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Ein Wolf in der Heide

Ein kleiner Schrauberblog zu Reparaturen, Modifikationen und Erlebnissen mit meinen Fahrzeugen

Thu May 14 15:06:39 CEST 2015    |    niclas1234    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: Autocross, Bolzen, brechen, Rost, Schrotthaufen, Stoppelfeld, Werkstatt, Yolocar

Hallo Leute,

 

Heute mal ein Blog für alle die an diesem Tag sich nicht dem Genuss berauschender Getränke hingeben :D

 

Relativ schnell für meine Verhältnisse geht es weiter mit dem kleinen Corsa. Wie bereits angedroht soll der Wagen mal als Autocross Wagen herhalten. Mit 45 PS schockt das natürlich nicht so wirklich. Also hat mein Kumpel mich am Dienstag angeschrieben und gefragt, wann es denn weiter geht. Wir haben uns auf den Mittwoch Abend verständigt. Also stand ich Punkt 17 Uhr auf dem Hof. Erste Mission war klar: Der Corsa muss leichter werden! Also war das anerkannte Tagesziel „Alles raus was keine Miete zahlt“ oder so ähnlich :D

 

Los ging es mit der Rücksitzbank. Die war schnell draußen. Lose Teile wie Hutablage, Ersatzrad, Kofferraumteppich oder Sonnenblenden haben auch schnell ihren Weg auf den bereits in Stellung gebrachten Schrottanhänger gefunden. Im kompletten Innenraum vom Corsa gibt es gefühlt drei verschiedene Schraubenarten. Einen Kreuz an den Türen und dem Armaturenbrett, einen 24er (war jetzt geraten) Sechskant an den Gurten und einen Torx. Genau dieser Torx hat uns Kopfzerbrechen bereitet. Wir hatten zwar einen Torx Satz da, aber wie das nunmal so ist, war genau der Benötigte abgebrochen. Da aber die meisten Schrauben in Schächten versteckt waren kommt man mit dem abgebrochenen Schlüssel dort nicht ran. Nach einer halben Stunde Suchen fand mein Kumpel noch einen passenden Bit für den Akkuschrauber. Doch auch damit kamen wir nicht weit genug in die Schächte rein um den Schraubenkopf zu drehen. Abhilfe brachte erst eine Verlängerung auf dem Akkuschrauber. Damit konnte es dann endlich weiter gehen.

 

Nun gab es kein halten Mehr und der arme Corsa wurde Stück für Stück zerlegt. Türpappen, A, B und C Säulenverkleidung, Dachhimmel, Gurte und Ladekantenschutz flogen auf direktem weg raus. Danach wurden die Vorderen Sitze ausgebaut. Der Fahrersitz war auf der Türseite gebrochen viel beim genauen hinsehen auf. Egal, am Ende soll dort eh ein Schalensitz rein. Was mir komisch vorkam, war dass der Fahrersitz mit einer Mutter am Unterboden gegen gekontert war. Welcher Ingenieur mag den Rost so gern, dass er sowas macht? Das Rätsel sollte sich später noch klären. Doch als wir die Schrauben der Sitzschienen abgeschraubt hatten hing der Sitz immer noch an einem langen Bautenzug irgendwo fest. Mein Kumpel fing an hektisch zu werden und zu reißen wie ein Ochse. Als mir klar wurde woran er da zieht musste ich schnell mit einem lauten „Bist du bekloppt?“ die Aktion unterbrechen. Mir war nämlich auf meiner Seite ein langer schwarzer Zylinder aufgefallen. Ja mein Kollege wollte da grade den Gurtstraffer samt Halterung mit Gewalt rausreißen. Das die alte Mühle ohne Airbags noch einen Gurtstraffer hat, kam mir garnicht in den Sinn. Natürlich hatten wir vorbildlich die Batterie abgeklemmt. Also mit etwas mehr bedacht den schwarzen Zylinder abgeschraubt und voller Gefühl und Besonnenheit ….. Den Bautenzug zerschnitten und das Teil in den Schrott geworfen :D

