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Tue Oct 27 23:51:56 CET 2020    |    jennss    |    Kommentare (321)

Jetzt ist der neue Toyota Mirai mit Brennstoffzellen-Antrieb vorgestellt worden und der Kaufpreis ist erstaunlich niedrig: 63900 €. Die Produktion startet schon im November. Hier sind mehr Infos:
https://ecomento.de/.../

Noch nicht bekannt sind z.B. die Fahrzeuglänge und die Motorleistung. Ich rechne etwa mit 5 m und ca. 180 PS. Aber das sind nur Vermutungen.

Durch den niedrigeren Preis erwacht wieder die Konkurrenzsituation zu Akku-Autos. Der Mirai ist sogar günstiger als das Model S von Tesla und (wahrscheinlich) der Lucid Air. Die Reichweite des Mirai dürfte nach WLTP bei ca. 570 km liegen. Zur Motorleistung gibt es noch keine Infos. Der neue Mirai sieht m.E. wesentlich attraktiver aus als der alte.

Zum Tankstellennetz habe ich festgestellt, dass es zumindest hier in der Hamburger Gegend deutlich besser geworden ist. Hatten wir vor ca. 2-3 Jahren (?) nur eine H2-Tankstelle, so sind es jetzt schon 4 und weitere 3 sind in Realisierung. Deutschland hat mit aktuell 86 H2-Tankstellen in Europa ein besonders gutes Netz.

Kritisiert werden kann beim H2-Antrieb weiterhin das Übliche: (Wahrscheinlich weiterhin) Relativ wenig Leistung (aber völlig ausreichend), vergleichsweise hohe Fahrkosten, kein Tanken/Laden zuhause, teure Infrastruktur (ca. 1 Mio. €/Tankstelle) und dass H2 zumindest in Deutschland zumeist nicht "grün" ist, sondern aus Erdgas gewonnen wird (grauer Wasserstoff), weil grüner Wasserstoff deutlich teurer ist. Aber das könnte noch besser werden. Wenn dann grüner Strom für die Elektrolyse genutzt wird, liegt der Verbrauch etwa doppelt so hoch wie bei direktem Verbrauch über Akku-Auto. Dazu braucht es dann halt ein paar mehr Windräder. Dafür kann man dann schneller tanken (ca. 6 Autos pro Stunde an einer Tanksäule, soweit ich weiß) als laden. Mit dem Tanken braucht man sich kaum umzustellen (nur Kanister kann man nicht mitnehmen), wenn man bisher Verbrenner fuhr. Zum H2-Speichern und -Transportieren braucht es keine Akkus, sondern nur druckfeste Behälter (700 bar) oder flüssigen Wasserstoff mit extrem niedriger Temperatur (-240 Grad).

Wie gefällt euch der Mirai? Würdet ihr ihn in dieser Preisklasse in die engere Wahl ziehen? In jedem Fall wäre er etwas Besonderes vor der Haustür 🙂.
j.

PS: Diese Autos wären (im weiteren Umfeld) Konkurrenz für den Mirai:

[Toyota Mirai, ? PS (Vormodell hatte 155 PS), WLTP ca. 570 km, 63900 €]

Tesla Model 3 Performance, WLTP 567 km, ca. 500 PS, 61480 €

Tesla Model S, WLTP 652 km, 422 PS, 76990 €

Lucid Air, WLTP 653 km, ca. 490 PS, ab 2022, ca. 70000 €

Mercedes EQC, WLTP 360 km, 408 PS, 69.484,00 €

Mercedes EQV, WLTP 417 km, 204 PS, 90 kWh brutto, 69.588,40 €

Audi E-tron 50 Quattro Sportback, 308 PS, 71 kWh brutto, WLTP 287–349 km, 69.551,26 EUR

Polestar 2, 78 kWh, 408 PS, WLTP 470 km, 57900 €

Ford Mustang Mach-E AWD, 99 kWh, 351 PS, WLTP 540 km, 62900 €

Nissan Ariya AWD, 389 PS, 87 kWh, WLTP 500 km, Preis?, ab 2021

Volvo XC40 Recharge P8 AWD Pure Electric, 78 kWh, 408 PS, WLTP 418 km, 60.436,97 €

VW ID.4 1st, 204 PS, 82 kWh brutto, WLTP 499 km, 48690 €

Hyundai Nexo, 163 PS, WLTP ca. 650 km? (Nefz 756 km), 77008 €

BMW iX3, 286 PS, WLTP 450 - 458 km, 64.628,58 €

Alle Daten ohne Gewähr (bin mir nicht überall sicher wg. MwSt-Anteil). Möglicherweise kommt noch ein günstigerer Porsche Taycan, der aber sicher kaum unter 80000 € kommen wird.
Das Foto ist von Toyotas Homepage.

mirai-neu
Mirai-neu
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Thu Apr 22 18:46:43 CEST 2021    |    Old Faithful

Diese Version mit einem mittelgroßen Akku und Brennstoffzelle als Range Extender hat(te) Mercedes doch in einem SUV realisiert.
Hört sich ja auf den ersten Blick interessant an. Wenn man aber den Platzbedarf bedenkt: ein 20-30 kWh-Akku plus einige Gasflaschen mit H2 plus Fuel Cell plus Leistungselektronik habe ich Zweifel, dass so etwas in Autos kleiner als ein großer SUV passt. Schon ohne den mittelgroßen Akku gibt es doch Platzprobleme, z.B. im Mirai, 5 m lang und trotzdem einen sehr kleinen Kofferraum und nicht umklappbare Rücksitzlehnen. Und irgendwann sind die Gasflaschen leer wo ist jetzt die H2-Tankstelle? Ich kann mir vorstellen, dass es technisch viel weniger aufwändig ist, den Akku mit größerer Kapazität auszustatten (ohne dass er größer wird) und das war's. Zumal in einigen BEV jetzt WLTP-Reichweiten von 600 km und darüber erreicht werden.
Der Energiebedarf pro Strecke steigt jedenfalls bei Einsatz der Fuel Cell auf mindestens das Dreifache. Und vorbei ist es mit der Energie-Effizienz des BEV. Hinzu kommt, dass es immer noch so gut wie keinen Grünen Wasserstoff gibt, wie bei der "Clean Trucking Conference" am 16. April deutlich wurde. Also auch bei der CO2-Emission eher ein Rückschritt gegenüber Verbrenner-Pkws.

