Wed Sep 16 07:18:28 CEST 2009
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Druckluftschrauber2011
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Kommentare (5)
| Stichworte:
Gesellschaft, Gewalt, POLITIK, Zivilcourage
Was an diesem Wochenende in München geschehen ist, ist mit Abstand das Schrecklichste, was passieren kann. Ein Mensch der sich schützend vor andere stellt, mit Mut und Zivilcourage vorgeht, dem wird genau das zum Verhängnis. Sich für das Gute, für das Richtige einsetzen hat sein Leben beendet. Das muss man einmal kurz auf sich wirken lassen. In mitten all der schlimmen Dinge die so auf der Welt passieren einfach auf sich wirken lassen und mal kurz inne kehren. Da stirbt ein Mann, weil er etwas getan hat, was völlig richtig und legitim ist. Weil er schwächeren half. Unglaublich. Unvorstellbar.[mehr] Zum Glück wurden die Täter schnell gefasst. 2 vorbestrafte Jugendliche, wovon einer einen vierwöchigen Arrest absitzen musste. Und was passiert jetzt? Jetzt wird genau das erneut instrumentalisiert. Der Tod eines Menschen muss erneut für politische Parolen herhalten. Für Schreie nach mehr Schutz, intensiverer Überwachung und härteren Strafen. Ich sage ganz klar nein. Nein hätten sie nicht. So schlimm es ist und so sehr es mir ehrlich um diesen Mann leid tut. Härtere Strafen und mehr Überwachung sorgen nicht dafür, dass man in einem sichereren Land lebt. Wäre es so, wären der Iran, China usw. die sichersten Länder auf der Welt, der dort massive Überwachung stattfindet. Unangemessene Reaktionen sowie Aktionen die gut klingen, unterm Strich aber nichts bringen außer die Massen zu beruhigen und zu zeigen, dass man aktiv wird in der Politik können und dürfen nicht die Lösung sein. Nachhaltiges Erziehen und nachhaltige Jugendpolitik muss dafür sorgen, dass solche Personengruppen so klein wir nur irgend möglich gehalten werden und eines ist auch völlig klar. Einen allumfassenden Schutz und hundertprozentige Sicherheit sind nicht möglich. Dies ist eine Illusion. Dies gab es nie und meiner bescheidenen Meinung nach wird es dies zu unser aller Lebzeiten auch nie geben. Die Familie des Getöteten hat mein ganzes Beileid und er und sein Handeln meine höchste Anerkennung verdient. Sein Tun sollte alle dazu animieren zu helfen, wo immer es nötig ist und die schreckliche Tat sollte nicht dazu führen, dass wir wegschauen. Das Handeln der Täter sollte nicht der Grund sein, warum man weniger hilft, mehr Angst hat, schneller zweifelt. Hilfe bedeutet ja auch nicht zwangsläufig, dass man auf den Täter eingeht und sich mit dem auseinandersetzen muss. Oft reicht es ja sich mit dem Opfer zu verbinden. Das Opfer zu nehmen und den Ort verlassen und den Täter dabei nur den Rücken zu kehren. Wegschauen mag schneller, leichter bequemer sein und wohl fast immer der sichere Weg – aber selten der Richtige. Abschließen will ich mit einem Zitat aus der „Süddeutschen Zeitung“ „Wenn […] Politiker nichts anderes zu sagen hätten als "mehr Strafe", dann wäre das recht armselig. Es muss darum gehen, Zivilcourage zu schützen und zu stärken, […] Zivilcourage ist systemrelevant.“ |
Wed Sep 16 08:49:32 CEST 2009 |
Ori23
Wenn wir irgendwann die 100%ige Sicherheit haben, die alle wollen... spätestens dann fragen wir uns, wo die sogenannte "Freiheit" geblieben ist.
Das was da momentan abläuft, ist mal wieder schön Opium fürs Volk und auf dem Niveau der Blöd-Zeitung... Angst schüren und Rache üben...
Apros pros Blöd-Zeitung: Die Aktion, das der nun leider tote Mensch jetzt einen Orden bekommen soll.... ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll... Aber irgendwas sagt mir, das ich damit nicht konform gehen will.. türlich hätte er ihn verdient.. aber was bringt ihm das jetzt noch?
Wed Sep 16 10:36:17 CEST 2009 |
andyrx
das ist grausam und ekelhaft was das passiert ist....und kann sich leider tag täglich wiederholen😕
mfg Andy
Wed Sep 16 10:49:08 CEST 2009 |
Druckluftschrauber2011
Ja passieren kann es sicher überall und jederzeit.
Aber daher ist es ja gerade so enorm wichtig, dass sich ein jeder seiner Möglichkeiten bewusst wird, dass er helfen kann und soll. Vielleicht nicht allein sondern aktiv andere dazu animieren, mitzumachen, wenn möglich.
Wed Sep 16 13:33:52 CEST 2009 |
XC70D5
Ich habe ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass die meisten Menschen in solchen Momenten gar nicht in der Lage sind zu helfen.
Vielleicht muss man da ansetzen und den Leuten zeigen, wie sie helfen können, möglichst ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?
Ähnlich wie Erste-Hilfe-Kurse, bzw. Sofortmaßnahmen am Unfallort, eine "Anleitung zum Einschreiten".
Oft reicht es doch schon aus, auf die Täter zu zu gehen, da sie nicht damit rechnen, dass sich jemand einmischt. Wenn das dann jeder macht, sollte das in den meisten Fällen schon ausreichen, denke ich...
Gruß
Martin
Wed Sep 16 14:09:24 CEST 2009 |
Druckluftschrauber2011
Könnte man sicher gut mit anderen Sachen kombinieren.
Arbeitsschutzbelehrungen in Betrieben
Verkehrsteilnehmerschulungen
An Unis und in Schulen
Wenn man will, lassen sich da viele Mittel und Wege finden... wenn man will.
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