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Tue Jan 28 11:36:45 CET 2014    |    nick_rs    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: 9-3, Elch, Nagel-Elch, Power-Elch, Saab, YS3D

[bild=1]Hallo liebe Leser,
von meinem Vater, der auch lange Saab fuhr, habe ich das Buch "Form und Funktion" von Saab bekommen, was er noch im Schrank hatte. Auch wenn ich Einiges des Inhaltes schon wusste, war ich doch begeistert und möchte den Inhalt mit euch teilen. Natürlich auf das Wichtigste gekürzt 🙂
Ich verweise darauf, dass die Rechte der Bilder zum Buch gehören. Außerdem werde ich Teilsätze aus dem Buch zitieren und entsprechend kennzeichnen

[bild=2]Geschichte

Ursprünglich kommt Saab aus dem Flugzeugbau. 1949 erschien der erste Saab PKW auf dem Markt. Er war (wie sollte es anders sein) von Flugzeugingenieuren entwickelt worden, die vorher schon bekannt dafür waren, Bewehrtes immer wieder in Frage zu stellen. Nun wollten sie diese Erfahrungen auf die Straße bringen. Man legte also viel Wert auf Aerodynamik, Sicherheit und Innovation.

Heraus kam ein Auto,

Zitat:

das völlig anders aussah und das eine ganz eigene Persönlichkeit hatte.
Saab war gelandet.

Saab hatte "sein ganzes Leben lang" nur einen kleinen Marktanteil, aber das war das, was Saab ausmachte. Saab war immer ein Auto für Individualisten, sowohl vom außergewöhnlichen Design (z.B. der Saab "Hockey Stick" an der Fensterkante), als auch von den Motoren (Turbo), dem Platzangebot und den Innovationen. Ein Saab wurde immer

Zitat:

das Auto der Ingenieure

genannt, denn es wurde viel Geld in die Entwicklung gesteckt, ohne wirklich darüber nachzudenken, ob dies wirtschaftlich ist. So wundert es nicht, dass sie irgendwann mal pleite gehen würden.

[bild=4]Motor[bild=3]

Durch Saabs verlangen nach Innovation, war Saab 1976 der erste Hersteller, der einen Turbo alltagstauglich in ein Familienauto pflanzte. Die Turbomotoren wurden damit zum Markenzeichen von Saab. Außerdem Verbaute Saab ab 1985 eine Direkteinspritzung mit kapazitivem Zündsystem. Dieses hat eine Zündspule pro Zylinder und kann so 20 mal schneller und mit 60% höherer Zündspannung zünden.
Saab achtete sehr darauf, dass die Motoren ein ordentliches Batzen Drehmoment haben, um aus Notsituationen gut beschleunigen zu können und Überholvorgänge zu verkürzen. Dies dient der Sicherheit.
Auch sind Saab Motoren sehr effizient und halten schon Abgasnormen ein, die noch gar nicht bestehen.

[bild=9]Sicherheit/Innovation[bild=5]

Der Saab 900 wurde bis zur Erstellung dieses Buches 3x als sicherstes Auto der Welt gekürt. Wie oft es dann der 9-3 noch wurde, weiß ich nicht.
Dies kommt natürlich nicht von ungefähr. Saab achtet sehr auf die Sicherheit der Insassen und fühlt sich auch dem Unfallgegner gegenüber verantwortlich.
Zu den durchzugsstarken Motoren kommt das sichere Fahrverhalten. Der Saab hat ein Fahrwerk, welches zwar nicht unbedingt sportlich ist, aber kinderleicht "zu[bild=7] bedienen". Es bietet sehr viel Traktion und wenn es an seine Grenzen kommt, ist es immer noch einfach, es wieder aufzufangen.[bild=8] Ebenso ein Grund dafür ist die Sitzposition. Saab hat darauf geachtet den Fahrer optimal zu positionieren, z.B. ist der Popo ziemlich nah am Schwerpunkt. Dadurch wird der Fahrer "eins" mit dem [bild=6]Fahrzeug und das "Popometer" funktioniert besser 🙂 Auch die Gewichtsverteilung ist mit 60/40 nicht unwichtig.