Thu Apr 22 20:05:23 CEST 2021    |    Alexander67

Zitat:

@Old Faithful schrieb am 22. April 2021 um 18:46:43 Uhr:


...
Und irgendwann sind die Gasflaschen leer wo ist jetzt die H2-Tankstelle?
....

Ja, das ist derzeit ein riesiges Problem.
Und es ist ja auch noch nicht klar welche Brennstoffzelle mit welchem Energieträger im kfz Bereich einmal nennenswert genutzt wird. Also wenn überhaupt mal.
Ich denke das ist hier schon ziemlich Durchdiskutiert worden.
Ob jetzt H2 oder Alkohol oder gasförmige Kohlenwasserstoffe.

Thu Apr 22 22:06:01 CEST 2021    |    Grasoman

Zitat:

Zur Park-Situation (für Batterie-LKW): Vielleicht pushen die Ladesäulen mal einen weiteren Bau.

Bitte nicht: Wir haben ein wunderbares elektrisches Langstreckennetz, es nennt sich Güterverkehr auf der Schiene.

Fri Apr 23 09:59:57 CEST 2021    |    Old Faithful

Zitat:

@Grasoman schrieb am 22. April 2021 um 22:06:01 Uhr:



Zitat:

Zur Park-Situation (für Batterie-LKW): Vielleicht pushen die Ladesäulen mal einen weiteren Bau.

Bitte nicht: Wir haben ein wunderbares elektrisches Langstreckennetz, es nennt sich Güterverkehr auf der Schiene.

Im Prinzip hast du recht. Leider ist die Bahn aber in absehbarer Zeit nicht in der Lage, auch nur annähernd den Lkw-Verkehr zu ersetzen.

Fri Apr 23 10:54:59 CEST 2021    |    Grasoman

Züge kann man länger machen, und Lkw-Fahrer zu Lokführern umschulen. Statt 40 Tonnen bewegen sie dann 1600 Tonnen auf einmal. Oder bis 3000 Tonnen in der Schweiz. Da geht noch ne Menge.

Der Lkw-Verkehr muss und soll nicht ersetzt werden. Denn an manchen Stellen geht das auch nicht sinnvoll wie beim Verteilverkehr von den Hubs in die Städte oder die Fläche.

Aber an den vielen, vielen, vielen Stellen, wo Güterzugverkehr in der Vergangenheit durch Lkw-Verkehr abgelöst wurde, bietet sich eher die Rückbesinnung und die Modernisierung oder der Ausbau der Gleisstrecken an anstatt den Fokus nur rein darauf zu richten, den Fern-Lkw-Verkehr umfassend zu elektrifizieren oder die Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen auszustatten.

Fri Apr 23 11:34:17 CEST 2021    |    Alexander67

Zitat:

@Grasoman schrieb am 23. April 2021 um 10:54:59 Uhr:


Züge kann man länger machen, und Lkw-Fahrer zu Lokführern umschulen. Statt 40 Tonnen bewegen sie dann 1600 Tonnen auf einmal. Oder bis 3000 Tonnen in der Schweiz. Da geht noch ne Menge.

Der Lkw-Verkehr muss und soll nicht ersetzt werden. Denn an manchen Stellen geht das auch nicht sinnvoll wie beim Verteilverkehr von den Hubs in die Städte oder die Fläche.

Aber an den vielen, vielen, vielen Stellen, wo Güterzugverkehr in der Vergangenheit durch Lkw-Verkehr abgelöst wurde, bietet sich eher die Rückbesinnung und die Modernisierung oder der Ausbau der Gleisstrecken an anstatt den Fokus nur rein darauf zu richten, den Fern-Lkw-Verkehr umfassend zu elektrifizieren oder die Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen auszustatten.

Wieder einmal vermisse ich hier ein Like oder Danke Köpfchen.

Fri Apr 23 11:56:48 CEST 2021    |    jennss

Fri Apr 23 11:58:22 CEST 2021    |    jennss

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 22. April 2021 um 14:11:54 Uhr:


Ich finde aktuelle Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind nicht so optimal.
Die würden mindestens einen Akku von der Größe aktueller PlugIn Hybride benötigen.
Auch mit Lademöglichkeit.
Die Brennstoffzelle quasi nur als Range-Extender.

Das hatte der Mercedes GLC FuelCell, wurde eingestellt.
j.

Fri Apr 23 13:58:23 CEST 2021    |    Grasoman

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 22. April 2021 um 14:11:54 Uhr:


Ich finde aktuelle Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind nicht so optimal.
Die würden mindestens einen Akku von der Größe aktueller PlugIn Hybride benötigen.
Auch mit Lademöglichkeit.
Die Brennstoffzelle quasi nur als Range-Extender.

Gibt's auch in diesen ganzen Konzepten:

* Audi A7 (4G) h-tron Concept 2016, 8.8 kWh Batterie

* Genesis GV80 Concept at New York Auto Show 2017, angekündigt für Modelljahr 2020

* Mercedes GLC (N253/X253) "F-Cell, PHEV (Q4 2018) - about 1000 units/year
only lease (Germany, Japan), 4.4 kg H2, 700 bar, 3 years, 3000 units", angekündigt für Modelljahr 2018,
13,8 kWh Batterie

* Mercedes Concept Sprinter F-Cell "F-Cell, PHEV (Q4 2018) - 4.5 kg H2, 700 bar
further H2 tanks optional up 7.5kg (500 km) - 75 kW Fuel Cell", 13,8 kWh Batterie

* Renault Kangoo (II) MoPf Z.E. Hydrogen, H2 FCEV for more range, 10 kW fuel cell, angekündigt für Modelljahr 2020, 39.46 kWh Batterie, so eine Umbaufirma hat den angeboten

* Renault Master Z.E. - Hydrogen angekündigt für Modelljahr 2020, 39.46 kWh Batterie, so eine Umbaufirma hat den angeboten

* Streetscooter Work L H2 mit Brennstoffzelle für DHL Express - dreistellige Kleinserie für DHL Express, 8 m³, 900 kg Zuladung, mit Brennstoffzelle für Westnetz, 300 Einheiten sollten kommen. Unklar, ob je realisiert.
https://www.streetscooter.com/.../

Sofern mir bekannt ist, kam davon nur der GLC F-Cell. Und der auch eher als Rohrkrepierer, sozusagen.
Man findet mit den Begriffen überall noch die Links und Ankündigungen.

