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Thu Dec 05 10:23:21 CET 2013    |    taue2512    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 220, 4MATIC, CDI, GLK, Mercedes-Benz, Mietwagen, Sixt

Ich musste letzte Woche von Donnerstag bis Samstag mal wieder kurz geschäftlich nach Deutschland, diesmal allerdings nach Hamburg und so mietete ich wie gehabt an der dortigen Airport-Station von Sixt.

 

Meine Wahl fiel auf einen Mercedes-Benz GLK 220 Diesel, dazu mit nur etwas mehr als 200km auf dem Tacho fast nagelneu. Gesagt, genommen – und nicht groß bereut.

 

• Vorstellung / Fahrbericht (++++O)

 

Das letzte Mal, das ich einen Mercedes mit einem „G“ in der Modellbezeichnung fuhr ist schon über 20 Jahre her, ich trug damals eine olivgrüne Panzerkombi und der Wagen war in tristen aber jetzt in speziellen Milieus wieder modern gewordenen Tarnfleckfarben bemalt.

 

 

Gebaut wird dieser einzig echte „G“ ja immer noch anscheinend exklusiv für Land-Tierärzte und Pferdefreaks. Und das Modell „GLK“ soll ein wenig dem potentiellen Käufer die Nähe zu eben diesem prominenten Verwandten suggerieren auch wenn der eine mit dem anderen so gut wie nichts zu tun hat.

 

Naja, ich war ein wenig skeptisch wie dieser Wagen im Vergleich zum von mir bereits ebenfalls erfahrenen „ML“ abschneiden würde. Kurz gesagt: Optisch gewöhnungsbedürftig, vom Handling her für ein Auto der 2t-Kategorie leichtfüßig und noch akzeptabel vom Verbrauch her.

Das schwarze Blechkleid steht dem GLK recht gut, nett anzusehen sind die paar zusätzlichen Chrom-Applikationen des 714 EUR teuren zusätzlichen Optikpaketes.

 

 

Dachreling, LED-Tagfahrlicht, Panoramadach und Schaltwippen am Lenkrad waren in der getesteten Ausstattung ebenfalls an Bord. Auch wenn die Karosserieform auf den ersten Blick klobig und kantig wirkt mit der sehr steil aufragenden Frontscheibe ist die Rundumsicht aus dem Innenraum heraus sehr gut. Die relativ kompakten Überhänge vorn erlauben kleinere Ausflüge ins steile Gelände.

 

 

Die Servolenkung ist wirklich sehr, sehr direkt und lässt einen den Wagen bequem um jede noch so kleine Ecke zirkeln.

 

Negativ fielen mir und meinem Beifahrer die schlechte Lendenwirbel-Unterstützung und die kurze Schenkelauflagefläche der Vordersitze auf. Hier gibt es zwar als Option eine verlängerte Sitzfläche, aber lieber wäre mir ehrlich gesagt eine variable Verstell Möglichkeit – ein Punkt Abzug wegen möglicher Probleme auf längeren Safari-Touren durch die norddeutsche Savanne.

 

• Bedienbarkeit / Intuitivität (++++O)

 

Und wie fährt er sich? Unverkennbar amerikanisch die Bedienung des Automatikgetriebes per Lenkstockschalter, hier ein kleiner Kritikpunkt meinerseits: Stufe D nicht nach unten, sondern nach oben verlegen, genauso R würde ich logischerweise unten suchen. Darüber kommt man aber sehr schnell hinweg – wird ja auch alles sehr gut im zentralen Display angezeigt. Wer hier noch etwas falsch macht sollte seinen Führerschein abgeben.

 

 

Der Rest im Innenraum ist halt Mercedes typisch und Anzeigetafel, Navigationssystem und Bedienelemente der Mittelkonsole sind der aktuellen C-Klasse entnommen. Das Display im inneren des Tachos ist schön integriert, bunt und in HD – doch ältere Mitmenschen oder weniger technophile Leute könnten eventuell mit der Bedienung etwas hadern, besonders was die Steuerung der Optionen per Lenkradtasten in der Fahrzeugkonfiguration angeht.

 

 

Das Navigationssystem arbeitet schnell und zuverlässig, inklusive einer 3D-Gebäudedarstellung in Ballungsräumen. Sehr positiv ist die gut funktionierende Spracherkennung zur Adresseingabe mit einer sehr geringen Fehlerquote.

 

Schade das am getesteten Fahrzeug nicht die Option zur manuellen Regelung der 4MATIC über Taster in der Mittelkonsole ebenfalls verbaut war, so musste man sich auf die vollautomatische Kraftverteilung durch den Computer verlassen – was aber tadellos funktionierte.

 

• Verarbeitung / Qualität (+++++)

 

Wie eigentlich immer gibt es bei Mercedes kaum Haptik- oder Qualitätsprobleme. Die Auswahl der Materialien ist stimmig und wirkt wertig. Nichts klappert auf unebener Straße und alles ist sehr durchdacht und ergonomisch im Innenraum platziert. Hier kann man nicht meckern.

 

 

 

• Verbrauch / Nutzen (+++OO)

 

Interessant das ein 2t-Monster in der EU CO²-Effizienz mit einem „B“ klassiert werden kann, denn rund 160g CO²/km sind nun echt kein Pappenstiel. Bestätigen kann ich ferner die Korrektheit der Werksangaben was den Verbrauch angeht, die vom Hersteller angegebenen 6.1l/100km im Drittelmix sind leicht und ohne Probleme erfahrbar. Wer will kann den Verbrauch aber ohne Probleme auch auf das doppelte hochschrauben.

 

 

Sehr gut beim getesteten Fahrzeug ist die hohe Ladekante des ausreichend großen Kofferraums gepaart mit der automatischen Heckklappe, die per Schlüssel-Fernbedienung sowohl geöffnet als auch bequem geschlossen werden kann. Im Innenraum ist ausreichend Platz für lange Touren und auch lange Personen auf der Rücksitzbank haben eigentlich keine Probleme ihre Beine zu verstauen.

 

 

• Kosten / Anmietung (++++O)

 

Der von mir getestete Wagen kostet laut Liste rund 51.000 EUR, gut 10.000 EUR entfallen hier auf Optionen. Weniger aus Prestige als aus praktischen Gründen würde ich mich persönlich - wenn ich die Wahl zwischen einer C-Klasse und dem GLK für 41.000 EUR hätte - lieber für den GLK entscheiden. Gut, zwei total verschiedene Autos vom Konzept her aber in Norddeutschland ist der GLK auf Wirtschaftswegen, in der Küstenheide einfach die bessere Wahl und vom Verbrauch her nur geringfügig über der C-Klasse

Die gut 3 Tage gab es für rund 145 EUR bei Sixt am Flughafen in Hamburg. Netter zuvorkommender Service am Schalter und kurze Wege rüber ins Parkhaus inklusive.

GLK220CDI4MATIC_Konfiguration.pdf (1175 mal heruntergeladen)

Sat Apr 03 19:50:46 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: CGI, Coupe, E250, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt

Okay, ich bin dieses Wochenende zwar nicht in Deutschland wegen dem Flug-Aerger und dem Streik vom Freitag, aber trotzdem moechte ich Euch den obligatorischen Mietwagentest nicht vorenthalten - diesmal leider aus der Konserve, da ich ausnahmsweise vor einer Woche bereits in Deutschland unterwegs war.

 

Nachdem die E-Klasse bei meinem letzten kritischen Test ein paar Federn lassen musste und bei mir sich schon langsam Skepsis breit machte in puncto "gehobene Mittelklasse" und dem Ruf von Mercedes, sorgte Sixt wieder einmal fuer eine nette Ueberraschung: In Form einer Mercedes E-Klasse als E250 CGI Coupe!

 

 

So gleich beide Modelle klingen, so verschieden geben sie sich im direkten Vergleich. Hier macht der kleine Zusatz "Coupe" fuer mich einen wirklichen Unterschied aus, noch dazu zum guten wie sich wahrend meiner Fahrten zeigen sollte.

 

  • Vorstellung / Fahrbericht [++++O]

 

Nett sieht das E-Klasse Coupe ja aus, das muss man neidlos eingestehen. Sehr wuchtig wirkt die Frontpartie aufgrund der gedrungenen Flanken. Hier und da ein paar anleihen von der aktuellen S-Klasse an den Radlaeufen, sowie eine grosszuegige beinahe durchgaengige seitliche Glasfront unterstreichen den sportlichen Charakter dieses Autos.

 

Dabei sind die Unterschiede zwischen der ordinaeren E-Klasse Limousine (als E250) und dem getesteten Coupe nur marginal, wenn man von den fehlenden Fondtueren einmal absieht.