 

Damit waren also die meisten Verkleidungen und die Sitze draußen. Nun konnten wir die letzten paar Halter vom Teppich lösen und diesen nach oben entnehmen. Mit dem Blick unter den Teppich wurde dann auch das Rätsel um die komische Verschrauben am Sitz gelüftet. Mein Kollege sagte nur „Die haben hier mal ein Blech neu eingeschweißt“. In diesem Zeitpunkt fasste ich auf der Beifahrerseite in ein Faustgroßes Loch am Unterboden. Alles klar, der hätte niemals TÜV bekommen :D Ich denke vor dem Rennen muss ich dort nochmal ein neues Blech einschweißen. Oder ich lege da den Auspuff durch. Auf der Fahrerseite wurde das eingeschweißte Blech unprofessionell ersetzt und dabei anscheinen die Aufnahme vom Sitz beschädigt. Deswegen ging auch eine Schraube durch den Unterboden. Sollte das eine Werkstatt gewesen sein, würde ich mein Geld zurückverlangen.

 

Nun kam der Schwerste Teil des Ausschlachtens. Das Armaturenbrett. Die ersten paar Schrauben lassen sich ja wirklich leicht noch finden und entfernen. Auch den Tacho auszubauen war kein Drama, das kannte ich von meinem Golf schon. Aber, dieses verdammte Mistding hat immer irgendwo noch festgesessen. Mir graust es schon davor das am Golf machen zu müssen. Beim Corsa ist das Armaturenbrett jedenfalls nicht in einem Teil rausgekommen. Wir waren am Ende so frustriert, dass wir die Flex angesetzt haben und das Teil raus geschnitten haben. Das unter der Windschutzscheibe noch Schrauben sind wusste halt keiner von uns :mad: Hätte man sich ja auch nicht denken können. ….

 

Nachdem das Armaturenbrett seinen Weg aus dem Fahrzeug gefunden hatte war unser Schaffen für diesen Tag fast erledigt. Mit etwas verbliebenem Elan fingen wir noch an die Stoßstange vorne und die Scheinwerfer zu demontieren. Danach war es aber auch schon sehr spät und kalt geworden und wir wollten langsam Feierabend machen. Tagesziel war erreicht und wir konnten mit gutem Gewissen aufhören. Doch bevor wir uns dem Abendessen hingaben wollten wir nochmal schauen was unser schaffen nun gebracht hat. „Geb mal den Schlüssel wir drehen eine Runde“ - „Wieso ich? Der hat doch im Schloss gesteckt?“ - „Da ist kein Schlüssel“ - „Doch das muss, ich habe den dahin gesteckt“ …..

 

Wer kennt es nicht? Da will man nach 4 Stunden Schrauben nochmal etwas Spaß haben und dann verliert man den verdammten Schlüssel. Der muss wohl beim Rumreißen am Armaturenbrett weggeflogen sein. Ohne genauer drauf eingehen zu wollen sage ich euch, dass wir eine halbe Stunde vergeblich gesucht haben um den Schlüssel zu finden. Was machen wir denn nun war die Frage.

 

Am Ende meinte ich nur ganz plump: „Egal wir schließen den Kurz. Auf dem Feld braucht er keinen Schlüssel.“ Es ging bei genauem betrachten noch einfacher. Der Zündanlasschalter lässt sich ja vom Schließzylinder entfernen. Praktische Sache. Also den Schraubenzieher rein, die Batterie wieder angeklemmt und gedreht. Da war er endlich, der Anlasser... Doch wo bleibt der Motor selber? Da tat sich nichts. Selbst mit Startpilot kam der Wagen nicht. Also Stecker ab und geschaut. Kein Funken! So ein verdammter Mist und dass nachdem der Wagen beim Abholen so schön lief. Voller Frust setzte ich mich also in den Türrahmen und schaute verträumt vor mich hin. Da fiel mir plötzlich ein kleiner Stecker ins Auge. Der hing da einfach so rum. Direkt neben dem Motorsteuergerät. Ein paar cm ein zweiter passender Stecker. „Sag mal hast du den Stecker hier gezogen?“ - „ Ja der war im Weg beim Ausbau“ …. Alles klar Stecker wieder drauf, Schlüssel gedreht und da war er endlich wieder. So ohne Zündsignal kommt nuneinmal auch bei dem besten Motor nicht viel.

