Fri Jun 17 22:21:06 CEST 2022 | jennss | Kommentare (376)
Was macht euch mehr Fahrspaß?Neulich hatte auf Instagram @automotorundsport gefragt, welches Auto man man vorziehen würde: Den BMW M760e xDrive (Hybrid) oder den i7 xDrive 60. Ich schrieb drunter, dass ich den rein elektrischen i7 vorziehen würde, weil 100% elektro mehr Spaß macht. Ein anderer schrieb drunter: "Das ist ja wohl ein Witz".
Ich sehe, dass viele Leute mit Elektro nicht gerade Fahrspaß verbinden. Sie sehen, dass die E-Autos häufig in der Höchstgeschwindigkeit limitiert sind, keinen Sound bieten und schwerer sind als Verbrenner. Nach bisherigen Maßstäben folgt daraus, dass E-Autos weniger Spaß machen müssen. Doch so einfach ist die Sache nicht... Ich denke, der Antwortende bei Instagram ist noch kein E-Auto gefahren.
Ich bin in den letzten zwei Wochen nach langer Zeit mal wieder zwei Verbrenner mit Automatik gefahren. Der eine war ein Passat 2,0 TDI 4Motion mit 190 PS. Der andere war ein Porsche Boxster GTS 4.0 mit 400 PS Sauger und PDK. Diese Probefahrten haben mir gezeigt, dass beim Verbrenner mit Automatik ein gutes Stück Sportlichkeit gegenüber dem Elektroantrieb fehlt. Das Ansprechen auf Gaspedal Befehle ist durch das erforderliche Zurückschalten derart verzögert, dass eine schnelle Reaktion nicht so einfach funktioniert. Wir sind mit dem Boxster auf der Autobahn z.B. etwa 100 km/h gefahren und bei Vollgas musste erst vom 7. in den 3. Gang zurückgeschaltet werden (im Sport Plus-Modus vom 5. in den 3.), was ein bis zwei Sekunden gedauert hat. Das empfand ich als starke Spaßbremse, selbst beim 400 PS-Sauger, der dafür eigentlich nichts konnte. Die einzige Möglichkeit, um eine schnellere Reaktion zu haben, ist der Wechsel in den manuellen Modus. Das erscheint mir aber auch irgendwie wie eine Notlösung. Beim Verbrenner würde ich daher eigentlich immer eine Handschaltung bevorzugen. Der Handschalter kommt zwar auch nicht an die Rektionsfähigkeit von E-Motoren heran, aber immerhin besser als eine Automatik. Auf der Rennstrecke jedoch dürfte die verzögerte Reaktion nicht mehr so bedeutsam sein, da man dort meistens hochdrehend unterwegs ist.
Übrigens empfand der Passatfahrer, der danach noch unseren ähnlich starken ID.3 gefahren ist, den ID.3 wesentlich dynamischer als seinen leichteren Passat.
Ich finde die Gaspedalreaktion ist etwas elementar Wichtiges für das sportliche Fahrgefühl. Eine lange Verzögerung ist echt störend und abtörnend. Weiterhin liegt beim E-Auto zu jeder Zeit ein hohes Drehmoment an. Es braucht kein Turboloch überwinden. Selbst auf der Autobahn finde ich das schnelle Ansprechen sehr vorteilhaft. Es geht mir also keineswegs nur um das Anfahren, sondern vor allem um die Zwischenbeschleunigung.
Beim tatsächlich höheren Gewicht eines E-Autos wird ein guter Teil durch den tiefen Schwerpunkt des Autos mit Akku im Fahrzeugboden kompensiert. Zumindest die Seitenneigung ist damit eher geringer als beim Verbrenner (Vergleich ID.3 vs. Golf). Ein Taycan hat z.B. einen niedrigeren Schwerpunkt als ein 911er.
