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Sun Mar 29 13:59:30 CEST 2009    |    fire-fighter    |    Kommentare (2)

Im April 08 war ich im Urlaub an der Algarve in Portugal. Mit dem Mietwagen habe ich in 5 Tagen fast 1100km zurückgelegt. Hauptsächlich auf kleinen Nebenstrassen und Schotterpisten.

In der Haupttouristenregion zwischen Faro und Lagos reiht sich ein Hotel an das andere. Die Bebauung ist fast durchgängig. Zum Glück sind große Abschnitte der Steilküste zumindest soweit geschützt, dass sie nicht direkt mit Hotels geschändet werden können. Noch gibt es sie schönen Buchten und einsamen Plätze.

 

Während des Urlaubs machte ich mir so meine Gedanken. Wer kommt hier eigentlich, wenn es mal brenzlig wird und von wo?

Also habe ich mich mal auf die Suche gamacht. In Albufeira wurde ich fündig. Schon vor der Wache die erste Überraschung. Zwei ehemalige Fahrzeuge sind als Museumsstücke ausgestellt. Eine alte Drehleiter und ein TLF entsprechend deutscher Norm auf Mercedes-Kurzhauber und mit Rosenbauer-Aufbau. Beim Blick in die Fahrzeughalle ging es weiter. Alles vom Feinsten. Aufbauten von Rosenbauer, Schutzkleidung nach deutscher Norm, Nomex-AirLock, Kupplungen wie bei uns (Storz).

 

Schnell war der Wachhabende gefunden. Nach einigen Sprachproblemen brachte er mich zu einem anwesenden Kameraden, der gut Englisch sprach. So erfuhr ich einiges über die Unterschiede zwischen Portugal und Deutschland...

Obwohl die Wache aus freiwilligen besteht, sind immer einige Kameraden anwesend. Ein großteil der Freizeit wird auf der Wache verbracht. So finden sich bei einem Alarm meistens eine Besatzung für die ersten Fahrzeuge. Neben den normalen Einsätzen werden auch zwei Rettungswagen besetzt, die bei Bedarf mit ausrücken. Dieser Bedarf ist auch dementsprechend hoch. Für uns mag die Struktur ein wenig planlos bis chaotisch erscheinen, in der Praxis scheint sie jedoch zu funktionieren.

Das Einsatzgebiet ist verglichen zu deutschen Verhältnissen riesig. Die kleineren Dörfer haben keine eigene Feuerwehr. Anfahrten von mehr als 30 Minuten Fahrzeit sind durchaus normal.

Das Hauptangriffsfahrzeug ist der Scania (The Supermarket) Den Spitznamen hat er zu Recht. Auf diesem Fahrzeug ist alles was das Herz begehrt. 4 PA im Mannschaftsraum, und Löschtechnik in Hülle und Fülle. Kombifahrzeuge, wie deutsche HLF gab es gar nicht. Entweder das Fahrzeug war für TH oder zur Brandbekämpfung. Eine vielzahl der Fahrzeuge war logischerweise für die Waldbrandbekämpfung ausgestattet. Kleine wendige Allradfahrzeuge, auf MB, Unimog, IvecoDaily und Landrover.

 

Im 2. Abmarsch fährt eines der beiden GTLF mit 12.000 oder 20.000 Liter Wasser mit. Das Hydrantennetz ist teilweise sehr dünn gesät.

 

Geübt wird jede Woche. Bei Interesse kann man auch bei den Übungen dabei sein, und wenn man seine Schutzkleidung mitbringt, darf man sogar mitmachen. Leider konnte ich nicht mehr erfahren, da mein "Guide" zu einem Notfall mit dem RTW raus musste. Da am nächsten Morgen mein Rückflug anstand, hatte ich auch keine Zeit mehr zu einem weiteren Besuch.

Zusammenfassend war ich positiv überrascht über die offene herzliche Art. Während der kurzen Zeit, hat man mir viel gezeigt und erklärt. Neben einem Ärmelabzeichen bekam ich die Einladung, beim nächsten Mal meine Schutzkleidung mitzubringen, damit ich auch zu Einsätzen mit fahren könne. So etwas wäre in Deutschland mit reichlichen Problemen verbunden. Ob ich das Angebot anehme, weiß ich noch nicht. So eine HupF-Bekleidung nebst Helm ist im Flieger dann doch ziemlich schwer...


Sun Mar 29 16:54:41 CEST 2009    |    Achsmanschette15

deutsche fahrzeuge sind im ausland (insbesondere spanien/portugal) recht häufig anzutreffen.....das hängt damit zusammen, das als diese länder in den 60'ger jahren ihre erste "richtige" feuerwehrgrundausstung (und damit weg vom traktor-gezogenen viehwasseränhänger) erhielten diese meist von mercedes oder eben auch magirus war....scania (auch wenn in deutschland dafür nicht sehr bekannt) ist ebenfalls ein großer sonderfahrzeug lieferrant der südlichen länder......

Wed Apr 29 20:09:01 CEST 2009    |    Federspanner34208

Da war ich auch schon! Witzig, die Drehleiter ist mir als Feuerwehrmann auch sofort aufgefallen...!

Deine Antwort auf "Bombeiros voluntários Albufeira"

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Mein Blog hat am 20.04.2009 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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In 20 Jahren Feuerwehr gibt es wirklich nichts mehr, was ich noch nicht erlebt habe.

FS CE besitze ich seit 2007, dafür noch mal vielen Dank an die Gemeinde :cool:

Meine Brötchen (und auch das für obendrauf) verdiene ich mir im weltweiten Service für Industrieelle X-Ray Anlagen

Privat bewege ich z.Zt. einen Skoda Octavia RS.

Wer mehr wissen will - PN!

Wo der fire-fighter herkommt...

Meine Ursprungsheimat liegt in Berenbostel. Das ist ein Stadtteil von Garbsen, in der Nähe von Hannover. Ein Teil der Berichte stammt aus meiner Zeit dort. Seit ein paar Jahren hat es mich beruflich ins schönste Bundesland der Welt verschlagen. Seitdem bin ich hier in Ahrensburg, in der Nähe von Hamburg aktiv.

Auf den Fotos kann man den Unterschied anhand der Einsatzkleidung erkennen. Niedersachsen bevorzugt orange Jacken, in Schleswig-Holstein ist die Nomexjacke dunkel.

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