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Sat Apr 04 18:22:57 CEST 2009    |    fire-fighter    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Wissenswertes

first-responder
First-responder

Seit dem 1. Oktober 2004 wird die Feuerwehr Reinfeld auch zu medizinischen Notfällen alarmiert. Dies geschieht immer dann, wenn der bei uns im Ort stationierte Rettungswagen des Rettungdienst-Verbundes Stormarn (RVS) in einem anderen Einsatz gebunden ist - somit also nicht am Ort verfügbar ist. Die Feuerwehr führt dann eine Erstversorgung von erkrankten oder verletzten Personen durch, bis ein Rettungswagen aus einem anderen Standort eintrifft.

Das Spektrum der Einsätze reicht von chirurgischen Verletzungen im Haushalt über internistische Notfälle mit nicht ansprechbaren Personen bis hin zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei Verkehrsunfällen mit mehreren schwerverletzten Personen.

 

Die Idee, Feuerwehreinheiten als „Ersthelfer“ (First Responder) zu medizinischen Notfällen zu entsenden, stammt aus den USA. Auch in Deutschland finden sich immer mehr Ersthelfer-Systeme, wie zum Beispiel flächendeckend im Bundesland Bayern oder in Großstädten wie Berlin oder Hamburg.

 

Grunsätzlich sollen und könnern die First Responder den Rettungsdienst nicht ersetzen. Aber als zusätzliches Glied in der Rettungskette können wertvolle Minuten überbrückt werden. Gerade in Bereichen, in denen die Rettungswagen nicht so dicht gestaffelt vorhanden sind, kann ein funktionierendes First Responder Team sinnvolle Unterstützung leisten.

 

Ausgestattet mit Notfallrucksack, AED, Sauerstoff und einem Verbandsrucksack wird mit dem MZF 1 die Einsatzstelle angefahren. Im Regelfall mit 3 Mann, wobei dann einer am Fahrzeug verbleibt, die Verbindung zur Leitstelle aufrecht erhält und den Rettungsdienst einweisen kann.

 

Dank eines zum Notarzt ausgebildeten Arztes und mehreren Rettungsassistenten, die im normalen Berufsalltag bei der BF in Hamburg oder Lübeck arbeiten, liegt der Standard der Ausbildung sehr hoch.

Inzwischen hat sich das First Responder System fest etabliert und wird vom Rettungsdienst durchweg positiv aufgenommen.


Sat Apr 04 19:39:08 CEST 2009    |    Fensterheber133659

Habt ihr auch einen Defibi dabei??

Ich meine, wenn ihr ankommt und den Defibi braucht, dann geht es wirklich um jede Sekunde.

 

Gruß vom Jens

Sat Apr 04 21:08:07 CEST 2009    |    Dowjohnny

Ein AED ist ein "Defibi" :rolleyes:

Sat Apr 04 22:12:10 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011

Ist mit Sicherheit nicht die dümmste Idee. Manchmal sind es ja wenige Sekunden die zwischen Leben und Tod sind...

Sun Apr 05 01:59:40 CEST 2009    |    Dowjohnny

Klar, wenn der Nutzer ihn korrekt anwenden kann. Bei uns ist der First Responder eine einzige Krankheit, das System funktioniert nur wenn die Ausbildung stimmt, das schwankt von Feuerwehr zu Feuerwehr leider sehr ..

Sun Apr 05 04:51:02 CEST 2009    |    Fensterheber133659

@Dowjohnny

Danke für Info, das hab ich nicht gewußt:eek:

Sun Apr 05 11:36:38 CEST 2009    |    fire-fighter

Wir treffen uns ein mal pro Monat zur Ausbildung. Ein mal pro Jahr macht jeder ein 12h Praktikum auf einem Rettungswagen mit. Durch unseren Notarzt und unsere Rettungssanitäter in unseren Reihen ist die Ausbildung TOP. Mit ein Grund, warum das System vom Rettungsdienst anerkannt wird.

Sun Apr 05 11:40:49 CEST 2009    |    Dowjohnny

Ich war vor meinem Studium jahrelang beim Rettungsdienst und kann dem wiegesagt durchaus zustimmen, wenn die zuständige Feuerwehr drauf achtet dass die Leute fit sind ( bei dir klingt das sehr sehr löblich ) dann is das System top und rettet leben, gibt halt wie so oft auch schwarze Feuerwehrmännlein äh Schafe ;) Umgekehrt wird ja auch ein Schuh draus, eine Rettungswagenbesatzung kann auch mal Mist bauen usw.

Bei unserem "Pondi" war halt oft dass Problem dass schon übereifrig versucht wurde ein Zugang zu legen aber noch kein O2 dran war, man den Namen vom Patienten nicht richtig wusste und zB noch keine Oberkörperhochlagerung geschehen war aber hauptsache halt Akkupunktur betreiben ^^

 

Wieviele Einsätze fahrt ihr so ?

 

Gruß

Sun Apr 05 11:46:30 CEST 2009    |    fire-fighter

Im Schnitt 30 bis 40 Responder.

Zugang legen nur die "beruflichen" Retter. Der Rest von uns beschränkt sich auf O2, Blutdruck, O2-Sättigung, Blutzucker, Bodycheck, usw. Halt alles was an Diagnostik möglich ist.

