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Sat Oct 29 23:57:19 CEST 2016    |    nick_rs    |    Kommentare (51)    |   Stichworte: B5Y, BWY), C, C-Klasse, Ford, Mercedes, Mk3 (B4Y, Mondeo, S204, Sonstiges

Vielleicht kennen ihn manche noch, den Ford Mondeo mk3 2.5 V6 meiner Eltern. Vor drei Jahren widmete ich ihm einen Artikel anlässlich der 200.000km. Damals noch voll des Lobes, dass man ihm die Kilometer garnicht ansieht und bemerkt.

Nun, 60.000km später ist das anders. Zwar schimmert der Lack dank Pflege meinerseits noch kräftig im schicken Atlantikblau Metallic, der Innenraum sieht mit neuen Fußmatten und Schaltsack ebenfalls nicht sonderlich abgenutzt aus und das (schon einmal erneuerte) Fahrwerk federt straff wie es muss. Auch nach 11 Jahren bekommt man noch Gänsehaut beim beschleunigen, nicht wegen des Forttriebs - der hielt sich über 100km/h nämlich in Grenzen, trotz 170 PS - sondern wegen des unheimlich guten Sounds unter Volllast, der in dieser Fahrzeugklasse seines Gleichen sucht. Jedes Mal ein Genuss. Hört selbst:

 

 

ABER: Mit der 200.000km Marke kamen immer mehr Kleinigkeiten. Der Fahrergurt zieht Fransen, der Sitz ist so langsam durchgesessen und die Fernbedienung öffnet das Auto erst nach 20 Mal drücken. Der Motor hatte zum Schluss Zündaussetzter (Zündspule, typisches Problem) und um das ganze noch zu zeigen verabschiedete sich vor einigen Wochen das Ford Logo vorne. Alles Kleinigkeiten, die aber nerven und ins Geld gehen würden. Nun stand im Oktober der TÜV an. "Kein Problem" motivierte ich meine Eltern, da ich wusste, dass das Auto technisch sehr gepflegt ist. Aber trotzdem haben auch vermeintlich gute Autos manchmal ihre Macken. So auch der Mondeo. Die Bremsleitungen haben Rost, der Motor ölt und die erst 5 Jahre alten Stoßdämpfer hinten sind undicht. Dank Niveauregulierung sind diese unbezahlbar (600€/Stück). Klar, auch das könnte man reparieren, aber wenn man kein Selbstschrauber ist, ist das alles andere als wirtschaftlich. Das Auto ist mit 260.000km nun auch mal am Ende seiner Lebenszeit angekommen, auch wenn es schwerfällt sich das einzugestehen, da er noch nicht danach aussieht und fährt wie ein junger Gebrauchter. Und ganz nebenbei haben meine Eltern schon seit längerem den Wunsch nach einem neuen Auto, was ich auch verstehen kann.

Der Mondeo hat seinem Dienst in der Familie mehr als getan. Gekauft Ende 2005 als junger Gebrauchter mit 20.000km hat er 11 Jahre und 240.000km zuverlässig den harten Familienalltag mitgemacht. Länger als es je ein Auto in der Familie tat und wohl jemals wieder tun wird. Bisher dato kaufen meine Eltern ~ alle 4 Jahre ein neues Auto, nur den Mondeo wollten sie bis zuletzt nicht eintauschen, er gehörte zur Familie wie kein Auto davor. Nach meiner Geburt wurde ich in einem Opel Kadett E durch die Gegend kutschiert, beerbt wurde dieser durch einen Rover 216 SI. Der unzuverlässige Brite mit bayrischem Einfluss wurde nach einem Jahr Autohorror gewandelt und gegen einen jungen Ford Escort Ghia getauscht, den später der Mondeo beerbte. Der Escort war das erste Auto an das ich mich noch gut erinnern kann. Klar, erlebten wir damals ebenfalls viel mit dem Auto, aber mit dem Mondeo stieg die sowieso schon übermäßig vorhandene Reiselust meiner Eltern um ein Weiteres.

