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Halbgott

Eindrücke niedergeschrieben

Tue Nov 10 21:22:25 CET 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Doku, Fernsehen, Gesellschaft, POLITIK

Ein überaus interessanten Beitrag habe ich bei der ARD Mediathek gefunden und lässt sich auch bei Youtube blicken.

Es geht um Prognosen, die uns täglich begleiten. Sei es das Wetter, die Bevölkerungsentwicklung, das Waldsterben oder aber auch im Finanzsektor.
Es wird schön deutlich, wie seit Jahrzehnten durch Prognosen, denen die breite Masse glauben geschenkt hat, Meinungen gebildet werden und politischer Wille entsteht bzw. umgesetzt wird.
Finanzprognosen von Experten müssen gegen zufällige ausgewählte Aktien antreten und nach ein paar Monaten zeigen, wer mehr Geld gemacht bzw. weniger verloren hat. Zufall oder kalkulierte, hochtechnische Blicke in die Zukunft, die sich ja bekanntlich nicht vorhersehen lässt.

Fand ich überaus interessant und lohnt sich wohl zu schauen, auch wenn der Anfang des Beitrags etwas schwächelt.


Thu Oct 22 07:51:16 CEST 2009    |    Schattenparker48352    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Freiheit, Gerechtigkeit, Gesellschaft, Gewalt, JVA

Ich durfte vor 2 Tagen an einer “Fortbildung” in unserer Justizvollzugsanstalt teilnehmen. Diese wurde speziell für Jugendschöffen organisiert. Das ganze begann hinter der ersten Tür mit der Abgabe des Personalausweises. Wir waren 20 Schöffen und ein Richter. Als eine Justizvollzugsbeamtin kam, nahm sie die Frauen mit in den Besucherwarteraum. Hier wurde jede einzeln “durchsucht”, ich gehe davon aus, dass man es bei richtigen Besuchern sorgfältiger macht, in unserem Fall hat sie nur unsere Hosen- und Jackentaschen geprüft. Wir wurden durch unzählige Türen geführt. Wie das eben für eine JVA so typisch ist. Eigentlich wollte ich die Türen mitzählen, aber irgendwann wars mir doch genug 😉 Wir gingen durch das Verwaltungsgebäude in einen Konferenzraum. Dort begrüßten uns der Geschäftsleiter, sowie die beiden Abteilungsleiter für den Jugendstrafvollzug und den Jugenduntersuchungshaftvollzug.
[mehr]
Der Geschäftsleiter erzählte uns allgemeines über das Gefängins, das erst 2002 geöffnet - ist wohl das falsche Wort 😉 - wurde. Vor uns stand ein großes Modell des gesamten Geländes (ähnlich wie auf dem Bild) und erklärte uns, wo was zu finden ist. Zur aktuellen Belegung gab es erstaunliches zu hören (ich habe die ganz genauen Zahlen nicht mehr im Kopf). Die JVA hat eine Gesamtkapazität von 600 Gefangenen, derzeit inhaftiert sind ca. 400. Davon 106 im Jugendstrafvollzug, 13 in Jugend-U-Haft, 31 in Erwachsenen-U-Haft. Die JVA ist im übrigen ein reines Männergefängnis (zumindest was die Gefangenen selbst betrifft). Die Beamten sagten uns, dass generell die Zahlen in Brandenburgs Gefängnissen rückläufig sind, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie Berlin z.B. Dort sind Gefängnisse in Tegel und Moabit gnadenlos überbelegt, einen Berliner Gefangenen in ein Brandenburger Gefängis zu verlegen, ist übrigens eine Frage des Geldes und der Politik, also hält man im Moment an der Landestrennung fest.

