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Thu Jul 15 22:40:10 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986    |    Kommentare (61)    |   Stichworte: Gesetz, Job, Jobverlust, Leben, Medikament, Notarzt, Rettungsassistent, Tod, verboten

Liebe Leser,
 

als ich gerade von MT zum Fernseher meiner Mutter überschwenkte, begann gerade im Magazin "Kontraste" ein Beitrag über den Rettungsdienst. Genauer gesagt über den Beruf als Rettungsassistent. Bei einem medizinischen Notfall schickt die Einsatzzentrale immer einen Rettungswagen. Dieser ist mit einem Rettungssanitäter und/oder einem Rettungsassistenten besetzt.

Nun kommt also dieser Rettungswagen mit der Besatzung am Unfallort an. Dort hat es beispielsweise einen schweren Arbeitsunfall gegeben. Der Patient ist schwer verletzt und befindet sich im Schockzustand. Er wehrt sich gegen jegliche Hilfe von außen. Wegen der extrem blutenden Wunden sinkt der Blutdruck sehr schnell. Es besteht die Gefahr, das Lebenswichtige Organe mit nicht genügend Blut versorgt werden können und somit ausfallen.

Der Assistent müsste in diesem Fall dem Patienten ein Schmerzmittel verabreichen, um Ihn optimal erstversorgen zu können. Doch es ist Ihm gesetzlich verboten. Eien Rettungssassisetent mit einer volwertigen Ausbildung, einem vollausgestatteten Rettungswagen und dutzender Jahre Berufserfahrung darf nur sehr wenige Schmerzmittel verabreichen. Es ist Ihm untersagt, jegliche weitere Medikamente zu verabreichen. Dies darf nur ein Notarzt. Auch wenn der Asisstent vor Ort keinerlei Probleme im Umgang mit den Medikamenten hat und es für Ihn das normalste wäre, dem Partienten zu helfen. Ihm sind die Hände gebunden. Er muss in diesem Fall zwingend auf einen Arzt warten.

Das ist unterlassene Hilfeleistung. Gerade in ländlichen Regionen kann es oft eine halbe Stunde dauern, bis ein Arzt vor Ort ist. Die Länder und Gemeiden leiden schlichtweg an Ärztemangel.

Es kann sogar vorkommen, das kein Arzt zur verfügung steht. Der Rettungsassistent, der in bestimmten Situationen über Leben und Tod entscheiden könnte, muss um seinen Job bangen, wenn er dem Patienten "hilft", Ihm ein Schmerz-Medikament verabreicht. Im Beitrag wurden 2 Assistenten gezeigt, die halfen - und anschließend von einem Arzt wegen "überschrittener Kompetenz" angeprangert wurden. Sie verloren Ihren Job. Die Medikamentenvergabe sei die Aufgabe von Notärzten.

Das beste: In lebensgefährlichen Zuständen darf er mehr Medikamente verabreichen - aber es gibt kein Gesetz, das beschreibt, was ein Lebensgefährlicher Zustand ist, und wie er aussieht. Die Retter müssen in Angst leben.

Und Menschenleben gefährden.

LG Julian

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Wozu der ganze Aufwnad ?Wozu der ganze Aufwnad ?

Thu Jul 15 22:40:58 CEST 2010    |    Trackback

Thu Jul 15 22:52:53 CEST 2010    |    DeinOpa

Also ich finde das ecth eine Sauerei 😠

Es ist jemand da vor ort der Kentniss hat, die Nötigen mittel dazu, ABER DARF NICHT HELFEN ?????
wo bitte sind wir hier ??

Thu Jul 15 22:55:40 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Bei MT 😁...

Spaß beiseite, das ist ein ernstes Thema. Ich habe es nicht verstanden. Und ich werde es nicht verstehen. Ich will es nicht verstehen. Ich kann es nicht verstehen. Nennt sich Gesetzeslücke.

Warum ?

Thu Jul 15 23:21:17 CEST 2010    |    Achsmanschette51801

Die Sache ist die, daß es in Deutschland nicht reicht, etwas zu können. Ohne das Ticket darf man nicht. Fertig. So pervers das auch sein mag.

Fri Jul 16 00:09:54 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Da werden Menschenleben auf Spiel gesetzt, nur wei sich einige Ärzte in Ihrer Ehre und Kompetenz verletzt fühlen. Das dazugehörige Gesetz ist von 89'.