Beim Sound ist der Verbrenner jedoch schlicht überlegen. Es gibt zwar künstliche Sounds für e-Autos, aber das ist irgendwie auch nicht so echt, wobei ich das gehörlos nicht wirklich einschätzen kann. Bitte schreibt dazu mal eure Eindrücke. Zum Taycan und anderen gibt es ja in der Aufpreisliste extra solche Fahrgeräusche (ich meine jetzt nichts das Avacs bei langsamem Tempo für Fußgänger).
In der Summe muss man also mehrere Aspekte betrachten und ich liste nach meinem Gefühl mal nach Bedeutsamkeit für sportliches Fahren auf:
Es gibt ja oft Daten zu 80-120 km/h, jetzt auch immer öfter mit Automatik. Ich frage mich dabei, wie gemessen wird. Ist der Startzeitpunkt der Messung das Runterdrücken des Gaspedals oder der Beginn der Beschleunigung? In erstem Falle haben Verbrenner eigentlich große Nachteile ggü. E-Autos, denn gerade zum Überholen ist ein E-Auto ja sehr gut geeignet, weil es so schnell reagiert, besser noch als ein Verbrenner, der bereits in den richtigen Gang runtergeschaltet wurde.
Was ich hier unberücksichtigt lassen wollte, ist der Punkt, dass bei E-Autos die Auswahl noch nicht sehr groß ist, d.h. es sind leider noch keine reinen Sportwagen auf dem Markt. Mir geht es hier im den Antrieb selbst.
Wie empfindet ihr den E-Antrieb für sportliches Fahren? Ist er besser, schlechter oder gleichgut, nur anders? j. |
Sun Jun 19 00:33:53 CEST 2022 | jennss
Das Model S ist, denke ich, im Laufe der Jahre verbessert worden. Die 7:35 min. auf dem Nürburgring sind schon ein sehr ordentlicher Wert, nur 6 Sek. hinter dem schnellsten Viertürer überhaupt (Panamera Turbo S). Die 1020 PS sind Peakleistung, nicht die Dauerleistung. Von daher lässt sich das nicht so direkt vergleichen.
Bei Zeperfs ist der Bereich über 200 km/h leider nicht drin. Aber bis dahin ist die Sache klar: Das Model S Plaid braucht bei 0-200 km/h 6,6 Sek. und dein CL600 15,0 s.:
https://zeperfs.com/en/duel9231-3625.htm
Bis 240 km/h wurde gemessen:
https://zeperfs.com/en/fiche9231-tesla-model-s-plaid.htm
9,4 s. bei 0-240 km/h. Das ist doch gar nicht so schlecht. Der CL600 braucht 9,9 s. bei 0-160.
Ist dein CL600 nicht auf 250 km/h limitiert? Bei Zeperfs habe ich den stärksten CL600 (517 PS) rausgesucht.
Wie gesagt, du bist wahrscheinlich nicht den Plaid gefahren. Ich denke, der ist fahrwerksmäßig bestimmt nicht so schlecht. Tesla hat auch gelernt. Gibt es einen Messwert vom CL600 auf dem Nürburgring?
j.
Sun Jun 19 01:49:55 CEST 2022 | Gravitar
Das ist auch eine schwere Karre (CL600) mit nicht unbedingt idealen Bedingungen für die Kurvenhatz, insofern wird der da auch nicht gerade exzellent aussehen. Zudem ist er hinterradgetrieben, die Leistung verraucht also diesseits der 200km/h in durchdrehenden Rädern bei Volllast. Das letzte Mal passiert das bei etwa 190km/h, wenn der Wandler von der dritten in die vierte Stufe schaltet und die begrenzten 1.000Nm nochmal über die Hinterachse herfallen. Der Motor ist gut für 850PS und 1.300Nm, ist aber nicht gut für das Getriebe, deshalb habe ich es bei 650PS und 1.000Nm belassen. Die V-max ist nicht mehr limitiert, mehr als 330km/h bin ich wegen der Reifen noch nicht gefahren, er ist dann aber noch nicht am Ende.
