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Sat Dec 28 19:13:48 CET 2024    |    der_Derk    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: 2024, 2025, Capri, Cariad, Cybertruck, Explorer, Frontera, Jaguar, Mobilize Duo, Twizy

2024 Recap2024 Recap

Schon wieder. Das Jahr ist um, und ich hab' - nichts. Es ist autotechnisch bei mir nichts passiert - keine Reparaturen, keine Ausfälle, keine nennenswerten Aufwände. Schauen wir uns daher einfach mal an, was in der Autowelt allgemein so 2024 passiert ist. Nein, das wird natürlich kein vollständiger Überblick, und ja, das Meiste davon ist mir irgendwie negativ aufgefallen, weil das halt am Besten hängen bleibt. Und es könnte satirische Überspitzung beinhalten... 😉
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Tesla Cybertruck
Ein Fahrzeug, dass mir im Grunde genommen relativ egal sein könnte, denn ich werde es aller Wahrscheinlichkeit nach eh nie fahren. Die Medienwelt hat natürlich den großen Hype darum gemacht, sowohl positiv wie auch negativ. Vergessen wir für einen Moment alle Diskussionen über Einarm-Wischer, Hauben-Einklemmschutz, vermeintliche Vorteile von Edelstahlblechen und Beschleunigungswerte von über drei Tonnen schweren Fahrzeugen mit getrailertem Porsche - ein Aspekt kam dabei irgendwie zu kurz: Was ist ein Pickup, und warum ist der Cybertruck genau in der Hinsicht gar nicht mal so ein gute Idee? Ein Nutzfahrzeug wie ein Pickup lebt trivialer Weise von der Nutzbarkeit. Das beinhaltet Modularität - die Karosserie ist zweiteilig, es gibt verschiedene Arten von Kabinen, verschiedene Pritschen oder Alternativen dazu, verschiedene Fahrwerke, Antriebsstränge und Radstände. Der Cybertruck hat nichts davon, es gibt genau eine Variante, ohne signifikanten Mehraufwand nicht veränderbar. Damit ist er nicht die große, neue Alternative zu klassischen Pickups. Er ist viel eher der spirituelle Nachfolger eines Chevrolet Avalanche oder Honda Ridgeline, Fahrzeuge mit einteiliger Karosserie, deren Verbreitung genau aus diesem Grund nicht wirklich groß war.
Unter'm Strich ist die gesamte Aufregung aber mehr oder weniger egal, denn - es ist kein Massenprodukt, es ist mehr der Lamborghini LM002 der Neuzeit. Sehr teuer, sehr selten, und bei Weitem nicht so bedeutend für die Fahrzeugentwicklung wie oft unterstellt.

Fisker Ocean
Kaum da, schon wieder tot. Das dürfte einer der kürzesten Auftritte aller Zeiten für einen Fahrzeughersteller gewesen sein, und das obwohl man anhand des Fertigers (Magna-Steyr) hohe Hoffnungen hätte haben können. Es ist für die wenigen Käufer sicherlich schlecht gelaufen, aber die Geschichte an sich ist beachtenswert, denn sie vermittelt einen schönen Ausblick, welche Fähigkeiten in den kommenden Jahren gefragt sein werden: Die Wartbarkeit und Reparierbarkeit, wenn der Hersteller das Fahrzeug aufgegeben hat. Dass es sich hierbei um eines mit Elektroantrieb handelt ist dabei eher sekundär, es ist mehr eine Softwarefrage. Nicht die Software, die der Kunde sieht. Beispielsweise wurde er nur mit einem Fahrzeugschlüssel ausgeliefert, und sollte dieser defekt sein oder verloren gehen, muss ein neuer angelernt werden. Fraglich ist zum aktuellen Zeitpunkt, wo dieser herkommen soll und wer die Fähigkeiten haben wird, ihn anzulernen (Nachtrag: Wie es der Zufall so will, gibt es hier im Forum eine Lösung). Immerhin kann sich das Fahrzeug auch ohne Kontakt zu seinem "digitalen Zwilling" (das Cloud-Äquivalent) bewegen, fraglich ist allerdings wie man Änderungen vornehmen kann (z.B. Tausch defekter Elektronikkomponenten), ohne dass das Fahrzeug dies zwingend auch seinem nicht mehr vorhandenen Zwilling mitteilen will - abgesehen davon, dass ein Anlernen wieder einmal Software voraussetzt, die nicht so wirklich verfügbar ist. Es gibt die Fisker Owners Association, die sich darum bemüht die entsprechenden Informationen zu sammeln und zur Verfügung zu stellen, aber auch das wird Grenzen haben - und wenn es nur sprichwörtlich die Landesgrenzen sind. Im Grunde genommen bräuchte man Fertigungsunterlagen und Zuliefererinformationen, Dinge die als Privatperson im Allgemeinen überaus unzugänglich sind.
Dank Internet wird man ein paar dieser Vorgänge auf zumeist US-Amerikanischen Kanälen verfolgen können - und bitte nicht falsch verstehen, ich will das Auto nicht totschreiben. Mia Electric, CityEL oder auch SAM haben gezeigt, dass man zumindest dieses technische Niveau weit über das Ende des Fahrzeugherstellers am Leben halten kann, aber beim Fisker Ocean ist die Komplexität um Größenordnungen höher.

Jaguar
Zum Jahresende verspürte Jaguar dann das dringende Bedürfnis, sich selbst neu erfinden zu müssen. Das erfolgte mittels Videomaterial, welches eher an einem Trailer für ein Zoolander-Sequel erinnerte als an einen Fahrzeughersteller. "Copy nothing", alles sollte neu und anders werden, und es wurde - dramatische Pause - das Prinzip E-Type in Pink, mithin weder neu noch wirklich anders. Ein Elektrofahrzeug, dessen herausragendes Merkmal wie damals eine monumental lange Motorhaube ist, für die es dieses Mal gar keine technische Notwendigkeit gibt. Ermöglicht unzählige Interpretationsmöglichkeiten, und die wenigsten davon wirkten irgendwie positiv. Gut, ich bin definitiv nicht die Zielgruppe, aber selten habe ich eine Kampagne so wenig verstanden.

Ford Capri
... ist wieder da, und hat natürlich abgesehen vom Hersteller und dem Namen ähnlich viel mit dem alten Modell zu tun wie Mitsubishis Eclipse (Cross) mit dem namentlichen Vorgänger. Es ist eigentlich nur eine weitere Geschmacksrichtung des ID.5. Interessant, dass Ford da noch einen Markt sieht, aber die Zielrichtung scheint ohnehin SUV-only zu sein, wenn man sich die aktuelle Modellpalette und die eingestellten Modelle der letzten Zeit so anschaut.

Opel Frontera
... ist wieder da, und hat natürlich abgesehen vom Hersteller und dem Namen ähnlich viel mit dem alten Modell zu tun wie der aktuelle Suzuki Vitara mit seinem namentlichen Vorgänger. Ich erkenne ein Muster. Okay, die Hersteller haben noch die Rechte am jeweiligen Namen und setzen auf die nostalgischen Gefühle der Käufer, aber wenn wirklich keine Fähigkeiten des alten Modells mehr übrig geblieben sind, wäre es dann nicht langsam doch mal an der Zeit, sich einen neuen Namen auszudenken? Hat bei Daihatsu (Feroza -> Terios) doch auch geklappt. Zugegeben - schlechtes Beispiel, wenn man einen Erfolg nennen möchte. Dennoch werde ich langsam müde von vermeintlichen Reboots, die keine sind.

Ford Explorer
... hat natürlich abgesehen vom Hersteller und dem Namen ähnlich viel mit dem alten Modell zu tun wie der Mustang Mach E mit dem "echten" Mustang, und es gab dieses Jahr auch noch einen zweiten, vollständig anderen Explorer (Hybrid) deutlich höher in der Preisliste. Okay, ich habe einfach keine Ahnung von Namensgebungen und bin 'raus.

Mazda 3
Bei wem sich in den letzten Jahren der kleinvolumige, aufgeladene Dreizylinder als Feindbild etabliert hat - es sind nach kurzem Screening des Forums nicht Wenige - für den hat Mazda als neue Einstiegsmotorisierung in der Kompaktklasse einfach mal einen 2.5er Vierzylinder auf die Vorderachse geworfen. Mal sehen, ob die Zielgruppe wirklich so groß ist.

Volksdaten bei Volkswagen
Sozusagen als Last-Minute-Einwurf hatte der diesjährige CCC noch einen mehr oder weniger überraschenden Datenreichtum bei Volkswagen, bzw. Cariad gefunden - hier die heise-Zusammenfassung. Muss ich mir auch erst noch im Detail anschauen, aber ist schon ein schlechter Start wenn die genutzte Cloud dann keine eigene war, sondern AWS.

Was kommt 2025?
Für mich persönlich interessant wird die Rückkehr des Twizy in Form von Mobilize Duo und Bento - weniger als Ersatz für meinen Twizy, als vielmehr in der Hoffnung, dass Renault möglichst viele Komponenten des Vorgängers übernommen hat, und damit wieder eine halbwegs brauchbare Ersatzteilversorgung aufbaut. Suzuki versucht es erstmals vollelektrisch mit dem E-Vitara - wiederum ohne Bezug zum ursprünglichen Vitara, aber immerhin relativ dicht am aktuellen. Und wir dürfen gespannt sein, was bei der angekündigten Fusion von Honda, Nissan und Mitsubishi herauskommt.

Wie habt ihr das Jahr wahrgenommen, und worauf freut ihr euch im kommenden? Was auch immer es ist oder wird - lasst das Jahr gut ausklingen, wir lesen uns 2025. Spätestens am Ende... 😉

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Tue Dec 26 17:22:08 CET 2023    |    der_Derk    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Mini Paceman, Renault Twizy, Smart Roadster

Kurzer Blick auf's Datum: 2023 ist fast vorbei, und ich hätte beinahe keinen Blogeintrag geschrieben. Der Grund ist einfach: Ich war durchaus gut beschäftigt, aber das Wenigste davon hatte mit Autos zu tun. Was für sich genommen auch nicht verkehrt ist, und durchaus positiv - Der Fuhrpark lief im Wesentlichen ohne ernsthafte Probleme.[mehr]

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Der Mini Paceman - meldete sich im Urlaub mit "Leistungsmangel - Werkstatt aufsuchen" (ohne dass ich den besagten Mangel wirklich bemerkte), eine Fehlermeldung die bei dem Cooper-S-Motor gerne mal mit der Steuerkette zusammenhängen kann. Wäre unvorteilhaft gewesen, das auf über 600 km Rückweg zu ignorieren, daher habe ich mich in bester BMW-Tradition in die ADAC-Hotline begeben. Dankenswerter Weise fand die Werkstatt vor Ort dann aber nur die Fehlercodes 2D60, 2C58 und 5DAE vor. Letzterer (Bremsflüssigkeitsstand niedrig) datierte von 8-10 Runden Kreisfahren beim Fahrsicherheitstraining, die anderen beiden deuten auf eine Fehlfunktion der Nockenwellenverstellung. Die Ursache konnte jedoch nicht gefunden werden, und nach dem Löschen der Fehler sind sie bisher nicht wieder aufgetreten. Wundersame Selbstheilung.

