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Mon Jan 06 16:50:40 CET 2020    |    ElHeineken    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Abdichtung, Beton, Bitumen, Durchbruch, Erde, Garage, Zement

In einem Blogeintrag vom August 2017 findet sich folgender Satz:

 

"Jetzt fällt einem erst so richtig auf wie gammelig die Wände sind. Bevor die Regale aufgebaut werden muss hier unbedingt geputzt und gestrichen werden"

 

Mehr als zwei Jahre später dann endlich der erste Schritt auf diesem Weg: Die Abdichtung der Garagendecke, denn wie schon die Ärzte sangen "Du bist immer dann am besten wenn dir keiner ins Regal pisst" :D

 

Ein Eimer für nasse TageEin Eimer für nasse TageSeit Anbeginn der Zeit (OK, seit Übernahme der Garage) tropft es bei stärkerem Regen durch das Dach der selben. Das ganze immer mit einer leichten Zeitverschiebung da es eine Weile dauert bis es durch ca. 1 Meter Erde seinen Weg findet. Tropfen tat es an einem Durchbruch für Gas und Wasser der nicht wirklich fachmännisch ausgeführt war.

 

Von unten ist nicht viel erkennbar, insbesondere nicht wie und wo da abgedichtet wurde. Etwas seltsam ist die Sache allerdings schon da die Gasleitung ja zum Gasanbieter gehört und der macht eigentlich keine Murkslösungen.

 

Blick nach obenBlick nach obenAndererseits gehen dort auch noch zwei Wasserleitungen sowie vier Telefondrähte mit durch, das würde ein Gasanbieter eher nicht machen. Ob da was gemauschelt wurde? Wir werden es wohl nie endgültig heraus finden.

 

Wo ist eigentlich das Problem mit dem Wasser? Zuerst wäre da mal die Regentonne die es benötigt um das anfallende Wasser aufzufangen. Die nimmt viel Platz weg ist aber notwendig sofern man keine andere technische Lösung hat.

 

Wie geht man das ganze jetzt an? Erst mal von oben aufbuddeln. Problem dabei:

Wo ist das auf der Grassfläche und wie tief unter der Erde?

 

Von unten ..Von unten .... und oben.. und obenDazu grob abgemessen (um sicher zustellen dass man auch im Rasen und nicht im Hang landet) dann beim Nachbarn eine Stahlstange ausgeliehen.

 

Die Stange wird von unten durch das Loch getrieben bis sie oben wieder heraus kommt – genauer kann man die Stelle nicht lokalisieren.

 

Es stellte sich schnell heraus, dass ca. ein Meter abzutragen ist.

 

Da genügt ein kleines Loch leider nicht aus und es wurde auf einen Quadratmeter vergrößert. Der Kubikmeter Erde der dafür zu bewegen war wiegt ca. 1,3 t da wundert man sich nicht warum man am Abend fertig wie ein Schnitzel ist.

 

StaubsaugereinsatzStaubsaugereinsatzZum Einsatz kam neben Schaufel und Spaten auch der Industriesauger da er die trockene Erde vorzüglich nach oben transportiert ohne ständig eine Schicht Dreck im Loch zu lassen. Nicht zu vernachlässigen wenn man die Rohre sauber bis zum Garagendach freilegen will.

 

Neben Wasser und Gas gingen ja noch elektrische Drähte hindurch deren (sehr massives) Kunststoff-Leerrohr erst einmal gekürzt werden musste. Eventuell wurde auch auf diesem Weg Wasser an den Durchbruch geleitet? Ein weiteres ungelöstes Rätsel.

 

Der Durchbruch besteht aus einem einbetonierten Abwasserrohr aus Keramik, was erst mal eine gute Sache ist. Das Rohr ist durch die Glasur wasserdicht und kann damit keine Feuchtigkeit um eine Abdichtung herum führen (im Unterschied zu einem einfachen Loch im Beton).

 

Alles gereinigtAlles gereinigtDie alte Abdichtung bestand jedoch nur aus PU-Schaum, was insbesondere im Zusammenhang mit den Wasserleitungen aus PE nicht klappen kann denn der haftet nicht auf PE, was beim Entfernen auch schön zu beobachten war.

 

Nach entsprechender Reinigung und provisorischem Zustopfen alle Löcher zwischen den Rohren wurde nun zuerst ein “Deckel” aus Schnellzement angefertigt. Dieser verbindet sich mit der Bruchkante des Abwasserrohrs und bildet so einen stabilen Abschluss (immerhin kommen ja noch 1,3 t Erde und Sand drauf).

 

ZementdeckelZementdeckelNach einem Tag trocknen wurde der Rand des Deckels getrimmt und ein größerer Bereich um den Durchbruch herum freigelegt und gereinigt. Anschließend folgte der erste von vier Anstrichen mit Bitumenlack um sicher zu stellen, dass alle Übergänge dicht sind und es auch zukünftig bleiben.

