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Meehsters gesammelte Erfahrungen

Willkommen in Meehsters Welt! Hier ist Platz für Erfahrungen, Erinnerungen, Theorien, Gedanken und Gedankenexperimente aus dem Hause Meehster - und vor Allem für Verrücktheiten ;)

Thu Mar 25 22:17:32 CET 2010    |    Achsmanschette51801    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: Bild, Geschichte, Nachbar, Sozialamt, Umzug, Wahrheit

Hallo, liebe Zielgruppe!

 

In der Bild-Zeitung stand es beiläufig:

"Gröpelingen

Mann stürmte mit Axt ins Sozialamt

 

Große Aufregung beim Sozialamt West im Schiffbauerweg. Vormittags kam ein Mann (25) rein gestürmt.In der Hand eine Axt im Anschlag, suchte er die Sachbearbeiterin seiner Mutter. Sozialamts-Mitarbeiter riefen die Polizei, versuchten vergeblichden Mann in einem Büro einzuschließen. Er konnte flüchten, lief der Polizei aber direkt in die Arme. Zwangseinweisung in die Psychiatrie."

Ich gehöre zu den Leuten, die die Geschichte dahinter kennen und die will ich Euch jetzt erzählen.

 

Vorgeschichte: Mutter und Sohn wohnten zusammen im selben Haus eine Etage unter uns in einer Zweizimmerwohnung mit gut 40 m². Beide waren auf dem Arbeitsmarkt chancenlos und so auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die Miete für die Wohnung wurde direkt vom Amt gezahlt.

 

Eines Tagen starb die Oma (Mutter der Mutter) und vererbte ihnen ca. 18.000 €, von denen nach Abzug einiger Gebühren gut 16.000 € übrigblieben. Vom Amt kam die klare Ansage, daß die beiden die nächsten 21 Monate von diesen 16.000 € zu leben hätten und stellte die Zahlungen ein.

 

Da aber die Mutter aus der Beziehung mit dem Vater des Sohnes einen Haufen Schulden mitbekommen hatte (Betrag war weit über 20.000 €), ließ der Gerichtsvollzieher nicht lange auf sich warten und pfändete, was er pfänden konnte. So konnten sie die zweite Monatsmiete schon nicht mehr zahlen. Also meldeten sie sich wieder beim Amt und ersuchten um Hilfe. Diese bekamen sie allerdings nicht, auch nicht, nachdem sie der Sachbearbeiterin mitteilten, was mit dem Erbe geschehen war. Die Sachbearbeiterin berief sich darauf, daß sie ja geerbt hätten und sich die nächsten jetzt noch 20 Monate nicht blicken zu lassen haben.

 

Es kam, was kommen mußte: Die Miete konnte nicht weiter gezahlt werden und so erfolgte die fristlose Kündigung durch den Vermieter. Erneut versuchten die beiden, vom Amt Hilfe zu bekommen. Immerhin drohte jetzt Obdachlosigkeit. Aber die Sachbearbeiterin blockte rigoros ab.

 

So kam es nach inzwischen 9 Monaten zur Räumung der Wohnung und die beiden standen auf der Straße. Da alles gute Zureden an die Sachbearbeiterin fruchtlos blieb, reagierte der Sohn am 6.März sagen wir etwas ungehalten und die Zeitungsnotiz entstand.

 

Er selbst war es übrigens, der am darauffolgenden Tag seine inzwischen ehemaligen Nachbarn (uns) besuchte und die Bild-Zeitung mitbrachte, die ich dann fotografierte.

 

Da wir gerade einen Geburtstag feierten (nicht meinen, ich habe ja erst 9 Tage später), luden wir ihn ein, damit der völlig abgemagerte Junge (maximal 60 kg bei gut 1,80 m Größe) endlich mal wieder etwas zu essen bekommt. In der ganzen Zeit haben wir ihm häufiger etwas zu essen gegeben, seine Mutter hat auch immer etwas bekommen, wenn wir es entbehren konnten.

 

Zum Amt begleiten konnten wir die beiden damals leider nie, wir haben beide von 7:30 bis 16 Uhr gearbeitet und ich bin abends beim Abendgymnasium gewesen. Es wäre sicher anders verlaufen, wenn ich da hätte helfen können.

 

Das ist jetzt schon ein paar Jahre her, das war noch vor der Zusammenlegung vor Arbeitslosen- und Sozialhilfe.

Die Sitouation insgesamt hat sich verschlimmert. Inzwischen gibt es Wachschutz in einigen ARGEn, weil durch rücksichtsloses Vorgehen mancher Sachbearbeiter Verzweiflung in den Betroffenen generiert wird. Und wenn man verzweifelt ist und nichts mehr zu verlieren hat, dann kommt es schneller zu Übergriffen, die Hemmschwelle sinkt.


Thu Mar 25 22:29:22 CET 2010    |    notting

Mal wieder ein typischer Fall von Verblödung durch Bild & Co. und ARGEn bzw. Mitarbeiter dort, die wohl alle Arbeitslosen am liebsten verrecken lassen würden. Das traurige ist, dass man heute selbst als eher gut Verdienender meist max. 12 Monate davon entfernt ist, von Leuten >50 mal abgesehen...

