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Meehsters gesammelte Erfahrungen

Willkommen in Meehsters Welt! Hier ist Platz für Erfahrungen, Erinnerungen, Theorien, Gedanken und Gedankenexperimente aus dem Hause Meehster - und vor Allem für Verrücktheiten ;)

Thu Jul 01 02:36:06 CEST 2010    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (65)    |   Stichworte: Arbeit, Geld, Lohn, Wert, Wirtschaft

Hallo, liebe Zielgruppe!

 

Ich bin schon länger der Auffassung, daß sich die Löhne und Gehälter lange nicht daran orientieren, wie wichtig es ist, daß die Arbeit gemacht wird. Inzwischen haben mich auch Ökonomen in dieser Auffassung bestätigt und ihr Ergebnis veröffentlicht. Bei Spiegel-Online gibt es jetzt einen netten Artikel dazu, den ich zur Diskussion stellen möchte.

 

Zitat:

Sind Putzfrauen und Müllmänner wichtiger für die Gesellschaft als Banker? Das behaupten jetzt britische Ökonomen - und brechen mit dem alten Lehrsatz: Wer viel verdient, hat auch viel geleistet. Die schlimmsten Wertvernichter sind der Studie zufolge Steuerberater.

 

Hamburg - Die Boni-Banker in der Londoner City haben einen schweren Stand: Erst haben sie mit ihren Spekulationen das Land in eine Krise gestürzt und den Zorn der Briten auf sich gezogen. Zur Strafe will die Regierung jetzt die Hälfte ihrer Bonuszahlungen kassieren - was in der Branche als unfair und vollkommen überzogen empfunden wird. Und nun zeigt eine neue Studie auch noch, dass die Arbeit der Banker verzichtbar wäre. Eine Reinigungskraft in einem Krankenhaus leistet demnach mehr für die Gesellschaft als ein Spitzenbanker im Finanzdistrikt.

Den ganzen Artikel findet Ihr hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,666917,00.html

 

Wie gesagt, ich sehe das ähnlich. Die wahren Leistungträger der Gesellschaft sind im Niedriglohnsektor zu finden. Man stelle sich nur mal vor, alle Leute in diesem Land mit einem Bruttolohn von unter 10 € pro Stunde würden streiken. Man könnte fast nichts mehr kaufen, denn fast alle Läden, wo man Lebensmittel kaufen kann, müßten schließen. Der Müll würde liegenbleiben. Wir bekämen keine Briefe mehr sowie kaum noch Pakete. Tanken könnten wir auch nicht mehr, da die Tankstellen zumachen müßten. Viele Krankenhäuser könnten dichtmachen, weil sie nicht mehr gereinigt werden, das selbe gilt für Pflegeheime, wo auch die Pflege und die Nahrungsversorgung zusammenbrechen würde. Das ließe sich noch lange weiterführen.

 

Folgeschäden gäbe es freilich auch. Weil Pflegeheime und Kindergärten geschlossen werden müßten, kommen viele Doppelverdiener und Alleinerziehende sowie Leute, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle, wer auf Sprit (Benzin, Diesel, LPG) angewiesen ist, bald auch nicht mehr. Kurz: Das Land würde völlig zusammenbrechen. Denkt mal drüber nach!

 

So komme ich auch zu der Frage im Titel. Ich denke, eigentlich können wir es uns nicht leisten, die Leistungsträger der Gesellschaft weiterhin mit Hungerlöhnen abzuspeisen. Daß die Arbeit von den Leuten mit aktuell sehr niedrigen Löhnen sehr wichtig ist, da sollten wir uns nichts vormachen. Wir wollen einkaufen, tanken, frisiert werden, im Alter versorgt werden usw. In einem dreckigen Hotel quartiert sich niemand ein zweites Mal ein, wenn sich jemand bei einer Operation wegen schlechter Hygiene den Tod oder einen dauerhaften Schaden holt oder ein Kind tot im Eisfach gefunden wird oder gewalttätig wird , ist das Geschrei dann groß. Aber es ist ja kein Geld da...


Thu Jul 01 07:07:44 CEST 2010    |    Trennschleifer51467

100 %ige Zustimmung, aber leider wird die Politik da gemacht wo das Geld regiert. 

Thu Jul 01 07:12:12 CEST 2010    |    genius73

Zitat:

Erst haben sie mit ihren Spekulationen das Land in eine Krise gestürzt und den Zorn der Briten auf sich gezogen. Zur Strafe will die Regierung jetzt die Hälfte ihrer Bonuszahlungen kassieren - was in der Branche als unfair und vollkommen überzogen empfunden wird.

Ja klar finden die das Überzogen weil es an ihr Geld geht.

Aber wieso einen Boni bekommen wenn man Mist gebaut hat und nicht das gewünschte Ziel erreicht wurde.

 

Wenn wir als kleine Leute so einen Karren an die Wand fahren was wird dann wohl passieren?

 

Es müsste viel mehr Leistungsorientiert gelohnt werden dann würden so manche Spitzenverdiener blöd aus der Wäsche gucken.

So mancher Fußballer würde nur noch die Hälfte verdienen.

Thu Jul 01 07:24:27 CEST 2010    |    Antriebswelle135730

Das Lohnniveau in Dtld ist für die meisten Tätigkeiten angemessen (Kassiererin) oder zu hoch (Krankenschwester). Ein Stundenlohn von 7 € ist doch kein Hungerlohn. Gerade die meisten Shop-Floor-Worker bekommen - angesichts ihrer Qualifizierung - eigentlich zuviel. Viel viel zuviel bekommen natürlich sogenannte Spitzenverdiener in der Dienstleistungsbranche: Rechtsanwälte, Steuerberater, Top-Banker - die bringen die Volkswirtschaft nicht wirklich voran (keine Wertschöpfung!).

Thu Jul 01 08:28:48 CEST 2010    |    EskoS3

Das Problem wird sich weiter ausbauen und iwann in Form eines Kollaps enden. Die Möglichkeiten etwas zu ändern haben nur die Leute die selbst in der Geldmaschinerie eng verflochten sind. Als einer der normalen Durchschnittsmenschen muss man heutzutage eigentlich schon fast wegschaun, da man sich sonst selbst kaputt macht und dennoch nichts an dem Lauf der Dinge ändert.

 

Denn wie schon oben gesagt, bis man da oben is wo man was ändern könnte, tut man es nicht mehr, da man selbst dafür bezahlt wird alles so zu belassen wie es ist.

 

Deutschland als Allheilmittel für die Welt - aber das is wieder eine andre größere Geschichte.

