Sun Jan 10 13:14:08 CET 2010
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der_Derk
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Kommentare (25)
| Stichworte:
Jimny, Offroad, snow stuck, Suzuki Jimny
Es musste ja mal passieren - hatte ich mich noch die letzten Tage (z.B. gerade noch hier) darüber geärgert, dass ja gar nicht so viel Schnee gekommen ist wie angekündigt, durfte ich heute feststellen, dass es doch eigentlich reicht. Zum ersten Mal seit Menschengedenken musste ich selber Abschlepphilfe in Anspruch nehmen, nachdem ich den Jimny formvollendet im Graben eingeparkt hatte. Aber von Anfang an... Der hiesige Stadtwald bietet einen völlig legale Strecke zum Aussichtsturm - also der höchste Punkt hier in der Gegend - die auch traditionell nicht geräumt wird. Der Weg schlängelt sich mit verschiedenen, sich steigernden Anstiegsgraden einspurig durch den Wald, an beiden Enden findet sich ein Parkplatz. Jetzt brauchte ich nur noch einen guten Grund da hoch zu fahren - also den Schlitten eingepackt, der muss auch mal wieder bewegt werden. Und man will es dann ja bis zu oberen Parkplatz schaffen. Ich hätte stutzig werden sollen, nachdem bereits zwei Spuren im Graben endeten, und ich die einzig verbliebene Neue gezogen habe. Das ging auch relativ gut, bis der Jimny ca. 5 Meter vom Ende des steilsten Anstiegs, das Ziel vor Augen, mit vier schaufelnden Rädern hängen blieb. Schneetiefe hier: Ca. 40 cm. Also Rückwärtsgang eingelegt, langsam zurücksetzen bis die Steigung wieder flach genug wird um Anlauf zu nehmen - und diesmal trennten mich nur noch 2 Meter vom Ziel. Jetzt wäre der Zeitpunkt für Schneeketten gekommen, aber die befinden sich natürlich nicht in meinem Fundus. Nie gebraucht bisher. Okay, dann eben doch unten parken - das heißt, den ganzen Weg im Rückwärtsgang zurücksetzen, denn breit genug zum Wenden ist er nirgends, zumindest nicht bei der Witterung, wo man die Gräben und Baumstümpfe nicht sieht. Bis hierhin ging alles gut. Jetzt kommt die Doofheit in's Spiel. Da es linksseitig des Weges recht steil bergab geht, rechtsseitig aber bergauf, halte ich mich eher zur Bergseite. Gleich in der ersten Kurve (vorwärts betrachtet links herum) schlage ich aber das Lenkrad zu spät ein, und der unter der Schneedecke unsichtbar lauernde Graben fängt dankbar das rechte Hinterrad ein. Vorwärts oder rückwärts ist jetzt eigentlich egal, das Vorderrad bewegt sich ungeachtet des Lenkwinkels ebenfalls Richtung Graben. Tadaaa - Jackpot. Kurze Bestandsaufnahme: Achssperre? Nicht vorhanden. Seilwinde? Negativ. Abschleppseil? Bei der letzten Bergung eines anderen Verkehrsteilnehmers draufgegangen. Klappspaten? Jo, der wäre da - hilft aber auch nicht. Immerhin kann ich so unter dem Auto grabend feststellen, dass dieses noch nicht mal irgendwo aufliegt - nur aufgrund des Kippwinkels sind die Wegseitigen Räder soweit entlastet, dass auch nur diese noch drehen. Rückwärts geht's nicht mehr, dank Strauch und Baumstumpf, für vorwärts ist's an der Stelle zu steil. ADAC? Kommt nicht bis hierhin, soweit ich weiß haben die keine Unimogs im Fuhrpark. Also Plan B: I'm walking... Zum nächsten Bauernhof. Der Erste muss passen - er kommt mit dem Trecker seine Einfahrt nicht hoch. Beim Zweiten habe ich dann Erfolg: Er hat einen Allrad-Trecker, und rückt auch gegen eine erträgliche Gebühr aus, nachdem er aber erst nicht glauben wollte, wo ich feststecke. Am Jimny kommt der Fiat dann noch vorbei, aber leicht sieht's irgendwie nicht aus. Mit Stahlseil vorgespannt, bewegt sich der Jimny dann (in 4L wühlend) langsam wieder in die richtige Richtung, der Trecker hingegen rutscht gen Graben. Anhalten, Umsetzen, zweiter Versuch: Der Jimny ist wieder auf dem Weg, der Trecker kurz vor'm Graben - aber es hat geklappt. Und der nun verbleibende Weg nach unten war auch vorsichtiger angegangen kein Problem mehr. Die Bilanz: Keinerlei Beschädigungen am Stoppelhopser, er ist weich gefallen. Nur das Ego ist leicht angekratzt, bin ich doch zum ersten Mal stecken geblieben. Und das auch noch beim Rückzug, an der an sich leichteren Stelle 🙁 😉. Besagtem Treckerfahrer ist jedenfalls mein ewiger Dank gesichert 🙂. Gruß, Derk |