Ich weiß noch genau, wie mein Vater und ich damals im Ford Autohaus waren und den Mondeo entdeckten. "Der hat Feuer" freute sich mein Vater. Für mich als kleines Kimd war damals nur wichtig, dass er hinten elektrische Fensterheber hat und eine Funkfernbedienung. Dieser Hightech war damals faszinierend. Nach einer auch für mich sehr überzeugenden, 2 Tage langen Probefahrt hatte ich jede Nacht von dem Auto geträumt, bis meine Mutter ein paar Tage später mit dem Mondeo von der Arbeit kam, meinte "ich habe ihn nochmal für eine zweite Probefahrt mitgebracht" um mich dann mit dem im Kofferraum liegenden Kaufvertrag zu überraschen. Ein wenig traurig war ich, dass ich mich nicht mehr vom Escort verabschieden konnte, aber ich war trotzdem happy. Stolz wie Oskar erzählte ich (damals 10 Jahre alt) in meiner Schule von unserem neuen V6 und das er 170PS hätte. Verstanden hat mein technisches Gelaber damals wohl noch Keiner in meinem Alter :D

Von nun an war der Mondi also überall dabei und begleitete uns ohne einen einzigen Ausfall durch unser Leben: Wochenendausflüge? Der Mondeo wartete nach Wanderungen auf dem Parkplatz. Ständig für Besuche bei der Verwandschaft quer durch Deutschland fahren? Der Mondeo war immer dabei. Bis Unters Dach beladen und mit Fahrrädern auf der Anhängerkupplung nach Spanien, Italien, Frankreich oder in den Norden und das mehrmals im Jahr? Der Mondeo hielt tapfer durch. Und meine ersten Fahrversuche sowie mein erstes Jahr Autofahren (BF17) ließ der Mondeo über sich ergehen. Insgesamt sieben kleinere bis mittelschwere Unfälle hat er ertragen.

 

Aber es hilft nichts, nun muss ein neues Auto her. Meine Eltern wollten mehr Komfort und einen Diesel (da sie durch eine berufliche Umstellung nun noch mehr Fahren), ein Audi A6 oder eine Mercedes E-Klasse hatte es ihnen angetan, wieder als junge Gebrauchte. Dem A6 wiedersprach ich schnell und riet zu einer Modellgepflegten E-Klasse S212 als 220 oder 250 CDI mit sehr zuverlässigen Euro 6 Dieseln. In den umliegenden Mercedes-Autohäusern wurden viele Rücklaufer der Daimler-Flotte angeboten. Aber wirklich überzeugen konnte die E-Klasse mit Vierzylinder nicht. Das Auto (nun ohne mich) doch zu groß, der Motor zu Rau. Aber sie entdeckten auf dem Hof eine C-Klasse S204 die scheinbar gerade reinkam, gleich auf den ersten Blick überzeugte und auch noch unterm Budget lag.

Den durchschnittlich ausgestatteten Mondeo beerbt nun also eine 2013er C350 CDI mit überaus üppiger Ausstattung. Von AMG Paket, Comand Online, Intelligent Light System,..., bis zu Kleinigkeiten wie elektrische Heckklappe oder Memory für den Beifahrersitz ist er überdurchschnittlich unterwegs. Dazu trägt auch der große Diesel mit 265PS und 620NM bei. Der macht schon ordentlich Radau. Dem ganzen die Krone auf setzt aber die Farbkombination: Außen Schwarz und innen braunes Leder. Kennen wir irgendwo her? Richtig, von meinem Cabrio. Auch wenn die Farbe des Leders nicht ganz passt, dass nun beide Fahrzeuge in der Familie diese wirklich seltene Farbkombination haben zeigt wohl, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.

 

Es bleibt abzuwarten ob die C-Klasse in punkto Zuverlässigkeit mit dem Mondeo mithalten kann. Ganz so lange wird sie aber nicht bleiben, denn meine Eltern planen wieder im 4 Jahres Rythmus die Autos zu wechseln. Bis dahin wünsche ich aber viel Spaß mit dem neuen KFZ. :)

 

Anbei noch ein paar Bilder:

 

 

 

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Wed Apr 30 00:09:41 CEST 2014    |    nick_rs    |    Kommentare (40)    |   Stichworte: Fahrbericht, Fahrberichte, Familiäre Mondeos, Ford, Mk4 (BA7), Mondeo, Mondeos

Hallo liebe Leser,

 

das Vorwort zu meiner Fahrbericht-Reihe findet ihr hier.

 

Heute geht es um eine typische Familienkutsche: Den Ford Mondeo MK4 1.6 Ti-VCT

 

Den dazu gehörigen Fahrzeugtest findet ihr hier. Ich bitte um eine positive Bewertung, wenn euch der Test überzeugt :)

 

 

 

 

 

 

Die Vorgeschichte

 

Bei diesem getesteten Ford handelt es sich um einen Mondeo der vierten Baureihe (2007-2013), dessen Sauger-Motor im Mondeo 125PS aus 1,6 Litern Hubraum holt. In der Kombivariante und der Ausstattungslinie "Trend" ordern ihn wohl die meisten Käufer.