Sun Apr 05 13:04:16 CEST 2009    |    Antriebswelle47203

Bei uns in der Wehr haben wir Sanis und Assis.

Sowie die Ausrüstung für den First Responder Einsatz ist auf den Fahrzeugen, wie auch ein Notarztkoffer, welcher ja aber nicht von jedem genutzt werden darf.

(Glaube der gehört beim LF auch zur Norm, oder irre ich mich)?

Habe eh immer viel Extras.

 

In der Nachbar Wehr sind ebenfals einige vertreten, wie auch ein Notarzt.

 

Wir und die Nachbar Wehr gehören nicht zum First Responder.

Im Gespräch war oder ist noch, ein System für das Betreutewohnen, das beim drücken des Notfallalarms auch eine Digi-Schleife für unsere Wehr ausgelöst wird.

 

In der Nachbar Wehr werden die automatisch zur Unterstützung des RD gerufen. Also mehr ein Bereitschaftsdienst der beruflichen RD Kameraden.

 

Im Nachbarkreis (paar Orte weiter) haben mal einige Ärzte (Praxen) sich an einem Alarm bei VU`s angeschlossen, welche zur Vorsorge mit alarmiert wurden bis der RD vor Ort ist.

Sun Apr 05 14:25:19 CEST 2009    |    Turboschlumpf50483

Der Ausbildungsstand der Wehrleute wird dort hoch sein, wo die Feuerwehr auch den Rettungsdienst stellt. Aber das ist ja nicht überall so.

Wie sieht das in den Regionen aus, wo der RD durch DRK, ASB, Johanniter oder andere abgedeckt wird. Wie ist da die Notfallausbildung der Wehrleute? Und kommt es da evtl. zu Kompetenzgerangel zwischen DR und Feuerwehr?

 

MFG Thomas

Sun Apr 05 17:19:12 CEST 2009    |    Antriebswelle47203

In den meisten Regionen wird der RD vom DRK geführt.

 

Und der Ausbildungsstand dürfte und sollte wohl im RD gleich sein.

 

Und die Ausbildung für die Kameraden der Wehren findet ja im RD statt.

Mon Apr 06 10:42:48 CEST 2009    |    fire-fighter

Normalerweise stellt eine freiwillige Wehr keinen RD. Als Ausnahme ist mir eigentlich nur die FF Hamburg Neuwerk ein. Bedingt durch die Lage als Insel in der Elbmündung bleib da aber auch keine andere Wahl.

 

Ansonnsten fährt eigentlich nur die BF im RD.

Mon Apr 06 11:09:20 CEST 2009    |    Antriebswelle47203

Richtig.

 

Und es gibt auch viel Ortsverbände, welche eine Bereitschaft haben und somit die FF kein First Responder wird.

 

So ist es zb. bei einem Kollegen im Saarland.

Er ist in der FF und im DRK.

Er hat 3 Schleifen auf dem Melder, FF, THW & RD.

Meistens wird die DRK-Bereitschaft sofort mitalarmiert.

Fri May 08 16:38:22 CEST 2009    |    Caravan16V

Grundsätzlich ist das eine gute Idee. Auch bei uns gibts seit Jahren First Responder. Diese kommen hier vom DRK-Rettungsdienst selbst, aber auch von der Feuerwehr (freiwillige FW). Die Unterschiede beim Ausbildungsstand sind da natürlich extrem. Die Responder vom Rettungsdienst sind quasi voll in der Materie, die Responder der Feuerwehr tun sich schon bei kleineren Wehwehchen relativ schwer. Ist aber nachvollziehbar - ist einfach eine Sache der Übung und der Ausbildung. Trotzdem sind auch hier die Responder der FW eine sehr gute Ergänzung zum Regel-Rettungsdienst. Sei es um wertvolle Minuten zu überbrücken, oder dann am Ende einen Transport mit zu organisieren (Tragehilfe, ...).

 

Gruss

Jürgen

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Mein Blog hat am 20.04.2009 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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In 20 Jahren Feuerwehr gibt es wirklich nichts mehr, was ich noch nicht erlebt habe.

FS CE besitze ich seit 2007, dafür noch mal vielen Dank an die Gemeinde :cool:

Meine Brötchen (und auch das für obendrauf) verdiene ich mir im weltweiten Service für Industrieelle X-Ray Anlagen

Privat bewege ich z.Zt. einen Skoda Octavia RS.

Wer mehr wissen will - PN!

Wo der fire-fighter herkommt...

Meine Ursprungsheimat liegt in Berenbostel. Das ist ein Stadtteil von Garbsen, in der Nähe von Hannover. Ein Teil der Berichte stammt aus meiner Zeit dort. Seit ein paar Jahren hat es mich beruflich ins schönste Bundesland der Welt verschlagen. Seitdem bin ich hier in Ahrensburg, in der Nähe von Hamburg aktiv.

Auf den Fotos kann man den Unterschied anhand der Einsatzkleidung erkennen. Niedersachsen bevorzugt orange Jacken, in Schleswig-Holstein ist die Nomexjacke dunkel.

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