Dazu kam irgendwann im Herbst noch eine Fehlfunktion der Alarmanlage: Gehe zum Auto, schließe auf - die Sirene geht los. Dachte mir dann in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass der Startversuch sie entweder zum Schweigen bringen müsste oder aber misslingt, je nach Laune der Wegfahrsperre, die ja irgendwie mit der Alarmanlage zusammenhängen müsste. Zu meiner Verwunderung sprang der Motor an - aber die Sirene ging nicht aus. Tja. Die Werkstatt ist ca. 10 km entfernt, die Sirene ist immerhin innen leiser als außen, also habe ich mich mit der akustischen Außenwirkung einer amerikanischen Zivilstreife im Einsatz auf den Weg gemacht. 500 Meter vor der Werkstatt wurde es dann spontan ruhig, und ist es auch seitdem geblieben. Dem leeren Fehlerspeicher zufolge hielt der Mini das auch nicht für eine Fehlfunktion. Meiner bescheidenen Meinung nach sollten die Zustände "Motor läuft" und "Alarmanlage alarmiert" unmöglich gleichzeitig auftreten, aber was weiß ich schon...

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Der Smart Roadster - spult geradezu langweilig zuverlässig, störungsfrei und ungemindert fahrspaßig seine überschaubare Anzahl an Kilometern ab, für Schönwetterautos war 2023 auch nicht so das richtige Jahr. 2024 ist mal wieder Zeit für Assyst B, und ich werde den abblätternden Lack der Kofferraumscharniere mal in Ordnung bringen lassen. Nebenbei ist er dieses Jahr 20 Jahre alt geworden, während der Kilometerstand noch unter 80000 liegt. Unvorteilhafter Weise hat die örtliche Smart-Werkstatt zum Jahresende für immer geschlossen, ich muss mir da wohl was Neues suchen.

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Der Twizy - ist in seinem elften Jahr anstandslos durch den TÜV gekommen, und seit Juli monatlich 50 Euro billiger geworden, denn die Renault-Bank hat mir die Batterie geschenkt. Ist vielleicht nicht ganz so altruistisch wie es klingt, denn die Alternative wäre, auch in den kommenden Jahren eine Ersatzbatterie auf Lager halten zu müssen, deren Zellen schon lange nicht mehr produziert werden, dessen gesamte Fertigung vor drei Jahren nach Südkorea ausgelagert und dieses Jahr beendet wurde. Ich war daher auch nicht der einzige Twizy-Batteriemietkunde dem das Angebot unterbreitet wurde, Renault arbeitet sehr offensichtlich an der Abwicklung dieses Bereiches. Da meine Batterie allerdings im Rahmen eines Defektes (Schütz-Ansteuerung) vor ca. 2 Jahren schon getauscht wurde, dürfte der Twizy noch ein paar Jahre vor sich haben.

Und das war 2023 auch schon wieder. Eventuell schaffe ich 2024 ja mal wieder mehr als einen Beitrag - und vielleicht sogar früher. Kommt gut in's nächste Jahr 🙂.

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Tue May 24 23:15:08 CEST 2022    |    der_Derk    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: BMW, E83, X3

Die Krise trifft uns alle - jetzt sind's nur noch drei Autos 😉.
Eigentlich wollte ich den X3 ja vor seinem Nachfolger verkauft haben, gekommen ist es anders herum - aber jetzt ist er weg, und wird seine weiteren Kilometer in Holland sammeln. Der Andrang für ein 16 Jahre alten SUV-Benziner war angesichts der aktuellen Benzinpreise überschaubar, gleichwohl ist der Wertverlust auf die letzten 7 Jahre gerechnet ausgesprochen niedrig gewesen. Gut, im Gegenzug waren die Unterhaltskosten nicht so wirklich günstig, aber das wusste ich ja vorher. Einen alten BMW mit Sechszylinder fährt man nicht, weil er so schön billig ist.

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Seit den zuletzt dokumentierten Aufwänden ist abgesehen von den Xenonbrennern kein weiterer Ausfall dazu gekommen, und ein Auto verkauft sich nunmal am Besten, wenn es funktioniert. So gesehen - Punktlandung. Die Begleitumstände während des Verkaufs waren dann allerdings zuweilen irritierend, angefangen mit der Plattform: mobile.de. Funktioniert immer noch, aber mit im Prinzip täglichem - einseitigen - Email-Verkehr:

Deine Preisbewertung: Wir haben einen möglichen Verkaufspreis von 5350 Euro errechnet!
Ja, danke für den Lacher, aber das kann ich nicht annehmen.

Gute Neuigkeiten: Ein Ankäufer in Deiner Region bietet 5350 Euro!
Verrückt, das ist ja rein zufällig genau der Preis, den ihr ausgerechnet habt.

Verkaufe Deinen BMW in nur 60 Minuten
Hm, das Sequel zu "gone in 60 seconds" hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Lasst mich raten: 5350 Euro spielen dabei eine wichtige Rolle?

Wir haben einen Kaufinteressenten, Du kannst schon heute einen Termin buchen!
Hui, spannend. Aber wird er mir auch 5350 Euro bieten?

5350 Gründe für Deinen Direktverkauf!
Lasst mich kurz überlegen - nein.

Ist der Verkauf Deines BMW noch aktuell?
Ja, aber nicht für 5350 Euro.

Lass' Deinen BMW begutachten, jetzt kostenlosen Termin vereinbaren!
Ich ahne, welche Zahl da am Ende bei herauskommen wird...

Bist Du sicher, dass Dein BMW keine Mängel hat?
Ziemlich, und ich bin mir auch sicher, welche Zahl da gleich in der Email stehen wird.

Ist Dein Ankaufpreis noch aktuell?
Mein Verkaufspreis ist noch sehr aktuell, euer Ankaufpreis hingegen stimmt immer noch nicht.

Lohnen sich die Reparaturen noch - ist es Zeit, sich von Deinem BMW zu trennen?
Schon, aber nicht für 5350 Euro.

Kostenlos für Dich: Profi-Check Deines BMW.
Auch mit Profis ändert sich offensichtlich nichts an einer zu niedrigen Zahl.

Du näherst Dich einer wichtigen Schwelle: Wertverlust bei 170000 km.
Wie, noch weniger als 5350 Euro? Puh, Glück gehabt - immer noch das Gleiche.

Hast Du Dein Auto erfolgreich verkauft?
Ja, daher habe ich genau das beim Herausnehmen der Anzeige angegeben, aber - Danke der Nachfrage.

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Danke, schon geschehen. Aber interessante, überspezifische Beispielrechnung auf Basis eines 2017er Golf VII 1.0 TSI BMT Comfortline habt ihr da gezogen. Dessen Unterhaltskosten sind zwar von vorne bis hinten nicht mit einem 2006er BMW X3 2.5i vergleichbar, aber - Hoppla, ganz schön teuer, so ein Golf.

Ja, ich hab's verstanden: mobile.de arbeitet mit Aufkäufern zusammen und ist sehr daran interessiert (bzw. monetär motiviert), dass die zuerst zum Zuge kommen. Mich würde mal der Prozentsatz interessieren, wie viele Leute darauf wirklich anspringen? Ich fand' es ehrlich gesagt beeindruckend uninteressant und so wenig ansprechend wie nur etwas. In Bezug auf die Reichweite hat man nur leider nicht wirklich die Wahl, und das ist dann wohl der Preis des ansonsten kostenlosen Angebots. Immerhin hat es so auch noch etwas Unterhaltungswert.

Die Interessenten die es bis zur Besichtigung geschafft hatten, waren auch - nunja, interessant. Darunter Anreisen aus über 200 km Entfernung, um vor Ort mit einem kategorischen "Nein" auf dem Absatz Kehrt zu machen, weil - er hat eine GM-Automatik, das geht gar nicht. Ob man die nicht gegen eine von ZF tauschen könnte? Nein? Dann nicht, sorry. Nicht, dass man bei diesem Fahrzeug die Wahl hätte, denn - alle 2.5er X3 mit Automatik haben diese nunmal von GM, hätte man vorher fragen können. Auch von der Wahl dieses Fahrzeugs für eine fünfköpfige Familie als preisgünstiger Daily-Driver mit viel Platz für Kurzstrecke und Innenstadt musste ich abraten, denn Platzangebot und niedrige Unterhaltskosten zählen sicherlich nicht zu den Stärken dieses Fahrzeugs.

Abschließend waren es trotz aller Reparaturen schöne sieben Jahre mit knapp 65000 km. Es war aber ehrlicher Weise auch überflüssig viel Auto, Motor und Verbrauch, und langsam Zeit für etwas Anderes. Der Paceman ist bis jetzt ein passender Nachfolger - vielleicht ein wenig zu passend im Sinne eines möglichen, englischen Patienten nach dem bayerischen. Bisher liegt das aber weniger am Mini als vielmehr an der Werkstatt, ich hoffe mal dass es nach dem holprigen Start etwas ruhiger wird. Ansonsten habe ich zumindest schonmal den Titel für den nächsten Blogeintrag... 😉

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Wed Mar 30 19:11:57 CEST 2022    |    der_Derk    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: Cooper S, Mini, Mini Paceman, Paceman, R61

Die Spritpreise steigen, die Gebrauchtwagenpreise auch - eigentlich ist aktuell nicht die Zeit für einen Autokauf. Erst Recht nicht, wenn man eigentlich schon genug davon hat, nur dennoch nicht immer das Richtige für die jeweilige Situation. Sprechen wir also kurz die Situation an: Mein Arbeitgeber ist auf die Idee gekommen, meine Fähigkeiten an mehr als einem Standort einzusetzen, was zwar zu einer kreativen Kilometerpauschale führt - nur wird diese nicht reichen, wenn der Verbrauch meines X3 dem gegenüber steht. Das rechnet sich nicht, und abgesehen davon fühlt es sich auch an der Tankstelle langsam nicht mehr gut an, obwohl der Sechsender das technisch gesehen wohl noch eine durchaus lange Zeit mitmachen würde.

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Nun bin ich seit Jahren der Marke Mini nicht abgeneigt, vereint sie doch diverse subjektive und objektive Vorteile: Die Optik ist fast immer gut, die Ausstattung bietet viel Raum nach oben, das Preisgefüge ist bei Gebrauchten stabil, und der Verbrauch ist für die gebotene Leistung im Rahmen, sofern man nicht den alten Chrysler-Motor erwischt. Nur ist mir der "echte" Mini dann doch zu klein, Roadster und Coupé gleichfalls (mal davon abgesehen, dass ich sowas in Form des Smart Roadster schon habe), bleiben Clubman und Countryman. Bei Letzterem gefällt mir die erste Version besser als der Aktuelle, aber - der Markt gibt nicht wirklich viel her. Beim Clubman der ersten Generation (R55) sieht's noch dürftiger aus, aber der Nachfolger (F54) kommt langsam in erträglichen Preisregionen an. Nur hart am Rande des persönlich Erträglichen, wenn er die Ausstattung hat die mir gefallen würde, aber immerhin.

So fand sich dann auch ein F54-Clubman mit der richtigen Ausstattung, in der richtigen Farbe zum beinahe richtigen Preis bei einem BMW/Mini-Händler in der Umgebung. Die spontane Besichtigung war auch möglich, mehr hingegen nicht - denn er wurde selbstverständlich genau an diesem Tag verkauft, halbe Stunde vor meiner Ankunft. Die einzige Alternative vor Ort liegt zwar preislich ähnlich, aber die Farbe geht gar nicht. Wie mein Blick so über die weiteren Fahrzeuge schweift, bleibt er an einem Mini hängen, den ich tatsächlich vollkommen verdrängt hatte, und auch in der bisherigen Aufzählung unterschlagen. Aber durch den Titel ist es nun keine Überraschung: Der Paceman.

Man kann ihn auch wirklich schnell übersehen, und manch einer wird jetzt auch sagen: Zu Recht. Die dreitürige Version des Countryman R60 - der R61 - wurde von 2012 bis 2015 insgesamt nur ca. 40000 mal hergestellt, was ungefähr der Smart-Roadster-Population entspricht. Im Gegensatz dazu wurde diese Stückzahl allerdings nicht nur in Europa sondern weltweit abgesetzt, entsprechend unterrepräsentiert ist er 7 Jahre später. Kurz die Suche angeworfen, in Summe standen bei den einschlägigen Fahrzeugverkaufsplattformen in 100 km Umkreis, mit Einschränkung auf "Benziner" und "unter 100000 km" ganze zwei Stück. Ich korrigiere: Einer, denn der Andere steht jetzt bei mir 🙂.