Die beiden Abteilungsleiter erklärten uns wie die Aufnahme in die JVA und der allgemeine Tagesablauf für die Jugendlichen aussieht. Der Tag beginnt (um 6 Uhr), für viele Insassen vielleicht das erste Mal im Leben, mit Regelmäßigkeit. Die Bediensteten (nicht Wärter 😉 ) müssen am Morgen eine Lebendkontrolle machen - nicht nur aufschließen, sondern auf Lebendigkeit überprüfen. Schon zum Zeitpunkt des Weckens, muss sich der Gefangene im Klaren darüber sein, was er am Tag machen möchte: zum Sport gehen oder zum Gottesdienst, die Küche nutzen oder in den Fitnessraum… Ein Großteil nimmt an betrieblichen Maßnahmen oder sogar Berufsausbildungen in den hauseigenen Werkstätten teil. Der andere Teil verbringt seinen Tag auf der Zelle. 2x/Tag gibt es eine Stunde Freigang. Gegessen wird nicht in riesigen Speisesälen sondern in der Zelle oder eben in speziellen Räumlichkeiten in den Werkstätten. Die Arbeit endet um 15 Uhr, dann haben die Jugendlichen Freizeit, zumindest so wie sie es am morgen “bestellt” haben. Zu den sportlichen und kreativen Betätigungen kommen aber natürlich auch Therapien. Alkohol- und Drogensucht sind ein großes Thema und werden auch behandelt, andere werden auf ihre Entlassung vorbereitet oder brauchen Unterstützung in der Lösung familiärer Probleme.

Die U-Haft für Jugendliche scheint noch etwas besonders zu sein, auch für die Bediensteten: die Jugendlichen werden (für sie) ganz überraschend festgenommen und in die Haft gebracht, sie dürfen sich nicht verabschieden, haben Kontaktsperre, vielleicht sogar keinen Cent Geld einstecken. Man sollte meinen, das brauchen sie da auch nicht, aber das tun sie. Sie werden aus ihrem Leben gerissen und eingesperrt, vielen “geht der Arsch auf Grundeis”. Das Amtsgericht bemüht sich entsprechende Verhandlungen innerhalb von 14 Tagen zu führen, so dass die Jugendlichen entweder entlassen werden dürfen oder die Eingliederung in den Strafvollzugsalltag beginnen kann.

Einig waren sich die beiden Abteilungsleiter, dass so ein Gefangener einen straffen Tagesplan hat und froh ist auch mal Stunden für sich zu haben.
Nun saßen da 20 Schöffen und irgendwie hatten wahrscheinlich alle das Gefühl: “So schlecht gehts denen da scheinbar nicht”! Damit begann dann auch der kleine Rundgang. Wir schauten uns das Mehrzweckgebäude an. Dort befinden sich Unterrichts- und Freizeiträume, eine Art Aula, die auch für den Gottesdienst genutzt wird und angrenzend die Turnhalle. Weiter ging es in den Trakt des Jugendvollzugs. In einem Haus befinden sich 3 Etagen, auf jeder Etage 2 Flure (in L-Form) mit je 20 Zellen, in der Mitte findet sich jeweils eine Kanzel, von der aus man beide Flure einsehen kann. Im Jugendstrafvollzug sind jeweils 2 Beamte pro Etage im Dienst, nachts nur einer für das ganze Haus!

Und dann schloss der Beamte eine bewohnte Zelle auf. Und obwohl man das ja aus diversen Dokus aus dem TV kennt, so wurde mir doch mulmig. Ein Schrank, ein Bett, Tisch und Stuhl, ein Regal und eine kleine Nasszelle. Viel mehr als 6qm werden das wohl nicht sein. Es war irgendwie erschreckend. Man kann sicher so hausen, aber jahrelang? gewöhnt man sich an sowas? Der Gefangene hatte auch einen Fernseher. Einen solchen zu bekommen bedeutet eine Menge Aufwand und viel Geduld für den Gefangenen. Die Nutzung des Gemeinschaftsraums in dem auch ein TV Gerät steht, muss morgens beim Wecken bekanntgegeben werden.
Ein Gefangener, der vormittags arbeitet und am nachmittag noch zum Sport geht oder einen “Umschluss” hat (zu einem anderen Gefangenen in die Zelle), der mag seine Zeit da rum kriegen, aber einer der da von früh bis abend in der Zelle sitzt? Und solche gibt es auch. Die durften wir dann zumindest hören.

