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Meehsters gesammelte Erfahrungen

Willkommen in Meehsters Welt! Hier ist Platz für Erfahrungen, Erinnerungen, Theorien, Gedanken und Gedankenexperimente aus dem Hause Meehster - und vor Allem für Verrücktheiten ;)

Fri Apr 02 00:30:54 CEST 2010    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (49)    |   Stichworte: Bremen, Bremen-Nord, Deutschland, Erfahrungen, Erinnerungen, Region, Unterschied

Hallo, liebe Zielgruppe!

Vor einiger Zeit wurde mir unterstellt, ich käme aus Bremen und auf meinen Einwand hin, ich käme aus Bremen-Nord, wurde unterstellt, daß es scheißegal wäre, ob Bremen-Nord, Bremen-Süd, Bremen-West- Bremen-Ost, dass sei alles Bremen. [mehr]Daß ich diesem Ostfriesen dann unterstellte, es wäre ebenso scheißegal, ob man nun aus Nordfriesland, Ostfriesland oder Westfriesland komme, man komme aus Friesland. Ich weiß, daß es in beiden Fällen nicht egal ist und zwar in gleichem Maße nicht egal. Leute, die in Bremen wohnen, kann man z.B. am Autokennzeichen von denen unterscheiden, die in Bremen-Nord wohnen, und wenn man aus Bremen nach Bremen-Nord oder umgekehrt zieht, muß man das Kennzeichen wechseln. Bremen-Nord hat eine eigene Innenstadt mit Fußgängerzone (Vegesack),

[bild=1]Abgrenzungen gibt es noch einige mehr. So bestehen einige Leute darauf, daß z.B. Bayern nicht zu Deutschland gehört. Diese Deutschlandkarte hier (eben ohne Bayern 😉) stammt ursprünglich nicht von mir.
Zwischen den älteren und neueren Bundesländern gibt es sogar gesetzliche Unterschiede. So gelten z.B. unterschiedliche Tariflöhne und auch im Denken ist oft noch nicht angekommen, daß die Wiedervereinigung fast 20 Jahre her ist.

Aber letztendlich stelle ich tatsächlich fest, daß die Deutschen mehr als ein Volk sind, diese unterschiedlichen Völker als Gemeinsamkeit hauptsächlich die Amtssprache aufweisen. Aber auch da: In welcher schwäbischen, sächsischen oder bayerischen Amtsstube wird angeboten, daß man neben Hochdeutsch auch Plattdeutsch spricht?

[bild=2]Oder gucken wir uns mal die Eßgewohnheiten an: Ich hab z.B. noch nie eine Weißwurst gegessen und habe da auch keinen Drang nach. Dafür muß ich mehr oder weniger regelmäßig Labskaus oder Kohl & Pinkel haben, was Leute in anderen Ländern vielleicht nie probiert haben. Das Beispiel Kohl & Pinkel offenbart, daß es noch viel tiefer geht. Mit Bremer Pinkel braucht man z.B. meinem Schatz nicht zu kommen, dafür gehört genau die für mich dazu und ich kann mit allen anderen Pinkelsorten nicht viel anfangen. Ammerländer Grünkohl mögen wir dann beide nicht.

Kaum jemand, auch mein Schatz nicht, kann nachvollziehen, daß ich auf z.B. dem Freimarkt in Bremen an manchen Ständen "einmal drei" bestelle (siehe Bild). Manche halten mich sogar für pervers, weil ich die Rossbratwürstchen gern mag...

[bild=3]Wo war ich? Richtig, bei den regionalen Unterschieden. Die unterschiedlichen deutschen Völker haben ihre Eigenheiten. Ich habe mir einige davon - vor allem sprachliche - im Laufe meines Lebens angeeignet. So ist es auf dieser Uhr in meiner Küche dreiviertel elf, so sage ich "Jo mei", wenn ich etwas nicht weiter tragisch nehme, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Allerdings habe ich sprachlich noch andere Dinge übernommen, wie z.B. das italienische (nicht das spanische! 😉) "si".

<iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/sQ_l2qA5bj0" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe>Von Stadt zu Stadt gibt es auch Unterschiede. Das "Aha. Ein Münchener" in diesem Film ist da schon ziemlich vielsagend 😉 Oder eben auch die Menschen von Bremen und Bremen-Nord sind unterschiedlich. Wenn man sich mit diesen zwei Völkern nicht auskennt, kann man sie kaum voneinander unterscheiden.

Ich bin früher viel durch ganz Deutschland und sogar ins nahe Ausland (Dänemark, Niederlande, Österreich, Ungarn, Bayern 😉) gekommen man merkt schon an der Art der Leute, wo man sich gerade befindet. Jede Region hat da ihre speziellen und meist liebenswerten Eigenheiten.


Wed Dec 31 17:26:01 CET 2008    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: Anwalt, Ärger, eng, Erfahrungen, Mazda 323, Mist, Unfall

Oder doch eher eine Zielscheibe? Meine Erlebnisse lassen dann doch irgendwie Letzteres vermuten...

Aber mal zurück zum Anfang: Nachdem mein Autochen schon im September teuer über sehen wurde ( Meehster berichtete ), sollte es das natürlich nicht gewesen sein. OK, für die ersten paar Monate war es das, aber danach... [more]

Am 24.12. wollte mich jemand abschießen. Ich fuhr mit ca. 210 nach Tacho über die recht leere A28 und mir zieht jemand einfach so vors Auto, ich mußte eine Vollbremsung hinlegen. Etwas Ähnliches hatte ich am 25.12. auf der A27, als ich nach Hagen fuhr. Nur dieser jemand zog einfach nur auf die linke Spur, der vom Tag davor wollte immerhin noch jemanden überholen...

Normalerweise wäre beides nicht in meinem Blog aufgetaucht, aber der dritte Fall hatte dann einen Sachschaden zur Folge.

[bild=1]Diesmal war es nicht auf der Autobahn, diesmal fuhr ich nicht über 200. Nein, ich fuhr überhaupt nicht.

