praktischer als im Golf. Der platziert den Tempomat und einige andere Dinge im Lenkstockhebel. Dort finde ich ihn nicht optimal untergebracht, aber auch so erkauft sich der Golf ein Stück seines oft gelobten schnörkellosen Cockpits

 

  • Bordcomputer/Soundanlage: Das im Golf verbaute RCD500 hat einen sehr guten Klang und spielt das wirklich gute System im Ford im direkten Vergleich aus. Außerdem bietet der Golf eine recht elegante und gut funktionierende Touch-Screen-Lösung die es im C-Max wohl erst mit dem ersten Facelift geben wird. Der Bordcomputer bietet jeweils sinnige Funktionen, die Darstellung im Golf ist optisch "schicker" gelöst.

 

 

 

FAHRVERHALTEN UND MOTOR:

 

  • Der Golf hat einen 122 PS TSI der Ford den 150 PS Ecoboost Motor, damit ist der Ford deutlich besser und spritziger motorisiert, in ihm kommen sportliche Gefühle auf, klar bei gut 30 PS Unterschied. Der Golf geht zwar nicht schlecht voran, wirkt aber auch nicht unbedingt sportlich, die 122 PS sind aber für den Wagen auf jeden Fall völlig ausreichend um auch mal schneller unterwegs zu sein.

 

  • Das bei beiden Fahrzeugen serienmäßige Sechsganggetriebe lässt sich in beiden Autos sehr gut schalten, im Golf etwas "knochiger" und mit mehr Widerstand aber nicht schlechter. Beide Autos bringen eine Schaltanzeige mit die jeweils gut funktioniert und auch in Beiden angenehm im Hintergrund bleibt (jeweils ein Pfeil im BC). Der Golf ist bei uns im Moment hauptsächlich im Stadt und Kurzstreckenbetrieb eingesetzt und liegt da bei einem berechneten Durchschnittsverbrauch von 8,15 Litern, lässt sich aber auch sparsam um die 7 Liter bewegen. Der C-Max hat einen höheren "Idealstreckenanteil" und erreicht daher sehr gute 7,23 Liter im Durchschnitt, im reinen Stadtbetrieb habe ich ihn auch problemlos mit rund 8,5 Litern bewegen können.

 

  • Lenkung und Fahrwerk: hier gewinnt für mich klar der Ford, die Lenkung ist angenehm leichtgängig und dabei trotzdem sehr zielgenau und der C-Max reagiert exakt auf die Lenkbewegungen. Das zusammen mit dem sehr guten Ford-Fahrwerk, kann der Golf mit seiner härteren Servolenkung und ohne das adaptive optionale Fahrwerk nicht parieren.

 

SITZE UND KOMFORT:

 

  • In beiden Autos sitzt man sehr gut, die Sitze bieten angenehmen Komfort, geben guten Halt und sind straff! Mir persönlich als rückengeplagtem Fahrer sind die Sitze im Ford noch lieber, einmal wegen der höheren Sitzposition und andererseits weil die Sitze im Golf einfach "enger anliegen", das mag ich nicht so gern.

 

  • Der Fahrkomfort ist in beiden Autos wirklich sehr gut. Beide Fahrzeuge sind auch durch die sehr zurückhaltenden Benziner, die kaum Geräusche produzieren, ausgesprochen leise im Innenraum und vermitteln ein geborgenes Gefühl.

 

  • Die Verarbeitung und Auswahl der Materialien differiert nur im Detail. Beide bieten eine gute Haptik, klappern oder knarzen ist beiden fremd. Schön ist auch das Beide ein paar nette Details bieten wie z.B. der eingefasste Startknopf des C-Max, dessen Ambiente Beleuchtung oder auch die eingefassten Lüftungsdüsen des Golf. Unterschiede gibt es nur im direkten Vergleich und im Detail: beide haben an den weniger sichtbaren/fassbaren stellen harte Kunststoffe verbaut, negativ sei hier die Türinnenverkleidung des Ford genannt, die ab der Mitte somit viel kratzempfindlicher ist. Dafür hat der Golf im Vergleich z.B. etwas labbriger wirkende Lüftunsgrädchen. Insgesamt aber gilt: für die Fahrzeugklasse ist das Klagen auf hohem Niveau, ärgerlichen Anhalt für Kritik habe ich hier bisher nicht finden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FAZIT:

 

Ein Vergleich zweier völlig unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, bringt für mich aber klar heraus:

 

Autos sind heute eigentlich alle auf einem sehr guten und hohen Niveau, ohne wirkliche Schwächen zu zeigen - so mehr zählt heute eigentlich der persönliche Geschmack doch eigentlich mehr als die Marke - aber das ist noch nicht bis zu jedem Markenfetischisten durchgedrungen.

 

Danke für´s lesen!