 

notting

Thu Mar 25 22:33:22 CET 2010    |    Spatenpauli

Es ist schon erschreckend, wie sich dieser Staat, langsam aber sicher gegen die Wand fährt. :D

MfG aus Bremen

Thu Mar 25 22:41:56 CET 2010    |    Rostlöser135830

Warum hätte sich was geändert wenn du mitgegangen wärst?

Thu Mar 25 22:45:18 CET 2010    |    Spiralschlauch31838

gut,wenn man auch die geschichten dahinter kennt

 

armer kerl,aber leider kein einzellfall.jeder normale deutsche bürger muss sich durchs leben kämpfen wärend das arbeitsscheue pack sich nen bunten macht mit drei handys und ner dicken glotze...willkommen in der BRD

 

meine mutter (selbstständig) tüftelt auchschon seit jahren an ner bombe für sämtliche ämter:D

Thu Mar 25 22:46:29 CET 2010    |    Erwachsener

Meehster, danke für solche Schilderungen.

 

Die Qualität der Entscheidungen der ARGEn ist unter aller Sau und eines modernen Staats nicht würdig. Ich zitiere mal einen Artikel zum Thema (Original hier):

 

Zitat:

Hartz IV schafft Jobs

Von Jörn Boewe

 

Durchschnittlich alle 30 Sekunden geht in der Poststelle des Berliner Sozialgerichts ein Schreiben ein. Vier Justizwachtmeister sitzen hier um einen großen Tisch und kämpfen sich durch einen Berg von Papieren. Täglich kommen rund 3000 neue dazu. Jedes Blatt muß einem der 36000 derzeit anhängigen Verfahren zugeordnet werden. Allein zwei Drittel davon betreffen »Hartz IV«. In dieser Woche wurde am größten Sozialgericht der Republik das 86000. Hartz-IV-Verfahren eröffnet. Alle 13 Minuten kommt ein neues dazu.

 

Vor fünf Jahren sah es hier »noch ganz anders« aus, versicherte Gerichtspräsidentin Sabine Schudoma am Freitag auf ihrer Jahrespressekonferenz. Fielen 2004 – im Jahr vor HartzIV –rund 17500 Verfahren an, seien es im vergangenen Jahr fast 39000 gewesen. Und: »Die Klagewelle wächst von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.«

 

Häufige Streitpunkte sind die Kosten der Unterkunft und die Anrechnung von Einkommen auf laufende Sozialleistungen. Außerdem verzeichne das Gericht »seit Jahren eine beträchtliche Zahl sogenannter Untätigkeitsklagen«, bei denen sich die Betroffenen an die Justiz wenden, weil die Jobcenter die vorgeschriebenen Bearbeitungsfristen nicht einhalten, so die Präsidentin.

 

»Deutlich auffällig ist die Erfolgsquote«, betonte Schudoma. Rund die Hälfte aller Hartz-IV-Verfahren ende mindestens mit einem Teilerfolg für die Kläger. 2009 waren es 51 Prozent. Bei der Gesamtheit aller Fälle, die hier verhandelt werden – strittige Rentenangelegenheiten, Fragen der Arbeitslosen- und Krankenversicherung – obsiegt nur ein Drittel der Kläger. Beeindruckende Statistik: Während die Zahl der Hartz-IV-Prozesse exponentiell wächst, ist das Verfahrensaufkommen in allen anderen Sparten seit 2005 rückläufig – sogar bei Angelegenheiten, die das klassische Arbeitslosengeld (»Arbeitslosengeld I«) betreffen.

 

Hartz IV sei »die größte Herausforderung in der Geschichte des Berliner Sozialgerichts«, erklärte die Präsidentin, die es als Erfolg wertete, daß ihre Behörde »in der Klagewelle nicht untergegangen« sei. Wenn auch nicht für die Millionen Bezieher von Leistungen der »Grundsicherung für Arbeitssuchende«, so hat sich das »Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt« zumindest doch für die Justizbranche als echter Jobmotor erwiesen: Seit 2005 hat der Berliner SPD-Linke-Senat die Zahl der Sozialrichter verdoppelt. Eine beachtliche Leistung in einer Stadt, in der sonst ein weitgehender Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst gilt. Arbeiteten vor Hartz IV rund 60 Richter am Berliner Sozialgericht, sind es heute mehr als hundert – 120 sollen es in den nächsten zwei Jahren werden. Daran, daß sie »am Rande der Belastbarkeit« arbeiten, wird dies gewiß auch nichts ändern. »Steigende Arbeitslosenzahlen werden auch das Sozialgericht Berlin stärker belasten«, prognostizierte die Richterin.

 

Woran es wohl liegen mag, daß »um kein anderes Gesetz häufiger gestritten wird« als um Hartz IV – dazu wollte sich Schudoma am Freitag nicht äußern. Es sei nicht Aufgabe von Richtern, Politikern Ratschläge zu erteilen, so die Gerichtspräsidentin. Die Antwort liegt ohnehin auf der Hand: Wenn eine Rechtsänderung zu einem derart exorbitanten Anstieg von Gerichtsprozessen führt, muß das Gesetz entweder schlampig zusammengepfuscht sein oder dem Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden eines Großteils der Bevölkerung widersprechen. Bei Hartz IV, einem Konvolut zur – wie es Oskar Lafontaine seinerzeit nannte – »brutalen Enteignung der Arbeitnehmer«, trifft offenkundig beides zu.