Die Geschichte: Ich war mit ein paar Leuten in Bremen verabredet, ziemlich innenstädtisch. Wer sich auskennt: Hillmannplatz. Ich parkte dort ein, stellte dann aber fest, daß ich viel zu früh dran war. Also blieb ich im Auto , setzte mich auf den Beifahrersitz (deutlich gemütlicher, weil nicht so durchgesessen und keine Pedale im Fußraum 😉), um zu warten, daß es später wird. Kurz bevor ich eigentlich aussteigen wollte, kam die Frau, der der Golf hinter mir gehörte, zu ihrem Auto, schaute, wieviel Platz noch zwischen ihrem und meinem Auto ist, stieg ein und parkte aus. Ich sah noch einen Rückfahrscheinwerfer (der andere war wohl kaputt) und dann hörte ich sie auch schon meinen Kleinen touchieren. Und weil es so schön war, fuhr sie noch einmal dagegen. Danach konnte sie wohl so aus der Lücke raus und das tat sie dann auch. Sie fuhr einmal um den Kreisverkehr dort herum und kam dann wieder an mir vorbei. Ich stieß die Fahrertür auf und gab Handzeichen zum Anhalten. Angehalten wurde, doch dann einfach weitergefahren.

Bevor ich nachgeguckt habe, was sie an meinem Kleinen hinterlassen hatte, habe ich erstmal die Polizei gerufen und im Auto (war arschkalt gestern...) gewartet. Als die Polizei dann kam, sagte man mir schon, daß Kollegen nach ******-********** unterwegs waren, wo der Golf gemeldet war/ist. Man begutachtete den Schaden, schätzte ihn auf 200 €, mit dem Hinweis "Wir sind auch keine Sachverständigen".

Sie gaben mir noch einen von den "berühmten" gelben Zetteln mit, schrieben das Kennzeichen des unfallgegnerischen Golf noch auf die Rückseite. Danach verabschiedeten sich die beiden noch und ich konnte zu meinen Leuten gehen und die Geschichte brühwarm erstmal erzählen, ich war ja inzwischen auch schon spät dran 😉

Über das weitere Vorgehen habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Auf jeden Fall will ich das jetzt endlich und schnellstmöglich reparieren. Daß an meinem Auto Reste eines BMW 5er hängen, ist vielleicht nicht schön, aber damit kann ich zumindest kurzfristig ganz gut leben. Aber Reste eines silbernen VW Golf V TDI? Nee, das muß dringend weg 😉


Sun Nov 09 02:45:56 CET 2008    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Anfang, DDR, Erfahrungen, Kindheit, Mauer, Mauerfall, POLITIK, Staat

... zumindest für mich.

Ihr wißt sicher alle, was ich meine. [bild=1]Heute vor 19 Jahren fiel die Berliner Mauer und die Grenzen zwischen DDR und BRD wurden geöffnet. Ich erinnere mich noch gut an die innerdeutsche Grenze. Ich habe sie live mitbekommen, als ich irgendwann in den 80ern mit meinen Großelten in den Harz in den Urlaub gefahren bin. [more]

Ich habe damals 1989 den Mauerfall im Fernsehen miterlebt. Auch daran erinnere ich mich noch gut. Ich saß damals bei meinen Großeltern (die selben) im Wohnzimmer und mein Opa hat vor Freude geweint. Er hatte nämlich gute Bekannte "drüben", die ich etwas später auch kennenlernen durfte, als sie meine Großeltern besuchten.

Jetzt zu Euch: Erinnert Ihr Euch auch noch an die Ereignisse des 9.11.1989 und/oder die innerdeutsche Grenze? Bitte laßt mich an Euren Erinnerungen und Meinungen teilhaben!


Thu Jul 24 12:40:23 CEST 2008    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (218)    |   Stichworte: Alltag, Anfang, Ende, Erfahrungen, Escort, Ford, Mist, niemals wieder, Praxis, Schrott

…zumindest nicht, ohne Dir Schwiegermamis Opel auszuleihen. So meine Erfahrung.

Aber mal von Anfang an:

Es war Januar diesen Jahres, als unser damals einziges Alltagsauto namens Efi zunehmend muckte. Wenn warm, ging der Motor aus. Es war das Zündsteuergerät. Efi war also nur noch für kürzeste Strecken zu gebrauchen, nicht einmal zum Einkaufen innerhalb von Delmenhorst reichte es. An die Wege zur Uni oder zur Arbeit war nicht zu denken. Netterweise lieh uns meine Schwiegermami ihren Opel Astra. Da sie den aber auch irgendwann zurückhaben wollte, haben wir uns auf die Suche gemacht.[more]

Mitte Januar bot uns ein Mitarbeiter der Werkstatt unseres Vertrauens (bis dahin) einen Ford Escort an. Er hatte nur 23 tkm auf der Uhr und sollte 1200 € kosten. So weit, so gut. Ich habe die Probefahrt gemacht und die lief sogar problemlos – war nur recht kurz, da der Tank ziemlich leer war.

Auf Drängen von Purzel stimmte ich dem Kauf zu. Ich hatte Angst, daß ich sonst etwas noch Schlimmeres vorgesetzt bekomme. Wir bekamen die Papiere mit und beim Durchblättern derselben bekam ich zunehmend Bauchschmerzen. Der Originalbrief war nicht mehr vorhanden, in der Zulassungsbescheinigung waren 7 (sieben!) Vorhalter drin. Ich geriet mehr und mehr ins Zweifeln. Warum ich davon Purzel nichts sagte? Keine Ahnung. Purzel hat den Werkstattmannen auf jeden Fall Schlimmes angedroht, falls das Auto nicht läuft.

[bild=2]Am 23.1. hab ich die Mühle auf mich (bessere Prozente) angemeldet. Purzel ist dann zu meiner Schwiegermutter gefahren, um ihr den Astra zurückzubringen. Ich bin dann mit Efi zu der Werkstatt gefahren, die Nummernschilder an den Ford angebracht und bin dann erstmal zum Tanken gefahren, wie gewohnt mit der linken Seite an die Säule. Leider war auf der ganzen linken Seite kein Stutzen zum Spriteinfüllen – scheiß Rechtslenkerkonstruktion, der is auf der falschen Seite…
Da ich keine echte Lust hatte, die Karre umzudrehen oder so selbst zu tanken, ließ ich das machen.

