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Ein Wolf in der Heide

Ein kleiner Schrauberblog zu Reparaturen, Modifikationen und Erlebnissen mit meinen Fahrzeugen

Fri Aug 16 08:44:46 CEST 2019    |    niclas1234    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: 3er, BMW, E46

Hallo Leute,

sehr lange war es still in meinem Blog und eventuell wird es das auch bald wieder sein, mal sehen 😛 Jedenfalls hat mich gerade die Lust gepackt mal wieder einen Artikel zu schreiben und mal so ein wenig zu erzählen was in den letzten Jahren so passiert ist. Wer meinen Blog von früher noch kennt der weiß, dass ich schon immer ein Schrauber war und es sich in diesem Blog nahezu ausschließlich um Reparaturen und Umbauten gedreht hat. Dem ganzen bin ich bis heute treu geblieben.

Ein schönes Thema für den Wiedereinstieg ist mein grüner BMW 323i E46. Diesen Wagen besitze ich mittlerweile am längsten (Seit 2014 also 5 Jahre). Kommt mir gar nicht so lange vor. Jedenfalls hat der Wagen nun 274.000 km gelaufen (knapp 170.000 bei Kauf). Bei mir hat er schon viel mit gemacht. So war zu Anfang mal der Plan ihn komplett original zu lassen. Später dann habe ich es doch nicht lassen können und ihn umgebaut. Sportfahrwerk, Volllederausstattung, schwarzer Dachhimmel, 18“ Felgen… das ganze Paket halt. Nur leider wurde meine Fahrleistung immer mehr und mehr jedes Jahr und der Benziner war einfach nicht mehr geeignet um mich kostengünstig von A nach B zu bringen. So kam relativ schnell ein Diesel ins Haus. Dazu kann ich an anderer Stelle mehr erzählen. Doch was wurde mit der Limo? Diese hat eine sehr wilde Zeit von mir durchgemacht. Ich habe mich zeitweilig im Car Hifi ausgetobt und auch großen Spaß daran gefunden. Das ganze ist soweit ausgeufert, dass ich zuletzt 200 KG Hifi Anlage im Auto hatte und sich der Wagen selber gefahren ist wie ein schwangeres Nilpferd (freilich die Musik war geil 😁 ). Das hat mir den Spaß am Wagen versaut. Etwas später habe ich dann mir Zeit genommen um die etlichen Rostansätze genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei traf mich der Schlag. Ohne, dass man es von außen sehen konnte war der hintere rechte Radlauf innen durchgerostet. Es gab weitere kritische Stellen am Schweller, welche ebenfalls behandelt werden müssten und der TÜV war kurz vorm ablaufen. Somit habe ich den Wagen vorerst abgemeldet im Juli 2018. Doch was sollte nun aus dem Wagen werden? Verkaufen oder behalten und fertig machen? Für den Alltag konnte ich Ihn nicht gebrauchen, aber letztendlich habe ich es nicht übers Herzgebracht ihn für einen spärlichen Restbetrag zu verscheuern.

Also kam am Ende die Idee den Wagen wiederherzurichten. Aus finanzieller Sicht eine wahre Katastrophe und absolut nicht sinnvoll. Aber irgendwo denken wir Autoverrückten ja nicht rational. Damit ich wieder Spaß am Auto habe beschloss ich also einen großen Schritt zu wagen. Ich wollte schon seit Jahren ein Spaßauto haben um auch gelegentlich mal auf Rennstrecken zu fahren (der eine oder andere mag sich an meine „tollen“ Erfahrungen mit der Nordschleife erinnern 😁 ). Warum also nicht den Wagen nehmen, den man eh schon besitzt und umbauen? Der Wagen ist sicherlich eine ziemlich schlechte Basis gewesen und gleichzeitig auch noch recht spärlich motorisiert, aber da sind wir wieder an dem Punkt mit dem rationalen Denken. Also habe ich im Herbst/Winter angefangen die kompletten 200 KG Hifi Anlage auszubauen und zu verkaufen. Das gab einiges an Startkapital für mein Projekt. Mit diesem Geld habe ich mich auf den Weg gemacht und erste Umbauteile für das Auto gekauft.