Oft waren es Industrieforschungsprojekte (zusammen mit Unis und oder KMU) mit staatlicher Förderung, die ein paar Leute in Lohn und Brot brachten, aber dann wieder abgekündigt und eingestellt wurden.

Tue Apr 27 12:49:58 CEST 2021    |    MotorManiac2020

Zitat:

@Grasoman schrieb am 23. April 2021 um 10:54:59 Uhr:


Züge kann man länger machen, und Lkw-Fahrer zu Lokführern umschulen. Statt 40 Tonnen bewegen sie dann 1600 Tonnen auf einmal. Oder bis 3000 Tonnen in der Schweiz. Da geht noch ne Menge.

Der Lkw-Verkehr muss und soll nicht ersetzt werden. Denn an manchen Stellen geht das auch nicht sinnvoll wie beim Verteilverkehr von den Hubs in die Städte oder die Fläche.

Aber an den vielen, vielen, vielen Stellen, wo Güterzugverkehr in der Vergangenheit durch Lkw-Verkehr abgelöst wurde, bietet sich eher die Rückbesinnung und die Modernisierung oder der Ausbau der Gleisstrecken an anstatt den Fokus nur rein darauf zu richten, den Fern-Lkw-Verkehr umfassend zu elektrifizieren oder die Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen auszustatten.

Ich verstehe nicht warum man nicht als erstes Güterzüge autonom fahren lässt, anstatt Autos. Züge können schon heute aus der Ferne gestoppt werden, der Rest wäre trivial. Ich halte viel vom Konzept der rollenden Landstaße, einfach komplette LKWs auf die Schiene verladen und den letzten Rest selbst fahren.

Die Bahn ist am Ende halt zu unflexibel und dort wo früher Industriegleise waren die rückgebaut wurden wird es kein auch Zurück geben, niemand wird einen Güterzug mehr mitten durch die Stadt fahren lassen.

Tue Apr 27 13:10:49 CEST 2021    |    Alexander67

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 27. April 2021 um 12:49:58 Uhr:


...
Ich verstehe nicht warum man nicht als erstes Güterzüge autonom fahren lässt, anstatt Autos. Züge können schon heute aus der Ferne gestoppt werden, der Rest wäre trivial. Ich halte viel vom Konzept der rollenden Landstaße, einfach komplette LKWs auf die Schiene verladen und den letzten Rest selbst fahren.

Die Bahn ist am Ende halt zu unflexibel und dort wo früher Industriegleise waren die rückgebaut wurden wird es kein auch Zurück geben, niemand wird einen Güterzug mehr mitten durch die Stadt fahren lassen.

Es gibt nicht so viele Lokführer.
Da kann man ja kaum sparen.
Es gibt auch nicht viele Unfälle die durch einen Computer verhindert werden könnte.

Rollende Landstraße mit ganzen LKW darauf?
Weshalb nicht gleich (wo möglich) Container?
Beim Absender beladen, verschließen, versiegeln meinetwegen auch und dann auf die Reise schicken.
Ob jetzt LKW oder Bahn oder Flussschiffahrt oder riesige Containerschiffe auf hoher See oder per Flugzeug oder...
Die Planung ist natürlich etwas komplexer als alles auf einen LKW zu verladen und den Rest dem Fahrer zu überlassen.

Industriegleise sind dann auch nicht so zwingend notwendig.
Obwohl diese je nach Transportaufkommen sinnvoll sind.

Mon Sep 06 15:51:42 CEST 2021    |    jennss

H2-Tanks verursachen eine größere CO2-Last in der Herstellung als ein Fahrakku im BEV. Sieht man in der Grafik:

https://theicct.org/.../Global-LCA-passenger-cars-FS-DE-jul2021.pdf

Hätte ich nicht gedacht. Liegt wohl an der aufwendigen Fertigung wg. Druckfestigkeit.
j.

Mon Sep 06 22:57:44 CEST 2021    |    Grasoman

Da steht ja nicht mal die Akkugröße dabei. Die geht aktuell zwischen so 11 kWh (Uniti One) bis um 113 kWh (Lucid Air Grand Touring), hat also allein Faktor 10 in sich. So ist das nicht seriös.

Mon Sep 06 23:19:20 CEST 2021    |    Schwarzwald4motion

Zitat:

@Grasoman schrieb am 6. September 2021 um 22:57:44 Uhr:


Da steht ja nicht mal die Akkugröße dabei. (…) hat also allein Faktor 10 in sich. So ist das nicht seriös.

Ich lese:

Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV) und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (FCEV) in der Kompaktklasse, die 2021 in Europa zugelassen werden.

Wobei ich mich schon angestrengt Frage welche Kompaktklasse FCEV wohl gemeint sein könnten.😉

Tue Sep 07 17:35:13 CEST 2021    |    Grasoman

Auch bei BEV in der Kompaktklasse ist das breit gestreut:

Am unteren Ende der Batteriekapazität in der Kompaktklasse:
Mazda MX-30 mit 36/28 kWh brutto/netto
Nissan Leaf mit 40/36 kWh brutto/netto
Hyundai ioniq EV 41/38 kWh brutto/netto
Kia e-Niro/e-Soul mit 39 kWh netto
Der kleinste id.3 mit 45 kWh netto

Am anderen Ende der Batteriekapazität in der Kompaktklasse:
Ford Mustang Mach-E Extended Range mit 98/88 kWh brutto/netto

Da ist etwa Faktor 2, bei den Extremen sogar Faktor 3 als Streuung drin.

Und "FCEV in der Kompaktklasse, die 2021 in Europa zugelassen werden" => ja, werden derzeit nicht angeboten. Mirai und Nexo gehen ab Mittelklasse los.