Von da aus ging es dann weiter nach Hause, wobei die Kühlwassertemperaturanzeige sich kaum regte. Normalerweise müsste ein Motor doch warm sein, wenn ich 5 km fahre, oder? Na ja, vielleicht braucht n Ford länger, dachte ich. Efi war auch nur gerade mal eben warm, wenn ich von der Werkstatt kam.

Purzel ist also zu meiner Schwiegermama gefahren und hat mich mit dem Ford allein gelassen. Ich hatte abends um 18 Uhr noch ein Seminar an der Uni und sollte Purzel dann abholen. Also bin ich zur Uni gefahren, bin sogar angekommen. Aber erste Probleme gab es schon: Die Temperaturanzeige bewegte sich noch immer nur ein Stückchen nach oben und kurz bevor ich ankam, mußte ich anhalten. Bis dahin noch kein Problem, aber dann mußte ich bei der Uni kurz beschleunigen und dann abbremsen, da ging der Motor aus, als ich die Kupplung trat und bremste. Mit Hilfe des 2. Ganges und der Kupplung habe ich den Motor wieder ans Laufen bekommen und konnte langsam auf den Parkplatz fahren und anhalten.

Nach dem Seminar wollte ich dann Purzel abholen und fuhr dann auf die A293 und dann auf die A29 Richtung Norden. Die Temperaturanzeige war nach dem Seminar noch nicht wieder unten, nur etwas niedriger als beim Abstellen 1 ½ Stunden früher.

Als ich auf der Autobahn war, ging die Anzeige wieder nur so weit hoch wie vorher. Irgendwann fing ich an, zu glauben, daß diese Stellung doch „warm“ bedeuten konnte, und ich ließ von der 3000/min-Grenze (gilt für mich immer bei nicht ganz warmem Motor) ab. Ich gab etwas mehr Gas, doch es tat sich kaum etwas. Das Ende der „Beschleunigung“ war bei ca. 3500/min auf dem Drehzahlmesser und 135 km/h nach Tacho erreicht. Mehr ging nicht. So dauerte es gefühlt ewig, bis ich endlich an der Abfahrt war.

An der Ausfahrt wieder gebremst und kurz bevor ich an die Straße kam, ging wieder der Motor aus. Für die Übung mit dem zweiten Gang war ich dort offenbar schon zu langsam (ich hab’s ja versucht), als wollte ich den Anlasser betätigen. Ich versuchte, den Zündschlüssel nach rechts zu drehen, aber nichts tat sich. Das Ding ließ sich noch nicht einmal weiterdrehen. Nun stand ich da an der Haltelinie und kam weder vor noch zurück. Äääh, vor doch, denn es ging leicht bergab und bevor ich hier im Weg stehe dachte ich mir, ich laß die Karre lieber auf die Landstraße rollen.

Dort habe ich zuerst den ADAC angerufen und noch während dieses Telefonats hat der Warnblinker aufgehört, zu blinken. Dauerleuchten in gelb war angesagt.
Als nächstes rief ich dann Purzel an und den Wortlaut weiß ich noch: „Ja Moin! Ääh, kannst mal eben ein Warndreieck vorbeibringen, der Kerl hat das hier rausgenommen!“ Dieser Teil der Geschichte steht ja auch hier . Der ADAC kam, der ADAC-Mensch fand Einiges, was so nicht richtig sein kann. Der Deckel auf dem Öleinfüllstutzen war durch alte Papiertücher ersetzt worden und darunter war haufenweise Ölschlamm. Zum Laufen bekam er das Teil aber auch nicht. Also wurde das Teil auf den ADAC-Laster geladen und zu meinen Schwiegereltern gebracht. Schwiegermama lieh uns den Astra noch weiter und so fuhren wir damit wieder heim. Auf dem Rückweg holte ich noch Efi ab, die dort draußen parkte

Am nächsten Vormittag sind wir dann wieder zusammen zur Werkstatt gefahren. Purzel ist da reingestiefelt und hat direkt nach der Begrüßung den Chef gefragt „Was habe ich gesagt, wenn die Karre nich läuft?“ Zurück kam erstmal nur ein „Nee, ne?“, dasselbe wieder auf die Antwort „Doch!“

Nach einer Wiederberuhigung erzählte ich, was genau passiert ist und dann einigten wir uns erstmal darauf, den Ford einen Tag später mit einem Trailer abzuholen.

Der Freitagmorgen lief dann so ab, daß der Mitarbeiter der Werkstatt mit dessen Auto und einem Anhänger hintendran und mit mir auf dem Beifahrersitz (Purzel mußte arbeiten) zu meiner Schwiegermama fuhr, um den Ford abzuholen. Komischerweise sprang der da sofort an 😕 und hat es aus eigener Kraft auf den Trailer geschafft.

Auf dem Rückweg zur Werkstatt wurde ich nur noch vorwurfsvoll angeschwiegen, wohl auch deshalb, weil ich die Nummernschilder vom For abgemacht hatte und diese jetzt zu Haue lagen, also machte ich mich nach der Ankunft schnell vom Acker. Am Nachmittag kam ich zurück und der Ford stand auf der Hebebühne. Der Werkstattmitarbeiter war gerade am Anlassertauschen. Das verstand ich nicht ganz, da es erstmal darum gehen sollte, daß die Schleuder nicht ausgeht. Der Fehler war aber noch nicht gefunden.