Da öffnen sich doch gleuch ganz neue Möglichkeiten bzg. der Gesundheitsreform 😁. Anstatt sich weiter zu prügeln könnten unsere Ehrenwerten Herren Politiker mal etwas für die Gesundheit Ihres Volkes tun.

Fri Jul 16 19:53:12 CEST 2010    |    Drahkke

Hierzu müssen die Gerichte wohl erst noch ein Grundsatzurteil fällen, wenn die Verantwortlichen in der Politik nicht im Stande sind, diesen Mißstand selbst aus der Welt zu schaffen....🙁

Fri Jul 16 20:35:13 CEST 2010    |    124er-Power

Unfassbar!

Die Politiker leben immer noch in einer Traumwelt und haben kein Plan vom wahren Leben!

Sollen diese Armleuchten doch mal in so eine Situation geraten, dann triffts wenigstens die Verantwortlichen 😮.

Fri Jul 16 21:25:44 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Ja. Dem Mann der da dieses dreiste Interview gibt (an alle: Kommt noch) sollte in Not die Hilfe verweigert werden. Tut mir Leid, ich bin gesetzlich dazu verpflichtet nicht zu helfen. Verdammt, dann rufen sie den Notarzt 😰🙁. Bedauere, alle Notärzte sind im Moemnt draußen.

Schönen Tag/Nacht noch. Schlaf schön...🙄 !

Fri Jul 16 21:38:11 CEST 2010    |    notting

Also ich habe vor Jahren was im TV gesehen, wo über den Rettungsdienst an der deutschen Küste berichtet wurde (so mit Allrad-RTW wg. dem Sand am Strand). Dort gab's auch das Problem mit dem Ärztemangel. Deswegen dürfen die Rettungsassistenten nach einer Zusatz-Schulung Medikamente verabreichen, wenn gerade kein Arzt da ist, der das machen kann.

notting

Fri Jul 16 21:49:01 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Zitat:

Schuld an dieser Situation ist das Rettungsassistentengesetz von 1989 – es ist veraltet. Darin sind keine klaren, eindeutigen Kompetenzen festgelegt. Weil das so ist, hat die Bundesärztekammer eine Empfehlung herausgegeben – die umstritten ist. Sie ist geprägt vom Standesdenken der Ärzte. Die Kammer listet nur ganz wenige Medikamente auf, die Rettungsassistenten auch nur dann verabreichen dürfen, wenn die Situation lebensbedrohlich ist - ein so genannter „rechtfertigender Notstand“ vorliegt.

Doch genau das ist Interpretationssache - und deshalb bewegen sich Rettungsassistenten in einer rechtlichen Grauzone.

http://www.rbb-online.de/.../patienten_in_not_.html

Habe das Video vom Beitrag hinzugefügt.

Fri Jul 16 21:49:52 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Mich würde mal interessieren, was ein wirklicher Rettungsassisten dazu sagt. Vielleicht kann ja mal einer dazu Stellung nehmen.

Vielen Dank.

Tue Jul 20 17:18:21 CEST 2010    |    Michael_bj84

Also ich bin Rettungsassistent und muss sagen das ich wenig Ärzte kenne die in der hinsicht normal sind.Grundsätzlich halten sich nochimmer die meisten dieser Gattung für Halbgötter.Ich finde das unser Gesundheitssystem immermehr verkommt.So wird aus dem Rettungsdienst immer mehr ein Gruppe geschaffen (dank der gesetzeslage und mancher Ärzte) die zur reinen Absicherungsmedizin verkommt.Ich habe in meiner Ausbildung sachen erlernen MÜSSEN die ich niemals anwenden darf.Aber es steht im Lehrplan das man es Lernen muss.
Dadurch wird diese rechtliche Situation nochmal enger weil sich dann noch besser ein Strick aus dieser sache drehen lässt.

Ich gehe jeden Tag mit grosser Motivation zur Arbeit aber ebenso mit dem Gedanken das ich bestraft werde wenn ich in gewissen Situationen das richtige tue.

Es ist ja nicht so dass es "nur" diese sache ist,sondern man sollte sich mal auf der Zunge zergehen lassen was uns Verkehrsrechtlich bei Unfällen droht.