Und es fehlen weitere Angaben:
Mit wievielen "Lebens-Kilometern" und Lebensjahren wurde denn gerechnet? Das ist ja eine wichtige Größe.
Warum gibt es keine Streuungsangaben um den Durchschnitt herum?

Die ICCT wird in dieser Publikation ihrem hohen Anspruch IMHO nicht gerecht.

Sat May 28 12:06:34 CEST 2022    |    SimplyJ

Meinen Mirai kann ich genauso fahren wie einen Verbrenner. Die Tankstellensituation ist nicht so schlimm wie befürchtet, selbst im strukturschwachen Norden. Bei 450 -500 km Reichweite ist das überhaupt kein Problem. Im Alltagsgebrauch mit Fahrstrecken unter 50 km sollten aber schon wenigstens 2 Tankstellen im Umkreis sein.
Zur Umwelt und Effizienzdiskussion:
Ja, die Herstellung von H2 benötigt mehr Strom als wenn mann eine Batterie lädt, aber allein 2019 wurden 6482 GW erneuerbare Energie nicht produziert weil WK Anlagen abgeschaltet wurden. Der Strom konnte einfach nicht gespeichert bzw verbraucht werden. Nutzt man diese gewaltige Menge Strom aber und wandelt ihn in H2 um, stellt sich die Frage der effizienz gar nicht, denn selbst ein Wirkungsgrad von 30% ist besser als 0% durch Nichtproduktion. Gegenüber Verbrennern ist es klar Umweltfreundlicher. Man nimmt auch Niemanden Energie weg, wie hier schon jemand argumentierte, denn die Energie würde sonst gar nicht erst produziert, sondern verfallen. Die entstehende Abwärme bei der EElektrolyse ist kein Abfall, sondern wird in das Wärmenetz der Versorger gespeist. Dies erhöht nochmal die Effizienz. Bestes Beispiel ist E-Farm und EWE.
Der Akku im Mirai ist eine reine Pufferbatterie. Sie erhöht nicht die Reichweite, sondern speichert Bremsenergie und federt Energiespitzen ab.
Zum realen Verbrauch: Mein Mirai 1 braucht zwischen 0,8 und 1,1 kg. Bei 450 km und nur noch wenig Restreichweite zahle ich 44€ für´s volltanken. Deutlich weniger als ein Verbrenner. Weil ich in einem Mietblock wohne habe ich keine Chance eine Wallbox zu nutzen, müsste also immer an öffentliche Ladesäulen. Immer schnell laden schadet aber der Batterie. Langsames und schonendes laden könnte ich nur im Einkaufszentrum. Doch was soll ich 8 Stunden dort machen? Ausserdem ist die H2 Tankstelle näher. Bei Hybriden stellt sich die Frage: Wer fährt denn überwiegend elektrisch damit?

Ich finde es nebenbei interessant, wieviele (nicht nur hier) über FCEV und die BZ scheinbar genau Bescheid wissen ohne jemals einen solchen Wagen gefahren zu haben oder überhaupt einen gesehen haben. Ansonsten müssten schon mehr als die bisher 1000 angemeldet sein.

Sat May 28 14:07:06 CEST 2022    |    Alexander67

Ich habe aktuell keine Liste der Tankstellen für H2.
Aber vor wenigen Jahren gab es in Rheinland Pfalz quasi keine Tankstelle für H2.

Keine Tankstelle also keine Fahrzeuge.
Keine Fahrzeuge also keine Tankstelle.

Es kann ja sein dass sich da etwas geändert hat.
Gibt es eine aktuelle Liste/Karte?

Sat May 28 16:48:22 CEST 2022    |    notting

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 28. Mai 2022 um 14:07:06 Uhr:


Ich habe aktuell keine Liste der Tankstellen für H2.
[...]
Gibt es eine aktuelle Liste/Karte?

https://h2.live/

notting

Sat May 28 18:25:07 CEST 2022    |    SimplyJ

Die Karte von H2 mobility ist aber nicht so aktuell wie es zu wünschen wäre. Leider zeigt Sie nicht alle Tankstellen, die in Bau/Planung sind. Ich weiß von 8 Orten wo noch dieses Jahr/ Anfang nächstes Jahr Tankstellen in Betrieb gehen werden und die nicht angezeigt werden. Wahrscheinlich weil Diese über GP Joule gebaut werden und nicht von H2 mobility. Zusätzlich will Jet bis 2026 in D,DK und AUT 250 Tankstellen mit Wasserstoff ausrüsten bzw neu bauen. Es wird also spannend, was in nächster Zeit passiert.

Sat May 28 19:34:15 CEST 2022    |    Alexander67

Koblenz, Mainz und Saarbrücken sind potentielle Tankstellen für Rheinland Pfalz.

Nicht besonders viel.
Was macht jemand aus Kaiserslautern?
Nach Mainz oder nach Saarbrücken zum tanken?

PS. natürlich ist Saarbrücken nicht Rheinland Pfalz.
Aber Saarländer lassen Pfälzer schon tanken.
Also üblicherweise.

Sat May 28 21:42:30 CEST 2022    |    Brot-Herr

Zitat:

@SimplyJ schrieb am 28. Mai 2022 um 12:06:34 Uhr:


Der Akku im Mirai ist eine reine Pufferbatterie. Sie erhöht nicht die Reichweite, sondern speichert Bremsenergie und federt Energiespitzen ab.

Also fast wie im Hybriden.

Zitat:

@SimplyJ schrieb am 28. Mai 2022 um 12:06:34 Uhr:


Bei Hybriden stellt sich die Frage: Wer fährt denn überwiegend elektrisch damit?

Wahrscheinlich ist der Anteil so hoch wie bei denen, die den Mirai überwiegend mit abgeschalteter Brennstoffzelle fahren.

Sat May 28 22:25:48 CEST 2022    |    Alexander67

Zitat:

@Brot-Herr schrieb am 28. Mai 2022 um 21:42:30 Uhr:



Zitat:

@SimplyJ schrieb am 28. Mai 2022 um 12:06:34 Uhr:


Der Akku im Mirai ist eine reine Pufferbatterie. Sie erhöht nicht die Reichweite, sondern speichert Bremsenergie und federt Energiespitzen ab.

