Sun Feb 22 21:09:29 CET 2009
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BMW-Fan91
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Kommentare (14)
| Stichworte:
Neuvorstellung, Technik
Nabend liebe Blogleser, nachdem es in den letzten Wochen in meinem Blog ein wenig ruhiger geworden war, jetzt nun wieder etwas Neues aus dem Bereich der Antriebstechnik. Heute möchte ich gern über etwas schreiben, was für zumindest für mich, aber vielleicht auch für andere ein wenig überraschend kam, da von der doch eher konservativ einzuordnenden Firma Mercedes, in letzter Zeit unter der Bevölkerung ein wenig in Verruf geraten, wegen mangelnder Innovationsfreudigkeit und fehlenden Bemühungen um das derzeit heiß diskutierte Thema Umweltschutz. [bild=1] Zudem hab ich persönlich das erste Mal das Gefühl, dass man konkret mit etwas rechnen kann, dass man nicht wie schon so oft in den letzten Jahren mit beiläufig erwähnten und angekündigten Innovationen über das tatsächliche Fehlen eben solcher von den Strategen hinweggetröstet werden soll. Konkret heißt in diesem speziellen Fall 2010, wenn Mercedes auf Basis der Sandwich-Plattform der aktuellen A- und B-Klasse erstmals ein vollwertiges und vor allem voll alltagstaugliches Elekto-Mobil auf den Markt bringen will. [bild=6]200km Reichweite allein schon bei der E-Cell Ausführung mit 15,3 KWh Li-Io-Akku, 400km mit installierter Brennstoffzelle und 600km mit separatem "Notstromaggregat", sind beachtlich. Umso mehr noch, wenn man sich die Tagesfahrleistung des "Durchschnittarbeitnehmers" vor Augen führt. Mehr als 100km werden außer bei fleißigen Vertretern und Urlaubsfahrern selten abgefragt werden und zumindest für den Stadtverkehr ist so ein Auto optimal, mal abgesehen vom Preis, über den allerdings noch nichts bekannt ist. [bild=7] Jetzt werden wieder viele sagen, ja aber die Ladezeiten der Akkus... Zurück zum Konzept. Bei einer Bordspannung von 250 bis 400 Volt verrichtet im Blue Zero ein 100kw und 320Nm starker E-Motor an der Vorderachse seinen Dienst. Wenige werden es wissen, aber schon 1860 nach der Erfindung des Blei-Akkumulators war das Elektromobil ein gut bekanntes Möglichkeit des Vorankommens. Selbst nach der Erfindung der Motorkutsche durch Karl Benz war das E-Auto das schnellere und leisere Fahrzeug, der Knackpunkt waren wie heute die Akkus. Sie neigten zu Explosionen und waren schwer und wenig ergiebig, was dazu führte, dass wie so oft die Bequemlichkeit der Menschen siegte und das einfach zu gewinnende und vor allem einfach zu lagernde Öl dem Strom vorgezogen wurde. [bild=5] Was sagt ihr eigentlich zum Elektoantrieb allgemein? Wie empfindet ihr die Stärken und Schwächen, käme ein E-Fahrzeug bei euch in die engere Wahl bei einem Neuwagenkauf? In diesem Sinne noch einen schönen Abend und liebe Grüße, |
Mon Feb 23 12:35:18 CET 2009 |
fragger123
Schön, dass du auch mal was von Mercedes schreibst!
Klingt wirklich vielversprechend, damit wird die Marke mit dem Stern wieder an erfolgreiche alte Zeiten anknüpfen können.
Problematisch könnte das "Tanken" werden, wenn man keine Garage hat. Am Rande einer Plattenbausiedlung ein Verlängerungskabel zu verlegen halte ich schon für sehr heikel.
Mon Feb 23 23:12:48 CET 2009 |
BMW-Fan91
Bleibt nur zu hoffen, dass Mercedes auch wirklich an dem Konzept festhält und das ganze Projekt nicht wieder nur ein Marketinggag war.
lg
Mon Feb 23 23:14:12 CET 2009 |
Patriots
Interresanter Beitrag.