Einige Tage später hieß es, der Ford sei fertig. Ich fuhr dann dort in Schwiegermamas Astra mit einem guten Freund, dem User „Delmenhorster“ hin, um das Ding abzuholen. Dieser war bis dahin noch nie liegengeblieben, eigentlich nahm ich genau ihn mit, damit der Ford nicht wieder liegen bleibt – und falls doch, ist wenigstens die Statistik versaut 😉

Etwas befremdlich kam ihm der Stecker vor, der eigentlich für den Luftmengenmesser vorgesehen war und nur im Motorraum baumelte. Der Mechaniker (übrigens mit Meisterbrief) bezeichnete den Luftmengenmesser als „nur n Stück Draht“. Offensichtlich wusste der Typ nicht, wozu der gut ist 🙄 Selbst ich weiß das...
Aber der Motor lief, also konnte es wieder losgehen. Ich mit dem Astra voraus und er mit dem Escort hinterher. Etwa einen Kilometer später gab es Lichtzeichen von hinten. Wir hielten an und ich hörte den Ford laut klackern. „Delmenhorster“ sagte mir, daß der Ford kaum noch Gas annahm, manchmal dann wieder doch. So fuhren wir – er voran – langsam wieder zurück zur Werkstatt.

Am nächsten Tag bin ich wieder zur Werkstatt hin. Die Leute warfen mir alle vor, ich hätte die Hydrostößel zerheizt. Ja, sicher, ich hab ja auch sonst nix zu tun 🙄 Ich meine, die wußten, daß ich Efis Drehzahlbegrenzer beim Vornamen kannte – und? Efi hatte mich bis dahin schon 100000 Kilometer, davon 99000 klaglos, ausgehalten. Außerdem hat der Ford bei mir nicht einmal die halbe Drehzahl dessen gesehen, was ich Efi manchmal zugemutet habe.

Purzel glaubte den Leuten, daß ich das Ding zerheizt haben soll und bezahlte die Hydrostößel. Aber als das alles schon wieder zusammengebaut war, stellten sie fest, daß die Nockenwelle auch hin war. Sündenbock war schnell gefunden: Ich soll auch die zerheizt haben. Hallo? Geht’s noch? 😕

Auf jeden Fall wurde dann noch eine Nockenwelle besorgt. Diese paßte aber nicht. So kam es dazu, daß der komplette Motor gewechselt wurde. Purzel hat auch noch 200 € für den Ankauf eines Unfallautos mit „gleichem“ Motor bezahlt 🙄

Die Leute von der Werkstatt kamen nicht in die Pötte. Der Werkstattchef meinte, daß wir den Ford von dem Schwarzmitarbeiter gekauft hätten und er habe damit nichts zu tun. Wochen vergingen, als ich in die Reha mußte, war der Ford noch nicht fertig, so daß ich die Fahrt erst erfolglos mit Efi versuchte und an dem Tag noch für 400 € einen Fiat Panda (übrigens der private des Chefs, den er eigentlich nicht verkaufen wollte) kaufte, mit dem das dann ging – und der bisher über 9000 km zuverlässig lief 🙂

Als ich drei Wochen später aus der Reha zurückkam, war der Ford noch immer nicht fertig, der Werkstattchef war sauer auf den Mitarbeiter, da der Ford die Hebebühne blockierte. Kurz vor Ostern bekamen wir den Müll dann zurück. Purzel hat den Kasten noch einmal vollgetankt und ist damit zur Arbeit gefahren, weil ich den Tag den Panda brauchte. Am Abend klingelte das Telefon. Purzel war dran und wollte/mußte von mir abgeschleppt werden. Als ich an der Pannenstelle ankam, lief der Escort wieder nach dem Anlassen, konnte sich aber nicht auf eine Drehzahl einigen. Also Purzel im Escort vorweg, ich mit dem Panda hinterher, bis die Mühle 200 Meter vor dem Ziel wieder nicht weiterwollte. Also haben wir den Ford an den Straßenrand geschoben und erst einmal stehen lassen. Danach habe ich die Betankung noch hier eingetragen und war dann doch etwas erschüttert. Daß die Schleuder nicht gerade sparsam war, dachte ich mir. Aber 16,57 Liter Super auf 100 km?

Die Werkstatt hatte inzwischen den Chef gewechelt, da der alte Chef aus gesundheitlichen Gründen nicht weitermachen konnte. Dieser bestätigte mir aber noch, daß ich den alten Motor nicht zerheitzt habe, sondern stattdessen die Ölwanne eine Beule hatte, wegen der das Öl nicht richtig hochgepumpt werden konnte. Von den Leuten, die da noch waren, erfuhr ich, daß der Vorbesitzer des Ford doch einiges am Bockmist dort verzapft hat, alle inklusive dem Exchef waren sauer auf den, der uns den Ford angedreht hatte – aus den verschiedensten Gründen. Inzwischen hatte der da sogar schon Hausverbot.
Auch über den Ford selbst habe ich einige Horrorgeschichten zu hören bekommen.

Zum Beispiel, daß der falsche Motor eingebaut wurde (1,3er statt 1,4er). Ich schnappte mir an einem der folgenden Tage die Anleitung, in der auch erkennbar sein müsste, welcher Motor drin ist. Immerhin: Der Motor war der „richtige“, aber ein Nachbar schaute mit mir unter die Haube und stellte fest, daß dieser nicht einmal richtig zusammengeschraubt ist. Diverse Schrauben fehlten und die Funktion des Öldeckels wurde noch immer von Papiertüchern übernommen. Zur Demonstration warf ich den Motor noch mal an, die Drehzahl schwankte zwischen 500 und 2000/min hin und her.