Die stärksten CL600 sind im übrigen die Rocket von Brabus, je nach Übersetzung auch über 370km/h schnell (als CLS und als CL) Gängige Tuner fragen nur, wieviel Drehmoment und Leistung programmiert werden sollen. Zwischen Serie und 900PS/1350Nm machen die dir alles mit Eintrag. Wie geschrieben, bis 200km/h fahren dir viele Allradler traktionsbedingt davon, ab 250km/h wirds lustig im CL. Man kann Vivaldi leise lauschen, mit der Begleitung sprechen ohne die Stimme zu erheben und hinten bleibt nix dran, auch kein Porsche Turbo o.ä. Gemessen sind 100-200 etwa 8-8,5s je nach Traktion und 0-100 etwa 4,5s zusammen 12,5s. Die Zeit des CL schlägt jenseits der 200 oder 300km/h, wenn erstmals die volle Leistung bei guter Witterung auf die Strasse gebracht wird. Braucht man nicht, ist aber eindrucksvoll und für mich schön, das mal erlebt zu haben. Da kommt wohl nix mehr nach und absehbar wird man so nicht mehr fahren dürfen. Deshalb danke für die Zeit und die Möglichkeit, zur richtigen Zeit leben zu dürfen......
Gruß
Gravitar
Sun Jun 19 05:45:28 CEST 2022 | Swissbob
@jennss schrieb am 19. Juni 2022 um 00:13:47 Uhr:
Ich fahre seit fast 3 Jahren den e-tron 55 und hab in deiner Umfrage dennoch den Verbrennungsmotor gewählt.
Sun Jun 19 06:42:08 CEST 2022 | Goify
Wenn nicht ein merkwürdiger Zufall kommt, wüsste ich nicht, wie ich vorher ein E-Auto fahren sollte. Mein Bruder steigt demnächst auf Pickup um und unser 17 Jahre alter Forester wird gerade komplett saniert. Einfach so ins Autohaus zum Rumfahren gehe ich nicht, da muss schon das Leasingende anstehen.
Sun Jun 19 09:04:58 CEST 2022 | Batterietester133717
Die Frage ist, hat jemand schon mal ein Sport-eAuto gesehen? Ich nicht. Mein Polestar ist eine Familien Limo, das Model S eine Reiselimousine und der Taycan eine Rentnerschaukel.
Mein Polestar wiegt über 2,2t nicht nur wegen dem Akku, das sind auch gefühlt 100 Elektromotoren für allen möglichen Schnickschnack verbaut. Die Akku kommt auf 700 kg, der Rest vom Auto wiegt 1500kg.
Irgendwann wird es auch eAutos im Stil einer Lotus Elise geben. Mit einer eElise fährt man keine 500km am Stück und dafür tut es ein kleiner, leichter Akku. Die muß auch nicht krampfhaft 1000kg wiegen, wenn es 1200 werden, wäre das auch ok. Die bekommt dann einfach etwas mehr Leistung, was bei eAutos kein Problem ist.
Es würde reichen wenn die 5 Runden auf der Nordschleife schafft.
Sun Jun 19 09:43:26 CEST 2022 | Andreas4
Mal angenommen, 1200kg fiktiver E-Sportwagen mit wieviel Leistung? 200kW, wahrscheinlich eher mehr? Es soll ja ein Sportwagen sein...
Den müsste man für fünf Runden Nordschleife, also über 100km mit gebremsten Schaum "um den Kurs tragen" wenn der Akku leicht bleiben soll um die Gewichtsvorgabe halten zu können.
Grossartige Veränderung vom Gewichts-/Kapazitätsverhältnis der Akkus, die das ganze signifikant verändern könnten, sind eine Weile eher nicht zu erwarten.