 

Mfg

Thu Jul 01 08:31:48 CEST 2010    |    Batterietester33968

Ein Stundenlohn von 7€ wird als angemessen empfunden. Das verdiene ich in 8min.

 

Wow und da wundern sich die Leute noch das Arbeitgeber gerne weniger bezahlen würde.

Thu Jul 01 08:55:04 CEST 2010    |    andyrx

so wenig...??:D:D

 

mfg Andy

Thu Jul 01 09:22:12 CEST 2010    |    grande_cochones

Das ist für mich ein bischen zu einfach gesehen und nicht umsetzbar.

Zudem: wieso sollte man noch eine längere (sehr kostenintensive) Schulbildung, Studium ect. auf sich nehmen, wenn man in einem Beruf, der weniger vorraussetzt genauso viel verdienen kann?

Also, tut mir leid aber kann ich so nicht unterscheiben.

Thu Jul 01 09:29:53 CEST 2010    |    Achsmanschette36680

Ich denke nicht, dass man dies in solch einer pauschalisierten Form sagen kann. Das Lohn- und Gehaltsniveau sollte sich nur nach Marktpreisen richten. Je nachdem wie leicht eine Arbeitskraft ersetzt werden kann, welche Ausbildung benötigt wird, welche Arbeits- und Geistesleistung (unter Durchschnitt, Durchschnitt, über Durchschnitt) vom einzelnen erbracht wird und welche Verantwortung von dieser Person getragen wird, sollte auch die Vergütung sein. Alles andere stellt eine Gleichmacherei (kommunistisches Prinzip) verbunden mit Zerstörung der Motivation dar. Ich kann vergütungstechnisch nicht eine Putzfrau mit einem Beruf gleich setzen, der eine völlig andere Ausbildung, Erfahrung, Geistesleistung und Verantwortung zur Erfüllung der Aufgaben benötigt.

 

Natürlich bringt auch eine Putzfrau ihre Leistung in die Gesellschaft ein und muss entsprechend vergütet werden. Sie ist im menschlichen Sinne genauso viel wert wie ein Manager, hinsichtlich der monetären Wertigkeit sieht dies aber gänzlichst anders aus.

 

Natürlich kann man sich trefflich darüber streiten, ob bestimmte Berufe viel zu hoch und andere dafür zu niedrig vergütet werden. Da würden mir von beiden Seiten auch sofort einige Beispiele einfallen. Aber dafür haben wir nun mal die Regulierung im Markt (Tarifautonomie), die zugegebenermaßen nicht immer so funktioniert, wie es vielleicht richtig wäre.

 

Was ist überhaupt ein Leistungsträger? Bei uns im Betrieb wird von einem Leistungsträger gesprochen, wenn sich jemand durch weit überdurchschnittliche Leistungen aus der Masse abhebt (dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Führungskräfte). Wenn ich dies auf das Beispiel Putzfrau übertrage, wäre sie ein solcher Leistungsträger, wenn sie in der gleichen Zeit weit mehr Leistung erbringt als die sonstigen Putzfrauen oder sich durch besondere Fähigkeiten, die im Betrieb benötigt werden (z. B. Übernahme von Führungsaufgaben) von der Masse abhebt. I.d.R. werden auch solche Mehrleistungen vergütet. Aber deshalb kann sie daraus noch lange nicht die gleichen Ansprüche ableiten, wie sie z. B. ein Manager hat.

 

Globaler gesprochen sind alles Leistungsträger, die auch eine Leistung für die Gemeinschaft erbringen – im Gegensatz zu denen, die auf Kosten der Gemeinschaft leben. Aber deshalb erbringt noch längst nicht jeder Leistungsträger die gleiche Leistung.

Thu Jul 01 09:45:12 CEST 2010    |    Federspanner6553

Tja, schwieriges Thema. In wie weit 7€ überhaupt für eine "richtige" Arbeit angemessen sind lass ich mal dahingestellt. Von den paar € die dann netto am Monatsende überbleiben kann ggf. ein alleinstehender noch halbwegs gescheit leben, aber mit Kindern ist das schon böse wenig.

 

Andererseits ist auch klar dass jemand der lange Ausbildung, Studium etc. hinter sich gebracht hat was erstmal nur kostet und nichts einbringt hinterher für den Aufwand auch irgendwo entlohnt werden will und muss. Muss einfach deshalb um die Motivation für mehr Bildung zu stärken. Mit Billiglohnländern können wir bei einfachen Arbeiten eh nicht konkurrieren, Chancen haben wir nur mit fachlich und qualitativ höherwertigerer Arbeit. Und die setzt entsprechend gute Ausbildungen voraus - egal ob in Bereichen mit Wertschöpfung oder im Dienstleistungssektor.

 

Damit ein Betrieb funktioniert braucht es letztlich doch alle, die Putzfrau genauso wie den Arbeiter und die Geschäftsführung. Es läuft nur dann vernünftig wenn alle ihren Job machen.

 

Aber letztlich sind wir auch an einem Punkt wo wir uns alle an die eigene Nase fassen müssen. Ist Geiz so geil? Überall wird versucht jeden cent zu sparen, lieber Schwarzarbeit als einen Handwerker für seine Arbeit angemessen entlohnen zu müssen. Auf der anderen Seite erwarten wir aber vernünftig entlohnt zu werden. Wir müssen auch wieder lernen die Arbeit anderer Leute nicht nur finanziell anzuerkennen und zu respektieren. Der Trend zu Geiz ist geil funktioniert kurzfristig für den einzelnen, langfrisig schadet er uns nur und führt zu mehr Dumpinglöhnen und Abwanderung in Länder mit billigsten Arbeitskräften um in der Geiz ist geil Spirale mithalten zu können.

Thu Jul 01 10:10:15 CEST 2010    |    Roger66

So lange jemand in Vollzeit arbeiten geht - egal welche Qualifikation - und davon nicht mehr ohne staatliche Unterstützung leben kann, stimmt was in unserem System nicht. Und wenn z.B. ein Handwerker 10h arbeiten muss, um sich seinerseits eine (!) Handwerkerstunde leisten zu können, dann haben wir eine nur noch erdrückende Abgabenlast.

 

Und wenn jemand sein Leben lang Höchstbeiträge in die Rentenversicherung einbezahlt, und dann später ohne zusätzliche private Vorsorge nicht einmal davon existieren kann, dann ist das komplett krank. Das Heer, dass diese private Zusatzsicherung wg. zu geringem Verdienst gar nicht erst aufbringen kann, wird ihm später unter der Brücke ohnehin keinen Platz mehr lassen.