Ein paar Tage später kam handbikeman mal wieder vorbei (eigentlich nur so) und er wollte sich das mal angucken. Er überredete mich, daß wir mal eine Probefahrt machen, also fuhren wir eine Runde damit. Die ersten paar Kilometer ging es, aber als ich wieder anhalten mußte, weil eine Vorfahrtstraße quer kam, ging wieder der Motor aus und ließ sich nicht wieder starten. Also standen wir da auf der Linksabbiegerspur und ich hatte schon mein Mobiltelefon in der Hand, um den ADAC zu rufen. Handbikeman sagte mir dann aber, ich müsse die Zündung aus- und wieder anschalten, und den Motor wieder anzulassen. Das funktionierte tatsächlich – aber wer denkt sich so einen Mist aus??? 😕
[bild=4]Wir fuhren dann auf dem schnellsten Weg wieder heim und ich stellte den Ford wieder an der Straße ab. Hier auf dem Grundstück passte ja nicht, weil die vier möglichen Parkplätze noch von der abgemeldeten Efi, dem 323F, dem Panda und dem Lupo von handbikeman blockiert waren. Am nächsten Tag habe ich dann den Ford auf den „Besucherparkplatz“ geholt, aber diese Strecke hat er wieder nicht aus eigener Kraft geschafft 🙁
Und der qualmte extrem aus dem Auspuff, die Motorlager (ich hatte schon einmal einen Pleuellagerschaden und weiß, wie das klingt) klackerten ziemlich heftig, der zweite Motor ist wohl nach 352 Kilometern insgesamt auch fertig mit der Welt. Das erklärt irgendwie, wie so viele Halter und so wenig Kilometer zusammenpassen. Wenn ein Motor durchschnittlich nur 176 km hält…

Ich fuhr noch einmal zu dem Verkäufer hin (kenne ja seine Privatadresse 😉) und setzte ihm mündlich und schriftlich eine letzte Frist, uns ein funktionstüchtiges, verkehssicheres Auto hinzustellen.

In den Tagen darauf ging es Schlag auf Schlag: Ich kaufte mir meinen Dreitürer-Mazda, gab Efi in den Schrott, da ich langsam einsah, daß ein weiteres Am-Leben-Halten (wie von mir eigentlich angedacht) eigentlich Humbug ist. Außerdem habe ich schon ein Auto, das wie ein Oldtimer behandelt wird 😉

Am 1.5. lief die letzte Frist zum Reparieren (wie erwartet…) ab.
Am 2.5. war ich bei der Zulassungsstelle, um den Ford ab- und den Mazda anzumelden.

[bild=3]Die letzte Frist, die ich dem Kerl gegeben habe, den Ford abzuholen und mir den (inzwischen auf 2637,22 € angewachsenen) Betrag zu überweisen, wird vorraussichtlich ungenutzt am 1.8.2008 abgelaufen sein, einen Termin beim Anwalt für die weiteren Schritte habe ich schon (5.8.). Währenddessen wächst hinter dem Escort schon eine Pflanze.
Immerhin war der Kerl blöd genug, die Gewährleistung/Sachmängelhaftung nicht auszuschließen…
Ich behalte mir vor, ihn wegen Betruges und wegen der Schwarzarbeit anzuzeigen. Das hier habe ich nicht nur aus der Not, sondern auch mit aus Wut auf ihn gemacht, außerdem ist jetzt maximal ein Liter weniger im Tank als bei der Übergabe an mich damals 😉

Was lernen wir jetzt aus der Sache? Weiß ich auch nicht so genau. Mit fallen mehrere Möglichkeiten ein:
1. Kaufe niemals ein Auto, dessen Fahrgestellnummer mit einem „W“ beginnt!
2. Kaufe niemals einen Ford!
3. Kaufe niemals ein Fahrzeug von einem Kfz-Meister, das Du ihm nicht erst abschwatzen mußt!
4. Lasse niemals Purzel ein Auto kaufen!
5. Höre auf dein Bauchgefühl, wenn es schrei „Sein lassen!!!“

Welche dieser Möglichkeiten inwieweit stimmt, möge jede(r) Leser(in) für sich selbst entscheiden. Möglichkeiten 3, 4 und 5 gelten für mich jetzt in jedem Fall.

Jetzt würde es mich noch freuen, wenn Ihr mir irgendwie beistehen könnt. Purzel hat sich aus der Geschichte komplett zurückgezogen 🙁

[bild=1]P.S.: Will jemand nen Ford Escort Turnier EZ 1994 mit Airbag, Zentralverriegelung, Glasschiebedach, Anhängerkupplung, Servolenkung, Radio, schadstoffarm D3 durch Minikat und nur 23567 km auf der Uhr kaufen? Zur Abgasuntersuchung muß er im April 2009 wieder, zum TÜV im Mai 2009. Ist echt n tolles Ding 😁😎 Sorry, etwas Galgenhumor muß sein 😉


Tue Jul 08 23:22:27 CEST 2008    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (58)    |   Stichworte: Aua, Erfahrungen, Heute, Krankheit, Mist

Heute benutze ich den Blog hier erstmals, um tagesaktuelles Geschehen aus dem Hause Meehster niederzuschreiben.

Was ist passiert?
Due Überschrift legt nahe, daß es schmerzhaft war und ja, das war es auch.[more]

Von vorne: Ich war duschen. Soweit nichts Besonderes, das mache ich jeden Tag. Als ich fertig war, griff ich mir wie jeden Tag mein Handtuch und begann, mir die Haare zu trocknen. Bis dahin wie immer. Auch daß ich mir das Handtuch turbanartig um den Kopf wickelte, ist der Normalfall.

Als ich dann jedoch aus der Duschwanne aussteigen wollte, rutschte ich ab und fiel nach hinten über. Ich versuchte, mich noch an Heizkörper oder am Speigelschrank über dem Waschbecken festzuhalten, doch es nützte nichts. Ich fiel weiter und prallte mit dem Rücken auf die Kloschüssel.

Von meinem Schmerzgeschrei wurde Purzel angelockt und stand mir zumindest erstmal bei. Die ersten paar Minuten konnte ich mich gar nicht bewegen, Purzel war kurz davor, einen Notarzt zu rufen, aber ganz langsam kehrte meine Beweglichkeit zu einem gewissen Teil zurück. Ans Aufstehen war noch lange nicht zu denken, und so bat ich Purzel, mich erstmal fertig abzutrocknen. Das konnte ich nämlich auch nicht mehr selbst und mir wurde kalt.

Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis ich meine Beine dann doch genug bewegen konnte, doch auch dann brauchte ich noch Hilfe, um ins Bett zu kommen, wo Purzel mich auch angezogen hat. Deutlich später konnte ich dann unter Schmerzen aufstehen

Am Nachmittag hat Purzel nopch meinen Rücken fotografiert. Noch sieht es nicht so schlimm aus, aber ich werde mich darauf einstellen müssen, daß mein Rücken in den nächsten Tagen grün und blau sein wird. Schmerzen habe ich noch, es wird wohl eine Prellung sein. Immerhin habe ich mir nicht das Rückgrat gebrochen - was wir im ersten Moment befürchteten.

