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Sat Oct 01 10:26:23 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Anschaffung, E-Auto

Logo Was für ein E-Auto wird’s Teil 5 – Mehr KonkurrenzLogo Was für ein E-Auto wird’s Teil 5 – Mehr Konkurrenz

Hallo!

In den letzten Wochen gab’s mehr Infos zu BEV, die ich zumindest ansatzweise interessant finde. Schauen wir sie uns an.
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Alle Preise ohne Hersteller-Rabatt auch was die Bafa-Förderung angeht, ohne Express-/Überführungsgebühren und ohne AHK.

Zunächst wäre da der

MG4

:

  • Deutlich schmäler, aber ähnl. lang und ähnl. großer Kofferraum wie der Megane E-Tech Electric.
  • Soll schneller laden – wenn die 35min auf 80% nicht von 20% aus gemeint sind.
  • Akkuvortemperierung ist manuell aktivierbar (nicht nötig, dass das Navi den gewünschten HPC kennt und man ihn im Navi ausgewählt).
  • nur 0,5t Anhängelast (Megane mit größtem Akku _und_ größtem Motor 0,9t, sonst 0,5t, ID.3 0kg)
  • V2L (Megane und ID.3 schon angekündigt, hab aber schon lange nichts mehr gehört)
  • Die Ladebuchse ist nicht wie beim Megane total beschissen platziert was kleine Garagen angeht und ist viel billiger. Kann aber nur mit 11kW Typ2 laden.
  • Das Service-Netz ist nicht so toll wie bei Renault oder gar VW. Aber zumindest von meinem Standort aus betrachtet ist die nächste Vertragswerkstatt näher als wenn ich einen Tesla nehmen würde.
  • Es soll noch einen größeren Akku geben als den ca. 66kWh.
  • Volle Hütte für ca. 39kEUR. Ein ähnl. ausgestatteter Megane kostet soweit ich das sehe 53-54kEUR (evtl. steigen bald die Rabatte).

Zum

BMW iX1

hat BMW inzw. auch mehr Details veröffentlicht. Bekannt war u.a. bereits, dass er sehr offensichtlich auf den Mercedes EQA abzielt, also u.a. ca. 20cm länger als Megane, ID.3 & Co. ist.

  • Aktueller Stand: Ab Nov. '22 bestellbar, aber nur als AWD. 2WD soll noch kommen.
  • Gegen Aufpreis mit 22kW Typ2 erhältlich. Beim EQA nicht erhältlich.
  • Fraglich ob’s einen Pendant zum EQA 250+ geben wird, also mit größerem Akku. Das ist ein großes Plus für den EQA.
  • 1,2t Anhängelast, auch bei 2WD? (EQA 4MATIC 1,8t, EQA 2WD 0,75t)
  • v_max = 180km/h (mehr also bei Megane und MG4).
  • Laden von 10 auf 80% in 29min.
  • Super Service-Netz.
  • AWD + Farbe + 22kW Typ2 = knapp 60kEUR, also wie ein EQA 4MATIC mit Farbe, nur ohne 22kW CCS, s.o.. Aktuell bekannte Preise mit dem EQA-Pendant vergleichbar. Also über meinem Budget. Vllt. eine 2WD-Variante, die eher in mein Budget passt.

Diese Woche wurden auch die

Preise vom Smart #1

veröffentlicht, der mit dem Megane vergleichbar ist.

  • Die Ladebuchse ist nicht wie beim Megane total beschissen platziert was kleine Garagen angeht und ist viel billiger. 22kW Typ2 Serie außer bei der allerbilligsten Variante.
  • 1,6t Anhängelast, auch bei 2WD (beim Megane wie gesagt max. 0,9t).
  • Etwas breiter als der Megane, aber ähnl. lang.
  • Kofferraum wohl etwas kleiner als beim Megane. Allerdings ist die Rückbank verschiebbar, sodass er dann vermutlich größer ist.
  • Gab mal Gerüchte bzgl. V2L, hab aber bei Veröffentlichung der Preise nix mehr gehört.
  • v_max = 180km/h.
  • Laden von 10 auf 80% in max. 30min.
  • Akkuvortemperierung ist manuell aktivierbar (nicht nötig, dass das Navi den gewünschten HPC kennt und man ihn im Navi ausgewählt).
  • Super Service-Netz, weil quasi Mercedes – wie lange noch, da Mercedes den Smart #1 nur designt hat und sich von so „billigen“ Fahrzeugen verabschieden wird?
  • Super Ausstattung für 45kEUR (Premium). Dürfte auch wieder mit dem Megane für 53-54kEUR vergleichbar sein (evtl. steigen bald die Rabatte). Darüber gibt’s den Smart #1 nur noch als limitierte Launch-Edition und als sportliche Brabus-Variante.

Aktuell gibt’s von denen noch keine Crash-Tests, bin aber bei allen sehr zuversichtlich, dass sie in den praxisrelevanten Crash-Test-Kategorien gut abschneiden (ich scheiße auf „nur“ 4 Sterne, wenn’s nur um so einen Kack wie den Gurtwarner geht, den brauche ich nicht).

Die Kofferräume müsste ich mir anschauen. Der scheint beim Megane BEV kleiner zu sein als beim Megane III. Immerhin kann man z. B. beim Smart #1 die Rücksitzbank etwas nach vorne schieben. Ob die Höhe bei angebrachter Abdeckung für 0,7l-Sprudel- bzw. 1l-Cola-Kisten reicht muss ich auch schauen.

EDIT: Die Reichweite ist in allen Fällen beim größten aktuell verfügbaren Akku grob 450km. Hier sind wir wieder beim Thema, inwiefern das ein 22kW-Typ2-Lader kompensieren kann. Beim MG4 ist wie gesagt ein größerer Akku angekündigt.