 

 

Mercedes will rund 1.200 EUR mehr Geld fuer das prestigetraechtige Coupe sehen, dafuer bringt es dann auch nur rund 1.575kg (Limousine: 1.650kg) Leergewicht auf die Waage. Diese paar Kilo Unterschied schlagen dann auch nur gering bei den Beschleunigungs-Messwerten zu buche: 7,4 Sekunden fuer das Coupe und 7,8 Sekunden bei der Limousine fuer den Sprint von 0 auf 100 machen den Kohl nun wirklich nicht fett. Ein Gimmick des Coupes ist aber auch der um rund 7l groessere Tank, gepaart mit einem etwas geringeren Verbrauch und die etwas hoehere Vmax des Coupes von 247 zu 238 km/h bei der Limousine.

 

Es sprechen also viele rationale Gruende, sich besser fuer das Coupe zu entscheiden. Wenn man auf die hinteren Plaetze nicht tagtaeglich angewiesen ist.

 

 

Und da sind wir beim Thema: Mercedes ist mit dem E-Klasse Coupe meiner Meinung nach die Gratwanderung zwischen einer "Altherren-Limousine" auf der einen, und einem sehr interessanten und zudem sportlichen Vehikel fuer Jung-Yuppies auf der anderen Seite bestens gelungen. Es beginnt schon allein mit den Sitzen, die sind wirklich anatomisch bestens geformt und bieten ausreichenden Seitenhalt, geppart mit einer sportlichen aber dennoch Langstreckentauglichen Sitzposition. Alle restlichen Bedienelemente wurden nahezu 1:1 aus der schnoeden Limousine uebernommen, passen aber sehr gut ins Gesamtbild.

 

Die Strassenlage des Serienfahrwerks ist ganz nach meinem Geschmack, straff aber dennoch sportlich ausgelegt mit nahezu endlosen Reserven wenn man es mal schneller angeht. Die Sicht ist im Coupe - entgegen der ueblichen Coupe-Gepflogenheiten m.E. auch besser als in der Limousine. Die grossen Seitenfenster erlauben einen perfekten Ueberblick was um einen herum gerade passiert.

 

 

Die bei der Limousine von mir bemaengelte etwas komische Auto-Hold-Funktion mit dem Nachtreten der Bremse ist beim Coupe wieder weniger deutlich praesent. Serienmaessig wird im E-Klasse Coupe gebuerstetes Aluminium eingebaut.

 

 

Dazu wuerde ich jedem auch raten, denn das reduziert die bereits bei der Limousine angesprochenen Reflektionen um ein vielfaches und verleiht dem Innenraum eine gewisse Wertigkeit durch die unregelmaessige haendische Bearbeitung der Oberflaeche.

 

 

Etwas ueber 50.000 EUR sollte laut Liste das von mir getestete Coupe kosten, das ist selbstverstaendlich viel Holz fuer ein Auto dieser Kategorie mit nur drei Tueren.

 

  • Bedienbarkeit / Intuitivität [++OOO]

 

In puncto Bedienung hat sich im Coupe im Vergleich zur Limousine nichts geaendert.: Der Blinkerhebel ist m.E. immer noch zu weit unten angebaut und ein wenig gewoehnungsbeduertig.

 

 

Das Serien-Lenkrad ist hingegen im Vegleich zur normalen E-Klasse ein Traum in Sachen Ergonomie.

 

  • Verarbeitung / Qualität [++++O]

 

Mercedes-Typisch gibt es keine groben Schnitzer, ansonsten siehe mein E-Klasse Bericht.

 

 

  • Verbrauch / Nutzen [+++OO]

 

In der Tat verbraucht der etwas leistungsfaehigere Motor im Vergleich zum E200 der vorher von mir getesteten E-Klasse in etwa genauso viel Sprit. Bei langsamer Fahrt sogar noch etwas weniger.

 

 

Tritt man das Gaspedel allerdings bis hinunter auf das Bodenblech, so koennen auch schon mal 14,5l und mehr auf 100km anliegen - aber das hatten wir ja schon beim "normalen" E200.

 

 

Auf den hinteren Plaetzen haben die Passagiere zwar fuer ein Coupe eine enorme Beinfreiheit, dafuer mangelt es aber an ausreichend Platz fuer den Kopf.

 

 

Ich kann z.B. sehr entspannt sitzen, wenn ich mit den Knien fast komplett an die Rueckenlehne des Vordersitzes heranrutsche, um so meinen Kopf etwas nach unten zu bekommen. Das ist eine Notloesung und gewiss nichts fuer laengere Strecken. Kleinere Leute kann man im E-Klasse Coupe jedoch ohne Probleme uneingeschraenkt mitnehmen.

 

 

Obwohl das Coupe rund 100l weniger Kofferraumvolumen hat, faellt dies kaum ins Gewicht. Der Kofferraumboden ist ebener als bei der Limousine und einfacher zugaenglich. Die Heckklappe hingegen aufgrund der Bauform deutlich kleiner.

 

 

  • Kosten / Anmietung [++++O]

 

2 Tage fuer schlappe 135 EUR ohne weiter Extras und Versicherungen. Das ist diese modische Spassmaschine auch voll und ganz Wert wie ich finde.

 

 

Wer ein komfortables vorzeigbares Reisefahrzeug sucht, sollte sich das E-Klasse Coupe bei Sixt goennen.

Wo? Natuerlich bei Sixt am Bremer Flughafen!

MB_E250_Coupe.pdf (2064 mal heruntergeladen)

Tue Mar 23 18:33:15 CET 2010    |    taue2512    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 200, CGI, E, E-Klasse, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt

Lass rollen! Schon wieder sind 14 Tage ins Land gegangen und ich brauchte einen etwas größeren fahrbaren Untersatz, da ich mit meinen beiden Frauen und meinem Sohn in Norddeutschland unterwegs sein würde. Gebucht und bestellt war die Klasse eines 3’er BMW für ausnahmsweise einmal 5 Tage, wenn man den Donnerstagabend als vollen Tag mitzählt.

 

Als wir in Bremen von München kommend um 22.30h landeten hatte der nette Herr am Schalter Sixt gleich zwei nette Überraschungen für uns parat in Form eines Audi A6 oder einer Mercedes E-Klasse.

 

 

Da die E-Klasse ja fast sänftenartiges Fahren – was bei einem kleinen Baby an Bord nicht außer Acht zu lassen ist - und gehobenen Komfort mit viel Platz verspricht, entschieden wir uns kurzerhand für den Star aus Stuttgart.

 

Vorstellung / Fahrbericht [++++O]

 

Unsere E-Klasse stand gleich unten im Parkhaus neben dem Mietbüro und dazu sogar noch auf Winterreifen, denn skeptisch bin ich ja eigentlich immer was plötzliche Wetterumschwünge im hohen Norden angeht. Beim Knopfdruck auf den Schlüssel fallen einem sogleich die nett designten Xenon-Scheinwerfer zusammen mit den nach unten abknickenden düster dreinblickenden LED-Tagfahrlicht-Bändern in der Fahrzeugfront auf. Das sieht schon recht giftig aus, aber ob man mit einem dermaßen als „Rentner-Kutsche“ verschrienen PKW auch genügend Überholprestige einheimsen kann, stellen wir erst mal dahin.

 

 

Koffer verstauen: Ein Druck auf den Schlüssel und der für ein Fahrzeug dieser Kategorie relativ kleine Kofferraumdeckel schnellt in die Höhe. Auf den ersten Blick hat man doch sehr viel Platz im Gepäckraum, die kleinen Probleme und Eigenheiten sollten sich allerdings im „Echtbetrieb“ am folgenden Wochenende zeigen.

 

 

Reinsetzen. Die Sitze sind in der Tat sehr gut und unterstützen das Gesäß prima, es kommt fast Sofa-Atmosphäre in ihnen auf – eigentlich fehlen nur noch die Käsecracker für perfektes Wohlfühl-Feeling.

 

 

Wer Mercedes kennt, kommt mit der aktuellen E-Klasse auf Anhieb zurecht: Ein großer für meinen Geschmack viel zu weit unten links angebrachter Lenkstockhebel bedient Licht, Blinker und Wischer.

 

 

Darüber der altbekannte ein wenig schmalbrüstigere Tempomat-Satellit. Unterschwellig stellt sich nun aber zumindest bei mir die erste Enttäuschung ein, denn der Innenraum ist nicht wirklich „Avantgardistisch“ ausgelegt. So frisch kraftvoll und jugendlich das Blechkleid von außen wirkt, so fad und trostlos wirkt das Armaturenbrett. Ein wenig erinnert die Platzierung des zentralen Displays an einen Ur-/8 aus dem gleichen Hause.