Dieser hier besitzt folgende Ausstattung (aus dem Kopf): Sitzheizung, Multifunktions-Lederkenkrad, Bordcomputer, Bluetoothradio, Klimaautomatik, getönte Scheiben, Umfeldbeleuchtung, Frontscheibenheizung, Parkpiepser, E-Fenster, Licht- und Regensensor,...

Der Mondeo ist das Auto meiner Tante und der Nachfolger ihres Mondeo MK3 1.8 mit ebenfalls 125 PS. Er ist EZ 2008 und wurde Anfang 2013 gekauft. Sie benutzt ihn hauptsächlich für Kurzstrecken mit 2 Kindern on Board. Es handelt sich hierbei wirklich nicht um ein gepflegtes Auto. Für meine Tante heißt es immer nur: Einsteigen und fahren.

Ich entschuldige mich für die schlechten Bilder.

 

Die Geschichte

 

1993 wurde der erste Ford Mondeo als Nachfolger des Mittelklassemodells Ford Sierra vorgestellt. Er war als klassische Limousine, Fließheck oder als praktischer Kombi zu haben und war technisch eng verwandt mit den nur in Amerika erhältlichen Ford Mercury und Ford Contour. Der Mondeo war, im Gegensatz zum Sierra, mit Frontantrieb ausgestattet. Den 2L Motor gab es anfangs auch mit Allradantrieb. Die Motorenpalette reichte von 88PS bis 143PS. Auch zwei Diesel in der 90PS Klasse waren im Angebot. 1994, als das Ende des Scorpios schon absehbar war, bekam der Mondeo einen V6 Motor mit 170PS spendiert. Die Ausstattungslinien hießen CLX, GLX und Ghia. Die Ghia Ausstattung steht bis heute für die elegante, luxuriöse Ausstattungslinie. Wie bereits der Sierra wurde auch der Mondeo zum Erfolg, da er eine breite Käuferschicht ansprach.

1996 kam die zweite Generation auf den Markt, welche aber eigentlich nur ein umfangreiches Facelift war. Die Ausstattungslinien wurden umgenannt in Ambiente, Trend und Fortuna. Die Ghia-Ausstattung blieb bestehen, genau wie auch die meisten Motoren. Etwas später war die Sportvariante "ST" lieferbar.

2000 wurde dann die 3. Generation vorgestellt, die das 90er Jahre Design ablegte und komplett anders aussah. Sie war wesentlich klarer und moderner gezeichnet und wirkt auch heute noch frisch. Er teilte sich die Technik mit dem Volvo S60, dem Mazda 6 und dem Jaguar X-Type. Es gab neue Motoren, unter anderem den 3.0 V6 in Zivil mit 204PS und als "ST" mit 226PS. Der 2.5 V6 blieb weiter im Programm. Vorallem aber gab es mehr Dieselmotoren zur Auswahl. 2003 und 2005 gab es kleine Facelifts, bei denen die Optik und die Motoren überarbeitet wurden. Ab da war als Topvariante parallel zum Ghia noch die Titanium Ausstattung lieferbar, welche im Gegensatz zum Ghia eher sportlich ausfiel.

2007 kam dann die vierte Generation im völlig neuen Design raus. Wieder kamen viele neuen Motoren, unter anderem der 2.5 Turbo Fünfzylinder von Volvo mit 220PS. Die V6 Motoren und der "ST" entfielen. An den Ausstattungslinien änderte sich wenig.

Ende 2010 bekam der MK4 ein Facelift, bei dem die Limousine und der 2.5T entfielen und die neuen EcoBoost Motoren eingeführt wurden.

Die in Amerika schon als Fusion lieferbare 5. Generation des Mondeo lässt hierzulande noch auf sich warten und wird erst Mitte des Jahres verfügbar sein.