Dabei sind die Grunddaten eigentlich nicht direkt das, was ich gesucht hatte, denn es fehlen zwei wesentliche Punkte: Allrad und Automatik. Beides hätte ich theoretisch haben können, aber das nun gewählte Exemplar hat dies nicht. Nun haben die letzten Jahre allerdings auch gezeigt, dass der Allrad des X3 mir ehrlicher Weise nicht wirklich geholfen hat (bzw. nur in Situationen, in denen ich es genau darauf angelegt hatte), und die Automatik - doch, die hätte ich wirklich gerne dabei gehabt. Die Probefahrt hat aber auch gezeigt, dass die Handschaltung im Prinzip ausnahmsweise mal gut ist, zumindest besser als bei meinen letzten Begegnungen in anderen Fahrzeugen. Kurze, präzise Wege, ein sauberer Druckpunkt der Kupplung (ach komm', überhaupt ein Druckpunkt ist heutzutage schon eine Bereicherung) - und die Übersetzung ist annähernd kritikfrei: Der letzte Gang gerade lang genug (ca. 2500 U/min bei 100 km/h), der erste Gang gerade kurz genug (ab ca. 10 km/h ohne Kupplungsschleifen), und das Ganze hängt an einem Motor, der damit arbeiten kann: Als Cooper S werkelt hier der N18B16A in der Euro-5-Version mit 184 PS und einem ziemlich breiten Drehmomentplateau. Damit einher geht allerdings auch der Schrecken dieser PSA-Kooperation: Die Steuerkette. Kann man nicht wegdiskutieren, es ist ein Risiko. Zur Minimierung wurde der Steuerkettenspanner frisch gewechselt, verdächtige Geräusche konnte ich keine erkennen, und das Ölwechselintervall von 30000 km werde ich sicher nicht in voller Länge ausnutzen.

Außerdem ist man beim "Neu"-Kauf ja auch eher nicht in der Stimmung, die Nachteile zu diskutieren. Sprechen wir über die Sonnenseiten: Ich fand' die Optik beim Erscheinen noch grenzwertig, aber über die Zeit ist das zu "hervorragend" gereift. Konnte ja damals niemand wissen, wohin sich die SUV-Welt entwickelt. Die Farbe (Royal Grey) ist Nummer zwei auf meiner "gefällt mir"-Liste, die Nummer eins (Oxford Green) hätte es gerne sein dürfen, aber angesichts der überwältigenden Auswahl - okay, ist's halt der Graue geworden. Die meiste Zeit sieht man sein Fahrzeug eh von innen, und da ist alles vorhanden, was ich haben wollte: Das Navi, die (zugegeben, niedrigste - aber immerhin) Lederausstattung, der dunkle Dachhimmel mit zwei Glasdächern, voll bestückte Schalterpositionen, und ein beinahe makelloser Erhaltungszustand. Mit 75000 km in 9 Jahren (2013er Baujahr) ist die Laufleistung gering, aus den Unterlagen ist aber nachvollziehbar, dass der Vor- und Zweitbesitzer ihn acht Jahre lang gefahren hat, davon in den letzten beiden Jahren zusammen nur noch 14000 km. Sieht nach Corona-Begleitumständen aus, macht aber einen seriösen Eindruck.

Aktuelle Berichte oder Reviews zum Paceman gibt es anscheinend so gut wie keine, die zum damaligen Erscheinen sind gefühlt irgendwie schlecht gealtert. Größte Kritikpunkte zusammengefasst: Die Kopffreiheit auf der Rückbank eines 4,11 Meter langen Sub-Kompakt-Fahrzeugs mit abfallender Dachlinie ist nicht optimal (Ach?), Ein viersitziges SUV-Coupé hat hinten nur zwei Sitzplätze (Ach??), und Grundpreise ebenso wie der Umfang der Aufpreisliste eines Mini sind unverhältnismäßig hoch (Ach???). Zugegeben: Natürlich war der Paceman irgendwo zwischen "lächerlich teuer" und - um einen halbwegs bekannten Youtuber mit Lego-Hintergrund zu zitieren - "lackgesoffen teuer", aber das ist mir als Gebrauchtwagenkäufer ja egal. Genau genommen sogar Recht, wenn man die Differenz zwischen ehemaligem Listenpreis (für mein Exemplar: ca. 38000 Euro) und aktuellem Restwert betrachtet. Der Umstand, dass man für das Weglassen von zwei Türen gegenüber dem Countryman noch 1000-1500 Euro Aufpreis zahlen durfte, war dem Absatz auch nicht gerade förderlich. Quintessenz: Wozu braucht man das, wenn es selbst bei Mini direkt objektiv Besseres in Form des Countryman gibt?

Naja - man braucht es natürlich nicht, wie so ziemlich jedes Fahrzeug das sich im Wesentlichen über Preisdifferenzierung definiert. Ich persönlich brauche allerdings in meinem Alltagsfahrzeug keine fünf Türen, mir ist egal wie viel oder wenig Platz diejenigen haben, die eh nicht hinten sitzen werden, und der Kofferraum genügt mir, insofern - ist das für mich genau das richtige Format, in der richtigen Situation zum richtigen Preis. Noch dazu eine unbewusste Fortsetzung der Serie: Nach RX4 und X3 ist das nun mein drittes Fahrzeug aus dem Hause Magna Steyr: Mini R60 und R61 wurden dort gebaut, nicht in England. Eine Erwartung wurde allerdings nicht erfüllt: Ich hatte mir von den langen Türen einen besseren Einstieg auf den vorderen Plätzen erhofft. Nun sind die leider Attrappe, denn die B-Säule ist an genau der gleichen Stelle wie beim Countryman. Die Tür ist nur außen länger, bietet aber nicht mehr Platz für den Einstieg - gibt daher Abzüge in der Haltungsnote beim Entern oder Verlassen in engen Parklücken. Na also, doch noch einen objektiven Nachteil gefunden.

Konkurrenz oder Alternativen hatte der Paceman nie direkt. Gerne wurden Vergleiche mit dem Evoque angestellt, aber das ist wenig überraschend eine andere Gewichts- und Preisklasse. Irgendwo kursierte der Spruch vom "kleinen X6", aber nach der Analogie ist ein VW Polo auch ein kleiner Phaeton. Der Juke bietet sich noch an, aber es gab ihn nie mit drei Türen, insofern wäre der Countryman da die Alternative. Neuere Klein-SUVs gibt es zwar wie Sand am Meer, aber auch da sind Dreitürer nicht mehr existent, abgesehen vielleicht vom T-Roc Cabrio, nur das ist halt - Cabrio. Zugegeben, die Nische für "ich will aber keine fünf Türen" ist ebenso sinnlos wie klein, aber mit dem Paceman nunmal formschön besetzt.

Jetzt habe ich mehr oder weniger unterschwellig den Begriff "SUV" verwendet. Das ist im Kontext des Paceman grenzwertig, nicht nur weil Mini selbst dafür den Begriff SAC (Sports Activity Coupé) erfolglos im Sprachgebrauch verankern wollte: In Bezug auf Länge, Breite und Platzangebot bewegt man sich hier irgendwo knapp unterhalb eines Renault Captur, in der Höhe wird er von einem VW Fox überragt. "Crossover" passt da vielleicht besser, obwohl er jetzt mangels Allrad und Bodenfreiheit auch nicht wirklich zwischen irgendwas overcrossed. Es ist mehr die stylische Variante eines beinahe-Kompakten.

Der X3 ist noch da, wird mich aber kurzfristig verlassen. War eine schöne und gar nicht mal so kurze Zeit, wenngleich etwas reparaturintensiver als erwartet - und ja, ich werde ihn ein wenig vermissen. Aber ich denke, sein Ersatz ist adäquat 🙂.

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Mon Mar 28 20:07:38 CEST 2022    |    der_Derk    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Eclipse Cross, GK0, Mitsubishi, PHEV

Nach langer Zeit mal wieder etwas Neues für diese Rubrik, obwohl - es ist nicht so, als wenn ich zwischenzeitig nicht die eine oder andere Gelegenheit gehabt hätte, nur meistens war es zu kurz um darüber schreiben, sinnvoll Fotos zu machen, und auch eher wenig interessant. Diesmal jedoch waren es gleich 1600 km an sechs Tagen, mit viel Autobahn, viel Stadtverkehr - und wenig bis kaum Landstraße. Damit sind aber zumindest die beiden Betriebszustände abgedeckt, in denen der Hybrid sowohl gut als auch weniger gut sein soll.

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Der Eclipse Cross setzt nach dem Space Star Mitsubishis eher fragwürdige Tradition fort, Namen bekannter Fahrzeuge für völlig andere Modelle neu zu vergeben. Mit dem "echten" Eclipse verbindet dieses Fahrzeug einzig der Herstellername, es ist dem aktuellen Trend folgend ein SUV. Wie kreativ. Mit dem Wechsel auf Plugin-Hybrid als einzige Antriebsoption ist er aktuell für unter 30000 Euro im Angebot (und offensichtlich lieferbar), auffälligster Unterschiede zum Vor-Facelift sind Front und Heck: Hinten ist der Fensterteil des Kofferraumdeckels nun nicht mehr vom Spoiler geteilt, vorne sind Abblend- und Fernlicht nun in den tiefen, seitlichen Leuchteinheiten zusammengefasst, und das was vorher der Hauptscheinwerfer war ist nun das Tagfahrlicht. Kennt man z.B. vom Jeep Cherokee KL, lässt den Eclipse Cross etwas grimmiger dreinblicken, ist aber letztendlich Geschmackssache.

Platzangebot und Sitzkomfort

Mit 4,55 m Länge, 1,81 m Breite und 1,69 m Höhe entspricht der Mitsubishi in den Abmessungen ungefähr einem Tiguan, opfert aber den Raum im hinteren Bereich dem Design. Der Kofferraum ist vom Hersteller mit 359 Litern angegeben, der meistens nach VDA messende ADAC gibt mit 345 Litern ungefähr den gleichen Wert an - scheint daher zu stimmen. Die Rückenlehnen sind verstellbar, insofern hat man ein wenig Variabilität auf Kosten der Ergonomie der Fondpassagiere. Leider erzeugt Umklappen mal wieder keine ebene Ladefläche, der gut sortiere Platz unter dem Kofferraumboden ist mit Beladung natürlich unzugänglich (und da liegt das Ladekabel meistens), und der seitliche Kunststoff ist extrem kratzempfindlich. Das Entfernen oder Installieren der Kofferraumabdeckung ist daran nicht ganz unschuldig, diverse Kampfspuren schon bei der Übernahme (Kilometerstand: 1000) zeugen von der eher umständlichen Handhabung. Sagen wir einfach, der Kofferraum ist irgendwie nicht seine Stärke.

Das Platzangebot hinten - geht. Ja, natürlich ist die Kopffreiheit nicht besonders, obwohl die Sitzbank durchaus höher montiert sein könnte, aber das alles kann die Konkurrenz in diesem Format in der Mehrzahl nicht bedeutend besser.