[bild=11]Die Front des Saab ist nicht wie bei normalen Fahrzeugen mit Längsträgern auf einen Frontaufprall optimiert, sondern besitzt eine komplizierte Geometrie die einem Unfall aus allen möglichen Richtungen standhalten soll. Auch hat der Saab eine lange Motorhaube und damit viel Knautschzone. Der Motor sitzt schräg und weit vorne und schiebt sich bei einem Unfall unter das Fahrzeug. Am Schweller ist eine Verstärkung einkonstruiert, damit das Rad nicht eindringt. Auch ist der Saab gut für den Überschlag gerüstet.
Kommt es zu einem Bagatellunfall, hat der Saab extra dicke Stoßstangen, die einen Aufprall von über 10km/h unbeschadet bestehen können.
Falls es zu einem ernsten Unfall kommt, hat der Saab extra starke Türgriffe, die es erlauben die Tür mit Gewalt zu öffnen.
Desweiteren ist der Saab mit zig Airbags ausgestattet. Beim 9-3 sind sogar Seitenairbags serienmäßig.
Optional gab es auf der Rückbank integrierte Kindersitze. Außerdem haben alle Sitze eine Schale, die verhindern soll, dass man bei einem Unfall unter dem Gurt durchrutscht.
[bild=12]Das Zündschloss beim Saab ist traditionell in der Mitte. Dies soll verhindern, dass man sich bei einem Unfall Verletzungen am Knie holt.
An den Lehnen der hinteren Sitzbank ist beim Saab eine Sicherheitsstrebe eingesetzt. Diese ist mit der Karosserie verankert und soll das Gepäck bei einem Unfall zurückhalten. Außerdem sind Kopfstützen und Gurtroller integriert. Die Sitze kann man einzeln klappen oder zusammen mit der Strebe. Diese kippt dann nach hinten. So sind die Kopfstützen aus dem Weg und das Gepäck wird weiterhin geschützt.
Nicht nur die Crashsicherheit ist ein Punkt den die Saab Ingenieure zur Sicherheit zählen. Auch die Diebstahlsicherung zählt hinzu. So lässt sich das Auto doppelt verschließen und dann nicht von innen öffnen, auch wenn man die Scheibe einschlägt. Beim Abziehen des Schlüssels muss der Rückwärtsgang eingelegt sein. Dieser wird dann verriegelt und macht ein Losfahren unmöglich. Das Cabrio besitzt außerdem ein Schloss an den Rückenlehnen, damit man nichts aus dem [bild=13]Kofferraum klauen kann und ein Dach mit einem Drahtnetz, das macht das Aufschneiden unmöglich.
In den Saab meines Vaters haben sie mal versucht[bild=10] einzubrechen. Die Schlösser waren zwar kaputt, rein gekommen sind sie aber nicht.
Das ABS war beim 900er schon serienmäßig. Allerdings wird die Bremskraft nicht wie üblich nur bei einer Vollbremsung optimal an die 4 großen Scheibenbremsen verteilt, sondern auch bei einer normalen Bremsung. Dies ist mir auch schon aufgefallen. Trotz des weichen Fahrwerks "nickt" der Saab kaum beim bremsen. Das ist sehr clever und bringt uns gleich zum nächsten Punkt.

[bild=14]Cleverness

Wenn ich mit dem Saab fahre merke ich täglich, dass sich die Ingenieure verdammt viele Gedanken gemacht haben.
Saab ging auf spezielle Wünsche der Kunden ein. So entwickelten sie das Getriebe "Sensonic". Hier musste man normal schalten, aber nicht Kuppeln.
Auch das Cockpit ist mit seinen hohen Armaturen sehr ergonomisch gestaltet. Serienmäßig hat z.B. der 9-3 einen Bordcomputer. Auch die Klimaautomatik, für diese Jahre ungewöhnlich, ist oft schon vorhanden.
Das optionale, aber sehr oft georderte Multifunktionslenkrad möchte ich auch nicht mehr missen.
Den Kofferraum z.B. muss man separat über den Funkschlüssel oder einen Knopf im Innenraum "freischalten" und nach kurzer Zeit verschließt er sich wieder. Das verhindert, dass man an der Ampel bestohlen wird.
Der Scheibenwischer hinten schaltet sich bei starkem Regen automatisch hinzu, wenn man vorne auf Dauerwischer schaltet. Was ich aber noch hilfreicher finde: Ist der Rückwärtsgang eingelegt und der vordere Scheibenwischer aktiv, aktiviert sich automatisch auch der Hintere, dies ist beim ein- und ausparken sehr hilfreich.
Auch die Scheinwerfer besitzen Wischwasserdüsen und Wischer. So wird der Dreck nicht nur feucht, sondern auch weggewischt.
Etwas, was ich aber eigentlich nicht mehr missen möchte ist das Nightpanel. Es dunkelt in der Nacht auf Knopfdruck alles ab, bis auf den Tacho bis 140kmh. Fährt man schneller, dreht ihn hoch, geht der Tank leer, bedient man das Radio oder den Bordcomputer, so leuchten automatisch die wichtigen Felder auf und erlischen später wieder. Das ist sehr angenehm beim Fahren in der Nacht.