 

Unser Staat ist durch und durch marode. Es hat nur noch keiner realisiert, dass das eigentlich Insolvenzverschleppung ist, was da seit Jahren praktiziert wird :(:(.

 

Dass unser Lohnniveau mit der Öffnung der EU sinken würde, hat manch einer auch erst nicht begriffen. Vielleicht aber jetzt.

Thu Jul 01 10:19:36 CEST 2010    |    Erwachsener

Die im deutschen Grundgesetz bestimmte Gesellschaftsform, nämlich die sog. soziale Marktwirtschaft, hat gut funktioniert, solange die Gewerkschaften stark waren. Sie sind es aus mehreren Gründen nicht mehr, einer davon ist der Strukturwandel im Arbeitsleben weg von industriellen Großbetrieben hin zu immer mehr und immer kleineren Betrieben im Dienstleistungsbereich, wo eine gewerkschaftliche Organisation schwierig bis unmöglich ist. Oder sogar sinnlos, denn gegen wen soll denn ein prekär existierender Selbständiger (im Medienbereich fast schon Standard!) streiken.

 

Guckt euch Länder an, wo die Sache noch funktioniert, Schweden etwa. Nicht zufällig sind dort die Gewerkschaften (LO, TCO etc.) deutlich mächtiger als in Deutschland.

 

Das größte Problem für den dringend notwendigen Ausgleich ist aber, daß Arbeitslose überhaupt keine Interessenvertretung haben und nicht organisiert sind.

Thu Jul 01 10:43:38 CEST 2010    |    Achsmanschette36680

Die Gewerkschaften sind auch heute noch in einigen Bereichen sehr mächtig - insbesondere im metallverarbeitenden Gewerbe. Das liegt daran, dass dieser Bereich schon immer eine sehr hohe Mitgliederquote und sehr aktive Betriebsräte hat. Eher schwach ist die Quote im Bereich Handel, Banken und Versicherungen. Entsprechend schwach können in diesem Bereich auch nur die Gewerkschaften Einfluss nehmen. Und teilweise tuen sich in einigen Branchen erst nach und nach gewerkschaftliche Vertretungen aufbauen.

 

Insgesamt liegen die letzten Abschlüsse der Gewerkschaften deshalb so niedrig, weil aufgrund der Ertragslage einfach auch nicht mehr umsetzbar war und ist.

 

Gewerkschaft für Arbeitslose?:D

Wie soll das denn funktionieren? Wenn ich nicht mehr ALG bekomme, dann streike ich? Das war doch nicht Dein Ernst?!:):p

Thu Jul 01 11:20:25 CEST 2010    |    Spurverbreiterung15724

Das Problem der niedrigen Einkommen ist heute längst keines mehr, das ausschließlich die kleinen Einkommen betrifft. Durch die einigermaßen abartige Steigerung der gesamten Abgabenlast mit wachsendem Einkommen ist der Nettolohn vieler gut verdienender Arbeitnehmer (Linkspolitiker würden das vermutl. schon Spitzenverdiener nennen) heute auch ein ziemlich schlechter Witz.

 

Von daher sehe ich das Problem auch im extrem schlechten Brutto/Netto-Verhältnis bei gleichzeitig überschaubaren Gegenleistungen.

 

Beispiel GKV bei einem Einkommen nahe der Bemessungsgrenze:

 

Der Arbeitnehmer-Anteil beträgt dort alleine bereits ca. 300€/Monat, vom AG kommt noch einmal fast das gleiche hinzu. Unter gleichen Versicherungsbedingungen kann ich dafür schon ein paar drei Leute privat versichern.

 

 

Ein etwas überspitztes Beispiel hat letztens der Focus gebracht:

http://www.focus.de/.../architekt-und-sekretaerin_aid_24948.html

 

Aber selbst wenn man für den Architekten im Beispiel keine 55h/Woche ansetzt ist schon erschreckend, was vom deutlich größeren Bruttoverdienst noch übrigbleibt.

 

Daher meine ich, dass unser gesamtes übertrieben komplexes Steuer- und Abgabensystem überdacht werden sollte. Sinnlose Ausgaben müssen abgestellt und verbleibende Lasten gerechter verteilt werden.

Thu Jul 01 11:23:30 CEST 2010    |    edgar

also hier mal ne meinung von jemand der als service techniker im aussendienst bei vielen firmen aus der automobilzulieferbranche WELTWEIT unterwegs ist .

 

 

es gibt nen klaren unterschied in der bezahlung der mitarbeiter bei firmen die entweder

 

- ne ag sind oder inhabergeführt

- inländische " traditionsfirmen " oder " heuschrecken " ( blödes wort ......aber meine erfahrung in ca 15 jahren aussendienst sagt das das trotzdem stimmt )

 

 

und über die qualifizierung der mitarbeiter hier einen zu machen find ich UNTER ALLER SAU !

 

das man an die adresse obendrüber !

 

1. es gibt arbeitsbedingungen ( stanzwerke , gummispritzereien , .....) da würde ein herkömmlicher " managertyp " mal nen rundgang machen und froh sein das er wieder draussen ist und das nicht machen muss ! ...........aber genau an solchen " scheiss " arbeitsplätzen wird das GELD WIRKLICH VERDIENT ! mit consulting ist noch kein dichtungs , sitz oder reifenhersteller reich geworden !

 

2. auf genau solchen arbeitsplätzen wird rund um die uhr gearbeitet , mit hohem druck auf produktivität und qualität ........extra boni ....fehlanzeige .

wer 21 schichten im monat hat und das an 3 wochenenden DARF AUCH OHNE HOHE QUALIFIZIERUNG GELD VERDIENEN ! ......klar ist die verantwortung des einzelnen hier sicherlich anders als in der leitenden position , aber genau hier spreizt sich die scheere weit auf ...