Trotzdem werde ich mich nicht von Ärzten bestimmen lassen und das tun was die situation zulässt.Also ist kein Arzt da und steht nicht schnell genug zu verfügung,werde ich dem Patienten den Schmerz nehmen.Ich weiß was ich tue und steh hinter meinem Berufsbild.

Gruss Micha

P.s: Diese Verantwortung und die Risiken sind übrigens nicht mehr als 1400 euro Monatlich (mit schicht zulagen nach neuem Tarifvertrag) wert. Trotzdem machen wirs. Weils Abwechslungsreich,Anspruchsvoll und Teamarbeit ist.

Tue Jul 20 17:29:52 CEST 2010    |    Antriebswelle32091

Nur mal für mich zum Verständnis.

Zitat:

Nun kommt also dieser Rettungswagen mit der Besatzung am Unfallort an. Dort hat es beispielsweise einen schweren Arbeitsunfall gegeben. Der Patient ist schwer verletzt und befindet sich im Schockzustand. Er wehrt sich gegen jegliche Hilfe von außen. Wegen der extrem blutenden Wunden sinkt der Blutdruck sehr schnell. Es besteht die Gefahr, das Lebenswichtige Organe mit nicht genügend Blut versorgt werden können und somit ausfallen.

Dies wäre doch ein lebensgefährlicher Zustand

Zitat:

Das beste: In lebensgefährlichen Zuständen darf er mehr Medikamente verabreichen - aber es gibt kein Gesetz, das beschreibt, was ein Lebensgefährlicher Zustand ist, und wie er aussieht. Die Retter müssen in Angst leben.

Wenn es dafür keine gesetzlichen Bestimmungen gibt, dann ist es, wie beschrieben, Ermessungssache des Sanitäters.

Wieso kann da bspw. ein Anwalt nicht dafür Sorgen das den Jungs da kein Strick draus gedreht wird. Da sicher die Angehörigen, im Falle des schmerzlichen Verlustes gegen den Sanitäter klagen, wegen unterlasserner Hilfeleistung. Das ist doch verrückt!!

Tue Jul 20 17:36:04 CEST 2010    |    Michael_bj84

Naj weil Gesetz ist Gesetz.In diesem Fall ist der behandelnde rettungsassistent ein Spielball für die Justiz.Klar sollen wir entscheiden ob Primär lebensgefahr besteht oder nicht aber wir sind nur assistenzpersonal.Und in den emistenfällen ist klar😮b recht oder nicht Der Rettungsdienst ist dran.

Selbst Anwälte können nur das tun was im Rahmen des Gesetzes in ihrer macht steht.

Man kann es nicht erklären warum alles so ist wie es ist weil man sich dann aufregt.

Tue Jul 20 17:39:12 CEST 2010    |    Michael_bj84

Du wirst eben zum Assistenten des Notarztes ausgebildet und hast kein recht wie ein Arzt zu arbeiten lauten Argumentationen.Jedoch denkt niemand daran das hinter diesen Berufen eine Menge ethik steckt.Und wenn man handelt uund der Patient trotzdem stirbt sagen auch die Angehörige: Der Herr Doktor hätte es bestimmt besser gemcht.

Also wie mans macht isses falsch

Tue Jul 20 17:42:59 CEST 2010    |    Faltenbalg33989

@A4HH
Ein Guter Schulfreund von mir war Sani. Er wurde irgendwann zu einem Notfall gerufen. Als er ankam, lag eine Frau mit Atemnot da. Ein Herz-Atem-Stillstand folgte. Er hat kurzerhand Bluse und BH entfernt und sie wiederbelebt.

Sie klagte wegen Nötigung etc und gewann den Prozess. Man dar andere nicht kurzerhand entkleiden. Und das war jetzt kein Joke.

Tue Jul 20 17:46:28 CEST 2010    |    Kurvenräuber14161

Zitat:

Die Retter müssen in Angst leben. Und Menschenleben gefährden.

Ja, weil sie im Ernstfall zur Untätigkeit verurteilt sind, unterlassene Hilfeleistung kann und darf man ihnen nicht anlasten, wenn sie sich an geltendes Recht halten.

Es ist was faul im Staat, wie so oft, nicht nur, weil tragende Elemente gewinnbringend verkauft, statt verbaut werden.