Thu Mar 25 22:46:33 CET 2010    |    bjoern1980

Zitat:

So kam es nach inzwischen 9 Monaten zur Räumung der Wohnung und die beiden standen auf der Straße.

9 Monate sind eine lange Zeit - Zeit für Kommunikation, zum Beispiel. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, kommts am Ende wie beschrieben.

Thu Mar 25 23:27:54 CET 2010    |    tino27

Der Fall zeigt echt die Abgründe unserer Bürokratie, aber ich muss auch Bjoern zustimmen.

 

Man hätte sich durchaus Gehör verschaffen können. Amtsleiter, Bürgermeister, öffentl. Stellen, etc.

Thu Mar 25 23:39:39 CET 2010    |    Federspanner7387

Bjoern ist zuzustimmen, die 270-Tage-Chance hätte man nutzen sollen, zB zur Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Abgeordneten oder/und den Medien (BILD hilft, www.hilfe@ndr.de), um auf diesen Härtefall aufmerksam zu machen, in derartigen Situationen hilft nur "in allen Pötten rühren"; hoffentlich stellt sich der junge Mann jetzt geschickter an, um wenigstens erst mal wieder aus der Psychiatrie herauszukommen.

Fri Mar 26 00:35:05 CET 2010    |    Achsmanschette51801

@ mazdakiller: Wenn ich mitgegangen wäre, hätte ich mit Paragraphen um mich schmeißen können und ein Beistand ist bei Ämtergängen wenn es um Leistungen geht sowieso grundsätzlich erleichternd.

 

@ bjoern: Kommunikation ist sagen wir mal nicht gerade das Spezialgebiet der beiden. Sie wußten auch nicht, an wen sie sich hätten wenden können. Gerade die Mutter hat sich seit ich sie kenne schon immer sehr zurückgezogen und sich ihrem Schicksal ergeben. Sie hatte nie die Kraft, etwas zu machen, sich auf die Hinterbeine zu stellen.

Und Sohnemann? Er ist zwar sehr intelligent, aber sonst... Ich sehe klare autistische Züge. Ich erinnere mich noch, wie ich ihm Schach beigebracht habe und er mich in der ersten ernsthaften Partie dann regelrecht plattgemacht hat.

In seinem Leben ist es so, daß wenn alles läuft und es seinen gewohnten Gang geht wie in der Wohnung, wo die beiden jetzt wohnen, wenn er basteln kann und so, dann geht es. Wenn nicht, dann gräbt er sich auch eher ein und läßt alles über sich ergehen.

 

@ Prussicarius: Er ist nie in der Psychiatrie gewesen. Vielleicht würde es ihm tatsächlich helfen, eine Therapie zu machen - wenn er sich darauf einlassen kann.

 

Die beiden sind übrigens einer der fünf ALG-II-Haushalte, die ich betreue und ich war gestern dort. Ich hatte den Artikel schon fertiggeschrieben und habe gefragt, ob ich das so veröffentlichen darf. Ohne beider OK hätte ich den Artikel wieder eingestampft.

 

P.S.: In den nächsten Tagen wird zu dem Thema Fördern (in dem Fall von Obdachlosigkeit) und ALG2 noch ein Artikel hier erscheinen. Vorher kommt aber noch ein Artikel in eigener Sache.

Fri Mar 26 01:15:02 CET 2010    |    X_FISH

Zitat:

Inzwischen gibt es Wachschutz in einigen ARGEn, weil durch rücksichtsloses Vorgehen mancher Sachbearbeiter Verzweiflung in den Betroffenen generiert wird.

Oder weil die Sacharbeiter - ohne das gesamte System in Schutz nehmen zu wollen bzw. es zu rechtfertigen - einfach mit dem Ansturm nicht mehr klar kommen.

 

Zu wenig Sachbearbeiter, zu viele Fälle.

_____

 

Passend dazu (hatte ich vor ein paar Wochen bei Recherchen herausgesucht):

 

Erbschaft ist Vermögen

 

Weiterhin: Ich persönlich finde es einen Witz, dass ein Amt aufgrund von Zahlen "erfassen" kann, wie lange eine Erbschaft zur Versorgung ausreicht.

 

Im ersten Posting war z.B. angegeben, dass Schulden getilgt wurden. Weiterhin könnte es möglich sein, dass durch einen Unfall das Vermögen verringert wurde.

 

Würde die Begründung wirklich gelautet haben, dass man sich »noch 20 Monate nicht blicken zu lassen« habe -> wenn's schriftlich vorliegt (mit Terminsetzung) wäre genau DAS doch mal was für die Bildzeitung? Ach ne, da fließt ja kein Blut aus der Meldung heraus... Wie langweilig... Das überlassen sie dann wohl den seriösen Mitbewerbern...

 

Grüße, Martin

Fri Mar 26 06:21:03 CET 2010    |    martinkarch

Ins KANZLERAMT hätte der stürmen sollen !! Und die alte Ar**hfo**e köpfen !!

 

Suppenhühner gehören nicht in die Politik, sondern in den Topf !

 

Diese unsoziale Hartz-4-Scheisse mit ihrem leichengepflasterten Verlauf gehört weg und zwar schon lange !!