Vorne ist ausreichend Platz vorhanden, und das Mobiliar sieht ebenso groß wie bequem aus, kann aber bei meiner Anatomie dieses Versprechen nicht einlösen. Ja, der Fahrersitz ist elektrisch in alle Richtungen verstellbar (Ein Komfort, der dem Beifahrer zumindest in der getesten Ausstattungsvariante verwehrt bleibt), aber in der Stellung mit ausreichend Übersicht, Pedalabstand und Kopffreiheit verliert sich leider die Schenkelauflage. Dazu fehlt wirklich jede Rückenunterstützung, ohne bewusste Körperspannung sitze ich hier wie ein Sack. Die Fußstütze verschlimmert die Haltung linksseitig noch, weil sie mal wieder zu weit hinten sitzt. Das lässt sich bei vielen anderen Automatik-Fahrzeugen durch Nutzung des Leerraums kompensieren, der sich durch das Fehlen des Kupplungspedals ergibt, aber diese Alternative funktioniert mit Schuhgröße 45 hier nicht. Insgesamt reicht der Platz objektiv durchaus, aber meine Figur hat offensichtlich im Entwurf nicht Modell gestanden...

Motor(en) und Fahrleistungen

Drei Motoren - Elektro vorne mit 60 kW, Elektro hinten mit 70 kW und ein 2.4er Vierzylinder mit 72 kW - addieren sich zu einer nominellen Systemleistung von 138 kW, was für ein Fahrzeug dieses Formates recht großzügig klingt, auch wenn dem ein Leergewicht von glatt 2 Tonnen gegenüber steht. Welcher Motor gerade welchen Aufgabe übernimmt lässt sich am Energieflussdiagramm darstellen, und wenn man es wirklich wissen will, ist das auch die einzige Informationsquelle. Das Umschalten erfolgt in fast allen Fällen vollkommen unauffällig, einzig beim Lastwechsel im Umschaltmoment kann man ein leichtes Ruckeln provozieren - wenn man sonst keine Hobbies hat. Der 2.4er hört auf die Bezeichnung 4B12 und hatte ursprünglich 125 kW, die Reduktion für dieses Modell dürfte seine Lebensdauer ein gutes Stück in Richtung "unendlich" verschieben. Ich unterstelle einfach mal, dass auch hier noch zwei Ausgleichswellen wie seinerzeit im 4G64 laufen (wenn's doch nur eine ist - Respekt), denn ähnlich wie dieser ist er für einen Vierzylinder beeindruckend laufruhig. Einen Drehzahlmesser gibt es nicht, und die CVT entkoppelt sowieso Geschwindigkeit und Drehzahl vollständig, aber selbst bei Volllast hält sich der Motor akustisch vornehm zurück.

Auf dem Papier sind es dann 10,9 Sekunden für 0-100 km/h und 162 km/h Spitze - nein, das klingt nicht nach 138 kW. Die Zwischenspurtwerte hingegen sehen schon besser aus, und die Gaspedalkennlinie vermittelt einen spontanen Antritt. Die eher geringe Endgeschwindigkeit ist auch schnell erreicht, und der absolute Großteil meiner Autobahnfahrt war eh tempolimitiert, insofern ist das nicht negativ aufgefallen. Was hingegen negativ auffällt ist die flatternde Motorhaube ab ca. 100 km/h und die dazu flatternden Außenspiegel ab ca. 120 km/h. Die Abwesenheit von Schaltvorgängen macht auch die sonstige Fahrt elektro-typisch zügig, die Quittung sieht man allerdings in der Verbrauchsangabe, bzw. der angezeigten, elektrischen Reichweite. Laut NEFZ sollen mit der 13,8 kWh großen Batterie 61 km möglich sein - das entspräche 22,6 kWh/100 km und wäre für sich genommen schon hoch, ich habe die Anzeige trotz Eco-Mode allerdings rein elektrisch nie so niedrig gesehen. Jenseits von 25 kWh/100 km war typischer, und die optimistischste Reichweitenangabe bei voll geladenem Akku lag bei 38 km. Das klingt unvorteilhaft, bzw. kritikwürdig - deckte aber meinen Bedarf eigentlich ab, und der Strom musste nicht bezahlt werden. Wo wir gerade beim Laden sind: Es wird CHAdeMO oder Typ 2 angeboten, bei letzterem aber nur einphasig.

Auf Langstrecke kann man die Kapazität entweder per Tastendruck für den Ankunftsort aufsparen und so frühzeitig den Benziner mitarbeiten lassen - oder lässt es, dann fängt sich der Akkustand irgendwann am unteren Ende. Rein elektrisches Fahren ist aber auch da immer noch möglich, je nach Rekuperationslage uns Leistungsbedarf. Über die beiden Schaltpaddel lässt sich die Rekuperationsleistung stufenweise justieren, einen Einfluss auf die CVT haben sie nicht.

Klingt jetzt insgesamt eher kompliziert und wenig vorteilhaft, aber in Summe fuhr sich das wirklich sehr angenehm. Maximalverbrauch auf der Autobahn lag bei 8 l/100 km, im Gesamtschnitt waren es ca. 6,5 l/100 km für den Autobahnanteil, meistens im Bereich von 100 - 140 km/h. Ist okay, allerdings - hm, ich schaue gerade mal zum deutlich leichteren Suzuki Vitara mit hybrid- und turbolosem 1.6er Benziner 'rüber, und lande bei gleichen Werten in einem nur minimal kleinerem Fahrzeug mit kaum weniger Innenraum. Der Tankinhalt von 43 Litern erlaubt auch gar nicht mal so großzügige Reichweiten auf Langstrecke. Die vom ADAC angegebenen 4,6 l/100 km im Mix sind je nach Streckenprofil und Elektroanteil erreichbar, im Sinne von "ja, so ein Wert stand auch mal in der Anzeige", aber das entsprach jetzt nicht meiner Anwendung. Entweder war's deutlich darunter (Stadt) oder darüber (Autobahn).

Fahrwerk, Lenkung, Getriebe

Mit dem Gewicht schafft man bei dieser Fahrzeuggröße keine sportliche Abstimmung, und Mitsubishi hat es auch gar nicht erst versucht. Der Federungskomfort ist nicht zu beanstanden, einzig der Abrollkomfort auf dem 225/55R18er Reifenformat (Ganzjahresreifen) lässt noch Luft nach oben. Die Lenkung erlaubt einen stabilen Geradeauslauf (vielleich ist's auch nur Massenträgheit...), Gefühl für die Fahrbahn will aber nicht so recht aufkommen - wie das meistens bei starker Servounterstützung und direkter Übersetzung ist. Im Prinzip daher: Normal. Zu schalten gibt es nichts, der Hebel in Hochglanz-Schwarz-Plastik ist haptisch jetzt nicht unbedingt ein Highlight, und die Positionen treffen sich auch nicht immer zuverlässig - irgendwie zu kompliziert für einen Vorgang, der im Prinzip das Drücken von drei Tasten abbildet. Die CVT ist nicht beeinflussbar, die Simulation von 6-7 Stufen wie bei anderen Modellen entfällt, und wird auch nicht vermisst.

Übersichtlichkeit, Bedienung, Materialanmutung

Die Übersichtlichkeit wurde ebenfalls dem Design geopfert. Nach hinten hilft nur die Rückfahrkamera, die Außenspiegel sind immerhin relativ groß gehalten, und die Parksensoren nach vorne helfen auf den letzten Zentimetern. Wirklich handlich ist der Eclipse Cross nicht, trotz leidlich kompakter Abmessungen fährt man ein gefühlt sehr großes Auto. Irgendwie traditionell für ein japanisches Fahrzeug finden sich sehr viele Bedienelemente links und rechts unterhalb des Lenkrades, wo man sie zwar blind ertasten, aber nicht ablesen kann. Die Bedienung der Anzeige des Kombiinstrumentes über drei Tasten links unten am Instrument selber ist auch eher umständlich, die Tasten dafür hätte ich im Lenkrad erwartet. Die Klimabedienung ist immerhin gewohnt einfach - Temperatur einstellen, Automatik, fertig. Wer gerne manuell walten möchte vermisst vermutlich die Regulierungsmöglichkeiten an den einzelnen Ausströmern, außer der Richtung ist hier nichts ein- bzw. abstellbar.

Beim Multimedia-/Navigationssystem habe ich auf die Kopplung mit dem Smartphone verzichtet, kann dazu daher nichts sagen. Das Navi ist mal wieder von Tomtom, hat nach wie vor galoppierende Schwächen in der Aussprache, besonders wenn es versucht, französische Straßennamen auf deutsch auszusprechen, und eine extrem laggende Hell-/Dunkel-Umschaltung bei Brücken und Tunneln. Es wird natürlich Touch-only bedient, was etwas Eingewöhnung erfordert. Auch die sonstigen Funktionen wollen am Bildschirm berührt werden, die beiden sich anbietenden Eingabe-Drück-Drehschalter sind nur für Radio und Klangmodi - und man braucht sie beide eigentlich nicht, denn Bässe, Höhen und Balance verstelle ich eher selten, und die Funktionen des linkes Reglers sind vollständig im Lenkrad abgebildet. Mein größter Kritikpunkt bei der Anzeige wäre, dass ich es bei einem Bildschirm dieser Größe durch Renault RX4 (2003) und BMW X3 (2006) eigentlich gewohnt war, mittels Split-Screen mehr als eine Funktion gleichzeitig angezeigt zu bekommen. Das geht hier nicht, abgesehen von einzelnen Einblendungen zur Bestätigung nach der Eingabe hat man entweder die Ansicht von Bordrechner, Navi oder Radio exklusiv. Änderungen dieser Anzeige sind fast nur über Touch möglich, keine der haptisch blind auffindbaren Möglichkeiten oder gar eine Taste im Lenkrad hat hier Einfluss. Das bedient sich bemerkenswert holprig und langatmig - gut, vielleicht auch eine Möglichkeit, die (nicht getesteten) Qualitäten der Sprachsteuerung hervorzuheben. Unvorteilhaft, wenn man es aus deutlich älteren Fahrzeugen besser gewohnt ist.

Es gibt noch einen Spurverlassenswarner der manuell aktiviert werden muss (links unterhalb vom Lenkrad), wurde aber nicht benötigt oder getestet. Es gibt auch eine Verkehrsschilderkennung für die Einblendung der erlaubten Geschwindigkeit, diese war aber wenig zuverlässig und nicht synchron zur Anzeige der Tomtom-Navigation, stiftet daher eher Verwirrung als zu helfen.

Was die Materialwahl angeht: Nun gut, der Preis ist nicht sehr hoch, entsprechend muss man stellenweise Abstriche machen, etwa wenn der gepolsterte Teil der Türeinlage nach vorne hin dann doch wieder in gleicher Struktur, aber Hartplastik ausläuft. Der zahlreiche Einsatz von "Klavierlack"-Kunststoff macht es auch nicht gerade wertiger. Überhaupt scheint hier bei den Geschmacksmustern das Motto "für jeden was dabei" vorgeherrscht zu haben, denn es gibt wirklich alles: Kunstleder in glatt und rauh bei den Sitzen, Kunstleder mit Struktur in den Türen, Kunststoffe in Chrom, Schwarz hochglanz, Schwarz matt, mit Strukturoberfläche, ohne Strukturoberfläche, dazwischen noch irgendwo Lack in matt Silber und natürlich Carbon-Imitat-Flächen, weil - sportlich? Beleuchtung nachts gibt's in weiß, blau und orange gleichzeitig. Das setzt sich auch im Außenbereich fort: Dürfen es beim Kühlergrill horizontale Streben, vertikale Streben, ein paar Waben, Löcher, Ovale, Chrom, Schwarz hochglanz, Schwarz matt oder etwas lackiertes Silber sein? Na klar, alles! Wirkt irgendwie, als hätte man die Materialwahl einer KI überlassen, welche die Zielaufgabe "alle Märkte, alle Kunden" hatte. Das Ergebnis ist natürlich Geschmackssache, und ich bin ja für optisch Außergewöhnliches gerne zu haben, aber hier - nicht.