Tue Jul 20 17:47:32 CEST 2010    |    Michael_bj84

@gurusmi: Wenns so wirklich war ist das ein riesiges Armutszeugnis für unser Rechtssystem und unsere Gesellschaft.

Leider Gottes sieht man uns nur als Dienstleister und Krankenträger an.Ich will uns nicht als Helden darstellen weil wir schlichtweg keine sind.Aber ein Bänker oder ein Schreiner ist angesehener als jemand vom rettungsdienst.

Tue Jul 20 17:49:06 CEST 2010    |    Michael_bj84

und @Polo6NFDTCiV

Ich würde dem gerne widersprechen,aber leider stimmts ;-)

Tue Jul 20 22:31:55 CEST 2010    |    124er-Power

@ Michael_bj84

Meinen Respekt hast du sicher! Danke für eure tägliche harte Arbeit 🙂.

Wed Jul 21 04:19:25 CEST 2010    |    Achsmanschette51801

Zitat:

Original geschrieben von Michael_bj84


@gurusmi: Wenns so wirklich war ist das ein riesiges Armutszeugnis für unser Rechtssystem und unsere Gesellschaft.

Ja, es ist ein Armutszeugnis. Und ja, der Fall (oder ein sehr ähnlicher) ging auch hier durch die Presse. Jetzt ist der Retter als Sexualstraftäter vorbestraft. Das nennt sich dann "sexueller Mißbrauch einer widerstandsunfähigen Person" (§179 StGB).

Allerdings ist eine solche "Rechtspechung" mehr als nur ein Armutszeugnis des geistigen Zustandes der Geretteten und der beteiligten Justiz. So etwas ist schlicht pervers.

Ich persönlich finde es übrigens nach wie vor mehr als unfair, die Leistungsträger unserer Nation - wozu Rettungssanitäter eindeutig gehören - so schlecht zu bezahlen.

Wed Jul 21 08:04:10 CEST 2010    |    Faltenbalg33989

Michael_bj84:
Auch wenn ich keiner bin und nie in einer derartigen Notlage war, einen Sani zu benötigen. Ich ziehe trotzdem den Hut vor. Es sind ja nicht nur die "Schäden" (z.B. bei einem Unfall) an sich. Da kommen noch die Gaffer hinzu. Und auch die machen die Arbeit sicherlich nicht gerade einfacher.

Ich für meine Person grüße im Auto mit Handzeichen die Polizisten, Feuerwehrleute und Sanis. Das sind die Menschen, die meinen Hintern sicherer machen.

Wed Jul 21 12:05:24 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Zitat:

Zitat:

Das beste: In lebensgefährlichen Zuständen darf er mehr Medikamente verabreichen - aber es gibt kein Gesetz, das beschreibt, was ein Lebensgefährlicher Zustand ist, und wie er aussieht. Die Retter müssen in Angst leben.

Wenn es dafür keine gesetzlichen Bestimmungen gibt, dann ist es, wie beschrieben, Ermessungssache des Sanitäters.

Dies wäre doch ein lebensgefährlicher Zustand

Stimmt. Muss der Assistent einschätzen. Nur ist es dann so, das gerade

weil es keine festgeschriebenen Gesetzte gibt

, der Arzt hinterher kommen kann und sagt "Das war nicht lebensgefährlich. Überschrittene Kompetenz!" Und schon muss man um seinen Job bangen.

Die gleiche Situation hat man aber nicht nur auf den Straßen. Auch da wo man eigentlich denkt, optimal versorgt zu werden, kann genau das gleiche passieren.
Nämlich im Krankenhaus. Rettungsasisstenten haben eine 2-jährige Ausbildung, Krankenschwestern eine 3-jährige. Nun befindet sich ein Patient in Notlage, muss ein Arzt Hilfe leisten. Die Schwestern dürfen nur bestimmte Medikamente geben. Wenn kein Arzt zur Verfügung steht, weil bsp. gerade alle im OP stehen, dann heißt es auch: Warten.
Der Beruf der Krankenschwester unterscheidet sich nur in gewissen Details von dem des Rettungsassistenten. Eine andere Ausbildung, doch es baut auf der selben Grundlage auf. Krankenschwestern sind meistens noch auf ein bestimmtes Gebiet -Orthopädie, Chirugie, Gynäkologie etc.- spezialisert, während der Rettungsassistent eben in jeder Lage helfen soll. Er stabilsiert den Zustand des Patienten, leistet eine optimale Erstversorgung (sofern er das mit DEN Einschränkungen überhaupt tun kann) und "übergibt" Ihn dann im Krankenhaus eben den Schwestern und Ärzten.