 

Und was die BILD anbelangt : denen gehört mal durch ein paar Gerichtsurteile ordentlich der Kopf geschoren. Die schreiben ja im Prinzip was sie wollen, selbst wenn´s mal ne kleine Klage gibt. Ob das Opfer eines Berichts massiv dadurch geschädigt wird, ist ja egal

 

Unverschämt ist, wer BILD kauft !! Er bereitet den Nährboden für diese ganzen "Schlagzeilen"

 

_________________________________________

 

@ meehster : ich hab in letzter Zeit auch etliche Hartz-4-Haushalte "betreut" !! Zum Strom abstellen nämlich :D:D:D

 

Das Amt übernimmt die Stromkosten nämlich erst dann, wenn der Zähler bereits gesperrt wurde : dann kostet es aber mit Entsperren 90 € mehr. Und das müssen auch die Leute zahlen, da die Zahlung des Stroms durchs Amt keine Schenkung ist, sondern vom zukünftigen HARTZ-Geld abgezogen wird ! Auch da frage ich mich : WAS soll das ?? Kann das Amt nicht schon bei der zweiten Mahnung die Gelder an den Energieversorger überweisen ?? Das wäre eine Woche früher, der Harzer spart 90 € und wir Ärger mit den Leuts

 

Für mich : unlogisch, wie vieles andere auch !

Fri Mar 26 06:51:45 CET 2010    |    Rumpelgnom

Natürlich läuft da einiges falsch, aber:

 

- 25 Jahre alt und chancenlos auf dem Arbeitsmarkt? Ach ja, man hat auf einmal festgestellt, daß der Junge psychisch krank ist. Ist das vorher niemandem aufgefallen?

- nach 2 Monaten keine Mietzahlungen mehr, nach 9 Monaten Kündigung. Wer bezahlt dem Vermieter die 7 Monate Differenz. Ist das beim Vermieter niemandem aufgefallen, daß da kein Geld mehr kommt? Hat von dieser Seite niemand nachgefragt?

- manchmal wäre es gut, wenn man schaut wie es dem Nachbarn geht.

 

 

Zu den bösen bösen Mitarbeitern in der ARGE:

 

Da sitzen Leute, die täglich ihre Kundschaft haben, von denen sicher nicht wenige nach dem Motto leben: "Wozu arbeiten? Es gibt doch Geld vom Amt!" Da kann ich schon verstehen, daß man da im Laufe der Zeit abgehärtet wird.

Ich habe selbst in der Verwandschaft mehrere Leute, die mühevoll die 8. Klasse geschafft haben. Die Computerkenntnisse reichen gerade zum Spielen. Fortbildung ist Zeitverschwendung, will ich nicht!

Wenn man denen eine Arbeit anbietet, muss diese vor Ort sein, weil man will ja nicht weit fahren, und unter 20Euro/ Stunde geht schon mal gar nichts.

 

Ihr seht, meine Meinung weicht ein wenig von den Vorschreibern ab. Also los, gebt es mir!

Fri Mar 26 07:30:15 CET 2010    |    Trennschleifer8157

wie bjoern1980 schon sagte... wer in neun monaten nicht in der lage ist zu erkennen, dass gerade auch noch der rest eines spaerlichen lebens den bach runtergeht wird es auch nicht in neun jahren erkennen, insofern haelt sich mein mitleid mal wieder schwer in grenzen.

 

@martinkarch

 

was ist an harz4 (abgesehen von dieser daemlichen bezeichnung als solches) unsozial ? der staat zahlt im bedarfsfall eine kleine wohnung und ermoeglicht ein leben in der naehe des existenzminimums. wo ist das problem ?

 

 

gruesse vom doc

Fri Mar 26 09:15:18 CET 2010    |    kutjub

Leider nimmt so ein komplexes System keine Rücksicht auf Einzelfälle.

 

 

Die Wahrheit liegt meistens in der Mitte (Will hier nicht an meehsters Aussagen zweifeln)

 

Aber mit 25 Jahren lässt sich bestimmt noch ne Arbeit finden.

Und sei es, beim Gärtner Torfsäcke schleppen. Ist ne Mega Maloche, geht aber.

(Hab ich als Schüler auch gemacht)

 

Wie Meehster schon schrieb, ...passive Menschen, die sich zurückziehen....

 

Für mich stellt sich die Frage, warum muss da mal wieder die Allgemeinheit zahlen?

 

Denoch, bitter für die Beiden.

 

Grüße

Fri Mar 26 09:23:13 CET 2010    |    Turboschlumpf13057

@martinkarch: Über die Bild herziehen, aber hier ein posting auf ähnlichem Niveau verfassen...:rolleyes:

 

@Rumpelgnom: Ich geb(´s) Dir... Und zwar Recht!:D

 

Ansonsten schließe ich mich ebenfalls bjoern1980 an, das Zeitfenster für eine Problemlösung war groß genug, allerdings sollte hier die entscheidende Initiative von den beiden Protagonisten ausgehen. Hier steht neben dem "einfachen" ARGE-internen Beschwerdeweg auch der Weg zum Sozialgericht offen.

 

Hier einfach der ARGE, bzw. dem System Hartz4 allein den schwarzen Peter zuzuschieben ist definitiv zu einfach.

Fri Mar 26 09:36:00 CET 2010    |    feingeist

Als Hartz iV Empfänger ist man gut beraten jegliches Erbe auszuschlagen. Denn ist das verbliebene Erbe positiv, nutzt es einem nichts, ist der Schuldensaldo dagegegen >0 verliert man nichts.