Sun Jun 19 10:14:01 CEST 2022 | E500AMG
Wieder mal ein sinnvolles Thema. Ich frage mich dabei immer, weshalb der Umbruch vom Verbrenner zum E-Auto aufgezwungen wird. Ah ja, da war ja was - die Umweltverschmutzung durch Abgase. Da fing man an eine Alternative zum Verbrenner zu bauen, welche wenig Strom aus erneuerbaren Energien verbrauchen sollen. Nun baut man E-Autos, Eins schneller als das Andere. Da verpufft der Öko-Gedanke.
Und wo soll an einem Passat TDI mit 190 PS Fahrspaß entstehen?? Den Hausfrauenporsche mit 400 PS kenne ich nicht, sollte aber dennoch einigermaßen voran gehen.
Geht es denn beim E-Auto nur um Sekunden / Zehntel Sekunden Vorsprung? Ist wieder einmal ein Äpfel mit Birnen Vergleich: ein Sauger-Benziner gegenüber einem E-Auto mit reichlich mehr Drehmoment.
An einem guten Verbrenner mit ordentlichen Genen kommt kein E-Auto vorbei - vor allem beim Thema Fahrspaß.
Sun Jun 19 10:22:46 CEST 2022 | Batterietester133717
Ich rechne eher mit 400kW und mehr. Mein Polestar hat vor eine Weile ein 50 kW Software-Update erhalten und seither hat er 350kW. Einfach so.
Mehr Leistung beim Verbrenner bedeutet entweder ist das ein Motörchen was irre aufgeladen ist oder es ist ein Motor (V8 aufwärts) der ebenfalls mit einer Menge Gewicht daher kommt.
Sun Jun 19 10:25:11 CEST 2022 | Goify
Die kleinen sparsamen E-Autos werden sicherlich noch kommen, aber eben erst in der Zukunft. Wie schon weiter oben geschrieben, warte ich auf den VW ID.2. Der e-Corsa läuft ja schon recht erfolgreich, hat nur leider einen etwas kleinen Akku für mich, wie auch der Honda E.
Sun Jun 19 10:30:49 CEST 2022 | tomcat092004
Was heißt denn Fahrspaß?
Ein Wort, mit dem jeder um sich wirft, aber jeder etwas anderes darunter versteht.
Allein deswegen ist die Diskussion schwer zu führen.
Fahrspaß bedeutet für mich nicht die pure Leistung oder das Leistungsgewicht.
Der Motor muss ausreichend sein, um gut beschleunigen zu können. Ein weiterer Punkt ist das Ansprechverhalten beim Tritt auf das rechte Pedal. Es sollte direkt reagieren und nicht erst ein gefühltes Jahrhundert später, wie bei einer der ersten A-Klassen, die ich mal fahren musste. Grausam
Das Fahrzeug selbst sollte agil sein, damit es zum Kurvenräubern taugt. Da fallen so manche hubraumstarken Limousinen raus. Die wären auf der Geraden schneller, aber geradeaus kann jeder und Spaß machen mir die Kurven.
Was natürlich nicht fehlen darf, ist ein schöner Klang. Da ist das Defizit der E-Fahrzeuge, denn die haben keinen.
Edit:
Ein Argument für E-Fahrzeuge ist das Ansprechverhalten des Pedals und die Maximalleistung auch aus dem Stand heraus.
Zweites egalisiert sich aber auf der LS oder AB.
Sun Jun 19 10:35:22 CEST 2022 | tomcat092004
Es ist wie immer.
Am Anfang ist es etwas für Enthusiasten, die es sich leisten können oder wollen.
Für die breite Masse kommt erst später, wenn die Produktionskosten gesenkt werden können.
Im Moment stehen wir da zwischen Enthusiasten und breiter Masse. Da die Infrastruktur für die breite Masse fehlt, wird es auch nichts mit der Erfüllung für die breite Masse. Die Preise sind ebenfalls noch zu hoch im Vergleich um als Argument pro E-Auto zu tendieren. Die Prämie ist kein Dauerläufer und findet deshalb in meiner Betrachtung keine Beachtung.
