Mon Dec 07 05:58:45 CET 2009
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Achsmanschette51801
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Kommentare (57)
| Stichworte:
Kirche, Mitgliedsbeiträge., Religion, Staat, Steuern
Hallo, liebe Zielgruppe! [bild=1]Einige von Euch werden sie aus Steuerbescheiden oder der Lohnabrechnung kennen: Die Kirchensteuer. [mehr] Bei der Kirchensteuer ist auffällig, daß sie nur evangelische und katholische Einkommensteuerzahler sie zahlen müssen. Sie wird direkt an das Finanzamt abgeführt. Wie es von dort aus weiterläuft, war ich jetzt zu faul zu recherchieren. Tatsache ist, daß die Kirchensteuer eben als Steuer durch das Finazamt abgezogen wird und wenn man sie nicht mehr zahlen will, muß man beim Standesamt aus der Kirche austreten. Arbeitslosengeldempfängern wird sie allerdings so oder so abgezogen. Dabei ist es egal, ob sie Mitglied einer Kirche sind oder nicht oder ob sie es jemals waren. Auch z.B. Hindus, Buddhisten, Moslems und Juden müssen dann Kirchesteuern an evangelische und katholische Kirchen zahlen. An dieser Stelle wieder meine Meinung dazu: So, jetzt ist wieder Eure Meinung gefragt. Feuer frei! 🙂 |
Mon Dec 07 15:07:24 CET 2009 |
saturn78
Mit allen Konsequenzen heißt: Beispiel:
In einer Stadt gibt es, was weiß ich, 20 Kindergärten, davon 6 kirchliche; 8 Gymnasien, davon 3 kirchliche; 8 Altenheime, davon 5 kirchliche; 1 Diakonisches Werk (logischerweise kirchlich).
Fällt nun die Kirchensteuer (als wesendliche Finanzierungsquelle) weg, heißt das nichts anderes, als dass diese Einrichtungen zusammengestrichen werden müssen.
Es gibt dann halt nur noch 2 kirchliche Kindergärten, 1 Gymasium und 2 Altenheime.
Diese nur noch für Mitglieder (siehe England). Der Rest fällt sicherlich nicht weg aber muss vom Staat komplett betrieben werden, fällt also auf die Basisversorgung (siehe England).
Auch diakonische Einrichtungen fallen dann an den Staat, mit allen Folgen für Arbeitszeiten, Arbeitsplätze und Versorgung in der Fläche.
Die Übernommenen Einrichtungen müssen dann vom Staat nicht nur zu 80%, sondern zu 100% finanziert werden, also von allen, ganz einfach!
Die Frau von mark29 kann doch jederzeit bei einem staatlichen oder privaten Pflegedienst anfangen, was hindert sie?
Jeder sucht sich seinen Arbeitgeber selber aus und kann diesen auch jederzeit wieder verlassen.
Beteiligungen, von juristischen Personen, sind übrigens (ab einer gewissen Größe) veröffentlicht.
Ich kann keine Entsprechenden Beteiligungen an VW; MAN ; Daimler; der Telekom; Airbus; BMW; oder der deutschen Bank finden, weiß jemand mehr?
Mon Dec 07 17:15:05 CET 2009 |
stef 320i
Mein Austrittsgrund war:
Ich hab mit dem verein nix am Hut. Wieso soll ich dann da dabei sein und dafür noch zahlen?
Da kann ich ja gleich die Bild der Frau abonnieren....
Mon Dec 07 17:33:46 CET 2009 |
saturn78
Das ist ja auch nur konsequent.
Inkosequent (bzw. verlogen) wäre es, wenn du dein Bild der Frau-Abo kündigst und ein Jahr später verlangst, dass die was nettes über dich schreiben. (nur um bei dem Beispiel zu bleiben).
Oder anders ausgedrückt, warum sollte ich mit dafür zahlen, dass xy ne Kirchliche Hochzeit hat, obwohl er doch sonst nix mit meinem Verein am Hut hat? Warum sollte ich mit dafür zahlen, dass yx Angst vor seiner Oma hat und der Bengel konfirmiert werden soll??? Jugendweihe ist doch auch was schönes, kann man auch feiern.
Ich versteh das rumgeeier von so vielen nicht, austreten, weil sche... Verein, aber manchmal noch aufn Platz wollen, begreif ich nicht.