Zumindest der Megane soll auch ein fremdes WLAN nutzen können für fette Updates daheim laden bzw. im Funkloch, Nutzung des Internet-Tarifs des Smartphones (statt auch noch dem Hersteller für den Internet-Zugang Geld geben zu müssen) & Co. Bei den anderen konnte ich das noch nicht herausfinden.

Wenn der Kia e-Niro 2023 mit einer mit den o.g. Fahrzeugen vergleichbaren Ladeleistung und Anhängelasten käme, wäre er evtl. auch was für mich.

Habt ihr eines der o.g. Fahrzeuge in der engeren Auswahl?

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Fri Sep 23 20:23:31 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: E-Auto, Preisentwicklung, Stromanbieter

Plant ihr einen Wechsel des Haushalt-Stromtarifs?

Logo Ich habe es wieder getan - neuer StromanbieterLogo Ich habe es wieder getan - neuer Stromanbieter

Hallo!

Ich habe es wieder getan – und zwar habe ich den Stromanbieter gewechselt. Schauen wir uns das mal an.
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Kurze Rückblende: Vor ca. einem Jahr hat mein Grundversorger bei dem ich gegen kleinen Rabatt einen Tarif hatte der sich immer wieder um ein Jahr verlängert hat die Preise erhöht. Ich dachte damals noch bald ein E-Auto zu haben und wollte deswegen einen Vertrag, der nach max. einem Jahr jeden Monat kündbar ist (damals war das noch keine Pflicht per Gesetz), da bei höherem Verbrauch durch ein E-Auto ein Vertrag mit höherer Grundgebühr sinnvoll sein kann, um niedrigere kWh-Preise zu bekommen. Mein Grundversorger war leider extrem intransparent was das anging und der Support hat auch ewig nicht geantwortet. Jahre zuvor haben die auch mal eine Preiserhöhung gut in einem Schreiben versteckt, was eher nach reinem Werbe-Blabla aussah. Daraufhin bin ich zu einem anderen Anbieter gewechselt. Der hat kurz darauf auch die Preise erhöht, aber natürlich nicht für Kunden wo die Preisgarantie noch gilt, wie z. B. bei mir.
Und dieser hat nun nach zieml. genau einem Jahr die Preise sehr deutlich erhöht. Die Grundgebühr um ca. 25% und den kWh-Preis um ca. 250% erhöht, also ca. 3,5x soviel.
Mein Grundversorger hat den Grundversorgungstarif (jederzeit 14 Tage Kündigungsfrist) für Bestandskunden nicht so stark erhöht wie für Neukunden, aber auch dieses Jahr schon mehrfach zzgl. die Weitergabe der EEG-Reduzierung zum 1.7.22.

Was macht man nun, wenn der Stromanbieter eine Preiserhöhung schickt?
Das was ich damals in https://www.motor-talk.de/.../...tromanbieter-auswaehlen-t7029810.html geschrieben habe gilt im Grunde immernoch. Neu ist, dass seit 1.3.22 u.a. auch Stromverträge sich nicht mehr automatisch um ein Jahr verlängern dürfen, sondern jederzeit mit max. einem Monat Frist gekündigt werden können müssen.
Hab also anhand alter Verbräuche und ggf. zu erwartenden Änderungen bei meinem Stromverbrauch mir die Gesamtkosten (Grundgebühr und kWh-Preis für meinen Verbrauch) für die nächsten 12 Monate ab der Preiserhöhung ausrechnen lassen. Hab dazu https://www.finanztip.de/stromvergleich/ verwendet. Die filtern nach ihren Kriterien Tarife die sie bei Verivox und Check24 abfragen.

Dort stellte sich aber schon die erste Frage: So wechseln, dass man

  • mindestens ein Jahr bzw. auch mindestens soviel Preisgarantie hat wie der der Vertrag lang ist und es langfristig ein eher billigerer Anbieter sein dürfte
  • regelmäßig, wobei es dort offenbar nicht um Boni-Tarife geht?

Bei den Anbietern die nur erscheinen wenn man regelmäßig wechseln will, gab’s überall bestenfalls vier Monate Preisgarantie. Zudem waren zumindest 2-3 viel günstiger als der billigste, wenn man langfristig bei einem Anbieter bleiben will. Darunter ist auch der Neukunden-Grundversorgungstarif bei uns, der für mich gelten würde, wenn ich wieder hingehe. Aber eben mit der Gefahr, dass dort sehr bald die Preise hochgehen mangels Preisgarantie und weil sie eben „zu billig“ sind. Wobei mein der Neukunden-Grundversorgungstarif bei uns nicht soviel billiger war als der billigste dort mit einem Jahr Preisgarantie.

Hab mich informiert wie schnell wohl die Politik die Strompreis-Bildung reformieren könnte, dass die Gaspreise die Strompreise nicht mehr so sehr erhöhen. Hab den Eindruck, dass das noch dauern kann. Hab deswegen nach aktuellem Stand etwas mehr bezahlt als bei unserem Grundversorger, aber mit Preisgarantie sogar bis Ende Dez. 2023, also etwas mehr als ein Jahr. Der Wechsel war unkompliziert, da ich dem neuen Anbieter gesagt habe „will zum nächstmöglichen Zeitpunkt wechseln“ und die Zählernummer und meine IBAN noch im Rechner hatte – wohlwissend, dass exakt zum Ende der Mindestvertragslaufzeit die Preise erhöht werden. Mal abgesehen davon hat man bei Preiserhöhungen immer ein Sonderkündigungsrecht (außer beim Wegfall von Boni oder wenn sich die Politik wegen einer Energiekrise Sonderregeln ausdenkt, die was gegenteiliges sagen).

