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Thu Jul 02 15:20:36 CEST 2015    |    nick_rs    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: 2013, Benz, E-Klasse, Mercedes, W210

So unrealistisch war er eingentlich gar nicht, der Vorsatz, in diesem Blog auch andere Artikel zu veröffentlichen als nur Fahrzeugvorstellungen und -Verabschiedungen. Aber wenn man bedenkt, dass ich privat schon fast das ganze Jahr sehr eingespannt bin und in diesem Zeitraum auch noch 5 Fahrzeuge aufgenommen und wieder verabschiedet habe, ist das doch gar nicht sooooo schlecht 😁

[bild=1]Diesmal geht es um meine geliebte E-Klasse, von allen auch liebevoll Rösti genannt. Wie in ihrem Vorstellungsartikel schon angekündigt, war sie als Übergangsfahrzeug für ein halbes Jahr gedacht. Und es kam alles wie gewünscht/vorhergesagt. Im März bin ich von Stuttgart nach Hamburg gezogen. Ich habe eine super Wohnung, sehr Zentral, 100m zum Eingang der U-Bahnstadtion und 10min vom Stadtzentrum entfernt, wo auch meine Uni ist und einkaufen geht zu Fuß schneller als mit dem Auto. Wenn doch mal was ist, gibt es hier Carsharing, was ich sehr intensiv nutze. Daraus resultiert, dass ich wie geplant kein Auto brauche. Die ersten Wochen hatte ich das Auto natürlich noch behalten. Fahrten in den Baumarkt und das ein oder andere einkaufen, dafür war es ganz gut. Schnell aber stellte sich heraus, dass das Auto einfach nur rumsteht und Geld kostet, also kam er weg, so war es ja schließlich auch geplant.

[bild=2]Als ich die E-Klasse mit 234.000km gekauft hatte, redete ich mir den V8 als vertretbar ein, "weil ich ja jetzt eh nicht mehr so viel fahre". 3,5km hatte ich zur Arbeit. Trotzdem hatte sie beim Verkauf knapp 249.000km drauf, ich bin mit ihr also fast 15.000km in dem halben Jahr gefahren 😰 Das lag vor Allem daran, dass ich viel gereist bin. Im Winter zum Harztreffen und anschließend nach Österreich in den Skiurlaub, sowie mehrmals die Strecke Stuttgart-Hamburg.

[bild=3]Entgegen aller Vorhersagen hatte ich mit dem [bild=4]Hinterradantrieb keine Probleme, obwohl ich sehr viel im Schnee unterwegs war. Im Harz hat die E-Klasse zusammen mit einer C-Klasse den Alero geschleppt, und auch steile Berge kam ich immer hoch, man muss nur wissen wie 😉 Außerdem hat der Hinterradantrieb sehr sehr sehr sehr viel Spaß bereitet. Während viele Angst vor dem Driften haben, sehe ich das sehr entspannt und habe es immer getan wo es gefahrlos [bild=5][bild=6]und relativ verschleißfrei ging (Schnee, nasse Fahrbahn, auf trockener Straße nur selten). Lediglich 3x hatte ich Schwierigkeiten. Auf der Fahrt vom Harz nach Österreich, die Autobahn auf den kompletten 800km schneebedeckt, nie konnte man über 80kmh fahren und ab München waren nichtmal zwei Spurrillen frei, sondern alles komplett bedeckt. In Verbindung mit den steilen Abschnitten führte das dazu, dass einem beim Geschwindigkeit-halten immer der Arsch kam. Was so ganz spaßig ist, ist nach 12h hochkonzentrierter Fahrt nur noch nervig. Dazu musste ich ständig anhalten, weil die Scheinwerfer mit Schnee bedeckt waren und ich trotz Xenon, Fernlicht und Nebelleuchten stellenweise wegen Dunkelheit nichts mehr gesehen habe.