 

Wer aber das Erbe annimmt, nimmt auch die Schulden an. Im Zusammenhang mit selbstherlichen, fachl. und juristsich inkompetenten Sachbearebiten ergibt sich hier leicht ein exsistenzielles Risiko.

 

Am besten man läßt den Sachbearbeiter entscheiden, ob man das Erbe annehmen soll oder nicht.

Fri Mar 26 09:52:13 CET 2010    |    notting

@Rumpelgnom: Die Gesetze sind sehr stark zu gunsten der Mieter ausgelegt. Z. B. Mietnomanden, also Leute, die es wirklich drauf anlegen auf Kosten des Vermieters zu wohnen, kann man wg. überlasteter Gerichte oft erst nach Jahren rauswerfen.

 

notting

Fri Mar 26 10:56:36 CET 2010    |    Federspanner220

Ähm... ich will euch ja nicht euer gutes Gefühl beim Schimpfen auf den Scheißstaat vermiesen, aber euch allen ist doch wohl hoffentlich klar, dass der Rechtsweg der den Betroffenen offen gestanden hätte, nicht mit dem Betteln bei der fiesen Sachbearbeiterin erschöpft gewesen ist, oder?

 

In den Motor-Talk-Foren wird jedem Deppen geraten bei jeder Parkknolle einen Rechtsanwalt zu konsultieren und bis zum Bundesverwaltungsgericht zu ziehen um sein vermeintliches Recht zu bekommen. Im geschilderten Fall wäre es wahrscheinlich ausreichend gewesen sich einen Termin beim Chef der Sachbearbeiterin geben zu lassen um eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

 

Aber es ist bezeichnend für die Probleme der Betroffenen Menschen, dass sie lieber am Ende in einer Verzweifelungstat jemandem den Schädel einschlagen wollen, als rechtzeitig jemanden um Rat zu fragen der Ahnung hat.

 

Wer so etwas mit sich machen lässt ohne dass ihm etwas besseres einfällt als auszurasten wenn es gar nicht mehr weiter geht, der ist einfach zu dumm für diese mittlerweile sehr komplizierte Welt. Das meine ich gar nicht böse oder herablassend, sondern es ist einfach eine Tatsache dass es jedem von uns passieren kann von irgendeiner Person oder Stelle zu Unrecht ans Bein gepisst zu bekommen und es gehört zum Basiswissen wie Lesen und Schreiben, wie man sich dagegen angemessen zur Wehr setzt. Ohne das geht es einfach nicht.

 

Und glaubt mir, ich weiß wovon ich rede. Ich habe 15 Jahre in einer Sozialberatungsstelle gearbeitet und 98% der Ratsuchenden die mir die Trümmer ihres Lebens vor die Füße geworfen haben damit ich das Schlimmste abwenden sollte, haben über viele, viele Jahre (zum Teil aus Naivität, aber zum Teil auch wider besseren Wissens) alles falsch gemacht was falsch zu machen war, um sie in diese ausweglose Situation zu bringen.

Fri Mar 26 10:57:10 CET 2010    |    DerMatze

also ist er aufgrund seiner fehlenden bereitschaft sich selbst über das erbe/erbrecht zu informieren (internet ....) in die situation gekommen.

Fri Mar 26 10:57:14 CET 2010    |    tino27

@ martinkarch - ich glaub, du hast vergessen, dass der Junge hätte den Mann köpfen müssen, der das gesagt hat: "Wenn wir die Arbeitslosenquote nicht spürbar senken, dann haben wir es nicht verdient, wiedergewählt zu werden. - Gerhard Schröder, Bundeskanzler Dezember 1998"

 

Es gibt leider Leute, die sich schnell geschlagen geben und zurückhaltend verhalten. Und wenn man kein Internet hat oder Leute, die sich damit auskennen, sind Anträge und Gesetzgebung extrem verwirrend. Ein paar Stichworte sind da Familienheimfahrten, Bafög, Studienkredit, etc.

 

Dazu kommen noch die unterschiedlichen Arten von H4-Empfängern. Für die Sacharbeiter sicher schwierig, zumal die meist schlecht ausgebildet sind. Meine letzte Arbeitsvermittlerin, war eine Lehrerin, für die keine Stelle mehr da war.

 

Ich weiß nicht, wie es dem Jungen geht, aber Arbeit findet man immer. Ich arbeite zur Zeit im Nebenjob für einen Stundenlohn, für den wahrscheinlich manche ALG2-Empfänger nicht aufstehen würden und dazu ist es richtige Maloche, aber es ist ehrliche Arbeit, die ich nach 2 Wochen Suche gefunden hab.

Fri Mar 26 10:57:20 CET 2010    |    Trennschleifer2381

Wow, diese Sachbearbeiterin muss aber ganz schön inkompetent oder bösartig sein . . . aus welchem Grund sollte die sich sonst so aufführen?

 

Tut mir echt leid für die Betroffenen. Die BILD Zeitung interessiert sich natürlich mal wieder für nix anderes als ihre Schlagzeilen. Hätten sie mal etwas genauer recherchiert, hätte daraus sogar ne gute Story über diese Sachbearbeiterin werden können . .