 

beispiel : ein zulieferer in der automobilbranche hat ein werk in der mitte deutschlands ( da war ich am montag ) .....das werk ist völlig heruntergekommen von aussen und innen ......details würden jetzt etwas reisserisch klingen , aber ........ich war letztes jahr lange in china ........ich würde mich schämen einen chinesen in dieses werk einzuladen , die würden glatt ne spendenaktion für uns machen !

der arbeitsplatz is chemisch belastet ( luft ) , heiss (extrem heisse maschinen im umfeld , unbelüftet , und nicht klimatisiert ) , dreckig ( öl , russ und dreck allgemein ) laut ( stanzwerke ...etc wer das kennt weiss was ich mein ...anschreien auf 2 meter is angesagt ) und dazu noch relativ gefährlich ( staplerverkehr quer durch die halle ohne bahnen rund um die artikel die in gitterboxen wild gelagert werden .....ein schritt unachtsam in den gang .....

das einzig " hochwertige " in dem laden sind diverse anlagen ( laserschweisssysteme , ktl beschichtungen , unsere montageanlagen ;-) ) und DIE MOTIVATION DER MITARBEITER .....

da arbeiten zu 90 % leute eines großens Zeitarbeitsunternehmens ....und das immer nur mit 3 monaten als verlängerung .

 

das da überhaupt einer hingeht ist schon nen orden wert ! die leuten arbeiten meist JEDES wochenende komplett durch ( wegen der hohen stundenlöhne von ca 6 euro ) um überhaupt rumzukommen .

ich bin schon mindestens seit 5 jahren in dem laden pro jahr ca 5-8 mal gewesen ( serviceeinsätze ) und sehe immer noch die selben Typen die seit jahren von toastbrot unc scheiblettenkäse leben weil mehr nich drin ist . da wird mit nem alten zossen 80 km einfach auf die arbeit gefahren .......schlicht ...von der hand in den mund gelebt .

 

http://www.youtube.com/watch?v=sOgQbx9Ry9s

http://www.youtube.com/watch?v=e8cyVVlhNwE&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=jxNDxA5CkH4&feature=related

 

so sehen leider auch die fakten aus .......anschauen und schämen !

 

 

 

der umgangston ist rau ( kein wunder )

Thu Jul 01 11:46:00 CEST 2010    |    Schattenparker134198

Leistungsentgelte sollen Qualifikationsgerecht, Leistungsgerecht und Sozialgerecht sein. Da war so ziemlich der erste Satz in der Vorlesung über Personalmanagement, bevor die Dozentin minutenlang über das Leistungsprinzip herzog. Ich spielte damals mit den Gedanken rauszugehen, bevor mir schlagartig aufging, dass hier doch etwas im Argen liegt.

 

Wenn das Leistungsprinzip so unwichtig ist, ist es doch nur eine logiosche Schlussfolgerung, dass Leistung dementsprechen schlecht bezahlt wird. Müllmänner mögen daher sehr hart arbeiten, aber bringen tut es ihnen fast nichts. Genauso wie Krankenschwester, LKW Fahrer und so weiter. Von daher müsste hier ein gewaltiges Umdenken stattfinden, was aber niemand bezahlen will.

 

Was aber das Banker Bashing soll, ist mir unverständlich. Ich vermute da nur eine geschickte Populismusstrategie unser Regierung, die von den Problemen hier im Land ablenken will. Vor ein paar Jahren war ja ein gepflegter Antiamerikanismus Mode,aber seit Obama geht das ja nichtmehr. Man sollte sich mal vorstellen, was passiert , wenn es keine Banken mehr gäbe. Geld ist das Schmiermittel unsere Wirtschaft und ohne Schmiermittel geht es selten bis garnicht.

 

Politker, die über die Banker Gier schimpfen, ist meiner Ansicht nach ein Oxymoron.

Thu Jul 01 13:02:00 CEST 2010    |    Spurverbreiterung15724

Zitat:

Müllmänner mögen daher sehr hart arbeiten, aber bringen tut es ihnen fast nichts. Genauso wie Krankenschwester

Lustigerweise werden gerade diese Berufe immer wieder genannt, obwohl es in diesen Bereichen gar nicht mal zu den größten Härten kommt.

 

Müllmänner z.B. liegen mit Zulagen für ihre harte Arbeit afaik bei ca 3000€ Brutto, da kenn ich Studierte, die auch nicht wesentlich mehr herausschlagen.

 

Mein Eindruck von den Problemen hier im Land ist, dass wir hier im Wesentlichen in drei Gruppen zerfallen:

 

- Arbeitslose mit wenig bis keiner Hoffnung auf Anstellung

- Leute in einem weiten Netto-Einkommensbereich von knapp über H4 bis hin zu "Spitzeneinkommen"

- Maximalverdiener, weitgehend entkoppelt von Leistungsprinzipien und wirtschaftlichen Risiken.

 

Dabei unterteile ich den mittleren Bereich ganz bewußt nicht, denn hier liegt in meinen Augen ein echtes Problem. Die Leute dieser Schicht reiben sich in Neiddebatten untereinander auf, wobei sie allesamt eigentlich vom gleichen Problem betroffen sind: Es kommt Netto einfach zu wenig heraus.

 

Einzige Ausnahme: Beamte, denn hier sieht dank der Abwesenheit von Sozialabgaben das Brutto/Nettoverhältnis naturgemäß sehr angenehm aus. Man kann sich in diesem Zusammenhang auch mal fragen, warum die Politik stets über Steuersenkungen und (Sozial)Abgabenerhöhungen diskutiert und nicht andersherum...

Thu Jul 01 14:56:46 CEST 2010    |    Sp3kul4tiuS

joa so viel wie ein Müllmann hätte ich auch gerne :D

Thu Jul 01 15:10:39 CEST 2010    |    XC70D5

Warum werden eigentlich immer die Putzfrauen genannt, wenn es um Niedriglohn geht? Mit mindestens 8,40€/h liegen die im Niedriglohnsektor noch an der Spitze.

 

Zusätzlich werden diese Jobs meist nebenberuflich als 400-€-Job verrichtet, was den Nettoverdienst/h dann fast auf das Niveau des Architekten im Focus-Artikel bringt.

 

Ich bin ja immer noch der Überzeugung, dass z.B. Handwerksberufe in absehbarer Zukunft von den Entwicklungen z.Zt. profitieren werden. Wenn niemand mehr einen Handwerksberuf erlernen will, wird diese Arbeit immer wertvoller, was sich dann auch irgendwann auf die Löhne auswirken sollte.

 

Grundsätzlich sollte es aber so sein, dass ein Vollzeitjob ausreichen sollte um davon leben zu können.

 

 

gm

Thu Jul 01 15:18:45 CEST 2010    |    Erwachsener

Die Abgabenlast ist das, was das Einkommen mindert? Sorry, das ist FDP-Propaganda.

 

Die Länder, in denen das Einkommen am breitesten verteilt ist (klassisch "nivellierte Mittelklasse"), wo also die wenigsten Unterschiede zwischen Arm und Reich bestehen, sind genau die mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast in Europa: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland.

 

Komisch, ne?