@ Michael:

Du schriebst etwas von Lehrplan. Es ist gut, dass Ihr wenigstens wisst, was Ihr tun müsstet, wenn, falls usw... Doch gerade dadurch wird die Zwickmühle ja nochmal größer; Ihr habt alles, wisst alles, könnt alles (alles im Sinne von alles Grundlegende zu Ersten Hilfe), Euch sind aber die Hände gebunden. Verleitet es einen nicht manchmal dazu, ernsthaft daürber nachzudenken, ob man diesem Patient nicht doch eine Schmerzmittel verabreicht ?

Ich freue mich jedenfalls das Du Dich so an der Diskussion beteiligst.
Danke auch an die anderen!

LG Julian

Wed Jul 21 12:54:05 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

Natürlich denkt man darüber nqach und wir tun es hin und wieder.Wenn man weiss welcher arzt auf dem Dienstplan steht ist das durchaus ok.
Was im übrigen nicht vor strafe schützt.Wenn zum Beispiel ein Arzt kommt und sagt jo gib dem Pat. ma 2 Dormicum und du gibst zuviel bist du trotz Anweisung vom Arzt der Mops (Übernahmeverschulden).

Es gibt Situationen die ein Arzt auch nicht beherrscht wo es auf den Rettungsassistenten "ankommt" und die Arbeit mit Ärzten einfach nur richtig gut funktioniert.Aber leider sind dies Ärzte die die es zu selten gibt.

Ich Persönlich bin einer der Menschen die die Meinung vertreten:"Der Patient steht im Mittelpunkt meines tuns und bekommt das was nötig ist und was er braucht." Wenn ich etwas weiss und sicher bin und es situativ erforderlich ist,lasse ich dem Patienten die Behandlung zukommen die er braucht.

@Julian: Seit diesem Jahr geht die Ausbildung 3 Jahre.Zumindest ist es in RLP so

Gruß Micha

Wed Jul 21 12:57:09 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

@meehster: Das ist wirklich pervers.Du hast aber recht mit dem was du sagst.

@all: Schön das es noch Menschen gibt die sich überhaupt Gedanken machen.Ist wie ein Teamfähiger Arzt^^ zu selten;-)

Wed Jul 21 13:04:04 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Ja, wenn man weiß welcher Arzt Schicht hat ist das ok.

Zitat:

Wenn zum Beispiel ein Arzt kommt und sagt jo gib dem Pat. ma 2 Dormicum und du gibst zuviel bist du trotz Anweisung vom Arzt der Mops (Übernahmeverschulden).

Das ist ja was anderes. Wenn der Arzt anweist Du sollst 2 "Dormicum" geben, dann ist es ja kein Problem. Du gibst "unter ärztlicher Aufsicht" eine vorgegebene Menge. Wenn Du allerdings bsp. 3 gibst, dann ist es DEIN Fehler, weil DU zu viel gegeben hast. Das hat nichts mehr mit der Anweisung zu tun, gefordert waren ja 2.

Dies kann/könnte (in bestimmten Fällen mit anderen Medikamenten) gefährlich für den Patient sein. Ob jetzt ein Arzt oder Assistent zu viel gibt, ist egal. Dafür würden/werden beide belangt/belangt werden können.

Wenn der Arzt 2 sagt, Du gibts 2 und ein anderer oder der gleiche meint nachher "Überschrittene Kompetenz!" dann ist dasm wieder "unfair". Schließlich hat der Arzt angewiesen es zu tun. Und dieser ist eben Dein Vorgesetzer.

Zitat:

Ich Persönlich bin einer der Menschen die die Meinung vertreten:"Der Patient steht im Mittelpunkt meines tuns und bekommt das was nötig ist und was er braucht." Wenn ich etwas weiss und sicher bin und es situativ erforderlich ist,lasse ich dem Patienten die Behandlung zukommen die er braucht.

