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Sun Jul 05 23:07:57 CEST 2020    |    jennss    |    Kommentare (432)

Wenn in den nächsten 5 Jahren alles perfekt für die Elektromobilität läuft, wie könnte im Idealfall 2025 der Stand sein?

20 mögliche Punkte:

1) Lade-Integration für Langstrecken bei allen Marken wie bei Tesla, keine Planung nötig, keine Karte. Im Display Live-Anzeige der Verfügbarkeit.
2) Alle Tankstellen und Raststätten haben einige Ladesäulen. Ladesäulen auch auf kleinen Autobahnparkplätzen ohne Personal.
3) DC mit 150 bis 350 kW weit verbreitet, auch in der City. Lade-Infrastruktur tauglich für Laternenparker in Städten und Gemeinden.
4) Viele konsequente Modelle wie z.B. ID.3 oder Model 3 in den Klassen von Up, Polo, Golf und Passat auf dem Markt, von vielen Herstellern
5) Kombis, Roadster, Kleinwagen mit guter Reichweite verfügbar.
6) E-Auto-Preise bei vergleichbarer Leistung ohne Prämie nicht höher als Verbrenner.
7) Akkus alle kobaltfrei (wie bereits ab jetzt bei Tesla im Model 3 SR+).
8) Akku-Recyclingquote 97% erreicht und erste Alt-Akkus werden verarbeitet zu neuen Akkus.
9) Akkuforschung und -produktion in Deutschland.
10) Akkupreise sind weiterhin stark gesunken.
11) Alternativ zu Lithium auch Natrium und Magnesium in Akkus erfolgreich erprobt und in Fertigung.
12) Alle Hersteller führen nachverfolgbare Daten über Rohstoffe, damit nichts aus illegalen Quellen stammt.
13) Erste Modelle mit Feststoffbatterie aus deutscher Produktion kommen auf den Markt. Reichweiten ca. Faktor 3 von Li-Io und Ladetempo noch höher als Taycan-Technik (Taycan: 100 km in 5 Minuten geladen).
14) 800 V-Laden (wie Taycan) wird in kleinere Klassen durchgereicht und Kompaktklasse lädt schon mit über 200 kW, Preise dieser Technik sinken infolge von Skaleneffekten. ("Mengenrabatt"😉
15) Durch Runterfahren von Raffinerien und Öl-Transport kaum zusätzlicher Stromverbrauch bei steigender Zahl von E-Autos.
16) Hersteller machen Gewinn mit E-Autos wie bisher mit Verbrennern.
17) LKWs sind ohne lokale Emissionen auf dem Markt und im Einsatz (Akkutechnik oder mit Brennstoffzelle)
18) Ökostrom-Anteil bei >75%. Atomstrom gibt es nicht mehr, Kohlestrom ist stark reduziert.
19) Gebrauchtmarkt bietet bereits einige Vielfalt
20) Bestell-Procedure nur noch online.

Was meint ihr, welche Punkte sind in 5 Jahren realistisch erreicht? Und welche sind besonders wichtig?

Punkte zu Autonomem Fahren habe ich bewusst nicht reingebracht. Obwohl Tesla beides forciert hat, sehe dies als etwas ganz anderes.

Ob es wünschenswert ist, ein großes Wasserstoff-Tanknetz zu haben, weiß ich nicht. Macht ja nur Sinn, wenn die Technik wirklich ebenbürtig wird (derzeit sieht es nicht so aus, es ist alles zu teuer: Das Auto, das Fahren und die Infrastruktur) und auch ihre Vorteile ausspielen kann.
j.

Btw: Realistisch sehe ich auch, dass einige bisherige Autohersteller sterben könnten.

PS: Erkennt ihr im Foto den Windmühlenflügel? 🙂 Ein unglaublich langes Teil. Nur ein bisschen davon ist im Bild sichtbar.

Windmuehlenfluegel und LadesäulenWindmuehlenfluegel und Ladesäulen
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Tue Jul 28 00:13:38 CEST 2020    |    PS-Schnecke52374

Das wäre dann doch wohl wirklich Korinthen kacken.