Zu jedem Haus gehört ein kleiner Innenhof (im Winkel des L) auf dem die Freistunde gewährt wird. Wir traten da raus um ihn uns anzuschauen und schon wurde es laut auf dem Hof, denn die Jungs haben natürlich gesehen, dass wir da waren und fühlten sich mal wieder so groß, wie wahrscheinlich zu ihrer Tat, die sie mal begangen haben.

Sehr nervig war der Herr, Abteilungslieter Sicherheit, der uns rumführte. Nicht nur, dass er scheinbar endlos erzählen konnte, der Inhalt gefiel mir dann irgendwann auch nicht mehr. Ganz sicher hat er andere Erfahrungen gemacht als ich, ist auch wesentlich älter als, aber ich sehe meine Aufgabe als Jugendschöffin darin, den Jugendlichen den Sinn von Gerechtigkeit zu vermitteln und sie auf den “richtigen” Weg zu bringen (siehe das Urteil, das wir gefällt haben ). Der Herr war die ganze Zeit damit beschäftigt, die Jugendlichen nach allen Regeln der Kunst über einen Kamm zu scheren: ALLE haben ein zerrüttetes Familienumfeld, ALLE können weder lesen noch schreiben, ALLE sind dumm, aus ALLEN wird niemals etwas, fast ALLE kommen früher oder später wieder. All das liegt nicht im Sinne eines Jugendschöffen, von daher war ich dann irgendwann echt genervt von seinen Erzählungen.

Der Rundgang endete im Konferenzraum mit einigen erstaunlichen Gegenständen, die Gefangene so schmuggeln oder herstellen: eine Handgranate aus Brotteig z.B., oder ein Handschellenschlüssel geschmuggelt in einer Taschentuchverpackung von Amerika bis in die JVA, eine Tätowiermaschine…

Der Besuch in der JVA war für mich auf jeden Fall sehr wichtig, zumal mich das ganze sehr interessiert und ich als Kind/Jugendliche immer mal den Wunsch hegte in diese Richtung zu arbeiten. Prinzipiell könnte ich mich wohl auch freiwillig engagieren, aber darüber denk ich nochmal nach. Für meine zukünftigen Urteile wird der Besuch auf jeden Fall von Vorteil gewesen sein.

So könnte es auch in unserer JVA aussehen; vieles ist ähnlich:

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Tue Sep 29 18:15:15 CEST 2009    |    Antriebswelle135730    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: Alltag, Arbeit, Gesellschaft

Macht euch euer Job Spaß?

Hallo,

geht ihr gern auf Arbeit? Macht euch eure Tätigkeit, euer Beruf Spaß? Findet ihr Erfüllung darin? Oder ist eure Motivation nur der Lohnzettel am Monatsende?
Einige hat ja doch die Wirtschaftskrise einen Jobverlust oder Kurzarbeit gebracht – vermisst ihr eure Tätigkeit nur des Geldes wegen oder bringt das Berufsleben für euch Erfüllung und Befriedigung? Habt ihr eure „Beruf“ung gefunden?

Dabei geht es in erster Linie nicht um die Entlohnung, mehr Geld würde wohl jeder wollen, sondern um die Arbeitsinhalte, das Arbeitsumfeld und das Betriebsklima.

Viele Fragen, aber jeder wird wohl eine Antwort darauf geben können, mit Ausnahme von Schülern und Studenten. Also, egal ob Drogendealer, Topmodel, Anwalt, CNC-Fräser oder Briefträger, bitte nehmt an der Umfrage teil. Der Job ist völlig egal.
Und natürlich wäre es auch interessant, warum es euch gefällt oder nicht gefällt. Ist es die Tätigkeit an sich oder liegt es am Betriebsklima und den Kollegen.

Schöne Grüße,
der Uhu


Wed Sep 16 07:18:28 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Gesellschaft, Gewalt, POLITIK, Zivilcourage

Was an diesem Wochenende in München geschehen ist, ist mit Abstand das Schrecklichste, was passieren kann. Ein Mensch der sich schützend vor andere stellt, mit Mut und Zivilcourage vorgeht, dem wird genau das zum Verhängnis. Sich für das Gute, für das Richtige einsetzen hat sein Leben beendet.

