• Online: 2.329

Fri May 01 17:32:05 CEST 2015    |    der_Derk    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: Gebrauchtwagen, I (JA), Renault, Renault RX4, Scenic, Verkauf

Da ging er hin. Nein, eigentlich Sie. Ich hatte den RX4 wenig originell Roxy getauft - die leicht übergewichtige Französin. Auch wenn der Name jetzt wiederum wenig französisch ist... ach, egal. Künstlerische Freiheit. Nun hat sie mich gerade im Tausch gegen buntes Papier verlassen.
[mehr]

Warum? Nun - immerhin durfte sie fast vier Jahre bleiben, ich habe schon Autos über kürzere Zeiträume gefahren. Entgegen aller TÜV-Statistiken war Roxy auch nicht so labil wie beschrien - Verschleißteile, die jenseits der 100000 km auftreten waren fällig, technische Katastrophen und Totalversagen blieben aus, und auf den gefahrenen 34000 km ist sie nicht einmal liegen geblieben (an der Stelle werden jetzt viele lachen, aber ich fahr' halt unter 10000 km pro Jahr). Der Allradantrieb war im Winter hervorragend (wie erwartet), die Ausstattung so gut, dass ich beim nächsten Fahrzeug höchstwahrscheinlich Abstriche machen muss, und sie hat mich sicher nach Italien und England - und zurück gebracht. Erklärt aber alles immer noch nicht den Verkaufsgrund.

Der ist eigentlich hauptsächlich in zwei Dingen zu suchen, die über die Zeit einfach auf den Keks gingen. Im Prinzip hängen auch beide zusammen: Hauptgrund ist die total, auf ganzer Linie, unwidersprechbar, in Stein gemeißelt zu nennene, beschissene Übersetzung. Anfangs dachte ich noch, ich würde mich über die Zeit daran gewöhnen, aber tatsächlich ging sie mir über die Zeit immer mehr auf den Wecker. Der erste Gang ist so katastrophal lang, dass man erst jenseits von 50 km/h langsam in den Begrenzer läuft, wenn man's denn probiert - und Dank Allrad mit ziemlich fest vorgespannter Viskodose hat man keine Chance, jemals ein Rad in den Bereich des Traktionsabrisses zu bringen, zumindest auf festem Boden. Nicht, dass ich das vor gehabt hätte - aber bei nominell fast 140 PS und 1,5 Tonnen Lebendgewicht ist zumindest der Gedanke nicht ganz abwegig, dass man es könnte. Kann man aber nicht. Und der zweite Gang ist natürlich noch länger, im Alltag hat man daher sehr wenig Gelegenheit, viel von der Leistung zu sehen.
Die goldene Medaille am Band für das nutzloseste Stück Technik in diesem Auto bekommt daher auch die zuschaltbare Traktionskontrolle an der Vorderachse verliehen - man muss echt einige sehr bescheuerte Manöver abseits der StVO fahren, um überhaupt den Unterschied zum abgeschalteten Zustand zu bemerken.

Der letzte Gang ist wiederum so kurz, dass der Drehzahlmesser des Zwoliters schon bei 100 km/h die 3000er Marke hinter sich gelassen hat - und einem bei Autobahngeschwindigkeit schlichtweg die Ohren abfallen, da die Dämmung zwar optisch vorhanden, aber funktional arg verbesserungswürdig ist. Ab 50 km/h geht alles im letzten Gang. Es hätte eigentlich ein schönes Langstreckenfahrzeug sein können, aber Übersetzung und mangelnder Schalldämmung zum Dank ist es das nicht. Auch wenn man damit über die Alpen fahren und den Kanal überqueren kann - der Wunsch nach Ohropax versiegt dabei auf keinem Kilometer. Außer im Stand auf der Fähre.