 

 

An dieser ersten Ernüchterung kann dann auch die Ambientebeleuchtung nicht mehr viel ändern und so richtig schlimm wird es, wenn man sich die absolut rechtwinkligen geraden Oberkanten der dicken Vordersitz-Rückenlehnen mal so ansieht. Darauf sehen die ansonsten recht ergonomischen Kopfstützen aus wie ein bösartiges Geschwür.

 

 

Egal, wir wollen ja fahren und nicht alle kleinen Details bemäkeln. Der Motor läuft im Stillstand in Leerlauf kaum hörbar und sehr kultiviert. Auf den ersten langsamen Metern fällt einem sofort die butterweiche Servolenkung auf, die kann man in der Tat noch mit über 90 Lebensjahren und nach 8 Bypass-Operationen spielend bedienen. Der vorhin flüsterleise Motor grollt unüberhörbar laut, wenn man mal die kompletten 184 PS von ihm abfordert, legt sich dann aber sehr schnell dank des recht gut abgestimmten Automatikgetriebes wieder in niedrigeren Drehzahlbereichen schlafen. Stellt man die Automatik auf „S“, verfügt die E-Klasse eigentlich immer über ausreichende Kraftreserven.

 

So richtig sportlich kann man mit dem Dickschiff aber dennoch nicht unterwegs sein, obwohl die Designlinie Avantgarde bereits mit einem etwas strafferen und ein wenig tiefer gelegten Fahrwerk aufwartet als die ordinäre Serie - Ich empfinde das Fahrwerk dieser Variante als „goldrichtig“.

 

Von der Innengeräuschdämmung her haben die Stuttgarter hier allerdings ganze Arbeit geleistet, obwohl der getestete Wagen auf Winterreifen unterwegs war hörte man kaum stärkere Federungs- oder Abrollgeräusche – selbst nicht auf schnell gefahrenen „Buckelpisten“.

 

Das direktionale Xenon-Abblend- und Fernlicht sind allen Zweifeln erhaben und leuchten die Fahrbahn optimal aus. Das Kurvenlicht der E-Klasse bietet ein wirkliches Plus an Sicherheit, da auch dieses entsprechend hell und gleichmäßig den Seitenbereich ausleuchtet.

 

Wo wir gerade beim Thema Sicherheit sind: Serienmäßig mit an Bord ist der sogenannte „Attention Assist“, der via Lenkwinkelsensor, Tageszeit und der bereits zurückgelegten Fahrtstrecke eine Ermüdung des Fahrers frühzeitig erkennen und dem Sekundenschlaf wirksam vorbeugen soll.

 

Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]

 

Alle Taster und Bedienelemente haben in der E-Klasse einen merklichen Druckpunkt und deren Verarbeitung ist einfach tadellos. Der große Bediensatellit am Lenkrad ist jedoch manchmal einfach ein wenig „wabbelig“ und trübt die ansonsten gute Bedienbarkeit wie zuvor bereits erwähnt wegen seiner ungünstigen Platzierung.

 

 

Der Hammer bei einem Auto der Kategorie „gehobene Mittelklasse“ ist aber sicherlich die Ausführung des Dimmers für die Armaturenbeleuchtung: Hier wollten die Designer wohl Parallelen mit den allerersten E-Klassen von 1984 herstellen und haben gleichzeitig die alten Potentiometer und scharfkantigen Hartplastik-Schaltknöpfe aus den über 20 Jahre alten Cockpits vom Schrottplatz ausgebaut. Soviel Dilettantismus gebührt einer Marken-Limousine aus dem gehobenen Segment meiner Meinung nach einfach nicht und so verwundert es mich auch obendrein das dieses Auto seinem Fahrer relativ wenig Feedback gibt:

 

 

Warum ist der Schalter der Zentralverriegelung nicht beleuchtet und zeigt den Zustand der Türverriegelung an (habe ja keinen Bock immer ganz nach links auf den Türgnubbel zu starren)?

 

Warum gibt keine kleine funzelige LED, die die eingelegte Fahrstufe an der Grundplatte des Automatikwahlschalters anzeigt (der Abstand vom Wahlschalter zur Beschriftung ist recht groß)?

 

 

Empfindliche Leute sollten eventuell einen großen Bogen um eine E-Klasse mit den dunklen Eschenholz-Einlagen im Armaturenbrett machen, denn bei Fahrten durch Allee-Straßen spiegeln sich darin die Baumwipfel übermäßig stark darin. In Verbindung mit deren Krümmung und in Abhängigkeit vom einfallenden Licht hat man so als Fahrer ständig seine eigene private Illuminations-Show an Bord. Mich hat es nicht ganz so doll und nur unterschwellig gestört, das sollte aber trotzdem mal bei einer Probefahrt am eigenen Leibe „erfahren“ werden. Darüber hinaus wirkt das dunkle Dekor immer irgendwie „schmutzig“ und abgegrabbelt.

 

 

Das sind alles Fragen die uns wohl niemand beantworten kann, die aber allesamt bei einem Auto in diesem Preissegment früher oder später aufkommen werden und so verwundert es mich umso mehr das die E-Klasse wieder einmal die ADAC-Wahl zum besten Auto gewinnt. Es liegt wohl an der Aura oder dem Prestige, der diesem Wagen angedichtet wird.

 

Verarbeitung / Qualität [++++O]

 

Von den im vorherigen Absatz genannten Schnitzern in puncto Bedienung und Ausführung der Bedienelemente einmal abgesehen stimmt die handwerkliche Ausführung des restlichen Autos voll und ganz. Ein weiterer Knackpunkt ist die Intelligenz des Navigationssystems, bei der Einstellung „schnelle Route“ leitet dieses gerne seinen Fahrer lieber über lange ampellastige Umwege als nicht einmal 30m geradeaus auf direktem Wege zur Hauptstraße. Hier sollte Mercedes nochmal mittels Softwareupgrades nachlegen.

 

 

Die Tonqualität des Navi-Radios ist durchweg gut, auch die Freisprechanlage via Bluetooth ist vom Geräuschpegel her stets super zu verstehen.

 

Verbrauch / Nutzen [+++OO]

 

Läßt man es in der kleinen E-Klasse mal ausnahmsweise so richtig krachen (also ca. 100km/h im Durchschnitt auf gewundenen Landstraßen-Abschnitten), steigt der Verbrauch rapide auf über 15,5l/100km an. Genießt man hingegen die komfortableren Seiten, pegelt sich der Verbrauch bei rund 7,5l/100km ein, was für ein Auto mit dieser Größe und der Automatikschaltung (die es übrigens in Verbindung mit dem E200 mittlerweile gar nicht mehr zu geben scheint) noch akzeptabel ist.

 

 

Vom Nutzwert her setzte der Kofferraum bei der Beladung für den Wochenend-Ausflug dem Kinderwagen schnell ein paar Grenzen. Die Sportkarre (und damit meine ich jetzt nicht die E-Klasse) ließ sich nur bei komplett abmontierten Rädern im Heck verstauen. Gewöhnungsbedürftig auch der kurz vor den hinteren Rücklehnen leicht ansteigende Kofferraumboden.

 

 

Auf den hinteren Plätzen ist jedoch auch für Erwachsene selbst bei groß geratenen Fahrern noch ausreichend Platz vorhanden.

 

 

Kosten / Anmietung [+++++]

 

Die Anmietung erfolgte wie immer bei Sixt am Bremer Flughafen. Gemietet wurde ein Fahrzeug vom der Klasse 3’er BMW für rund 120 EUR bei 4 Tagen Mietzeit.

MB_E200_CGI.pdf (1505 mal heruntergeladen)

Tue Nov 17 12:29:14 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: 200, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt, SLK

Kaum ist der Sommer vorbei, bekommt man bei Sixt auch endlich die Cabrios hinterhergeschmissen, dieses Mal sollte es ein Mercedes-Benz SLK sein. War zwar am Ende „nur“ der kleine 200’er, aber dafür war das Auto mit vielen Extras ausgerüstet.

 

 

Der SLK ist mir nicht gänzlich unbekannt, denn den „alten“ Vorgänger-SLK kannte ich bereits, da wir diesen auch bei uns u.a. als Firmenwagen laufen hatten und ich muss sagen, dass mir schon immer sehr die Motorisierung und die Fahrwerksabstimmung dieses Spaßmobils zusagten.

 

Auch in puncto Verarbeitung sollte das aktuelle Modell ja einiges an Qualität mit den Jahren zugelegt haben, sollte man meinen – aber ich persönlich sehe die Sache mit etwas gemischten Gefühlen.