Hat Dir der Artikel gefallen? 4 von 4 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Mar 30 00:10:47 CEST 2012    |    italeri1947

Lieber Andi,

dem kann ich zustimmen. Dir ist wie immer ein wirklich guter, lesenswerter Artikel gelungen; deswegen lese ich hier stets gern mit. Ein interessanter Vergleich, den du da angefertigt hast und der sich in etwa auch mit dem deckt, was ich in vielen Jahren erfahren habe. Wirklich schlechte Autos werden heute nicht mehr gebaut; die Verarbeitungsqualität und die Zuverlässigkeit unterscheiden sich kaum noch, auch wenn viele Schwarzmaler und ewige Pessimisten das anders sehen (es gibt Menschen, die etwa leider gern auf Renault herumhacken, obwohl da wirklich gute Autos gebaut und gern gekauft werden). Es ist tatsächlich so, dass letztendlich meist der persönliche Geschmack entscheidet, was gekauft wird, so wie auch der Geldbeutel - was aber in Zeiten von Leasing- und Finanzierungsmodellen für jede finanzielle Größe eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Zitat:

Autos sind heute eigentlich alle auf einem sehr guten und hohen Niveau, ohne wirkliche Schwächen zu zeigen - so mehr zählt heute eigentlich der persönliche Geschmack doch eigentlich mehr als die Marke - aber das ist noch nicht bis zu jedem Markenfetischisten durchgedrungen.

Das hast du kompakt und gut zusammengefasst.

 

Mein persönlicher Favorit wäre hier der C-Max, wobei auch der Golf ein gutes bis sehr gutes Auto ist. Ich bin zwar mehr für Ford als für VW, doch das ist eine Geschmacksfrage und hängt sicher auch mit den Eindrücken zusammen, die ich über all die Jahrzehnte im Kfz-Bereich so aufgenommen habe.

Fri Mar 30 00:38:32 CEST 2012    |    Andi2011

Danke für deinen Kommentar lieber Hans,

 

Zitat:

auch wenn viele Schwarzmaler und ewige Pessimisten das anders sehen (es gibt Menschen, die etwa leider gern auf Renault herumhacken, obwohl da wirklich gute Autos gebaut und gern gekauft werden).

Das kann ich ebenfalls unterstreichen, als ich auf "Neuwagensuche" war hab ich mir u.a. auch den aktuellen Scenic angesehen.

Den ersten Scenic fand ich von der Konzeption her super, mir gefiel aber das viele Plastik und die flache Lenkradstellung überhaut nicht.

Beim aktuellen Scenic fiel mir vor allem die wirklich bis ins Detail sehr gute Verarbeitungsqualität des Innenraumes auf, sowie die vielen guten Detaillösungen - da hat Renault einen wirklich guten Nachfolger hingestellt der den Vorgänger in allen Belangen um längen schlägt und z.B. dem Touran oder auch Ford in gar nichts nachsteht - die Unterschiede liegen da wirklich nur noch in individuellen Kleinigkeiten und am jeweiligen Bedarf und Geschmack des Käufers.

 

Grüße

Andi

Fri Mar 30 14:56:17 CEST 2012    |    Federspanner36356

Wirklich sehr lesenswert, wie immer! Ich persönlich würde den Max bevorzugen, mir ist VW insgesamt einfach zu emotionslos, wie du schon schreibst: ein Durchschnittstyp.

 

Wenn ich so dein Cockpit sehe, würde ich dir raten, die Alu-Pedalerie noch nachzukaufen ;) Da sieht er gleich noch schicker aus!

 

VG =)

Fri Mar 30 16:03:37 CEST 2012    |    plaustri20

Ist wirklich gut geschrieben;)

Ich würde mich jetzt zwischen den beiden auch für den Ford entscheiden, wenn der Golf aber ein GTI wär, dann vielleicht anders....

Fri Mar 30 18:12:01 CEST 2012    |    Spiralschlauch39315

Auch meinerseits ein großes Lob:)

 

Schöner Artikel, eins haben aber beide doch gemeinsam, beide sind echte Dauerbrenner:D

 

Ich würde mich aber trotzdem für den Golf entscheiden, das Amaturenbrett des Ford ist mir zu gewagt;)

 

 

Ansonsten.....gibts nichts zu meckern:cool:

Sat Mar 31 15:09:18 CEST 2012    |    italeri1947

Lieber Andi,

dem kann ich zustimmen.

 

Zitat:

Den ersten Scenic fand ich von der Konzeption her super, mir gefiel aber das viele Plastik und die flache Lenkradstellung überhaut nicht.

Jetzt, wo ich nicht mehr arbeite, bin ich für den gesamten automobilen Kosmos offen und gebe auch zu, dass die Lenkradposition des Scénic I tatsächlich Geschmackssache ist. Man muss es mögen, wie in einem Nutzfahrzeug zu fahren - und das Plastikinterieur der 90er-Jahre wirkt in der Tat nicht ganz so hochwertig wie etwa das im R19 Phase II, der vielleicht ziemlich der beste Renault aller Zeiten war, zusammen mit Safrane Phase I und II sowie dem Laguna I beider Modellphasen. Das war 1996 schon ein Rückschritt, so wie ich dem Mégane I grundsätzlich zwar als nicht sehr schön, aber zuverlässig und zweckmäßig empfinde.

 

Zitat:

Beim aktuellen Scenic fiel mir vor allem die wirklich bis ins Detail sehr gute Verarbeitungsqualität des Innenraumes auf, sowie die vielen guten Detaillösungen - da hat Renault einen wirklich guten Nachfolger hingestellt der den Vorgänger in allen Belangen um längen schlägt und z.B. dem Touran oder auch Ford in gar nichts nachsteht

Auch da kann ich dir zustimmen; da hat Renault wirklich ein sehr gutes Auto auf die Räder gestellt. Entsprechend gut wird es auch verkauft.

 

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