 

Die Karosserie und der Innenraum

 

Beim getesteten Ford Mondeo handelt es sich um einen Kombi der Mittelklasse. Ford gehört weniger zu den Premium-Marken und setzt eher auf Brot- und Butterautos. Wir haben es hier also mit einem typischen Familienauto zu tun. Daher wird ein großzügiger Innenraum erwartet. Die Erwartungen werden sogar noch übertroffen. Gerade im Vergleich zum Vorgänger hat der Mondeo um einiges zugelegt, vor allem in der Breite. Er ist war nur 3cm länger als sein Vorgänger, dafür ganze 8cm breiter! Im Vergleich sind das 7cm mehr als der gleichalte VW Passat (B7) und sogar die damals aktuelle Mercedes S-Klasse (W221) übertrumpft er um 1,5cm!

Aber merkt man das überhaupt? Und wie!

Die Zusätzliche Breite gibt dem Mondeo ein großartiges Raumgefühl. Man fühlt sich von den Platzverhältnissen her nochmals zwei Klassen weiter oben angekommen, erstrecht wenn man gerade aus einer vergleichbaren Mercedes C-Klasse oder einem VW Passat steigt. Die breite Mittelkonsole unterstreicht diesen Eindruck und schränkt dabei nicht einmal die vorderen Passagiere ein. Und auf der Rückbank spürt man die zusätzliche Breite nochmals. Man kann hier bequem zu dritt reisen. Selbst, wenn auf den äußeren Plätzen Kindersitze montiert sind.

Obwohl der Mondeo kaum länger geworden ist, hat man nochmals deutlich mehr Beinfreiheit. Sowohl vorne, als auch hinten gibt es eigentlich keine Möglichkeit, irgendwo anzustoßen. Und obwohl der Mondeo so flach wirkt, hat man im Kopfbereich immer mehr als genug Platz.

Zum Kofferraum: Große Klappe, nix dahinter? Nene! Eine große, breite Klappe gibt den Zugang zu einem riesigen Ladeabteil frei. Der Kofferraum ist nicht nur riesig, er ist auch gut nutzbar. Auch hier merkt man wieder die breite, die sehr praktisch sein kann. Des Weiteren sorgt die niedrige Ladekante für eine einfache Zuladung und dank der ebenen Ladefläche bei umgeklappten Sitzen kann man auch sehr sperrige Dinge gut transportieren.

Nun zum größten Manco: Als sei die Breite an sich nicht schon Herausforderung genug beim rangieren, schränkt Ford die Sicht durch eine dicke, schräge A Säule und eine hohe Fensterkante zusätzlich ein.

Bei den Sitzen bin ich von meinem Saab sehr verwöhnt. Verglichen mit der Konkurrenz hat auch der Mondeo der Klasse entsprechend gute Sitze. Sie sind sehr Langstreckentauglich und bieten große Auflageflächen. Außerdem ist der Seitenhalt sehr gut.

Wenn man Platz genommen hat und die Türe schließt ist Ruhe. Was der Mondeo MK3 nicht wirklich drauf hatte kann der MK4 umso besser. Auch bei höheren Geschwindigkeiten halten sich die Windgeräusche zurück.

Die Bedienung ist Kinderleicht. Das Armaturenbrett ist klar gegliedert. Oben die Knöpfe für das Auto (PDC, ESP, Warnblinker), darunter das Radio, welches keine Fragen aufgibt und auch das darunter liegende Klimabedienteil gibt keine Fragen auf. Ich finde das Ford Radio sogar einfacher als das VW Radio, welches in der Menüführung doch ein wenig verwirrt.

Aus diesen Gründen fühlt man sich im Mondeo wohl, was nicht zuletzt auch an der sehr sehr guten Verarbeitung liegt, die schon an manche Premiumhersteller heran kommt. Nichts klappert und auch die Haptik lässt keine Wünsche offen. Alles fühlt sich sehr hochwertig an. Auch die Spaltmaße, sowohl innen als auch außen, stimmen. Einzig die in den unteren Austattungslinien lediglich silber lackierte Instrumententafel wirkt nicht sehr edel. Abhilfe schafft hier die Aluminiumversion aus der Titanium-Linie oder das Holzfunier aus dem Ghia.

 

 

Die Fahreigenschaften

 

Der 1.8er Motor mit 125PS im Vorgängermodell, dem Mondeo MK3, war ja schon keine Rakete. Wie soll sich also der 1.6er Basisbenziner im Mondeo MK4 anfühlen, der zwar auch 125PS, aber weniger Hubraum hat und mehr Gewicht schleppen muss?