Zusammenfassung

Für die Dienstreise war der Eclipse Cross jetzt keine schlechte Wahl, von der Tankkapazität mal abgesehen - extrem komfortabel und geräuscharm auf Langstrecke, mit der passenden elektrischen Reichweite und Lademöglichkeit in der Stadt. Die Bedienung war aber komplizierter als nötig, der Sitzkomfort suboptimal, und man fährt ein gefühlt sehr großes, schweres Fahrzeug - wobei nur letzteres zutrifft. Objektiv im Prinzip nicht schlecht, und die Antriebskombination gefällt mir auch wirklich gut. Selber privat fahren wollen? Danke, ich verzichte, es ist irgendwie nicht meins.

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Sat Dec 18 13:47:05 CET 2021    |    der_Derk    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: BMW, E83, X3

Mal schnell noch einen Artikel dieses Jahr schreiben, nicht dass es heißt ich hätte 2021 nichts geschafft 😉.

Anlass gab wieder einmal der bayerische Patient - mein X3. Wie ich so des Nächtens an der Ampel hinter einem weißen Kleintransporter stehe, beschleicht mich der Eindruck, dass die Beleuchtung beifahrerseitig um Einiges pinker ist als sie sein sollte. Zuhause nachgesehen und bestätigt: Jupp, die Farbtemperatur deutet auf baldiges "kaputt" hin. Zwei Tage später ist das Farbproblem erledigt und durch Totalausfall ersetzt.
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Was macht man in so einem Fall? Zunächst einmal die halbseitige Erblindung durch Nebelscheinwerfernutzung kompensieren. Ich weiß, semi-legal, aber gefühlt sinnvoller als die Simulation eines einspurigen Fahrzeugs. Dann recherchieren, was die Vertragswerkstatt in so einem Fall aufrufen wird: 350 Euro. Okay, ich mach's selber. Nun das Internet befragen, was denn ein vertrauenswürdiges Ersatz-Leuchtmittel wäre. Nach dem Erlernen neuer Abkürzungen (D2S, NBL, CBI, ...) einfach Osram OEM Standard bestellt (20 Euro pro Stück beim freundlichen Versandhändler mit der kürztmöglichen Lieferzeit), Infovideos zum Wechsel konsultiert: Alles ganz einfach, Haube auf, Deckel ab, irgendwas 45 Grad drehen und fertig.

Die Realität spielt sich bei 0 °C Außentemperatur dann doch etwas anders ab und scheitert im ersten Anlauf bereits bei "Deckel ab". Dieser ist unten an zwei Haltenasen eingerastet und verriegelt mit einer Lasche oben, die man mühelos durch Druckfunktion von oben hätte lösbar machen können. Das wäre aber viel zu einfach, stattdessen muss man von hinten horizontal mit einem möglichst breiten Schraubendreher einhaken und aushebeln, hat dabei die Gelegenheit die gesamte Mechanik final abzubrechen, und darf sich bereits auf der Fahrerseite mit Dingen wie dem Luftfilterkasten auseinandersetzen, der genau diesen Arbeitsweg behindert. Hat man es dann wundersamer Weise doch geschafft, den Deckel ohne ungewollten Materialverlust abzunehmen, muss das Zündgerät (für den Fachmann: Die Litronic) durch 45°-Drehung nach links abgenommen werden. Nun flutscht die Bajonett-Mechanik nach 15 Jahren und 160000 km nicht mehr so ganz samten wie am Tag des Ersteinbaus, und man arbeitet bei besagt niedriger Außentemperatur auch irgendwie immer gegen die Mechanik der Leuchtweitenregulierung an - da ist Gewalt keine Lösung.

Irgendwann dreht sich dann doch etwas, und mit einem leisen "Pling" verschwindet das Anschlusskabel zur Litronic in den Tiefen des Scheinwerfers. Wie sich herausstellt, ist dies eine ebenso erwünschte wie patentierte Funktion: Durch Drehung des Bajonetts wirft ein Dorn den vierpoligen Stecker automatisch aus. Genial - aber auch irgendwie unvorteilhaft, denn das verbleibende Kabel ist genau so lang, dass man es keinen Millimeter aus dem Scheinwerfergehäuse heraus bekommt; Man muss es also hinterher ebenso blind wieder einstecken wie man es wiedergefunden hat. Jetzt wäre der Moment für eine mechanische Kodierung gekommen um eine Verpolung zu verhindern, aber dieses Detail wurde offensichtlich eingespart. Entweder die Pinbelegung ist verpolsicher, oder ich habe eine faire 50:50-Chance.

Wer bis hierhin dachte, dass der eigentlich zu ertastende Überwurfring zuerst gedreht werden muss, hat sich getäuscht. Erst nach Demontage der Litronic kann man diesen lösen (wiederum gegen den Uhrzeigersinn), und natürlich sitzt der nochmal fester - denn er rastet zusätzlich zum Bajonettkranz um den Brenner herum noch durch vier weitere Halter ein, die man hinterher auch exakt treffen muss - nach wie vor blind, denn die Hand verdeckt den Zugang vollständig. Beim Einsetzen der Brenner noch darauf achten, dass natürlich nur eine Einbauposition passt, und der Glaskörper mit parallel geführtem Draht dabei nicht auf mechanische Belastungen ausgelegt ist.

Nun denn, nach ca. 20 Minuten ist die Fahrerseite geschafft, meine Finger gefroren, drei bis vier Abschürfungen scharfkantiger Kunststoffteile zieren den Handrücken, der Stecker wieder drauf, Zündung an, und - Halleluja, ich habe Licht! Okay, auf der Fahrerseite, das ist streng genommen noch keine Verbesserung, denn der Brenner war ja noch heile. Wird trotzdem getauscht, der Symmetrie halber. Die Beifahrerseite hingegen ist mal wieder speziell, denn Dank Xenon wartet dort der 7 Liter große Wischwassertank...

"Hey, mit Glück ist da nicht mehr viel drin" ... Ja, genau: Er ist voll. Nach Lösen der einzigen Halteschraube und Abstecken der Schweinwerferwaschwasserpumpe (56 Punkte beim Scrabble...) lässt er sich hinten immerhin soweit anheben, dass man an den Stecker des Füllstandssensors kommt. Den Sensor kann man mittels Bajonett losdrehen, sollte es aber nur tun wenn man den Inhalt des Tanks loswerden möchte - das Abziehen des Steckers genügt. Dafür muss man die Steckerverriegelung durch Druck von oben öffnen. Dummerweise ist oben dieses größere Teil hier im Weg, wie hieß es noch gleich - achja, der Tank. Steckerverriegelung unten war offensichtlich keine Option. Diverse Verrenkungen später liegt dieser soweit zur Seite, dass ich auch hier an den Scheinwerferdeckel komme, und wenn man weiß wie's geht, dauert der Wechsel des Brenners dann keine 5 Minuten mehr.

Finaler Funktionstest bevor alle Deckel wieder drauf sind und der Wischwassertank an seinem Ort: Geschafft.

Die Zusammenfassung liest sich jetzt dramatischer als es in vielen Fällen sein wird, wenn man es einmal gemacht hat geht's natürlich bei folgenden Versuchen erheblich schneller und Fluch-freier. Für mal eben "im Feld" tauschen ist die gesamte Konstruktion nicht gedacht, wobei man sie relativ einfach hätte verbessern können: Eine größere Öffnung im Schweinwerfer, eine Betätigung der Verriegelung von oben anstatt von hinten, ein längeres Kabel zum Zündgerät, genug Platz hinter den Scheinwerfern um überhaupt daran arbeiten zu können ohne wesentliche Dinge im Motorraum demontieren zu müssen, ...

Der Vorteil der Aktion: Wieder ein wenig gelernt, auch wenn ich das Gelernte bei diesem Fahrzeug vermutlich kein zweites Mal anwenden muss, angesichts der Lebensdauer der ersten Garnitur.

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Sun Oct 11 19:38:18 CEST 2020    |    der_Derk    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Getriebe, Renault, Renault Twizy, Twizy

Es ergab sich eine mittlerweile eher seltene Gelegenheit, sich am Auto mal wieder die Finger dreckig zu machen. Ausgerechnet natürlich an dem Neusten, mit der geringsten Anzahl an potentiellen Fehlerstellen: Dem Twizy. Wie im damaligen Artikel schon geschrieben, hat Renault hier doch die eine oder andere unnötige Sollbruchstelle versteckt, und die Gelegenheit war günstig, eine davon zu beseitigen: Das fehlende Getriebe-, bzw. Motorlager.
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Zum technischen Hintergrund muss ich etwas weiter ausholen, in voller Länge ist das Ganze an dieser Stelle beschrieben. Die Kurzfassung: Der Motor ist im Twizy direkt an ein Getriebe mit einer festen Übersetzung angeflanscht, das auch das Differential beherbergt. Das Getriebegehäuse dient dabei gleichzeitig als Motorlagerschild. Dem aufmerksamen Beobachter wird allerdings auffallen, dass da gar kein Lager ist...

Üblicherweise hätte man einen normalen, beidseitig gelagerten Motor genommen, ebenso wie ein Getriebe mit einer beidseitig gelagerten Eingangswelle. Während der Entwicklung hat da aber scheinbar nochmal ein Controller den Roststift angesetzt, und der verantwortliche Ingenieur hat daraufhin nicht energisch genug mit dem Finger an die Stirn getippt; Herausgekommen ist dabei das Weglassen von zwei Lagern. Die Getriebewelle ist rückseitig gelagert, und läuft zum Motor hin lediglich in einem Simmering (Bild 3). Der Motor ist ebenfalls nur rückseitig gelagert (Bild 4). Motor- und Getriebewelle treffen sich in einer Verzahnung, die nicht nur den Längenausgleich des Rotors aufnehmen darf, sondern auch direkt dessen Gewicht. Wir haben also einen zweiteilige Welle mit zentralem Schiebestück, aber nur äußerer Lagerung - und größtenteils vergessener Montagepaste, mithin entsprechendem Rostbefall, zur Abrundung des Gesamtkunstwerks. Das ist nur scheinbar genial - suboptimal - immerhin billig ganz großer Käse.

Wie merkt man das überhaupt?
Unliebsamer Alterungseffekt dieser Sparmaßnahme: Die auf Verkantung laufende und wandernde Verzahnung zwischen Motor und Getriebewelle fräst sich im Betrieb 'runter, und rutscht irgendwann durch. Begünstigt wird das Ganze bei lastloser Fahrt, dann ist es auch durch lautes Brummen vernehmbar. Unter Last (Schub oder Zug, also bei Beschleunigung oder Rekuperation) stabilisiert sich die Verbindung zumindest soweit, dass die Geräusche ausbleiben. Wer aber viel segelt, oder auch während der Fahrt auf N schaltet, dürfte das Geräusch kennen. Den finalen Zustand merkt man, sobald man mit aufheulendem Motor in's Leere tritt und der Schub ausbleibt.

