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Wed Jan 25 20:14:23 CET 2023    |    Dynamix    |    Kommentare (90)    |   Stichworte: Lappen

Gestern war es soweit, ich hatte meine ersten motorradspezifischen Stunden!

 

Kennt man die meisten Inhalte aus den Grundlagenstunden noch, so war ich in diesem Falle auf den Inhalt gespannt, erwartete ich doch das es hier für mich durchaus Neues zu lernen gibt.

 

Passenderweise war dies auch die erste Stunde in diesem Jahr und so starteten wir auch mit Stunde 1 von 4. Wir erinnern uns, 4 Stunden für Klasse A sind Pflicht, da komme ich auch nicht mit Vorbesitz Klasse B dran vorbei. Erstaunt war ich über die Zusammensetzung der Gruppe. Wir waren gut 10 Leute wovon die Mehrzahl Frauen waren. Fand ich cool, auch weil es ja doch immer so klischeemäßig heißt das sich nur Männer für sowas interessieren :)

 

Im Unterricht saßen dann auch die verschiedensten Anwärter. Ich gehörte zu den wenigen die A offen machen wollten. Gut, ich war vermutlich auch einer der Ältesten in der Runde. Mein Sitznachbar wollte den B196 machen, weil er die Schnauze voll hatte mit seinem Fuffi zur Arbeit zu fahren, ein junges Mädchen wollte den Mofa machen und von den Mädels waren einige dabei die den A2 machen wollten. Und schon wieder wäre damit ein Klischee/Vorurteil widerlegt welches besagt das meistens die alten Säcke über 50 noch schnell den Lappen nachmachen nachdem die Kinder aus dem Haus sind. Also zumindest bei uns scheint da noch genug junges Blut reinzukommen. Wobei eins der Mädels ein bisschen geplaudert hatte und meinte das Sie viele Freunde haben die biken. Vermutlich so eine Art lose Gruppe die es verstanden hat wie man die Jugend für das eigene Hobby begeistert, könnten sich einige mal eine Scheibe von abschneiden ;) :p

 

Die Grundlagen

 

RC30 CutawayRC30 Cutaway

Die erste Stunde fing dann auch mit den Grundlagen an. Es ging um die Eignung des Fahrers, um Dinge wie Alkohol und Drogen und so weiter. Danach ging es an die Grundlagen beim Motorrad. Was sollte man vor Fahrtantritt alles kurz kontrollieren, wie mottet man ein Motorrad über den Winter ein, wie mottet man es aus und so weiter und sofort. Danach schauten wir uns die Technik noch an. Welche Motorradarten gibt es, also was ist eine Enduro, was ist ein Supersportler, was ist ein Tourenbike, was ist ein Allrounder und so weiter und dazu welche Vorteile und Nachteile beide Konzepte haben. Hier fand ich das Unterichtsmaterial schon etwas streitbar, eine BMW F-Serie würde ich jetzt nicht mehr als reinrassige Enduro bezeichnen, sondern eher in diese Mischmachkategorie „Adventure-Bike“. Eine Enduro ist für mich eine straßentauglich gemachte Motocross-Maschine. Eine Kawasaki Versys wird da auch plötzlich zu einem „Allrounder“, dabei ist das für mich eine BMW F650 in Grün, im wahrsten Sinne :D Aber sei es drum, sowas wird in der Prüfung wohl eher nicht abgefragt. Wer sich ne Maschine sucht sollte eh vorher nochmal im Detail schauen und probieren. Wobei eine Mitschülerin schon eine 690er KTM-Supermoto vor der Türe hat, die braucht so eine Beratung wohl eher nicht mehr :D Weiter ging es dann mit Motorradtechnik. Welche Aufhängungsarten gibt es? Wo ist der Unterschied zwischen klassischer Telegabel und Upside-Down Gabel? Und welche Sonderlocke hat BMW sich da mal ausgedacht? Weiter ging es dann mit den Bremsen. Hier wurden dann die Unterschiede zwischen dem klassisch getrennten Bremssystem und den verschiedenen Integralbremsen erklärt. Integralbremsen sind Systeme wo durch das Ziehen eines Hebels bzw. durch Betätigung der Fußbremse beide Bremskreise gleichzeitig angesprochen werden. Bei vollintegralen Systemen hängen beide Kreisläufe an beiden Hebeln. Bei teilintegralen Systemen nur an einem, idealerweise am Hebel für die vordere Bremse. Zumindest lässt das im Zweifel eine bessere Dosierung zu. Dreimal dürft Ihr raten welche Motorradmarke da wieder als Beispiel hergehalten hat! Kleiner Tipp, hat 3 Buchstaben und kommt aus Bayern :D Naja, unter Bikern waren die frühen Systeme eher umstritten.

