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Sat Feb 06 02:19:19 CET 2010    |    124er-Power    |    Kommentare (48)    |   Stichworte: Feuerwehr, Kündigung

Was sagt ihr zu der Kündigung?

Wegen Verspätung gekündigt

^^
Das ist doch echt die Höhe, da tut diese ehrenwerte Frau etwas für die Allgemeinheit und kommt deswegen ca. 1 Stunde zu spät zur Arbeit und wird deswegen gleich abgemahnt 😰.
Als Sie dann auch noch die "Dreistigkeit" besitzt und dagegen Widerspruch einlegt ist der Arbeitgeber erzürnt und drückt der Frau gleich die fristlose Kündigung in die Wand 😰.

Was haltet ihr davon? Ich würd mal gern eure ehrliche Meinung dazu hören 🙂

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Ergänzung von 124er-Power am Mon Feb 08 23:38:57 CET 2010

Althegnenberg - Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die Kündigung gegen eine junge Feuerwehrfrau aus Althegnenberg (Kreis Fürstenfeldbruck) scharf verurteilt.

Innenminister meldet sich zu Wort

Ergänzung von 124er-Power am Sat Feb 20 01:46:17 CET 2010

Innenminister schreibt an Arbeitgeber

^^was das bringen soll ist fraglich :rolleyes:

Sat Feb 06 19:31:50 CET 2010    |    Roland0815

Prinzipiell ist es eine Sauerei, wie die Geschäftsleitung sich da aufführt. Erst recht, wenn man den rechtlichen Hintergund sieht.

Es klingt ein bischen nach: Grund für Kündigung gesucht und gefunden.

Sat Feb 06 20:36:10 CET 2010    |    Reifenfüller10957

Zitat:

Der Arbeitgeber muss eben das Personal NICHT bezahlen, denn er erhält den Lohn, den er dem Arbeitnehmer zu zahlen hat, von öffentlicher Seite zurück. Das ist im Feuerwehrgesetz ganz klar geregelt. Ein Arbeitgeber verstößt also gegen das Gesetz, wenn er seine Mitarbeiter nicht zu Feuerwehreinsätze freistellt. Vielleicht sollte man die Sache auch mal aus diesem Blickwinkel betrachten?

@x101:

Gut, hätte ich besser "Personal stellen" schreiben sollen. Auf die paar Euro Lohnersatz kann der Unternehmer wahrscheinlich pfeifen. Problematischer ist vielleicht, wenn die Termine beim Dorffriseur platzten und die Kunden zur Konkurrenz abwandern, weil die Haarartistin mal wieder beim Tomateneinsatz ist. Oder die teure Wurzelbehandlung ohne Zahnarzthelferin ausfallen muss.

Einfach mal wegbleiben... viele sind auf die Zuverlässigkeit der Leute die sie bezahlen angewiesen. Sowas wie krankfeiernde Mitarbeiter, oder auch jüngere Damen im gebärfähigen Alter sind nicht nur für kleinunternehmerische Existenzen ein großes Risiko.

Sun Feb 07 01:05:15 CET 2010    |    Achsmanschette15

Zitat:

Einfach mal wegbleiben... viele sind auf die Zuverlässigkeit der Leute die sie bezahlen angewiesen.

bingo....und da es sich hierbei um ein kleinunternehmen handelt, kann man wohl davon ausgehen, das diese auf die zuverlässigkeit der mitarbeiter angewiesen sind....

rechtlich ist die sache im übrigen alles andere als klar geregelt!
der arbeitgeber kann der freistellung auch damit widersprechen, das die mitarbeiter aufgrund der arbeitslage im betrieb "unabkömmlich" sind.....

Sun Feb 07 02:44:12 CET 2010    |    Antriebswelle48331

Ich kann eure Meinungen aus Arbeitgebersicht durchaus nachvollziehen. Wenn ich auf meine Mitarbeiter angewiesen bin, würde ich mich als Arbeitgeber auch (zurecht) ärgern. Über Sinn und Unsinn dieses speziellen Einsatzes (LKW entladen vor Bergung) lässt sich auch trefflich streiten. Solche Einsätze erfreuen mich als aktives Mitglied einer freiwilligen Wehr nicht gerade, denn solche Aufgaben können bezahlte Mitarbeiter der Bergefirmen übernehmen. (Einige Feuerwehrler sehen solche Dinge vmtl etwas anders, vllt bin ich nicht "einsatzgeil" genug ;-) ? )

Wie es in diesem speziellen Fall aussieht, ob die Kündigung letztendlich rechtens war oder nicht, werden wir wohl kaum herausfinden können, da wir weder den Arbeitgeber noch die betroffene Arbeitnehmerin kennen. Sollte sie wirklich aufgrund der Teilnahme an Einsätzen vom Arbeitgeber gekündigt worden sein, so finde ich, darf das wirklich nicht sein. Welche anderen Faktoren hier in diesem Fall mit reingespielt haben, sei jetzt einfach mal dahingestellt. Wichtig ist mir nur, klar herausgearbeitet zu haben, dass wir in Deutschland auf die freiwilligen Feuerwehren nicht verzichten können. Die Rettung von Menschenleben (hier im konkreten Fall nicht gegeben...) muss auch klar Vorrang vor arbeitnehmerischen Pflichten haben.