Nun werde ich bald ca. 45% mehr Grundgebühr bezahlen, aber „nur“ ca. 150% mehr beim kWh-Preis, also nur 2,5x soviel.

Allerdings frage ich mich, was ist, wenn wie bei meinem jetzigen Vertrag die Preisgarantie länger als die Mindestvertragslaufzeit ist. Sie können war den Preis nicht erhöhen. Aber so wie ich es verstehe können sie mir kündigen und einen „Alternativ-Tarif“ anbieten, der eher teurer sein wird. Kann dann natürlich auch wieder zu einem anderen Anbieter wechseln. Bin mal gespannt.

Kurze Zeit später habe ich

https://www.heise.de/.../...h-im-Idealfall-nur-verdoppeln-7269261.html

gelesen:

Zitat:

Für die Verbraucher könnte das im kommenden Jahr teuer werden – wenn der Strommarkt bis dahin nicht reformiert worden sein sollte. Die Stromkosten könnten sich "für Privatkunden im Idealfall nur verdoppeln", heißt es nun beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Dann würde die Kilowattstunde (kWh) Strom etwa 60 Cent kosten – es seien aber auch höhere Preise möglich.
[...]
Denn zum Jahreswechsel sollen die Netzentgelte angehoben werden, berichtete die Bild-Zeitung am Samstag. Um sechs Cent je kWh sollen sie steigen; aktuell liegen sie bei etwa drei Cent je kWh.

Das mit den Netzentgelten wird alle betreffen, wo nicht eine entspr. Preisgarantie greift. Soweit ich das sehe, sind solche Preisbestandteile häufig von der Preisgarantie ausgenommen.

Dort steht auch, dass geplant ist einen gewissen Grundverbrauch (Höhe getrennt nach Single/Familie) auf einen gewissen kWh-Preis zu begrenzen. Dürfte in der Praxis aber eher keine Auswirkungen auf die E-Auto-Fahrenergiekosten haben wg. dem Grund-Stromverbrauch daheim.

Liest sich für mich so, als ob sich die geringen „Mehrkosten“ durch den Vertrag mit einem Jahr Preisgarantie ggü. den aktuell noch günstigeren Anbietern ohne mindestens einem Jahr Preisgarantie unterm Strich lohnen könnte. Mal schauen – auch was meinen BEV-Kauf angeht.

Hab diese Woche auch einen Live-Stream von Finanztip gesehen. Dort wird aktuell auch geraten, in deren Strompreis-Rechner die Option „regelmäßiger Wechsel“ zu aktivieren, damit auch die Grundversorger-Tarife angezeigt werden, die meist keine Preisgarantie haben, aber aktuell deutlich billiger sein können als Tarife mit z. B. 12 Monaten Preisgarantie.

Wie seht ihr das?

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Sun Sep 04 14:12:22 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: E-Auto, Kostenvergleich, Verbrenner

Logo Kostenvergleich Verbrenner, PHEV und BEV 2022Logo Kostenvergleich Verbrenner, PHEV und BEV 2022

Hallo!

Der Tankrabatt ist weg, die Strompreise steigen weiter, durch die Lieferzeiten gibt’s auf heute bestellte PHEV praktisch keine und auf BEV praktisch nur eine verringerte Förderung. Zeit für einen neuen Kostenvergleich.
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Dann vergleichen wir mal mit realen Rabatten

  • Renault Megane TCe 140 Techno
  • Renault Megane E-Tech 160 Techno (PHEV)
  • Renault Megane E-Tech Electric Techno EV60 220hp optimum charge (BEV)

Warum genau diese Fahrzeuge?

  • Bin an sich ein Renault-Fan, weiß aber noch nicht was ich für ein BEV kaufe, u.a. da die Ladebuchse beim o.g. BEV an der ungünstig möglichsten Stelle platziert ist aus Sicht von jmd. mit einer schmalen Garage.
  • Alle sind in der Ausstattungslinie Techno zu bekommen wegen der Vergleichbarkeit. Die 360°-Kamera ist beim BEV drin und bei Verbrenner und PHEV dazu konfigurierbar. Zudem ist es eine bessere Ausstattungslinie, sodass sie sich für einen Vergleich besser eignet als irgendwelche total unterschiedlich abgespeckten Basis-Ausstattungen.
  • Die Reichweite soll einigermaßen vergleichbar sein.

Was kosten diese Fahrzeuge nach realen Rabatten bzw. zu erwartender Förderung?
Renault Megane TCe 140 Techno: 24.000EUR
Renault Megane E-Tech 160 Techno: 34.000EUR
Renault Megane E-Tech Electric Techno EV60 220hp optimum charge: Knapp >46.000EUR minus 4500EUR staatl. Förderung und entsprechend weniger MwSt. 41.000EUR

Wie unterscheiden sich die Verbrauchskosten?
Alle Werte stammen vom ADAC Eco-Test.
TCe 140: 6,4l/100km
E-Tech 160 Grandtour also nicht 5türer: Kombiniert 3,7l/100km + 9,3kWh/100km, leerer Akku 5,9l/100km, E-Modus 24,3kWh/100km
EV60 220hp: 19,2kWh/100km

Im Moment bekommt man nur mit viel Glück einen Stromvertrag mit einem Jahr Preisgarantie, wo man inkl. Grundgebühr für 2,5MWh nur knapp 1500EUR bezahlt, also 0,60EUR/kWh.
Den Sprit kalkuliere ich mal mit 3EUR/l auch wegen steigender CO2-Steuer, auch wenn er hoffentlich in den nächsten Monaten <2,50EUR/l bleibt.
Außerdem ist öffentliches Laden z. T. noch teurer als 0,60EUR/kWh, insb. wenn man mit dem BEV schnellladen will/muss, was ich hier aber nicht berücksichtige.
Ich rechne also eher zum Nachteil des Verbrennungsmotors.