Tue Jul 28 06:41:56 CEST 2020    |    FWebe

Es halt wenig zielführend, völlig verschiedene Sachen zu vergleichen.
Wenn von Ladeverlusten die Rede ist, geht es um die Verluste, die an/ in der Säule auftreten und nicht um die Verluste davor.
Die zu berücksichtigen wäre beim Strom auch viel zu aufwändig, da man dafür überhaupt erst mal wissen müsste, welcher Erzeuger im Moment der Abnahme überhaupt den Strom erzeugt.
Wenn man von der Primärenergie ausgeht, dann auf allen Seiten und nicht nur bei einer.

Tue Jul 28 13:01:20 CEST 2020    |    PS-Schnecke52374

Man kann es von verschiedenen Standpunkten aus betrachten.

Vom Nutzerstandpunkt aus gesehen, bezahlt er die Verluste mit, da die Ladesäule oder auch der Hauszähler ja die gesamte Stromaufnahme zählt. Ausnahme: DC Lader, die dürfen nur zählen, was tatsächlich durchs Kabel geht, die Verluste im Gleichrichter landen nicht auf der Kundenrechnung (naja, indirekt, da DC beim selben Anbieter i.d.R. etwas teurer ist als AC).

Vom Standpunkt der Ökologie, aber auch der Volkswirtschaft, interessieren grundsätzlich alle Verluste, welche anfallen, um die Energie ins Fahrzeug zu bekommen, Also sowohl die im Kraftwerk und den Übertragungsnetzen, als auch die der Ölförderung und Raffinierung.

Letztlich bleibt doch die Frage: "Wieviel Energie muss aufgewendet werden, um ein bestimmtes Ergebnis zu realisieren"

Tue Jul 28 13:40:59 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@158PY schrieb am 28. Juli 2020 um 00:13:12 Uhr:


Wer sich über die Haltbarkeit seiner Batterie Sorgen macht, sollte vielleicht mal mit J.Leno sprechen. Sein Elektroauto hat seit über 100 Jahren immer noch die originale Batterie drin. Und er bzw hauptsächlich seine Frau fährt immer noch gerne damit.

Es gibt doch irgendwo die Batterie von der keiner mehr weiß wie genau die aufgebaut ist.
Aber sie liefert noch immer Strom.

OK, kein Akku und auch keine so hohe Stromstärke.

Wer gerade eine Ahnung hat wo die steht oder wer die gebaut hat oder sonst ein Stichwort hat....

Aber unabhängig davon.
Die Technik von vorgestern mag robust sein, aber für heutige Anwendungen...

Tue Jul 28 16:15:03 CEST 2020    |    schleich-kaefer

Ja, und woanders leuchtet seit 1901 eine Glühbirne. Bringt uns das jetzt weiter?

Tue Jul 28 16:36:43 CEST 2020    |    Lewellyn

Nein. Weiter bringt uns PV auf allen geeigneten Dächern, Mieterstrom, verpflichtende Ladepunktquoten auf allen öffentlichen Parkplätzen, auf gewerblichen genutzen Parkplätzen, Förderungen von Nachrüstungen privater Parkplätze, bidirektionales Laden, Speichersysteme für EE, die Liste ist lang, aber alles machbar.

Und zwar mit Wertschöpfung hier, nicht irgendwo. Ohne Dauersubventionierung der Potentaten dieser Welt.

Tue Jul 28 19:28:21 CEST 2020    |    FWebe

Meiner Meinung nach braucht man vor allem ein Energieversorgungskonzept, an das man dann z.B. so Sachen wie die Ladeinfrastruktur anpassen kann.

Tue Jul 28 20:25:31 CEST 2020    |    FWebe

Zitat:

@BaldAuchPrius schrieb am 28. Juli 2020 um 13:01:20 Uhr:


Letztlich bleibt doch die Frage: "Wieviel Energie muss aufgewendet werden, um ein bestimmtes Ergebnis zu realisieren"

Bisher war die Frage eigentlich immer, ob eine Investition Gewinn erzielt.