Alles andere - war so rückblickend betrachtet wirklich gut, nur diese beiden "Kleinigkeiten" waren dann doch ausschlaggebend, sich mal nach Ersatz umzusehen. Wobei das jetzt im Sommer keine Eile hat, dafür steht ja noch der Smart Roadster in der Garage. Bis zum kommenden Winter sollte ich also was gefunden haben, und da diesmal der Preisrahmen auch größer gesteckt ist, sieht das Feld an Kandidaten recht gut gefüllt aus - auf den ersten Blick. Solange diese relativ leise sind, Automatik mit Benziner kombinieren (Danke Renault - ich hab' endgültig das Interesse am selber schalten verloren), und natürlich alle vier Räder antreiben...

/Nachtrag: Beim Kassensturz (Reparaturen, Wartung, Steuern, Versicherung, Wertverlust, Spritkosten bei 10 Liter/100 km) nach 46 Monaten und 34000 km komme ich auf ca. 250 Euro pro Monat, bzw. knapp 34 Cent pro Kilometer. Erträglich.

Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.

Tue Aug 19 19:18:29 CEST 2014    |    der_Derk    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: Cornwall, England, I (JA), Renault, Renault RX4, Scenic, Urlaub

Urlaubszeit! Mich zieht es im Sommer ja meistens in nördlichere Gefilde, weil es da nicht ganz so warm ist. Skandinavien hab' ich mittlerweile halbwegs durch, als Nächstes auf der Liste stand: Cornwall. Hier bietet sich eine Rundreise mit Bed&Breakfast-Unterkünften an - welche überraschender Weise über das lokale Reisebüro schneller und günstiger organisiert war als bei diversen Online-Anbietern. Als Route stand Bristol - Barnstaple - Penzance - Ottery St. Mary - Bournemouth mit insgesamt 7 Übernachten auf dem Plan, An- und Abfahrt auf eigener Achse über Calais - Dover. Bis dahin sind es von hier aus schonmal 570 km, ingesamt kommt die Rundreise damit auf ca. 2500 km. Ist in einer Woche noch halbwegs stressfrei fahrbar, wenn man nicht nur im Auto sitzen will.

[mehr]

Erste Station sollte eigentlich Bath auf dem Weg nach Bristol sein, aber zeitlich war das nicht mehr drin. Die Fahrt bis Calais war noch entspannt und staufrei, ab Dover hingegen geht es eigentlich nur noch im Stau vorwärts. Das Navi veranschlagt knappe 3 Stunden bis Bristol, tatsächlich werden es mehr als 6. Das erste Mal auf der falschen Straßenseite fahren ist dann auch gar nicht so schlimm, schließlich steht man mehr als dass man fährt - wobei der dreispurige Kreisverkehr gleich nach Verlassen der Fähre in Dover schon fies für Neuankömmlinge ist, und ich glaube die haben das extra gemacht 😉.
Die Ankunft entschädigt dann für die Fahrt: Aus der teuersten Kategorie auf der Reise, ist das herrschaftliche Anwesen (inklusive Parkanlage und Kirche) wirklich beeindruckend. Am nächsten Morgen gibt's noch eine Geländeführung vom Hofhund, und dann geht's weiter durch den Exmoor National Park.

Der Renault war eine gute Wahl, die Straßen werden schmaler, die Büsche dorniger, und sein Fahrwerk verkraftet auch das eine oder andere Cattle Grid, welches meistens ohne Ankündigung bei 80 km/h (und erlaubten 97...) quer kommt. Was ihm hingegen gar nicht liegt, sind die Steigungen und Gefälle - um signifikante Motorbremswirkung zu spüren muss man auch oberhalb von 50 km/h bis in den zweiten Gang 'runter, bei 26% Steigung braucht man bis 50 km/h nicht in den zweiten Gang hochschalten. Merkt man bei uns im Flachland nicht so sehr, aber die Übersetzung ist echt - wie ich schon häufiger anmerkte - auf ganzer Linie grandios falsch.