Mon Feb 23 23:24:59 CET 2009 |
BMW-Fan91
Auf jeden Fall wenn man sich vor Augen führt, dass die Abneigung gegenüber einem E-Auto, die in der Bevölkerung bezüglich Reichweite zu spüren ist, eigentlich unbegründet ist, wenn man sich die Reichweiten anschaut.
lg
Tue Feb 24 14:17:00 CET 2009 |
fragger123
Mercedes hat schon immer (mit) die besten Autos gebaut,da gehts jetzt (endlich) wieder weiter🙂
Tue Mar 03 01:29:55 CET 2009 |
checkyChan
Die Brennstoffzellentechnologie ist noch Zukunftsmusik und bei reinem Elektrobetrieb ist die Reichweite stark begrenzt.
Tue Mar 03 21:11:15 CET 2009 |
BMW-Fan91
Ok die Brennstoffzellen kann in den nächsten fünf bis zehn Jahren aus vielerlei Gründen den Benzinmotor noch nicht ersetzten.
Aber wir müssen uns meiner Meinung nach allgemein fragen, ob wir nicht langsam eine Umstellung bei den Antrieben wollen, um die Entwicklung in eine andere Richtung zu lenken, die aber natürlich auch mit Einschränkungen und Kompromissen in der Übergangsphase verbunden sein würden.
Auf jeden Fall denke ich, dass 200km im reinen Elektrobetrieb für viele ausreichen würde, die ihr Fahrzeug nur auf Kurzstrecke bewegen. Von diesen Leuten, gibt es soweit ich gelesen habe unter den A- und B-Klasse Kunden recht viele.
lg
Tue Mar 03 21:34:27 CET 2009 |
checkyChan
Nur durch Stückkostendegression wird man Massenmärkte erschließen können. Dazu muss E-Autos zunächst einmal an Akzeptanz und Attraktivität gewinnen. Kompromisse hinsichtlich der Reichweit sind ja noch akzeptabel, aber es braucht ein adäquates Tankstellennetz. Wer keine Garage besitzt, der hat Probleme mit dem Tanken. Eine Verlängerungkabel zur Steckdose ist einfach zu unpraktisch.
Ein Elektro-Smart ist 2010 geplant, wenn ich mich nicht irre. Interessant ist auch, dass man nicht notwendigerweise ein Getriebe braucht, Gokart fahren mit dem vollen Drehmoment von Anfang an.
Tue Mar 03 21:38:44 CET 2009 |
BMW-Fan91
Ich glaub bei vernünftigen Einsatzes seitens der Städte und Kommunen könnte schon ziemlich schnell ein adäquates Stromversorgungsnetz mit Extra-Zapfsäulen oder verbreiteten Aufladestationen geschaffen werden.
Kostet natürlich Geld, das meistens nicht gerade locker sitzt aber es ist klar, dass solch eine Umstellung nicht ohne Opfer zu bringen zu realisieren ist.
Tue May 19 17:43:23 CEST 2009 |
Nik999
Würde ich sofort kaufen, keine Frage. Die Reichweitengeschichte bei reinen E-Mobilen ist noch ärgerlich, klar. Ich bin mir aber zu 100% sicher, das eine beginnende Verbreitung dieser Technik als Fahrzeugantriebskonzept einen wahren Entwicklungsschub bei der Batterietechnik auslösen würde...zumindest würden die Hersteller endlich mal ihre Schubladen öffnen und all die kleinen Geheimnisse, die in den letzten 20 Jahren von findigen Entwicklern zusammengekauft wurden, ans Tageslicht bringen....es ließe sich ja schließlich Geld damit machen.
Was ich nicht sehe, ist die lange Ladezeit....das ließe sich jetzt schon technisch lösen, ohne allzu großen Aufwand...Stichwort GoldCap, falls das jemandem was sagt. Da sind Ladezeiten von wenigen Sekunden machbar, eigentlich nur begrenzt durch die speisende Quelle.