Die Antwort: Erstaunlich agil, wenn man nicht verwöhnt ist. Katastrophale Fahreigenschaften bin ich schon vom VW Passat 1.6 TDI gewöhnt, der schlicht und einfach untermotorisiert ist. Mit dieser Erwartung bin ich das erste mal in dein Mondeo gestiegen. Aber beim Mondeo ist das nicht der Fall, vorerst zumindest. Das relativ kurze Getriebe gleicht den Leistungsmangel unterhalb der Landstraßengeschwindigkeit spielend aus. Das fahren mit ihm im unteren Geschwindigkeitsbereich ist sehr angenehm: Man muss nicht übermäßig viel Gas geben, der Motor wirkt nicht angestrengt und auch Berg auf muss man ihn nicht quälen. Alles in allem sehr harmonisch. Aber wehe es geht auf die Autobahn. Hier merkt man den Leistungsmangel deutlich! Ab 100km/h muss man schon echt geduldig sein. Schnelle Überholvorgänge sollte man lieber unterlassen. Wer viel Langstrecke fährt wird mit diesem Motor nicht glücklich.

Leider kann ich zum Verbrauch nicht viel sagen. Ein Realverbrauch wurde bis jetzt noch nie ermittelt. Und wie schon gesagt: für meine Tante heißt Auto -> Einsteigen und losfahren. Und wie! Da dieser Teil meiner Familie aus einer ländlichen, kurvigen und relativ bergigen Gegend stammt verwundert es nicht, dass sich die gesamte Familie die temperamentvolle Fahrweise nicht abgewöhnen konnte. Dazu kommt, dass sie ausschließlich Kurzstrecke fährt und das immer Berg runter und wieder hoch. Motorwarmfahren ist außerdem ein Fremdwort für sie. Wenn ich dann ins Auto einsteige, stehen im Durchschnitt immer 10,5L auf dem Informationsdisplay. Das ist happig, aber bei diesem Fahrstil nicht verwunderlich. Ich setze den Bordcomputer dann immer zurück und fahre meist um die 50km Kurzstrecke, wenn ich das Auto leihe. Nach meiner Fahrt (die wirklich nicht sparbewusst ist) stehen dann meist um die 8L auf dem Bordcomputer, was für ein Auto dieser Größe wiederum in Ordnung ist.

Ein kleiner Wermutstropfen ist noch der gewöhnungsbedürftige Schaltknauf, der sich wie eine riesige Banane anfühlt. Wegen ihm trifft man nicht immer alle Gänge perfekt. Mit ein wenig Übung sollte das aber kein Problem darstellen.

Auch beim Fahrwerk geht wieder ein dickes Lob nach Köln. Der MK3 hatte für mich schon ein nahezu perfektes Fahrwerk, der MK4 setzt nochmals einen drauf. Für mich persönlich die perfekte Kombination für den Alltag. Das Fahrwerk ist sehr sicher, das Auto fährt sich sehr agil und schwankt nicht, es bleibt sehr lange neutral, bis es im Grenzbereich zum Untersteuern neigt. Nichts desto trotz ist sehr viel Komfort geblieben, auch größere Schlaglöcher werden glattgebügelt. Top!

Das selbe gilt für die Lenkung: Nicht zu hart, nicht zu weich, genau perfekt. Sie ist relativ direkt, aber sicher bedienbar, was auch an der guten Rückmeldung liegt. Daumen hoch.

Selbes gilt für die Bremsen. Sie beißen kräftig rein und auch der Bremsassistent ist bei einer Notbremsung sofort präsent. Wieder top!

Der Wendekreis ist für ein Auto dieser Größe durchschnittlich.

 

Die subjektiven Eindrücke

 

Immer wenn ich zu meiner Tante gehe und das Auto sehe denke ich mir: Der Mondeo ist echt ein verdammt schickes Auto! Nochmals schöner als der MK3. Das 2007 mit dem Mondeo eingeführten Kinetic-Design ist wirklich sehr gelungen. Das Auto wirkt sehr Dynamisch und Stark, aber trotzdem nicht aufdringlich und doch elegant. Die Haptik, der Innenraum und das Raumgefühl lassen einen vermuten, man säße in einem Panzer. Dieses Gefühl mag ich total. Die Farbe schwarz passt zu diesem Auto sehr gut, aber auch ein mitteldunkles grau könnte ich mir sehr gut vorstellen. All in all ein sehr sehr schönes Auto!

 

 

 

Fazit

 

Ford hat auf die schon sehr gute 3. Generation nochmals eine ordentliche Schippe drauf gelegt und das Auto fast überall ein weiteres Mal verbessert.