Bezogen auf die Energie bedeutet das, dass man Energie reinsteckt und versucht mehr nutzbar zu machen, als man reingesteckt hat oder wenigstens das gleiche in einer anderen nutzbaren Form bekommt.

Das bringt auch viele Wechselwirkungen mit sich, wo der Verlust des einen Prozesses die Investition eines anderen sein kann, was gerade bei chemischen Prozessen nicht ganz uninteressant ist.

Da geht es am Ende weniger darum, wie gut das Produkt genutzt wurde, sondern wieviel man in Relation dafür investiert hat.

Schaut man sich z.B. PV-Anlagen an, so haben diese einen bescheidenen Wirkungsgrad, jedoch lässt sich rein energetisch mehr rausholen, als man investiert hat und das macht sie in dem Kontext dann auch überhaupt erst energetisch interessant. Dass sie lokal noch andere Vorteile mit sich bringen können, ist noch ein Bonus.

Aus dem Grund bin ich auch kein Freund von rein auf den energetischen Umsatz fixierten Diskussionen. Die Frage sollte eher lauten, wie man mit möglichst wenig Einsatz möglichst viel nutzbar macht, da gehören dann auch lokale Bedingungen dazu.

Tue Jul 28 20:38:28 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@FWebe schrieb am 28. Juli 2020 um 19:28:21 Uhr:


Meiner Meinung nach braucht man vor allem ein Energieversorgungskonzept, an das man dann z.B. so Sachen wie die Ladeinfrastruktur anpassen kann.

So wie ich das sehe muss vieles regional ausgeglichen werden.
Es können (und werden wohl auch) nicht alle gleichzeitig laden.
Diesem Punkt kann man auch per Steuerung im Wohngebiet nachhelfen.
Auch kann man in staatlichen und privaten Gebäuden Akkus oder "Notstromaggregate" vorhalten und Regional (Gemeinde, Ort, Ortsteil) betreiben welche Spitzenlast ausgleichen können.
Diese "Notstromaggregate" sind natürlich an die Gebäudeheizung angeschlossen bzw. integriert.
Auch können diese im Katastrophenfall gut eingesetzt werden.

Tue Jul 28 22:38:47 CEST 2020    |    Rainer0849

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 28. Juli 2020 um 20:38:28 Uhr:



Zitat:

@FWebe schrieb am 28. Juli 2020 um 19:28:21 Uhr:


Meiner Meinung nach braucht man vor allem ein Energieversorgungskonzept, an das man dann z.B. so Sachen wie die Ladeinfrastruktur anpassen kann.

So wie ich das sehe muss vieles regional ausgeglichen werden.
Es können (und werden wohl auch) nicht alle gleichzeitig laden.
Diesem Punkt kann man auch per Steuerung im Wohngebiet nachhelfen.
Auch kann man in staatlichen und privaten Gebäuden Akkus oder "Notstromaggregate" vorhalten und Regional (Gemeinde, Ort, Ortsteil) betreiben welche Spitzenlast ausgleichen können.
Diese "Notstromaggregate" sind natürlich an die Gebäudeheizung angeschlossen bzw. integriert.
Auch können diese im Katastrophenfall gut eingesetzt werden.

Tue Jul 28 22:39:39 CEST 2020    |    Rainer0849

Fragt sich wirklich, ob das nur Wunschdenken ist- wer soll das alles bezahlen ?

Tue Jul 28 23:00:32 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@Rainer0849 schrieb am 28. Juli 2020 um 22:39:39 Uhr:


Fragt sich wirklich, ob das nur Wunschdenken ist- wer soll das alles bezahlen ?

Was bezahlen?

PS. Natürlich nicht im Sinne von "Gratis muss alles sein".
Aber zu dem was gehört ja erst einmal ein genaues Konzept in dem auch steht wer was benötigt.
Es muss entsprechende Regeln geben wann Strom wie viel kostet.
Wie der Datenaustausch zw. welchen Geräten funktionieren soll.
Usw.

Wed Jul 29 04:45:37 CEST 2020    |    Alexander67

PS2.
Europaweit gibt es ja zw. den Energieversorgern flexible Preise.
Bis hin zu negativen Preisen.