[bild=7]Ein mal fuhr ich eine einsame Strecke entlang die nass aussah, aber aus purem Eis bestand. Ich kam also nicht weit, aber zurück ging auch nicht, da das Auto trotz 4 blockierender Räder rutschte. Ich stellte es ab und wartete bis das Eis zu Wasser geworden war.
Das dritte Mal war eigene Dummheit. Ich fuhr rückwärts auf einem Feldweg in den Bergen und lenkte versehentlich Richtung Abgrund. Ich hatte Glück, dass ich nicht abgestürzt war. Der Örtliche Bauer zog mich netterweise wieder raus.
Beides waren allerdings Fälle, da hätte der ach so tolle Frontantrieb auch nicht geholfen.

[bild=8][bild=9]

[bild=10]Wie hat er sich denn sonst so gefahren? Dazu ist eigentlich schon alles im

Vorstellungsartikel der MT Youngsters

gesagt worden, deswegen möchte ich da garnichts zu schreiben und zitiere mich einfach selbst:

Zitat:

Der Grund dieses Auto zu kaufen war der Motor. Das erste Mal V8 ist schon was besonderes. Wenn man beim Anfahren nicht aufpasst haut der Bums ab Leerlaufdrehzahl einem erstmal den Kopf in den Nacken (passiert JEDEM der das Auto zum ersten Mal fährt). Diesen Bums, den finde ich so geil an dem Motor. Bei normalem Beschleunigen schaltet er bei 1200 U/min und dreht dann aus dem Keller wieder hoch, bei zügigem anfahren - wie ich es bevorzuge - dreht er auch nicht höher als 1800 und selbst bei “ich lasse einen Kompaktwagen an der Ampel stehen” dreht er selten höher als 3500. So frei nach dem Motto “pff, dafür brauch ich mich garnicht anstrengen”. Das gibt einem erst das Gefühl das dort ein richtig großer Motor unter der Haube sitzt, nicht nur die Leistung, die ist relativ vergleichbar mit dem Saab, sondern dieses Bullige, leichtfüßlige.
Die Automatik bedarf Gewöhnung, gerade im Vergleich zur zackigen Saab Automatik ist sie doch sehr eingeschlafen, was das Runterschalten betrifft. Dafür schaltet sie einwandfrei, weich und auch schnell, ohne merklich Kraftverlust hoch. Wenn man nach überschreiten des Kickdownpunkt ein paar Sekunden wartet offenbart der Motor alles was er kann, schlagartig haut es einen in den Sitz und das Auto geht Vorwärts als gäbe es kein Morgen. Aber ehe man sich versieht ist man auch schon wieder viel zu schnell unterwegs.
Der Motor ist Brachial, nur die Automatik bremst das. Wie Temperamentvoll das Auto mit Schaltgetriebe wäre merkt man, wenn man mal mit der Gangbegrenzung arbeitet und in einem höheren drehzahlbereich aus der Kurve rausbeschleunigt. Beeindruckend, wie viel Kraft er hat, wenn man ihn lässt.
Nun zum dicken Pluspunkt dieses Autobahngleiters. Schnell, aber trotzdem entspannend will er sein. Und das kann er auch. Über 10 Mal bin ich mit ihm Strecken weit über 500km gefahren und habe festgestellt, 180 ist die ideale Reisegeschwindigkeit. Hier fühlt sich das Auto und auch der Fahrer wohl. Man ist etwas schneller als die anderen, aber nicht so schnell dass es hektisch wird (der richtige Verkehr vorausgesetzt versteht sich). Wenn man doch mal schneller will lässt man das Gaspedal zum Boden sinken und wird doch nochmal richtig in den Sitz gedrückt. Schön. So habe ich die Strecke Stuttgart-Hamburg schon zwei Mal in 4,5 h geschafft, ohne dabei über 200 zu fahren, ganz entspannt. Und dabei nimmt er respektable 11L. Hier merkt man wofür er gebaut wurde. Das Auto wäre für mich annähernd an der Perfektion, wenn, ja wenn der liebe Rost doch nicht wäre...

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[bild=11]Die E-Klasse war bis jetzt mein zuverlässigstes Auto. Jedes Auto hat 1-2 Kleinigkeiten, die man im Laufe der Zeit mal machen muss. Die E-Klasse hatte NICHTS. Gegen Ende meldeten sich die Domlager und bei genauem hinlauschen hat man den Kat gehört. Nichts weltbewegendes also. Ich habe in dem halben Jahr 30€ in einen Ölwechsel investiert. Sonst keinen Cent! Da sag mal einer, V8 fahren sei teuer 😁. Das lag natürlich aber auch am gepflegten Vorbesitz und an der Tatsache, dass das Auto so oder so dank des Rostes dem Tot geweiht war, eine Investition hätte also nicht gelohnt.