Sun Jun 19 10:37:59 CEST 2022 | Batterietester133717
Überhaupt nicht. Mein 350 kWh Polestar hat sich bei der letzten Langstrecke (volle Autobahn, etwas Stau, max 130 km/h, schneller war kaum möglich) gerade mal 16 kWh auf 100km genehmigt. Das entspricht etwa 2 Liter auf 100km beim Verbrenner.
Es kommt eher so dass Leistung kein Merkmal von exklusiven Autos mehr sein wird.
Da bin ich mir nicht sicher. Warte mal bis es einen BMW iZ oder eine eElise gibt.
Und das Gekreische eines Audi R8 der nicht vom Fleck kommt, wirk irgendwie erbärmlich. Noch besser ein BMW M4 den ich mal durch eine Autobahnauffahrt gescheucht habe. Auf dem Beschleunigungsstreifen hat der gekrischen wie eine abgestochene Katze. Ich bin gemütlich hinterher gezuckelt.
Viel Gebrüll und nichts dahinter ist doch kein Fahrspaß.
Sun Jun 19 10:53:54 CEST 2022 | jennss
Ok. Du meinst, ein Audi Q7 55 TFSI quattro tiptronic würde wahrscheinlich mehr Fahrspaß machen? Was war für dich das ausschlaggebende Argument für den E-Tron?
j.
Sun Jun 19 11:06:53 CEST 2022 | jennss
Ja, da muss noch mehr kommen. Von Mini wird wohl bald ein Auto mit mehr kWh kommen, auch als Cabrio.
Beim Honda-e hat man es verzapft. Der könnte einiges günstiger sein, wenn man ihn normal gebaut hätte, ohne komische Spiegel, Displays etc. Und als Zweisitzer-Cabrio könnte man da gut 60 kWh reinpacken.
Bei Kleinwagen würde ich 4-Sitzer draus machen mit großem, hohem "Mitteltunnel", in dem viel Akku steckt.
Aktuell ist der ID.3/Born der einzige mit ordentlicher Reichweite (420 km WLTP-Reichweite) für unter 28000 € (nach Abzug der Umweltprämie).
j.
Sun Jun 19 11:11:02 CEST 2022 | Swissbob
Der wäre zu durchzugsschwach, ein SQ7 hätte besser gepasst.
Ich habe mich damals bewusst für ein Elektroauto entschieden, weil ich dieses einzigartige Fahrerlebnis haben wollte. Zuvor hatte ich die Möglichkeit einen Tesla X zu fahren.
Das Auto fährt in der Summe aller Eigenschaften grossartig, er gleitet wie eine schwere Limousine.
Allerdings nerven mich mittlerweile die VAS und das fehlende Schiebedach.
Die Reichweite ist mir mittlerweile auch etwas zu klein.
Weshalb ich mir bereits überlege welches Elektroauto als e-tron Ersatz in Frage kommen könnte.
Sun Jun 19 11:11:21 CEST 2022 | jennss
Ja, das Ansprechverhalten ist besonders auf der Landstraße von Vorteil und auch noch auf der Autobahn.
Maximalleistung aus dem Stand haben E-Autos auch nur mit guter Traktion. Ein EQA 250 mit Frontantrieb ist bis ca. 30 km/h deutlich runtergeregelt.
j.
Sun Jun 19 11:17:43 CEST 2022 | jennss
Zu dem wäre der E-Tron S das Pendant. Welcher macht da mehr Fahrspaß?
Das ist ja auch eine Form von Fahrspaß .
Bei einem großen SUV mit viel Reichweite führt aktuell wohl kein Weg am BMW iX vorbei.
j.