Daraus resultiert
TCE 140: 19,20EUR/100km
E-Tech 160 Grandtour also nicht 5türer: Kombiniert 11,10EUR/100km + 5,58EUR/100km, leerer Akku 17,70EUR/100km, E-Modus 14,58EUR/100km
EV60 220hp: 11,52EUR/100km

Beim PHEV ist der Fahrenergie-Preisunterschied zwischen der billigsten Variante (reiner E-Modus, ca. 40km Reichweite) und der teuersten Variante (Akku leer, nur Verbrenner) nicht so riesig. Dort liegen gerade mal knapp >3EUR/100km. Wobei man wie angedeutet eigentlich etwas runtergehen muss, weil die Werte für den Grandtour (Kombi) sind.
Der Verbrenner kostet zwischen 1,50 und knapp 5EUR/100km mehr.
Das BEV liegt fast 8EUR/100km unter dem Verbrenner.

Sonstiger Kostenvergleich
Die Kfz-Steuer beim Verbrenner beträgt max. 105EUR/Jahr. Beim BEV bis 21.12.2030 0EUR/Jahr, danach 62EUR/Jahr (mit großem Akku). Beim PHEV max. 32EUR/Jahr bis 31.12.2025, danach max. 62EUR/Jahr.
Interessant finde ich, dass der PHEV ca. 1/4 weniger Versicherung kostet als der Verbrenner. Das BEV habe ich dort nicht gefunden.
Bei der THG-Quote (nur BEV) kann man IMHO noch nicht sagen, wie das weitergeht. Aktuell sind 300EUR/Jahr recht üblich. Allerdings: Mit jedem Verbrenner/PHEV der durch ein BEV ersetzt wird, steigt das Angebot an THG-Quote _und_ die Nachfrage sinkt, weil weniger getankt wird. Beides bedeutet tendenziell niedrigere Preise.
Wartung: Das BEV dürfte im Schnitt wenige 100EUR/Jahr billiger sein bei der Wartung, basierend auf Erfahrungen vom Zoe.
Kurz: Ich ignoriere diesen Teil im ersten Teil des nächsten Schritts weitestgehend.

Wann amortisiert es sich?
Wenn man nur Anschaffungs- und Fahrenergiekosten betrachtet, amortisiert sich ggü. dem Verbrenner das PHEV bestenfalls nach ca. 200Mm. Das BEV braucht noch etwas länger aufgrund des deutlich höheren Anschaffungspreises, obwohl es viel mehr Fahrenergie-Kosten spart im Vergleich zum PHEV.
Pro 100EUR die man durch das jeweilige Fahrzeug an anderer Stelle spart (z. B. Wartung, Versicherung, THG-Quote-Einnahmen, ...) reduziert sich die Amortisationsdauer ggü. dem reinen Verbrenner beim PHEV um bis zu 2,1Mm und beim BEV um 1,3Mm.

Fazit
Gerade für Wenigfahrer lohnt sich ein BEV oder PHEV kaum. Am ehesten noch, wenn man viel mit eigenem Solarstrom fahren kann.
Zum Thema Anschaffungskosten: 5% zusätzlicher Rabatt entsprechen in meinem Beispiel beim BEV 2.505EUR. Das würde die Amortisationsdauer um ca. 32Mm verkürzen. Bin sehr gespannt, wie schnell sich die Lieferketten wieder einpendeln bzw. die Nachfrage wieder sinkt, sodass sich Unterschiede bei den Rabatt-Prozentwerten zwischen Verbrennern und BEV immer weiter verringern und somit BEV auch eher lohnen.
Bleibt nur die Frage, wie stark Regierungen in die Strompreise eingreifen. Die deutsche Regierung hat heute angekündigt, den Strommarkt etwas reformieren zu wollen wegen der Preise bzw. der aktuell sehr hohen Gewinne und Haushalte sollen auch einen gewissen Grundbedarf an Strom günstiger bekommen. Aber wie schnell das geht und wieviel das in EUR bedeuten wird, ist eben noch die große Frage.

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Sat Aug 27 15:17:56 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: E-Auto, Schäden, Statistik, Verbrenner, Versicherung

Was denkt ihr über die Statistik, um die es im Artikel geht?

Logo Mehr Schäden durch E-Autos?Logo Mehr Schäden durch E-Autos?

Hallo!

Diese Woche geisterte eine Auswertung einer Versicherungsstatistik durch den Medien wo es auch um E-Autos vs. Verbrenner ging. Schauen wir uns das an.
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Die Axa Unfallforschung hat neben eigenen Crashtests die eigenen Versicherungsstatistiken ausgewertet: https://brandcenter.axa.ch/.../...xa_zahlen_fakten_crashtests_2022.pdf

Gleich am Anfang ist mir was aufgefallen. Egal wie genau ich die Pressemeldungen und Unterlagen angeschaut habe, nie wurde konkret gesagt, ob sich die Zahlen nur auf die Schweiz beziehen oder den ganzen Axa-Konzern. Denn eine Pressemeldung auf Axa.de gab’s auch: https://www.axa.de/presse/axa-crashtests-2022
Warum das durchaus wichtig sein kann, ob’s nur um die Schweiz geht oder größere Gebiete, werde ich im Verlauf meines Blog-Artikels erklären.