Nachdem die E-Klasse weg war habe ich das Cabrio nach Hamburg geholt. Ich habe eine schicke kleine Garage direkt in der Nähe und benutze das Auto lediglich für Spaßfahrten, im Schnitt 2 mal im Monat, also quasi nie. Kein Alltagsauto zu haben fühlt sich für mich so an wie garkein Auto zu besitzen. Für weitere Fahrten nehme ich mir einen Mietwagen oder fahre mit dem Zug. Das ist günstiger als mit dem Cabrio und ich möchte mit diesem auch keine Kilometer fressen. Es juckt mich schon sehr in den Fingern wieder ein Alltagsauto zu besitzen, allerdings ist es momentan finanziell nicht drin. Es würde ständig nur rumstehen und höchstens 1-2 Mal im Monat für längere Fahrten benutzt werden. Ständig die Fixkosten zu bezahlen für nichts und wieder nichts, ist ja dann auch, genau: Nichts! 😉
Aber wer weiß was die Zukunft so bringt, ihr dürft gespannt sein, ich bin es auch 😉
So far, Nick.

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Sat Jul 04 16:11:36 CEST 2015    |    nick_rs

Also ich finde den Cooper jetzt keinenTempramentsbolzen, da muss es schon ein S sein. Fahrwerk und Lenkung machen aber schon Spaß, ja 😉

Sat Jul 04 16:12:12 CEST 2015    |    nick_rs

Zum Fernlicht, das war nachts um 2 und ich war komplett alleine Auf der Bahn, da schalte ich dann gerne mal das Fernlicht ein.

Sun Jul 05 11:34:17 CEST 2015    |    Duftbaumdeuter134877

Ich habe 9 Jahre lang einen E280 Avantgarde gefahren. Alles in allem ein gutes Auto, wäre nicht der viele Rost gewesen, und der nagte überall obwohl das Auto in einer gutbelüfteten Doppelgarage stand.
Pixelfehler im Kombiinstrument, eine mit der Zeit schlecht schaltende Automatik und schlechte Gasannahme, knackende Traggelenke gaben ihr übriges dazu. Fahrzeug hatte als ich ihn verkaufte gerademal 72.000 Km auf der Uhr. An die Qualität meines Vorgängers 190E 2.5-16 konnte der E280 bei weitem nicht anknüpfen. Schlußfolgerung, war mein letzter Benz.

Sun Jul 05 14:02:49 CEST 2015    |    nick_rs

Bis auf das Thema Rost kann ich deine Probleme nicht unterschreiben. Gut, ich hatte meinen auch nur ein halbes Jahr, aber auch sonst hört man eher weniger von solchen Problemen

Mon Jul 06 11:26:23 CEST 2015    |    Goify

Eher weniger? Nö, die schlechte Gasannahme lässt auf einen defekten LMM schließen, was auch den Schaltkomfort beeinflusst. Pixelfehler sind auch sehr häufig, bzw. sogar die Regel. Die Traggelenke sind Verschleißteile und kommen alle 80 bis 120.000 km.
Bis auf den Rost hätte man den obigen E280 für 800 € wieder frisch machen können. Aber wer nicht will...

Wed Jul 08 10:57:55 CEST 2015    |    el lucero orgulloso

Achja, der Rösti... 🙂

Der E 430 war schon ein wirklich sehr kultivierter Wagen und ich finde es irgendwie schade, dass er nicht mehr im Fuhrpark der Youngsters ist, kann es aber auch verstehen, dass du ihn abgegeben hast, Nick - der Rost war schon nicht ohne und in keinem Fall wirtschaftlich sinnvoll zu beheben.
Dafür warst du in diesem halben Jahr sehr gediegen unterwegs.
Und wie ich dich kenne, wird es irgendwann auch wieder einen Zweitwagen geben, wenn es die Situation erlaubt - wir hatten das Thema ja erst. 😉

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