Wed Jul 14 22:29:15 CEST 2010 |
der_Derk
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Kommentare (11)
| Stichworte:
Jimny, Suzuki Jimny, Verkauf
Nach guten dreieinhalb Jahren und ziemlich genau 43000 km trennten sich heute unsere Wege - mein Jimny wird fortan jemand Anderen befördern. Ich gehe mal davon aus, dass er das genauso zuverlässig und problemlos erledigt wie bei mir. Ich habe wahrlich keinen Anlass zur Klage; Erneuert wurden in diesem Zeitraum lediglich ein Satz Reifen, eine Batterie sowie die beiden vorderen Achsschenkellager. Letztere sind übrigens wider Erwarten kein Opfer der 235er Bereifung - das Rechte hat sich bei 68000 km verabschiedet, das Linke bei 80000 km, zu diesen Zeitpunkten waren noch die 205er Serienreifen aufgezogen. Exakt auf seiner letzten Fahrt hat er die 100000 voll gemacht, wenn das keine Punktlandung war...
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Was haben wir gelernt?
Platz ist in der kleinsten Hütte. Der Kofferraum genügt für zwei Kästen Wasser oder eine Robbe Happy Hunter (Wer das nicht kennt, bitte Google bemühen 😉), meine mit 1,9 Meter Körpergröße nicht übermäßig zierliche Statur passt problemlos auf die vorderen Plätze, und mit umgeklapptem Beifahrersitz ergibt sich eine Transportlänge von bis zu 2 Metern. Besonders nützlich, wenn man unangekündigt einen Messestand aus Hannover wegbekommen soll.
Suzuki hatte den Rost auch 2002 noch nicht im Griff. Durchrostungsgarantie heisst: Nach Ablauf dieser Frist ist garantiert das erste Blech durchgerostet. In meinem Fall die Kofferraumwanne, drei Tage vor der Deadline konnte es behoben werden.
Der sechste Gang fehlt. Der M13A ist gewiss kein Drehmoment-Monster, aber knappe 3800 Umdrehungen müssten für Tempo 100 nicht sein. Selbst der Samurai hat nicht so hoch gejubelt. Schlimmer noch: Er hat auch nicht mehr verbraucht.
Böse klingende Geräusche von der Hinterachse können auch vom Gummidämpfer am Auspuff stammen.
Mit 235/60R16 ist der Jimny optisch angemessen bereift, nicht spürbar lethargischer als auf den Serien-Asphaltschneidern, aber er hat dann keinerlei Tachovorlauf mehr. Sollte man bei Geschwindigkeitskontrollen bedenken...
Echte Winterreifen sind nett, aber kein Muss. Die AT-Reifen haben den Spagat zwischen Wintertauglichkeit, Sommer- und Regeneignung sowie Geländefahrspaß m.M. ziemlich gut geschafft, Abrieb ist nach 15000 km keiner messbar.
Wenn der Schnee bis über die Achsnabe geht, wird es doch langsam Zeit für Schneeketten.
Ein Jimny kann doch stecken bleiben 😠 😕 😁.
Manchmal ist es besser, dem Pajero nicht zu folgen.
Es ist wahrlich nicht leicht, ein brauchbares Autoradio zu finden.
Der 2-Tonnen-Zugkopf der abnehmbaren Anhängerkupplung eines Grand Vitara V6 passt auch in die Jimny-Aufnahme (Dafür rumpelt jetzt irgendwo besagter Grand Vitara mit einem 1.3-Tonnen-Haken durch die polnischen Wälder - kleine Verwechselung beim Verkauf).
Wie konnte ich bloß vorher ohne Servolenkung und Klimaanlage auskommen?
...
Die berechtigte Frage muss natürlich lauten: Warum denn verkaufen, wenn doch alles okay war? Weil es mal wieder Zeit für etwas Neues wird. So viele Autos, und so wenig Zeit... Rational begründen kann ich das nicht, aber das konnte ich den Jimny-Kauf ja auch schon nicht.
Wie denn der Nachfolger aussieht - nunja, ich habe da schon genaue Vorstellungen, aber verraten wird das erst wenn er auf dem Hof steht. Ring frei für Spekulationen... 🙂