 

 

Der Fahrspaß im SLK beginnt „nackt“ bei etwas mehr als 37.000 EUR, was zugegeben eine Menge Holz ist für so ein kleines und noch dazu sehr unvernünftiges Auto, das lediglich mit 2 Sitzen, wenig Ablagemöglichkeiten im Innern und einem zugegebenermaßen recht kleinen Gepäckabteil aufwartet. Das Wort „Kofferraum“ passt hier wirklich nicht so ganz, wenn man danach auch noch das Dach aufbekommen möchte.

 

 

Gut 10.000 EUR an Sonderausstattungen waren in „meinem“ getesteten SLK verbaut, die meisten davon fielen aber im Alltagsbetrieb fast gar nicht auf – leider. Neben der Alarmanlage hatte der Wagen noch die Kopfraumbelüftung namens „AirScarf“ verbaut und bei dieser Option muss ich sagen das die durchaus ihr Geld wert ist, denn man bekommt beim Kauf dieser Option für 410 EUR das Textil-Windschott dazu „gratis“ obendrauf. Alleine bei meinem Mégane kostete das Windschott seinerzeit knapp 275 EUR als Option und einen „AirScarf“ kennt Renault zumindest noch nicht – das gibt’s jetzt erst seit kurzem im neuen Peugeot Cabriolet.

 

 

Zu diesem System muss man allerdings anmerken, dass es vielleicht nicht alle Leute auf Anhieb mögen werden, wenn man ständig warme Luft in den Nacken geblasen bekommt – also am besten einmal selber bei einer ausgiebigen Probefahrt austesten. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich mag dieses System, da ich sogar manchmal sogar im Hochsommer in Frankreich mit eingeschalteter Sitzheizung im Cabrio unterwegs bin (denn Gedanken über die Familienplanung brauche ich mir ja bei 2 Kindern zum Glück nicht mehr zu machen).

 

 

Sind aber erst mal das Textil-Windschott installiert und der AirScarf in einer der 3 Betriebs-Stufen eingeschaltet, erfreut man sich bis ca. Tempo 60 an einem fast absolut zugluftfreien Cabrioerlebnis. Und von „Winterfrische“ war keine Spur, als ich es am Freitagabend bei 11° Außentemperatur das System selber testete.

 

 

• Vorstellung / Fahrbericht [++++O]

 

Der SLK gibt sich recht agil und drehfreudig, den Einsatz des Kompressors kann man wirklich gut spüren – als ob da jemand bei 4.000 U/min nochmal ein paar Kohlen nachlegt beim Beschleunigen.

 

Die Geräuschkulisse ist dabei recht rau, wobei das Fahrzeug mit seinem Variodach allerdings recht vorbildlich auch bei schnelleren Autobahnfahrten gegen störende Außengeräusche gekapselt ist.

 

 

Dazu trägt auch nicht ganz unwesentlich die für meinen Geschmack etwas unschöne Hartgummi-Matte bei, die den Dachhimmel darstellt. Mag sein das die im feuchten Kofferraum nicht schimmeln kann und Geräusche besser dämpft als ein textiles Pendant, aber auf den ersten Blick fühlt man sich doch ein wenig wie in einer Gummizelle aufgrund des vielen Weichplastiks überall.

 

 

Und deswegen auch ein Appell an mögliche SLK Käufer: Beweist ein wenig mehr Mut zur Farbe, denn sonst ist der Innenraum sehr schnell nur schwarz und trostlos.

 

 

Das ESP arbeitet Vorbildlich und zügelt das Heck wirkungsvoll, wenn der Fahrer einmal an einem Kurvenausgang zu schnell die 184 Pferde abrufen wollte. Eingeschaltet bleibt das Auto sehr brav, wenn man es hingegen ausschaltet kann sogar der kleine SLK ganz schön bissig werden.

 

Das Xenonlicht kann überzeugen und sorgt für eine fast perfekte Ausleuchtung der Straße, nur die integrierten Abbiegelichter sind m.E. etwas zu „funzelig“.

 

• Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]

 

Mercedes typisch sitzt fast alles am rechten Fleck, Sitzheizung und AirScarf werden unterhalb des Radios bedient, gewöhnungsbedürftig ist nur ein wenig die Spiegeleinstellung vom Mitteltunnel. Alle anderen Funktionen lassen sich wie gewohnt im MFD einstellen und anpassen.

Die Kopplung mit meinem NOKIA N95 verlief ohne größere Probleme über die Radioeinheit, wobei Kontakte manuell mit OBEX synchronisiert werden müssen und bei Telefonaten manchmal die Lautstärke ein wenig zu wünschen übrig lässt.

 

 

• Verarbeitung / Qualität [+++OO]

 

Von den kleineren Abstrichen in puncto Materialwahl einmal abgesehen, ist die Verarbeitung jedoch auf höchstem Niveau. Das Variodach knarzte und quietsche nicht bei Karrosserieverwindungen und bei den gut 17.500 km auf dem Tacho.

 

 

• Verbrauch / Nutzen [+++OO]

 

Nun ja, muss ein Auto welches nur 2 Leuten mit 2 Golftaschen Platz bietet sage und schreibe 11,5 l/100 km verbrauchen? Ich meine: Ja! Denn zum einen wird die Herstellerangabe sehr getreu eingehalten (und man weiß im vornherein was auf einen zukommt) und zum anderen bereitet wohl kein anderer Roadster mit so wenig Leistung so viel Fahrspaß.

 

Und der Fahrer hat schließlich den größten Einfluss auf den Verbrauch, lässt man den SLK gleiten so können durchaus auch mal nur 6,8l drin sein, was bei der gebotenen Leistung schon außerordentlich wenig ist.

 

 

 

Und im nächsten Sommer werde ich mir den SLK bestimmt nochmal regulär mieten - versprochen!

 

• Kosten / Anmietung [++++O]

 

Angemietet hatte eine B-Klasse für ein Wochenende von Freitag bis Sonntag und der Spaß kostete nicht einmal 120 EUR ohne weitere Versicherungen aber dafür mit dem Standortzuschlag für die Sixt-Station am Flughafen in Bremen. Die Anmietung und der komplette Service wie immer 1A und tadellos freundlich.

MB_SLK200.pdf (936 mal heruntergeladen)

Tue Sep 15 18:45:17 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 2.2, 8-Sitzer, CDI, Diesel, Extralang, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt, Viano

Alle Kinder haben Traumberufe, neben Feuerwehrmännern und Lokführern kursierte zumindest noch ein weiterer Job aus dem mobilen Umfeld ganz oben auf der Wunschliste in meinem Grundschulalter. Zugegeben, das war zumindest zu meiner damaligen Zeit so, denn heute wollen die Bengel ja alle sofort Börsenmakler oder am besten gleich Lotto-Millionär oder Hartz-IV-Empfänger werden.

 

Da ich letztes Wochenende mit meiner Partnerin, unserer kleinen Tochter und meinen zukünftigen französischen Schwiegereltern wegen meines Gerichtsprozesses in Bremerhaven ein verlängertes Wochenende verbrachte, erfüllte ich mir zumindest einen meiner damaligen Berufswünsche: Busfahrer! 

 

 

Als wir mit dem Flieger in Bremen ankamen, hatte ich bereits einige Tage zuvor ein sogenanntes "SIXT Holiday Car" im voraus per Internet gebucht und bereits per Kreditkarte bezahlt. Der Vorteil bei dieser Mietart - zumindest bei Sixt - ist, das die Vollkasko und in der Regel unlimitierte Kilometer, sowie die Nennung eines zweiten Fahrers bereits zu einem sehr günstigen Preis gleich in die Rate einkalkuliert sind. So werden sogar recht kurze Fahrzeugmieten preislich sehr attraktiv und meistens viel günstiger als wenn diese im normalen Modus auf der Website angemietet werden. 

 

In meinem Falle bestellte ich einen 7-sitzer vor, der pro Tag bei 5 Miettagen nicht einmal EUR 76,50 kosten sollte.

 

Eigentlich hätte es ein fast nagelneuer Volkswagen Sharan sein sollen, mit den vereinbarten 7 Sitzen. Das Gepäck war bereits eingeladen und der Fahrersitz mit viel Vorfreude eingestellt, doch als wir die Babyschale hinten auf einem Sitz befestigen wollten, ließ sich irgendwie das Gurtschloss nicht einrasten und auf einem der äußeren Plätze hinten fehlte ein Gurtschloß gänzlich. Der herbeigerufene Mitarbeiter der Fahrzeugaufbereitung wußte auf die schnelle auch keinen Rat, also zurück ins Sixt-Büro.