Das muss man einmal kurz auf sich wirken lassen. In mitten all der schlimmen Dinge die so auf der Welt passieren einfach auf sich wirken lassen und mal kurz inne kehren. Da stirbt ein Mann, weil er etwas getan hat, was völlig richtig und legitim ist. Weil er schwächeren half. Unglaublich. Unvorstellbar.[mehr]

Zum Glück wurden die Täter schnell gefasst. 2 vorbestrafte Jugendliche, wovon einer einen vierwöchigen Arrest absitzen musste.

Und was passiert jetzt? Jetzt wird genau das erneut instrumentalisiert. Der Tod eines Menschen muss erneut für politische Parolen herhalten. Für Schreie nach mehr Schutz, intensiverer Überwachung und härteren Strafen.
Doch hätten all diese Forderungen dem Mann das Leben gerettet? Hätten Kameras die Täter davon abgehalten? Hätten die Täter vor dem ersten Schlag einen Gedanken daran verschwendet, dass sie jetzt 15 statt 10 Jahre in Haft gehen könnten? Vor dem ersten Tritt?

Ich sage ganz klar nein. Nein hätten sie nicht. So schlimm es ist und so sehr es mir ehrlich um diesen Mann leid tut. Härtere Strafen und mehr Überwachung sorgen nicht dafür, dass man in einem sichereren Land lebt. Wäre es so, wären der Iran, China usw. die sichersten Länder auf der Welt, der dort massive Überwachung stattfindet.

Unangemessene Reaktionen sowie Aktionen die gut klingen, unterm Strich aber nichts bringen außer die Massen zu beruhigen und zu zeigen, dass man aktiv wird in der Politik können und dürfen nicht die Lösung sein. Nachhaltiges Erziehen und nachhaltige Jugendpolitik muss dafür sorgen, dass solche Personengruppen so klein wir nur irgend möglich gehalten werden und eines ist auch völlig klar.
Egal was man tut und macht. Egal welchen Weg man einschlägt und egal wie viel Mühe sich Politik, Polizei, Ämter und Eltern auch immer geben werden. Es wird immer Menschen geben, die sich in die Gesellschaft, so wie sich die meisten Menschen hier diese eben wünschen, nie einfinden werden. Es wird zwangsläufig immer Verbrecher geben. Gewalttäter, Betrüger usw.

Einen allumfassenden Schutz und hundertprozentige Sicherheit sind nicht möglich. Dies ist eine Illusion. Dies gab es nie und meiner bescheidenen Meinung nach wird es dies zu unser aller Lebzeiten auch nie geben.

Die Familie des Getöteten hat mein ganzes Beileid und er und sein Handeln meine höchste Anerkennung verdient. Sein Tun sollte alle dazu animieren zu helfen, wo immer es nötig ist und die schreckliche Tat sollte nicht dazu führen, dass wir wegschauen. Das Handeln der Täter sollte nicht der Grund sein, warum man weniger hilft, mehr Angst hat, schneller zweifelt.
Ich bin nämlich auch der festen Überzeugung dass die Courage eines jeden mehr Wert ist, als höhere Strafen oder mehr Kameras.

Hilfe bedeutet ja auch nicht zwangsläufig, dass man auf den Täter eingeht und sich mit dem auseinandersetzen muss. Oft reicht es ja sich mit dem Opfer zu verbinden. Das Opfer zu nehmen und den Ort verlassen und den Täter dabei nur den Rücken zu kehren.

Wegschauen mag schneller, leichter bequemer sein und wohl fast immer der sichere Weg – aber selten der Richtige.

Abschließen will ich mit einem Zitat aus der „Süddeutschen Zeitung“

„Wenn […] Politiker nichts anderes zu sagen hätten als "mehr Strafe", dann wäre das recht armselig. Es muss darum gehen, Zivilcourage zu schützen und zu stärken, […] Zivilcourage ist systemrelevant.“


Mon Sep 14 09:42:29 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: Gesellschaft, Wochenende

Eines des Ereignisreichenden Wochenendes des Jahres 2009 liegt wohl hinter uns und man weiß gar nicht, worüber man zuerst berichten, worüber man zuerst seine Gedanken in seinem Blog niederschreiben soll.