 

Die Wahl fiel auf Bitumenlack da alle anderen Dichtungsmittel auch nicht auf PE haften und damit nicht besser als der PE-Schaum gewesen wären. Bitumen können Weichmacher aus dem PVC der Gasleitungsumwickelung herausziehen. Dies sollte aber kein großes Problem sein da das Klebeband nur zur Fixierung der Korossionsschutzbeschichtung auf dem Rohr dient.

 

Die erste LageDie erste LageZwischenzeitlich war Regen und eine reguläre Arbeitswoche angesagt und so musste die Grube erst einmal weiträumig abgedeckt werden. Das Trocknen der Bitumen dauerte dementsprechend lange aber irgendwann war auch das vollbracht.

 

Gegen Ende kamen uns noch einmal Zweifel da die Bitumen auch nach intensivem Trocknen immer noch leicht klebrig waren und sich bei Kontakt mit Wasser wieder braun färbten. Entwarnung gab es hier vom Architekten in der Familie: Das sei ganz normal.

 

Dunkel, also getrocknetDunkel, also getrocknetDann kam der große Moment in Zusammenarbeit mit einer Gießkanne voller Wasser. Die Brühe stand regungslos oben im Loch (anders als bei einem ersten Versuch nur mit dem Zementdeckel – es waren noch zwei kleine Löcher da) und nach einem Sprint in die Garage: Alles trocken :)

 

Nun nur noch alles wieder zu buddeln (unten erst Sand, oben die Erde) und hoffen das es auch dicht bleibt. Auch wenn der Rasen gelitten hat so hoffen wir doch, dass er schnell wieder nachwächst. Auch nach stärkerem Dauerregen bisher eine trockene Garage – die Zuversicht steigt.

 

So weit, so gutSo weit, so gutMit so viel Erfolg im Rücken geht es nun also daran endlich die Wände zu streichen und anschließend Regale aufzubauen. Wird vielleicht wird das ganze doch in absehbarer Zeit noch etwas ..

 

Jetzt mal sehen ob mir Motortalk den Artikel wegen Themenfremdheit rausschmeißt aber ich versuche das mal nicht zur Regel werden zu lassen (nur noch die Regale und die Werkbank, dann war es das erst mal wieder mit den Bauthemen).

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Mon Jan 06 16:59:30 CET 2020    |    ToledoDriver82

Ich empfehle 1K Flüssigkunststoff ;) der verträgt sich mit so gut wie allem, ist beständig und macht fast alles mit...wir reparieren damit praktisch alles auf und am Dach, auch bei Neubauten wird er mittlerweile verwendet und der ist in kurzer Zeit so trocken das man weiter arbeiten kann.

Mon Jan 06 17:13:07 CET 2020    |    ElHeineken

Bin ich auch drüber gestolpert, bilde mir aber ein es hätte da Probleme mit PE und/oder Bitumen geben. Vielleicht habe ich auch einfach nur zu wenig recherchiert. Naja, nun isses ja dicht :)

Mon Jan 06 17:19:37 CET 2020    |    ToledoDriver82

Wir dichten damit sogar bei Flachdächern ab ;) auch bei Schweißbahn. Aber auch beim nachträglichen einbauen von Durchführungen, Dachfenster, Befestigungen auf solchen Dächern, kommt heute häufig Flüssigkunststoff zum Einsatz. Gerade bei unterschiedlichen Werkstoffen wo ein abdichten schwierig ist oder gar nicht möglich, wird immer häufiger auf das Zeug gesetzt...natürlich weil es auch schnell und recht einfach zu verarbeiten ist im Vergleich zu anderen Varianten. Selbst Blecheeindeckungen oder Dachrinnen werden damit repariert wenn andere Sachen zu aufwendig/teuer sind.

 

Aber, tauschen hät ich nicht wollen, das freilegen ist immer der schlimmste Teil :D

Mon Jan 06 17:27:34 CET 2020    |    ElHeineken

Oh, ja. Hoffe daher auch, dass ich recht lange auf eine Nachabdichtung verzichten kann :D

Mon Jan 06 17:35:28 CET 2020    |    ToledoDriver82

Wenn nicht, du hast ja jetzt nen Plan und weißt schon mal wie es geht :D

Sat Jan 11 14:16:52 CET 2020    |    TTS Zaskar

läuft bei Euch....

Sun Jan 12 19:32:18 CET 2020    |    Trackback

Kommentiert auf: ElHeineken:

 

Honda NSX - Garagenmöbel

 

[...] Nach dem Anstreichen der Garagenwände wurde es Zeit die schon vor zwei Jahren gekauften Regale endlich mal aufzubauen.

 

Hier zeigte sich schön, [...]

 

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