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Hilfe: Merkels Steuerpolitik

Tue Aug 18 17:20:24 CEST 2009 | Phaetischist | Kommentare (5) | Stichworte: cdu, Merkel, Politik, Politiker, Steuer, Wahl

Moin,

ich habe folgendes Video auf youtube gefunden. Ich möchte hier gar nicht das Steuerprogramm der SPD oder anderer Parteien diskutieren. Ihr könnt es natürlich gerne machen.

Wurde Merkel nur so zusammen geschnitten? Kann mir mal jemand in Kurzform erklären, was Frau Merkel sagen wollte?

Oder war das einfach nur so ein "Politikdurchhänger" bei ihr?

Irritierte Grüße

Kommentare: 5

Tue Aug 18 18:38:13 CEST 2009 | Antriebswelle51590

Wer ist Merkel ?? Staatenreisende mit Geltungsbedürfnis - zu bestimmten Zeiten durfte Sie das nicht (nachholbedarf)!! Hätte Sie ein Protokoll vor sich gehabt - hätte sie bestimmt gesagt was die anderen ihr aufgeschrieben haben !! Eine Kanzlerin der Vorsager und das nochmal vier Jahre ???

Tue Aug 18 18:44:56 CEST 2009 | JWck

Hmm, nein, nichts verstanden. Wie auch? Wo keine Aussage ist, gibts auch nichts zu verstehen...

Aber ich fürchte ja fast, dass auch Frank-Walter Steinmeier und wie sie alle heißen von SPD, FDP oder den Grünen, keine wirklich präzisen Aussagen abgeben können und wollen, denn nur so erhält sich der Politiker nach der Wahl seine Freiräume um dann tun und lassen zu können, was er oder sie will.

Von der Linkspartei will ich gar nicht sprechen, das ist eh bloß ein Haufen verbitterter Männer und Frauen, die nichts können, außer blockieren, kritisieren und rumheulen.

Btw: Politikverdrossenheit? Nein, bei mir nicht, mit Leistungskurs Politik und Wirtschaft in der ab nächste Woche 13. Klasse sollte man wenigstens einen Funken an Interesse für Politik mitbringen, aber mit solchen Auftritten wird jeder vor den Kopf gestoßen, der sich nur Oberflächlich mit der Materie auseinandersetzt (was kein Vorwurf ist).

Wed Aug 19 08:59:23 CEST 2009 | der_Derk

Also wie letztes Mal: Man einigt sich zwischen 0 und 2% aus der Diskussion vor der Wahl auf 3% mehr danach...

Keiner kann's besser erklären: Bretto oder Nutto?

Das Schlimme daran ist ja: Der Mann macht das seit Jahrzehnten, und weite Teile seines Programms passen nach wie vor...

Gruß,

Derk

Thu Aug 20 22:08:53 CEST 2009 | _RGTech

Da ist nicht mehr zu helfen.

Thu Aug 20 22:15:24 CEST 2009 | Antriebswelle51590

Angela Merkel im Nicht-Wahlkampf

Sie schläft gern im eigenen Bett

Von news.de-Redakteur Björn Menzel, Nordhausen

Sie wird etwas privat, einmal ausfallend und einmal verrät sie ihre Strategie: Angela Merkel im Wahlkampf. Das Spiel, das die Bundeskanzlerin seit dem Wochenende auf den Marktplätzen in Deutschland zelebriert, dürfte den politischen Gegnern nicht gefallen.

Angela Merkel (CDU) hält im thüringischen Nordhausen eine Wahlkampfrede ohne viel Inhalt.

Der Wahlkampf der CDU ist wie ein Fußballspiel. Alle Schaulustigen werden in die Arena gelassen. Lange bevor das Spiel beginnt. Ältere Herren sitzen mit Strohhüten und Sonnenbrillen da. Die Damen halten sich die Ohren zu, wenn vorne die Band spielt. Erst Abba, dann Boney M. Und wenn der Titel Simply the best intoniert wird, kommt die Mannschaft auf den Platz. Angeführt vom Kapitän in lila Jacke und weißer Hose. Der Kapitän ist eine Frau. Sie heißt Angela Merkel (CDU).

