Mon Jan 26 20:58:26 CET 2015
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Andi2011
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Kommentare (10)
| Stichworte:
Metalboard
[bild=1]Mein Musikgeschmack ist recht breit gefächert, aber der Bereich aus dem ich komme und in dem ich nach wie vor hauptsächlich zu hause bin ist definitiv alles was mit Rock und Metal zu tun hat. Einige der Metal/Rock/Fans hier auf MT die meinen Blog und die METALBOARD Rubrik kennen, haben schon mal gefragt, wie das denn so ist "Backstage" oder wie der ein oder andere Musiker denn "privat" so tickt...wie es mal mit einem Blog darüber wäre, also werde ich den Interessierten heute in diesem Blog mal ein paar Einblicke geben. [bild=2] Ja, so etwa in der Mitte der 80er Jahre als im Ruhrpott die Thrash-Metal-Welle richtig losbrach, hatte ich (wie wohl viele andere auch) sogar selbst eine völlig unbekannte Band in der ich Bass spielte und wir trafen uns mit den (damals noch recht unbekannten) heutigen Szenegrößen wie Kreator, Sodom, Assassin usw. in den diversen Proberäumen, auf Konzerten und natürlich auf diversen Partys, eine geile Zeit war das! Bis heute habe ich daraus diverse Verbindungen in die Szene und aus der ein oder anderen Bekanntschaft wurde auch Freundschaft, sei es zu diversen Musikern aber auch zu Manager/Innen usw. [bild=3] Für mich ist das eine bis heute schöne und spannenden Sache, so habe ich mit manchem "Idol" meiner Jugend wie Scott Ian oder Nico McBrain schon mal ein Bier trinken und/oder etwas Smalltalk halten können. [bild=4] Aber was passiert da so auf Tour oder auf einem Festival hinter den Kulissen? Nun ganz grundsätzlich mal: IMMER DAS SELBE 😁 Hier mal meine Sicht der Dinge als "Unbekannter Schmarotzer" hinter den Kulissen, der ab und an mitfährt aber nicht vor Publikum steht... [bild=5][bild=6] Auf einem Festival sieht es normalerweise so aus - du reist an, entweder mit dem Tourbus (so etwa alle größeren Bands haben über ihre Plattenfirmen einen Nightliner, die ganz großen wie Iron Maiden haben aber eigene Hotels und werden mit Limos nur zum Auftritt angekarrt und dann wieder zurück, Rockstar at it`s best Klischee😁) oder wenn es nur ein Auftritt ist auch mal selbst mit dem Auto. Bei der Anfahrt telefonierst du mit dem Management, die sagen dir wo du genau anfahren sollst, meist Security Bereich wo auch die Busse und LKW mit Bühnenkram rein fahren, dann gibt es Backstagepass, eventuell Parkausweis, kurze Einweisung ins Line Up des Tages und dann... heisst es meist warten... Man geht sich vielleicht den ein oder anderen Auftritt ansehen, oder besucht Musikerkollegen aus anderen Bands, isst zusammen was beim Catering...dann wieder warten, abhängen, im Netz surfen, im Bus sitzen und Playstation spielen, hier und da ein Interviewtermin, evtl. ein Meet and Greet mit Fans... [bild=7][bild=8] Auf Tour wird das ganze find ich noch härter: [bild=9][bild=10] Zu Hause ist es meist so, dass man ein oder zwei Tage braucht, dann heisst es Freunde treffen und mit denen normale Sachen machen (Kino, einkaufen, grillen, Spieleabende, Film schauen, mit den Ehefrauen shoppen gehen) und weiter arbeiten am nächsten Album, an Verträgen, an der nächsten Tour, sich um Merchandising kümmern, Websides pflegen, neue und alte Sponsoren treffen. [bild=11] Auch für mich ist es manchmal schon komisch gewesen, wenn ich mit jemandem ganz privat und normal unterwegs bin, z.B. im Kino und derjenige wird dann erkannt (ja, Metalfans sind ÜBERALL😁) manchmal ist das lustig, manchmal nervig und ich kann sicher sagen was die häufigste Frage ist die Fans stellen wenn sie eines ihrer Idole zufällig privat treffen, die Frage wird in 99,9% aller Fälle gestellt: "Was machst DU den HIER?"😁 Also hinter den Kulissen ist vieles sehr normal, in der Regel perfekt durchorganisiert, manchmal langweilig und doch irgendwie besonders. Toll finde ich bis heute, bei aller Routine auch bei Metalbands die seit Jahren/Jahrzehnten dabei sind, ein wirklicher Großteil der Musiker hat immer noch echt Bock auf das was sie da tun. [bild=12][bild=13] Ich hoffe euch hat dieser kleine Bericht etwas Spass gemacht! Danke für`s lesen! |
Mon Jan 26 21:06:59 CET 2015 |
Dortmunder 65
Meist sind es Menschen mit normalen Bedürfnissen.😛
Mon Jan 26 21:34:52 CET 2015 |
legooldie
Denk ich auch.
Für mich wär das nix,bin zwar gern mal auf nem Konzert in Wacken und so aber auf der Bühne ne Danke.
Hab mir mal vor 30jahren ne E-Gittare auf em Flohmarkt gekauft,aber spielen kann ich bis heute nicht.Ist vieleicht auch besser so.
Mon Jan 26 21:37:15 CET 2015 |
Andi2011
Lego, das Ding nimmst du bestimmt als Luftgitarre vor dem Spiegel😁
Mon Jan 26 21:49:24 CET 2015 |
legooldie
Ja früher mal als ich noch in der Punkscene unterwegs war.Man is das lange her...hahaha....muß immer noch lachen wenn ich daran denke.