Karosserie und Fahrwerk lassen keine Wünsche offen: Platz satt und ein tolles Fahrverhalten. Das Design ist ansprechend, der Preis fair und der Unterhalt überschaubar. Für Sparfüchse ist der Motor gut. Wer öfter Langstrecke fährt sollte allerdings lieber zu einer größeren Motorisierung greifen. Alles in Allem ist dieses Auto quasi perfekt für eine mittelgroße Familie. Und eine stilvolle, vernünftige und bessere Alternative zum Passat.

 

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Sat May 25 00:47:05 CEST 2013    |    nick_rs    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: 200.000, 200000, B5Y, BWY), Ford, Meilenstein, Mk3 (B4Y, Mondeo, Mondeos, Sonstiges

Wie z.B. in China üblich, kopiere einfach mal meinen Titel, um damit den Autor zu ehren, auch wenn mein Artikel wohl maximal halb so gut sein wird wie der von el lucero orgulloso , allein schon wegen der Tatsache, dass unser Mondeo nur die Hälfte der Kilometer der C-Klasse von el lucero orgulloso hat. Trotzdem bin ich stolz auf ihn (also den Mondeo :D)

 

Aber mal von vorne:... Gestern war ich mit dem Mondeo (Mk3, Bj 2003, 2.5 V6) meiner Eltern unterwegs nach Hamburg. Durch Zufall guckte ich kurz auf den Kilometerstand und mir fiel auf, dass ja gleich die 200.000er Grenze fällt.

 

200.000 km. Das ist 5x um die Erde. Zeit für einen kleinen Rückblick:

 

Gekauft haben wir ihn Ende 2005 als Nachfolger unseres 90 PS Escorts. Blau, mit aller nötiger Ausstattung, mit 20.000 km und 2 Jahre alt. Ich weiß noch von der Probefahrt "Nick wir fahren 200""Waaaaas???" Hörte sich an wie 130 im Escort. Aber auch der Mondeo ist nicht leise, was Windgeräusche angeht.

 

Seit dem wurde er nicht gerade liebevoll behandelt.

Meine Mum muss allein schon zur Arbeit jeden Tag 50km Fahren. 30 km davon im Stadtverkehr, 20 km Autobahn.

Dann fahren wir oft weg. Immer 500-1000 km pro Strecke. Er wird nie geschont. Wenn frei ist immer Vollgas. Immer 200+. Und das meist voll beladen bis Unters Dach, nicht selten noch mit Fahrrädern auf der Kupplung.

 

Mit ihm habe ich mit 13 meine ersten (alleinigen) Fahrversuche gemacht. Mit 16 dann Erfahrung für die Fahrschule gesammelt. Ein Jahr bin ich ihn mit BF17 gefahren und jetzt wo ich 18 bin zeig ich ihm auch wo der Hammer hängt :D

Auch von der Karosserie her wurde er nicht geschont. 7 Unfälle hatten wir in den 8 Jahren. Alle unverschuldet. Das Resultat:

- 2x Heckklappe

- 5x Heck Stoßstange

- 1x Reserveradmulde, Anhängerkupplung etc.

- 3x Stoßstange vorne

- 1x Kühlergrill

- 1x Kotflügel

Er fährt sich immernoch sehr komfortabel und Durchzugstark. Wir bekommen eigentlich immer alles rein. Er ist rundum gelungen.

Was er sich geleistet hat?

1x neue Stoßdämpfer

1x Lamdasonde

1x Luftmassenmesser

1x Kühlerschlauch

1x Auspuffhalterung (Selbstverschuldet durch aufgesetzt)

2x Zündkerzen inkl. Spule

Und der typische Rost unter den Türkanten, den Ford trotz 12jahre durchrostungsgarantie nicht bezahlen möchte.

Einzige Verschleißerscheinung: Leder am Schaltknauf und Kratzer an den Türgriffen innen.

THAT'S IT!!

Er hat uns immer zuverlässig ans Ziel gebracht und war steht's ein Treuer Begleiter. Dankeschön!

 


Thu Apr 11 11:29:12 CEST 2013    |    nick_rs    |    Kommentare (47)    |   Stichworte: ADAC, Ausweichen, Empfehlungen, Fahrsicherheitstraining, Mondeo, Reifen, Sicherheit, Sonstiges, Spaß, Verkehr, Vollbremsung

adac.deadac.de

Hallo liebe Leser,

 

Im Sommer 2012 haben ein Kollege und ich zusammen ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC in Leonberg gemacht. Für junge Fahrer kostet das nur 50€ aber auch für Erfahrene ist trotzdem sehr empfehlenswert! Zumal manche Versicherungen dann auch einen Rabtt geben :).