Wie sieht die Abhilfe aus?
Praktischer Weise hat der Getriebehersteller (Comex) immerhin den Platz für das Lager vorgesehen. Im Nachbarforum (siehe obiger Link) hat jemand dafür einen passenden Lagerhalter gedreht, und das dazugehörige SKF-Kugellager ist am Ende wahrscheinlich das teuerste Lager im ganzen Twizy (Bild 2). Die Reparatur lohnt allerdings (natürlich) nur, solange auf beiden Seiten noch genug Verzahnung stehen geblieben ist, was bei meinem nach 26000 km dankenswerter Weise der Fall war. Wir hatten aber auch Kandidaten mit ähnlichem Kilometerstand dabei, deren Verzahnung 'runter war. Dann bräuchte man zusätzlich noch einen neuen Motor und eine neue Getriebeeingangswelle - und während der Motor alleine schon teuer ist, sieht es im Moment auch so aus, als wenn die Getriebeeingangswelle nicht mehr einzeln bestellbar ist, sondern nur noch zusammen mit dem ganzen Getriebe. Das wäre dann nach Renault-Werkstattsätzen betrachtet vermutlich ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Wie hoch ist der Einbauaufwand?
Das hängt sehr vom eigenen Werkzeugpark ab. Es muss immerhin keine elektrische Verbindung angefasst werden (auch wenn diese mit 58 V im Prinzip noch berührsicher sind), man braucht also keinerlei Ahnung von Strom zu haben. Das Heckpanel muss ab (Smartfahrer kennen das), das Getriebe muss natürlich 'raus, aber immerhin darf der Motor drinbleiben (Bild 6). Der größte Aufwand ist das Planen der Auflagefläche für den neuen Lagerhalter, denn die Guss-Innenseite der Getriebewand ist darauf natürlich nicht vorbereitet. Nebenbei ist natürlich eine Hebebühne vonnöten, wobei die im Falle des Twizy auch die Form eines Gabelstaplers, einer Ameise oder eines Hubwagens haben kann (Bild 1). Der linke, hintere Querlenker inklusive Rad muss losgeschraubt werden, danach kommt man mit sehr gelenkigen Fingern (oder sehr kreativen Knarren-Verlängerungen) an die Verschraubungen von Motor und Getriebe .
Das demontierte Getriebe kann dann entleert, geöffnet und bearbeitet werden. An Material wird neben dem Lagerhalter und dem neuen Lager noch ein Dichtungssatz (Getriebedichtung und drei Simmerringe, Renault-Bestellnummer 908300841R), 1 Liter Getriebeöl nach Wunsch, und das übliche Verbrauchsmaterial in Form von Montagepaste, Reinigungsmitteln etc. benötigt, der gesamt-Materialwert lag für mich bei ca. 100 Euro. Nicht gezählt wurde der Arbeitsaufwand von ca. 3 Stunden sowie die tatkräftige Unterstützung anderer Twizy-Fahrer mit gleichem Problem, aber ungleich besserer Werkstattausrüstung. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank 🙂.

Hat es sich gelohnt?
Zunächst mal - ja. Wir haben bei der Gelegenheit noch das Differential geshimmt um das Anfahr-Klackern loszuwerden, mein Twizy hat jetzt keinerlei Brummen mehr im lastlosen Betrieb, und die Resonanz bei ~63 km/h in Form eines leicht schrillen Pfeifens ist auch weg - insgesamt ist er innen jetzt so leise wie vermutlich noch nie. Wie lange das so bleibt ist natürlich ungewiss, viele Erfahrungswerte gibt es noch nicht. Für Außenstehende verbessert sich leider nichts, denn alle beschriebenen, akustischen Phänomene sind im Vorbeifahren so gut wie nicht wahrnehmbar, bis zu dem Moment an dem die Welle durchrutscht...

Was sonst noch war
Ein anderer Aspekt des Schraubertreffens war die Bremsenwartung; festgegangene Bremskolben und eine hängende, nicht-so-wirklich-automatische Nachstellung der Handbremse in den hinteren Kolben treffen irgendwann jeden Twizy - nur meinen im Moment noch nicht 😉.

Nebenbei konnte ich aber noch ein nerviges Klappern in der linken Tür beseitigen (Bild 7). Irgendwie hat es ein Steinchen geschafft, durch die Ablauföffnungen des Seitenpanels 'reinzukommen und in diesem bei jedem Öffnen und Schließen der Tür auf sich aufmerksam zu machen. Wenn man den Außenspiegel und alle sichtbaren Schrauben 'rausnimmt, ist das Panel nur noch an 7 oder 8 Kunststoffnasen geklipst und muss mutig abgerissen werden...

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Fri Jun 05 19:26:27 CEST 2020    |    der_Derk    |    Kommentare (44)    |   Stichworte: BMW, BMW X3, E83, Reparatur, Wartung, X3

Mit Blick auf's Datum wird es mal langsam wieder Zeit für einen Beitrag. Der heutige Anlass: Die Zeit rennt so schnell, dass ich meinen roten BMW X3 schon wieder 5 Jahre lang fahre. Verrückt. Zeit für einen kleinen Zwischenbericht...

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Wobei der Titel schon bewusst leicht suggestiv ist: So ganz problemlos hat er sich nicht gehalten. Die Laufleistung ist jetzt bei 150000 km angekommen, und angesichts des Alters von 14 Jahren gab es doch das eine oder andere Verschleißteil, was gewechselt werden wollte. Manches davon vertretbar/erwartbar, Anderes hätte vielleicht nicht sein müssen. Schauen wir uns das mal im Detail an.

Januar 2017:
Die Bereifung war eh nicht mehr die Beste, und im Urlaub hatte eine Schraube den rechten Vorderreifen perforiert. Bis jetzt stand er auf der kleinstmöglichen Bereifung: 215/60R17 (das erste Bild in der Galerie). Hier in der Gegend stand gerade passend ein Satz neuer Winterräder mit 235/55R17 zum Verkauf, abzüglich des Verkaufserlöses meines Felgensatzes hatte ich den X3 damit für 200 Euro neu besohlt. Der Lipper freut sich 😉.

März 2017:
Der Sechsender wird zum Fünfzylinder. Zum zweiten Mal darf ich den ADAC bemühen, der nach kurzer Zeit die defekte Zündspule auf Zylinder 1 ausfindig macht. Die örtlichen Vertragswerkstätten sind ganz offensichtlich nicht sonderlich auf Teilebeschaffung für alte Fahrzeuge ausgerichtet - die Antworten reichten von "müssen wir bestellen, dauert ca. 10 Tage" bis "unser Lagerist meldet sich bei Ihnen", ein Versprechen das bis heute nicht eingelöst wurde. Eine ortsansässige Teilebude, die mitsamt ihrem Besitzer in den 70er Jahren stehen geblieben ist, beschafft die Zündspule innerhalb von 24 Stunden für 33 Euro.

Oktober 2018:
Der Kühlmittelsensor vermeldet akuten Leerstand. Die Sichtprüfung ergibt das Gegenteil. Ein neuer Sensor für 40 Euro nimmt Platz unter der Haube.

Februar 2019:
Zusätzlich zur anstehenden Inspektion wäre ein Getriebeölwechsel inklusive Spülung durchaus angebracht. BMW spricht von "Lebensdauerfüllung" - was sicherlich zutrifft, denn bis zum Ableben kann es prinzipiell drin bleiben, ist aber im Zweifel daran dann auch nicht ganz unschuldig. GM verweist bei anderen Fahrzeugen mit derselben Automatik auf 90000er Intervalle. Ich merke bisher keine negativen Begleiterscheinungen, aber - sicher ist sicher, auch wenn man im Fahr- und Schaltverhalten hinterher keinen Unterschied merkt. Die Bremsbeläge hinten sind auch fällig. Die Rechnung für alles zusammen fällt mit 1040 Euro dann langsam "premium" aus, allerdings möchte ich nicht wissen, was die Vertragswerkstatt aufgerufen hätte.

Mai 2019:
Der X3 zieht die TÜV-Statistik seiner Modellreihe herunter: Der Stoßdämpfer vorne rechts dämpft nicht mehr, und die Handbremse bremst nicht mehr ausreichend. Der Stoßdämpferwechsel vorne erfolgt paarweise, hinten sind neue Scheiben und Handbremsbacken fällig. Das klingt nicht nur teuer - das ist es mit 1050 Euro auch. Zwei Wochen später meldet sich die Kühlwasserstandsanzeige erneut, aber der Sensor ist ja fast neu und behält diesmal Recht: Der Ausgleichsbehälter ist ziemlich leer. Dafür ist die Bodenverkleidung unter dem Motor ziemlich voll. 250 Euro später ersetzen eine neue Wasserpumpe und Thermostat die undichten Altteile.

Juni 2019:
Die Kühlwasserstandsanzeige hat mittlerweile 'ne Monatskarte. Abgesehen vom Kühler selbst bleibt nicht mehr viel, was noch nicht getauscht wurde, aber einen Klassiker gibt es für den E83-Fahrer noch: Den Riss im Ausgleichsbehälter. Dieses exklusive Formteil kostet inklusive Einbau 140 Euro.

März 2020:
Hatte ich mich bisher noch gefreut, dass der Ölverbrauch des M54 auch bei fast 150000 km unerwarteter Weise immer noch bei Null lag, zeigte die heutige Ölstandskontrolle beinahe Minimum. Ursache: Die Ventildeckeldichtung, die Werkstatt nimmt dafür 170 Euro.

Juni 2020:
150000 km sind geschafft, und die gute Nachricht ist: Das allseits beliebte Verteilergetriebe hat immer noch kein unliebsam ruckelndes Eigenleben entwickelt. Damit das so bleibt, darf eine neue Ölfüllung 'rein (und die Verschleißwerte der VTG-Kupplung müssen per Software zurückgesetzt werden). Die schlechte Nachricht: Pünktlich zum einsetzenden Sommer kühlt die Klimaanlage nicht mehr. Beide Arbeiten zusammen reduzieren den Kontostand um 220 Euro.

Das Zwischenfazit:
Es waren eigentlich wenig Katastrophen bisher dabei, vieles kann man als Verschleiß verbuchen. (Hand-)Bremsen sind halt irgendwann mal fällig, ebenso wie die Ölwechsel der diversen Getriebe. Das Durchreparieren durch den Kühlmittelkreislauf hätte bei dem Alter und der Laufleistung vielleicht noch nicht sein müssen, und auch die Ventildeckeldichtung hatte ich noch nicht erwartet. Unter'm Strich sind das in 5 Jahren jetzt ~3000 Euro Wartung und Reparaturen für 50000 km an einem 14 Jahre alten Fahrzeug - nicht wirklich wenig, in BMW-Kreisen vermutlich aber auch nicht absurd viel. Allerdings war hier auch keine Vertragswerkstatt beteiligt, sondern eine freie, die sich auf BMW spezialisiert hat. Die Möglichkeit zum Selbstschrauben habe ich in diesen Umfängen leider nicht.

"Zwischen"-Fazit, weil: Mal sehen, was noch so kommt - der X3 darf noch 'ne Weile bleiben 😉.

November 2020:
Gut, so schnell hätte es jetzt nicht sein müssen - der ADAC wird erneut benötigt. Er springt zwar noch an, aber schlecht. Findet einen Leerlauf, aber keinen schönen. Auf eine Betätigung des Gaspedals wird nur intervallartig geantwortet ohne wirklich Gas anzunehmen, in dem Zustand ist die Werkstatt auf eigener Achse unerreichbar. Und im strömenden Regen (denn sowas passiert nur da!) ist meine Fehlersuche auch nicht von Erfolg gekrönt.

Die Werkstatt hingegen findet es relativ schnell (und hobelt dafür 200 Euro von der EC-Karte): Der Faltenbalg der Luftansaugung (Bestellnummer 13543412291) ist zerbröselt, der natürlich genau auf der "falschen" Seite des Luftmassenmessers sitzt. Die Motorkontrollleuchte blieb dabei tatenlos.

Fast vergessen: Nebenbei konnte ich immerhin in Eigenregie die Sekundärluftpumpe und das dazugehörige Sperrventil tauschen. Ventil zum Normalpreis, Sekundärluftpumpe gebraucht, weil - 400 Euro war mir das Teil dann doch nicht wert.