 

Damit sollte der Spaß endlich losgehen können. Reingesetzt auf einen Hocker und einmal Rückwärts ausgepa...... Meinen Gedanken unterbrach ein lautes KLICK aus der Lenksäule. Verdammter Mist, das Teil hat ja ein Lenkradschloss :mad: ... Da meine Toleranz auf ein Minimum gesunken war, haben wir die Flex erneut gezückt und den ganzen Schließzylinder abgeflext. Jetzt dreht das Lenkrad endlich so frei wie man es sich wünscht.

 

Damit konnte auch endlich die Probefahrt über die Wiese los gehen. Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wie viel es ausmacht wenn der Wagen einfach rein garnichts mehr wiegt. Da werden selbst 45 PS zur Rakete (nun gut ohne Tacho kann man auch nur schätzen wie schnell man ist :D )

Trotzdem wird der Motor so nicht fürs Rennen nutzbar sein. Es ist leider verboten den ganzen Platz vollzuölen und der ganze Motor ist ein elendiges Häufchen im Ölbad. So wird es also nichts.

 

Ich hoffe euch bald wieder berichten zu können und schließe damit den Ersten Bericht vom Umbau am Corsa. Ich hoffe es hat euch gefallen. Erneut verweise ich euch in die Kommentare wenn ihr Meinungen oder Anregungen loswerden wollt.

 

Gruß Niclas :)

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Mon May 11 12:31:12 CEST 2015    |    niclas1234    |    Kommentare (46)    |   Stichworte: Autocross, Corsa, Rost, Schrotthaufen, Stoppelfeld, Yolocar

Hallo Leute,

 

heute mal ein Kurzer Artikel von mir. Manchmal kommt es im Leben halt Schlag auf Schlag. So war es nun auch letzte Woche. Bei der Feuerwehr hat mich ein Kamerad angehauen ob ich noch ein Auto fürs Stoppelfeldrennen suche. Zur Erklärung: Das Stoppelfeldrennen ist ein Rennen bei uns im Nachbardorf welches jedes Jahr zum Ende August statt findet. Dabei verheizt die Dorfjugend und auch ältere Semester irgendwelche umgebauten Schrottautos. Ähnlich wie Stockcar oder Autocross nur halt nicht so professionell. Tja und ich habe seit Jahren schon den Wunsch geäußert mitzufahren, habe aber aus Zeit und Geldgründen einfach keine Möglichkeit dafür gefunden.

 

Nun fragte mich also mein Kollege ob ich denn nicht ein Auto haben wollte. Auf die Frage was für einer es denn wäre kam die Antwort: Corsa 45 PS. Davon fahren bei uns auf dem Feld viele rum, ist also nix tolles. Damit wird man natürlich auch keinen Blumentopf gewinnen, aber zum Spaß haben reicht es bestimmt. Also die Gegenfrage: Wie viel willst du? Tja nachdem zwei Flaschen Bacardi aufgerufen worden war die Sache gegessen. Zwei Flaschen Bacardi für ein Auto wo mir alles scheiß egal sein kann? Da bin ich dabei!