Sun Jun 19 11:18:05 CEST 2022 | E500AMG
Ich bin da echt nicht Elektro-Fit in Sachen Leistung, Drehmoment... nur liest man oft wie viel Drehmoment und Leistung so ein oller Tesla bringt. Da steht dem Gegenüber ein 400 PS Motörchen. Welches E-Modell hat an die 1.000 und mehr NM? Hatte ich irgendwo mal gelesen. Da wäre wohl ein ehrwürdiger Gegner ein Bugatti Veyron und keine Spielzeugmotoren mit 6 oder 8 kleine Töpfen.
Ich hatte SL65 AMG, C6 Z06 - das man auf der Straße das ein vergleichbares Fahrzeug begegnet, welches in etwa der gleichen Liga fährt ist so ungewiss winzig. Und es gibt immer einen Schnelleren! Und hier feilt man an Zehntel Sekunden, welches dadurch mehr Fahrspaß bereitet. Das ist Autoquartett spielen, oder am Stammtisch würde man es Schwanzvergleich nennen.
Und was zu Henker ist Polestar??
Und zum Fahrspaß gehört auch der gute Ton - künstlich? Nein Danke, ist nicht meine Welt. Dann zahle ich lieber 2 € / Liter x 20 - 30 Liter und habe Feeling.
Sun Jun 19 12:52:12 CEST 2022 | jennss
Ich würde sagen, die Zehntel sind gar nicht so wichtig. Das Ansprechverhalten wird nirgendwo gemessen, soweit ich weiß. Absolute Messwerte sagen m.E. längst nicht alles aus, weil darin ja nicht die Ansprechverzögerung enthalten ist.
j.
Sun Jun 19 12:59:40 CEST 2022 | E500AMG
Fahr mal was Richtiges, wo am Gas hängt und keine Spielzeugmotoren. Das ein TDI eine Ansprechverzögerung hat wird jedem bekannt sein.
Sun Jun 19 13:00:45 CEST 2022 | tomcat092004
Was ist was richtiges?
Frage für einen Freund.
Sun Jun 19 13:01:05 CEST 2022 | jodi2
Wie schon gesagt wurde, versteht ja jeder unter “sportlich” und “Fahrspaß” beim Auto ein bisschen was anderes. Ist auch völlig ok und nicht sinnvoll jedem und für alles die eigene Sichtweise aufzuzwingen.
Aber wenigstens vollelektrisch mal ausführlicher probieren, um sich ein eigenes Bild zu machen und dann entscheiden.
Wir fahren seit drei Jahren vollektrisch und sei zwei nur noch und bilden uns nicht ein, damit die Welt zu retten und leugnen auch nicht die Nachteile. Aber der “Fahrspaß” war für uns (zunächst unerwartet) so groß und das Fahrgefühl so “modern”. Zunächst kam es uns vor wie in einem Science Fiction Film (wer die mag, mag auch elektrisches Autofahren… ;-) ) und als wir uns dran gewöhnt hatten, war es andersrum so, dass uns unser, nein jeder Verbrenner wie ein prähistorischer Dinosaurier vorkam. Sei es der klappernde rüttelnde stinkige Motor (faszinierend, dass so ein komplexes Ding mit so vielen Mechanik so viele Jahre und km hält, für uns inzwischen wie Trabbi oder Dampfmaschine) oder dass es uns in der Seele weh tut, wenn die kinetische Energie beim Bremsen komplett ungenutzt vernichtet wird.
Die höhere Beschleunigung bzw. das immer gleich voll anliegende Drehmoment sind dazu beim E-Auto oft günstiges Abfallprodukt/kosten in der Herstellung im Vergleich zum Verbrenner kaum mehr. Allerdings merken das immer mehr Hersteller und kastierten ihre E-Autos künstlich bzw. schalten eigentlich in der Hardware schon vorhandene volle Leistung erst gegen Aufpreis frei.
Sun Jun 19 13:05:35 CEST 2022 | tomcat092004
Diese Kastration bringt in manchen Fällen eine höhere Reichweite.