Wie gut, daß ich eh schon krankgeschrieben bin...

Und jetzt bemitleidet mich bitte alle!


Fri Jun 20 06:26:56 CEST 2008    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Efi, Erfahrungen, Klinik, Meehster, Mist, Praxis, Reha, Wissenschaft

Eigentlich wollte ich meine Erfahrungen in der Rehaklinik „Mediclin“ in Soltau (19.02.2008 bis 11.03.2008) schon lange ins Netz stellen, aber ich komm ja zu nix.
Lange habe ich auch überlegt, wie ich vorgehen soll, chronologisch oder geordnet nach wasweißich. Am Ende bin ich zu der Überlegung gekommen: Die Mischung machts. [more]

Also fange ich mal am Anfang an, zuerst wollte mich die Klinik über Weihnachten und Neujahr und meinen Hochzeitstag da haben. Zum Glück hat mir mein Neurologe „wegen psychischer Labilität“ einen Aufschub ermöglicht, so daß es zu dem Termin kam
Die Anreise dann wäre fast ihre eigene Geschichte wert, da ich mich entschloß, mit Efi dorthin zu fahren. Diese hat dank des defekten Zündsteuergeräts nur bis nach Stuhr durchgehalten, Geschichte der Aktion in Kurzform: ADAC-Abschlepper – unqualifizierte Werkstatt (ich mekrte sehr deutlich, daß Suzuki die direkte Konkurrenz von Daihatsu ist) – Kauf und Anmeldung des Fiat Panda, mit dem ich dann am Abend dann doch in Soltau ankam.

Die Klinik selbst war recht einfach zu finden, nur die Parkplatzsitouation vor Ort war eher schlecht. Selbst zu den Behindertenparkplätzen waren etwa 100 Meter vom Haupteingang aus zu laufen – und das nicht nur über glatten Asphalt. Zudem darf man dort auch nur parken, wenn man einen Behindertenausweis mit mindestens 80% Schwerbehinderung und Merkzeichen aG hat – und selbst dann muß man es speziell im Haus beantragen. Für mich mit 30% und ohne Merkzeichen also keine Chance – obwohl auch mir der Fußmarsch dorthin schon fast zu weit und zu beschwerlich war. Zum Glück paßt ein Panda fast überall hin 😉 Aber an den meisten Tagen konnte ich schon halbwegs laufen und dementsprechend parkte ich auf den Besucherparkplätzen, die für mich einen Fußmarsch von ca. 500 bis 600 Meter (Zimmer bis Auto)

Es stellte für das Personal kein übermäßig großes Problem dar, daß ich statt um 13:00 erst um etwa 20:30 ankam. Nur etwas warten mußte ich, während die Formalitäten erledigt wurden. Freundlich nahm man mich auf, gab mir Schlüssel für mein Einzelzimmer und erklärte mir die ersten Feinheiten, darunter der Safeschlüssel, der gleichzeitig den Schlüssel für den Briefkasten neben der Rezeption darstellt.

Das Zimmer war sauber und ordentlich, aber sehr spärlich eingerichtet. Das Bett war wie auch die Bettdecke hoffnungslos zu kurz. Da stellte sich mir die ernsthafte Frage (die ich übrigens auch an das Personal weitergab 😁), ob die Klinik überhaupt auf Erwachsene vorbereitet ist. Immerhin konnte man mir ein längeres Bett zur Verfügung stellen, die zu kurze Decke aber blieb, die Billiganmutung der Matratze (mein Schatz sagte „drei Tage hier schlafen und ich hab ein Rückenleiden!“) auch ?. Da kann man sich ja gleich von der Neurologie in die Orthopädie im selben Haus verlegen lassen…
Weiter in meinem Zimmerrundgang: Das Telefon war eigentlich ein Witz. Ich konnte mich zwar „kostenlos“ anrufen lassen, aber nur über eine teure 01805-Nummer, so daß es im Endeffekt auch für uns kostengünstiger war, mich von zu Hause aus verbotenerweise (warum wohl? 😉) über mein Mobiltelefon anrufen zu lassen.
Weiter zu der Glotze: Die war eine Miniaturausführung einer solchen mit 37 cm oder so. Dazu gab es genau 22 Sender, die vielleicht einige Geschmäcker bedienen – meinen nun mal überhaupt nicht. Da bin ich von zu Hause aber auch verwöhnt, da ich auch im Schlafzimmer einen 72cm-Fernseher mit digitalem Satellitenempfang habe. Den schlechten Empfang in Soltau empfand ich als steinzeitlich. Zum Glück hatte ich unseren Schleppi mit etlichen Fernsehserien und Filmen mit.
Das Badezimmer war auch wieder ein klarer Fall von Meehster-ist-verwöhnt: Kein Thermostat in der Dusche (zu Hause dusche ich gern mit 42°) und das Klo doch reichlich weit unten. Wie soll jemand wie mein Schatzi da wieder hochkommen nach drei Nächten in einem der dortigen Betten? Nun ja, ist ja egal, ich sollte ja in der Klinik sein…
Immerhin hatte ich den ganzen Kram für mich alleine. ich kenne da ganz andere Dinge. Dabei fällt mir ein: Ich sollte vielleicht noch einen Bericht über das Krankenhaus Bremen-Ost und meine Erlebnisse dort schreiben. Aber nicht mehr heute.
Was sehr stören war: Im gesamten Haus – also auch auf den Zimmern – durfte ich nicht rauchen. Es gab auf dem gesamten Gelände nur exakt zwei Stellen, an denen man rauchen durfte: Zwei Bänke unter freiem Himmel etwa auf halber Strecke zwischen Behindertenparkplätzen und den Besucherparkplätzen und eine Garage irgendwo im Hinterland des Geländes. Ich brauchte Tage, um rauszufinden, wo die ist.

