• Online: 2.915

Sun Oct 18 01:51:35 CEST 2015    |    ElHeineken    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Accord, Beat, CB750, CBX, City, CRX, Four, Honda, Insight, Integra, Legend, N600, NSX, Oldtimer, Prelude, S500, S600, S800

Ein verlängertes Wochenende, MotoGP in Motegi und ein überfälliger Besuch des Honda-Museums. So begann die Fahrt zur Honda Collection Hall in Japan.

Die Sache mit dem MotoGP war eigentlich nicht geplant aber wenn man schon da ist nimmt man das natürlich gerne mit.

 

Auf dem (improvisierten) Parkplatz der MotoGPAuf dem (improvisierten) Parkplatz der MotoGP

Wegen erwähntem, verlängertem Wochenende sollte man von Tokio aus früh aufbrechen. Leider waren mein Vater und ich nicht früh genug dran (07:30) und wurden dafür postwende mit vier Stunden sattem Stau bestraft. Nach einer weiteren Stau-freien Stunde erreichten wir die Motegi Rennstrecke.

 

Auf dem Weg vom Parkplatz zum Museum konnten wir dann den Kollegen Rossi und Bradl beim Qualifying zusehen.

 

Bevor jemand fragt, den Unfall von de Angelis haben wir nicht gesehen, nur den Abtransport.

 

 

Das Museum befindet sich direkt neben der Rennstrecke und hatte aus aktuellem Anlass den Anteil Rennwagen (und Motorräder) auf etwa 50% erhöht.

 

Von der Größe her kann es nicht mit den aktuellen Palästen in Stuttgart (Porsche, Daimler) mithalten aber zeigt wie diese auch nur Gerätschaften der eigenen Marke.

 

S500, Super Cub und ein StromgeneratorS500, Super Cub und ein Stromgenerator

Gleich in der Eingangshalle stehen die drei wichtigsten Komponenten für Hondas Erfolg: Der S500 (Hondas erster PKW und Ursprung der Sportwagen-Fixierung), die Super Cub (das meistgebaute Motorfahrzeug der Welt) und ein Stromgenerator (Benzin-getriebene Gerätschaften machen Honda zum größten Motorenhersteller der Welt).

 

Sehr zu unserer Freude waren übrigens alle Beschriftungen in Japanisch und Englisch.

 

Rechts vom Eingang dann die Zukunfts-Abteilung. Neben einem Hybrid- und einem Wasserstofffahrzeugen darf bei Honda natürlich der berühmte ASIMO-Roboter nicht fehlen.

 

Prototypen P1 bis P4 (90er Jahre)Prototypen P1 bis P4 (90er Jahre)

Als internes Forschungsprojekt Mitte der 80er gestartet und inzwischen erstaunlich weit gediehen. In alten Videos kann man sich vorsichtige Gehversuche und natürlich zahlreichen Fehlschläge ansehen.

 

Alle paar Stunden gibt es eine Vorführung des neuesten Modells (2014) mit durchaus beeindruckenden Eigenschaften. Unter anderem wird gerannt, auf einem Bein gehüpft und ein Fußball getreten. Man muss schon sagen, der Kleine läuft er sehr stabil auf seinen zwei Beinen.

 

 

 

Auf der Linken Seite im Erdgeschoss dann der obligatorische Souvenirladen. In einer kleinen Bibliothek kann man (leider nur auf Japanisch) in Zeitschriften stöbern.

 

Nummer eingeben und los geht'sNummer eingeben und los geht's

Was uns allerdings das Grinsen ins Gesicht getrieben hat war dieses Soundboard.

 

Es gibt ausgewählte Motorengeräusche verschiedener Grand Prix Motorräder und Formel 1 Autos auf die Ohren.

 

Die Übersetzung des gelben japanischen Texts: "Sie können den Klang kraftvoller Motoren genießen". Haben wir gemacht :D.

 

 

 

In den oberen Stockwerken dreht sich dann alles exklusiv um Autos und Motorräder. Wie oben schon erwähnt wurde die Zahl Rennfahrzeuge wegen des MotoGP deutlich erhöht und alles etwas enger gepackt als sonst.