Aber diese europaweiten Preise natürlich nicht 100% geeignet um das lokale Stromangebot flexibel handhaben zu können.

Aber ungefähr so kann ich es mir auch lokal vorstellen. Der Verteiler des Wohngebietes stellt zu hohen bedarf Fest und schlägt etwas auf den Strompreis (welchen?) auf. Dann sagt das Energiemanagement meiner Heizung "Ich habe zwar noch Wärme für einen Tag in meinem 3-Tage-Speicher, aber bei dem Preis springe ich trotzdem an und erzeuge Strom. Der Nachbar hat Solarzellen mit Akkuspeicher und dessen Energieverwaltung kommt zum selben Ergebnis. Aber weil der einen Speicher hat, kann der auch Strom zum niedrigen Preis kaufen. Und ja, wer sein Auto einer Zeit mit hohem Preis laden will, nun ja, zählt mehr.
Wer sein Auto als Speicher zu Verfügung stellt, der kann damit sogar Geld verdienen.

Quasi über Micropreismanagement.
Klingt doch gut, wer will nicht Micropreise?

Wed Jul 29 12:02:37 CEST 2020    |    PS-Schnecke52374

Zitat:

@FWebe schrieb am 28. Juli 2020 um 20:25:31 Uhr:


...
Bisher war die Frage eigentlich immer, ob eine Investition Gewinn erzielt.

Bei der Mobilität geht es (zumindest beim PKW) weniger um möglichen Gewinn, sondern um möglichst geringe Kosten. In Anbetracht der Ölpreise (mal die aktuelle Krise außen vor), scheint es mittel- bis langfristig weniger kostenintensiv zu sein, nicht auf Ölderivate angewiesen zu sein.

Zitat:

Bezogen auf die Energie bedeutet das, dass man Energie reinsteckt und versucht mehr nutzbar zu machen, als man reingesteckt hat oder wenigstens das gleiche in einer anderen nutzbaren Form bekommt.

Ich glaub, ich versteh, was du meinst, auch wenn deine Aussage im ersten Teil nicht nur ein Perpetuum mobile, sondern schon eher eine "overunity machine" beschreibt.

Ja genau, es bedeutet, mit möglichst wenig zusätzlichem Energieaufwand eine Energieform nutzbar zu machen. In neuerer Zeit spielt aber eben auch die insgesamt aufgewendete Energie eine immer mehr zunehmende Rolle.

Wed Jul 29 12:34:12 CEST 2020    |    FWebe

Zitat:

@Rainer0849 schrieb am 28. Juli 2020 um 22:39:39 Uhr:


Fragt sich wirklich, ob das nur Wunschdenken ist- wer soll das alles bezahlen ?

Das wird über den Netzausbau bezahlt.
Wenn du 100 % EE haben willst, musst du ein Energiemanagement haben, was die Schwankungen kompensieren kann.
Die primäre Erzeugung findet dezentral statt und die Versorger sorgen dann für den Ausgleich im Netz.

Wed Jul 29 12:47:37 CEST 2020    |    Power-diesel

Wenn man mit einem Auto nur von A nach B kommen will, es egal ist lange es dauert und es einem Spaß macht mit 80-90 km/h hinter den LKW´s zu fahren, dann ist ein E-Auto sicher eine Alternative. Ich verstehe aber nicht wozu diese Fahrzeuge dann 400 bis 700 PS brauchen (z.B. E-Tron - Taycan - EQ, der kommende i5 u.s.w.). Wenn man die Leistung nur annähernd nutzen möchte sind diese Autos in meinen Augen unbrauchbar. Im Test mit 200 km/h auf der Autobahn sind sie den Taycan ohne große Beschleunigungsorgien nach 170 km leer gefahren und hatten an der Tanke noch 1%. Eigentlich soll man ja nicht unter 15% gehen, dann währe halt nach 150 km Schluss gewesen und mit etwas Spaß oder tagsüber noch früher. Wenn ich also bis 80% lade und bei 15-20% wieder eine Ladestation suche ist die Reichweite doch sehr begrenzt, außer ich suche mir einen LKW auf der rechten Spur mit meinem 200.000€ Schlitten und fast 700PS. Kleine Autos für die Stadt und zur Arbeit sicher eine tolle Sache, aber die großen Fahrzeuge sind in meinen Augen nur Spielzeuge für große Kinder die nicht wissen wohin mit dem Geld.