Durch Minehead, Lynmouth und Rocky Valley geht es weiter Richtung Barnstaple - eine Ortschaft, die nicht nur nach Landwirtschaft klingt. Für das Auffinden der Bed&Breakfast-Stationen ist ein gutes Navi hilfreich, nach Karte ist hier fast nichts zu finden - da auch die B&B-Betreiber selber es nicht für nötig befunden haben, auf sich aufmerksam zu machen. Ohne Navi wäre ich in den Weg zur heutigen Unterkunft gar nicht abgebogen, weil ich ihn gar nicht als solchen erkannt hätte.

Am nächsten Tag geht es an Tintagel und St. Yves vorbei nach Penzance. St. Yves fällt dabei leider zeitbedingt aus der Besichtigung 'raus, in Tintagel droht beinahe schon der erste Sonnenbrand - mit 25 Grad und strahlendem Sonnenschein konnte man ja nicht rechnen. Überhaupt war das Wetter in der ganzen Woche ähnlich perfekt, lediglich auf der Anfahrt gab es einen Schauer.

Für Penzance sind zwei Tage eingeplant, am ersten werden westlichster und südlichster Punkt abgefahren - Land's End und Point Lizard. Letzterer ist touristisch weniger überlaufen, für Land's End empfiehlt sich der Besuch vor 10 Uhr. Danach öffnen die Geschäfte und der Parkplatz ist voll, den namensgebenden Poller muss man auch eigentlich nicht gesehen haben - aber die Landschaft ist schön, solange man in Abwesenheit der Touristen noch etwas davon sehen kann. Zwischen den beiden Stationen war noch genug Zeit für Mount St. Michael - ähnlich wie die namensgleiche, französische Halbinsel nur bei Ebbe zu Fuß erreichbar und mit Burg, bzw. Kloster bebaut, lohnt sich der Ausflug - auch wenn die englische Variante kleiner ist.

Von Penzance aus führt der Weg weiter über die Lost Gardens of Heligan (entbehrlich - wirklich), das Dartmoor und Torqay (nett, aber voll) nach Ottery St. Mary, was wiederum ähnlich ländlich ausfällt wie Barnstaple. In den Lost Gardens haben wir dabei leider die Zeit verloren (deshalb also "lost"...), die man besser in das Dartmoor investiert hätte.

Von Ottery St. Mary führt der Weg am kommenden Tag nach Bournemouth - über Salisbury und Stone Henge, denn wenn man da schonmal in der Nähe ist, muss man das ja auch mitnehmen. Allerdings: Einmal reicht bei Stone Henge m.M. auch. Schon im Vorbeifahren auf der Landstraße hat man eigentlich alles gesehen, zusätzlich kann man sich natürlich einen stolzen Betrag am dortigen Museum von der Kreditkarte hobeln lassen, ca. 1,5 km per Shuttlebus (immerhin: Land Rover 😉) oder zu Fuß dorthin laufen/fahren - und sieht dennoch nur Touristen darum versammelt, ein Anblick den man eben auch von der benachbarten Landstraße aus schon hatte. Salisbury hingegen bietet für's Auge alleine durch die Kathedrale mehr, aber auch in der Stadt selber kann man einige Zeit zubringen. Die Unterkunft in Bournemouth liegt in Strandnähe, auf selbigen wird man natürlich sofort als Tourist erkannt: Man hat keinen Grill dabei...

Von Bournemouth aus sind am folgenden Tag Portsmouth und Southampton in Reichweite, in Portsmouth lohnt sich ein Besuch der Historic Dockyard mit begehbarer HMS Warrior, Victory, sowie den trocknenden Überresten der Mary Rose, in Southampton ein Gang zum Titanic-Museum.

Damit ist auch schon wieder der letzte Tag der Reise - am der Südküste geht es zurück über Brighton, Eastbourne und Hastings (jeweils mit abgebranntem Pier - muss ein Markenzeichen sein?) zurück nach Dover. Diese Fahrt im freitäglichen Stau dauert wiederum über 6 Stunden - dreimal länger als berechnet. Zurück in Calais fällt die Umgewöhnung auf die andere Straßenseite relativ leicht - und bei nächtlicher Verkehrsdichte auf dem Festland sind die verbleibenden 570 km schneller zurückgelegt als die Strecke Bournemouth-Dover.

