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Sun May 17 13:21:37 CEST 2009    |    fire-fighter    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: Einsätze

Der Einsatz kam mitte Dezember. Abends gegen 20:30 Uhr.

GEFAHRGUTEINSATZ: SB-TANKSTELLE INDUSTRIEGEBIET xxx. FLÜSSIGKEIT TROPFT VON LKW-LADEFLÄCHE

 

Sch...dreck! Schnell in Hose und Stiefel gesprungen und ein kurzes "Gefahrgutunfall! Das wir später!" ins Wohnzimmer gerufen und dann raus zum Auto. Schmuddelwetter, naßkalt. Nahezu windstill. Auf der Fahrt ins Gerätehaus picke ich noch einen Kameraden auf. Der hat noch kein Auto, weiß aber dass theoretisch min. 3 Kameraden mit Auto an der Ecke vorbeimüssen. Diesmal hatte er Glück und kam recht zügig mit. Nichts demotiviert mehr, als andauernd bei Einsätzen dem letzten Fahrzeug aus der leeren Wache hinterherzusehen.

Wir besetzen die Fahrzeuge und fragen an der Leitstelle die Wetterdaten ab. Die haben Zugriff auf entsprechende Programme und können uns mit Daten über Windrichtung und Windgeschwindigkeit versorgen. Das ist bei Gefahrgutunfällen wichtig, damit man nicht gegen den Wind anfährt und dann in der Schadstoffwolke steht.

Doch diesmal kein Problem. Nur ganz leichter Wind und auch noch von der "richtigen" Seite. Wir können den ganz normalen Weg zur Anfahrt wählen. Der Einsatzort ist eine SB-Tankanlage im Industriegebiet an der Autobahn. Ein LKW-Fahrer bemerkte, dass bei einem anderen LKW, der gerade tanken wolte, Flüssigkeit von der Ladefläche tropft. Anhand der orangenen Warntafeln war erschtlich, dass es ein Gefahrguttransport war.

 

gefahrgutunfallgefahrgutunfall

Als erstes galt es zu erkunden, um was für eine Ladung es sich handelte. Parallel dazu mussten die zahlreichen LKW kontrolliert werden und die im Fahrzeug schlafenden Fahrer aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Kein Verständnis habe ich für die Fahrer, die auf das Klopfen an der Türe nicht reagierten, weil sie sich wohl nicht stören lassen wollten... Sie haben sich dann aber durch Licht an und aus doch "verraten" und wurden dann etwas aufdringlicher zum Verlassen des Fahrzeugs "überredet"...

 

Inzwischen war der Parkplatz weiträumig abgesperrt, der Gerätewagen Gefahrgut, der vom Landkreis auf unserer Wache stationiert wurde, war auch mitan der Einsatzstelle, und der erste Trupp hatte die Erkundung am LKW unter Vollschutz (CSA) abgeschlossen. Die Ladung bestand aus 50l-Kanistern mit hochkonzentriertem Wasserstoffperoxid. (Beim "hausgebrauch" sind es nur 2% in der Lösung, hier waren es über 90%)

kanisterkanister

Die Kanister waren 2-fach übereinander auf Paletten gestapelt. Jede Palette war mit Stretchfolie umwickelt. Die Paletten waren formschlüssig verladen. Weitere Ladungssicherungen existierten nicht. Durch bremsen waren die Kanister offensichtlich verrutscht. Teilweise war zwischen Kanistern und Palette ein versatz von 10cm vorhanden. Offensichtlich waren einer oder mehrere Kanister leckgeschlagen. Welche das waren, konnte nicht lokalisiert werden. Also musste der LKW entladen werden. Per Stapler leider unmöglich, aufgrund des Versatzes auf den Paletten...