Ich wünsche der jungen Frau, auf jeden Fall bald einen neuen Job zu finden, evtl mit einem Arbeitgeber, der eine etwas andere Einstellung zu Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren hat, denn dann liessen sich Konflikte wie dieser leicht vermeiden.

Sun Feb 07 09:50:16 CET 2010    |    Antriebswelle238

@ Bloodfire:

mag sein, das die Berufsfeuerwehr in den einzelnen Wachen personell unterbesetzt ist. Das kann und will ich nicht beurteilen.
Allerdings mindestens 3 Wachen, davon eine neue im direkten Umkreis von deutlich weniger als 10 km sind aus meiner Sicht keineswegs eine Lachnummer. Andere Gegenden Deutschlands können von einer solchen Dichte nur träumen.

Das freiwillige Feuerwehren unverzichtbar sind, ist glaub ich jedem klar.

Das Arbeitgebern für den Arbeitzeitausfall der Lohnausgleich von der Öffentlichkeit abgenommen wird, ist ein nettes Trostpflaster unter dem sich manches verstecken lässt. Der Arbeitgeber hat einen Produktionsausfall, bekommt aber nur die reinen Lohnkosten ersetzt.

Zum aktuellen "Fall":
Schon beim Einstellungsgespräch wurde geklärt - sie ist in der freiwilligen Feuerwehr - er erlaubt kein Fernbleiben während der Arbeitszeit. War auch für sie eine klare Ansage.
Sie hat einen Einsatz und kann "vor lauter Stress" vor Ort nicht abwägen was ihr wichtiger ist - der Arbeitsplatz oder aufräumen einer Unfallstelle ohne echten Notfall (das hätte sie spätestens nach 15 Minunten am Einsatzort erkennen können)?
Aus seiner Sicht verstösst sie damit klar gegen die Einstellungsvoraussetzung. Er muss sie praktisch abmahnen, sonst wird ihm das Heft aus der Hand genommen und die Tür für weitere Vorkommnisse weit geöffnet.
Sie fühlt sich ungerecht behandelt, geht dagegen an (warum eigentlich? So ein kurzes Gedächtnis? - siehe Einstellungsvoraussetzung), und versucht damit ein zweites Mal, ihm das Heft aus der Hand zu nehmen. Wenn er sie jetzt im Betrieb behält, hat er demnächst im eigenen Haus nix mehr zu melden.
Für mich wäre das ein klarer Fall von "stört den Betriebsfrieden".
Da es sich um ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr handelt, ist das natürlich ein gefundenes Fressen für die Presse (wer hat die eigentlich informiert?).
Kann es vielleicht sein, das hier ein Arbeitgeber ins schlechte Licht gerückt wird, der Leute braucht, die ihrer Arbeitsleistung auch wirklich nachgehen, anstatt bei jeder passenden Gelegenheit anderen "wichtigen" Tätigkeiten den Vorrang zu geben?

Mit dieser Nummer hat sich die junge Dame einen Bärendienst geleistet. Breite Zustimmung aufgrund einseitiger Berichterstattung in der Bevölkerung (brennende Häuser und Unfallopfer sind wichtiger als 2 Stunden Arbeit - aber darum ging es hier gar nicht), aber welcher potentielle Arbeitgeber holt sich freiwillig so einen "latenten Unruheherd" in den Betrieb?

@ x101:
Zitat - Ich wünsche der jungen Frau, auf jeden Fall bald einen neuen Job zu finden, evtl mit einem Arbeitgeber, der eine etwas andere Einstellung zu Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren hat, denn dann liessen sich Konflikte wie dieser leicht vermeiden.
Zitat Ende

Ich wünsche einem möglichen neuen Arbeitgeber auf jeden Fall, das die Dame ihre persönliche Einstellung zum Thema Arbeitsvertrag korrigiert.
Wenn sie Feuer löscht oder Unfallopfer rettet, wird ihr im Normalfall kaum jemand einen Strick daraus drehen.
Wenn sie jedoch Obst und Gemüse birgt, anstatt zu arbeiten, hat sie für mich als Arbeitgeber eindeutig nicht die richtigen Prioritäten. Den Unterschied hätte sie am Einsatzort in angemessener Zeit erkennen können. Wenn nicht, gibt es tatsächlich einen anderen Kündigungsgrund.

Jedenfalls kann der in der Öffentlichkeit so gescholtene Arbeitgeber einpacken. Und damit stehen auch weitere Arbeitsplätze auf dem Spiel. Auf eine solche Mitarbeiterin könnte ich gut verzichten.

Ein Betrieb braucht Mitarbeiter - Gegenarbeiter gibt es genug

Mon Feb 08 23:43:24 CET 2010    |    Faltenbalg33989

Was möchte uns Bayerns Innenminister damit sagen?

Viele Arbeitnehmer akzeptierten das und seien sogar stolz auf das Engagement ihrer Mitarbeiter.

Mon Jan 24 16:50:52 CET 2011    |    Trennschleifer18972

@gurusmi: auch wen dein beitrag alt ist aber nur zu Info: Von deiner Liste haben nur Ludwigshafen, heidelberg und Mannheim ne Berufsfeuerwehr.Und Psst auch die drei Städte mit BF haben Freiwillige Feuerwehren, die für die gefahrenabwehr wichtig sind
P.S: Selbst Städte wie Hanau, Esslingen oder MArburg haben keine BF

Deine Antwort auf "Skandal: Zu lang im Einsatz --> Feuerwehrfrau von Hauptarbeitgeber gekündigt"