 

Dort wurde der Sharan dann anstandslos und prompt gegen einen viel größeren Viano mit 8 Plätzen getauscht und ein Sixt-Mitarbeiter fuhr diesen bis neben den bereitgestellten Sharan, um sich die Sache mit den Gurten anzusehen. Für die Sache gab es eine einfache Erklärung: Die hinteren 5 Sitze des Sharan sind allesamt Einzelsitze und können offenbar beliebig an jede Position getauscht werden. Könnte, eigentlich. Wenn diese zwei Wörter nicht wären und der Deutsche Gesetzgeber, der die Anschnallpflicht erfunden hat. Denn hinten in der Mitte muss der richtige Sitz mit zwei Gurtschlössern eingebaut sein und bei der Montage muß man darauf achten das man die Sitze mit den Gurtschlössern nicht an der äußeren Sitzwange einbaut. Aber genau dies hatte der Vormieter anscheinend nicht beherzigt!

 

Schon komisch das dieses wilde Wechselspiel beim VW Sharan in dieser Form möglich ist und keine Platiknasen den falschen Einbau verhindern. Pauschal gibt das einen Abzug in der B-Note für den noch ungetesteten Sharan!

 

Doch zurück zum Viano: Da der komplette Sitz-Wechsel sicherlich einige Zeit gebraucht hätte beim Sharan bekamen wir also den extralangen Mercedes "Leichenwagen" mit - sehr schön und wirklich ein prima Zug. 

 

•Vorstellung / Fahrbericht [++++O]

 

Der Viano ist quadratisch, praktisch und einfach gut. Anders oder besser kann man seine wesentlichen Vorzüge wohl nicht beschreiben. Er bietet in der von mir getesteten Version "Extralang" mehr als Genügend Stauraum und Beinfreiheit für bis zu 8 großgeratene Erwachsene. Den Viano gibt es in insgesamt 3 verschiedenen Längen ab Werk: Kompakt (4.748mm), Lang (4.993mm) und schließlich Extralang (5.223mm).

 

 

Der erste Eindruck ist wirklich positiv, denn die Automatik gepaart mit dem doch relativ kleinen Diesel und 150 PS gibt dem Kleinbus schon ausreichend Schub. Mehr Dynamik braucht man auch nicht, wenn man nicht die Häme der mitreisenden Passagiere abbekommen möchte. Das Fahrwerk ist angenehm weich ohne jedoch auf schnellen Autobahnabschnitten schwammig zu wirken und der sehr lange Radstand löscht Bodenunebenheiten sehr effektiv aus. Das man mit einem 5m-Geschoß unterwegs ist, bekommt man bei diesen Fahrleistungen am Anfang gar nicht erst groß mit. In der Stadt erleichtert die Servolenkung Rangiermanöver ungemein und die Einparkhilfe sollte nahezu Pflicht sein, will man ohne viel Zeitverzug in engen Gassen rangieren. 

 

 

Sogar der Durchzug ist okay, man will ja mit seiner Gruppe reisen und nicht rasen denn bei 180km/h ist dann auch schon Schluss. Und der Endpreis des von mir getesteten Fahrzeug von etwas über 57.000 EUR ist auch noch einigermaßen zu verschmerzen bei der langen Liste an Sonderausstattungen un dem Raumangebot, was man eben nicht bei anderen Marken findet.

 

•Bedienbarkeit / Intuitivität [+++OO]

 

Alles wie gewohnt Mercedes-typisch: Klare gut abzulesende Instrumente, große zentral auf dem Armaturenbrett angeordnete Knöpfe und kinderleichte Bedienung. Ein Manko jedoch sind die relativ schwer zugänglichen Hebel für die Sitzlehnenentriegelung an den beiden 3'er Fond-Sitzbänken, klappt man mal eine Sitzlehne um poliert man sich recht ordentlich die Finger zwischen der Sitzaußenseite und Plastikverkleidung der Karosserie.

 

 

Kleine Leute - wie z.B. meine französischen Schwiegereltern - haben recht große Probleme die relativ große und weit ausladende Heckklappe wieder zu schließen.

 

•Verarbeitung / Qualität [++++O]

 

Hier gibt es absolut nichts zu meckern. Die Materialwahl in der Ambiente-Ausstattungslinie ist stimmig, die Qualität der Ledersitze für einen Kleinbus mehr als vorbildlich.

 

•Verbrauch / Nutzen [++++O]

 

Mercedes-Benz lügt sich wenigstens nicht in die eigene Tasche und das ist auch gut so, denn der Viano ist wahrlich kein Spritfresser. Eigentlich bei der Kastenform ein kleines Wunder: Ganze 8,4 l/100km genehmigt sich der 2.2 CDI. Wer es schneller angeht, bringt der Verbrauch zwar spielend in höhere Regionen, aber die pegeln sich dann so bei zu verschmerzenden 10,8l ein und wenn man das dann durch 8 Personen teilt hat man immer noch das 2l-Auto locker unterboten.

 

 

Der Nutzfaktor ist sehr hoch, vollbesetzt kann man ruhigen Gewissens mit dem Viano auch mal den ein oder anderen unbefestigten Weg in das bevorzugte Sonntags-Spaziergebiet wagen. 

 

•Kosten / Anmietung [+++++]

 

Wie eingangs erwähnt bereits für nicht einmal 77 EUR zu haben im Paket mit allen Versicherungen! Und dafür lasse ich gerne einmal einen Sharan stehen.

 

 

Der Service von Sixt am Bremer Flughafen, nicht zuletzt auch durch den unkomplizierten Fahrzeugwechsel wie immer vorbildlich und unkompliziert! Eigentlich das ideale Auto für Großfamilien und Fahrten zu "auswärts"-Fussballspielen, wenn mal wieder 4 Spieler der Mannschaft gesperrt sind.

MB_Viano_Ambiente_CDI22.pdf (1089 mal heruntergeladen)

Sat Jun 27 20:59:52 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: C250, CDI, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt

zafira-innenraumzafira-innenraum

Da die Auswahl der bei Sixt verfügbaren Automodelle nun doch langsam geringer wird, folgt heute die erste Wiederholung in Sachen Modell: Vor einigen Wochen hatte ich ja bereits schoneinmal das Vergnügen den Mercedes-Benz C180 Kompressor als Benziner zu erfahren.

 

 

Die Tatsache das es dieses Mal wieder eine C-Klasse ist, ist aber weniger schlimm, denn für das aktuelle Wochenende hatte Sixt mir extra die etwas grössere Diesel-Variante an die Hand gegeben. Nicht nur der Mehrpreis von gut 8.000 EUR zum vormals getesteten Benziner - denn der von mir heute getestete C250 CDI liegt laut Prospekt knapp bei strammen 46.300 EUR - ist ein markanter Unterschied, sondern auch die inneren Werte stimmen vollauf und können überzeugen.

 

•Vorstellung / Fahrbericht [+++OO]

 

Zur C-Klasse an sich hatte ich ja bereits im vorherigen C180-Test viel geschrieben (siehe Link im Text weiter oben). Der aktuelle C250 CDI hatte bereits ca. 10.000 km gelaufen als ich ihn in Bremen holte und war nicht gerade pfleglich von den Vormietern behandelt worden: Neben kleineren Riefen im Innenraum und den Türverkleidungen bemerkte ich gleich beim einsteigen den markanten Zigarettengeruch.

 

 

Dafür entschädigt einen der C250 CDI mit einem strafferen Fahrwerk, welches dem Fahrer einen deutlich besseren Kontakt zur Fahrbahn vermittelt. Das vom C250 finde sogar um längen besser als im C180 Kompressor, denn hier passt der Begriff "AGILITY CONTROL" wirklich zum sportlich angehauchten Charakter und zur besseren Motorisierung.

 

Aber leider gibt es auch weniger tolle Unterschiede zum Kompressor: Zum einen ist das manuelle 6-Gang-Getriebe welches - entsprechend dem gravierenden Unterschied beim Fahrwerk - wiederum auf der anderen Seite der Skala einzuordnen ist. Ich finde einfach das die C180'er-Schaltung im Benziner wesentlich besser, mit weniger Kraftaufwand und vor allem weniger hakelig zu bedienen ist als der Schaltknüppel im grossen Diesel. Auch das Kupplungspedal im C250 CDI ist wesentlich schwergängiger (klar wegen der grösseren Motorisierung) aber auf der anderen Seite auch weniger leicht dosierbar.