Februar 2021:
Die ADAC-Mitgliedschaft lohnt sich zunehmend. Beim Anfahren ruckt es einmal kurz, Motorkontroll-, Allrad- und ESP-Leuchte gehen an, und ich habe defintiv einen Leistungsverlust. In der nächsten Parkbucht ausgerollt, in den Leerlauf geschaltet, und dem Drehzahlmesser bei Zappeln von 500 bis 1500 U/min zugeschaut - das sieht nicht gut aus. Die Hoffnung, dass ein Neustart helfen könnte, begrabe ich nach drei erfolglosen Versuchen und begebe mich wieder einmal in die Hotline. Immerhin, die Temperaturen liegen nicht mehr im negativen Bereich, dennoch werden mir von Anwohnern nach 'ner Stunde Wartezeit warme Getränke angeboten. Ich verzichte dankend, da ich dann auch die Benutzung ihrer sanitären Anlagen einfordern müsste.

Diagnose: Drosselklappenfehler, der anfängliche Tatendrang "mal sehen, ob wir da dran kommen" endet 3 Sekunden nach dem Öffnen der Motorhaube (nein, kommen wir nicht), und ich warte weitere 40 Minuten auf den Abschlepper. Nach Einwurf von knappen 500 Euro am nächsten Tag, von denen ca. 300 Euro auf die Drosselklappe entfallen, fährt der X3 wieder.

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Fri Dec 27 12:18:05 CET 2019    |    der_Derk    |    Kommentare (42)    |   Stichworte: L7e, Renault, Renault Twizy, Twizy

Ein mehr oder weniger ereignisarmes Autojahr 2019 neigt sich dem Ende - abzüglich dieses Beitrages hat es nur für einen weiteren gereicht. Falls noch Leser übrig geblieben sind: Es gibt doch noch was Neues zum Jahresabschluss 😉.

Wobei... "Neu"... Nunja. Vor mittlerweile sechs Jahren hatte ich das kurzzeitige Vergnügen, einen Twizy fahren zu dürfen. Seitdem schaue ich gelegentlich nach, wie teuer die Exemplare gebraucht so sind und wann sich das Ganze überhaupt lohnen könnte. Um ein wenig vorzugreifen: Letzteres dürfte annähernd nie passieren. Aber wir sind ja zum Spaß hier...

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Nach einem Blick auf die Jahresfahrleistungen meines Motorrades zeigte sich recht schnell: Das lohnt eigentlich nicht mehr. Der Käuferandrang für eine fast 25 Jahre alte Suzuki war allerdings überraschend hoch, damit wurde ein Stellplatz wieder frei.

Wirklich günstig sind die Twizies immer noch nicht. Ich hatte mir eine Grenze von 4500 Euro gesetzt, und konnte sie mit diesem 2012er Exemplar (bei einer Laufleistung von 24000 km) einhalten. Die Suche geriet etwas länger als geplant, da in vielen Fällen der Erhaltungszustand doch zu Wünschen übrig ließ, und ich ursprünglich auch auf die Alufelgen und das Glasdach Wert gelegt hatte. Ersteres ist aber am Ende egal, und letzteres ist natürlich nicht wirklich Glas, sondern Kunststoff - und jedes angetroffene Exemplar war blind und verkratzt.

Nun hatte ich im alten Artikel ja geschrieben, dass man hier endlich mal ein Fahrzeug hat, an dem so gut wie nichts kaputt gehen kann - denn er hat im Grunde genommen nichts. Immerhin 'nen Airbag, aber so Kleinigkeiten wie ABS, ESP, ASR, Bremskraftverstärker, Heizung - nicht für Geld und gute Worte. Ein Jahr nach Marktstart war die Annahme vielleicht auch noch nicht so verkehrt, die letzten Jahre haben jedoch gezeigt: Auch bei diesem elektrischen Minimalismus gibt es immer noch diverse Teile mit Ausfallpotential, die der Gebrauchtkauf-Interessent auf dem Schirm haben sollte:

Die Bremsen
Haben eigentlich nicht viel zu tun, haben aber dennoch eine eher kurze Standzeit. Warum Renault nicht in's Teileregal gegriffen hat und beispielsweise die Garnitur eines Twingo verwendet hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Die vier Scheiben des Twizy gibt es natürlich ausschließlich von Renault, nicht von Drittanbietern - und im Falle der Scheiben hinten bekommt man diese nur zusammen im Paket mit Radlager und Achsschenkel. Alleine der Teiletauschpreis für diese beiden Seiten kommt in vierstellige Regionen, damit schwappt dem arglos im Service-Bereich wartenden Kleinstwagen-Kunden zum ersten Mal der Kaffee über.

Das Ladegerät
Ludt ursprünglich mit 2,5 kW, wodurch aber im Sommer Endstufentransistoren und Kühlkörper getrennte Wege gehen konnten, was zum mehr als unfreiwilligen Stillstand führt. Es gibt eine zweite und dritte (Software-)Version des Ladegerätes, diese lädt nur noch mit 2 kW und bringt in Version 3 ein Batteriemanagement mit, um auch den 12 V-Akku aus dem Fahrakku bei Bedarf laden zu können (der sonst meistens mit angeschlossenem Netzstecker ge- und zuweilen überladen wird). Es ist daher erstrebenswert, die zweite oder dritte Version vorzufinden, denn auch dieser Teiletausch spielt sich natürlich wieder in vierstelligen Preisgefilden ab, und der Kaffeestand kommt dem Becherrand wiederum bedenklich nahe.

Die 12 V-Batterie
Ausnahmsweise mal nicht so teuer, aber dennoch gerne kaputt. Wie erwähnt soll es mit der zweiten Ladegeräte-Generation besser geworden sein. Wer sich jetzt fragt, wozu ein Elektroauto eine in Twizy-Kreisen gerne "Bleianker" genannte Starterbatterie braucht, die nichts startet: Weil die Bordelektrik auf 12 V läuft, der Fahrakku aber auf 58 V Nennspannung. Für 12 V bräuchte man einen relativ potenten DC/DC-Abwärtswandler, und der ist schlichtweg teurer als eine allseits bekannte, fertig entwickelte und zugelassene Ladeelektronik mit geringerer Leistung. Der 12 V-Akku puffert den Strombedarf der leider nicht-LED-Fahrzeugbeleuchtung, und schaltet die Traktionsbatterie an den Rest des Fahrzeugs an.

Die Seitenscheiben
Über diese hatte ich mich im alten Artikel ebenfalls schon ausgelassen, und bin nach wie vor der Meinung: Überflüssig. Ganz besonders aus Sicht des Erhaltungszustands, denn die Scheiben verriegeln mittels Metall-Lasche hinter den vorderen Plexiglasscheiben (und zerkratzen diese zwangsläufig), am oberen Karosserierahmen mittels Magneten (und zerkratzen diesen zwangsläufig), sowie an der Tür in der gebräuchlichsten Version mittels Kederleiste (welche einfach in die Tür gespaxt ist, und die Leiste ist nicht rostfrei). Sollte man bei seiner Suche Wert auf ein Seitenscheiben-loses Exemplar legen, reduziert sich die Auswahl beträchtlich. Sollte man allerdings welche nachrüsten wollen, werden für eine sehr überschaubare Materialansammlung erstaunlich hohe Preise aufgerufen.

Die Reichweite
Ja, es sind nur je nach Streckenprofil und Schwere des rechten Fußes 50-80 km. Da ich für den täglichen Arbeitsweg in Summe nur 26 km benötige, sehe ich da keine Probleme auf mich zukommen. Es ist ja noch genügend motorisiertes Gerät für längere Strecken vorhanden...

Die Batteriemiete
Gibt es natürlich immer noch, und während es in den Anfängen mindestens 30 Euro pro Monat waren, geht es aktuell nicht mehr unter 50 Euro. Wer wirklich sparen will, nimmt lieber einen älteren Kleinwagen. Mittlerweile kann man die Batterie zwar kaufen - über einen extrem komplizierten Verhandlungsprozess zwischen Renault-Bank, einem willigen Händler und dem bedürftigen Kunden - was ich aber erstmal nicht vor habe. Bei einer 8 Jahre alten Batterie klingt die gemietete Variante irgendwie sicherer.

Der Ausblick
Ich habe den Twizy seit 'ner Woche und noch keine Ahnung, wie gut sich das Ganze im Alltag so machen wird. Zum Sparen taugt er nicht, höchstens wenn ich den X3 als Vergleich dagegen setze - aber auch dann müsste man erstmal den Anschaffungspreis wieder 'reinfahren, insofern - nö. Das muss man als Spaß und/oder Hobby verstehen.

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Mon Jun 03 21:39:35 CEST 2019    |    der_Derk    |    Kommentare (22)

Etwas spät für den ersten Beitrag des Jahres, aber - nunja. Was will man auch schreiben, wenn man ausnahmsweise nicht auf Dienstreisen geschickt wird, und die eigenen Autos einfach nur vor sich hin fahren? Okay, dem X3 wurde es offensichtlich zu langweilig, und er wollte mich TÜV-bedingt dann doch ein wenig beschäftigen. Zum Reparaturtermin habe ich die freie Werkstatt des geringsten Misstrauens bemüht - und damit gibt es meistens eher gut abgehangene Ersatzwagen, wenn überhaupt. An anderer Stelle war es in der Vergangenheit mal ein Suzuki Alto, in diesem Fall sozusagen sein VW-Pendant aus dem Jahre 2005: Ein Polo 9N3 mit dem wundersch...önen 1.2er Dreizylinder und 54 PS (40 kW), Sondermodell "Goal".
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Platzangebot und Sitzkomfort

So wirklich klein war der Polo auch schon für 14 Jahre nicht, daher überrascht es kaum, dass ich auf den vorderen Sitzplätzen relativ viel Bewegungsfreiheit habe. Mehr übrigens als in einem Golf dieser Ära, hier hat mein Knie ausnahmsweise mal keinen Dauerkontakt zur Mittelkonsole. Die Goal-Sitze sind auch überraschend gut, wenn auch nach 144000 km spürbar fahrerseitig durchgesessen. Dass ich hinten weder vernünftig sitzen kann noch will - geschenkt, geht in dem Format kaum anders. Kofferraum ist vorhanden, aber weder hervorhebenswert groß noch klein.

Motor und Fahrleistungen

Am Dreizylinder wurde seinerzeit nicht an Kritik gespart, aber ehrlich gesagt kann ich davon nicht alles nachvollziehen. Ein unrunder Leerlauf ist im Stand vielleicht noch erahnbar, aber beim besten Willen kaum spürbar. Der leicht Diesel-ähnliche prasselnde Motorlauf klingt sicherlich nicht schön... Okay, wirklich nicht, ist aber am Ende auch nicht schlimmer als Fords 1.1er oder 1.3er Rasselmonster. Durch die tiefen Drehzahlregionen kämpft sich der auf's Zylindervolumen gerechnet gar nicht mal so kleine Motor tapfer linear durch, und ab 4000 U/min... ändert sich nichts, kurz vor 6000 U/min ist Schluss. Wer hier Leistungsspitzen oder -täler sucht, macht dies vergebens. Im ersten Moment fühlt sich das für die versprochene Leistungsangabe erstaunlich kräftig an, bis man merkt, dass auch VW seinem Kleinen eine nicht wirklich lineare Gaspedalkennlinie mitgegeben hat: Nach 2/3 Gaspedalstellung passiert eigentlich nichts mehr. Die Werksangabe liegt bei ca. 18 Sekunden von 0-100 km/h und verspricht maximal 152 km/h - will man beides nicht testen, läuft heutzutage alles in der Kategorie "Wanderdüne", ist aber im hiesigen Alltag noch problemlos fahrbar.