 

Bekanntes und unbekanntesBekanntes und unbekanntes

Wenn man als Europäer etwas nicht erkennt steht man immer vor der Frage ob es wirklich etwas Seltenes ist oder hier einfach nie verkauft wurde..

 

Die Super Cub ist das perfekte Beispiel dafür. Die kennt man fast überall auf der Welt aber kaum jemand in Deutschland hat sie jemals gesehen.

 

 

 

 

Honda CB70 FourHonda CB70 Four

Was in so einem Museum natürlich auf keinen Fall fehlen darf ist die berühmte "Four" von 1968.

 

Das erste Superbike der Geschichte und seit seiner Einführung mit Lob überschüttet. Die vielen Auszeichnungen, Bücher und Berichte die im Laufe der Jahre zeigen, dass die Meinungen unverändert positiv sind.

 

 

 

 

 

Eine weitere Maschine, die 1978 Motorradfahrergemeinde gespalten hat: Die CBX.

 

Honda CBXHonda CBX

Die beeindruckenden Fahrleistungen waren die eine Sache. Aber der imposante Reihensechszylinder löste bei den Einen Begeisterung und bei den Anderen Kopfschütteln aus.

 

Wie bei vielen starken Motorrädern dieser Zeit kam der Rahmen nicht wirklich mit der Leistung zurecht.

 

Wie eigentlich alle Sechszylinder-Motorräder dieser Zeit konnten sie sich nicht wirklich durchsetzen. Den meisten Fahrern waren die großen Motoren wohl doch zu protzig und zu teuer im Unterhalt.

 

 

Erinnert sich jemand vielleicht noch an die NR 750?

 

Schnitt durchs TriebwerkSchnitt durchs Triebwerk

Die mit damals 100.000 DM sündhaft teure Maschine besitzt einen Ovalkolbenmotor mit je acht Ventilen, zwei Zündkerzen, zwei Pleuel aus Titan und zwei Einspritzkanäle pro Zylinder.

 

Der Motor wurde aus der Rennentwicklung (wo er kurz nach der Einführung verboten wurde) in die Serie gebracht. Was die Komplexität angeht stellt er den Sechszylinder der CBX noch locker in den Schatten.

 

 

 

Nun aber der Schwenk zu den Autos. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stockwerkes geht es mit den normalen Fahrzeugen los (Rennwagen folgen dann im Stockwerk darüber).

 

Die 60er-JahreDie 60er-Jahre

Sehr prominent, hier noch einmal der S500 (1963), S600 (1964) und der S800 (1966). Ganz am Ende der Reihe noch ein roter N600 von 1967.

 

Die Front des N600 erlebt zur Zeit in Japan ein Revival in Form des N-One.

 

Durchaus gelungen, die Idee das 60er-Jahre Design in die 2010er zu holen, finde ich.

 

Auf Grund der beengten Platzverhältnisse gibt es meist nicht mehr als ein Fahrzeug von jedem Modell zu sehen. Ich gehe aber mal davon aus, dass sich im Zentrallager wesentlich mehr unterschiedliche Varianten befinden.

 

Nun folgend einige bekannte Modelle aus den 80ern und 90ern.

 

Die 80er und 90erDie 80er und 90er

Darunter der CRX mit damals preigekröntem Design und Herstellungstechnischen Neuigkeiten (z.B. Kunststoffkarossierteile und eingeklebte Windschutzscheibe)

 

Der City, an den Scheinwerfern als Nachfolger des N600 zu erkennen.

 

Der Beat, ein Mittelmotor 2-Sitzer Cabrio der Kleinstwagenklasse. In Japan auch häufig "Mini-NSX" genannt.

 

Dahinter (in blau) der CRX del Sol und Hondas erstes Hybridauto, der Insight.

 

Nach so viel kleinen Autos jetzt zu den dickeren Kalibern. Hierzu gehören vor allem die Sportcoupes mit denen Honda noch immer gerne in Verbindung gebracht wird.