Thu Jul 01 15:21:14 CEST 2010    |    Roger66

Stimmt,

 

neulich in einem Fernsehmagazin wurden für Friseure in einem der neuen Bundesländer satte 2,75€ Tariflohn genannt. Das ergibt im Monat (ohne Trinkgeld) bei einer 40h-Woche schlappe 476€. Wie soll denn davon jemand leben, geschweige denn in die Riester-Rente einzahlen können ?

Thu Jul 01 15:38:17 CEST 2010    |    Lewellyn

Gestern im Auslandsjournal "Deutsche Busfahrer für Norwegen". Doppelte Gehalt, keine Überstunden, erst recht keine Unbezahlten. Dass das Leben in Norwegen deutlich teuerer ist, ist richtig. Aber nicht doppelt so teuer. Und mit deutlich weniger Stress und mehr Anerkennung.

 

3.000 Busfahrer suchen sie noch.

 

Davor der Bericht über hochqualifizierte "Deutschtürken", die wieder in die Türkei gehen, weil sie hier beruflich nicht weiterkommen.

 

Deutschland blutet an Leistungsträgern aus. Und die Politik schaut zu bzw. beschleunigt das Ganze noch. Die Zukunft war früher deutlich besser...

Thu Jul 01 16:00:13 CEST 2010    |    Erwachsener

Problem ist: Die Mittelklasse hier in D kriegt eine Sch**ßangst, daß sie absteigt. (Denn aufsteigen tut sie nicht, die Plätze "oben" sind von denen belegt, die schon immer "oben" waren und dafür sorgen, daß sie auch fein unter sich bleiben.)

 

Und wenn Leute Angst haben, wählen sie konservativ/rechts. Ist irre, ist aber geschichtlich belegt. Deutschland hat die klassische soziale Marktwirtschaft nur deshalb bis ungefähr 1985 durchgehalten, weil es auch in der CDU vernünftige Leute gab (katholische Soziallehre, Geißler, Blüm etc.). Dann hat Kohl sich durch den ölboombedingten britischen Irrweg verrückt machen lassen und ist auf den Neoliberalismus reingefallen, und was noch viel hirnrissiger ist, Schröder und Rot-Grün haben (wie Blair) den Mist fröhlich fortgesetzt!

 

Die Rechnung haben wir jetzt. Die Zahl der Millionäre steigt und steigt (leider sind wir nicht dabei), Armut wird gleichzeitig zur Massenerscheinung, und die Mittelklasse schrumpft immer weiter und kann nichts dagegen tun.

Thu Jul 01 16:05:28 CEST 2010    |    Duky

Die Abgaben sind das kriminelle...

 

in der Steuerstufe 1 darf ich 400 Euro von meinem verdienten abdrücken...

Dazu werden die Lebensunterhaltungskosten und vor allem die Bildung richtig teuer.

 

Da ich später studieren möchte kann ich mir das nur leisten, wenn ich erstmal bei meinen

Eltern wohnen bleibe.

 

Wieso ?

 

Ich zahle pro Semester 750 Euro , das Geld muss ja irgendwo herkommen ....

 

 

 

Ich könnte noch ein Thema nenne wo die Regierung einen ausbeutet Thema ERBSCHAFT

 

 

Dort muss man satet 50 !!!!!! % vom gesamten Erbe ABGEBEN ....

(die Reichen Bonzen regeln das natürlich anders)

 

Ich hab die momentane Regierung nicht gewählt....

Thu Jul 01 16:16:23 CEST 2010    |    XC70D5

Erbschaftssteuer ist Steuer auf bereits versteuertes Einkommen, aber ein ganz anderes Thema...

 

Und wer das "Vergnügen" hat, sich von seiner Familie zu trennen, darf in Steuerklasse 1 auch wieder mehr abdrücken, obwohl die "Kosten" eher steigen denn sinken...

 

 

gm

Thu Jul 01 16:36:27 CEST 2010    |    Spurverbreiterung33227

Zitat:

Dort muss man satet 50 !!!!!! % vom gesamten Erbe ABGEBEN ....

(die Reichen Bonzen regeln das natürlich anders)

Wer setzt denn so einen Unsinn in die Welt? Hast du schonmal geerbt?

 

Bei den "üblichen" Erbschaften, also unter Verwandten in gerader Linie, greifen zunächst mal saftige Freibeträge. Kommt man darüber, zahlt man dann in Steuerklasse I bis 75 k€ 7%, bis 300 k€ 11% Erbschaftsteuer. Wohlgemerkt auf das, was die Freibeträge übersteigt.

 

Die von dir genannten 50% fallen an, wenn man in Steuerklasse III (entfernte Verwandte und Erben ohne Verwandtschaftsverhältnis) eine Erbschaft von mehr als 6 Millionen macht. "Otto-Normalbürger" hat mit solchen Steuersätzen schlicht nichts am Hut.

 

Zum eigentlichen Thema:

Ich denke auch, dass die Löhne mindestens so hoch sein sollten, dass man davon angemessen leben kann und nicht noch bei einer Vollzeitstelle auf Unterstützung angewiesen ist. Aber diese Gleichmacherei geht mir auf den Senkel - und eine Entlohnung ausschließlich auf Grund des "gesellschaftlichen Nutzens" kann einfach nicht funktionieren.

 

Mir ist durchaus bewusst, dass Steuerberatung (und viele andere Berufe) volkswirtschaftlich gesehen zu großen Teilen eine "Blindleistung" darstellen. Da kann aber der Steuerberater nichts dafür, denn er wird nunmal gebraucht, weil unsere Gesellschaft sich ein Steuerrecht gegeben hat (über die von uns allen gewählten Vertreter), und dieses immer komplizierter wird (können auch wieder die Berater nichts dafür).

 

Wenn jemand von euch den Job machen will (und kann) und dafür mit dem Gehalt eines Bandarbeiters zufrieden ist (die übrigens gar nicht so schlecht verdienen, zumindest in der KFZ-Industrie, wo ich ein wenig Einblick habe), dann kann er gerne mit mir tauschen und wir fangen danach sofort mit der Gleichmacherei an. Er müsste natürlich vorher noch auf eigene Kosten studieren und sich dann zwei Jahre später durchs Berufsexamen quälen, wo man für Vorbereitungskurse und Prüfungskosten noch ca. 6-10 k€ investiert.

Ich lass dann gerne nach 7,5 Stunden den Schraubenzieher fallen und genieße einen regelmäßigen und verlässlichen Feierabend, in dem ich auch nicht noch ständig von Mandanten oder Kollegen angerufen werde (wo natürlich eine Reaktion erwartet wird - wer braucht schon Urlaub).