Der Tod eines Mannes bei dem Versuch anderen zu helfen und Zivilcourage zu zeigen? Oder vielleicht doch die populistische Scheiße der CSU nach härteren Strafen. Wobei denen sogar klar, dass es nix bringt. Aber das Thema gab es ja schon einmal bei mir.

Die friedliche Demonstration „Freiheit statt Angst“ an der Uhu und ich zusammen teilgenommen haben? Oder doch lieber die Polizeigewalt die unangemessen war? Oder vielleicht doch über Claudia Roth, die beide Finger gegen die Überwachung hebt?

Oder schreibt man über das erneute Ausarten des Schanzenfestes in Hamburg, was so friedlich begonnen hat? Wo so viele Teilnehmer gegen die Chaoten und deren Aktionen vorgegangen sind? Über die passive und abwartenden Haltung der Polizei.
Oder vielleicht doch darüber, dass Chaoten eine Polizeiwache angegriffen haben und einen Polizisten aus einem Auto zogen und mit Eisenstangen auf diesen losgingen und er sein Leib und Leben nur per Warnschutz schützen konnte, wobei selbst ein Schuss auf die Angreifer (rechtlich) legitim gewesen wäre.

Oder das mediale Lieblingsthema, da leichter zu senden und auszuwerten. Die Politik und das Aufeinandertreffen zweier, die (meiner Meinung nach) in den nächsten 4 Jahren die große Koalition fortführen werden und sich gegenseitig daher nicht weh taten vor der Kamera.
Ein langatmiges Gerede ohne Emotionen und voller gespielter Lockerheit die man aber dank Steifigkeit nicht sehen konnte.

Es war ein Ereignisreiches Wochenende.
Ich glaube, ich werde über alles schreiben. Ich glaube es lohnt sich, all dies aufzuarbeiten und Dinge zu benennen. Es lohnt sich über das Leben miteinander in Deutschland nachzudenken. Über die Chaoten, über die Polizei sowie über die Politik. Natürlich auch über Demo über die mediale Berichterstattung der einzelnen Dinge und über die Reaktionen der Öffentlichkeit.

Ich glaube aber auch, das ein Blogbeitrag hier den Rahmen sprengen würde und daher teile ich das mal lieber etwas auf.


Mon Sep 07 18:23:11 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Demo, Freiheit, Gesellschaft, Internet, POLITIK

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Moin,

am 12.09.2009 findet in Berlin ja um 15 Uhr am Potsdamer Platz eine Demo gegen Überwachung etc. pp. statt. Komplexe Informationen findet man auf der Homepage .

Ich selbst will da eigentlich schon hingehen. Nicht zuletzt wegen der Stellungnahme des CCC(PDF Datei). Nur leider fehlen Leute die ich kenne, die auch dort sind. Und so frage ich einfach hier, ob jemand hingeht, dem ich mich anschließen kann?!


Sun Sep 06 18:48:28 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Gesellschaft, POLITIK

In diesem Jahr findet erneut der Bruttosozialpreis statt. Bei diesem Preis wird einem die Möglichkeit sowie die Plattform gegeben, sich für etwas Gutes einzusetzen, für NPOs. Also für Organisationen, die für Dritte einstehen und keinerlei kommerziellen Interessen haben.
Zu den Bekanntesten NPOs zählen mit Sicherheit das DRK, das Diakonische Werk, SOS-Kinderdorf. Aber es gibt noch eine Menge mehr. [mehr]

Unterm Strich geht es bei dem Projekt darum, dass junge und kreative Köpfe individuelle Problemlösungen und Kommunikationskampagnen für NPOs entwickeln und somit deren Arbeit erleichtern.

Am Ende der ganzen Sache gibt es eigentlich nur Gewinner. Die, die tatsächlich den Preis erhalten werden "lediglich" gesondert erwähnt. Es gibt viele neue Strategien und kreative Leitbilder, welche den NPOs zu Verfügung gestellt werden, was den Organisationen sowie denen hilft, denen geholfen werden soll. Die Studenten haben einen schöneren Lebenslauf und ein paar Firmen können durch Bereitstellung von Waren ihr soziales Gesicht zeigen.
Nur Gewinner!