Ist doch ganz einfach: Entweder Ja, oder Nein. Wie in jeder Partei, in jedem Verein, überall.
Mon Dec 07 23:56:03 CET 2009 |
andyrx
Kirchensteuer zahle ich seit rund 30 Jahren keine😛
mfg Andy
Tue Dec 08 09:05:17 CET 2009 |
stef 320i
@saturn:
Ja, da hast Du schon Recht. Mein bester Freund steht vor dem Dilemma derzeit. Seine Freundin will kirchlich heiraten, er ist aber auch dieses Jahr aus der Kirche ausgetreten und weigert sich. Bin mal gespannt was da raus kommt, aber ich denk er kommt nicht drum rum, da seine Alte die Hosen an hat 😉 Da wird auch die Weigerung nix bringen 😉
Tue Dec 08 09:22:49 CET 2009 |
saturn78
@stef 320i:
Ich versteh gar nicht, warum sich alle so an der Hochzeit hochziehen.
Ich zitier mal aufallenvieren:
Das ist ne konsequente Einstellung, dass muss man doch auch ner Frau vermitteln können.
Es gibt wunderschöne Burgen, Schlösser, Bauernscheunen, etc. Die kann man mieten, nen guter Redner, der kann sich auch was festliches anziehen. Man schmückt alles schön und feierlich, die Braut kriegt ihren Auftritt in weiß (was eh ein Anachronismus ist).
Einen Orgelspieler, der den Hochzeitsmarsch kann, wird man auch auftreiben können.
Mutti kann ein bischen weinen und wenn Oma schon ein wenig senil ist, wird sie den Unterschied kaum merken.
Hat ein guter Freund von mir so gemacht, war ne wünderschöne Feier, mit allem drum und dran.
Tue Dec 08 09:26:50 CET 2009 |
Achsmanschette51801
Beim Standesamt Zetel, vor dessen Beamtin wir geheiratet haben, kann man bei Bedarf auch zwischen dem Schloß Neuenburg (machen die meisten) und dem Amt selbst (haben wir gemacht) wählen.
Tue Dec 08 09:40:34 CET 2009 |
MartinSHL
das mit "in der kirche heiraten" hat weniger etwas mit "an Gott glauben" zu tun, sondern nach meiner ansicht mehr mit dem "Wunschtraum vieler kleiner mädchen".
Meine bessere hälfte möchte auch unbedingt in der Kirche heiraten, einfach weil es "so schön ist".
Mit Kirche hat sie selber jedoch nix am Hut. (zahlt aber schön fleißig ihre Kst.... 🙄)
Tue Dec 08 10:04:27 CET 2009 |
saturn78
Gut, dann will ich das Zitat mal leicht abändern:
"Ich glaub an keine Kirche, ich hab mit der Kirche nix am Hut, also heirate ich auch nicht in einer Kirche"
"...also geht mein Kind auch nicht in eine kirchliche Krippe/Kindergarten/Schule/Gymnasium"
"...also wird mein Kind weder getauft, noch konfirmiert."
Alles andere ist (in meinen Augen) inkonsequentes rumgeeier, nix anderes.
Tue Dec 08 10:25:25 CET 2009 |
stef 320i
Wie Martin schon sagte.... Der Traum aller Mädchen. Und wenn sie halt gläubig ist, wieso ihr also nicht den Gefallen tun? Bringt einen ja ned um 🙂
Tue Dec 08 10:30:52 CET 2009 |
Achsmanschette51801
Nicht aller Mädchen 🙂
Tue Dec 08 11:13:09 CET 2009 |
stef 320i
Oder Du bist kein Mädchen.... Kommt jetzt ganz auf den Standpunkt an 😉
Tue Dec 08 11:23:24 CET 2009 |
Klez
Warum zum Teufel denn nicht?! Die Krippe/Kindergarten werden größtenteils aus staatlichen Mitteln, bzw. von der Gemeinde betrieben und zusätzlich bezahlt z.B. meine Bekannte noch monatliche Kindergarten Gebühren (zur Zeit 120€) + eine tägl. Verpflegungspauschale.
Da pfeiff ich drauf ob kath. / evang. aussen dran steht!
Tue Dec 08 12:49:21 CET 2009 |
saturn78
Wenn sie von der Gemeinde betrieben werden, sind es (irgendwie logisch) keine kirchlichen Kindergärten.