https://www.youtube.com/watch?v=iKrO4DNvyzo

Gruß Klaus

Wed Jul 29 12:58:28 CEST 2020    |    158PY

Versorgung im klassischen Sinne gibt es aber nicht mehr bei 100% EE. Die Rolle der alten EVUs müssen dann eben andere übernehmen, etwa Netzbetreiber. Allerdings hat niemand ein (finanzielles) Interesse an Ausgleich oder Stabilität im Netz. Und niemand will für ein Energiemanagement bezahlen und niemand hat die Rechte für ein solches Management. Aufbauen wird was auch immer nur die Partei oder Organisation, die auch einen finanziellen Nutzen daraus hat. Jetzt dürfen alle mal kurz nachdenken, wer dafür in Frage kommen könnte...

Wed Jul 29 13:12:54 CEST 2020    |    FWebe

Zitat:

@BaldAuchPrius schrieb am 29. Juli 2020 um 12:02:37 Uhr:



Zitat:

Bezogen auf die Energie bedeutet das, dass man Energie reinsteckt und versucht mehr nutzbar zu machen, als man reingesteckt hat oder wenigstens das gleiche in einer anderen nutzbaren Form bekommt.


Ich glaub, ich versteh, was du meinst, auch wenn deine Aussage im ersten Teil nicht nur ein Perpetuum mobile, sondern schon eher eine "overunity machine" beschreibt.
Ja genau, es bedeutet, mit möglichst wenig zusätzlichem Energieaufwand eine Energieform nutzbar zu machen. In neuerer Zeit spielt aber eben auch die insgesamt aufgewendete Energie eine immer mehr zunehmende Rolle.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Wenn du 10 kg Holz verbrennst, ist die nutzbare Energiemenge i.d.R. höher als die Energiemenge, die du zum Gewinnen und anzünden des Holzes aufgebracht hast.

Bei fossilen Energieträgern ist in meinen Augen das Kernproblem die beschränkte Verfügbarkeit, welche einerseits zu einem hohen Transportaufwand führt und zum anderen zu politischen Abhängigkeiten.

In den EE sehe ich die Chance, genau das zu beheben.

Der gesamte Energieumsatz ist an sich gar nicht so wichtig, sondern eher, mit welchem Aufwand ein Land sich versorgen kann und da zählt dann nur, wieviel Energie man in einen Prozess stecken muss und wieviel man aus dem Endprodukt gewinnen kann.

Berücksichtigt man dann diverse Auflagen, verändert sich der betriebene Aufwand oder die Ausbeute.

Beispiel:

Kohle funktioniert dann besonders gut, wenn sie lose an der Oberfläche liegt und ohne Umweltauflagen verfeuert werden kann. Muss man sie importieren oder z.B. Umweltauflagen erfüllen, erhöht sich der Aufwand und/ oder der Nutzen reduziert sich.

Das Problem ist, dass der energetische Aufwand nicht wirklich erfasst wird, weil Geld der Maßstab ist, mit dem bewertet wird.

Ein anderes Beispiel sind PV-Anlagen.
Auch dafür müssen Rohstoffe abgebaut und importiert werden, jedoch in deutlich geringeren Mengen. Zudem gibt es deutlich geringere Umweltauflagen zu berücksichtigen. In dem Kontext nimmt man es dann in Kauf, dass >75 % des Lichts von der PV-Anlage gar nicht effektiv genutzt werden können. Der entscheidende Punkt hierbei ist der, dass die Anlage mit wenig Aufwand über einen langen Zeitraum viel Ertrag bringen kann und deutlich weniger Einschränkungen mit sich bringt.
Man investiert also initial etwas mehr, hat aber über lange Sicht keine Folgeinvestition, wie es z.B. bei der Kohle der Fall ist.