Es zeichnete sich ein längerer Einsatz ab. Der Löschzug Gefahrgut des Kreises wurde alarmiert, da wir nicht genug Chemikalienschutzanzüge und nicht genügend ausgebildete Träger zur Verfügung hatten. Die parkenden LKW wurden unter Atemschutz vom Parkplatz gefahren, um den "heimatlos" gewordenen Fahrern die Weiterfahrt oder die Pause an anderer Stelle zu ermöglichen. Ausserdem konnten wir den gewonnenen Platz auf dem Parkplatz für die zu entladenden Kanister und für die Übersicht ganz gut gebrauchen.

Nach und nach trafen die Fahrzeuge des Gefahrgutzuges an der Einsatzstelle ein. Jetzt begann die mühselige Handentladung des LKW's. Immer zu dritt gingen wir vor. Einer saß auf den Kanistern (später stand er auf dem freigeräumtem Bereich der Ladefläche) und hob die Kanister herunter. Der zweite nahm sie unten entgegen und reichte sie an den dritten weiter, der sie auf Planen oder in Schutzwannen wieder aufstapelte. Draußen stand der nächste Trupp als Rettungstrupp in Bereitschaft, der nächste Trupp begann sich auszurüsten. Nach 20-25min war die Luft soweit verbraucht, dass ein Wechsel anstand. Der Rettungstrupp wurde Einsatztrupp und der nächste Trupp rückte auf. So vergingen die Stunden, einige Kameraden waren zwei bis drei mal während der Arbeiten "vorne". Andere lösten den Dekontrupp ab. Ausgerüstet mit leichten Einmal-Chemieschutz Overals und mit Filtergerät, halfen diese bei der Reinigung der zurükkehrenden Trupps, und bei der Entkleidung.

Verpflegung und Kistenweise Getränke waren inzwischen auch organisiert.

Sprit für die Stromgeneratoren für die Flutlichtmasten musste nachgeholt werden. Die Vorräte bei uns in der Wache gingen zur Neige, die benachbarte Tankstelle wollte nur gegen Bezahlung welchen rausrücken (sch... Studenten im Nachtjob...) Also wurde aus der Nachbarstadt die Reserve der Wache geordert. Langsam zeichnete sich das Ende ab. Wir hatten verteilt über die gesammte Fläche mehrere beschädigte Kanister gefunden. Nach dem erfolgten Entladen wurde die Ladefläche und der Parkbereich unter dem LKW nach Rücksprache mit TUIS* mit viel Wasser gespült.

 

Ein Entsorgungsunternehmen war eingetroffen, und begann, die Kanister zu reinigen und umzuladen. Die von und benutzten und kontaminierten Ausrüstungsgegenstände und Schutzanzüge wurden in Foliensäcke verpackt an der Einsatzstelle zurückgelassen und vom Entsorgungsunternehmen mitgenommen. Fachfirmen kümmerten sich hinterher um Reinigung und/oder Entsorgung der einzelnen Teile.

 

Inzwischen war es hell geworden. Zurück auf der Wache mussten die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht werden. Dann ging es ab nach Hause. Ich hatte zum Glück mein Portmonaie in der Hose gehabt, so hatte ich Geld für die Frühstücksbrötchen dabei. Es war inzwischen 8:00 Uhr! Ich hatte ja erwähnt, dass es länger werden würde, aber mit fast 12 Stunden war's dann doch rekordverdächtig...

 

 

Ach ja, als Ursache wurde unsachgemäße Ladungssicherung ermittelt. Der Fahrer hatte den Sattel an der Fähre in Lübeck mit seiner Zugmaschine übernommen und nicht nach der Ladung geschaut. Kurz bevor er zum Tanken von der Autobahn fuhr, musste er stark bremsen, weil er geschnitten wurde. Dabei verrutschten die Kanister und platzten teilweise auf... Nicht auszudeken,wenn dies auf der Fähre passiert wäre...

Die Schuldfrage? Darüber haben wir direkt nichts erfahren. Aber normalerweise sind der/die Fahrer und der Verlademeister des Versenders dafür verantwortlich...

 

 

 

________________________________

*)TUIS?