Also fast wie im Hybriden.

Zitat:

@Brot-Herr schrieb am 28. Mai 2022 um 21:42:30 Uhr:



Zitat:

@SimplyJ schrieb am 28. Mai 2022 um 12:06:34 Uhr:


Bei Hybriden stellt sich die Frage: Wer fährt denn überwiegend elektrisch damit?

Wahrscheinlich ist der Anteil so hoch wie bei denen, die den Mirai überwiegend mit abgeschalteter Brennstoffzelle fahren.

Kann man nicht so pauschal sagen.
Es gibt ja Mini und Micro hybride die ich gar nicht erst beachten würde.

Bleiben noch Voll- und Plugin-Hybride.
Speziell letztere nicht nur als parallel sondern auch als seriell Hybrid. Eigentlich kann man seriell und parallel Hybrid mit einer geeigneten Achse kombinieren.
Reine seriell Hybrid funktionieren etwa wie Brennstoffzellen Fahrzeuge. Sind aber üblicherweise Plugin bzw. BEV mit Range extender.
Haben also einen dickeren Akku als die meisten Brennstoffzellen Fahrzeuge und profitieren nicht von einer Mehrleistung durch Verbrenner.

Sun May 29 09:30:56 CEST 2022    |    Old Faithful

Das FCEV mag als Auto wunderbar zu fahren sein. Liegt daran, dass es elektrisch angetrieben wird. Und wenn man das Tankstellenproblem ausblenden kann. Z.B. in Hamburg, einigen anderen Verdichtungsräumen oder im Westen und Norden Schleswig-Holsteins.
Aber auch die im Rahmen des Einspeisemanagements abgeregelten 6,4 TWh Strom sind keine Lösung. Diese Anlagen werden von den Netzbetreibern für wenige Stunden des Jahres abgeregelt. Sie werden abgeregelt, weil das Verteil- wie auch das Übertragungsnetz den Strom nicht aufnehmen können. Wie will man ihn aber sonst zu einem großen Elektrolyseur hinbekommen, wenn nicht über das Netz? Aber man müsste dann Netznutzungsentgelt zahlen, was den Strom zu teuer macht. Man müsste an den Fuß jeder WKA einen eigenen Elektrolyseur stellen, der würde aber nur wenige Stunden im Jahr laufen, was ihn völlig unwirtschaftlich macht. Das ist alles längst untersucht und bekannt.
In Nordfriesland nutzt die Firma GPJoule den abgeregelten Strom und macht daraus grünen Wasserstoff. Nirgendwo ist die Dichte von WKA-Anlagen so hoch wie im Kreis Nordfriesland. Das ist aber eine Insellösung für Nordfriesland und leider nicht übertragbar auf ganz Deutschland. Ich wohne bei Kiel und müsste 100 bis 150 km zum Tanken fahren, nach Flensburg oder NF oder Hamburg. Abgeregelter Strom fällt schon im Osten Schleswig-Holsteins kaum an, im Rest Deutschlands ebenfalls so gut wie nicht.
Das (kein verfügbarer grüner Wasserstoff) ist aber gar nicht das Hauptproblem.
Als in den vergangenen Jahren der Wasserstoffhype völlig die Bodenhaftung verlor, schrie alles „HIER!“ als nach Wasserstoffnutzern gefragt wurde.
In der Fachwelt gibt es, nachdem die erste Überhtizung sich verzogen hatte, einen Konsens: Wasserstoff nur dort , wo es keine Alternative für eine Decarbonisierung gibt. Die gibt es in der Mobilität (BEV) und im Wärmemarkt (elektrische Wärmepumpen). Der Hintergrund ist, dass wenn wir alle vermeintlichen Wasserstoffbedarfe abdecken wollten, wir rund 80 % des Wasserstoffs importieren müssten. Da haben wir das Transportproblem. Wasserstoff braucht leider sehr viel Platz. 1 kg bei Umgebungsdruck braucht 11,1 Kubikmeter Platz. Selbst bei 700 bar sind noch 25 Liter für 1 kg vonnöten. Verflüssigt bei minus 253 Grad C sind es noch 11 Liter. Deutschland bräuchte täglich mehrere Tankeranläufe der 10.000 t-Klasse mit Flüssig-Wasserstoff, Tanker, von denen es noch keinen einzigen gibt. Und wieviel Flüssig-Wasserstoff brauchen unsere Nachbarländer? Marokko, mit dem man im Gespräch ist wegen Wasserstofferzeugung und Export nach DE, hat schon mal Deutschland aufgefordert, die widerrechtliche Annexion der Westsahara (wegen der großen Phophor-Vorkommen sehr interessant) völkerrechtlich anzuerkennen. Wir werden erpressbar, wenn wir uns erneut abhängig machen! Dafür gibt es die Redensart: Vom Regen in die Traufe.

Unverzichtbar ist Wasserstoff für die Direktreduktion von Eisenerz zu Eisen und Stahl. Dafür brauchen wir riesige Mengen. Unverzichtbar ist Wasserstoff auch für die Ammoniak-Synthese (150 Mio. Tonnen jährlich weltweit! Für die Düngerproduktion). Ein großer Produzent ist Yara in Brunsbüttel an der Elbmündung. Allein für diese zwei Posten müssen wir schon Wasserstoff importieren, weil wir den Bedarf in DE nicht werden abdecken können.
Wir müssen Prioritäten setzen für den Einsatz von Wasserstoff und die liegen ganz sicher nicht dort, wo wir bessere Alternativen haben, z.B. in der Mobilität oder in der Raumheizung.
Das FCEV wird also weniger an der Technik scheitern, es ist wegen des unnötig hohen Energiebedarfs gar nicht wünschenswert.