Wed Jul 29 17:20:05 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@FWebe schrieb am 29. Juli 2020 um 12:34:12 Uhr:



Zitat:

@Rainer0849 schrieb am 28. Juli 2020 um 22:39:39 Uhr:


Fragt sich wirklich, ob das nur Wunschdenken ist- wer soll das alles bezahlen ?

Das wird über den Netzausbau bezahlt.
Wenn du 100 % EE haben willst, musst du ein Energiemanagement haben, was die Schwankungen kompensieren kann.
Die primäre Erzeugung findet dezentral statt und die Versorger sorgen dann für den Ausgleich im Netz.

Wobei der Begriff "die Versorger" schon etwas vage ist.
Im Zweifelsfall muss ja ein Geschäftsmodell installiert werden welches einen Ausgleich zw. hohen Stromangebot und wenig Nachfrage zum Zeitpunkt X mit geringen Stromangebot mit hoher Nachfrage zum Zeitpunkt y auszugleichen.

Wed Jul 29 18:53:27 CEST 2020    |    158PY

Power-Diesel,

Dein Vergleich hinkt etwas: wenn du ein Auto im Spaßmodus betreibst, braucht es massiv Energie. Sobald du größere Akkus einbaust, kann man auch länger damit fahren. Der Grund, warum deutsche Hybride unbrauchbar sind, liegt im Unwillen der Industrie, solche Akkus zu verbauen. Tesla macht es anders, weshalb man mit diesem Auto auch länger Spaß haben kann. Meine zugegeben sehr persönliche Meinung ist, dass die deutsche Industrie alles unternimmt, damit ihre Elektrokarren nicht besser sind als die Verbrenner aus derselben Fahrzeugklasse. Man will schließlich den guten alten TDI noch mindestens bis 2063 bauen...

Wed Jul 29 19:32:33 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@158PY schrieb am 29. Juli 2020 um 18:53:27 Uhr:


Power-Diesel,

Dein Vergleich hinkt etwas: wenn du ein Auto im Spaßmodus betreibst, braucht es massiv Energie. Sobald du größere Akkus einbaust, kann man auch länger damit fahren. Der Grund, warum deutsche Hybride unbrauchbar sind, liegt im Unwillen der Industrie, solche Akkus zu verbauen. Tesla macht es anders, weshalb man mit diesem Auto auch länger Spaß haben kann. Meine zugegeben sehr persönliche Meinung ist, dass die deutsche Industrie alles unternimmt, damit ihre Elektrokarren nicht besser sind als die Verbrenner aus derselben Fahrzeugklasse. Man will schließlich den guten alten TDI noch mindestens bis 2063 bauen...

Kann sein, wäre aber ähnlich dämlich wie Dieselskandal.
Weil wenn Japaner und/oder Koreaner und/oder.... es richtig machen (was immer das ist) dann sind diejenigen die es absichtlich(?) Falsch machen ganz schön im Nachteil.

Wed Jul 29 20:47:15 CEST 2020    |    FWebe

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 29. Juli 2020 um 17:20:05 Uhr:



Zitat:

@FWebe schrieb am 29. Juli 2020 um 12:34:12 Uhr:


Das wird über den Netzausbau bezahlt.
Wenn du 100 % EE haben willst, musst du ein Energiemanagement haben, was die Schwankungen kompensieren kann.
Die primäre Erzeugung findet dezentral statt und die Versorger sorgen dann für den Ausgleich im Netz.

Wobei der Begriff "die Versorger" schon etwas vage ist.
Im Zweifelsfall muss ja ein Geschäftsmodell installiert werden welches einen Ausgleich zw. hohen Stromangebot und wenig Nachfrage zum Zeitpunkt X mit geringen Stromangebot mit hoher Nachfrage zum Zeitpunkt y auszugleichen.

Nun einen Tod muss man sterben.
EE ohne Management wird aber nicht funktionieren.