Warum ich das blogge!?
Ich habe mich in den letzten 2 Tagen viel mit einer sehr guten Bekannten darüber unterhalten/diskutiert die dort im Team ist und daher viel erfahren. Den Bruttosozialpreis und die Idee dahinter finde ich echt super und entsprechend Wert, sie zu unterstützen. Daher mache ich dies hier auch.
Da ich aber nichts fachdienliches leisten kann, mache ich es etwas, was durchaus in meiner Macht liegt. Ich lenke mediale Aufmerksamkeit auf das Projekt und stärke dadurch zumindest marginal dessen Wahrnehmung.
So trage ich durch mein Blog einen minimalen Teil dazu bei. 🙂

Ein Projekt das es Wert ist, unterstützt zu werden.

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Tue Aug 18 11:20:06 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Gesellschaft, POLITIK, Steuer

Ich habe gestern Abend nicht schlecht gestaunt, als ich den Beitrag bei den
Tagesthemen sah. Da werden in Südkorea doch tatsächlich Menschen dazu aufgerufen, andere Menschen auszuspionieren. Um die Sache schmackhaft zu machen, wird dies vergütet.
Ja nach aufgedeckter Ordnungswidrigkeit gibt es bis zu 200€ vom Staat.

Also ich finde die Idee irgendwie von abartig bis so unglaublich, dass ich schon wieder lachen könnte.
Da gehen Leute mit geringem bzw. ohne Einkommen los und halten mit Kameras Dinge fest, die nicht sein dürfen und bringen dies zu den Ordnungsbehörden. [mehr]Staatlich geförderte Jedermann Strafanzeigen die den Armen hilft und Übeltäter bestraft. Hinzu noch etwas Geld ins Staatssäckel spült und ganz nebenbei das vertrauensvolle Miteinander nachhaltig massiv stört.
Da muss man ja wirklich damit rechnen, dass ein jeder dir etwas Böses will und nur darauf wartet, dass du einen Fehler machst um dann abzukassieren.
Wie krank ist das bitte? Was ist das für ein Zusammenleben in einer Gemeinschaft?

Aber egal. Denken wir praktisch.
Ich stelle mir dies in abgewandelter Form auch in Deutschland vor.
Die ARGEn/Jobcenter starten Mehraufwandsentschädigungen in großen Stückzahlen. Nach einer kurzen Einweisung durch den Maßnahmeträger machen sich 10% aller erwerbslosen Hilfebedürftigen der jeweiligen Kommune mit Kameras bewaffnet tagtäglich 4h in verschiedenen Schichten auf den Weg, um alles und jeden zu überwachen/bespitzeln. Besser geschultes „Personal“, welches über eine Entgeltvariante angestellt einer Maßnahme zugewiesen ist, wertet alles aus und leitet die fertig formulierten Anzeigen samt fachgerecht ausgewerteten Beweisen den Ordnungsbehörden oder der Staatsanwaltschaft weiter.
Diese leiten nach kurzer Sichtung wenn nötig weitere Schritte ein.

Durch das damit einhergehende massive Überwachen von Schwarzarbeit kann dieses kräftig gesenkt werden, was zu einer enormen Erleichterung der Ausgaben für soziale Leistungen führt und gleichzeitig einen Anstieg an Steuereinnahmen bringt(Lohnsteuer etc.).

Durch den massiven Einsatz von „speziell motivierten Personen“ die Ordnungswidrigkeiten aufdecken nimmt die Anzahl von Straftaten ab, können Ausgaben im sozialen Sektor minimiert, können Einnahmen gesteigert und die Arbeitslosigkeit bekämpft werden.

Ich glaube ich Gründe eine Partei und trete damit zur Bundestagswahl im Jahr 2013 an. Parteispenden nehme ich bereits jetzt dankend entgegen und ich verspreche jedem Spender, dass seine Straftaten automatisch ausgefiltert werden, wenn ich an die Macht komme und er etwas „verbotenes“ macht.