Vollkommen meine Meinung. Wenn es zum Wohle des Patienten beiträgt, ist es berechtigt.

Wed Jul 21 13:16:50 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

Der Krieg zwischen Ärzten und Rettungsassistenten ist unaufhörlich.Es gibt in den Rettungsdienstbereichen in denen ich fahre ne Handvoll Ärzte die sich auf unsere seite schlagen weil sich schlichtweg wissen das man es uns zumuten kann.Es ist aber immerwieder (sehr Schwer) mit anzusehen wie genau diese Ärzte scheitern.

Ein Szenario: Ich war vor 5 Wochen bei einem Mann auf einem Autobahnparkplatz.Es handelte sich um einen LKW Fahrer mit einen massiven Herzinfarkt.Der Mann war kurz davor in einen sogenannten Kardiogenen Schock zu fallen.Also haben der Kollege und ich erst mal einen Arzt nachgefordert(Wir waren Solo Alarmiert).Da dieser trotz Blaulicht mindestens 20 min gebraucht hätte haben wir dem Patienten alles gegeben was er Braucht.:Aspirin,Heparin,MCP, und letztendlich sogar Morphin.Die Ärztin die kam war total begeistert und freute sich das alles so geklappt hat.

Ergo: Es gibt Ärzte die sowas sogar gut finden:-) .

Das sind genau diese Motivationsschübe die wir brauchen um weiter zu machen.

Wed Jul 21 13:34:41 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Sowas meine ich. Wenn man Menschenleben gefährdet, nur weil die Ärzte sich in Ihrem Ego verletzt fühlen, ist das IMHO klar unterlassene Hilfeleistung.
Ihr hattet wahrscheinlich Glück mit der Ärztin. Andere hätten anders reagiert.

Mal ne Frage zwischendurch: Wäre es nicht besser (also hier in Berlin zumindest), bei jedem Notruf zusätzlich einen Notarzt zu fordern ? Wenn man sagt "ja, hier ..., mann halb tot, ..." kommt trotzdem nur ein RTW und kein NEF oder ?

Auf ländlichen Gebeiten ist das wieder anders. da wird jeder Notarzt immer gebraucht.

Wed Jul 21 15:09:13 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

Rettungsdienst ist Ländersache.Das heisst es kommt darauf an wie im einzelnen die Richtlinien sind in hinsicht Notkompetenz.Also in Baden Württemberg und RLP ist es so das je nach dem was geschildert wird der Disponent entscheidet ob er direkt einen Notarzt mitschickt.

Sinnig gleich einen Doc mitzuschicken ist es sicher nicht in jedem fall weil im falle dessen das wirklich ein notarzt irgendwo gebraucht wird ist die wahrsheinlichkeit keinen zu bekommen zu hoch.Notarztbereitstellung ist leider immer eine Kostenfrage.Das ist auch der Grund warum es so wenige gibt.

den Krankenkassen sei dank.Sie streichen immer mehr Fahrzeuge im Rettungsdienst.

Wed Jul 21 15:34:09 CEST 2010    |    Trennschleifer50419

Zitat:

Mal ne Frage zwischendurch: Wäre es nicht besser (also hier in Berlin zumindest), bei jedem Notruf zusätzlich einen Notarzt zu fordern ? Wenn man sagt "ja, hier ..., mann halb tot, ..." kommt trotzdem nur ein RTW und kein NEF oder ?

Kommt dann immernoch auf die Rettungsleitstelle an!

Ich hatte vor ner Woche nen "schönen" Fall:
Frau ruft an und sagt: "Mir ist irgendwie eigenartig, meine Beine sind dick und das eine steht in ne andere Richtung. Hier ist auch irgendwie überall Blut."
RLS informiert die Polizei damit die prüfen kann was vorliegt, die Frau klingt ja immerhin verwirrt!
Polizei ist dann da, fahren normal hin und brauchen aufs flache Land 10min. Es ist dann wunderbar (auch für Laien) erkennbar das der rechte Unterschenkel einen offenen Bruch hat. Also Anruf bei der RLS: "Hier ist ein offener Unterschenkelbruch wir brauchen RTW UND NOTARZT."
Nach 20min kommt dann der RTW an und beide Sannis fallen fast um vor Schreck. Ihre Alarmierung lautete auf "geplatzte Krampfadern". Also telefoniert der eine Sanni mit der RLS und sagt durch: "Wir brauche hier nen Notarzt, wir haben hier ne offene Sprunggelenksfraktur."
Nach weiteren 15min kommt dann der Notarzt an und fällt fragt als erstes: "was sollen wir denn hier bei beplatzten Krampfadern?"