Wed Jul 29 23:37:24 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@FWebe schrieb am 29. Juli 2020 um 20:47:15 Uhr:



Zitat:

@Alexander67 schrieb am 29. Juli 2020 um 17:20:05 Uhr:


Wobei der Begriff "die Versorger" schon etwas vage ist.
Im Zweifelsfall muss ja ein Geschäftsmodell installiert werden welches einen Ausgleich zw. hohen Stromangebot und wenig Nachfrage zum Zeitpunkt X mit geringen Stromangebot mit hoher Nachfrage zum Zeitpunkt y auszugleichen.

Nun einen Tod muss man sterben.
EE ohne Management wird aber nicht funktionieren.

Klar, und BEV muss auch in das Konzept rein.
Die Rahmenbedingungen müssen aber von der Politik vorgegeben werden.
Da hoffe ich, dass es nicht zu viele Lobby-Entscheidungen gibt.

Thu Jul 30 10:12:03 CEST 2020    |    158PY

In der Politik gibt es fast ausschließlich Lobby-Entscheidungen...🙁

Thu Jul 30 14:14:39 CEST 2020    |    fire-fighter

Zum Thema "Fahrzeugbrände bei e-Autos gibt es einen interessanten Artikel im FOCUSonline

Vorangegangen ist aktuell ein Unfall bit Todesfolge. Eine Fahrt im Audi etron endete an einem Baum. Beim anschließenden Fahrzeugbrand war es den Ersthelfern aufgrund der rasanten Brandausweitung nicht mehr möglich, der jungen Fahrerin zu helfen - sie verbrannte im Unfallauto.

Der verlinkte Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Elektroauto-Brände allgemein. Gerade auch der letzte Bereich zum Thema Tiefgaragen ist sehr interessant.

Fazit: Beim Brandschutz von Elektroautos ist noch reichlich Verbesserungspotenzial notwendig.


Thu Jul 30 15:27:34 CEST 2020    |    Kurvenräuber135120

"ZF: Autozulieferer gibt Entwicklung von Komponenten für Verbrenner auf"

Zitat:

Der in Friedrichshafen ansässige Autozuliefer ZF plant aus den bisherigen zwei Divisionen Pkw-Antriebstechnik und E-Mobility einen einzigen Bereich zu schaffen, in dem für die Elektrifizierung von Auto-Antrieben alle Kompetenzen gebündelt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Man wolle mit dieser Änderung der Konzernstruktur den Wandel hin zum Plug-in-Hybrid mit hoher Reichweite und zu elektrischen Antrieben vorantreiben. Damit wird die Elektromobilität endgültig zum Kerngeschäft von ZF.

Richtiger Schritt, hoffentlich noch nicht zu spät. Gibt ja immernoch genug Leute die glauben, es bleibt alles so wie es ist weil das schon immer so gemacht wurde...

Fri Jul 31 10:11:49 CEST 2020    |    Gravitar

Es bleibt niemals alles beim alten, so ist es in den letzten 3.000 Jahren unserer Zivilisation gewesen und so wird es noch eine Weile sein. Allerdings kommt vieles anders als man denkt und Fortschritt mit E-Mobilität gleichzusetzen ist wohl auch zu kurz gedacht. Ich glaube, es wird anders kommen....

Gruß

Gravitar

Fri Jul 31 10:52:11 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@Gravitar schrieb am 31. Juli 2020 um 10:11:49 Uhr:


Es bleibt niemals alles beim alten, so ist es in den letzten 3.000 Jahren unserer Zivilisation gewesen und so wird es noch eine Weile sein. Allerdings kommt vieles anders als man denkt und Fortschritt mit E-Mobilität gleichzusetzen ist wohl auch zu kurz gedacht. Ich glaube, es wird anders kommen....

Gruß

Gravitar

Ganz nebenbei gab es noch nie so viele Änderungen in so kurzer Zeit.
Ob jetzt positiv wie besserer individual-Verkehr oder negativ wie untergehende Inseln und Küsten und austrocknende Seen und...