 

 

Der Motor im C250 ist allerdings der helle Wahnsinn! Gut, er ist sehr laut. Das fällt einam aber nur während der ersten Kilometer auf. Wenn man es nicht anders wissen würde, vermutet man sich aber schon eher in einem Benziner als in einem Diesel - es fehlt einfach das typische Diesel-Nageln. Der Motor bietet einen kraftvollen Durchzug und verfügt eigentlich immer und zu jeder Zeit über genügend Leistungsreserven, sowie eine Vmax von 240 km/h (250 werden angezeigt). Man kann mit ihm gleiten oder auch richtig schnell unterwegs sein. Auch hier die Unterschiede zum C180: Bessere Bremsen und deutlich mehr Fahrspass bei geringem Verbrauch beim grossen Diesel.

 

•Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]

 

Der getestete Wagen war ähnlich ausgestattet wie der C180 Kompressor, bis auf das fehlende Schiebedach. Leider ist die Farbkombination Silber mit den grau/schwarzen Textil-/Ledersitzen mir ehrlich gesagt zu trist. Ich rate jedem von der Wahl dieser Farben ab!

 

Das normale Halogenlicht ohne Xenon und sonstige Spielereien ist absolut in Ordnung von der Lichtausbeute her - das Kurvenlicht vom C180 fehlte mir aber doch schon ein wenig.

 

 

•Verarbeitung / Qualität [+++++]

 

Siehe meinen C180-Testbericht - es gibt es eigentlich nicht zu bemängeln.

 

•Verbrauch / Nutzen [++++O]

 

Soviel Fahrspass mit so wenig Verbrauch hatte sonst nur der grosse 5'er Diesel-BMW bislang geboten. Wobei man allerdings ehrlich sagen muss das der BMW-Diesel weiterhin mein persönlicher Favorit beim ansprechsverhalten bleibt. Der Sound des Mercedes ist zwar auch "nagelfrei", aber da klingt ein BMW doch einfach anders.

 

 

Ohne das man sich als Fahrer irgendwie zurückhalten muss, kann man den Verbrauch auf unter 6,3 l/100km drücken. Bei normal-sportlicher Fahrweise klettert der Verbrauch aber denn auch nicht gleich in hohe Spähren: Bei zügiger Fahrweise pendelt er so bei circa 8,3 l/100km.

 

•Kosten / Anmietung [+++OO]

 

Wieder für knapp etwas über 100 EUR im Wochenend-Tarif bei Sixt in Bremen gemietet. Die C-Klasse als 250 CDI ist als Mietwagen auf jeden Fall mehr zu empfehlen als das Benziner-Basismodell, es verbraucht weniger und bietet dazu um so mehr Fahrspass.

 

 

Aber das war ja schon irgendwie zu erwarten. Ein Punkt Abzug gibt es allerdings für den etwas stinkigen Innenraum.

MB_C250CDI.pdf (932 mal heruntergeladen)

Wed Jun 10 14:43:01 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: 600, A8, Audi, Hochglanzpoliert, Mercedes, Mercedes-Benz, SL

Es gibt Leute, die haben Geld und Geschmack. Geschmack zu haben ist eine Charaktereigenschaft, sagen viele Menschen. Viel Geld verdirbt den Charakter, sagen einige. Wer also ganz viel Geld hat, hat ergo auch keinen Geschmack - und ich denke das diese schockierenden Bilder diese Schlussfolgerung sehr eindeutig belegen!

 

Nur wo 600 draufsteht...Nur wo 600 draufsteht......ist auch ein 600'er drunter......ist auch ein 600'er drunter......auch nicht Waschstrassentauglich......auch nicht Waschstrassentauglich......mit Spott-Endrohren......mit Spott-Endrohren...

 

Auf einer Automesse in Australien wurde jüngstens das mittlerweile 38te Luxusauto (er hat noch über 300 andere Autos) des Milliardärsund Prinzen Al-Waleed von Saudi-Arabien präsentiert: Sage und schreibe 4.8 Millionen Euro hat er sich das gute Stück kosten lassen, ohne die ganzen Diamanten ist es ein wirklich ganz ordinärer SL600. Ein wenig mehr Geschmack hätte ich dem Prinzen ja gerne zugesprochen, die absolute Frechheit auf der Automesse war hingegen ein neben dem Auto angebrachtes Schild, welches die Besucher darauf hinwies das man dieses Auto gegen eine geringe Gebühr von 1.000 AU$ (ca. 570 EUR) auch gerne berühren dürfte. 

 

...und flauschi Lama-Fell inklusive......und flauschi Lama-Fell inklusive......wenigstens der Grill ist original......wenigstens der Grill ist original......tiefer und bedingt wüstentauglich......tiefer und bedingt wüstentauglich......welche VK-/TK-Klasse hat der?...welche VK-/TK-Klasse hat der?

 

Ich weiss nicht wie es bei Euch ist, aber Fotos wie diese erzeugen in mir fast schon einen Brechreiz: Es ist nicht das Tuning, sondern vielmehr die fast schon obszöne Selbstdarstellung von Leuten, die Ihren Reichtum dem Öl verdanken. Da wünsche ich mir ganz schnell das in ein paar Jahren alle Ölbrunnen in Saudi-Arabien vertrocknet sind oder jemand einen alternativen Antrieb soweit durchgesetzt hat, das wir von solchen Leuten endlich zu 100% unabhängig sind. Mittlerweile versuchen die Golfstaaten ja schon dieser sich abzeichnenden Entwicklung vorzubeugen und bauen im wahrsten Sinne des Wortes auf den boomenden Tourismus, nur zwingt mich niemand bei denen dann auch Urlaub zu machen und Geld dazulassen, wohingegen die Tankleuchte meines Passat CC mich jedes Mal dazu zwingt aufs neue Geld in die Taschen von solchen Milliardären zu pumpen.

 

Laut Forbes ist er zur Zeit "nur" auf Platz 22 der reichsten Männer der Erde. Will gar nicht wissen was für Vehikel die anderen noch in Ihren Garagen haben. Und hört endlich auf Euch hier in den Foren Gedanken über missratenes Tuning, Chromfelgen und "Prollos"/"Asis" zu machen. ;)

 

Ein weiteres - viel weniger "abgehobenes" Beispiel ist der Audi A8, den die deutsche Firma MTM seinerzeit für einen Auftraggeber in der Golfregion herausgeputzt hat. Der Wagen wurde von der Spezialfirma komplett entlackt, in mehreren Schritten auf hochglanz poliert und abschliessend mit einer Klarlackschicht versiegelt. Die Arbeiten erforderten sehr viel Sorgfalt, da ein nachträgliches ausbessern im nachhinein bei dieser Technik verständlicherweise nicht mehr möglich ist.

 

Das Ergebnis beim Audi gefällt mir auf jeden Fall besser als der erste Wagen, der laut einer Hoaxbuster-Website übrigens auch gar nicht dem arabischen Prinzen gehört, sondern einer amerikanischen Tuningfirma mit allerlei grottigen Mercedes-Accessoires (die vermeintlichen Diamanten sind in Wahrheit über 100.000 Swarovski-Steine im Wert von "nur" 1 Mio. US$):

 

Alu-Audi hochglanzpoliert...Alu-Audi hochglanzpoliert.....von vorne.....von vorne.....von hinten.....von hinten......relativ schlicht von innen......relativ schlicht von innen......und im Fond....und im Fond.


Mon May 18 13:04:01 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 350, 4MATIC, CDI, Diesel, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, ML

Am Wochenende war ich wieder einmal in Norddeutschland unterwegs und hatte meinen fahrbaren Untersatz wie immer bei Sixt am Bremer Flughafen im Internet reserviert. Als ich ankam begrüsste mich die überaus freundliche junge Dame mit den Worten: „Hallo Herr taue2512! Wir haben heute wieder einmal etwas grösseres für Sie.“ Sowas hört man doch gerne, dachte ich mir sogleich – denn gemietet und bezahlt hatte ich vorab lediglich eine relativ niedrige Klasse vom schlage Peugeot 407 für knapp unter 100 EUR im Wochenendtarif (ohne Versicherungen).

 

ML350CDI 4MATIC SeitenansichtML350CDI 4MATIC Seitenansicht

 

Ehrlich gesagt war ich etwas baff als die Dame zu mir sagte, das es diesmal ein Mercedes-Benz ML350 CDI 4MATIC sein würde. So viel Generosität hatte ich offen gesagt gar nicht erwartet, aber vermutlich sind die froh, das sich am Wochenende ein guter Kunde eines so grossen Fahrzeuges erbarmt und es sich somit nicht im Parkhaus kaputtsteht. Bei dieser Fahrzeugklasse verlangt Sixt normalerweise stolze 4.000 EUR Kaution und verbietet einem Fahrten in bestimmte Zielländer – aber nach Polen wollte ich ja schliesslich nicht.