Also nicht immer wird (zumindest hier bei uns im Gebiet) ein Notarzt geschickt wenn der Laie einen will.

Wed Jul 21 15:35:37 CEST 2010    |    Trennschleifer50419

@ Michael_21984:
erklär mit mal bitte (wenn möglich) den Unterschied zwischen nem Rettungsassi und nem Rettungssanni. Ich denke davon gehört zu haben, dass beide unterschiedliche Kompetenzen haben.

Wed Jul 21 16:00:06 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

@ Hugaar: Klar gerne :-)

Also ich werds etwas Banaler erklären (bin n bissel Schreibfaul^^)

Der Rettungssanitäter ist der 2. Mann auf nem Rettungswagen.Er bereitet schlichtweg sachen vor und handelt eigentlich nur Basimassnahmen ab.
Im gegensatz zum Assistenten.Dieser ist der direkte Assistent zum Notarzt.Er darf im Rahmen der Notkompetenz gewisse maßnahmen (i.d.R. Ärztliche maßnahmen) wie z.B. ausgewählte Medis verabreichen oder einen venösen Zugang (Nadel) legen.Desweiteren ist er der Verantwortliche Mitarbeiter bis zum Eintreffen des Arztes oder bis zur Übergabe in der Klinik.

Desweiteren ist der Rettungssanitäter nur ein Lehrgang und der Rettungsassistent eine annerkannte Berufsausbildung und er untersteht dem Rettungsassistentengesetz.

Also das mit den Kompetenzen stimmt.Wobei ich persönlich sagen muss,wenn der RS mit dem du Arbeitest ein erfahrener Kollege ist ist der mindestens so fit wie n RA.Und auf einen zuverlässigen Teampartner mit dem man ZUSAMMEN entscheidungen treffen kann ist Gold wert.Das Arbeiten im Rettungsdienst ist schon eh und je ein Teamberuf.Das Kompetenzgerangel auf den Fahrzeugen nimmt dank Mitarbeitern die sich zu Wichtig nwehmen zu.

Wed Jul 21 16:09:19 CEST 2010    |    Trennschleifer50419

@ Michael, danke für die Erklärung, vollkommen ausreichend.

Muss schon sgaen, ganz schön heftig was man hier so liest.
Da kann man froh sein, dass sich unsere RA mit den NA so gut verstehen.
Die o.g. Frau hat schon von der RA´in ne schön starke Schmerzspritze erhalten und war beim Eintreffen des NA im land der Träume.

(wenn ich so nachdenke wird das hier eigentlich immer so von de RA gemacht, ein kurzer Bericht an den NA reicht vollkommen aus, ggf. ruft der RA den NA mal kurzan und fragt an ob das und das gegeben werden kann/darf)

Wed Jul 21 16:23:36 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

Naja das mit dem Anrufen ist rechtlich nicht relevant.Der Arzt muss dabei sein.Ich will hier eine neutrale meinung schaffen was das bild der zusammenarbeit zwischen Arzt und RA betrifft. Es gibt Ärzte die dir ans Bein Pinkeln wenn sie es nur annähernd können ebenso gibt es Rettungsassistenten die sich als Helden sehen und im Rahmen ihrer inkompetenz unsweren Beruf ins zwielicht ziehen.

Der Kollege und ich haben das mit dem Morphin auch Telefonisch geklärt was aber vor Gericht wie schon erwähnt nicht zählt.

und @ hugaar: Morphin is gar net so toll da gibts besseres.Also weg sind die Patienten nicht^^ ;-)

Wed Jul 21 16:54:29 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Oh, schon wieder mehr Comments 🙂!

@ Hugaar & Michael:
Die gleiche Frage bzg. RS und RA hatte ich auch, schön das sich das schon so geklärt hat 🙂! Zum Verständnis:

RS assistiert RA, RA assistiert NA! Richtig ?