Ich hätte nicht gedacht, dass man noch so viel lernen kann und die Grenzen (außerhalb vom Straßenverkehr) auszutesten finde ich sehr wichtig. Das war mein Ziel für diesen Tag und das habe ich auch erreicht. Wir haben unglaublich viel Spaß und den Tag werde ich so schnell nicht vergessen.

 

Am Anfang wird man in 5 Gruppen á 10 Fahrzeuge eingeteilt. Man stellt sich, sein Auto und seine Erwartungen kurz vor und dann geht´s auch schon los. Es gibt verschiedene Stationen mit verschiedenen Übungen. Nach einer bestimmten Zeit tauschen die Gruppen dann die Stationen durch.

 

 

- Übung 1: Vollbremsung

 

Die Aufgabe: Vollbremsung aus 30, 50 und 70 km/h.

Jeder durfte das einmal machen, dann gab es immer wieder Besprechungen. "Vollbremsung? Einfach! Nur voll rein treten und gut," dachte ich. Trotzdem konnte man noch viel dazulernen. Die Richtige Sitzposition zum Bespiel. Ist der Sitz zu weit hinten, kann man sich bei einer Vollbremsung nicht gut genug abstützen. Was ich aber bisher nicht kannte und wo mich die Wirkung echt überrascht hat, war die Schlagbremsung. Anstatt sofort auf das Bremspedal zu drücken, nimmt man den Fuß zurück und Tritt dann mit voller Wucht rein. Das brachte nochmal 2-3m aus 70.

 

 

- Übung 2: Ausweichen trocken.

 

Die Aufgabe: Ausweichen aus 30,50 und 70.

Die mit Hütche aufgestellte Strecke war extrem eng. Selbst bei 30 km/h dachte ich mir "Da kommst du doch niemals durch," doch mit hecktischen Lenkbewegungen ging es dann doch. Bei 70 wollte ich es dann wissen und schaltete das ESP aus. Der Wagen blieb erstaunlich stabil, nur bei zurücklenken hatte es das Heck wohl etwas eiliger als der Rest des Autos. Mit einem kurzen Gegenlenken war das aber auch wieder ok.

Auch hier konnte man wieder viel lernen, was Lenkradhaltung und Kurbeln angeht. Seid dem Tag habe ich mir die 10 nach 10 Haltung angewöhnt, weil ich erlebt habe, wie Machtlos man ist, wenn die Hände nicht am richtigen Fleck sind.

Auf dem weg zurück zum Anfang war ein etwa 100m langer Slalomkurs aufgebaut. Ich glaub ein paar Plastikreste kleben immernoch am Unterboden :)

 

 

- Übung 3: Bremsen nass.

 

Die Aufgabe: Mit max. 40 km/h fahren und vor der plötzlich hochschießenden Wasserwand anhalten. 3 Versuche.

Ich dachte mir die ganze Zeit, wenn du 40 fahren darfst, dann fahr doch 40. Alle 3 Male bin ich in die Wasserwand gekracht :) Einzige Lösung: Langsam fahren. Das ich da nicht selber drauf gekommen bin :confused:

 

 

- Übung 4: Ausweichen nass.

 

Die Aufgabe: Mit 30 km/h fahren und der plötzlich hochschießenden Wasserwand ausweichen.

Man dreht am Lenkrad, aber lenken tut das Auto erst 5 min später. So driftet man da vor sich hin und fühlt sich vom Auto schon ein bisschen verarscht :). Den einzigen Fehler, den man hier machen kann, ist bremsen. Dann sind die Reifen endgültig überfordert und verweigern ihren Dienst. Auskuppeln sollte man vorher noch.

 

 

- Übung 5: Scheuderplatte

 

Die Aufgabe: Mit 40 km/h über die Platte fahren. Diese zieht das Heck in unbekannte Richtung weg und man muss das Auto wieder auffangen.

Beim ersten Mal hat es sofort geklappt. Das war aber auch das einzige Mal :(. Anfängerglück. Bei dieser Übung geht es einzig und allein um Schnelligkeit. Eine Zentelsekunde zu langsam oder gar die Lenkradhaltung falsch und schon schleudert man wild über die Bahn, bis man am Ende auf das trockene Stück kommt und es einen schlagartig um 180° dreht.