Allerdings hab ich Bedenken, ob tatsächlich die deutschen Autobauer das Rennen machen werden....den Amis kommt Ihre brutale Absatzkrise und die Hilfsbereitschaft der Obama-Regierung bei schlüssigen Konzepten zugute....und wenn die amerikanischen Autobauer nicht völlig verblödet sind, ziehen sie sich nun genau an derartigen Technologien hoch, das Ganze mit Schwerpunkt Mittelklasse- und Premiumsektor und in Verbindung mit den Japanern.
Egal, wie auch immer....der reine Elektroantrieb ist für mich tatsächlich die absolute und einzige Zukunft für den Individualverkehr...und das sag ich nicht nur, weil ich Elektrotechniker bin ;-)
Mein Traum sähe so aus:
Ein hervorragend ausgestatteter, geräumiger Wagen mit Allradantrieb, gerne auch ein sog. "SUV" (was immer das sein soll) mit erhöhter Sitzposition, Allradantrieb realisiert durch je einen E-Motor pro Rad (vielleicht sogar eine Art Nabenmotor, dann wäre die Kühlung auch gratis) mit einer jeweiligen Pmax von, sagen wir mal, 60kw. Getriebe und Antriebswellen, ebenso Differentiale, Über- und Untersetzungen wären überflüsig, die mechanischen Bremsen könnten auch massiv kleiner ausfallen, dadurch würde der Wagen schonmal erheblich leichter, der Schwerpunkt in Form von Akkus sauber auf die Fläche zwischen den Rädern verteilt und im Sandwichboden tief angeordnet, würde den Schwerpunkt sauber nach unten bringen und im Fahrgastbereich Leichtbau ermöglichen. Das ganze geregelt von einer leistungsfähigen Elektronik (mal Apple fragen*gg*)......ja, ich denke, da käme Freude auf!
LG Nik
Tue May 19 20:04:23 CEST 2009 |
BMW-Fan91
Deine Vision klingt eigentlich gar nicht so unrealistisch. Die Ladezeiten sind mit der Technologie realisierbar und an den Akkus wird es in ein paar Jahren auch nicht mehr mangeln.
Die einzigen Sachen, die dann dafür sorgen werden, dass wir den meisten Autos noch eine Weile Fossiles verbrennen werden, sind die hohen Kosten und der Wille der Ölindustrie und der Entwickler.
Grüße
Wed May 20 14:54:46 CEST 2009 |
Nik999
Die hohen Kosten sind Stückzahlabhängig, technisch ist das Ganze nicht zu begründen. Ein E-Motor ist relativ einfach herzustellen, und bei den Stromspeichern machts einfach nur die Masse.
Der Wille der Ölindustrie war- und ist sicherlich der Faktor, der dazu geführt hat, das die Technik nicht schon längst marktreif und verbreitet ist.....ergo warten wirs mal ab. Aber am Ende müssen nur mal ein paar Firmen anfangen, die Technik anzubieten, und der Kunde muß kaufen.......sobald sich Geld damit verdienen läßt, werden dann die Energiemultis das Ruder übernehmen, und die Ölscheichs können sich wieder aufs Eselreiten einstallen.... :-)
Nik
Thu May 21 13:12:09 CEST 2009 |
BMW-Fan91
Das wird das schwierigste sein, den ersten Impuls zu geben, die neue Technologie zu fahren und zu kaufen.
Viele Menschen sind ziemlich ausgeprägte Gewohnheitstiere und deshlab wird es anfangs für den Elektoantrieb schwer werden.
Sei es drum, es muss etwas passieren, denn wir können es uns nicht erlauben, so lange zu warten, bis uns unvermittelt das Öl ausgeht. Aber es wird seine Zeit dauern.
Grüße
Fri May 22 11:36:20 CEST 2009 |
Nik999
Täusch Dich da mal nicht, es hängt so viel in der pipeline zur Zeit, das die Einführung meiner Meinung nach quasi bevorsteht. Das sich MB nun bei Tesla eingekauft hat, ist nur ein weiteres Indiz dafür, das es nicht mehr allzu lange dauern kann.
Was ja auch sehr zu begrüßen wäre..... ;-)
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