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Folgende Teile haben nach und nach Einzug erhalten:

- Ein Bilstein B16 PSS 9 Gewindefahrwerk für die passende Höhe und Straßenlage

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- Ein Satz H&R Stabilisatoren gegen die Wankneigung

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- Ein Satz Wiechers Stahldomstreben vorne und hinten

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- Ein Endschalldämpfer von Eisenmann. In erster Linie, weil der Alte ein Loch hatte, jedoch kann etwas Klang auch nicht schaden.

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- Ein Satz Fischer Hydraulik Stahlflex Bremsleitungen

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- Eine 3 L Ansaugbrücke inklusive Drosselklappenadapter und K&N Luftfiltereinsatz (war günstig, ob es viel bringt sei mal dahingestellt)

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- Einen Satz Ultra Wheels UA3 18“ Felgen in 8,5x18 Zoll und dazu passend Yokohama AD08RS Reifen in 225/40 R18. Mit diesen sollte auch bei gelegentlichem Streckenbetrieb die Haftung gewährt sein.

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Einige weitere Reparaturarbeiten kamen hinzu, welche ich euch jetzt nicht alle einzeln auflisten möchte.

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Das größte Problem blieb jedoch: Der Rost! Nachdem ich mich mit dem Lackierer beraten habe stand fest was gemacht werden musste.

- Einschweißen von zwei neuen Radläufen hinten
- Zwei neue Kotflügel
- Ein Blech am Schweller Fahrerseite
- Zwei Bleche am Abschlussblech hinter dem Kofferraum
- Lackieren von beiden Kotflügeln, Schwellern, Türeinstiegen hinten, Seitenteilen hinten, Stoßstange und Abschlussblech

Ich kann euch sagen der Preis, der dafür aufgerufen wird hat meine Kinnlade auf den Boden klappen lassen (und das aus dem ersten Stock mit Anlauf 😰). Am Ende habe ich lange sparen müssen und konnte nach Abschluss meines Studiums mir dann vom ersten Gehalt und dem bis dato Angesparten endlich diese Reparatur leisten. Aber auch diese Hürde wurde im Sommer dieses Jahres genommen. Alle Roststellen wurden erledigt und mein Auto steht wieder vollständig dar.

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Als letzten Schritt gab es Ende Juli den TÜV Termin für Einzelabnahme der Umbauten nach §21 und Hauptuntersuchung. Ich war hierbei ziemlich nervös. Nicht weil ich an der Qualität meiner Umbauten gezweifelt habe, sondern weil ich befürchtete etwas übersehen zu haben. Ein halbes Jahr im Voraus habe ich mich nämlich mit drei Kollegen bei den Track and Safety Days angemeldet. Hierbei handelt es sich um ein Fahrsicherheitstraining welches speziell für umgebaute Fahrzeuge ausgelegt ist. Dieses sollte drei Tage später stattfinden. Bedeutet ich hatte genau einen Versuch, damit ich Abnahme, TÜV und Anmeldung noch an einem Tag unter den Hut bekomme. Sollte das nicht funktionieren, würde meine Teilnahme ins Wasser fallen. Ich hatte glücklicherweise einen sehr freundlichen Prüfingenieur, der den guten Zustand des Fahrzeuges und die fachgerechte Durchführung der Umbauten lobte. Außer einer kaputten Blinkerleuchte, welche ich noch vor Ort wechseln konnte, gab es nichts zu beanstanden und somit gab es sowohl die Abnahme als auch zwei Jahre den Segen des Prüfers.

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Und nachdem ich nun schon die ersten 1000 km nach Anmeldung gefahren bin, inklusive dem Fahrsicherheitstraining, wo ich mal ein wenig die Grenzen austesten durfte, kann ich eine erste Bilanz ziehen. Hat es sich gelohnt? Finanziell bestimmt nicht (wohl eher ein Desaster 😁 ). Aber irgendwie gibt mir der Wagen nun genau das was ich gesucht habe. Er wirkt nicht mehr so brav und harmlos, sondern vermittelt einem ein wenig das Gefühl eines Gokarts. Durch die straffe Abstimmung wirkt er sehr handlich und ist gut beherrschbar. Mit jeder schnell gefahrenen Kurve scheint der Wagen einem sagen zu wollen „Da geht noch was!“. Somit kann ich für mich sagen: Egal was es gekostet hat, mir ist es das Wert. Es sind auch schon viele weitere Umbauten in Planung. Eventuell gehe ich darauf auch mal näher ein, dieser Artikel war ja nur ein grober Überblick.