Alles Kleinigkeiten, die das Fahren in der Summe aber viel angenehmer machen.

Wenn ich so drüber nachdenke. Der Saab ist schon eine verdammt gutes Auto. Er hat mich auch zum Schweden-Fan gemacht und mir gelehrt, dass es klug ist auch über den Tellerrand zu schauen. Dass mein Saab jetzt weg geht, sehe ich mit einem weinenden und lachendem Auge. Meinen Saab fahre ich sehr gerne, wäre da nicht dieser Dieselmotor 🙄

Dieser Artikel ist auf Größe L ausgelegt


Mon Jan 19 15:49:00 CET 2015    |    aero84

Schon getan.

Sat Dec 05 02:12:13 CET 2015    |    JagX308

Zum Diesel Thema:

Zitat:

Ich zähle mal auf:

- ein Diesel ist laut

- ein Diesel ist rau

- ein Diesel ist unkultiviert

- ein Diesel ist nicht elastisch

- ein Diesel tritt nicht sofort an

- einem Diesel geht schnell die Puste aus

- ein Diesel bietet keinen finanziellen Vorteil gegenüber einem vergleichbaren Gas-Benziner

- ein Diesel stößt mehr Schadstoffe aus

Das ist alles schon laaaange her.

-Die heutigen Diesel hört man kaum noch. Laut sind sie nicht. Sie klingen nur nicht so schön wie Benziner. Aber dank AktiveSound wie es Audi, Maserati usw. haben wird der Diesel immer attraktiver.
-rau? Was ist damit gemeint.
-unkultiviert??? Verstehe ich gar nicht! Das muss man klar verneinen.
-Nicht elastisch, kann schon mal gar nicht sein. Der moderne Diesel hat seine Kraft in viel niedrigeren Drehzahlen und hat deutlich mehr Drehmoment als ein vergleichbarer Benziner. Ein Diesel mit vergleichbarer Motorisierung ist IMMER eine bessere Elastizität.
-Ein Diesel tritt heutzutage sehr früh an, ab ca. 1600U/min. Und dann auch ordentlich. Die Modernen und etwas besseren Diesel haben 2 oder gar 3 Turbolader und Treten sofort an und durchweg mit ordentlich Leistung. Bei Audi gibt es im A6 sogar für die ganz niedrigen Drehzahlen eine Elektro-Turbine wodurch man nicht auf den Abgasstrom warten muss und man sofort Untenrum Druck hat.
-Moderne Diesel haben über 300PS und ein Drehmoment wie ein Supersportwagen. Denen geht so schnell die Puste nicht aus.
-Finanzielle Vorteile gegenüber einem GAS Fahrzeug hat der Diesel nicht. Aber ganz deutlich in der Reichweite und im Tankstellennetz. Und er hat Finanzielle Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Benziner.
-Bei den modernen Abgasreinigungen sollen die Diesel sauberer sein als Benziner. Moderne Diesel habe heutzutage 6 Filter bevor es in den eigentlichen Auspuff/Schalldäpfer geht.

Diesel haben aber ein entscheidenden Nachteil. Bei dem ganzen Aufwand der für Leistung, Verbrauch und saubere Abgase gemacht wird, steckt im Diesel eine Masse an Technik. Und das macht den Diesel anfälliger. Diesel stehen heutzutage mehr in der Werkstatt als Benziner. Vor allem wenn Sie mal KM haben.
Und beim Neupreis ist der Diesel meist auch teurer.

Diesel und Benziner sind gute Fahrzeuge. Für Vielfahrer lohnt sich noch immer ein Diesel.
Ich bin gespannt wenn wir irgendwann einmal alle als Elektrofahrer über die alten Verbrennungsmotoren reden ;-)

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