 

InnenansichtInnenansicht

 

Bei der momentanen wirtschaftlich schlechten Lage und der ebenso gearteten Zahlungsmoral meiner Kunden, sowie der Tatsache das ich viele im Voraus gebuchte Flüge bereits auf meine Kreditkarte in diesem Monat genommen hatte dachte ich mir schon das das wohl meinen noch verfügbaren Kreditrahmen auf meiner deutschen ADAC-Visakarte sprengen würde. Seit dem letzten Datenskandal ist die Landesbank Berlin was Kreditrahmen angeht ja so dermassen pingelig geworden.

 

ML350CDI 4MATIC FrontansichtML350CDI 4MATIC Frontansicht

 

Ich gab der Dame also meine französische private Mastercard und Sie reduzierte die Kaution auf läppische 1.000 EUR – das nennt man einen guten Service.

 

• Vorstellung / Fahrbericht [+++OO]

 

Insgeheim wollte ich den ML ja immer schonmal erfahren, nach den ersten Touren im holländischen Sixt-Outlander vor einiger Zeit habe ich den besonderen nutzen, sozusagen deren „Added-Value“ dieser Fahrzeuge erkannt – gerade hier bei uns im hohen Norden, denn in meiner Heimatregion gibt es viele zum Teil unbefestigte Wege, die einfach erkundet werden möchten. Und das Sixt mir quasi den Wunsch nach einem Diesel von den Lippen ablas, passte in diesem Fall wie die Faust aufs Auge.

 

Blick nach hintenBlick nach hinten

 

Der ML350 CDI als 4 MATIC beginnt nackt bei stolzen 55.200 EUR Einstandspreis. Dafür bekommt man eigentlich nichts weiter als einen zugegebenermassen dürftig ausgestatteten Soft-Offroader. Der von mir getestete Wagen hatte schon einige Extras verbaut, die den Umgang mit ihm wesentlich spassiger und vor allem komfortabler gestalten. In weniger spassige Sphären klettert dann allerdings auch der Preis: Rund 70.000 EUR sind dann fällig – Hut ab, aber wir fahren ja schliesslich einen Mercedes.

 

Ich wähle bewusst die Bezeichnung „Soft-Offroader“, denn wer nun erwartet das man mit diesem Auto zum Preis einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung an der Rally Paris-Dakar teilnehmen kann, irrt sich: Die verfügbare Bodenfreiheit ist gerade noch als „ausreichend“ zu bezeichnen und es fehlen vernünftige Ausstattungen wie manuelles Sperrdifferential oder eine wirklich wirksame Geländeuntersetzung. Trotz des im Testwagen verbauten Off-Road Pakets „Pro“ für knapp 1.800 EUR, das einem einen Bergabfahrassistenten, Geländeübersetzung und eine automatische Differentialsperre bietet, ist es in manchen Fahrsituationen etwas überfordert. Überhaupt nehmen einem die ganzen elektronischen Helferlein für meinen Geschmack einfach zu viel Arbeit ab, denn wenn man einen Ausflug ins Gelände macht will man doch auch noch ein wenig selber arbeiten, oder?

 

In allen Fahrsituationen bremst und regelt der Bordcomputer zuverlässig, so dass man keine Grenzen überschreitet. In Kurven bekommt man das schwere Fahrzeug sogar auf Schotterpisten maximal in ein neutrales Schieben über die Vorderräder und das war es dann auch schon. Insgesamt ist das Fahrverhalten also recht gutmütig. Das bevorzugte Revier dieses Autos sind eben Autobahnen, Landstrassen und ab und an eben auch mal ein paar Sand- oder Schotterwege. Der 350’er Diesel wäre meine absolute Mindestmotorisierung für einen ML, denn auf Autobahnen bietet er in etwa die gleiche Elastizität wie ein normaler 140PS Diesel-Passat, wobei die Vmax dieser fahrenden Schrankwand schon bei 215 km/h erreicht ist.

 

Leider schaltet die 7-Gang-Automatik bei schnellen Beschleunigungsvorgängen relativ ruppig durch den ersten beiden Gänge. 

 

Die Lichtleistung der direktionalen Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht und ist als hervorragend zu bezeichnen, plötzlich vor dem Fahrzeug auftauchendes Grosswild kann sehr früh erkannt werden.

 

FernlichtFernlicht

 

Sehr sinnvoll sind auch die Sonnenblenden.

 

Sinnvoll: Steppentaugliche SonnenblendenSinnvoll: Steppentaugliche Sonnenblenden

 

Ein wenig unharmonisch hingegen fügt sich die abnehmbare Anhängerkupplung in das schöne Heck ein - aber bei der hohen Zuglast des ML sicher ein sehr sinnvolles und vor allem nützliches Zubehör.

 

Die unschöne AHKDie unschöne AHK

 

Stauraum und Platz auch auf den hinteren Sitzen ist mehr als ausreichend verfügbar. Lange Reisen werden durch die recht guten hinteren Sitze nicht zur Tortur für die Mitreisenden und auch bei grossen Fahrern ist der hintere Beinraum noch ausreichend.

 

Grosse Klappe - viel dahinterGrosse Klappe - viel dahinter

 

• Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]

 

Mercedes-typisch gibt es an der Platzierung der Bedienelemente kaum etwas zu meckern. Ergonomieprobleme bekommen höchsten sehr lange Fahrer, denn die relativ kurzen Sitzflächen der sehr flach und wenig kontouriert gepolsterten Frontsitze bieten nur wenig Schenkelauflagefläche und leider lassen sich die Sitzflächen nicht zusätzlich in der Länge verstellen. Ein kleineres aber zu verschmerzendes Übel ist ferner die Tatsache, das die Knöpfe für das Dimmen der Instrumente, sowie der Rückstelltaster im äussersten oberen Teil des Instrumententrägers untergebracht sind, dadurch wird man gezwungen jedes Mal durch das Lenkrad hindurchzugreifen. Die restlichen Elemente kennt man von anderen Mercedes-Modellen und man kommt sofort mit deren Bedienung zurecht.

 

Was sehr grosse Freude am getesteten Wagen bereitete war das grosse Command APS mit eingebauter Festplatte, Kartenslot und Kartennavigation. Die Verständigung und Bedienung durch Sprachkommandos erfolgte einwandfrei. Der Klang des Radios ist ausgewogen und gut, doch wer desöfteren sehr laute Musik hört, wird mit dem maximalen Lautstärkepegel nicht zufrieden sein. Die Kopplung mit meinem N95 Mobiltelefon klappte wie eigentlich immer bei Mercedes einwandfrei aber ohne rSAP-Profil, wenngleich der Lautstärkepegel eingehender Gespräche gerade noch akzeptabel ist.

 

MittelkonsoleMittelkonsole

 

Zur Kartennavigation: Die Darstellung wirkt etwas fade, leider gibt es keinen 3D-Modus für die Ansicht und vielerorts mangelt es einfach an der Abdeckung oder der Genauigkeit, gerade kleinere Feldwege oder Verbindungsstrassen sollte ein Off-Road Navigationssystem kennen. Naja, für diese Fälle gibt es ja denn noch für die norddeutschen Savannen einen Kompass-Modus. 

 

Etwas fad: NavigationEtwas fad: Navigation

 

• Verarbeitung / Qualität [++++O]

 

Hier gibt es nicht zu viel Worte zu verlieren: Tadellose Verarbeitung im ganzen Auto. Gut, ein oder zwei Dinge sind noch verbesserungswürdig. Zum Beispiel ist da der Aschenbecher in der Mittelkonsole für die hinteren Passagiere, dessen komplizierte Mechanik neigt dazu sich permanent irgendwie zu verhaken.

 

Nicht sehr pflegeleichtNicht sehr pflegeleicht

 

Der getestete Wagen hatte ferner als Innendekor der Mittelkonsole eine Art Hochglanz-Plastik mit einem aufgedruckten Riffelmuster, dieses kann ich wirklich keinem ML-Interessenten ruhigen Gewissens empfehlen! Man sieht darauf wirklich jeden Dreck, angefangen von Fingerabdrücken bis hin zu mikrofeinem Staub – hier besser in ein gediegeneres Design investieren.

 

• Verbrauch / Nutzen [+++OO]

 

Wow! Mercedes hält sich bei diesem Auto fast peinlich genau an die Versprechungen von 11,6 bis 12 l/100km. In der Praxis genehmigte sich der ML350 bei meiner ausgewogenen Fahrweise ebenfalls rund 11,5 liter. Wenn man es genüsslich angehen lässt kann man auch manchmal den Verbrauch bis auf unter 9 Litern drosseln, aber dazu muss man sich schon sehr anstrengen und sich arg zusammen reissen.