Der Renault hat sich auf der Strecke ganz wacker geschlagen, bis zu den englischen Tempolimits ist er auch ein recht ruhiges Fahrzeug, dem weder die Büsche etwas ausmachen (viel Restwert gibt's eh nicht zu verlieren) noch schlechte Straßenverhältnisse. Im Smart - hätte ich stellenweise doch ein Problem gehabt. Was sich hingegen sehr nachteilig in Erinnerung gebracht hat, ist die oben erwähnte, komplett verkorkste Übersetzung. Der erste Gang ist so lang übersetzt, dass es auf trockener Straße tatsächlich unmöglich ist, auch nur ein durchdrehendes Rad zu erzeugen. Ich hab's zwangsläufig probieren müssen, um an einer Steigung anfahren zu können - auch beim Einkuppeln mit 5500 Umdrehungen zuckt das Gummi keinen Millimeter. Bei 4000 U/min am Hang in den zweiten Gang geschaltet, landet man unter 2000 Umdrehungen und braucht eigentlich gar nicht einkuppeln, manche Steigungen mussten daher mit fast 50 km/h im ersten Gang bewältigt werden. Scheint im zwar nichts auszumachen, aber wenn man weiß dass man trotz fast 140 PS an Stellen die Kupplung abfackelt, die ein Jimny im Straßengang mit Standgas hochtuckern würde, fragt man sich echt was Renault da geritten hat. Beim Nachfolger werde ich da wohl etwas mehr drauf achten.

Genug genörgelt - den Urlaub hat es nicht vermiesen können. Bed&Breakfast war eine gute Wahl für die Rundfahrt, ein teureres Hotel hätte auch nicht mehr gebracht. Das English Breakfast reicht als Mahlzeit auch beinahe für den ganzen Tag, der Gedanke an Mittagessen kam selten auf. Als Nächstes muss ich mir mal die anderen Teile von England anschauen 🙂.

Hat Dir der Artikel gefallen? 11 von 11 fanden den Artikel lesenswert.

Sat Apr 20 19:21:08 CEST 2013    |    der_Derk    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: I (JA), Latitude Cross, Michelin, Reifen, Renault, Renault RX4, Scenic

Endlich vernünftige Reifen...

Den RX4 hatte ich seinerzeit mit einem Satz Sommerreifen (Pirelli P6 in 215/65R16) und Winterreifen (Yokohama AVS Winter in 215/60R16) gekauft, so richtig glücklich war ich aber mit keinem von beiden. Die Pirellis waren einfach nur unfassbar laut und rollten sehr hölzern ab; Die Yohohamas waren eigentlich noch erstaunlich gut, nur vorne mit 3mm so ziemlich am Ende und in Verbindung mit dem Alter (8 Jahre) eher eingeschränkt wintertauglich.

[mehr]
Schon beim Jimny stand ich vor der Frage: Yokohama (Geolandar A/T-S) oder Michelin (Latitude Cross)? Damals hatte ich zu Gunsten der vermutet besseren Geländeeignung dem Japaner den Vorzug gegeben, nun darf der Michelin zeigen was er taugt. Außerdem gehört auf ein französisches Auto auch ein französischer Pneu 😉.

Bisher kann ich mich nur zum Fahrverhalten auf der Straße äußern, und da macht der Latitude Cross eine ganz gute Figur - rollt nicht lauter ab als der AVS Winter, leiser als der Pirelli sowieso - und fühlt sich insgesamt gut an. Lange halten müsste er eigentlich auch, die Profiltiefe liegt ungefähr bei 9 mm. Bis zum Winterfahrtest muss ich allerdings jetzt noch etwas warten...