Auch hier gilt: Auf keinen Fall bremsen und sofort auskuppeln.

 

 

- Übung 6: Vollbremsung halbtrocken

 

Die Aufgabe: Vollbremsung. Dabei sind sie linken Räder auf einer Gleitbahn und die rechten auf trockenem Asphalt.

für Autos mit ABS relativ unkritisch. Sie ziehen evtl mal nach rechts, aber mit minimalem Gegenlenken ist alles wieder gut. Anders siehts da aus mit Autos ohne ABS. So erging es einem aus unserer Gruppe. Kurz gebremst und auf ein mal stand er genau 180° gedreht da. Ihm war danach wohl ein bisschen schwindelig :) da hilft nur Stotterbremse und Gegenlenken.

 

 

- Übung 7: Vollbremsen und ausweichen zugleich

 

Die Aufgabe: Bremsen und gleichzeitig ausweichen aus 70, 90 und 110. Mit Hütchen wurde ein Stauende simuliert, bei dem Bremsen alleine nicht mehr reicht. Es war schon schwer mit dem 204PS Mondeo meiner Eltern auf der Kurzen Strecke auf 110 km/h zu beschleunigen. Ob die 50PS Astras etc. geschafft haben wage ich zu bezweifeln. Die beiden Porsche vor mir hatten allerdings kein Problem damit, ließen mich aber hören, dass sie so früh wie möglich die Geschwindigkeit erreichen wollen :)

Das Ausweichen und bremsen war relativ unkritisch, wenn man die Übung 1 und 2 schon hinter sich hatte. Nur die ohne ABS mussten kurz von der Bremse runter um wieder Grip zu haben.

 

 

- Übung 8: Kreisbahn

 

Die Aufgabe: im Kreis fahren und durch steigende Geschwindigkeit das Auto zum Untersteueren bringen. Anschließend wieder auffangen.

Bei dieser Übung mussten sich die beiden Porsche hinten anstellen, denn: mein Kollege und ich (beide dort 17) durften bei deren Übungen auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und zum Schkuss bekamen die Fahrer über Funk noch einen Driftkurs. HAMMER! :)

Aber jetzt zur Übung: Simuliert wurde hier zu schnelle Kurvenfahrt z.B. am Ende einer Autobahnausfahrt. Ab 70 km/h begann das Auto dann zu untersteuern. Man merkt das nur, wenn das Auto nicht mehr der Strecke folgt (und natürlich die Reifen quietschen :)) weiter lenken bringt nichts, im Gegenteil. Wenn dann die Reifen wieder Grip haben ziehts das Auto zur Mitte. Einzig und allein ein beherzter, kurzer Tritt auf die Bremse hilft.

 

 

 

Am Schluss haben wir alle unsere Urkunden bekommen (bzw ein paar. Meine z.B. war vertauscht und ich bekam sie dann später zugeschickt), einen ADAC Kulli (juchuuuu :)) und mein Vater nahm eine Tablette gegen seine Übelkeit :) Trotzdem ist er froh, dass ich das gemacht habe.

 

 

Ich empfehle jedem solche ein Training zu machen. Es macht sehr viel Spaß und bringt unglaublich viel Sicherheit beim fahren, gerade für junge Fahrer. Ich persönlich fahre jetzt vorsichtiger und vorrausschauender.

 

 

PS: Mein Kollege mit dem ich das Training gemacht habe ist inzwische 18 und ich fahre mit ihm ins Geschäft. Vor ein paar Wochen hat uns in der Autobahnausfahrt das Blitzeis erwischt und obwohl wir relativ langsam waren brach das Heck aus. Er hat sofort richtig reagiert: auskuppeln, gegenlenken, wie wir es gelernt haben. Hätten die Vorderräder nicht wieder kurzfristig Grip gehabt, hätte er den Wagen gefangen. Leider hat es uns aber seitlich auf den Bordsteil aan der Kurveninnenseite geschleudert. Zum Glück hatte nur das Auto einen kleinen Schaden. Ich will nicht wissen, wie es ausgegangen wäre wenn er kein Sicherheitstraining gemacht hätte, denn auf der anderen Seite war eine Leitplanke und wir hatten noch ordentlich Geschwindigkeit.

 

PPS: Ich habe den Artickel auf dem Handy geschrieben, was sehr Umständlich war, also verzeiht bitte Tippfehler ;)


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