Sun Jun 19 13:06:18 CEST 2022 | Alexander67
Das Ansprechverhalten zumindest beim Ampelstart kann man beim Verbrenner mit Schaltgetriebe massiv beeinflussen. Auch wenn es auf die Kupplung geht.
Hinfahren.
Handbremse.
"Leerlaufdrehzahl" per Pedal auf 3- oder 4-tausend anheben.
Kupplung schleifen lassen.
Grün ist das Signal um die Handbremse zu lösen und mit dem Spiel mit Gaspedal und Kupplung zu beginnen.
Sun Jun 19 13:14:20 CEST 2022 | Alexander67
So viel mehr Reichweite bringt das nicht.
Man kann eben etwas besser beschleunigen, aber auf realen Straßen geht man dann auch früher vom Gas
Viel wichtiger ist es doch nicht mechanisch zu bremsen.
Hier finde ich die Toyota Hybrid nicht so toll.
Jedenfalls ist der 2014er 3008 Diesel Vollhybrid den ich habe hier besser.
Über andere Fahrzeuge will ich jetzt hier nicht urteilen weil ich die nicht gut genug kenne.
Sun Jun 19 13:14:41 CEST 2022 | Goify
Bei 4.000 Umdrehungen kannst du auch einfach mit dem Fuß nach rechts vom Kupplungspedal runter gehen. Dann macht das Auto einen mächtigen Sprung nach vorne und stürmt davon.
Sun Jun 19 13:17:28 CEST 2022 | Alexander67
Kommt darauf an wie (gut) ASR bei dem Auto tickt
Sun Jun 19 15:07:41 CEST 2022 | Andreas4
Wo liegt der Unterschied? Meinst Du Toyota Voll- oder Plugin-Hybride?
Sun Jun 19 15:25:55 CEST 2022 | Alexander67
Der Hauptunterschied liegt in der Bedienung.
Der 3008 rekuperiert sehr stark wenn man vom Gas geht.
OK, meistens.
Bei vollem Akku und evtl. auch in Abhängigkeit der Wärme der komponenten eben weniger stark.
Und oberhalb von 120 nicht so. Weil sich oberhalb die elektrische Hinterachse abschaltet.
Der Toyota (zumindest diejenigen die ich kenne) hat 2 Einstellungen.
Eine zum gleiten bis in alle Ewigkeit und eine in der der Verbrenner zur Motorbremse verwendet wird.
Mit einer kleinen Softwareänderung könnte dieser 2te Modus mit Priorität rekuperieren.
So muss man das Bremspedal nutzen.
Und ich habe den Verdacht dass die mechanische Bremse hier frühzeitig mit bremst. Selbst wenn nicht ist es für den Fahrer schwierig so zu bremsen dass nur elektrisch gebremst wird.
Die Toyota Hybridachse ist wirklich sehr gut.
Aber dieses kleine "Softwareproblem" nervt mich.
Sun Jun 19 15:50:40 CEST 2022 | Andreas4
Ah okay, die"B-Stellung" ist halt auch nur als Hilfe für die Bergabfahrt gedacht, da ist es auch sinnvoll wenn die Motorbremse mitverwendet wird.
Je nach Modell ist irgendwann B in ein paar Stufen verstellbar geworden, beim C-HR glaub ich ab 2020.
Und richtig, rekuperiert wird nur sehr leicht beim Gaswegnehmen und mehr über die Bremse. Die Stärke ist konzeptbedingt begrenzt wegen des kleinen Akkus beim Vollhybriden.
Rekuperation, finde ich, wird eh überbewertet, ich fahre sparsamer mit minimalstmöglicher Einstellung, das gilt für Hybrid und BEV, um mal die Kurve weg von OT zu kriegen.