 

Lässt man es hingegen ordentlich krachen konsumiert der ML selten mehr als 15 Liter. Wenn man bedenkt das man hier 3 Liter Hubraum und 6 Zylinder befeuern muss, eigentlich ein erstaunlich schlanker Wert für die gebotene Fahrzeuggrösse und vor allem das hohe Gewicht. Jedenfalls sind das die komfortabelsten 15 Liter meines Lebens.

 

• Kosten / Anmietung [+++++]

 

Alles wie immer top in Ordnung und in der gewohnten Servicequalitaet bei der netten Mannschaft von Sixt am Bremer Flughafen gemietet! Gut, nicht mal 100 EUR (ohne Versicherung) für ein komplettes Wochenende ist für einen ML schon ein Zufall aber vor allem ein nettes Geschenk. Danke Sixt!

ML350CDI4MATIC.pdf (1171 mal heruntergeladen)

Mon May 04 18:54:14 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: C180, C-Klasse, Kompressor, Mercedes, Mercedes-Benz, Mietwagentest, Sixt

Es ist schon ein wenig schwierig ueber ein Auto zu schreiben, das fuer viele Leute in dieser Klasse Massstaebe gesetzt hat: Die Mercedes-Benz C-Klasse. Ich bin Donnerstag wieder einmal in Hamburg gelandet und hatte mir diesen Wagen bis Montag bei der Firma Sixt dort geliehen. Alles in allem ein schoenes Auto, das in der getesteten Konfiguration bei rund 38.000 EUR liegt. Dafuer werden einem aber lediglich die Einstiegs-Motorisierung und ein paar nette Spielereien geboten, wer allerdings Wunder erwartet kann schon eine Menge Geld in dieses Auto stecken.

 

 

SeitenansichtSeitenansicht

 

* Vorstellung / Fahrbericht [++OOO]

 

 

Da bezeichnet die Firma Mercedes das Fahrwerk der Ausstattungslinie "Avantgarde" vollmundig mit den Worten "Agility Control". Dies suggeriert einem zumindest einen Hauch von Sportlichkeit, sollte man meinen - aber Fehlanzeige: In Kombination mit dem relativ durchzugsarmen 1.6l-Motor - der mit 156 PS und einem relativ hohen Verbrauch aufwartet - verhaelt sich das Fahrwerk alles andere als sportlich. Es ist fuer meinen Geschmack viel zu weich gefedert, denn das Auto tendiert gerade bei holperigen Landstrassen zu einem zum Teil sehr instabilen Fahrverhalten.

 

InnenraumInnenraum

 

Das manuelle 6-Gang-Getriebe kann zwar durch die hakelfreien und gut abgestimmten Gaenge zwar wieder ein wenig punkten, aber zunichte gemacht wird dieser Punktvorteil dann schlussendlich von den schlaffen Bremsen. Sie sind insgesamt sehr undefiniert und verfuegen ueber keinen merklichen Bremspunkt. Dies verleitet den Fahrer oftmals bei schnellerer Fahrt die Bremsen in Grenzsituationen etwas zu stark zu dosieren, was das Auto sofort mit einem nervoesen Hecktritt quittiert. Das ESP regelt in diesen Situationen aber dann auch sehr wirkungsvoll und trotz des Heckantriebes ist der Wagen nur schwerlich in grenzwertige oder gar gefaehrliche Fahrzustaende zu bringen, es sei denn es hat gerade geregnet.

 

Ein weiterer Punkt ist die relativ breite und weit nach vorne verlegte B-Saeule der Karosserie. Grosse Fahrer wie ich sitzen bei korrekt eingestelltem Sitz regelrecht daneben, was besonders den Blick zur rechten Seite etwas einschraenkt. Da kann leicht mal ein Vorfahrtsberechtigter uebersehen werden, wenn man sich nicht als Fahrer desoefteren nach vorne beugt. Da wir gerade bei grossen Fahrern sind: Die normalen Textilpolster-Sitze sind ebenfalls wenig ergonomisch im unteren Rueckenbereich und wie das Fahrwerk viel zu weich im Lendenbereich.

 

* Bedienbarkeit / Intuitivität [++++O]

 

 

Alle Bedienelemente sind weitestgehend selbsterklaerend ung sehr gut platziert. Mich als Fahrer stoerte jedoch das der Blinkerhebel am Lenkrad fuer meinen Geschmack zu weit nach unten angeordnet wurde, das ist irgendwie ein wenig unergonomisch geloest. Die Rundinstrumente sind klar ablesbar, jedoch stoert das die Blinkerkontrolllampen und die ESP-Leuchte bei strahlendem Sonnenschein nur sehr schwer auszumachen sind - hier ist endeutig weniger Design und mehr Funktionalitaet gefragt. Das Glashub-/Schiebedach ist ausreichend gross dimensioniert und lueftet den Innenraum fast zugfrei bis Tempo 90, bei schnelleren Tempi wird es allerdings schon etwas lauter - wobei der Gerauschpegel im Vergleich zu anderen Autos noch angenehm ist.

 

HeckansichtHeckansicht

 

Das Navigationssystem Audio 50 APS mit Pfeildarstellung ist fuer die gelegentliche Nutzung absolut ausreichend wenn man auf Umgebungskarten verzichten kann und in puncto Bedienung eingaengig und tadellos. Gesteuert werden alle Navi-Eingaben ueber einen Aluminium-Dreh-/Druckknopf wie bei anderen Automodellen auch auf der Mittelkonsole. Das zentrale Farbdisplay auf dem Armaturenbrett laesst sich manuell mit einer Klappe vor neugierigen Blicken verdecken.

 

FrontansichtFrontansicht

 

Das Auto verfuegte ueber eine glasklar verstaendliche Bluetooth-Freisprecheinrichtung, die sich (ohne rSAP) problemlos mit meinem NOKIA N95 koppeln liess. Der Klang des Radios ist gut, wenn auch zum Teil fuer meinen Geschmack zu sehr bassbetont.

 

KurvenlichtKurvenlicht

 

Das Xenonlicht ist sehr hell und besitzt ferner ein Kurvenlicht das ueber die Nebelscheinwerfer arbeitet, es ist allerdings nicht direktionell - was aber bei der guten Lichtleistung zu verschmerzen ist.

 

* Verarbeitung / Qualität [+++++]

 

 

Alles an diesem Auto ist in gewohnter Manier in bester Verarbeitungsqualitaet ausgefuehrt. Hier knackt und knarzt rein gar nichts, obwohl der Testwagen bereits ueber 20.000 km gelaufen hatte.

 

* Verbrauch / Nutzen [++OOO]

 

 

Zu seiner Mogelpackung BlueEFFICIENCY muss ich hier keine grossen Worte mehr verlieren, oder? Was die B-Klasse beweist fuehrt die C-Klasse weiter. Jedenfalls laesst die Verbrauchsangabe des Herstellers von 6,7 - 7,3 l/100km so gut wie gar nicht einhalten. In der Praxis genehmigt sich der Motor zwischen 8,5 und 9,2 l/100km. Dafuer bekommt man aber eine recht geraeumige Limousine mit akzeptablen Fahrleistungen.

 

* Kosten / Anmietung [++OOO]

 

 

Da ich aus dem Wochenend-Tarif durch meine Anmietung am Donnerstag Nachmittag bis zum Montag frueh rausgefallen bin, belaeuft sich der Tasgessatz auf rund 27 EUR ohne Versicherungen. Eigentlich ganz akzeptabel fuer so eine Augenweide von Auto. Leider hatte die Dame bei Sixt im Flughafen einige Probleme den Schluessel bei der Abholung zu finden, nach dem oeffnen aller Tresen-Schubladen und ca. 5 Minuten Wartezeit war dieser letztendlich dann doch irgendwann da.

 

Die Rueckgabe am Montag war auch ein wenig chaotisch: Ein einziger Mitarbeiter fuer eine Autoschlange von gut 15 Autos im unteren Parkdeck an der Rueckgabestation. Hinter mir reihte sich ein Sixt-Porsche ein, dessen Fahrer-Gesicht mit von irgendwoher bekannt vorkam: Es war der bekannte Talkmaster Oliver Geissen! Herr Geissen war genauso perplex wie ich ob man nun warten oder einfach weggehen sollte. Nach ein paar Minuten des wartens kam der Angestellte dann zuerst zu ihm (VIP-Bonus) und dann zu mir mit den Worten: "Lassen Sie den Wagen einfach stehen! Vollgetankt isser? Brauchen sie Unterlagen?".

MBC180Kompressor.pdf (973 mal heruntergeladen)

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