 

Gruß vom Rheinostfriesen, der gestern abend um ca. 22:00 Uhr das Büro verlassen hat

 

(EDIT, da es etwas missverständlich ist: Natürlich verdiene ich im Moment mehr als ein Bandarbeiter - sonst würde ich schon von mir aus tauschen) :D

Thu Jul 01 17:06:00 CEST 2010    |    3,2 l sexzylinder

...die Leistungsträger müssen schlecht bezahlt und hoch besteuert werden, damit unsere überwiegend nutzlosen Politiker und Beamte ordentliche und sebstbestimmte Diäten und Pensionen abkassieren können und als Dank für ihre Murksentscheidungen ein Leben wie die Made im Speck führen dürfen...als Pensionär sogar bis zum Ableben.

Sorry, aber wenn ich diese Landesfürsten einschl. dieser "Berliner Entscheidungsträger" aller Farben höre und sehe, packt mich ganz einfach die Wut.

 

P.S.

 

...die Banker sollten nicht unerwähnt bleiben..

Thu Jul 01 17:33:17 CEST 2010    |    Batterietester134092

Ich fordere die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in der Politik mit knallharter Qualitätssicherung, von mir aus als fünfte Gewalt.

 

Es müssen gnadenlos Berufe die nicht den Menschen dienen und überproportionale  Summen erzeugen (erbringen wäre falsch) ausgerottet werden.

 

Es muss Leistungsgerecht entlohnt werden, überall, in jedem Beruf.

Thu Jul 01 17:53:45 CEST 2010    |    Fensterheber135171

Zitat:

Gruß vom Rheinostfriesen, der gestern abend um ca. 22:00 Uhr das Büro verlassen hat

Vermittle das mal den ganzen sozialromantischen Träumern mit ihrer Forderung nach einer 30 h Woche bei vollem Lohnausgleich und gleichzeitiger Forderung dass die Gehälter nach oben begrenzt werden müssen um "Armut für Alle" eine kleine Schere zwischen Arm und Reich zu erreichen.

Sieht hier alles nach klassicher Linkspropaganda aus. Und wenn man sich manche Beiträge durchließt, zweifelt man daran ob manche verstanden haben warum der Sozialismus mehrfach gescheitert ist. Und das sagt jemand, der den Kapitalismus ebenso wenig favorisiert. Wohlbemerkt: wir haben keinen Kapitalismus, der eine freie Marktwirtschaft implizieren würde. Unsere soziale Marktwirtschaft in Verbindung mit dem Grundgesetz gilt nicht umsonst als eine der besten Wirtschafts- u Politikformen der heutigen Welt. Leider wird sie zu Grunde gemacht von einigen gierigen Managern und v.a. von vieler roter "Wie schlecht es uns doch geht"-Propaganda.

Nicht den Output beachten, nur den Input beachten. Nur höhere Löhne können helfen. Mal auf Zigaretten und Alkohol verzichten darf man von den Leuten nicht verlangen.

 

 

Zitat:

Ich könnte noch ein Thema nenne wo die Regierung einen ausbeutet Thema ERBSCHAFT

Dort muss man satet 50 !!!!!! % vom gesamten Erbe ABGEBEN ....

(die Reichen Bonzen regeln das natürlich anders)

Dann kennst du eine Vermögenssteuer nicht, wenn du dich schon deswegen aufregst.

 

 

Zitat:

Die Länder, in denen das Einkommen am breitesten verteilt ist (klassisch "nivellierte Mittelklasse"), wo also die wenigsten Unterschiede zwischen Arm und Reich bestehen, sind genau die mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast in Europa: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland.

 

Komisch, ne?

Komisch, dass du nicht begreifst warum höhere Steuern kein Allheilmittel sein können. Wo doch die Schweiz mit weitaus besseren Bedingungen zumindest hier im Süden keine Fahrstunde entfernt liegt.

Thu Jul 01 17:58:16 CEST 2010    |    Schattenparker134198

Zitat:

Lustigerweise werden gerade diese Berufe immer wieder genannt, obwohl es in diesen Bereichen gar nicht mal zu den größten Härten kommt.

 

 

 

Müllmänner z.B. liegen mit Zulagen für ihre harte Arbeit afaik bei ca 3000€ Brutto, da kenn ich Studierte, die auch nicht wesentlich mehr herausschlagen.

Da magst du wohl rechthaben, aber Fachkräfte für Lagerwirtschaft verdienen meines Wissen nach auch nicht so viel und dann sind sie oft nur auf Zeitarbeit beschäftigt. Genauso,wie Bürokaufmänner. Während meines studienvorbereitenden Praktikum, habe ich einen mit zwei Kinder + Frau kennen

gelernt und der gute Mann hatte schon ordentlich zu rechnen, damit er über die Runden kommt.

 

Genauso, wie hier im ansässigen Discounter. Dort schaffen an der Kasse etc nur noch Aushilfen auf 325 Euro Basis, die regelrecht ausgebeutet werden. Die Qualität der Dienstleitung vor Ort sinkt natürlich, aber ich frage mich doch, wie man über die Runden kommen soll, wenn man Einzelhandelskaufmann gelernt hat und dann fast nur auf Hungerlohnbasis arbeiten kann.

Thu Jul 01 18:39:42 CEST 2010    |    Batterietester33968

Die Menschen lassen Sich doch auch prima ausbeuten. Solange es Leute gibt die sich für 325€ an der Dicounterkasse ausbeuten zu lassen, solange gibt es auch keinen Grund für den Discounter das zu ändern.

 

Die Leute sind selber schuld. Immer ales billig haben wollen, dann ist das das Resultat.

 

 

Ich bin immer noch der Meinung das man wenn man nur will in Deutschland alles erreichen kann. Man muß nur was dafür tun. Ich habe die Schule damals mit einem Realschulabschluß mit einem Schnitt von 3,8 verlassen. Ich war nicht dumm, nur faul und ein rebelierender Teenager.

 

Heute weiß ich es besser. Ich kann mich nicht wirklich an eine Zeit nach der Schule errinnern, in der ich nicht irgendwelche Ausbildung/ Fortbildungen usw besucht habe. Jetzt 13Jahre später verdiene ich 6stellig im Jahr. Geschenkt hat mir das keiner. Das musste ich mir schon selber erarbeiten.

 

Und das fehlt total in der heutigen, der Staat muß für mich sorgen Gesellschaft.