 

Coupes soweit das Auge reichtCoupes soweit das Auge reicht

In einer Reihe:

 

Der japanische Integra Typ R (1998)

NSX-R (1992)

Accord (1981)

Legend (1985)

Quint Integra (1985) und

Prelude (1982).

 

 

Jetzy geht's noch einen Stock höher zum Rennsport. Der Name der Sonderausstellung war "700 Wins", es gab sogar passende Aufkleber dazu.

 

Hockenheim 1961Hockenheim 1961

Jede Menge Rennmotorräder aus allen Klassen waren zu sehen, vor allem die kleineren Hubräume der 60er Jahre.

 

Bei der 1961er Konstrukteurswertung der 250cc Klasse waren sie damals mit 60 Punkten unverschämt erfolgreich, der Zweit- und Drittplatzierte (Morini und Benelli) hatten gerade mal 10.

 

 

 

 

Bei den Autos begannen 1968 Flügelkonstruktionen in der Formel 1 ihren Siegeszug anzutreten. Eine prima Gelegenheit viele schicke Flügel-lose Konstruktionen zu zeigen.

 

Das schlanke, symmetrische Design hat auch noch heute seinen Reiz, meiner Meinung nach.

 

Natürlich auch wegen der appetitlich präsentierten Technik.

 

Der Übergang zu den Aerodynamisch optimierten Wagen geht dann im Museum relativ flott.

 

MARCH Honda (1981)MARCH Honda (1981)

Mit der schwarz-goldenen Lackierung ein echter Design-Klassiker. So gesehen etwas Schade, dass die Tabakkonzerne keine Formel 1 Werbung mehr machen dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Arbeitsplatz von Ayrton SennaArbeitsplatz von Ayrton Senna

Die erfolgreichste Zeit Hondas als Motorenlieferant von McLaren, zusammen mit Ayrton Senna, dauerte von 1988 bis 1991. Ohne Unterbrechungen gewann man die Fahrer- und Konstrukteurswertung.

 

Bis heute hat man es nicht geschafft wieder an diese Erfolge anzuknüpfen.

 

 

 

 

 

Wer in nächster Zeit nicht nach Japan kommt kann das Museum übrigens auch virtuell besuchen: https://goo.gl/maps/pr7Gf4g6GsP2

Hat Dir der Artikel gefallen? 7 von 7 fanden den Artikel lesenswert.

Sun Oct 18 02:16:00 CEST 2015    |    Himeno

WOW

Danke für den Bericht aus dem Honda Museum.

 

Vorallem Danke für die Asimo vorführung.

Wenn ich an die alten videos von ihm denke ist da ein beachtlicher Fortschritt und der geht ja immernoch weiter.

Aber Echt beachtlich was Honda geschafft hat.

Mein Schatz hat hier in Berlin damals eins der Ersten Modelle ( der erste frei laufende Roboter auf 2 Beinen) davon gesehen.

 

Bitte weitere solche berichte.

Gibts eigentlich ein Subaru Museum??

Sun Oct 18 02:30:42 CEST 2015    |    ElHeineken

@Himeno Danke für den Kommentar. ASIMO ist schon immer wieder beeindruckend.

Bezüglich Subaru habe ich mal schnell gegoogelt. Es gibt ein Subaru Visitor Center:

https://translate.google.com/translate?...

 

Das scheint nur zusammen mit einer Werksführung erreichbar zu sein und muss zwei Monate vorher angemeldet werden. Muss mal mit meinem Kollegen (ist Subaru-Fan) sprechen ob er da was geplant hat.

Sun Oct 18 10:00:34 CEST 2015    |    PIPD black

Immer wieder toll, deine Artikel zu lesen. DANKE

Sun Oct 18 10:08:52 CEST 2015    |    ElHeineken

@PIPD black Gern geschehen :-)

Wed Feb 10 22:20:32 CET 2016    |    Spannungsprüfer133910

Danke für den tollen Bericht und die schönen Fotos!

Deine Antwort auf "Besuch der Honda Collection Hall"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 13.06.2016 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautor(en)

ElHeineken ElHeineken

Natur und Technik

Honda

Natur und Technik

Honda NSX

Honda Jazz

Simson S51

Kawasaki W650

Neuigkeiten