 

Du bist auch ein Vollzeit-Angestellter, der Abendgymnasium besucht? Willkommen im Club, is wirklich schwer, daneben noch Zeit für irgendwas anderes zu finden.

Fri Mar 26 11:23:21 CET 2010    |    Druckluftschrauber50319

Auf einer Seite weden Milionen von Euro in die Abwrackprämie investiert damit der Mittelstand sich ein Neues Auto kaufen kann,

Auf der anderen Seite werden Menschen um ihre Existenz gebracht und verhungern lassen weil der Sachbearbeiter nicht eins und eins zusammenzählen kann.

Armes Deutschland und das nennt sich Sozialstaat.

Fri Mar 26 11:28:44 CET 2010    |    Mechaxx

naja man sollte die sachbearbeiterin auch nicht als Monster hinstellen, sie ist an Gesetze gebunden und man hat da nicht immer Spielraum, sonst macht man sich selbst strafbar. Manchmal kann man, auch wenn man will, nicht helfen weil einem die hände gebunden sind.

 

Bin selbst in einem Rathaus und mir wurde auch schon Schläge angedroht weil ich einen Italiener bei einer Wahl auf Bundesebene nicht eintragen lassen hab, weils einfach vom Gesetz her nicht geht. Die Leute sehen das aber halt immer so, das man selbst der Böse ist und alles selbstverständlich ein persönlicher Angriff ist.

 

Man sollte sich bei der Gesetzgebung beschweren und nicht bei denen die das ganze ausführen müssen.

Fri Mar 26 11:45:30 CET 2010    |    notting

@caisma: Auch Hartz4-Empfänger haben von der AWP profitiert.

 

notting

Fri Mar 26 11:49:33 CET 2010    |    notting

@Mechaxx: Ich würde aber fast wetten, dass die Sachbearbeiterin durchaus dem Betroffenen hätte sagen können, dass er vor dem Sozialgericht klagen kann bzw. kurz skizziert, wie er vorgehen kann (z. B. erwähnen, dass er Prozesskostenbeihilfe beantragen kann) bzw. dass er sich mal an eine Schuldnerberatungsstelle/Caritas/Diakonie/etc. wenden soll. Wenn ihr ein Gesetz/Dienstanweisung sowas verbietet, weiß man sofort, was die Politik will (bzw. machen würde, wenn Deutschland nicht schon durch die Nazi-Zeit berühmt-berüchtigt wäre...).

 

notting

Fri Mar 26 11:53:58 CET 2010    |    notting

@Bloedbaer: Wieso? Mir persönlich geht diese sparen-um-jeden-Preis-Taktik (=im Endeffekt ist es teurer) sowas von auf den Sack! IMHO werde ich als Steuerzahler dadurch genötigt, unnötig viele Juristen mit viel mehr Geld durchzufüttern (mehr Richterstellen und vor allem die Anwälte der Kläger -> jeder von einem Hartz4-Empfänger gewonnener Prozess muss AFAIK die ARGE bezahlen, die dann nach mehr Geld schreien), als wenn sie nur Hartz4-Empfänger wären, mal ganz abgesehen davon, dass ich bei sowas Angst bekomme, dass so jemand mal aus Verzweiflung mit seiner Axt auf Unbeteiligte wie mich losgeht.

 

notting

Fri Mar 26 11:59:27 CET 2010    |    notting

@OP: www.bildblog.de kennst du? Die liefern Hintergrundwissen zu oberflächlichen Artikel (ich formuliere es mal so). Evtl. wären die an der Geschichte auch interessiert.

 

notting

Fri Mar 26 12:22:13 CET 2010    |    Achsmanschette34494

mich erschreckt schon die lapidare darstellung, als wäre es ein naturgesetz

Zitat:

Beide waren auf dem Arbeitsmarkt chancenlos und so auf staatliche Unterstützung angewiesen.

da ist man heutzutage sehr schnell dabei.

ob man im geschilderten zusammenhang wirklich im system gefangen sein muß, wage ich übrigens stark zu bezweifeln. da hat man nicht vernünftig kommuniziert. dann mit der axt zu kommen, zeigt nur die konfliktlösungsstrategie hilfloser menschen - gewalt.

insofern fand ich die story hinter der story nicht wie erwartet entlarvend. für mich ist klar, daß es die aufgabe sein muß, menschen wie diese mutter mit sohn zu aktivieren und auf eine erwerbstätigkeit hin aktiv zu fördern. das muß der staat organisieren, statt vollversorgung mit hartziv zu gewährleisten und damit zu bewirken, daß sich die klientel mit jedem monat mehr vom markt entfernt.

Fri Mar 26 12:30:22 CET 2010    |    notting

@mehrzehdes: Es gibt ja entspr. Maßnahmen (für die aber immer weniger Geld da ist und teilweise auch sinnlos verhängt werden, nur um die Arbeitslosenstatistik zu drücken), aber ich kann mir vorstellen, dass diese beiden Fälle nicht in die bereits existierenden Schubladen passen.

 

notting

Fri Mar 26 14:36:44 CET 2010    |    Achsmanschette51801

Nee, die beiden passen nirgends rein und wenn ich sage, daß sie auf einem Arbeitsmarkt mit mehr als 10% Arbeitslosigkeit chancenlos sind, dann kann man mir das ruhig glauben. OK, fast chancenlos. Die Mutter hatte irgendwann mal einen 400-€-Job als Reinigungskraft. Aber die Stelle gibt es auch nicht mehr, seit die Chefin verhaftet wurde.