Unternehmen der Chemischen Industrie aus Deutschland und Österreich unterhalten gemeinsam das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (Akronym: TUIS). Hier können rund um die Uhr Experten telefonisch erreicht werden, die Auskünfte über die Handhabung von gefährlichen Stoffen und Gütern geben können. Bei größeren Gefahrgutunfällen stellen die Werk- oder Betriebsfeuerwehren auch spezielle Feuerwehrfahrzeuge, die die örtliche Feuerwehr unterstützen, beispielsweise um beschädigte Tanklastzüge leer zu pumpen.

 

Die Hilfe durch TUIS wird gegliedert in drei Stufen:

 

Stufe 1: Telefonische Fachberatung

Stufe 2: Beratung durch einen Fachberater vor Ort

Stufe 3: Unterstützung durch eine oder mehrere Werkfeuerwehren vor Ort mit speziellem Gerät und/ oder Fachpersonal.

 

Dem TUIS-System gehören derzeit 150 Betriebe in Deutschland und 49 Betriebe in Österreich an. Die meisten Fälle betreffen die Stufe 1, wenn Schadstoffe aus undichten Behältern entweichen. Derzeit existieren 11, rund um die Uhr erreichbare, Notfallzentralen.


Sun May 17 13:41:30 CEST 2009    |    volvocrasher

Deine Berichte sind oftmals spannender als irgendwelche überkommentierten Fernsehdokus. Daumen hoch dafür. Zudem leistest Du eine sehr interessante und wichtige Aufklärungsarbeit, die sicher so manchem die Augen für die Gefahren Deiner freiwilligen Arbeit öffnet und hoffentlich etwas mehr Verständnis für Rettungseinsätze erzeugt. Man denkt ja schnell mal, wenn man wegen eines Unfalls im Stau steht, ob es mit den Rettungs-/Bergungsarbeiten denn nicht schneller gehen kann, Deine Berichte tragen zu mehr Gelassenheit bei und das ist schön und vor allem wichtig.

Sun May 17 13:50:43 CEST 2009    |    fire-fighter

Genau das war der Ursprungsgedanke des gesamten Blogs! Dem "Laien" mal auf einfache Weise Einblick zu geben um Verständnis zu bekommen und die Hintergründe zu verstehen. Feuerwehrhomepages gibt es jede Menge (manche besser, manche schlechter) aber die werden ja sowieso nur von Feuerwehrleuten gelesen. Hier ist eine ganz andere Ebene. Deshalb versuche ich auch, nicht zu sehr in den "Feuerwehrjargon" zu fallen und alles möglichst einfach zu erklären. Falls es doch mal Schwierigkeiten geben sollte, bitte PN!

Sun May 17 14:00:40 CEST 2009    |    Achsmanschette3640

Von der Formschlussverladung halte ich nicht viel. Erstens mal halten nur die Paletten zusammen. Die Ware obendrauf ist ja "lose", auch wenn sie mit Folie ein-/umgepackt ist.

 

Desweiteren ist es absolut fahrlässig einen Auflieger zu übernehmen ohne hinein zu schauen wie es aussieht.

 

Was für Saugwagen sind das welche die Flüssigkeiten absaugen? Gibt es davon Fotos?

 

Interessante News!

Sun May 17 14:23:05 CEST 2009    |    fire-fighter

Schau mal unter anderem hier!

 

Zitat:

Lage:

 

Dienstag, 25. Januar 2005, gegen 9.00 Uhr, Landkreis Mühldorf am Inn

 

Auf der bayerischen Staatsstraße zwischen Hohenlinden und Albaching kommt ein Tanksattelzug, der eine ätzende und brennbare Flüssigkeit geladen hat, von der Straße ab, stürzt um, fällt mehrere Bäume und schlägt teilweise leck.