Auch wurde nicht genau erklärt, was mit E-Autos gemeint ist. In einer Umfrage vom Frühling haben die Plugin-Hybride explizit zusätzlich zu E-Autos erwähnt. Also sind offenbar E-Autos BEV, also rein elektrisch.

Beim Durchlesen fiel mir bei den ganzen Zahlen auf, dass die offensichtlich nicht relativ zur Fahrleistung der jeweiligen Fahrzeuge sind. Wenn man „nie“ fährt, kann man aber auch keine Unfälle verursachen oder wenn das Auto immer in der heimischen Einzel-/Doppelgarage steht oder im privaten Carport hinterm Haus, kann es kaum durch andere Verkehrsteilnehmer geschädigt werden, wo man dann deren Versicherung belangen möchte, um nicht ggf. die eigene Kasko in Anspruch nehmen zu müssen.
Dazu kommt: Wenn man daheim z. B. mit dem Erstfahrzeug das Zweitfahrzeug beschädigt oder umgekehrt oder die eigenen Kinder die Autos beschädigen, hat man i.d.R. auch keinen Haftpflichtfall, weil es in dem Sinn keine gegnerische Haftpflicht gibt. Das muss man im Hinterkopf behalten, wenn man von einer Versicherungsstatistik z. B. auf Eigenarten Verbrenner vs. E-Autos schließen will.

Schon bei Kaskoschäden/Kollisionen Verbrenner vs. E-Auto ist nur eine Frequenz in % angegeben, also nicht im Verhältnis zur Fahrleistung, sondern offenbar zur Anzahl der jeweiligen dort versicherten Fahrzeuge. Möglicherweise gibt’s jetzt schon eine starke Tendenz, dass insb. die Fahrzeuge die häufiger ausgetauscht werden, weil sie viel gefahren werden, eher BEV sind, also BEV höhere Jahresfahrleistungen haben. Z. B. in der Schweiz sind (bei deutlich höherem Einkommen) die Spritpreise pro Liter in absoluten Zahlen auf dem selben Niveau wie in Deutschland (wenn man den aktuellen Wechselkurs und temporäre politische Eingriffe wie den deutschen Tankrabatt berücksichtigt). Aber der Haushaltsstrom ist viel billiger und die Autopreise sind tendenziell wie in Deutschland, bei wie gesagt viel höherem Durchschnittsgehalt.
Gut möglich, dass in der Schweiz in der Hauptsache diejenigen kein BEV kaufen, die sehr wenig fahren (z. B. Ältere), weil man in dieser Situation am ehesten mit einem Verbrenner günstiger fährt als mit einem BEV. Die Förderung von BEV (Anschaffung und Kfz-Steuer) scheint auch nicht so hoch zu sein wie in Deutschland. Zudem scheinen für Privatleute die kantonalen Programme viel relevanter zu sein als in Deutschland die Förderung durch die Länder sind. D.h. BEV dürften effektiv auch deutlich teurer als Verbrenner sein, solange man mit der aktuellen deutschen Förderung vergleicht, die aber in der Zeit als die Daten erhoben wurde noch galt. Sie wurde erst im Jahr 2022 immer weniger nutzbar ist wegen der Lieferzeiten und Abschmelzung der Prämie ab 1.1.23.

Außerdem haben ältere Fahrzeuge eher keine Kasko. Soviele ältere BEV gibt’s aber noch nicht. Zudem dürfte das Angebot z. B. an „privaten Bekannten die Autos reparieren“ kleiner sein, die schon BEV vernünftig und kostengünstig reparieren können. Auch das kann dazu führen, dass selbst ältere BEV eher Kasko-versichert sind als gleich alte Verbrenner. Das könnten auch Begründungen dafür sein, dass für BEV eher die Kasko in Anspruch genommen wird.

Beim Vergleich der Frequenz der Haftpflicht-Schäden von performanten/teuren Verbrenner mit performanten/teuren BEV kann es auch sein, dass es mehr selten gefahrene oder selten Kasko-versicherte weil ältere Verbrenner dieser Kategorie gibt als bei BEV.

Die 50% mehr Kaskoschäden bei BEV als bei Verbrennern werden auch noch aufgedröselt. Beim Ein- und Ausparken gibt bei BEV sogar 56% mehr Kaskofälle als bei Verbrennern. Hier dürfte tatsächlich die an anderer Stelle angesprochene starke Beschleunigung „ganz unten herum“ (bzw. dass man eben beim BEV nicht den Motor hochdrehen lassen und die Kupplung vorsichtig schleifen lassen muss um sehr langsam zu fahren) eine sehr große Rolle spielen.
Weil man wie z. B. in der Heise-Meldung erwähnt zu schnell durch einen Kreisverkehr brettert und dabei einen Alleinunfall verursacht (insg. 45% mehr als bei Verbrennern), halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich, dass das in der Praxis einen nennenswerten Unterschied zum Verbrenner macht. Man kann auch mit einem Basisbenziner über eine Landstraße fahren mit in Deutschland typischen Geschwindigkeiten von 70 bis 100km/h und vor dem Kreisverkehr zu wenig bremsen.
Innerorts ist am Kreisverkehr IMHO die Wahrscheinlichkeit noch höher als außerorts, dass man schon alleine weil vor einem am Kreisverkehr schon Fahrzeuge sind, die auf eine Einfahrtmöglichkeit warten, bremsen muss.

Bei Glatteis kann ich mir hingehen gut vorstellen, dass viel schneller die Räder durchdrehen und man die Kontrolle verliert. Zumindest im Flachland gibt’s aber kaum noch Glatteis.