Bei ihm sehe ich völlig schwarz. Er will zwar wirklich etwas tun, aber seine nicht vorhandenen Fähigkeiten sprechen dagegen. Seine körperliche Kraft geht gegen null und eine Ausbildung hat er nie gemacht, er hat nicht einmal einen Schulabschluß. Man kann ihn als psychisch behindert sehen und er braucht professionellere Betreuung als jemanden ehrenamtlich neben dem Pädagogikstudium.

 

@ martinkarch: Der Strom muß eigentlich vom Regelsatz bezahlt werden, eigentlich hat das Amt damit wenig zu tun. Allerdings ist es bei Leuten, die den Strom - warum auch immer - nicht selbst davon bezahlen können, besser, wenn das Amt gleich übernimmt und die entsprechende Höhe vom Regelsatz einbehält.

Der obere Teil Deines Beitrages ist übrigens etwas grenzwertig. Ich lasse es stehen, weil ich die freie Meinungsäußerung für sehr wichtig halte und ich zudem nicht davon ausgehe, daß es in die Tat umgesetzt wird/werden kann. Ich habe dafür hier einen Alarm bekommen, das wollte ich Dich wissen lassen.

Fri Mar 26 20:13:28 CET 2010    |    Druckluftschrauber2011

Aber irgendwas läuft doch da falsch.

Wenn da 2 Leute im Sozialamt ankommen und glaubhaft nachweisen, dass mit dem Erbe eine Schuld beglichen wurde, dann kann man denen die Auszahlung von Sozialhilfe wohl schlecht verwehren, da man ja nicht mehr über das Zahlungsmittel verfügt.

 

Ich muss es jetzt trotz aller sozialen Liebe so knallhart sagen.

Wer allein nicht so weit lebensfähig ist, sich über sein Handeln, seine Finanzen etc. klar zu werden, ja der muss ggf. Betreuung beantragen, die dann eben zu solchen Besuchen beim Amt mitkommt und für die Familie spricht.

Es gibt nun echt unzählige Wege und der erste wäre ein Gespräch bei einem Vorgesetzten.

 

So wie ich es jetzt hier lese war die Familie nicht in der Lage sich selbst ernsthaft überhaupt irgendwie zu helfen. Wer weiß... vielleicht hatten sie keinen Nachweis mit, dass der Gerichtsvollzieher das Geld geholt hat.

Wobei... Da so etwas wohl Bargeldlos funktioniert würde wohl ein Beleg der Kontobewegung helfen oder allein die Nummer vom Gerichtsvollzieher geben, der den Erhalt bestätigt.

 

Ich kann kaum glauben, dass die uns vorliegenden Informationen vollständig sind.

Fri Mar 26 20:48:51 CET 2010    |    Achsmanschette51801

Was beim Sozialamt genau war, da kann ich als Quelle nur die beiden benennen, auch meine Erinnerung, denn als Nachbarn ist man sich schon mal über den Weg gelaufen und ich hab mich auch an vielen Wochenenden eine Etage tiefer sehen lassen.

Schon immer war mir klar, daß beide einer Betreuung bedürfen. Jetzt haben sie mit mir zumindest so etwas Ähnliches.

 

Welche Nachweise sie oder auch nicht damals dabei hatten, da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Ich werde sie am 07.04. wiedersehen und dann kann ich ja nochmal nachfragen. Ein richtiges Konto hatten sie damals nicht, inzwischen haben sie eines.

Fri Mar 26 21:49:47 CET 2010    |    tino27

Wenn jemand schon nicht standhaft bei nem Amt auftreten kann, dann beantragt der auch keine Betreuung oder geht zu Caritas oder so.

 

Sieht man ja an Messis oder so. Wenn man da nicht zufällig drauf stößt, ergeben die sich ihrem Schicksal und lassens geschehen.

Sat Mar 27 13:59:45 CET 2010    |    Achsmanschette34494

Zitat:

@mehrzehdes: Es gibt ja entspr. Maßnahmen (für die aber immer weniger Geld da ist und teilweise auch sinnlos verhängt werden, nur um die Arbeitslosenstatistik zu drücken), aber ich kann mir vorstellen, dass diese beiden Fälle nicht in die bereits existierenden Schubladen passen.

genau das kritisiere ich ja - die wenig kreative, bürokratische herangehensweise. das system muß so umgestellt werden, daß es sich lohnt, solche menschen in arbeit zu bringen. also z.b. prognose auf basis der fakten. daraufhin sollte ein budget, das diese menschen vom staat verbrauchen werden, festgesetzt werden. davon bekommt ein fallmanager einen prozentsatz als prämie, wenn er die staatliche versorgung für den jeweiligen menschen obsolet macht. erfolgreiche fallmanager dürfen durchaus reich werden. wichtig wäre ein prämienmodell, das nur von tatsächlich ersparten beiträgen zahlt und ein lückenloser kontrollprozess, der mißbrauch verhindert.