Die Bundeskanzlerin redet dann auch gleich über die Nationalmannschaft. «Die Jungs müssen sich anstrengen», sagt sie. Ob sie sich selbst auch anstrengen muss, lässt sie offen. Denn sie habe sich bereits angestrengt. Die ganze Union habe sich angestrengt. Ob bei der Gründung der Bundesrepublik 1949 oder bei der deutschen Wiedervereinigung. Immer habe die CDU Tolles geleistet und immer habe sie fast alles richtig gemacht. Der Blick nach hinten soll dem Wähler verraten, was in Zukunft von den Christdemokraten zu erwarten ist.

Die Wahlkampfrede besteht aus Fragmenten lange getesteter Phrasen. Oder anders gesagt: Im Grunde hat der Wähler bereits alles einmal gehört. Irgendwie. Irgendwo. Und irgendwann. Jetzt schmeißt Merkel das Unverfänglichste einfach zusammen und tourt damit nach Norderney, Düsseldorf oder nach Nordhausen in Thüringen. «Wir wollen stärker aus der Wirtschaftskrise kommen, als wie wir hinein gegangen sind.» «Die CDU möchte den Menschen nichts vorschreiben.» «Wir haben noch einiges zu tun.» Und so weiter.

Das Spiel könnte ewig so vor sich hin plätschern. Merkel spielt ohne Angriff und ohne Abwehr. Sie spielt ganz viel im Mittelfeld. Da sind keine Tore zu schießen. Sie tut auch niemandem weh. Nur einmal, da grätscht sie kräftig nach links und wird für ihre Verhältnisse sehr ausfallend. Sie sagt, dass Grüne und Sozialdemokraten von den Linken ganz schön durcheinander gebracht wurden. Und dann: «Ja, haben die noch alle Tassen im Schrank?» Das hätte der Startschuss für eine große Offensive sein können. Doch es ist der klägliche Höhepunkt. Immerhin gibt es Applaus von den Rängen und zwei Schilderhalter halten ihre «Angie»-Schilder für einen kurzen Moment hoch.

Eine Pause gibt es nicht. Einige Kinder spielen während der «Schlacht» im nahegelegenden Springbrunnen. «Fisch-Wolle» verkauft seine Fische hinten rechts die ganze Zeit. Und «Donuts Café» hat auch immer geöffnet. Die Zuschauer essen jetzt Popcorn. Und Angela Merkel wird etwas persönlich. Sie habe Spaß am Wahlkampf, das würde ja jeder sehen können. «Ich komme viel rum», sagt sie. Mit dem Hubschrauber. Deutschland sei doch wirklich ein schönes Land aus der Luft betrachtet. Und sie habe sogar Glücksmomente in ihrem Leben. «Immer dann, wenn ich im eigenen Bett schlafen kann.»

Jetzt kommt ein wichtiger Moment in ihrer Rede. Es ist der Moment, in dem sie ihre Strategie offenlegt. Sie sagt, dass die CDU in den vergangenen Jahren nicht immer alles richtig gemacht hat. «Aber wer am meisten tut, macht auch die meisten Fehler.» Wichtig sei es, daraus zu lernen. Merkel hat gelernt. Besonders aus ihrem Wahlkampf vor vier Jahren. Sie hatte viel Inhalt geboten und ist damit auf die Nase gefallen. Jetzt macht sie einen Nicht-Wahlkampf. Denn wer nichts sagt, kann auch nichts Falsches sagen. So einfach ist das. Und so wird es immer schwieriger für ihre politischen Gegner, sie irgendwo zu packen.

Merkel macht sich in diesem Punkt die Disziplin von Hochleistungssportlern zu eigen. Und sie hat ihre ganze Mannschaft auf diese Strategie eingeschworen. Deswegen spricht sie sich auch immer wieder für einen Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft aus und nicht für einen speziellen Verein. «Da kann man sich schnell in die Nesseln setzen», sagt sie. Dann winkt sie noch ihren Fans zu, geht kurz an den Spielfeldrand, redet mit einigen und klatscht ab. Sie hat gespielt. Ganz unverfänglich.

Quelle:www.news.de/article/5301/sie-schlaft-gern-im-eigenen-bett