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Tue Jun 05 20:04:28 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: Dies Das

1988 war nicht nur das Jahr meines Führerscheinerwerbes sondern auch das Geburtsjahr eines - nennen wir ihn mal Verwandten- des Scirocco, den Corrado.

 

Ein Corrado war für mich mit einem Preis von rund 42.500 DM 1988 als Führerscheinneuling völlig unerreichbar und als er auf dem Gebrauchtwagenmarkt ankam und bezahlbarer wurde, war mein Interesse an ihm schon lange vorbei...

 

Letztens erinnerte ich mich an ihn als ich auf einem Klassentreffen meinen alten Kumpel Andre wiedertraf.

Andre war damals Scirocco-Fan und fuhr einen Scirocco II und als es sein Geldbeutel so mit Mitte 20 erlaubte, war der Corrado als G60 sein Traumwagen und wurde gekauft, gefahren und natürlich getunt.

 

Wie sieht es heute so aus?

 

Der Corrado sollte eigentlich Nachfolger des Scirocco und namentlich ein TAIFUN werden, aber die Verantwortlichen fanden den Namen zu negativ belegt (Zerstörung, schlechtes Wetter...) und man entschied sich für das sanftere aus dem spanischen (Correr:Laufen) abgeleitete Corrado. Da er darüber hinaus noch in der Entwicklung zu teuer wurde, kam der Entschluss ihn über dem Scirocco anzusiedeln.

 

 

Der Corrado G60 mit seinen 160 PS war zunächst die einzige Variante auf dem Markt und gut für über 220Km/h und eine Beschleunigung von rund 8,5 Sekunden auf Tempo 100. Erst 1991 folgten der VR6 mit 190 PS und der 16V mit 136PS.

Der G-Lader wird auch heute noch oft verteufelt, dabei sollte er eigentlich bei Einhaltung einiger Regeln wie ordentliches Warmfahren und Finger weg vom Lader-Tuning problemlos halten.

Wie oft, ist das Problem hier früher wohl auch öfter hinter dem Lenkrad als tatsächlich in der Technik gewesen.

 

 

 

Wirklich schlimme Schwachstellen hat ein Corrado eigentlich nicht, die Rostvorsorge ist gut und die Motoren standfest, das Getriebe Massenware aus dem VW Regal und die Ersatzteilversorgung ist dank vieler Teile die zeitgleich z.B. im Passat oder Golf verbaut wurden problemlos.

 

 

Warum aber sollte man heute vielleicht über einen Corrado nachdenken?

 

Da gibt es mehrere Gründe, zum Einen ist ein Corrado selten, er war zwar als Scirocco Nachfolger geplant, blieb aber eine einzelne Modellreihe - ohne Nachfolger und ist damit schon besonders.

Die Optik ist durchaus eigenständig und attraktiv und der Corrado hat definitiv Klassiker-Potenzial. Unverbaute Exemplare sind heute schon sehr rar. Ausserdem hat der Corrado in seiner Bauzeit bis 1995 lediglich einige sinnvolle Detailverbesserungen und als VR6 eine leicht veränderte Frontoptik erfahren.

 

Es dauert noch sechs Jahre bis 2018 und die ersten Corrado können ein H-Kennzeichen bekommen. Gute Exemplare sind immer schwerer zu bekommen und daher gilt also, diesen Wagen über die Zeit zu retten.

 

Danke für`s lesen!

 


Sat Jun 09 13:27:51 CEST 2012    |    italeri1947

1988 war auch für mich auf Autos betrachtet ein besonderes Jahr, denn ich habe damals mit auch schon 41 Jahren meinen weißen BMW 750i E32 in Empfang genommen. Ansonsten erinnere ich mich gern an die Neuerscheinungen des Jahres zurück; an Opel Vectra A, VW Passat III, Peugeot 405 ("Auto des Jahres 1988"), Renault 19, Fiat Tipo, Mitsubishi Galant E30 (einer der haltbarsten und besten Wagen dieser Marke überhaupt), Audi V8, den BMW E34 (noch heute ein fester Bestandteil des deutschen Straßenbilds) und natürlich auch an den Corrado, den du, lieber Andi, hier fachkundig wie immer erwähnt hast.

 

Der Corrado ist ein haltbares, zuverlässiges Auto; vor allem die 1993 als Reaktion auf den Opel Calibra 2.0i (C20NE-Motor) nachgeschobenen Zweiliter-Benziner sind hart im Nehmen und haben oft den Vorteil, dass sie lang in erster Hand gefahren wurden und wegen ihrer 115 PS für die Tuningfraktion uninteressant gewesen sind.

Diese fand leider schnell Gefallen an den Corrado, als die sportlichen Wolfsburger preiswerter wurden und sich auch Leute die Fahrzeuge leisten konnten, die zwar den Kaufpreis stemmen konnten, aber die Unterhaltskosten nicht mehr. Da wurde dann fleißig in allerlei sinnloses Zeug investiert, aber die Wartung und die Pflege fanden dann nicht mehr statt. Auch ein Corrado, der noch aus der Ära stammt, in der bei VW wirklich hochwertige und haltbare Fahrzeuge gebaut wurden (er ist von der Qualität her in etwa mit dem Passat III, der als letztes Langzeitauto von VW gilt, vergleichbar und greift auf viel Passat-III-Technik zurück), benötigt Wartung und Pflege. Erhält er diese nicht, landet er sehr schnell irgendwo, wo er nicht landen sollte.