 

Die Gesellschaft ist selber Schuld. Nicht die Lehrer, Politiker usw usw, sondern die Gesellschaft selber, die es gut finder bei KIK für 99Cent T- Shirts zu kaufen und sich dann noch wundert warum die Kassiererin nur 325€ bei 40h/ Woche verdient.

 

Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

Thu Jul 01 22:11:16 CEST 2010    |    Federspanner136348

Gegen wen wettert ihr? Fordern kann man viel, der Punkt ist, dass das durch die globalisierte Marktwirtschaft gegeben ist!

 

Auch wenn's keiner hören will, aber auch der Arbeitsmarkt wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn es viele Leute gibt, die z. B. Tankstellen betreiben, den Müll einsammeln, Pflegeberufe ausüben usw. können, dann sinkt der Preis, den der Arbeitgeber bereit ist, zu zahlen.

 

Gleichsam: wenn ihr wollt, dass Pflegeberufe und einfache Dienstleistungsberufe (sind ja wichtig!!! ist wirklich so!! volle Zustimmung!) gut bezahlt werden, dann müsstet ihr

(a) drastisch höhere Preise bezahlen für Dienstleistungen wie Post, Kinderkrippe, Tankstelle, Krankenversicherung, Lebensmittel usw.

(b) für alle staatlichen Dienstleistungen auch, ergo viel höhere Steuern

oder (c) würden die Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten, eben dicht machen, wenn der Markt im Ausland günstiger ist

 

Immer nur fordern bringt nichts. Diese Lohnungerechtigkeit gab es schon vor 500 Jahren und es kann sich einfach solange nichts daran ändern, solange wir den globalisierten Kapitalismus und privaten Besitz haben.

 

Ich kann mich auch hinstellen und fordern, dass doch bitte von eurem und meinem Reichtum etwas umverteilt werden sollte für die armen Menschen in dritten Welt-Ländern. Die würden sich nach dem Luxus, in dem diejenigen mit einfachen Jobs hier leben, alle Finger lecken. Aber das will natürlich keiner. Alle gucken nur nach oben, wollen noch mehr haben, aber selber was abgeben an die, die weniger haben als man selbst? PAH, sollen die doch selber gucken, wo die bleiben!

 

Wenn euer Bedürfnis so groß ist, die Ungerechtigkeit zu lindern: spendet euer Geld an die Armen und Bedürftigen dieser Welt. Da gibt es Milliarden von Menschen draußen, denen es viel dreckiger geht als selbst den einfachsten Beschäftigten in Europa. DAS ist ungerecht. Da verhungern und verdursten Menschen, weil ihre Umwelt durch die Umweltschäden unserer Industrien kaputt gehen. Da krepieren Menschen und Kinder an Krankheiten, die hier innerhalb von wenigen Wochen behandelt werden.

 

Also erst mal an die eigene Nase fassen, bevor wieder gefordert wird, noch mehr zu bekommen!

Fri Jul 02 00:20:54 CEST 2010    |    Spurverbreiterung15724

Zitat:

Die Abgabenlast ist das, was das Einkommen mindert? Sorry, das ist FDP-Propaganda.

Dann benutze mal einen Brutto/Nettorechner deiner Wahl und probiere mit mittleren Einkommen herum. Die Abgabenlast übersteigt selbst für einen steuerlich unvorteilhaften Singlehaushalt in vielen Fällen die Steuerlast locker. Wenn Du dann noch die mittlerweile notwendigen, aber privat zu schulternden Abgaben draufrechnest (private Rente, Zuzahlungen beim Arzt, Kinderbetreuung etc.), erst recht.

 

Die tatsächliche Belastung der Haushalte ist daher gerade in den von Dir genannten Ländern gar nicht so wesentlich höher als bei uns. Um unsere privaten Aufwendungen bereinigt, die dort kostenfreie Staatssache sind, ist diese Belastung in vielen Fällen vermutlich sogar geringer.

 

Ich erinnere mich jedenfalls für das Beispiel Dänemark an einen Unternehmer im Grenzgebiet mit deutschen und dänischen Niederlassungen, der allen Arbeitnehmen den gleichen Bruttolohn zahlt. Die deutschen AN hatten dabei am Ende deutlich weniger in der Tasche.

 

@Devers: Ich kenne auch genügend Beispiele für nicht angemessenen Lohn bei durchaus harter Arbeit. Das halte ich auch für absolut kritikwürdig. Ich finde es nur bemerkenswert, wie es den Medien ganz offenbar gelingt, bestimmte Gruppen als besonders benachteiligt darzustellen, die es de facto gar nicht sind.

Fri Jul 02 00:23:47 CEST 2010    |    Achsmanschette51801

Hallöchen!

 

Ich habe mich bewußt den ganzen Tag zurückgehalten und schreibe erst jetzt.

 

Ich bin nicht dafür, daß Einkommen nach oben begrenzt werden. Wolfgang Grupp, Geschäftsführer der Firma Trigema, ist da mMn ein leuchtendes Vorbild.

 

Wichtig ist eine Begrenzung nach unten. Es kann wirklich nicht angehen, daß jemand sich mit einem Vollzeitjob nicht finanzieren kann. Die 8 €, die die Linkspartei vor einiger Zeit als Mindestlohn forderte, ergaben sich daraus, daß sich damit bei einem vollzeitarbeitenden Single ein Einkommen auf Niveau des gerichtlichen Pfändungsfreibetrages errechnete.

 

Heute ist es leider tatsächlich so, daß es Tariflöhne von unter 3 € pro Stunde gibt, wie @ Roger66 schon anführte. Die angegebenen 2,75 € sind übrigens brutto, d.h. Sozialabgaben gehen noch davon ab.

 

Als mitschuldig an der Misere mit den Hungerlöhnen hierzulande sehe ich die Hartz-Gesetze an: Wenn man nicht geradeBeamter ist, hat man Angst um den Job und läßt viel mit sich machen. Es gibt ja genug Leute, die das machen würden, was der Vorgesetzte da verlangt. So wird mit der Angst dereinfacheren Arbeiter gespielt, die genau wissen, wenn sie nicht spuren, droht der Verfall.

Ebenso führt der Zwang, sich auch unter Wert auf dem Arbeitsmarkt zu verkaufen dazu, daß die Löhne weiter fallen. Die Bewerber müssen ja für teilweise 3 € pro Stunde arbeiten, ansonsten wird sanktioniert. Der Chef lacht sch ins Fäustchen und freut sich, daß ein Großteil des Lohnes vom Steuerzahler getragen wird.

