Sun Mar 15 21:40:30 CET 2009
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BMW-Fan91
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Kommentare (8)
| Stichworte:
Antriebe, Brennstoffzelle, Hydrogen 7, Technik, Wasserstoff
BMW entwickelt und testet ja schon seit einiger Zeit an einem Wasserstoffmotor und steht damit gleichwohl im Kontrast zu vielen anderen Herstellern, die ausdrücklich der Brennstoffzelle den Vortritt gewähren. Allerdings spricht vieles für den Wasserstoff Verbrennungsmotor: Es kann motorenseitig auf langjährige Erfahrung zurückgegriffen werden, die technische Basis ist vorhanden und die Realisierbarkeit solch eines Projektes vor allem unter finanziellen Gesichtspunkten liegt weitaus höher, als jenes der Brennstoffzelle, die zusätzlich zu einem Tank bzw. Druckbehältern noch ein Stromspeicher, ein Elektromotor und eine aufwändige Steuerungselektronik benötigt. Dies waren die Gründe für BMW am Verbrennungsmotorprinzip festzuhalten. Darüber hinaus ist es bei BMW erklärtes Ziel, mit einem Wasserstoffverbrennungsmotor die Leistungsausbeute eines Benziners genauso wie gleichzeitig die Drehmomentabgabe eines vergleichbaren Diesels zu übertreffen. Dementgegen steht allerdings noch eine sehr schwache Wasserstoffinfrastruktur, die sich erst langsam ausbaut bzw ausbauen wird und das Problem, dass der Strom für die Gewinnung von Wasserstoff aus regenarativen Energien stammen muss, um die Energiebilanz des Antriebes nicht gründlich zu verhageln. Man darf also gespannt sein, was uns in Zukunft im Bereich Wasserstoff und anderer alternativer Antriebe noch alles erwartet. P.S: Im Anhang hab ich noch ein paar Bilder zum Hydrogen 7 reingestellt. Dieser entspricht in seiner Konzeption mit dem V12 Motor nicht dem Forschungsobjekt und hat durch die bivalente Auslegung eine deutlich geringere Wirksamkeit vorzuweisen. Vom Prinzip her funktionieren sie aber gleich. LG |
Mon Mar 16 11:56:27 CET 2009 |
Federspanner50962
Ich bin mal gespannt auf die weiteren Blogeinträge 🙂 Nur ob ein "Laborversuch" auch großserientaugliche Produkte hervorbringt ist immer so ne Sache für sich 😉 Da ist oft auch viel Überheblich- und Überschwänglichkeit bei und vieles verschwindet wieder genauso schnell wie es entdeckt wurde. Mehr Details wären sicherlich interessant 🙂
Aber die Probleme mit Speicherung und Gesamtwirkungsgrad (Wasserstoffherstellung) bestehen ja nachwievor, auch wenn der Wirkungsgrad des Verbrenners verbessert wurde.
Nunja:
Über die Argumentation kann man sich sicherlich streiten. Zwar ist die Erfahrung im Bereich der Verbrennungsmotoren größer, aber die Anfälligkeit ist trotzdem um das zigfache höher wie bei modernen E-Motoren. Zudem hat der E-Motor den deutlich höheren Wirkungsgrad.
In Sachen Finanzierung ist es sicherlich so, dass die Produktionsumstellung recht hohe Kosten verursachen würde, aber die Fertigung der Teile sollte auf lange Sicht nicht viel teurer werden wie die von Verbrennungsmotoren (wenn man mal Art und Anzahl der benötigten Teile überblickt). Je nachdem, wie weit eben die "Massenherstellung" vorranschreitet.
Auch bei der Steuerung- und Regelungsstechnik ist der Unterschied im Aufwand wohl nicht übermäßig groß, wenn das Konzept erstmal etabliert ist. Wo heute Ventilüberschneidungen, Zündzeitpunkte, Flammenentwicklung, Verbrennungsverhalten und Abgaswerte geregelt und abgestimmt werden müssen, werden es in Zukunft eben entsprechend andere Parameter sein.