 

Hilfe:

 

Zunächst rücken die freiwilligen Feuerwehren aus drei Landkreisen mit rund 200 Mann aus. Auch das Technische Hilfswerk (THW) und das bayerische Rote Kreuz sind mit etwa 50 Personen vor Ort. Die öffentlichen Einsatzkräfte decken den Boden mit Planen ab und versuchen, die auslaufende Flüssigkeit aufzufangen. Sie fordern außerdem die TUIS-Werkfeuerwehr der Wacker-Chemie GmbH, Burghausen, an. Diese rückt mit Mannschaft und Gerät aus; auch ein Chemiker begleitet sie zum Unfallort. Gemeinsam mit dem Einsatzleiter erkundet die TUIS-Werkfeuerwehr zunächst die Lage, und sie können den freiwilligen Wehren sehr gute Arbeit bestätigen.

 

 

Jetzt muss die TUIS-Werkfeuerwehr das Produkt noch umpumpen. Dabei geht sie folgendermaßen vor: Mit einer Wärmebildkamera prüft sie zunächst den Füllstand des verunglückten Tanksattelzuges, um den besten Zugang zum Tank festzulegen. Da das auf der linken Seite liegende Fahrzeug keinen direkt passenden Anschluss bietet, müssen die TUIS-Spezialisten über Bodenventile und Tauchrohranschlüsse einen provisorischen Zugang schaffen. Anschließend wählen die TUIS-Feuerwehrmänner gefahrgutbeständige Schläuche, Armaturen und Pumpen aus und füllen das Produkt schließlich mit zwei Gefahrgutpumpen um. Den Brandschutz sowie weitere Sicherungsmaßnahmen übernehmen nach Absprache die Kräfte der freiwilligen Feuerwehren und des THW.

 

 

Nachdem das Produkt wieder in einem sicheren Tanklastwagen „verpackt“ ist, helfen die TUIS-Spezialisten auch bei der Reinigung der Geräte und der Einsatzstelle. Nach zwölf Stunden kehrt die TUIS-Werkfeuerwehr von ihrem Einsatz zurück.

Beachtenswert: Einsatz TUIS = 12h, also lag die komplette Zeit weit höher!

Ausserdem: FF mit 200(!) Leuten vor Ort...

 

Man kann die Ausmasse eines solchen EInsatzes daran erkennen...

 

 

Unter dem obigen Link kannst Du noch ein wenig mehr über TUIS-Einsätze erfahren. Die Pumparbeiten bei Gefahrguteinsätzen sind recht unterschiedlich. Je nach Stoff. Meist wird mit tragbaren Pumpen gearbeitet und in Behälter oder Ersatzfahrzeuge umgefüllt. Es kommen aber auch Saugwagen zum Einsatz. Entweder von Entsorgungsunternehmen, die auf solche Stoffe spezialisiert sind, oder Sonderfahrzeuge von Werkfeuerwehren der Chemieindustrie.


Sun May 17 15:41:28 CEST 2009    |    Faltenbalg29976

coole anzüge.

Sun May 17 15:49:51 CEST 2009    |    fire-fighter

Wie man's nimmt... Wenn Du drinnsteckst, wird's ruckzuck kuschelig warm...

Dazu das Bewusstsein, dass die Atmosphäre ausserhalb alles andere als lebensfreundlich ist.

Alleine raus kommst Du auch nicht. Bist also auf Hilfe anderer angewiesen. Wenn Du Dich mit dem Gefahrstoff "besudelt" hast (und das lässt sich zwangsläufig nicht vermeiden) kannst Du nur hoffen, dass die "Jungs" wissen, wie sie Dich dekontaminieren und dann vorsichtig ausziehen, damit Du Dich beim Ausziehen des Anzugs nicht noch kontaminierst...

 

Also COOL ist vielleicht das Aussehen. Da hört es dann aber auch auf...

 

 

Ist bei Gewöhnungsübungen aber immer wieder amüsant, wenn Du mit dem Dingen läufst, und Dir kommt jemand entgegen :D

Sun May 17 15:57:24 CEST 2009    |    Dellenzaehler

Da bekommt doch die Redewendung "Bleib sauber" eine ganz andere Dimension :D

 

In diesem Sinne........

 

Wir retten kein Leben, wir verlängern nur dein miserables Dasein !