Fri Jul 31 15:06:07 CEST 2020    |    PS-Schnecke52374

Zitat:

@fire-fighter schrieb am 30. Juli 2020 um 14:14:39 Uhr:


Zum Thema "Fahrzeugbrände bei e-Autos gibt es einen interessanten Artikel im FOCUSonline

Vorangegangen ist aktuell ein Unfall bit Todesfolge. Eine Fahrt im Audi etron endete an einem Baum. Beim anschließenden Fahrzeugbrand war es den Ersthelfern aufgrund der rasanten Brandausweitung nicht mehr möglich, der jungen Fahrerin zu helfen - sie verbrannte im Unfallauto....

Habe von diesem Unfall den TV Bericht gesehen. Da wurde das Wrack grade abtransportiert. Ohne Unfallexperte zu sein, der Baum, der nicht gerade dünn war, hat sich bis hinter die unterkante der Frontscheibe durchgebohrt...Die Fahrgastzelle derart deformiert, dass die Türen nicht auf gingen... laut Bericht "flüchtete" die arme Frau vor der Familie, man kann also schon von relativ hohem Tempo ausgehen.

Was ich dazu denke:
- viel Mitgefühl für das Opfer, dass sie überhaupt einen Unfall hatte
- absolutes Unverständnis, warum man in der geschilderten Situation noch hinterher jagt, und die andere Person nahezu zu halsbrecherischem Fahrstiel drängt (schließlich wollte sie ja weg)
- musste sie wirklich am Feuer sterben (ein absolutes NoGo, egal, ob elektro oder nicht), oder hat bereits der heftige Crash dafür gesorgt?

Zu deinem Fazit:
Das unterschreibe ich dir zu 100%. Natürlich besteht da Verbesserungsbedarf, im Idealfall wird so lange verbessert, bis Akkus unbrennbar sind. Zumindest aber eigensicher, sprich, sie sollten auch bei Beschädigung nicht von selbst durchgehen können. Angeblich sollen das ja die Festkörperakkus können.

Fri Jul 31 17:04:21 CEST 2020    |    Alexander67

Zitat:

@BaldAuchPrius schrieb am 31. Juli 2020 um 15:06:07 Uhr:


....
Zu deinem Fazit:
Das unterschreibe ich dir zu 100%. Natürlich besteht da Verbesserungsbedarf, im Idealfall wird so lange verbessert, bis Akkus unbrennbar sind. Zumindest aber eigensicher, sprich, sie sollten auch bei Beschädigung nicht von selbst durchgehen können. Angeblich sollen das ja die Festkörperakkus können.

Wo und wie immer Energie gespeichert wird, die Energie kann auch bei Unfällen freigesetzt werden.
Benzin und Diesel können auch unkontrolliert in Brand geraten.
OK, die Frage ist die Wahrscheinlichkeit.

Fri Jul 31 17:25:33 CEST 2020    |    PS-Schnecke52374

Ja, aber er hat recht. Die Akkutechnologie hat da noch Luft nach oben, und dieses Potential sollte auch gehoben werden. Selbst wenn ja BEV weniger oft auf 100.000 Fahrzeuge brennen als Verbrenner, das hilft dem, bei dem es brennt halt auch nicht weiter. Beim Verbrenner wurden ja auch fortlaufend die Brandschutzmaßnahmen verbessert.

Fri Jul 31 18:58:12 CEST 2020    |    notting

Zitat:

@BaldAuchPrius schrieb am 31. Juli 2020 um 17:25:33 Uhr:


Ja, aber er hat recht. Die Akkutechnologie hat da noch Luft nach oben, und dieses Potential sollte auch gehoben werden. Selbst wenn ja BEV weniger oft auf 100.000 Fahrzeuge brennen als Verbrenner, das hilft dem, bei dem es brennt halt auch nicht weiter. Beim Verbrenner wurden ja auch fortlaufend die Brandschutzmaßnahmen verbessert.

Und ich denke, dass aktuell auch deswegen recht wenige E-Autos brennen, weil die meisten noch recht neu sind. Bei Verbrennern sind das AFAIK meist auch eher ältere Fahrzeuge. Schlimmstenfalls Badenwannenkurve-Verteilung (entweder gleich am Anfang oder wenn sie recht alt sind treten vermehrt Probleme auf).

notting

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