 

Auf jeden Fall ist dieser VW ein kommender Klassiker, und Exemplare im originalen, guten Zustand sollte man sich sichern, bevor die Preise weiter anziehen. Sein Design ist zwar weniger nach meinem Geschmack, aber dafür ist die Technik unproblematisch. Weil der Corrado ein VW ist, dürfte auch die Ersatzteilversorgung keine Sache darstellen.

 

Toller Bericht, Andi!

Mon Jun 11 23:14:15 CEST 2012    |    backbone23

Der Corrado ist ein schönes Auto, wäre auch was für mich. :)

Wed Jun 13 12:07:34 CEST 2012    |    Turboschlumpf27726

Zitat:

Weil der Corrado ein VW ist, dürfte auch die Ersatzteilversorgung keine Sache darstellen.

na da täuscht du dich aber. zum glück fängt classicparts (vw) jetzt an, manche teile nachzufertigen.

dinge wie bremsen, kupplung usw. sind zwar (noch) unkritisch, aber aber wenn mal so simple dinge wie verkleidungen im innenraum o.ä. kaputtgehen, macht man ein langes gesicht bei vw- sowohl vor als auch hinter dem tresen.

die werden neu mit gold aufgewogen.

wobei der corrado nie günstig war. alles was mit 535 anfängt an e-teilen war und ist teuer.

 

beispiel gefällig? schlossträger golf 1992 kosten 150dm. schloßträger corrado 750dm (!)

der kotflügel war teurer als beim 911 .....:eek:

Wed Jul 18 15:25:46 CEST 2012    |    Trackback

Kommentiert auf: rpalmers Blog:

 

Ein roter Exot

 

[...] erstmal,der Corrado ist es wert gerettet zu werden, ich darf auf meinen kürzlich verfassten Blog zum Corrado verweisen.

Die "Mängelliste" liest sich erstmal überschaubar, hast du noch ein paar Infos mehr z.B. [...]

 

Artikel lesen ...

Sun Jun 25 22:50:27 CEST 2017    |    850 Limo

Ja, der Corrado. Eine echte Kampfansage damals von VW und üppig ausgestattet.

Gleich nach dessen Erscheinen in 1988 war er mein Traumauto und als Jugendlicher spazierte ich in den Ausstellungsraum, erhaschte einen Prospekt und träumte mich hinter´s Steuer. Dann kam der Führerschein und mit ihm eine Probefahrt mit dem G60 - einfach nur GEIL! Im Laufe der Jahre hatte ich ihn fast vergessen...aber nur fast. Vor etwa 3 Jahren riss es mich und ich zog los, einen Corrado G60 zu kaufen. Das es eine heruntergerittene Grotte wurde, war ich selbst daran schuld. Das er aber weitgehend original war (Radläufe nicht gezogen und gebördelt) und dann noch in tornadorot! mit den originalen einteiligen BBS-Rädern war ein Kaufargument.

Jetzt ist er in der Restaurierung und wird mit viel Hingabe wieder zum Leben erweckt. Sicherlich ist er finanziell ein Faß ohne Boden, aber ich denke, er hat ein zweites besseres Leben verdient.

Wie heißt es so schön? Man gönnt sich ja sonst nix.

Ach ja: Den schlechten Ruf des G-Laders schufen die "Dorftuner". Original belassen und bei entsprechender Pflege macht der keine Probleme! Bei meinem damaligen Golf G60 auch nicht. Und die Technik hat einen gewissen "AHA-Effekt"!


Wed Jun 28 08:48:08 CEST 2017    |    Andi2011

Moin,

 

danke für den Beitrag mit Foto! Gute Entschiedung auch wenn es Arbeit macht, wenn er mal fertig ist hast du defeinitiv ein besonderes Auto! :-)

Deine Antwort auf "DIES & DAS - Verheizt und Getreten: Der Corrado"

Countdown bis...

Es ist soweit...

:D

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1. Der Tüv Prüfer holt erst einen Hammer und geht dann erst unter dein Auto

 

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Gründe warum ein Auto besser ist als eine Frau

 

1. Autos haben keine Migräne, wenn man mit Ihnen was vor hat

 

2. Autos brauchen nur zwei paar Schuhe, eins für den Winter und eins für den Sommer.

 

3. Autos machen keine Szene, weil man zu spät kommt.

 

4. Im Fahrzeugbrief steht deutlich, wie viel Vorbesitzer ein Auto hatte.

 

5. Wenn man das alte Auto nicht mehr sehen kann, kauft man sich einfach ein Neues, ohne Unterhalt für das alte zu zahlen.

 

6. Autos stehen nicht vor dem Kleiderschrank und jammern, dass sie nichts anzuziehen haben

 

7. Autos jammern nicht, dass sie zu dick sind und wenn sie dick sind, dann bekommst du nur Anerkennung dafür.

 

8. Du kannst bedenkenlos jedem Auto hinterher starren, ohne das dein Auto rumzickt

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