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Ich hoffe er hat euch gefallen und man konnte meinen konfusen Gedanken folgen. Wenn ihr Fragen habt immer raus damit. 🙂

Gruß Niclas

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Hat Dir der Artikel gefallen? 13 von 14 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Aug 30 09:01:07 CEST 2019    |    Goify

Ich hatte da mal lustige Pläne mit meinem ersten Golf: Domstrebe vorne und hinten, Fahrwerksstrebe vorne unten, sowie die "B-Säulen" mit einem Rohr verbinden. Das wäre beim Dreitürer sogar recht gut gegangen und hätte den Seitenaufprallschutz mal eben verdoppelt. Allerdings hätte man dies dann abnehmbar gestalten müssen, damit man auch noch jemanden hinten mitnehmen kann. Für Frontalkolissionen hatte ich auch schon Pläne mit Rohren in den Schwellern, aber nun ja, man hat mit 19 so einige Pläne... 😁

Fri Aug 30 09:18:52 CEST 2019    |    Dynamix

Ein AMC Pacer hätte es in deinem Falle wohl auch getan, der hatte ab Werk so viele Verstärkungen drin (wegen Aufprallschutzgesetzen die nie in Kraft getreten sind) das die Dinger bis heute bei Crash Rennen verboten sind 😁

Fri Aug 30 09:51:24 CEST 2019    |    Goify

So ein Auto war jetzt als Auszubildender nicht in meinem Budget. Außerdem hätte ich auch nicht gewusst, woher man einen bekommt. Jetzt fahre ich ein modernes Auto und mache mir keine Sorgen mehr. Damals war mir der Golf schon manches Mal etwas unheimlich.

Sat Nov 02 22:15:23 CET 2019    |    Kurvenräuber132940

ich finde meinen 323i auch ganz o.k. Müssen denn immer 300PS und mehr sein? Mir geht es auch darum ein Auto zu haben was Spaß macht. Bevor Fahrwerksmässig was passier, wurde erstmal der Unterboden bearbeitet. Erst mal alles hübsch gemacht und den ganzen Rost beseittigt. Hinterachse verstärkt und alles neu gelagert.
Hinterachsträger mussste ich umbauen. Hatten noch einen vom Compact. Der ist aber von anderer Bauart.

Sat Nov 02 22:57:59 CET 2019    |    driver95

Zitat:

@allforfour schrieb am 2. November 2019 um 22:15:23 Uhr:


ich finde meinen 323i auch ganz o.k. Müssen denn immer 300PS und mehr sein? Mir geht es auch darum ein Auto zu haben was Spaß macht. Bevor Fahrwerksmässig was passier, wurde erstmal der Unterboden bearbeitet. Erst mal alles hübsch gemacht und den ganzen Rost beseittigt. Hinterachse verstärkt und alles neu gelagert.
Hinterachsträger mussste ich umbauen. Hatten noch einen vom Compact. Der ist aber von anderer Bauart.

Also wenn ich mir die bilder so anschaue...

Wann kann ich dir meinen bringen? 😁 😉

Sun Nov 03 07:00:48 CET 2019    |    Kurvenräuber132940

Wann kann ich dir meinen bringen?

Puh, das wird schwierig 🙂
Es macht schon spaß, wenn man sieht wie das Auto wieder wird. Vor allem das ich das in einer kleinen Garage gemacht habe. "nervig" 🙂 Aber jetzt bin ich mit meinen Gerödel am Umziehen in eine 60qm grossen Halle. Da kann ich mich austoben. Das der e46 in 2020 wieder auf der Strasse zu sehen ist.
Ich bin aber noch am überlegen, welches Fahrwerk ich nehmen soll. KW3 oder Bilstein? Achso andere Stabis sollen auch noch rein.

Deine Antwort auf "E46 - Der Umbau zum Spaßfahrzeug"

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Dies ist mein kleiner Blog, in dem ich lesewilligen Besuchern von meines Erlebnissen im Automobilbereich berichte. Angefangen zu Schrauben habe ich aus finanzieller Not mit 18 Jahren an meinem Golf 2. Mitlerweile bin ich 24 und bin dem Basteln treu geblieben. Von Ölwechsel bis Motorschaden gibt es nur wenige Dinge die ich noch nicht ausprobiert habe. Neben einer nicht zu leugnenden Leidenschaft für Umbauten am Fahrzeug, hege ich noch ein großes Interesse an Motorsport und Autocross. Dies dürfte sich in einigen Blogartikeln sicherlich wiederspiegeln. :p

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