 

Lieber Gruß an dich und deine Kameraden von der Wehr  ;)

 

Delle

Sun May 17 20:53:41 CEST 2009    |    signum19

Ich bewundere die Arbeit der Jungs der besagten Werksfeuerwehr, möchte aber auf keinen Fall mit ihnen tauschen. Ich bin oft in dem erwähnten Chemie Werk direkt im Gebäude gegenüber der Feuerwehr und bekomme mit, was für beachtenswerte Ausrüstungsgegenstände die haben und wie oft die ausrücken müssen. Nicht zu wissen was genau einen erwartet, was noch alles passieren kann. Vermutlich sind aber die meisten Einsätze Fehlalarm oder Kleinigkeiten, zumindest sind sie meist nach kurzer Zeit wieder zurück.

Sun May 17 23:18:05 CEST 2009    |    Achsmanschette15

Zitat:

Nicht zu wissen was genau einen erwartet, was noch alles passieren kann.

geh mal davon aus die feuerwehrangehörigen selbst eine ausbildung im chemischen bereich genossen haben und aufgrunddessen auch einen ganz anderen umgang mit diesen stoffen haben als ein "nicht chemie'ler".....von daher ist bei denen der stresspegel (u.a. auch weil es tagtägliche einsätze sind, und nichtnur einmal jedes schaltjahr) viel geringer als bei nem normalen freiwilligen-feuerwehrler....

 

vergleich es einfach mal mit nem stromkabel das aus der wand guckt, ein laie wird sich meter-weit davon fernhalten, ein elektriker hast (fast) keine angst (dafür aber respekt) davor....

Zitat:

Was für Saugwagen sind das welche die Flüssigkeiten absaugen? Gibt es davon Fotos?

die sehen aus wie ganz normale saugwagen (die z.b. abwasser absaugen) nur halt das die innenwand des behälters mit entsprechenden resistenten materialien (z.b. teflon, metalllergierungen, gummi) ausgekleidet ist....

Mon May 18 09:15:34 CEST 2009    |    Federspanner13917

@peach

wenn der Auflieger verplombt ist, darfst Du gar nicht reingucken!!!

Nur wenn die Polizei reinguckt und Dir ein Schriftstück darüber gibt, bekommst Du später (Kunde reklamiert und nimmt die Ladung nicht ab) keine Probleme!!

Mon May 18 10:43:37 CEST 2009    |    Standspurpirat34146

Hallo zusammen!

 

@gesperrt (intersanter Name ;-))

 

Das ist richtig, wenn der Auflieger verplombt ist darfst du nicht das Fahrzeug öffnen. Das darf dann nur der Empfänger oder die Polizei/Zoll. Aber wenn du den Auflieger übernimmst und keine Abfahrtskontrolle machst ist das dein Problem, man hat ja schließlich noch eine Nase und Augen. Wenn bei der Abfahrt alles in Ordung war, dann ist der Fahrer bei diesem Fall aus dem Schneider, da der Verlader den Auflieger verschlossen hat. Somit ist der Verlader in der Pflicht für die Haftung dieses Gefahrgutunfalls. In diesem speziellen Fall trifft den Fahrzeugfüherer keine Schuld.

Wasserstoffperoxid ist ein klare, wässrige und geruchslose Lösung, welche bei direktem Kontakt auf die Haut oder Stoffe (Hose, Hemd) dieses dann Ausbleicht, da das Wasserstoffperoxid zum bleichen Verwendet wird.

 

Um Gefahrstoffe mit dem Saugwagen aufnehmen zu können, muß dieser besonders Beschaffen sein. Meißt wird ein Edelstahl-Saugwagen angefordert, da das Edelstahl die größr Resistenz gegenüber den meißten Stoffen aufweißt. Leider sind diese Fahrzeuge recht schwer von diversen Entsorgern zu bekommen, weil sie in der Anschaffung sehr teuer sind. Bei uns müßten wir mindestens drei bis vier Stunden auf den Saugwagen warten. Im gegenzug wäre ein normaler Saugwagen in maximal einer Stunde vor Ort.