 

KetteKette

Nach der Lektion waren die unterschiedlichen Antriebssysteme dran. Also die Vor- und Nachteile zwischen Ketten-, Riemen- und Kardanantrieb. Auch beim Kardan durfte die Marke aus Bayern wieder als Beispiel herhalten. Man könnte meinen die haben da irgendein Sponsoring laufen :D Wie auch immer, die wenigsten Fahranfänger werden wohl mit einem Kardanbike anfangen. Und Riemen sind, außerhalb der Harley-Szene auch eher selten. Also wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den meisten auf eine Kette hinauslaufen. Dann gab es noch ein paar Tipps zur Kettenpflege und so weiter. Soweit kannte ich schon Vieles, entsprechend war meine erste Stunde zum Thema Motorräder jetzt auch nicht so aufregend. In Stunde zwei wurde es dann schon interessanter, es ging um Fahrphysik und die Grundfahrübungen. Wir schauten uns verschiedene Kurventechniken wie Drücken, Legen und Hang-Off an und gingen danach Stück für Stück die Grundfahrübungen durch.

 

Die Pflicht

 

Als Erstes war das Slalomfahren mit Schrittgeschwindigkeit an der Reihe. Hier muss man möglichst langsam einen Pylonenkus umfahren. Klingt einfach, ist aber technisch sehr anspruchsvoll da das Motorrad mit abnehmendem Tempo immer instabiler wird. Man muss das Motorrad ausbalancieren, ohne anzuhalten oder die Füße von den Rasten zu nehmen.

 

Die zweite Übung ist das Ausweichen ohne Abbremsen. Dafür wird eine Art Ausweichkurs mit den Pylonen aufgebaut, welchen man dann ohne vorher abzubremsen umfahren muss. Hier soll ein Ausweichmanöver in einer Gefahrensituation simuliert werden.

Die dritte Übung geht im Grunde genauso, hier muss aber kurz vorm Ausweichen angebremst werden. Hier kommt es vor allem darauf an vorher schon auf das richtige Tempo abzubremsen, da sich durch das Bremsen in der Kurve das Motorrad aufstellt, was für das Kurven fahren kontraproduktiv ist ??

 

Weiter geht es mit einer Übung die auch Autofahrer noch gut kennen dürften, die Gefahrenbremsung. Hier geht es darum die maximale Verzögerung aus dem Bike rauszuholen, ohne sich langzumachen. Hier kommt es unter anderem auch darauf an sein Gewicht auf dem Motorrad richtig zu verlagern damit einen die Fliehkraft nicht über den Lenker zieht bzw. ein Stoppie provoziert wird. Damit wären die drei Pflichtaufgaben abgehakt. Diese werden wohl IMMER abgeprüft!

 

Kür die Erste

 

Danach gibt es noch diverse Übungen, aus denen der Prüfer wählen kann. Darunter zwei Slalomaufgaben, einmal den Standardslalom und den „langen Slalom“. Beim Standardslalom geht es darum das Motorrad durch einen Slalom mit 4 Lücken im Abstand von 7 Metern zu dirigieren. Hier ist die „Drücken“ Technik anzuwenden. Dann gibt es den Langen Slalom, hier sind die ersten 4 Lücken 9 Meter lang und nicht 7m, dadurch kann man sich schon eher in die Kurve legen. Knifflig werden dann die letzten beiden Lücken die wieder 7 Meter lang sind, hier muss die Fahrtechnik wieder angepasst werden. Aus einer dieser beiden Prüfer aus dem Slalomblock kann der Prüfer wählen.

 

Kür die Zweite

 

SlalomSlalom

Weiter geht es mit dem nächsten Block an optionalen Fahrübungen. Hier sind es insgesamt 3 an der Zahl, aus welcher der Prüfer wählen kann. Diese Aufgaben sind verglichen mit dem Rest einigermaßen einfach.

Nummer 1 ist das Fahren mit Schrittgeschwindigkeit geradeaus. Wer das Spiel aus Kupplung, Gas und Bremse verinnerlicht hat wird hier relativ einfach durchkommen. Die Fahrtstrecke beträgt dabei ca. 25 Meter. Als Nächstes steht dann Stop and Go auf dem Plan. Beim Stop and Go muss mehrfach hintereinander angefahren und dann wieder angehalten werden. Zu beachten ist hier das beim Halten zweimal mit dem linken und zweimal mit dem Rechten Fuß aufgesetzt werden muss. Zuletzt folgt das Kreisfahren. Hier soll Kurvenfahrt simuliert werden. Man muss im Abstand von etwa 4,5 Meter um einen Fixpunkt herumfahren. Ein paar Runden linksherum, ein paar Runden rechtsherum. Das Tempo darf selbstständig gewählt werden, wichtig ist hierbei vor allem das beim Fahren eine Schräglage entsteht, denn das will der Prüfer sehen.

 

Und damit waren die ersten Spezialstunden schon vorbei. Ich ergriff dann noch die Initiative und fragte nach dem Termin für die nächsten Stunden. Da sich der ganze Saal an die Frage anhing machten wir direkt die nächsten zwei Stunden für die nächste Woche aus. Wenn das in dem Tempo weitergeht, bin ich nächste Woche mit der Theorie komplett durch.