Auf jedenfall ein spannendes Thema 🙂
Mon Mar 16 13:12:56 CET 2009 |
Spurverbreiterung2626
Trotz der oben genannten Vielzahl von Vorteilen gibt es aber auch hier Nachteile.
Das größte Nachteil sind die anfallenden Kosten der im Katalysator gebrauchten Edelmetalle, wie z.B. Platin.
Auch die geringe Reichweite stellt ein Problem dar, denn sie beträgt pro Tankfüllung nur etwa 100km. Außerdem muß man auch die Betankungszeit berücksichtigen, die trotz allem noch 10-20 Minuten benötigt. Auch der benötigte Laderaum des Wasserstoffes ist sehr problematisch, denn beim Flugzeug wird es somit unmöglich, den Wasserstoff unter den Tragflächen zu lagern.
Noch verbesserungsfähig ist ebenfalls die Herstellung des Wasserstoffes, denn es muß mehr Energie aufgewandt werden, als bei der Verbrennung erzeugt wird. Selbiges gilt auch für die Lagerung, da es gekühlt werden muss, was wiederum Energie benötigt, so dass Wasserstoff eine schlechte Energiebilanz hat. Zudem ist es leicht flüchtig und somit gefährlicher als fossile Brennstoffe wie Benzin/Diesel/Erdgas.
Mon Mar 16 13:53:02 CET 2009 |
manu1008
Die Frage ob Wasserstoff gefährlicher ist würd ich ganz klar beneinen, da er sich relativ schnell verflüchtigt. Bei Benzin und Diesel dagegen sammeln sich die Dämpfe am Boden und bleiben somit immer an der gleichen Stelle. Ich hab igendwo mal die Aussage von einem BMW Ingenieur gelesen, dass er lieber in dem Wasserstoffauto einen Unfall hätte.
Die Angst vor Gasantrieben kommt meiner Meinung nach daher, dass man das Gas nicht sieht.
Mon Mar 16 13:55:30 CET 2009 |
Spurverbreiterung2626
Angeblich braucht es für Wasserstoff spezielle Tankroboter. Weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber es ist auf jeden Fall aufwändig.
Mon Mar 16 19:02:03 CET 2009 |
_RGTech
Sagen wir mal so: Es wird ja auch langsam Zeit.
Mon Mar 16 20:28:57 CET 2009 |
BMW-Fan91
Eigentlich braucht es für die Betankung keinen Roboter, man muss nur wissen wie es geht.
Im Anhang ein Bild dazu.
Ohne Einweisung wär dies problematisch, da Wasserstoff im platzsparenden flüssigen Zustand bei ungefähr minus 240° gelagert wird.
Wenn das dann auf die Haut kommt tut das schon weh🙄
Die Problematik Speicherung/Gewinnung sehe ich auch als größte Hürde auf dem Weg zu einem Großserientauglichen Wasserstoffantrieb, sie können aber meiner Meinung nach gelöst werden.
Weiteres wird dann ja die Zukunft zeigen.
Wichtig ist aber alles in allem nur, dass endlich Alternativen zu fossilen Brennstoffen geschaffen werden, und in absehbarer Zeit für nahezu jeden verfügbar sind.
Mon Mar 16 23:22:59 CET 2009 |
LSirion
Man muss es sich auch erstmal leisten können. Selbst wenn der Liter Super 2 € kostet, fährt man damit immernoch günstiger als mit einem Elektro- oder Wasserstoffauto.
Natürlich vorausgesetzt die da oben flippen nicht völlig aus und verbieten Euro3 Fahrzeuge oder verlangen 1000 € Steuer/a für etwas ältere Kleinwagen, weil die ja so dreckig sind und die ganze Welt zerstören.
Wed Mar 18 15:36:05 CET 2009 |
BMW-Fan91
Stimmt schon. Wasserstoff ohne massive staatliche Subventionen würde sich aktuell für keinen lohnen.
Aber auch hier gilt die alte Regel Nachfrage und Angebot regeln den Preis.
Falls sich Wasserstoff also als zukunftsfähig erweist braucht es nicht lange und die allgemeinen Preise werden auch sinken.
Das Problem mit der Lagerung und der Energieintensiven Erzeugung bleibt aber vorerst bestehen.
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