Die Zuschüsse vom Staat sind (wie x-Mal erläutert) für alle Kindergärten gleich.
Der Rest, kommt zum Teil aus Gebühren, zum Teil aus Mittel des Trägers, bei kirchlichen Kindergärten also von der Kirche.
Und so ein Kindergarten, der kostet richtig was, überleg mal, was rein private Kindergärten an Gebühren nehmen, da läuft unter 500€ gar nix und die kriegen auch Zuschüsse vom Staat.
Außerdem wird dein Kind in der kirchlichen Krippe doch "böse" indoktriniert, mit singen, beten etc..
Und wenn ich dich richtig verstanden habe:
Willst du doch mit "dem Verein" überhaupt nix zu tun haben.
Da willst du dein Kind hinschicken???
Tue Dec 08 13:44:59 CET 2009 |
Opel V6
Unser KiGa steht auch direkt neben der Kirche und ist eine katholische Einrichtung, und obwohl ich kein Mitglied in dem Verein "Katholische Kirche" bin, gehen meine Kids dort hin. Dort herrschen keinerlei übermäßigen, an die Glaubensrichtung gekoppelten Zwänge und Bräuche, und ich zahle brav meinen "Personalkostenanteil" an die Verbandsgemeinde, und einen geringen Teil "Milchgeld" direkt an den KiGa, und bin Mitglied im Förderverein, da die Mitgliedsbeiträge als Fördermittel zu 100% der Einrichtung, und damit den Kindern zugute kommen. Ich als bekennender Nichtgläubiger habe da keinerlei Probleme mit, und unser Gemeindepfarrer ebenso nicht... also alles in Butter ! Es gäbe allerdings auch keine Alternative, da ich auf dem Land wohne, und hier nicht unter mehreren Kindergärten wählen kann.
Tue Dec 08 20:25:21 CET 2009 |
saturn78
Find ich schon komisch, entweder ist die Kiga katholisch, dann wird dort auch über die Bibel gesprochen, gesungen und gebetet, oder sie ist in staatlicher Trägerschaft, was deinen Beitrag an die Verbandsgemeinde erklären würde.
Wenn ersteres zutrifft, wie erkläst du das deinen Kindern, dass sie dort nur Müll beigebracht kriegen?
Wenn ersteres zutrifft, wie kannst du das verantworten, wo doch katholische "Pfaffen" stets Kinder vögeln (zumindest aber die Haushälterin).
Mal im Ernst, das "V6" in deinem Namen lässt darauf schließen, dass du ein hurtiges Auto fährst, da kann es doch kein großes Problem sein, die lieben Kleinen in den Nachbarort zur AWO zu bringen, oder? So flächig ist Deutschland nicht.
Oder ist es einfach nur bequemer so?
Und deine Meinung (z.B.über eurer Pfarrer) bleibt im Alltag schön hinterm Berg, weil die Kleinen doch dort so gut aufgehoben sind und sich die Diakonie so lieb um Oma kümmert?
Findest du das ehrlich? Dir selbst und deinen Kindern gegenüber?
Tue Dec 08 21:35:02 CET 2009 |
wirthensohn
Dass in einem kirchlichen Kindergarten grundsätzlich die Bibel gelehrt, gebetet und gesungen wird, ist nicht generell der Fall. Ich war in einem evangelischen Kindergarten, der sich obendrein auch noch auf dem Gelände der Kirchengemeinde unmittelbar neben der örtlichen evangelischen Kirche befand (und noch befindet) und dort wurde eben nie gebetet, nie über den Glauben gesprochen, nie Kirchliches gesungen oder dergleichen.
Da das bei mir schon über 30 Jahre her ist, habe ich mich diesbezüglich extra bei meiner Mutter rückversichert. Aber außer den obligatorischen Kreuzen in einzelnen Räumen war da so gar nichts von Kirche zu merken in diesem ev. Kindergarten. Und auch die Kids der Nachbarin, die dort derzeit hingehen, werden nicht von religiösem Blabla genervt.
Gruß,
Christian
Wed Dec 09 00:00:57 CET 2009 |
Achsmanschette51801
Das war bei mir und meiner Tochter im Kindergarten auch nicht anders. OK, bei ihrem Kindergarten muß ich mich da weitgehend auf ihr Wort verlassen 😉
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