Sat Jan 12 16:32:09 CET 2013    |    der_Derk    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Fail, Hammer, I (JA), Renault, Renault RX4, Scenic, vergessen, Werkstatt

HammerHammer

Vereinzelt gehört hat man ja schon von solchen Geschichten, selber erlebt habe ich sie bis heute jedoch nicht. Nachdem der letzte Kälteeinbruch ein paar Spuren am RX4 hinterlassen hatte, musste ich ein paar Kleinteile bei Renault bestellen, für den Einbau hingegen brauchte ich die Werkstatt nicht bemühen. Der Frost hatte die fahrerseitige, hintere Türverkleidung außen abgesprengt (zwei kaputte Plastikhalter) sowie zwischen Türdichtung und Tür bessere Haltekräfte verursacht als zwischen Türdichtung und Karosserie (vier kaputte Plastikklipse). Außerdem war die Motordämmmatte schon seit dem Kauf der Auflösung nahe, also: Diese drei Teile nachgeordert, heute abgeholt und eingebaut.
[mehr]

Soweit, so gut. War zwar eine ziemliche Pfriemelei bei 2 Grad unter Null, gerade mit der Türdichtung, aber - wie ich da so vor der geöffneten Haube stehe und das Werk in Form der neuen Dämmmatte bewundere, fällt mein Blick auf etwas Hölzernes zwischen Motor und Kühler, auf der Bodenabdeckung. Okay, Renault baut stellenweise etwas rustikal, aber... ???

Ja. Ein Hammer. Direkt hinter dem Radiator, immerhin recht solide verkeilt. Das letzte Mal in der Werkstatt war ich im Juli letzten Jahres, zu Ölwechsel und Klimaanlagenwartung. Wofür dieses Utensil bei solchen Arbeiten verwendet wird werde ich wohl erst nächste Woche herausfinden können, einstweilen ist ja Samstag, fernab der Öffnungszeiten. Gut für die Werkstatt, vielleicht ist meine Unpässlichkeit bis Montag wieder abgeklungen...

Vielleicht war's auch ein handwerklich begabter Marder?

Was habt Ihr bisher so nach Werkstattbesuchen im Auto gefunden?


Mon Jul 11 16:12:20 CEST 2011    |    der_Derk    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: Allrad, I (JA), Renault, Renault RX4, Scenic, Winterauto

Die Suche hat ein Ende. Nachdem ich Pajero Pinin und Freelander endgültig ausgeschlossen hatte - diverse Besichtigungen brachten die Erkenntnis, dass in dieser Preisklasse scheinbar ausschließlich rollende Baustellen zu finden sind - habe ich nun nach nur vier Fehlschlägen (alle 5 Minuten vor Anruf verkauft) einen adäquaten Renault RX4 aufgetrieben. Natürlich stand der nicht gerade in der Nähe, sondern ca. 250 km entfernt hinter Hamburg, und er stand auch nicht beim Händler, somit muss ich ohne Gebrauchtwagengarantie auskommen. Auf der anderen Seite - was hätte die bei einem 8 Jahre alten Auto mit 100000 km auf der Uhr auch schon noch abgesichert?
[mehr]

Gestern abgeholt, bin ich nach der Autobahnfahrt und den ersten Kilometern in der neuen Heimat mehr als zufrieden. Nach Lancia, Suzuki und Smart ist dies nun nicht nur das größte und stärkste Fahrzeug meines Autofahrerdaseins, sondern auch das mit Ausstattung Vollgepackteste. Netterweise hatte Renault in den RX4 alles 'reingeschmissen was die Palette her gab, und alleine die beheizbare Frontscheibe ist für ein Winterauto eine tolle Sache. Sitzheizung und Klimaautomatik auch. Okay, die Navikarten sind von 2003, aber immerhin - es ist eins drin. Die Verbrauchsanzeige habe ich mittlerweile auch gefunden, und der Wert von 8,5 Liter liegt unter dem, was ich erwartet hatte. Was gäbe es noch zu sagen?