Sun May 29 09:48:42 CEST 2022    |    Schwarzwald4motion

Zitat:

@Old Faithful schrieb am 29. Mai 2022 um 09:30:56 Uhr:


..Unverzichtbar ist Wasserstoff für die Direktreduktion von Eisenerz zu Eisen und Stahl. (…) auch für die Ammoniak-Synthese (…) Allein für diese zwei Posten müssen wir schon Wasserstoff importieren, weil wir den Bedarf in DE nicht werden abdecken können.
Wir müssen Prioritäten setzen für den Einsatz von Wasserstoff und die liegen (…)
Das FCEV wird also weniger an der Technik scheitern, es ist wegen des unnötig hohen Energiebedarfs gar nicht wünschenswert.

Was eigentlich hinlänglich seit ein paar Jahren bekannt sein sollte, und diese Annahme gilt wahrscheinlich mehr oder weniger weltweit je nach Produktionskapazität.

Aber genau diese Kapazität wird sich verändern, hat jemand eine Glaskugel 😁

Jedenfalls sind die aktuellen H2-Autos Und der kommenden Generation auch sonstige Spleens Der „Technologie Offenheit“ 😠 Bei zielgerichteter Infrastruktur Sinnbefreit!

Sun May 29 10:28:02 CEST 2022    |    Old Faithful

Selbst wenn wir weltweit genügend grünen Stroms produzierten, bliebe die Frage: Wie kommt er oder die daraus hergestellten Produkte Wasserstoff, Methan, Ammoniak zu uns? Je weiter verarbeitet, desto einfacher gestaltet sich der Transport. Ammoniak ist zwar giftig, lässt sich aber einfach transportieren. Wenn man das weiter denkt könnte man vor Ort ins Australien, Ägypten, Marokko, Chile Ammoniak oder Stahl produzieren aus grünem Strom. Das würde aber den Export von zehntausenden von Chemie- und Stahl-Facharbeitsplätzen bedeuten. Ein Bereich, in dem Deutschland noch Weltmarktführer ist. Würde in Entwicklungsländern die Armutsmigration bremsen…

Sun May 29 10:52:27 CEST 2022    |    Alexander67

@Old Faithful
Ziemlich viel zusammengeworfen was nur bedingt zusammen gehört.

Und trotzdem würde ich erst einmal "Verteil- wie auch das Übertragungsnetz" einfach zum Netz zusammenfassen.
Bei den einzelnen Strecken muss man das natürlich beachten.

Wir haben "grüne" Stromerzeuger die man hin und wieder anschalten muss weil es nicht genug Verbraucher (in Reichweite) gibt.
Also werden Speicher (in Reichweite) benötigt.
Dabei ist erst einmal offen welche Art von Speicher.
Akku, Schwerkraft, H2 oder Methan Erzeugung.
Oder sonst etwas. Natürlich hat jeder Speicher seinen eigenen Wirkungsgrad. Aber auch Kosten.
Wie die Energie zum erzeugen des Speichers.

Auf der anderen Seite stehen die Verbraucher.
Strom oder sonstige Energieträger werden hier benötigt.
Der Verkehr ist hier nur ein Verbraucher von vielen.
Ob ein bestimmter Energieträger für einen Verbraucher geeignet ist ergibt sich aber nur aus dieser Kombination und nicht aus dem Vergleich mit anderen Verbrauchern wie Hüttenwerken. Wenn H2 nachgefragt wird muss man eben die Kapazitäten erhöhen.

Die Frage muss also sein ob H2 (oder künstliches Methan oder...) als Energieträger für Brennstoffzellen geeignet ist.
Und das wiederum bist von den Anforderungen abhängig.
Im reinen Stadtverkehr bestimmt nicht.
Auf weiteren Strecken muss H2 eben mit dem Akku konkurrieren. In Kosten sowie Tank/Ladezeiten.
Aber auch nutzen. Berg ab kann man Akkus laden.
Aber keinen H2 Tank. Wenn die Brennstoffzelle allerdings einen ausreichend großen Akku hat...

Kurz, man kann es nicht nur an der Energieeffizienz fest machen.
Vor allem nicht bei dem aktuellen technischen Fortschritt.
Die Wirkungsgrade werden immer besser.

Einen Vorteil hätte H2 jedenfalls.
Es kann (hoffentlich irgendwann) an der Tankstelle hergestellt werden wenn es Stromüberschuss gibt.
Aus Wasser und Strom. Die Abwärme in Heizung und Warmwasser.
Und getankt werden wenn es benötigt wird.

Es gibt inzwischen sogar H2 Speicher für PV.
Will ich jetzt auch nicht bewerten.

Sun May 29 11:18:17 CEST 2022    |    Schwarzwald4motion

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 29. Mai 2022 um 10:52:27 Uhr:


Kurz, man kann es nicht nur an der Energieeffizienz fest machen…

Will doch keiner, es geht um Alternativlosigkeit und um Prioritäten.

Sun May 29 11:22:39 CEST 2022    |    jennss

Zitat:

@Old Faithful schrieb am 29. Mai 2022 um 09:30:56 Uhr:


Das FCEV mag als Auto wunderbar zu fahren sein. Liegt daran, dass es elektrisch angetrieben wird. Und wenn man das Tankstellenproblem ausblenden kann. Z.B. in Hamburg, einigen anderen Verdichtungsräumen oder im Westen und Norden Schleswig-Holsteins.
Aber auch die im Rahmen des Einspeisemanagements abgeregelten 6,4 TWh Strom sind keine Lösung. Diese Anlagen werden von den Netzbetreibern für wenige Stunden des Jahres abgeregelt.
....

(Habe es mal gekürzt)

Wow, sehr guter Beitrag, vielen Dank!
j.

Sun May 29 12:30:14 CEST 2022    |    Alexander67

Zitat:

@jennss schrieb am 29. Mai 2022 um 11:22:39 Uhr:



Zitat:

@Old Faithful schrieb am 29. Mai 2022 um 09:30:56 Uhr:


Das FCEV mag als Auto wunderbar zu fahren sein. Liegt daran, dass es elektrisch angetrieben wird. Und wenn man das Tankstellenproblem ausblenden kann. Z.B. in Hamburg, einigen anderen Verdichtungsräumen oder im Westen und Norden Schleswig-Holsteins.
Aber auch die im Rahmen des Einspeisemanagements abgeregelten 6,4 TWh Strom sind keine Lösung. Diese Anlagen werden von den Netzbetreibern für wenige Stunden des Jahres abgeregelt.
....