@ Michael:

Da gibt's besseres 😁 ? RA zu NA: "Hm, was wollen wir Ihm heute geben ? ich wäre für 20ml ..., eine Ampulle ... und einmal Morphium 😎 !"

😁

Nimms bitte nicht Ernst, hat mich gerade etwas dazu verleiten lassen, sorry 😉.
Scheint ja wirklich ein spannender Beruf zu sein. Warst Du schonmal in Situation wo Du ernsthaft überlegt hast: Gebe ich es Ihm oder nicht ?

Wed Jul 21 17:04:27 CEST 2010    |    Kurvenräuber18050

@Julian: Deine annahme ist richtig mit der Assistenz.

Ernst nehme ich das echt net.muss auch gerade lachen.Es ist nicht ganz so aber es kommt immer darauf an wie sich das Patientenbild darstellt.Damit ist gemeintt vorerkrankung,Allergien und natürlich das aktuelle Krankheitsbild.

Es ist mit sicherheit ein sehr interessanter und spannender Beruf.

Solche situationen gibts oft.Ich bin seit 3 Jahren im Rettungsdienst.Bis letztes Jahr als RS und Seit diesem Jahr mit der Ausbildung zum RA komplett fertig.Seit ich dabei bin gabs schon desöfteren solche situationen.In den meisten fällen haben wir uns aber dazu entschieden das entsprechende Medikament zu geben.Allerdings nicht immer.Im ländlichen bereich ist das fast jeden Tag die Frage. Aber wie gesagt,nicht immer entscheiden wir uns sowas zu tun.Gerade bei Betäubungsmitteln.

Im übrigen Julian,wenn du mitbekommen würdest wie schwarz der Humor mancher Rettungsdienstler ist,würdest du mit ner offenen Fraktur zum Hausarzt laufen *lach*.

Wed Jul 21 17:18:48 CEST 2010    |    PS-Schnecke50986

Es ist ja so das RA wegen eventuellen Nebenwirkungen keine Medikamente geben dürfen, oder ? D.h. es wird einem Patient Aspirin gegeben, dieser darauf dann allergisch reagiert.

Eine bewusstlose Person kann ja nicht nach Ihren Allergien befragt werden...und im Falle eines allergischen Schocks muss dann der NA ran. Was wäre wenn Ihr einem Patienten ein an sich hilfreiches Medikament verabreicht, dieser jedoch darauf stark allergisch reagiert ? Wenn dann kein NA zur Verfügung steht wird es Ernst...

In diesem Punkt kann ich die Regel wieder verstehen... Und wenn der Patient ohne das Medikament sterben würde ? Ob er jetzt mit oder ohne Medikament gestorben ist, zählt letztlich auch nicht mehr...

Hauptsache tot 😁😁 ! (Schwarzer Humor, schwarzer Humor...😛)

LG Julian

Wed Jul 21 17:27:06 CEST 2010    |    Antriebswelle32091

Komm hier leider immer nur sporadisch rein, aber kann man nicht grundssätzlich sagen, dass das System hier in Deutschland doch eigentlich recht gut ist. Wie hoch sind den die statistischen Zahlen, von Fällen, die aufgrund der Problematik problematisch verlaufen sind.

Will das jetzt keines Falls runter spielen und habe auch größten Respekt vor Rettungssanitäter und Assistenten, da wie meehster schon schrieb für diese Leute einfach zu wenig Geld gezahlt wird.

Mein Vater ist/war Arzt (macht jetzt nur noch Notdienst), und bei uns aufm Dorf kommt meistens erst der Notarzt und der ruft dann den Rettungswagen oder die kommen gleichzeitig. Mitlerweile fährt sogar ein RA den Wagen und mein Vater lässt sich fahren. (Is von der Kammer hier so bestimt worden) Gut das alte System war besser, da nur in kleinen Gebieten die Ärzte sich den Notdienst aufgeteilt haben, mitlerweile is es der gesamte Landkreis.

Ich weiß schon das Notdienst und Notarzt zwei paar Schuhesind, aber im Grunde is doch die Versorgung nicht schlecht, oder irre ich mich da? Sind nicht auch die beschriebenen Probleme genauso in Krankenhäusern zu finden?

Deine Antwort auf "Rettungsassistenten im Zwang des Gesetzes - sie dürfen nicht helfen"