Bei Auffahrunfällen (30% mehr als bei Verbrennern) kann ich mir gerade auf dem Beschleunigungsstreifen Situationen vorstellen, wo der BEV-Fahrer stark beschleunigen will um seine Geschwindigkeit zügig an die des Verkehrs anzupassen, nach links schaut um nach der Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Durchgangsfahrbahn zu schauen bzw. eine Lücke zu finden, aber der Vordermann beschleunigt zu langsam.
Selbst ich mit meinem billigen Basisbenziner mit kaum Beschleunigung muss in Auffahrsituationen immer wieder wegen gut motorisieren Premium-Autos direkt vor mir bremsen, die nicht rechtzeitig anfangen zu beschleunigen, um besser auffahren zu können. Kurz: Mein Vordermann ist in dem Moment dabei mit unangepasster Geschwindigkeit auf den durchgehenden Fahrstreifen aufzufahren.

Bei Thema „Häufigkeit Autobrand“ wurde man wieder weder nach Altersklassen noch z. B. nach Brandstiftung oder nicht unterschieden. Je älter ein Auto ist und je schlechter es gewartet wird (weil billiger weil billigere Marke und/oder älter), desto eher fängt es von selbst an zu brennen. Es gibt aber viel mehr ältere Verbrenner als BEV. Und wenn man daheim gut geschützt parken kann bzw. „muss“ weil laden dann komfortabler und billiger ist, werden eher andere Autos Opfer von Brandstiftung.
Außerdem sind von selbst in Flammen aufgehende PKW an sich kein Haftpflichtschaden, sondern nur wenn dabei andere geschädigt werden. Und mit steigender Wahrscheinlichkeit einer Selbstentzündung aufgrund von Alter und/oder schlechter Wartung sinkt in der Praxis auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto eine Kasko-Versicherung hat und so der Halter selbst was von seiner Versicherung bekommen kann. D.h. Autos die von selbst in Flammen aufgehen dürften in der Praxis ohnehin eher selten ein Versicherungsfall sein, weil eben keine Kasko mehr existiert.

Es wurde auch gesagt, dass es 38x wahrscheinlicher ist einen Marderschaden zu haben als einen Brandschaden. Wie schon gesagt: Brandstiftung oder nicht und wie sieht es in den verschiedenen Altersklasse naus? Und die Haftpflicht bezahlt in beiden Fällen nix bei Schäden am eigenen Auto.

Auch die Gewichtsentwicklung wird angesprochen. Ist keine Neuigkeit, dass in den letzten grob 20 Jahren die Autos deutlich schwerer wurden, selbst bevor BEV in nennenswerten Stückzahlen verkauft wurden. Ist u.a. eine Begleiterscheinung, dass die Autos immer sicherer wurden auch hinsichtlich Unfälle mit Bäumen oder Wänden.
Auf der nächsten Folie geht’s aber um was anderes. 10% höhere Schadensaufwände bei einem 2t-Auto vs. 1t-Auto. Hier wird aber auch nicht nach Antriebsart oder Alter unterschieden. Kann mir gut vorstellen, dass der Faktor, dass neuere Autos eher teurer repariert werden weil sie aufgrund ihres geringen Alters viel seltener ein wirtschaftlicher Totalschaden sind stärker mit reinspielt als dass neuere Autos vielleicht nicht so einfach zu reparieren sind und neuere Autos eher größer sind und deswegen mehr Material ausgetauscht werden muss.

Bei „Je älter das Fahrzeug, umso mehr Personenschäden“ frage ich mich obwohl mir klar ist, dass neuere Autos tendenziell sicherer sind, was ich schon weiter oben in einem anderen Zusammenhang geschrieben hatte:

  • Wie sieht’s bei älteren Fahrzeugen die einen Personenschaden verursachen mit der Fahrerstatistik aus? Ältere Autos werden IMHO tendenziell eher von älteren Leuten die geistig und körperlich eher abbauen und jungen Fahrern die noch Erfahrungen sammeln müssen gefahren. Oder war gar auch mit gemeint, dass pro Unfall mehr Personen verletzt wurden, weil ältere Leute eher mit dem Ehepartner zusammen fahren (was man i.d.R. nicht tut, wenn man zur Arbeit fährt) oder jüngere mit anderen die kein Auto haben oder saufen wollen gemeinsam in die Disco fahren?
  • Wie groß ist die statistische Ungenauigkeit dieser Wert? Diese 20% zwischen Min- und Max-Wert sind auf der Skala nicht mal 0,1%. D.h. diese 20% könnten in der Hauptsache statistisches Grundrauschen sein.
  • Wie immer auch die Frage wie die Werte im Verhältnis zur jeweiligen Fahrleistung aussehen.

BTW: Marderschäden wurden zwar erwähnt, aber nicht auf den Kostenunterschied zwischen Verbrenner und BEV eingegangen. Laut anderer Quellen ist das beim BEV teurer, weil eher der komplette Kabelstrang ausgetauscht werden muss, was recht teuer ist. Das wäre noch eine interessante Zahl gewesen, die eher nicht von der Fahrleistung abhängt, sondern z. B. ob in einer Einzel-/Doppelgarage geparkt wird.

Was denkt ihr? Sind solche Statistiken für irgendwas gut außer um das Sommerloch zu füllen oder das zu „begründen“ was man aus dem Bauch heraus meint wie es in der Realität ist? Nehmt bitte an der Abstimmung teil.

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Sat Aug 20 16:04:26 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Bürgerbeteiligung, E-Auto, Finanzierung, Ladesäule

Würdet ihr euch finanziell beteiligen damit nahe an eurem Wunschort eine Ladesäule aufgestellt wird?

Logo Öffentliche Ladesäulen durch finanzielle Bürger-Beteiligung?Logo Öffentliche Ladesäulen durch finanzielle Bürger-Beteiligung?

Hallo!