 

Quelle Bild: Wolfgang Fromm, asphalt and rubber.com, louis.de


Sun Jan 29 17:11:05 CET 2023    |    masterX244

Zitat:

@Badland schrieb am 29. Januar 2023 um 16:59:48 Uhr:

Teile meiner Ausrüstung stammen auch aus Vatters Fahrschul-Nachlass. Zum Beispiel die Jacke, Helme und Handschuhe.

 

Vieles hab ich versucht fürn günstigen Kurs zu verkaufen, aber niemand will gebrauchte Kleidung haben. Das was wir weggeworfen haben, hätte Neu rund 2300 Euro gekostet.

Bei Helmen sehr verständlich da man nicht weiß was die vorher alles mitgemacht haben und man denen nicht immer ansieht ob die schon "verbraucht" sind.

Sun Jan 29 17:17:37 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@PIPD black schrieb am 29. Januar 2023 um 17:11:03 Uhr:

Deshalb geht man zum Klamottenkauf in nen Laden mit entsprechend fachkundiger Beratung......

Joa, blöd wenn keiner von denen deine Klamotten da hat...........

 

Auch nicht online!

 

Und nur deshalb Abstriche bei den gesetzten Eckpunkten zu machen sehe ich auch nicht ein. Schwiegermutter kam dann mit der "dann kauf halt was anderes" Karte, aber ich kaufe keine Textiljacke wenn ich beispielsweise Leder möchte. Und ich kaufe keine ordinäre Textilhose wenn ich ne vernünftige Kevlarjeans und so weiter möchte.

 

Und auch in der Riege gibt es durchaus Klamotten die es mit den besten Lederkombis aufnehmen können.

Sun Jan 29 17:26:44 CET 2023    |    Badland

Jeder hat halt andere Präferenzen. Leder- und Textilkombis, Motocross und Cruiser-Kleidung, 08/15 Schuhe findest du bei jedem Motorrad-Ausstatter. Bei den Kevlar- und Lederjeans wird spezieller, da muss man echt gucken wer was hat und sich Notfalls Klamotten im 4 stelligen Bereich Online bestellen und Zuhause anprobieren.

Sun Jan 29 17:28:19 CET 2023    |    PIPD black

Ja, das ist blöd. Muss man -wenn möglich- manchmal auch mal ne Reise antreten. Aber wenn das online bei dir geklappt hat, isses ja OK.

Sun Jan 29 17:51:43 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@PIPD black schrieb am 29. Januar 2023 um 17:28:19 Uhr:

Ja, das ist blöd. Muss man -wenn möglich- manchmal auch mal ne Reise antreten. Aber wenn das online bei dir geklappt hat, isses ja OK.

Das ist ja der nächste Gag. Beide Online-Shops die da in Frage kämen sind in Aachen. Da würde ich ja sogar noch hinfahren, allerdings haben da beide Shops nur für Click & Collect geöffnet. Warum also 100 km fahren wenn ich den Kram doch nicht anprobieren kann und lediglich abholen? Da kann ich mir den Kram auch für einen Bruchteil der Kraftstoffkosten zuschicken lassen. Davon ab das der Versand bei den Beträgen eh für lau ist.

 

Ich persönlich wäre auch am liebsten einfach in einen Shop gefahren und hätte in Ruhe anprobiert, aber nix da. Die welche Läden haben, haben meinen Kram nicht im Sortiment. Die welche meinen Kram im Sortiment haben, haben keinen Laden.

Mon Jan 30 06:42:01 CET 2023    |    Badland

Was Dynamix schon sagte, selbst die großen Motorrad-Klamotten Läden haben nicht alles im Shop. Bei großen Größen >56 wirds bei den meisten schon spärlich. Das gleiche ist bei Schuhen und Stiefeln >45 der Fall. Online gibts alles, aber die Shops haben nunmal begrenzte Kapazitäten.

Mon Jan 30 08:37:01 CET 2023    |    Dynamix

Das ist es halt. Kann mir den Kram schlecht aus den Rippen schneiden :(

Mon Jan 30 11:17:15 CET 2023    |    Badland

Versuch mal Motorradschuhe oder -Stiefel in Größe 48/49 zu finden, die gibts entweder Online oder gar nicht. Sind dann auch noch so irrsinnig teuer, dass man genauso gut Wanderschuhe ausm Bergsport kaufen kann

Mon Jan 30 13:18:07 CET 2023    |    Jungbiker

@Dynamix

 

Hast du die passenden Motorradklamotten gefunden?

Das Click&Collect Prinzip ist mir neu. Früher hatten Polo und Louis immer eine große

Auswahl im Laden.

Mon Jan 30 13:21:21 CET 2023    |    Badland

Haben die immer noch, aber nur halt in Größen für die weniger fülligeren Motorrad und Rollerfahrer.

Mon Jan 30 13:28:52 CET 2023    |    masterX244

Als "kurzstelziger" (jeans 30-30) ists auch etwas doof, aber immer noch besser als am anderen skalen-ende. genauso doof gehts manchen mit komisch geformten schädeln, die haben den spaß dann bei der helmsuche

Deine Antwort auf "Dynamix macht den Lappen, Tag 3: Die ersten Stunden zum Thema Motorrad"

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Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

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