Das Haus war etwas komisch aufgeteilt. Eine Menge von verschiedenen Gebäudeflügeln, die wie Bäume heißen. Mein Zimmer war in „Eiche“ An den ersten Tagen war es nicht gerade schwierig, sich dort zu verlaufen. Zu einigen Anwendungen habe ich es auch aus genau dem Grund nicht geschafft. Und ich wäre von selbst wohl nie drauf gekommen, daß die Bäderabteilung weder ausgeschildert noch vom Schwimmbad aus zu erreichen war.

Das Schwimmbad war auch noch so eine Lachnummer: Ich konnte im Wasser auf dem Boden knien und weiteratmen. Wenn ich da schon schwimmen soll, dann sollte das Wasser auch tief genug sein, um dort überhaupt so etwas Ähnliches wie schwimmen zu können. Oder sehe ich da was falsch?

Komme ich nun zu den „Anwendungen“: Behandelt wurde vielfach mein schon längst abgeheilter Schub von 2006, der mich für ein paar Wochen das Feingefühl in den Fingern kostete.
Die Feinmotorikgruppe machte zwar Spaß und den Therapeuten habe ich als sehr netten Menschen kennengelernt, mit dem ich auch gut flachsen konnte, aber gebracht hat das im Endeffekt nichts.
Das Sensibilitätstraining war dagegen wirklich vergeudete Zeit. Zum Einen fühlte ich mich in der Gruppe alles Andere als wohl, zum Anderen habe ich dem Arzt doch gesagt, daß ich meine Finger seit 2006 wieder vollständig spüre 🙄

Mehr gebracht hat die Ataxiegruppe. Es war dort zwar sehr anstrengend, aber die Übungen haben mein Gleichgewicht etwas trainiert. Dasselbe kann ich über die schwammig aufgehängte Platte sagen, auf die ich mich dort regelmäßig stellen mußte und versuchen sollte, daß diese sich möglichst wenig bewegt. Über die Krankengymnastik kann ich auch nur sagen, daß diese zu selten war.

Etwas komisch wirkte die Aqua-Fitness auf mich. Es wäre sinnvoll gewesen, wenn die WasserTIEFE diesen Begriff auch verdient hätte. Aber wenn das Wasser mir gerade mal über den Bauchnabel reicht… Lassen wir das. Immerhin hat sich kein Mensch über meine Badebekleidung geäußert, obwohl ich eigentlich damit gerechnet hätte. Sind kreischend grüne (die Farbe schimpft sich „lime“) Stringbikinis in Rehakliniken jetzt normal? Immerhin trugen die Frauen, die ich dort sah, allesamt hochgeschlossene Einteiler in gesetzteren Farben.
Ähnlich lächerlich empfand ich die Belastungserprobung: Ich saß dort zwei Stunden am Computer um festzustellen, ob ich Vollzeitarbeit im Lager oder am Fließband durchstehe. Selbst für einen Bürojob hat das keine Aussagekraft, da ich wirklich nur rumgesessen hab und von 2 Stunden etwa 100 Minuten Pause waren – die ich nutzte, um irgendwo sinnlos im Netz zu surfen – oder auch nicht 😉
Alles in Allem kann ich sagen, daß ich den Nutzen aller Anwendungen bei mir eher bezweifeln würde.

Ach ja: Da war noch eine Veranstaltung in der Lernküche: Es ging dabei darum, die Ernährung der MS anzupassen. Die Leiterin sprach von „geringfügigen Änderungen“, nämlich Verzicht auf tierische Fette, viel Fisch, keine Butter, dafür Margarine und Milch so mager wie geht. Mit anderen Worten: Genau das Gegenteil von dem, was ich tatsächlich mache. Oder wie ich vor versammelter Mannschaft sagte: „Da kann ick mir ja gleich nen Strick nehmen“
Außerdem ist das, was sie dort dozierte, schon längst überholt. MS-Kranke haben ja Übergewicht und müssen sowieso auf ihre Linie achten 🙄. Daß ich jetzt etwa 10 kg leichter bin als auf dem Avatarbild - who cares?

Überhaupt glänzte dieses von der DMSG (Deutsch Multiple-Sklerose-Gesellschaft) anerkannte MS-Zentrum mit Nichtwissen über die Krankheit MS. Ich war dort hauptsächlich wegen meiner Fatigue (Müdigkeitssyndrom) und leichten Depressionen. Der behandelte Neurologe (Ich will jetzt keine Eickhölter-Namen nennen) kannte noch nicht einmal den Begriff „Fatigue“ – das ist ja auch nur das häufigste und für Angehörige belastendste Symptom der MS… Ich habe ihm ein medizinisches Fachbuch über die MS auf den Tisch geknallt und ihm – wie sage ich das jetzt am besten? – nahegelegt, es doch einmal zu lesen. Das könnte ja die Bildungslücken schließen.

Die Krankenschwestern waren auch nicht wirklich fähig. Erläuterung: Ich brauche jeden Tag eine Copaxone-Spritze, die mir subcutan in die Rückseite des Oberarms, den Hintern oder den Oberschenkel injiziert wird. Das mit dem Oberschenkel bekomme ich selbst hin, aber mir eine Spritze von hinten in den entspannten Oberarm zu jagen, das überfordert mich doch etwas. Den Hintern richtig zu treffen, ist auch nicht einfach. Ich seh ja nicht, wo ich da hinspritze.
Zu Hause macht das mein Schatzi, dort sollte es eben eine Krankenschwester machen. Die Damen dort waren aber alle hoffnungslos überfordert. Sorry, so etwas sollten die doch hinbekommen, wenn selbst die Leute meines Bekanntenkreises das hinbekommen, nachdem ich das etwa eine Minute erklärt habe.
Die Krankenschwestern konnten sich auch nicht vorstellen, daß es eine MS-Basistherapie gibt, die täglich injiziert werden muß. Sie kannten wohl eine Therapie, aber es gibt bei der MS ja mehrere. Für die denen bekannte Therapie wurde auch offen Werbung gemacht. Es handelt sich zwar offiziell um Informationsmaterial über die MS und das Leben damit, das in dem Schein neben den Aufzugstüren im 3. Stock auslag. Tatsächlich würde ich es eher als Propagandamaterial für das Gift namens Betaferon bezeichnen. Informationsgehalt ist eher fragwürdig, ähnlich, als wolle man durch das Lesen eines Ladaprospektes eine objektive Entscheidung beim nächsten Autokauf erreichen.