Sun Jun 19 16:15:34 CEST 2022 | jennss
Genau das funktioniert auch bei Automatik mit Launch Control. Die stehen da mit hochdrehendem Motor an der Ampel und warten auf grün . Sollte man nicht zu oft machen, geht auf die Kupplung.
j.
Sun Jun 19 16:50:21 CEST 2022 | Goify
Oh Gott. Was ist denn das für eine Gegend, in der du unterwegs bist? Muss wohl das Armenhaus Deutschlands sein. Da hat man nichts außer Benzinköpfe.
Sun Jun 19 17:06:22 CEST 2022 | Alexander67
Stimmt schon.
Einen ausgeprägteren Hügel runter und der Akku von meinem 3008 ist voll
Aber dann kann man bei langsamer Fahrt wieder ein paar km mit wenig Verbrenner fahren.
Kurvige Strecken machen auch Spaß.
Aus der Kurve heraus beschleunigen vom Gas gehen und rekuperieren um die nächste Kurve und wieder beschleunigen.
Bei der Auslegung des 3008 pumpt man so leider auch den Akku voll.
Sun Jun 19 17:26:30 CEST 2022 | jennss
Das habe ich noch gar nicht selbst erlebt, aber so funktioniert das halt. Launch Control kann man im Prinzip auch mit Handschalter selbst machen, nur ohne Traktionsregelung. Ich glaube, der Polo GTI hat kein Launch Control, oder?
Nützlich ist ansonsten schon mal das Ausschalten von Start-Stop, so dass der Motor an der Ampel stehend läuft. AutoHold in Verbindung mit Start-Stop führt zu weiter verzögertem Start, soweit ich das kenne -> auch abschalten (beim E-Auto-Start hingegen ist AutoHold nicht verlangsamend). Launch Control bringt dann auch noch das hohe Drehmoment beim Start. Mit ein paar Maßnahmen kann man auch mit Verbrenner sehr schnell starten.
j.
Sun Jun 19 18:08:54 CEST 2022 | Goify
Keine Ahnung. Müsste ich mal recherchieren. Da eh nur die Vorderräder durchdrehen, wenn man mehr als Halbgas gibt, kam ich noch nie auf die Idee, mehr Gas zu geben.
Sun Jun 19 19:32:34 CEST 2022 | pcAndre
Morgen...!
Ein Fahrzeug auf Basis der Formel E Fahrzeuge für die Saison 22/23 wäre bestimmt ein sportliches Gerät.
Die maximale Leistung des im Heck verbauten Antriebsstranges steigt von aktuell noch 250 auf 350 kW (476 PS), wodurch theoretische Spitzengeschwindigkeiten von 320 km/h möglich sein sollen. Der Frontmotor darf ausschließlich zur Energierückgewinnung (max. 250 kW) genutzt werden.
Gemeinsam können beide Motoren Energie mit einer kombinierten Leistung von 600 kW (!) rekuperieren, wodurch der Gen3-Wagen komplett auf eine hydraulische Bremsanlage an den Hinterrädern verzichten kann. Das Gesamtgewicht des Autos sinkt von 900 auf 780 Kilogramm. Gewichtseinsparungen erzielte die Formel E zudem mit einer deutlich leichteren 51-kWh-Batterie.[1]
MfG André
[1] https://e-formel.de/.../...otorsport-schnellladetechnologie-43055.html
Sun Jun 19 20:06:10 CEST 2022 | nobrett
Ich mag diese Ironie.
Oder verstehe ich das falsch und sollte mich mit Dir freuen dass Du „Feeling“ hast?
Sun Jun 19 20:28:33 CEST 2022 | Batterietester133717
Formel E wird spannend. Die steht ja noch sowas vom an Anfang.
Sun Jun 19 20:50:59 CEST 2022 | Goify
Und ist in meinen Augen auch der Sargnagel des Formel-Motorsports.
Sun Jun 19 20:52:58 CEST 2022 | Alexander67
???
Deine Antwort auf "Wie sportlich fahren sich E-Autos?"