(Habe es mal gekürzt)

Wow, sehr guter Beitrag, vielen Dank!
j.

Zu dem für wenige Stunden abgeregelt.
Das wird mit mehr PV und Windkraft immer mehr werden.

Und die einzig richtige Lösung sind Energiespeicher.
Das kann auch H2 bzw. künstliches Methan sein.

Und das bedeutet nicht dass dieses H2 und Methan dann wirklich sinnvoll in den Verkehr gehen muss.
Das ist aktuell noch offen.

Aktuell finde ich das H2 Tankstellennetz jedenfalls noch als zu gering.

Sun May 29 13:22:54 CEST 2022    |    jennss

Habe neulich Zahlen der H2-Tankstellen in Deutschland gesehen. 2020 waren es 90, 2021 91. Davor war der Anstieg der Tankstellen größer. Hat vielleicht auch mit der Erkenntnis nachgelassen, dass es nicht viel Sinn macht. Keine Ahnung, wie es in Zukunft geplant ist mit dem Ausbau. Ladesäulen finde ich immer mal wieder neue.
j.

Sun May 29 16:11:28 CEST 2022    |    Old Faithful

@ Alexander67:
Speicher für abgeregelten Strom brauchen wir ganz dringend. Dass wir da kaum Speicher haben, obwohl die Energiewende damit steht und fällt, ist ein Versäumnis der vorherigen Bundesregierung.

Viele meinen, man könne den abgeregelten Strom doch in Wasserstoff umwandeln und damit im FCEV fahren. Große Elektrolyseure im Bereich vieler MW, kosten aber viele Millionen Euro und müssen 365 Tage im Jahr laufen, sonst rentieren sie sich nicht. Abgeregelter Strom steht aber in der Summe übers Jahr nur wenige Tage, allenfalls einige Wochen zur Verfügung. Wegen der hohen Fixkosten des Elektrolyseure wäre der damit produzierte Wasserstoff somit viel zu teuer. Die Dinger müssen rund um die Uhr laufen.
Deshalb gehen Betreiber großer Elektrolyseure dazu über, sich ganze Windparks mit vielen WEA exklusiv zu reservieren. Der grüne Strom dieser Anlagen wird dann vom Markt genommen und der Anteil von EE-Strom, der auf den Markt kommt, sinkt. Unser Strommix wird schlechter und das trifft auch die CO2-Bilanz unserer BEV. Nur damit Wasserstoff aus viel Strom hergestellt wird. Ist das sinnvoll? Wenn der Wasserstoff eingesetzt wird, wo er unverzichtbar ist: JA. Wenn der Wasserstoff aber 3-4mal effizientere Akku-Fahrzeuge verdrängt: NEIN.
Deshalb, und das war das Fazit meines langen posts oben, ist es nicht wünschenswert, immer neue H2-Tankstellen zu bauen — exklusiv für Pkw (!). Das ist vergeudetes Geld, für das es sinnvollere Verwendungen gibt. Es fehlt nicht an H2-Tankstellen — es gibt viel zu viele.

Sun May 29 16:56:45 CEST 2022    |    Alexander67

Ob man solche Anlagen wirklich durchgängig betreiben muss ist sehr von der Technologie abhängig.

Man kann in solchen Anlagen auch mit Akkus arbeiten.
Um allzu häufiges hoch und runter fahren der Anlage zu vermeiden. Die Anlage startet nur mit relativ vollem Akku und fährt bei zu geringen Akku Ladezustand wieder runter.

Solche Anlagen benötigen aber tatsächlich ausreichend hohe (temporäre) Überproduktion von PV und Windkraftstrom.
Aktuell also eher noch nicht.
Bzw. noch nicht viel.

Sun May 29 18:26:44 CEST 2022    |    Schwarzwald4motion

Zitat:

@Old Faithful schrieb am 29. Mai 2022 um 16:11:28 Uhr:


..Die Dinger müssen rund um die Uhr laufen…

Das betrifft sehr viele Energiequellen und Wirtschafts-Zweige, genau diese Denke hat dazu geführt dass man erforderliche Speichertechnologien und Stromsparstrategien nicht entwickelte.

Wir werden nicht umhinkommen genau solche arbeitsteiligen Abläufe zu entwickeln je nachdem wie der Energiepreis akut steht.

Das alles wird ohne intelligente „Symbiosen“ extrem teuer.

Sun May 29 19:23:55 CEST 2022    |    Alexander67

Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 29. Mai 2022 um 18:26:44 Uhr:



Zitat:

@Old Faithful schrieb am 29. Mai 2022 um 16:11:28 Uhr:


..Die Dinger müssen rund um die Uhr laufen…

Das betrifft sehr viele Energiequellen und Wirtschafts-Zweige, genau diese Denke hat dazu geführt dass man erforderliche Speichertechnologien und Stromsparstrategien nicht entwickelte.

Wir werden nicht umhinkommen genau solche arbeitsteiligen Abläufe zu entwickeln je nachdem wie der Energiepreis akut steht.

Das alles wird ohne intelligente „Symbiosen“ extrem teuer.

Ja, sehe ich so ähnlich.

Es das dämlichste künstlich aus Strom Methan zu erzeugen und zeitgleich aus Gas schon oder noch immer Strom.

Es muss also auch Akkus geben.
Oder kinetische Speicher oder welche die Lasten in die Höhe ziehen oder....

Man wird aber langfristig nicht die komplette Überschussenergie aus PV und Windkraft in Akkus speichern können.

Unterm Strich.
Systeme zur H2 oder Methan Erzeugung können nicht dauerhaft laufen.