Wed Aug 12 21:22:12 CEST 2009    |    Antriebswelle135730    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: Gesellschaft, Menschen

Hallo,

beim Thema zur Todesstrafe wurde die Frage gestreift, was ein Menschenleben wert ist. Daraus folgend leitet sich die etwas allgemeiner gehaltene Frage ab:

Was ist ein Mensch wert? [mehr]

Die erste Antwort: Ein Mensch ist soviel wert, wie es im Auge des Betrachters liegt. Es gibt also nur eine subjektive Bewertung? Ich würde dies negieren, da es ja einen gesellschaftlichen Konsens über den Wert eines Menschen als Grundlage der Gesetze geben muss, allein Artikel 1 des GG zeugt davon. Dieser Konsens schließt aus, den Menschen allgemein als wertlose, beliebig reproduzierbare Biomasse zu betrachten – bei einer rein subjektiven Bewertung könnte diese Einschätzung aber möglich sein.

Menschen haben also einen Wert.

Nur welchen und ist jeder Mensch gleich viel wert? 25€/30min wie die Frauen vom Straßenstrich? Einen Hartz IV-Regelsatz? 1,30€ Pfandbons? Sicher nicht.
Jeder wird natürlich wieder eine subjektive Bewertung zugrunde legen und sich selbst und seine Nachkommen als wertvoller als den Rest bewerten, aus Sicht der Evolution ganz selbstverständlich.

Aber kommen wir wieder auf die gesellschaftliche Ebene: Es ist so und wird immer so sein, manche Personen sind gleicher als andere.
Bedeutet dies, Menschen haben einen unterschiedlichen Wert? Warum genießen Politiker einen besonderen Schutz?
Oder gilt – auf gesellschaftlicher Ebene – jeder ist ersetzbar und der Einzelne nicht wichtig. Von daher hat jeder den gleichen Wert? Daraus würde aber resultieren, dass es legitim wäre, Menschenleben gegeneinander aufzurechnen, bspw. bei der Frage, wenige zu opfern um viele zu retten.

Einigkeit besteht wohl bei der Aussage, dass sich der Wert eines Menschen nicht monetär bewerten lässt. Wenn diese These stimmt, warum töten Menschen für Ölfelder und Geldscheine? Auch Menschenhandel gab und gibt es. Geld dient als Bewertungsfaktor und damit als einzig objektive Form der gesellschaftlichen Anerkennung.

Wie seht ihr das? Eure Meinungen würden mich interessieren.

Schöne Grüße,
der Uhu


Sat Aug 08 13:33:28 CEST 2009    |    Antriebswelle135730    |    Kommentare (85)    |   Stichworte: Gerechtigkeit, Gesellschaft, Strafe, Tod

Was haltet ihr von der Todesstrafe?

Hallo,

[bild=1]erst neulich wurde in Deutschland wieder einmal ein Kind sexuell missbraucht und ermordet. Diesen traurigen Fall nutzen einige mit der Forderung, „Höchsstrafe für Kinderschänder“. Auch den Slogan „Todesstrafe für Kinder“ sehe ich gelegentlich als Aufkleber auf der Heckscheibe von Fzg.
Grund genug, darüber einmal nachzudenken.
Wäre die Todesstrafe für Delikte wie Mord oder Vergewaltigung in schweren Fällen gerechtfertigt?

Während in den meisten europäischen Strafen die Todesstrafe politisch geächtet ist, ist sie in anderen Teilen der Welt eine gesetzlich legitimierte Strafmaßnahme. Wikipedia zeigt wo. Der Punkt, der am meisten zur Ablehnung führt, sind jedoch die Vergehen, für die dieses Strafmaß gelten soll, welche oft mit der westlichen Moralvorstellung kollidieren. Als Beispiel sei Saudi-Arabien genannt, wo Ehebruch und Homosexualität zur Todesstrafe führen können.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Vollzugsmethoden, die nicht immer eine schnelle und unkomplizierte Tötung gewährleisten und somit zur Quälerei des Verurteilten führen. Wer den Film „The Green Mile“ kennt, wird den elektrischen Stuhl sehr kritisch bewerten.