Hätte diese Woche fast den IMHO interessantes Teil einer Meldung übersehen. Die Meldung war, dass die ESWE Versorgung in Wiesbaden den 1.000. Ladepunkt in Betrieb genommen hat. Der interessanteste Teil daran ist aber IMHO nicht, dass es der 1.000 Ladepunkt ist, sondern die 1. „Community-Ladesäule“. Was das bedeutet und wie interessant derartige Finanzierungsmodelle mit Bürger-Beteiligung auch anderswo sein könnten, möchte ich hier beleuchten.
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Hier die Meldung: https://www.electrive.net/.../

Wie funktioniert das?

Es gibt eine Webseite, wo man für einen Betrag zwischen 50 und 500EUR neue Standorte vorschlagen kann oder bestehende Vorschläge unterstützen kann. Das Geld gehört dann laut Vertrag mind. 12 Monate ESWE Versorgung (im weiteren „Anbieter“ genannt). Erst danach gibt’s ein Kündigungsrecht. Spätestens 18 Monaten nachdem der Standort das erste Mal vorgeschlagen wurde, müssen 5kEUR zusammen gekommen sein, damit die 22kW-AC-Säule errichtet wird. Der Anbieter hat sich vertraglich eine gewisse Flexibilität eingeräumt, was den genauen Standort angeht (300m um den Vorschlag herum). Wenn in diesem Bereich kein geeigneter Ort gefunden wird (z. B. rechtl. oder techn. Probleme), gibt’s wohl das Geld zurück. Im Vertrag habe ich nichts entsprechendes gefunden, aber auf der Webseite steht:

Zitat:

ESWE Versorgung behält sich vor an den Standorte auch weitere Ladestationen oder DC-Schnellladestationen zu errichten.

Auch das wäre IMHO nachvollziehbar, wenn sie sich so ein Recht vertraglich einräumen.

Wenn die Ladesäule errichtet wurde, gibt’s den bezahlten Betrag auf die Ladekarte von diesem Anbieter des jew. Teilnehmers als Guthaben. Ggf. muss der Teilnehmer diese zunächst beantragen.

Was ist das für eine Firma?
Die ESWE Versorgung gehört über eine Holding zu knapp über die Hälfte der Stadt Wiesbaden. Der Rest gehört der Thüga AG. Sie ist lt. eigenen Angaben an rund 100 kommunalen Unternehmen der Energiebranche beteiligt und bezeichnet sich als „Teil der deutschen Kommunalwirtschaft“.
Die ESWE Versorgung ist also keine Bürger-Energiegenossenschaft oder ähnl., sondern sind eigentlich wie normale Stadtwerke. Die Gewinne gehen (soweit ich das als jmd. verstehe, der nie gelernt hat Geschäftsberichte zu verstehen) an die Stadt Wiesbaden, das Land Hessen und die Thüga AG.

Wie sind die Ladekonditionen mit diesem Guthaben, was man bekommt, wenn die Aktion erfolgreich war?
Die beiden Tarife der ESWE-Ladekarte, über die man das Guthaben wenn es geklappt hat verbraten muss (keine Grundgebühr für ESWE-Stromkunden, sonst 6,49EUR/Monat und etwas geringere kWh-Preise), finde ich nicht wirklich attraktiv im Vergleich z. B. zu Maingau, EWEgo und vor allem EnBW. Der eine oder andere will evtl. auch über den Tarif eines Autoherstellers laden, weil er dort auch noch einen günstigeren Ionity-Tarif dazugebucht hat, was z. T. voraussetzt, dass man zusätzlich zur Ionity-Grundgebühr eine (Mehr-)Grundgebühr bezahlt.
Einzig die von der ESWE selbst betriebenen Ladesäulen kann man zu Preisen nutzen, die bei den genannten anderen Anbietern mithalten können. Außerdem kommt man wohl nicht an die AGB der ESWE-Ladekarte ohne persönliche Daten im Registrierungsprozess bereits angegeben zu haben. Weiß deswegen auch nicht, wie lange das Guthaben gültig ist.
Viele Stadtwerke bieten ihren Haushaltsstrom aktuell nicht deutschlandweit an, so auch ESWE Versorgung. Dadurch kommt man nur wenn man in deren Bereich wohnt um die Grundgebühr für die Ladekarte herum. Auch ist mir nicht klar, ob auch die Grundgebühr vom Ladeguthaben abgezogen wird, eben mangels Einblick in die Ladekarten-AGB (s.o.).
Auch weiß ich von div. anderen Stadtwerken die wie ESWE Versorgung auch bei Ladenetz mitmachen, dass sie sich vorbehalten die Ladekarten von Kunden zu kündigen oder ihnen die Mehrkosten in Rechnung zu stellen, wenn sie zuviel über Roaming laden. Deswegen oben die Erwähnung der Ionity-Tarife mit Grundgebühr.