Sun May 29 23:19:53 CEST 2022    |    SimplyJ

Zur Tankstellensituation:
Die Karte von H2 Mobility zeigt nicht alle geplanten bzw in Bau befindlichen Tankstellen, sondern nur Die von H2 Mobility. Ich weiß, dass GP Joule und EWE mindestens 10 baut welche nicht verzeichnet sind und bis spätestens 1. Quartal 2023 in Betrieb gehen sollen. Darunter z.B. auch in Kiel und Lübeck.
Phillips 66, das ist der Mutterkonzern von Jet, hat gerade erst bekannt gegeben, dass sie bis 2026 über 250 Tankstellen in D, DK und AUT mit H2 ausrüsten bzw neu bauen wollen. H2 Mobility rüstet die vorhandenen Tankstellen für LKW um.
Als Toyota den Prius herausbrachte, wurde darüber gesagt, dass die Technik sich nicht durchsetzen wird.
Nun hat so ziemlich jeder Hersteller einen Hybriden im Angebot und trotz BEV wird die Technik weiterentwickelt.
Die BZ-Technik wird nun nicht mehr so halbherzig wie vor 20 Jahre weiterentwickelt und es werden mit Sicherheit genauso große Entwicklungssprünge wie bei den Akkus gemacht. Ebenso bei der Verdichtung und dem Transport. Bisher hatte man sich kaum Gedanken darüber gemacht, weil man es nicht brauchte. Jetzt sieht es aber anders aus. Die Industrie verlangt nach Alternativen zu Erdgas und Kohle. H2 bietet sie. Im Windschatten der Industrie sind die Entwicklungen für Fahrzeuge praktisch ein Nebenprodukt. LKW, Busse und Müllfahhrzeuge werden bereits produziert. Bosch hat eine Möglichkeit gefunden Tankstellen günstiger und Wartungsärmer zu machen.
Marokko ist nicht das einzige Partnerland. Mit Namibia und Australien wurden bereits Kooperationsverträge geschlossen. Das Beispiel Australien zeigt, dass die Erzeugung von H2 kostengünstig machbar ist. Es gibt genug Sonne und Fläche für PV Anlagen. Die Stahlwirtschaft wird kaum dorthin abwandern, weil dort bereits eine funktionierende Stahlproduktion besteht und vor Ort riesige Erzvorkommen vorhanden sind. Tankschiffe können umgebaut werden. Vor 100 Jahren hätte man nicht gedacht, dass es mal riesige Tanker für Öl und Gas geben würde.
Man sollte keinesfalls die Entwicklungen aufgeben, nur weil es Momentan nicht Kostengünstig ist. Das haben wir beim BEV auch zuerst gedacht. Beim Transrapid haben wir schon den Fehler gemacht eine Spitzentechnologie fallen zu lassen. Die Asiaten (China und Japan) sehen das Potenzial und verfolgen es weiter. Wir sitzen auf dem Know How und fallen Technologisch zurück. Die ehemalige Bundesregierung hat es geschaft, die Produktion von PV und WK Anlagen in Deutschland nahezu zu stoppen. 90% aller PV Anlagen kommen nun aus China.
Warum sollen wir wieder eine mögliche Zukunftstechnik den Asiaten überlassen?

Mon May 30 06:54:47 CEST 2022    |    Alexander67

Zitat:

@SimplyJ schrieb am 29. Mai 2022 um 23:19:53 Uhr:


......Vor 100 Jahren hätte man nicht gedacht, dass es mal riesige Tanker für Öl und Gas geben würde.
Man sollte keinesfalls die Entwicklungen aufgeben, nur weil es Momentan nicht Kostengünstig ist. Das haben wir beim BEV auch zuerst gedacht. Beim Transrapid haben wir schon den Fehler gemacht eine Spitzentechnologie fallen zu lassen. Die Asiaten (China und Japan) sehen das Potenzial und verfolgen es weiter. Wir sitzen auf dem Know How und fallen Technologisch zurück. Die ehemalige Bundesregierung hat es geschaft, die Produktion von PV und WK Anlagen in Deutschland nahezu zu stoppen. 90% aller PV Anlagen kommen nun aus China.
Warum sollen wir wieder eine mögliche Zukunftstechnik den Asiaten überlassen?

Doch, vor 100 Jahren war es absehbar dass mehr und mehr Rohöl Produkte benötigt werden.

Und es fehlt natürlich auch dass es jetzt keine Produktion von Windkraftanlagen mehr in Deutschland gibt.

Mon May 30 07:04:49 CEST 2022    |    SimplyJ

ok,sagen wir vor 130 jahren war es kaum vorstellbar.

Die Windkraftanlagen habe ich erwähnt. WK = Windkraft

Mon May 30 07:11:02 CEST 2022    |    Schwarzwald4motion

Danke jetzt weiß ich wieder dass ich alt geworden bin 😁

Mon May 30 11:23:46 CEST 2022    |    jennss

Evtl. könnte H2 bei LKWs noch Karriere machen. Aber auch da gibt es Konkurrenz von der Batterie:
https://ecomento.de/.../

Die Grafik zur Effizienz Bev vs. H2 ist interessant.
j.

Mon May 30 12:09:53 CEST 2022    |    Alexander67

Zitat:

@jennss schrieb am 30. Mai 2022 um 11:23:46 Uhr:


Evtl. könnte H2 bei LKWs noch Karriere machen. Aber auch da gibt es Konkurrenz von der Batterie:
https://ecomento.de/.../

Die Grafik zur Effizienz Bev vs. H2 ist interessant.
j.

Es geht eben nicht nur um Effizienz.
Es geht auch um Kosten und Ladezeiten.
OK, Zeit ist Geld. Also doch nur Kosten.

Auf Kurz- und Mittelstrecke bis (ähm spontan geschätzt) 200km sind BEV bestimmt unschlagbar. Einmal vollladen und fahren und wieder laden. Muss auch kein Schnelllader sein.

Schwieriger wird es bei Langstrecken.
Hier würde ich keine Prognose mehr wagen.
Früher dachte ich es würde bald der Wunderakku kommen Brennstoffzellen für mobile Lösungen unnötig macht.
Aber da werden seit 10(?) Jahren immer wieder neue angekündigt und dann kommt nichts mehr.

Für stationäre Lösungen sehe ich sowieso Bedarf an Brennstoffzellen.
Ob jetzt H2 oder Methan oder Alkohol oder....

Aktuell sehe ich eh zu wenige Tankstellen für H2.
Da lohnt es sich nicht weiter darüber darüber nachzudenken.

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