Unabhängig davon muss aber auch beachtet werden, dass wir in der glücklichen Lage sind, seit 64 Jahren in Frieden zu leben. In Ausnahmezuständen wie dem Verteidigungsfall können jedoch Verrat, Spionage und subversive Aktionen hunderte Menschenleben gefährden. Sollte deshalb, wie früher üblich, in solchen Zuständen für diese Vergehen die Todesstrafe möglich sein?
Oder hat der Umgang mit der RAF gezeigt, dass man zwar Opfer in Kauf nehmen kann, die demokratische Grundordnung aber durch Terrorismus nicht zu erschüttern ist und daher überzogene Strafmaße nicht gerechtfertigt seien, selbst wenn in Deutschland Ereignisse wie in Madrid, 11.3.2004, stattfinden würden?

Wie ist eure Meinung? Wenn ihr die Todesstrafe nicht ablehnt, für welche Verbrechen sollte sie verhängt werden?

Nachdenkliche Grüße,
der Uhu

Anmerkung: Zu den verschiedenen Meinungen gibt es zahlreiche Websiten mit entsprechenden Argumenten im Netz. Zur Wahrung der Neutralität des Blogs gibt es aber keine Links.


Wed Jul 29 11:22:14 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Alkohol, Gesellschaft, POLITIK

Seid dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim wird wieder heiß diskutiert. Sollte man Alkohol an bestimmten Plätzen dauerhaft verbieten dürfen?

Die Gewerkschaft der Polizei sagt, dass “die Gewalt in unserer Gesellschaft zunimmt“ und „Nahezu in der Hälfte der Fälle von Körperverletzung sei Alkohol mit Auslöser:“
Leider fand ich keine Statistik, die diese These be- oder widerlegt.
Ein weiterer Aspekt ist sicherlich das Erscheinungsbild der Stadt durch solche Plätze. Es ist nun mal nicht schön anzusehen, wenn viele Leute irgendwo rumlungern, sich betrinken und dementsprechend lauter werden, Müll liegen lassen etc.
Vor allem in Städten mit regem Tourismus wird dies die Stadtspitze enorm ärgern und ein Dorn im Auge sein.[mehr]

Diese Punkte kann ich nachvollziehen. Ich für meinen Teil finde es auch nicht schön durch die Stadt zu schlendern und an den bekannten Stellen Scharren von Menschen im primär jungen Alter zu sehen, die sich ein Bier nach dem anderen rein pfeifen. Sieht halt einfach nicht schön aus. Vor allem, wenn das schon Nachmittag ist.
Aber wenn ich die sehe, dann weiß ich, dass dieses Verbot an diesem Platz nur eines bewirkt. Die gehen dahin, wo sie niemand sieht.

Dies ist mit Sicherheit gewollt. Wen die aus den Innenstädten verschwunden sind, stört sich niemand mehr an den Leuten. Aber hören die dadurch auf zu trinken? Suchen sich diese Leute nicht viel mehr nur einen anderen Ort.
Nur weil man das Problem nicht mehr vor der Nase hat, heißt es ja noch lange nicht, dass es weg ist.

Ein anderer Punkt ist, dass ich gar nicht verstehe, warum ich als mündiger volljähriger Bürger nicht selbst entscheiden darf, wo ich was in der Öffentlichkeit trinke. Nur weil ich mit einem Bier in der Hand in einem Park sitze, indem sich 5 % der täglichen Besucher nicht benehmen können, darf ich das nicht mehr?
Wieso wird meine gewissermaßen Freiheit eingeschnitten? Mal ganz davon abgesehen, dass ich das nicht mache…

Ich für meinen Teil denke, dass durch solche Verbote bloß wieder das Produkt, nicht aber die Ursache bekämpft wird. Vielleicht sollte man sich fragen, warum da so viele Menschen Woche für Woche dort sitzen, sich betrinken, sich prügeln oder anderen Blödsinn machen.

Was denkt ihr? Verbieten oder lassen?
Alternative Lösungen.