Natürlich ist es nicht immer und überall so, aber oft. Zu oft.

 

Oft wird auch auf die Arbeitslosen geschimpft, sie seien Sozialschmarotzer und so. Die Leute, die (noch) ausreichend bezahlte Arbeit haben, treten da zu oft mit. ALG-2-Empfängern wird auch im gleichen Atemzug oft unterstellt, sie würden beim Bezug betrügen. Daß es unter den ALG-2-Empfängern mehr vollzeitarbeitende Singles gibt als Mißbrauchsfälle, wird allzugern ignoriert.

Inzwischen wird sogar schon Rollstuhlfahrern offen vorgeworfen, sie seien zu faul, aufzustehen.

 

Richtig pervers wird es übrigens bei den sogenannten 1-€-Jobs. Diese Arbeitsstellen sollten "zusätzliche" Arbeit sein, Arbeit, die sonst nicht gemacht werden würde. Und sie sollte dazu dienen, die Hilfeempfänger wieder an das Arbeitsleben heranzuführen. So war zumindest die offizielle Beschreibung. In der Realität werden Arbeiten, die zuvor von Firmen erledigt wurden, an die Arbeitslosen verteilt. Die entsprechenden Firmen gehen oft in Konkurs, weil die Umsätze einbrechen und die ehemaligen Angestellten machen jetzt den selben Job als "1.€-Job". Noch perverser erscheint es, wenn man sieht, daß die Aufträge für den Steuerzahler jetzt noch teurer sind als zuvor. Der Grund liegt im Töpfedenken, nach dem es im Haushalt einer Kommune verschiedene Töpfe gibt. In dem einen wird 1 € gespart, weil aus dem anderen 1,50 € entnommen werden, nur mal als Beispiel.

 

Eigentlich kann ich es auch in ganz wenigen Worten ausdrücken: Ich bin für eine Abschaffung der Hartz-Gesetze, eineErhöhungder Regelsätze für die Unterstützung von Arbeitslosen und für eine Einführung eines gesetzllichen Mindestlohnes, der zumindest für Alleinstehende ausreicht, um davon zu leben und keiner Transferleistungen mehr zu bedürfen. Grund: Ich zahle Steuern.

Fri Jul 02 01:22:39 CEST 2010    |    knollennase

hallo

 

also ich kann jetzt auch mal etwas aus meiner sicht beitragen. ich arbeite als staplerfahrer im getränke grosshandel im rhein/main gebiet. in meinem job wurde früher recht gut bezahlt. ich bin allerdings erst vor ca. einem jahr in diese region gezogen und musste mir dementsprechend auch hier erst diesen job suchen. da ich in dieser branche schon seit vielen jahren arbeite, konnte ich durch meine kenntnisse diesen job finden. schade nur, daß einige kollegen, die schon länger in dieser firma sind, unverhältnismäßig mehr verdienen als ich. ich habe st.kl. 1 und kann euch guten gewissens sagen, daß, wenn ich von meinem nettolohn alleine leben müsste, dieses alleine schon durch die extrem hohen mieten in dieser region, fast unmöglich wäre. und mal ganz nebenbei.... es wird von tarifen gesprochen, nur ist die frage wieviele betriebe denn noch tarif zahlen? die meissten kleinen und mittleren betriebe sind doch gar nicht mehr im arbeitgeberverband organisiert und daher praktisch auch nicht gebunden. und wenn man dann noch liest, daß irgendwo im osten nun der chef einer reinigungsfirma verknackt wurde, weil er löhne von z.t UNTER 1€ zahlte, find ich das schon erschreckend, weil das nur einer war.....wer weiss, wie viele von diesen, ich nenn sie mal ausbeutern, noch so auf dem markt sind.

 

P.S. zum thema KIK......ich hatte mich mal in deren zentrallager in bönen ( das ist bei hamm in westfalen) nach arbeit erkundigt......die zahlten damals (2002) 6,20€ (brutto natürlich). welcher mensch, der eine familie zu unterhalten hat, kann sich diese firmen leisten???

 

bis die tage

John

Fri Jul 02 13:24:24 CEST 2010    |    XC70D5

HARTZ IV, gesetzlicher Kündigungsschutz und viele andere "soziale Errungenschaften" erzielen leider meist das Gegenteil von dem was sie eigentlich bewirken sollten. Beispiele gibt es genug.

 

Die "Sozis" schreien immer nach den skandinavischen Ländern, da wäre alles besser. Wenn man sie auf den - nicht mehr vorhandenen - Kündigungsschutz in Dänemark anspricht, der zu mehr Beschäftigung geführt hat, dann soll das bei uns auf einmal nicht funktionieren. Hallo!?

 

Ich kann da Markenfrei und zerschmetterling nur zustimmen, wobei meine Forderung nach "auskömmlichen" Löhnen weiterhin besteht. Da bin ich auch als Unternehmer zu sozial ;)

 

Bei 2,75€/h brutto kommt man auf durchschnittlich 476,67€/Monat, was dann netto ca. 411,-€ wären. Der Rest wird dann "aufgehartzt" auf Kosten aller...

Fri Jul 02 13:38:54 CEST 2010    |    Kurvenräuber137127

Zitat:

Ich bin ja immer noch der Überzeugung, dass z.B. Handwerksberufe in absehbarer Zukunft von den Entwicklungen z.Zt. profitieren werden. Wenn niemand mehr einen Handwerksberuf erlernen will, wird diese Arbeit immer wertvoller, was sich dann auch irgendwann auf die Löhne auswirken sollte.

Nein, bitte nicht! :o

Fri Jul 02 14:00:38 CEST 2010    |    Batterietester33968

Wi überall im Leben muß man sich nur spezialisieren.

 

Anstatt Schreiner zb. Bauschreiner usw usw usw

Fri Jul 02 14:05:36 CEST 2010    |    XC70D5

Gute Idee, statt Putzfrau Goldbarrenreinigerin, wie in der Putztuchwerbung, wo die Dame im Laufe der Jahre einen Goldberg anhäuft vom Staubwischen.... :rolleyes:

Fri Jul 02 15:38:39 CEST 2010    |    Achsmanschette51801

Ein nicht vorhandener Kündigungsschutz kann nur funktionieren, wenn die Sicherungssysteme auch funktionieren, siehe Skandinavien.

 

Sobald die Aussicht auf Jobverlust an die Existenz geht, ist eine Aufhebung oder auch nur eine Lockerung des Kündigungsschutzes absolut abzulehnen.

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