Das Fahrverhalten - ist verglichen mit dem Smart natürlich eine Katastrophe. Seitenneigung, dass man die kurveninneren Räder bereits vom Boden abgehoben wähnt, eine vollkommen indirekte und indifferente Lenkung, seitenwindempfindlich wie ein Vierzigtonner, und Bremsen die förmlich Gewalt fordern, bevor sie sich zu einer nicht gerade berauschenden Leistung aufraffen. Über das Fahrwerk kann man in positiver Hinsicht immerhin sagen, dass es ziemlich gut alle Arten von Unebenheiten wegfiltert. Leider filtert es nicht nur das, auch sonst ertrinkt jedes Gefühl für Kontakt zur Straße in vier schlabberigen Feder-Dämpfer-Kombinationen. Witziger Weise hat dieses Fahrgefühl vom Kapitän auf hoher See am Lieferwagen-gleichen Volant irgendwie seinen eigenen Charme. Und wenn's zu viel wird, fahre ich halt wieder 'ne Runde Roadster...

Der Nutzwert - ist gigantisch, obwohl ich eigentlich nur den Allradantrieb gebraucht hätte. Mit verstellbarer Rückbank und einzeln klapp- und herausnehmbaren Sitzen dürfte fast jedes Transportproblem gelöst werden, zusätzlich ist beinahe überall wo man hingreift ein Staufach oder eine Ablage - inklusive integrierter Kühlbox für drei 0,3er-Dosen.

Die Ausstattung - ist, wie eingangs schon erwähnt, ausgesprochen komplett. Einzig die Scheinwerferreinigungsanlage und eine Anhängerkupplung fehlen, letzteres kommt mir aber ganz gelegen, lässt es doch auf eine höhere Lebenserwartung der Kupplung hoffen.

Motor und Getriebe - sind bisher in jedem Test verrissen worden, und tatsächlich - von den fast 140 PS ist nicht so wirklich viel zu spüren. Der erste Gang ist bereits für die Straße viel zu lang übersetzt und verhindert zuverlässig jeden Einsatz im Gelände, der über einen Feldweg hinaus geht. Was dem ersten Gang an Kürze fehlt, hat Renault dem letzten Gang mitgegeben: Man orgelt bei 120 km/h bereits jenseits der 3500 Touren daher. Nein, "orgelt" trifft es nicht so ganz - der Zwoliter brüllt, als hätte der Fahrtwind gerade die Dämmung mitgerissen. Im Prinzip hört man nur noch Motor, sobald dreistellige Tachozahlen durchlaufen werden. Nicht, dass es der 1.8er im Freelander besser könnte, vielleicht bin ich auch nur ein wenig überempflindlich - denn die Hinfahrt fand in einem gleich alten CR-V statt, der in dieser Hinsicht einfach mindestens zwei Klassen leiser fährt.
Sehr humorvoll ist in der Beziehung auch die Tachoskala, welche überaus optimistisch bei 250 endet. Die oft monierte schlechte, unpräzise Schaltbarkeit kann ich indes nicht bestätigen, abgesehen von etwas langen Wegen flutscht der Schalthebel leicht und sauber durch die Kulisse.

Klingt jetzt insgesamt vielleicht nicht nach einem Muss-ich-haben-Auto - und über die Optik haben wir ja noch gar nicht gesprochen 😁.
Keine Frage, es ist nicht mein Traumwagen, sondern lediglich das in meinen Augen beste Angebot in einem sehr eng gesteckten Preisrahmen. Aber letztendlich hat der RX4 nur eine Aufgabe: Mich bei minimalen Kosten zuverlässig durch den Winter bringen. Nächstes Jahr gibt es dann die Auflösung, ob er das geschafft hat... 😉

Gruß

Derk


Blogempfehlung

Mein Blog hat am 04.12.2013 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautor(en)

der_Derk der_Derk

Relax-Ing.

Smart

... Oder einfach kurz Derk. Nein, das ist kein Schreibfehler.
Meine ganz alltäglichen Begleiter: Wahlweise Mini Paceman, Smart Roadster oder Renault Twizy. Und wer mehr wissen will, muss fragen... ;)

Frisch hereingestolpert:

  • anonym
  • der_Derk
  • SebStone
  • Bubble_Gum
  • Steini357
  • Espace96
  • gs-hybrid
  • Nero-

Blogleser (121)