 

Allzeit gut Wehr, und behaltet die Räder auf der Straße!

 

Gruß

schrolf97

Mon May 18 10:50:08 CEST 2009    |    fire-fighter

Bin zwar kein Chemiker, aber der Verstand sagt mir, dass eine 2% Wasserstoffperoxid-Lösung zum Bleichen relativ harmlos ist, im Vergleich zu 90%iger Lösung auf dem Laster...

 

Nicht immer wird ein Saugwagen angefordert. Fässer, Überfässer, Reservefahrzeug.... es gibt mindestens genau so viele Varianten, wie se Einsatzszenarios gibt. Jeder Unfall ist anders. Ein Patentrezept gibts nicht.

Mon May 18 12:23:01 CEST 2009    |    Standspurpirat34146

Hallo zusammen!

 

Du hast natürlich recht: eine Patentlösung gibt es nicht. Das Beispiel mit dem Saugwagen war auch nicht auf dein Szenario mit dem Wasserstoffperoxid bezogen. Sondern auf das zweite Beispiel aus Bayern mit dem Verunfallten Tanker. Bei "kleineren" Mengen sind natürlich Fässer und Überfässer bestens dafür geeignet. Nur bei einer Großschadenslage, z.B. der Wassersoffperoxid LKW wäre umgefallen, hättest du ein Logistisches Problem bekommen zwecks Beschaffung der Fässer und/oder Überfässer. Bis sich diese Fässer dann an der Einatzstelle einfinden vergeht dann eine große Zeit, was dann mit sicherheit nicht an dem Stundent an der Kasse liegt ;-).

Ich denke nicht, das euer Gefahrgutzug eine große Anzahl an Fässer vorhält, da diese nach fünf Jahren nach der Produktion nicht mehr verwendet werden dürfen. So verlangt es auch das ADR. Auf dem Fass findest du einen Stempel der das Produktionsjahr und den Monat angibt. Er ist mit der BAM Nummer eingebrannt.

 

Gruß

schrolf97

Mon May 18 15:18:09 CEST 2009    |    Spannungsprüfer34543

Da ich selber in einem Umweltschutzzug (für einen halben Landkreis zuständig) tätig bin, weiß ich wie es dir ergeht.

Man übt doch regelmäßig und hofft nie, dass es zu so einem großen Ausmaß kommt.

 

Seit "froh", dass es nru eine Chemekalie war. Wir hatten mal einen Stückguttransporter mit verschiedensten Stoffen...

 

Auf ein paar ruhige Tage :)

redgoblin

Sun Apr 01 15:29:34 CEST 2012    |    Standspurpirat45655

Gibt es nicht einen Paragraphen, der besagt, dass Eigentum verpflichtet und die Tankstelle euch den Strom hätte geben müssen?

Deine Antwort auf "Gefahrguteinsatz!"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 20.04.2009 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautor

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MAN F8 19.291 LF24

Skoda

In 20 Jahren Feuerwehr gibt es wirklich nichts mehr, was ich noch nicht erlebt habe.

FS CE besitze ich seit 2007, dafür noch mal vielen Dank an die Gemeinde :cool:

Meine Brötchen (und auch das für obendrauf) verdiene ich mir im weltweiten Service für Industrieelle X-Ray Anlagen

Privat bewege ich z.Zt. einen Skoda Octavia RS.

Wer mehr wissen will - PN!

Wo der fire-fighter herkommt...

Meine Ursprungsheimat liegt in Berenbostel. Das ist ein Stadtteil von Garbsen, in der Nähe von Hannover. Ein Teil der Berichte stammt aus meiner Zeit dort. Seit ein paar Jahren hat es mich beruflich ins schönste Bundesland der Welt verschlagen. Seitdem bin ich hier in Ahrensburg, in der Nähe von Hamburg aktiv.

Auf den Fotos kann man den Unterschied anhand der Einsatzkleidung erkennen. Niedersachsen bevorzugt orange Jacken, in Schleswig-Holstein ist die Nomexjacke dunkel.

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