Fahrwerk, Lenkung, Getriebe

Tja - was soll man zum normalsten unter den Kleinwagen in der Kategorie schreiben? Das Fahrwerk ist vielleicht einen Hauch härter als es sein müsste, aber insgesamt normal. Die Lenkung ist einen Hauch schwammiger als sie sein müsste, was aber auch der aufgezogenen Ganzjahresbereifung in Minimalgröße zuschreibbar ist, und das Getriebe schaltet sich so wie man es erwarten sollte. Die Gangspreizung ist insgesamt brauchbar, mit relativ kurz übersetztem ersten Gang und einem fünften Gang, der bei eingetragener Höchstgeschwindigkeit noch nicht an der Drehzahlgrenze kratzt (gerechnet, nicht getestet), wobei der Sprung zwischen zweitem und dritten Gang relativ groß ausfällt. Der Rückwärtsgang scheint deutlich länger als der Erste übersetzt zu sein, was das Fahren in dieser Richtung sinnlos schwerer macht als es sein sollte.

Übersichtlichkeit, Bedienung, Materialanmutung

Ah, Volkswagen - gerne angeführt als Benchmark, wenn es um Innenraumanmutung insbesondere in dieser Fahrzeugklasse ging, wo alle Anderen ja nur billiges Hartplastik locker im Innenraum verteilten. Hier hingegen ist es - Hmja, Hartplastik mit Softlack. Genau genommen ist mir das persönlich auch ziemlich egal, da ich nicht permanent das Armaturenbrett begrabbele und mir diese Materialausführung in einem Kleinwagen voll und ganz ausreicht, nur besonders positiv hervorheben kann man hier gegenüber der zeitlich passenden Konkurrenz eher nichts. Allenthalber den vollständig ausgekleideten Kofferraum, aber den sieht man so selten.
Die Bedienung gibt erwartungsgemäß keine Rätsel auf, es gibt allerdings außer den Grundfunktionen auch nicht wirklich viel, was man bedienen könnte. Positiv hervorzuheben wäre die manuelle Klimaanlage, deren Zuschalten dem Motor nicht in deutlich spürbaren Intervallen Leistung abzweigt. 10 Jahre nach Lancia hat auch VW endlich in dieser Klasse die serienmäßigen elektrischen Fensterheber entdeckt. Der Druck auf die Taste im Schlüssel bewirkt - nichts, denn die Batterie für die eingebaute Glühlampe zur Schlossfindung ist leer, die Fernbedienung gab es in der Aufpreisliste.
Übersichtlich ist der Polo beinahe schon traditionell gut, auch wenn man die vorderen Abmessungen erahnen muss. Für hinten gibt's hier einen akustischen Abstandswarner, den man aber nur bei mutiger Abschätzung hört. Hilft so für die letzten 10-20 cm.

Zusammenfassung

Wenig überraschend: Auch nach 14 Jahren ist ein Polo in Basismotorisierung immer noch ein unauffälliger bis langweiliger Kleinwagen - ich kann leider keine Pointe anbieten. Solange man wie in diesem Fall nicht persönlich mit der Haltbarkeitsstatistik des Dreizylinders konfrontiert wird (Beim 6V ausnahmsweise nicht die Steuerkette, dafür anscheinend eher ein thermisch empfindlicher Zylinderkopf), sind dessen Alltagseigenschaften auch nicht besser oder schlechter als Vierzylinder ähnlicher Leistungsklasse. Er fährt halt irgendwie...

... Und mangels wirklicher Kritikpunkte, bzw. offensichtlich trivialer wie "der Motor zieht keinen Hering vom Teller", wäre das auch sozusagen die Meta-Kritik: Das machen andere Kleinwagen halt meistens auch, dafür muss es kein Polo sein. Als Ersatz in diesem Fall vollkommen okay, aber würde ich etwas in dieser Fahrzeug- und Preisklasse suchen, wäre es höchstwahrscheinlich was Anderes.

(Werbebeschriftung aus Anti-Schleichwerbungs-Gründen verpixelt)

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Sat Oct 20 14:37:43 CEST 2018    |    der_Derk    |    Kommentare (28)

Zahlen sind etwas Praktisches. Sie vermitteln Objektivität und Vergleichbarkeit, und genau deshalb ist in keiner Pressemitteilung oder sonstigen Veröffentlichung der Autowelt ein Mangel an Zahlen, bevorzugt hohe. Das neue Modell muss immer irgendwas besser, größer oder toller können als der Vorgänger, denn - sonst wäre es ja nicht der Nachfolger. Bei Fahrleistungen, Verbrauch und ähnlichen Dingen ist das sogar größtenteils zutreffend oder zumindest wahrscheinlich, in Glücksfällen sogar nachvollziehbar. Bei eigentlich einfachen Dingen wie einem Kofferraum hingegen wird es schwierig.
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Klar, die meisten Fahrzeuge werden von Generation zu Generation größer, sie verlieren dabei aber meistens an Praktikabilität der Form, und müssen Raum für Crashsicherheit und Geräuschdämmung opfern, der früher mühelos zum Kofferraumvolumen hinzugezählt werden konnte. Insofern haben die Hersteller hier ein Dilemma: So viel Zuwachs kann da eigentlich gar nicht sein, selbst wenn der Neue 5 cm länger wird. Aktuell sind wir an einem Punkt angelangt, an dem - als Beispiel - der Katalogwert eines neuen Kompakt-SUV jenen eines über fünf Meter langen Expeditionsfahrzeugs (Nissan Patrol) in den Schatten stellt, und da scheinen dann doch leichte Zweifel angebracht.

Die Messmethode
Natürlich gibt es für glückliche Zahlenwerte immer noch einen letzten Rettungsanker: Die Messmethode. Danach helfen nur noch erfundene Zahlen. Vor noch nicht allzu langer Zeit war das relativ einfach: Der Hersteller hat nach VDA-Methode (DIN 70020) mit Schaumstoff-Messquadern ausgelitert, die 200 x 100 x 50 mm³ groß sind, und somit genau einen Liter fassen. Die damals noch zumindest in signifikanten Teilen kundenfinanzierte Motorpresse hat das mit derselben Methode nochmal gemacht, und kam meistens zu einem grob ähnlichen Ergebnis. Das Beste daran war: Der Kunde hatte so etwas wie eine Vergleichbarkeit. Zugegeben: Die Methode hat ihre Nachteile, bzw. bestraft Kofferraumformen deutlich abseits rechter Winkel sowie solche mit vielen, einzelnen Staufächern. Auch war da schon nicht immer klar, was man als "Fensterunterkante" bezeichnet hat, und es gab auch damals schon Fahrzeuge mit neigungsverstellbaren Rückbanklehnen, deren genaue Position nicht zusammen mit dem Wert bekannt gegeben wurde. Dennoch - zumindest war die Herstellerangabe damit halbwegs glaubwürdig, und die Abweichungen lagen im maximal zweistelligen Bereich.

Die neue Objektivität
Irgendwann sind die Hersteller dann aber offensichtlich dazu übergegangen, CAD-sei-Dank auch ohne VDA-Methode das exakte Kofferraumvolumen zu bestimmen, und das ist rechnerisch betrachtet auch gar nicht falsch. Dieser Wert entspricht dem tatsächlich umbauten Raum, und der Einfluss eventueller Messkörper fällt damit weg. So gesehen ist das durchaus objektiv. Noch viel vorteilhafter macht sich allerdings der Umstand, nun einen viel größeren Wert generieren zu können, als das nach VDA-Methode möglich gewesen wäre: Da ist er, der Zuwachs zum Vorgängermodell!
Leider hat man dort aber nicht halt gemacht, sondern diese Methode auf so ziemlich jeden umbauten Raum ausgeweitet, den der Hersteller als zum Kofferraum zugehörig definiert hat - eine Definition, die dem Kunden gegenüber meistens nicht bekannt gemacht wird. Ablage links, Ablage rechts, Ablage für Wagenheber und Warndreieck (leider schon belegt, aber der Kunde könnte ja...), bis hin zur Reserveradmulde (denn das Notrad kostet ja eh Aufpreis). Die Verringerung der Fensterflächen zugunsten einer höheren Gürtellinie und die allgemeine Keilform im Design tat ein Übrigens zu neuen Rekorden. Während einem früher übrigens vier Werte an die Hand gegeben wurden (Kofferraum bis Fensterkante, Kofferraum bis Dach, umgeklappt bis Fensterkante, umgeklappt bis Dach), müssen diesmal zwei reichen - und zumindest bei der Gesamtangabe fehlt wieder mal der Hinweis, in welcher Position sich denn die dann begrenzenden Vordersitze befunden haben.

Wer ist Schuld?
Es bringt an der Stelle leider auch nichts, mit dem Finger auf genau einen Hersteller zu zeigen. Es weiß niemand mehr, wer damit angefangen hat - sicher ist nur, dass alle mitmachen. Eine Vergleichbarkeit scheint dabei bewusst umgangen zu werden, denn was genau der jeweilige Hersteller dazu gezählt hat, in welcher Position die Rückbank war, was genau er als Fensterunterkante angesehen hat - wird nicht verraten. Eine Quelle die da bis heute nicht mitmacht, hat leider durch jüngere Vorfälle ein Glaubwürdigkeitsproblem: Der ADAC. Dieser misst bis heute nach VDA-Norm, und wie nicht anders zu erwarten entstehen dabei beeindruckende Diskrepanzen zu den Herstellerangaben. Das bedeutet nicht, dass alle ADAC-Werte korrekt wären; Wer genau nachschaut findet auch widersprüchliche Angaben zwischen Tests des gleichen Fahrzeugs zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Aber selbst diese Unterschiede bleiben dabei irgendwie glaubwürdiger als die aktuellen Katalogwerte, außerdem kommen sie unterfüttert mit Angaben zu Länge, Breite und Höhe.

Wie bekommt man die Kurve?
Also - was könnte man nun machen, um diesem Zahlenwert seine Aussagekraft und Vergleichbarkeit zurückzugeben?

Die Hersteller - könnten wieder Angaben nach VDA-Norm machen. Ist aber höchst unwahrscheinlich, denn das wäre ein schlecht vermarktbarer Rückschritt der Kennzahlen im eigenen Portfolio. Alternativ wären auch genau Angaben zu Länge, Breite, Höhe und Kistenmaß (Kantenlänge eines Quaders mit maximal möglichem Volumen) im jeweiligen Modellkatalog hilfreich, aber positive Beispiele habe ich dazu in jüngerer Zeit nicht gefunden.

Der Journalismus - könnte aufhören, die Katalogwerte ungeprüft zu übernehmen. Stattdessen wäre die Angabe von maximaler Breite, Breite zwischen den Radkästen, minimaler und maximaler Länge, Breite der Kofferraumöffnung, Höhe mit und ohne doppelten Boden, oder auch das Kistenmaß auch hier eine Hilfe. Und wenn ich mal so in die frühen 2000er Jahre auf Papier zurückschaue, gab es diese Angaben durchaus. Kostet allerdings Zeit (und damit Geld), entsprechend ist auch das in unserer kurzlebigen Zeit eher unwahrscheinlich.

Der Kunde - kann den Katalogwert eigentlich direkt abhaken und muss selber nachmessen. Im Umkehrschluss sollte man dann aber fairerweise auch diesen Wert nicht mehr als Argument in einer Diskussion verwenden, denn dafür taugt er eigentlich nicht. Weder Vergleichbarkeit noch Nutzbarkeit sind noch gegeben.

Epilog
Was so ein wenig Schade ist: Das ganze Geschriebene ist beileibe nichts Neues, und wurde bereits vor mehr als 10 Jahren von AMS bis AutoBILD aufgegriffen. Warum aktuell aber dennoch in den meisten Fällen die Herstellerangaben kritiklos an's Publikum durchgereicht werden - durchaus auch von denselben Protagonisten, die sie an anderer Stelle kritisieren - tja. Ich habe keine Antwort, aber ich bewundere das Problem...

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Mein Blog hat am 04.12.2013 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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