Hättest mal das Gesicht von meiner Ma sehen sollen.
Da hätte das Lied "Junge" echt gepasst.😁😁😁
Tue Jan 27 12:25:28 CET 2015 |
Rostlöser134631
Hallo Andi,
danke für die Erläuterungen. Manche haben evtl. ganz komische Vorstellungen was da hinter der Bühne so abgeht...
Die Realität sieht meist anders aus.
Ich was Mitte der Achtziger ab und an auf verschieden Events mit einer Firma, die die komplette Lichtanlage augebaut und während des Konzerts auch bedient hat. Damals war noch das meiste echte Handarbeit, Computer waren in dieser Szene noch nicht üblich.
Wir als "Lichtermacher" waren selbst auch mit auf der Bühne (im Hintergrund) und da wurden auch mal Worte gewechselt, eine Flasche Bier zusammen getrunken oder mal mit Zigaretten ausgeholfen (auch während des Auftritts).
Die meisten Events wo ich mitdurfte, waren eher kleinerer Natur, wo auch viele unbedeutende Bands ihre ersten Gigs hatten.
Eins werde ich nie vergessen. Damals hatte die Gruppe "Gombay Dance Band" einige Hits in den Charts. Wir bekamen vom Managment den Auftrag, auch hier die Lichtanlage beizusteuern und zu bedienen. Da war bei den Sängern und Sängerinnen vor und teils nach dem Auftritt echte Langeweile angesagt. Damals durften wir ohne Anfrage noch hinter der Bühne frei herumlaufen und mit allen möglichen Leuten quatschen.
Da war auch der eine oder andere dabei der kein Deutsch konnte. Und wir kein Englisch. Dann hat man sich eben mit Händen und Füssen verständigt.
Aber lustig und interessant war es allemal.
Gut, wie das bei den ganz "Großen" abging, weiß ich nicht. Da war ich leider nie dabei.
Mfg
Andi
Tue Jan 27 13:18:28 CET 2015 |
Andi2011
Moin,
ja da hast du Recht, in den 80ern war sehr vieles Handarbeit was heute am PC programmiert.
Die gesamte Lichtshow, wann welcher Pyro hochgeht usw. läuft grob gesagt einfach automatisiert ab, sobald der Soundmann den entsprechenden Startknopf mit gedrückt hat.
Was die Sprache angeht, in de Regel wird (natürlich nicht wenn es nur deutsche Bands sind) englisch gesprochen, manchmal auch mit Händen und Füssen.
Wed Jan 28 02:59:04 CET 2015 |
Antriebswelle238
Falls er sie bei seinem Umzug nicht mitgenomen hat, müsste hier noch irgendwo von meinem Sohn die Stratocaster mit dem Röhrenverstärker rumstehen. Wirklich darauf gespielt hat er eigentlich nie - und jetzt keine Zeit mehr das zu lernen, ebenso wenig wie sich um die Rohkarosse in der "Halle" zu kümmern. Andere Prioritäten. Die Zeit verändert uns alle ...
Leben ist was passiert während du gerade andere Pläne schmiedest.
Thu Jan 29 10:33:11 CET 2015 |
Andi2011
Stratocaster mit Röhrenverstärkern bringen schon gutes Geld😉
Thu Jan 29 23:51:46 CET 2015 |
Antriebswelle238
Sind seine Sachen. Da geh ich nicht dran. Derzeit hat er beruflich keine Luft für privates. Nach der Arbeit kurz hier rein schneien (dann bin ich noch im Kontor, wenn ich heim komm, liegt er vermutlich schon im Bett), einen Kaffee und ne Zigarette, dann nach Hause, duschen, essen, ab ins Bett. Um 3 ist die Nacht zu Ende und ein neuer fröhlicher Arbeitstag beginnt ...
Sun Feb 01 14:46:20 CET 2015 |
Duftbaumdeuter18971
Haha, lustig ... Kreator, Destruction ... war damals nicht sooo unbedingt meine Musik. Zu Beginn waren viele der Thrashbands musikalisch / technisch noch zu limitiert um mich in ihren Bann zu schlagen. das das Ganze dann wirklich musikalisch anspruchsvoll wurde, kam ja erst später. Kreator, Bombenhagel ... lol
warum sollte es denn ein Musiker besser haben als der Beamte, der Tag ein Tag aus das gleiche macht ;-)
Wobei derjenige, der von seiner Musik leben kann, trotzdem das bessere Leben hat - er macht etwas, das ihm Spass macht - das können nicht viele von sich behaupten.
Früher hat man ja bei der Tour draufgelegt, auch als größere Band. Inzwischen ist das für viele Acts ja die Haupteinnahmequelle.
Heute langen ja 2500 verkaufte CDs um schon in den Top40 zu sein ... das war füher auch anders.
Was ich erstaunlich finde ist, dass selbst Bands, die gar nicht soooo sehr im Focus des Mainstreams stehen, zB Megadeth, im Laufe ihrer Karriere trotzdem 10-15 Mio Platten verkauft haben. Macht bei 30 Jahren des Bestehens immerhin ca. 500.000 Platten pro Jahr. Nicht so schlecht finde ich.
Aber selbst Accept gibt es ja wieder (?) ... da must ich echt lachen. Heidiheidoheida, fast as a shark .... dieses ganze hohe Rumgeschreie ... lustig
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