Fri Apr 02 10:57:10 CEST 2010    |    docgreen

Ich bin derzeit ohne Beschäftigung und ab dem 4.7. ist bei mir auch H4 angesagt. Ich suche zwar wie ein Wilder und schreibe Bewerbugen ohne Ende, aber das bringt schon seit einem Jahr keinen Erfolg.

Meine Erfahrungen mit dem Amt sind aber eher schlecht, schon bei ALG 1. Ich war seit Februar ohne Geld, und obwohl ich schon im November beim Amt war, bekam ich meine erste Überweisung erst Mitte Mai, obwohl ich im November schon Stütze beantragen wollte. Und ich schwöre: Das lag' nicht an mir.

 

Wenn das beim H4 genauso lange dauert, kann das schon die Existenz ruinieren. Mit einer minimalen Grundsicherung , die keine Ersparnisse zulässt, ist man dann auch nicht in der Lage, diese Zeit zu überbrücken, weil keine Reserven mehr da sind.

 

Eine Freundin von mir ist alleinerziehende Mutter und deswegen auf H4 angewiesen. Sie hat vor kurzem ihr zweites Kind bekommen und direkt nach der Entbindung einen Brief von der Agentur, daß sie zuviel Geld erhalten hat, in den letzten Monaten in Summe 90 €. Die wurden wieder abgezogen, von der nächsten Überweisung...und Sie hat ein Maul mehr zu stopfen, Windeln und Milchpulver zu kaufen, etc., etc. Ihre Sachbearbeiterin musste auch, daß sie gerade ein Kind kriegt und eigentlich mehr Geld bekommen müsste. Trotzdem hat's von der Geburt bis zur Anhebung der H4-Sätze fast vier Monate gedauert. Und wenn man sowieso schon nix hat, wie soll man da diese Zeit überbrücken? Die Miete, usw. sind jeden Monat gleich und jeden Ersten fällig...

 

Ich kann den Axtmann sehr gut verstehen...

Fri Apr 02 11:43:53 CEST 2010    |    FMode

So dann breche ich mal eine Lanze für die ARGE - da sitzen nur Menschen - und die machen Fehler - und sitzen auch nur in der Tretmühle das sie ohne Einkommen nicht leben können.

Nein - die ARGE braucht weder mehr Qualitatsmanagment noch mehr Mitarbeiter den die kommen nicht von "Luft und Liebe"

sondern wollen ebenfalls durch den Steuerzahler finanziert werden.

Das ist zwar (für viele geistige Tiefflieger) eine "tolle" Möglichkeit die Arbeitslosigkeit abzuschaffen - aber ich dachte eigentlich ist "Arbeit" ein Abstellen eines Mangels und nicht künstliche Beschäftigung von Menschen ?

 

 

Zitat:

Meine letzte Arbeitsvermittlerin, war eine Lehrerin, für die keine Stelle mehr da war.

Merkt es noch jemand oder ist die Gesellschaft schon zu verblödet (ich hoffe die Gröhler hier im Thread fühlen sich angesprochen!) ???

Wir schaffen und finanzieren Arbeitsplätze zur Vermittlung von nicht vorhandenen Arbeitsplätzen.

 

Nein ich plädiere nicht für die gewaltsame Umverteilung/Zuweisung der Arbeit durch einen kommunistischen Staat ! in dem man Stellen für Lehrerinnen etc. schafft.

 

 

Zitat:

Hartz IV schafft Jobs

Hartz4 schafft noch viel mehr Jobs als nur in Sozialgerichten und bei der ARGE. Bei DEKRA und TÜV mit ihren Beschäftigungsgesellschaften, bei Schlecker XL, im Call-Center...

Jobs deren gesellschaftlicher Nutzen bei 0,0 liegt.

Das trifft auch für die Jobs bei SchleckerXL - den wenn Anton Kontrollfreak keine Hartz'ler und von Hartz4 bedrohte bekommt dann kann er seine Läden dicht machen.

Dann kommt sehr gerne der Götz mit seinem DM daher und übernimmt und schafft menschenwürdige Arbeitsplätze (google: DM Gewerkschaften) also es gibt dann auch weiterhin Drogerieartikel auch bei euch in der Nähe.

 

 

Zitat:

Beide waren auf dem Arbeitsmarkt chancenlos und so auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Und wo ist der Bus ? (@gröhler nicht @meehster: mit den Leuten die das interessiert liebe Gröhler ?)

wir sind eine unglaublich reiche Gesellschaft die einen wahnsinnigen Wohlstandsmüll produziert - wir können uns das leisten.

Sun Apr 04 08:01:33 CEST 2010    |    124er-Power

Total daneben, was das Amt da wieder abgezogen hat :rolleyes:

Fri Apr 23 20:17:55 CEST 2010    |    Batterietester33968

Achso, soll die Gesellschaft nun auch noch für die Schulden anderer aufkommen?

 

Das Amt hat absolut richtig gehandelt. Wo kommen wir den sonst hin.

Sat May 08 02:25:56 CEST 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: Meehsters gesammelte Erfahrungen:

 

Obdachlosigkeit von ARGE verursacht

 

[...] Arbeitslosigkeit mit Schuld der Behörden auch Obdachlosigkeit entstehen kann, berichtete ich schon einmal. Das Beispiel, das ich vor einiger Zeit brachte , war vielleicht etwas abstrakt, wenn man die Betroffenen nicht sieht bzw. sich keinen optischen Eindruck [...]

 

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