 

Weiterhin folgten noch ein paar Telefonate mit meinem besten Kumpel. Die Frage war wo wir ihn hinstellen könnten, den der Wagen war abgemeldet und ohne TÜV. Das Problem ließ sich allerdings auch noch schnell beseitigen und somit war es beschlossene Sache. Also ging es an diesem schönen Sonntag im Mai los um den Wagen abzuholen. Was wir vorgefunden haben war natürlich dem Preis entsprechend. Ein Corsa B in einem blau wo man sich Fragt was die Ingenieure oder Designer bei Opel geraucht haben. Zu den Festgestellten Mängeln bis jetzt lässt sich eine lange Liste schreiben:

 

Rost, Rost und noch mehr Rost

Riss in der Windschutzscheibe

Motor und Getriebe ölfeucht

Bremsen am „rappeln“

Zylinderkopfdichtung durchgeschossen

Tankdeckel lässt sich kaum öffnen

Auspuff zerrostet.

 

Damit wäre das bekannteste und wichtigste genannt. Reicht jedenfalls um den TÜV nicht unter 1500 € realisieren zu können in einer Werkstatt. Vorteil an all diesen Mängeln: Es ist mir total egal was ich mit dem Wagen mache. Er ist einfach weder Erhaltenswert, noch selten, noch Mängelfrei. Also ab damit zu meinem Kollegen. Wie wir den dorthin bekommen haben lassen wir mal lieber aus. Es war unter Garantie völlig erlaubt und gesetzeskonform ;)

 

Ich denke für den Corsa ist das sowas wie der Gang nach Canossa gewesen. Vor Ort angekommen ging es sofort los. Mehrere Bekannte waren vor Ort und wollten natürlich auch etwas Spaß haben. Also haben wir damit begonnen den Corsa über Feldwege zu heizen und mal genau das zu machen, was man eigentlich nicht mit einem Auto macht.

 

Kalt in den Begrenzer treten

Reifen nach Herzenslust drehen lassen

Auf dem Dach rumrennen

Mit rabiatem Tempo durch Schlaglöcher heizen

 

Alles in Allem tat mir der kleine am Ende doch fast wieder leid. Aber jeder Cent in die Reparatur dieses Wagens wäre zu viel. Mein Plan ist jetzt den Wagen leer zu räumen und eventuell für das nächste Stoppelfeldrennen fertig zu machen, sollte er nicht vorher aufgeben. Wichtig dabei ist, dass der ganze Spaß nix kostet. Da dürfen maximal Symbolische Gelder fließen, mehr ist mir der Wagen nicht wert. Eventuell mache ich noch die ZKD neu um etwas länger was von dem Wagen zu haben. Das war es dann aber auch schon mit den geplanten Reparaturen.

 

Ich denke wenn es die Ereignisse hergeben werde ich eine kleine Blogserie daraus machen, was mit dem Wagen passiert. Ihr könnt ja mal schreiben ob grundsätzlich daran Interesse besteht oder nicht. Ich hoffe euch hat der kurze und eingeschobene Artikel gefallen und ihr schaut wieder rein. Meinungen, Kritik und Lob lese ich gerne in den Kommentaren

 

Gruß Niclas :)

 

PS: Verzeiht mir die schlechten Bilder. Die waren nur flott aus dem Handgelenk mit der Handykammera geschossen.

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 03.09.2014 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautor(en)

niclas1234 niclas1234

BMW

 

Schrauben leicht gemacht

Dies ist mein kleiner Blog, in dem ich lesewilligen Besuchern von meines Erlebnissen im Automobilbereich berichte. Angefangen zu Schrauben habe ich aus finanzieller Not mit 18 Jahren an meinem Golf 2. Mitlerweile bin ich 24 und bin dem Basteln treu geblieben. Von Ölwechsel bis Motorschaden gibt es nur wenige Dinge die ich noch nicht ausprobiert habe. Neben einer nicht zu leugnenden Leidenschaft für Umbauten am Fahrzeug, hege ich noch ein großes Interesse an Motorsport und Autocross. Dies dürfte sich in einigen Blogartikeln sicherlich wiederspiegeln. :p

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