Zuguterletzt kann ich mir auch nicht verkneifen, das dortige Essen zu erwähnen:
Das Frühstück habe ich genau 3mal mitbekommen, weil ich oft zu der zeit Anwendungen hatte. Aber so großartig erwähnenswert war es auch nicht. Die Auswahl am Buffet war eher mäßig.
Beim Mittagessen gab es immer zwei Gerichte zur Auswahl, wobei die Auswahl oft einer Entscheidung zwischen Pest und Cholera glich. Aber tatsächlich: Manchmal schmeckte es sogar.
Das Abendbrotbuffet war eine eher traurige Vorstellung. Für einen Unbeteiligten mag das vielleicht lustig sein, für mich war es aber nicht lustig, mich mit den Rentnern um eine Scheibe Brot zu streiten – im Nachhinein vielleicht schon. So habe ich wenigstens etwas, was ich irgendwann meinen Enkeln erzählen kann.
Purzel und ich haben aus der Nahrungssitouation schlussgefolgert, daß die Klinik wohl Verträge mit der örtlichen Gastronomie haben muß, schließlich bringt man da Kunden hin. Immerhin war ich täglich mindestens einmal in einem Restaurant, einem Imbiß oder bei Burger King anzutreffen. Ich habe sogar den Burger King während der zeit gewechselt, weil ich nicht immer beim gleichen essen wollte…

Am Ende meines Aufenthaltes sollte ich dann noch einen Wisch ausfüllen, damit die Leute erforschen können, wie zufrieden ich mit den einzelnen Punkten war. Noten von 1 bis 5 sollte ich für Dinge wie Freundlichkeit, Kompetenz, Sauberkeit und vieles mehr vergeben. Ich habe den Durchschnitt meiner Benotungen ausgerechnet: 3,41 und ganz am Ende noch die Frage, ob ich diese Klinik in irgendeiner Form weiterempfehlen kann. Von mir ein klares NEIN!
Es ist aber nur so gut ausgefallen, weil ich die Freundlichkeit gut bewerten mußte (ich will ja objektiv sein und freundlich war man immer zu mir), außerdem geht ein dickes Lob an das Reingungspersonal, das zwei Einsen für sich verbuchen konnte, der Leiter der Feinmotorikgruppe bekam auch eine solche. Zusammenfassend waren diese die einzig wirklich kompetenten Leute dort…

Fazit: Wenn Ihr es irgendwie vermeiden könnt, geht dort nicht hin! Meine Erlebnisse wurden von vielen Leuten sehr ähnlich erlebt. Ich habe mit einigen Patienten gesprochen.


Sun Nov 04 20:14:22 CET 2007    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Anfang, Autobegeisterung, Erfahrungen, Kindheit

Nun ja, ein weiterer Versuch, bei meiner Kindheit zu beginnen.

Meine Autobegeisterung habe ich von meinem Vater und meinem Opa mütterlicherseits geerbt. Allerdings sind auch meine Mutter sowie ihre Mutter immer vollgasfest gewesen.

Meine Oma war jahrelang der einzige mir bekannte Mensch mit Punkten in Flensburg wegen zu schnellen Fahrens. Mich haben sie noch nie mit mehr als 20 km/h zuviel erwischt. [more]

Nur meine Großeltern väterlicherseits waren nie die Schnellsten. Er war immer langsam am Steuer und sie hatte nie nen Führerschein.

Ich kann mich allerdings noch an alle Autos meiner Eltern und Großeltern erinnern und jeder (außer genanntem Opa eben) hat mich den Rausch der Geschwindigkeit spüren lassen.

Die Autos meines Vaters, die ich noch kennenlöernen durfte:
Audi 100 Typ 43, Motorisierung nicht mehr bekannt;
VW Passat Variant 32B GT5;
BMW E30 320i touring, ein Montagsauto;
Opel Vectra A GT;
seit er mit seiner zweiten Frau verheiratet ist, kein eigenes Auto mehr, es wird seither jedes Jahr ein nagelneuer Benz gemietet, da sie bei Benz arbeitet.

Mutters Karren:
Fiat Panda 1000CL garda, zeitweilig unser einziges Auto, mit dem wir sogar zu viert (inkl. meines Bruders) nach DK in den Urlaub gefahren sind;
VW Derby BJ 1977, Kernschrott, wie er im Buche steht;
Als Nächstes schon etwas Besseres: Einen Audi 100 5S Automatik Typ 43. War aber ne versoffene Karre, meine 43er waren deutlich sparamer. Waren aber auch beide 5E 🙂.
Es folgten diverse gebrauchte Golf (I und II);
Opel Kadett E Stufenheck;
seit sie mit ihrem zweiten Mann verheiratet ist, kamen noch zwei fast neue Ford Fiasko - ääh, sorry, Fiesta... is eh dasselbe - nach. Den aktuellen will sie jetzt aber loswerden, da sie viel fahren muß und die Kiste ein Diesel ist. Die Spritkosten...

Mein Opa mütterlicherseits fuhr früher immer Audi 200 (Typ 43 5E, 5T, Typ 44);
als seine Firma pleite ging, beschuf er sich einen Nissan Stanza;
Sein letztes Auto, einen Nissan Primera P10, wurde gleich auf Oma zugelassen, da er seinen nahenden Tod spürte. Er behielt Recht 🙁

Meine Oma mütterlicherseits hatte jahrzehntelang einen grünen VW Polo 86, genannt "Friedolin", nach Opas Pleite hatten sie lange nur ein gemeinsames Auto und die letzten Jahre fuhr sie genannten Nissan Primera. Inzwischen ist auch sie nicht mehr unter uns.

Das war erst mal meine nähere Vorfahrenschaft. Die Tage mache ich weiter.


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