Was soll man davon halten?
Generell finde ich es gut, dass die Leute gefragt werden, wo ungefähr ihrer Meinung nach sinnvolle Standorte für neue Ladesäulen sind. Das Abstimmrecht an einen Mindest-Geldbetrag zu koppeln sorgt dafür, dass es weniger Spaßabstimmer gibt, wodurch seltener hinterher in der Realität „keiner“ die Ladesäule nutzen will.
Andererseits muss man abwägen, ob der Ladesäulen-Anbieter so klein ist, dass man ihm z. B. zwischen 1-1,5 Jahre ein zinsloses Darlehen geben will.
So wie es in diesem Fall gemacht wurde kommt dazu, dass man im Endeffekt dann doch draufzahlt, Stichwort Ladekonditionen mit denen man das Guthaben nutzen kann bzw. Gültigkeitsdauer des Guthabens.
Die Bedingungen dort sorgen auch für eine gewissen Ausgrenzung. Denke z. B. an den Fall, dass jemand nicht in diesem Gebiet wohnt aber häufiger dort hin muss (z. B. häufig die Eltern besuchen). Der kann so wie es aussieht das Guthaben nur gegen Grundgebühr nutzen und abseits dieser Gegend eben wahrscheinlich nur recht eingeschränkt nutzen kann (Stichwort was passiert bei zuviel Roaming).
Man muss aber auch bedenken, dass z. B. bei Bürger-Energiegenossenschaften das Geld i.d.R. solange gebunden ist, wie man dort Mitglied ist, um den Zweck der Genossenschaft zu fördern. Insofern ist es durchaus ein Vorteil, wenn man das Geld im „schlimmsten“ Fall nach 1,5 Jahre als Guthaben bekommen, was immerhin eingeschränkt nutzbar ist.

Frage mich auch, wie konsequent dabei Fördermittel verwendet werden. Die einen Fördermittel sind aber mal schneller weg als die anderen, gelten für Standorte 100m weiter nicht (z. B. siehe https://www.motor-talk.de/.../...s-in-baden-wuerttemberg-t7296980.html), etc. Wahrscheinlich müssen die am Ende eine Mischkalkulation machen, weil sonst dieser Abstimmungsprozess wieviel „Bürger-Geld“ braucht man am jew. Standort zu kompliziert wird.

Was könnte man IMHO besser machen?
Der für mich eindeutigste Punkt wo man was besser machen kann, ist dafür zu sorgen, dass vor allem auf öffentlichen Parkplätzen (also von der Stadt) eher HPC-Ladepunkte aufgestellt werden. In den Bedingungen der ESWE Versorgung ist das eher Wischiwaschi und man kann nicht gezielt HPC fördern. Es reduziert im Verhältnis zur in der Praxis abgegebenen Leistung den Platzbedarf an Parkplätzen enorm, vor allem bei etwas moderneren Fahrzeugen. Man sollte also beim Geld geben wählen können, welcher Anteil nur zum Zuge kommen soll, wenn es tatsächlich ein HPC mit mind. xkW wird. Ggf. Beträge >500EUR ermöglichen und die Sammelfrist länger machen, weil HPC in der Anschaffung teurer ist. Es ist aber immer eine Abwägung, weil bei zu langer Geld-Bindefrist die Leute mind. ungeduldig werden könnten. Was hier nun ein optimaler Wert ist, ist aber eine sehr schwierige Frage.

Nochmal zurück zur Erstattung als Ladeguthaben bei erfolgreichem Vorhaben. Wie schon angedeutet ist in anderen Konstellationen wo Bürger Projekte z. B. im Bereich Energie unterstützen das Geld viel länger gebunden. Vielleicht kann man es auch so machen: Wenn du xEUR einzahlst und das Vorhaben erfolgreich ist, kann du wahlweise den Betrag (ggf. abzgl. einer Gebühr oder so) bar zurückbekommen oder als Lade-Guthaben, ggf. mit Bonus-Guthaben oder besseren Ladekonditionen max. für einen gewissen Zeitraum (z. B. keine Kündigung oder Preisaufschlag der nicht konkret in der Preisliste steht bei zuviel Roaming) oder wenn das Bonus-Guthaben weg ist (je nach dem was zuerst kommt).
Theoretisch wäre auch eine Kooperation mit einem Ladetarif-Anbieter denkbar, wo es Roaming-Zusatzkosten außerhalb der eigentlichen Preisliste bzw. Kündigung wegen zuviel Roaming nicht gibt. Z. B. EnBW, Maingau oder Plugsurfing. Zumindest bei EnBW gibt’s aber bundesweit eine starke Konkurrenz-Situation, weil die auch selbst Ladesäulen aufstellen. Wobei EnBW wohl keine reinen AC-Ladesäulen mehr aufstellt, sodass zumindest in diesem Bereich sowas eher denkbar wäre.
Generell wäre es schön, wenn man mit dem Guthaben auch die Grundgebühr für geringere kWh-Preise bezahlen könnte, egal ob z. B. ESWE, EnBW oder sonst wer.

Welche weiteren Nachteile bzw. möglichen Probleme gibt es?
Wenn sich dieses Prinzip deutschlandweit verbreiten sollte, könnte die Gefahr bestehen, dass es noch mehr Konflikte zwischen potenziellen Ladesäulen-Anbietern gibt. Schon alleine wenn z. B. sowohl die Stadtwerke als auch eine Bürger-Energiegenossenschaft am selben Standort Interesse hat, wo z. B. eine größere Solaranlage der Bürger-Energiegenossenschaft in der Nähe ist und die deswegen selbst dort einen öffentlichen Ladepunkt betreiben will.

Fazit
ESWE Versorgung hast sich offenbar einiges dabei gedacht. An sich finde ich das recht nachahmenswert, wie gesagt mit kleinen Verbesserungen. Man muss aber auch aufpassen, dass sich nicht zuviel Gerangel zwischen verschiedenen Ladesäulen-Anbietern um die beliebtesten Standorte ergibt.

Ob so diese Art von finanzieller Bürger-Beteiligung in einer Großstadt Sinn macht, kann man evtl. in Frage stellen. Aber wie gesagt, es vermeidet immerhin „Spaßstimmen“.
In ländlicheren Gebieten wo allgemein das wirtschaftliche Interesse niedriger ist Ladesäulen aufzustellen, macht sowas viel mehr Sinn. Soweit ich gelesen habe gehen die Grundgedanken der Bürger-Energiegenossenschaften bis in Zeiten zurück, wo man sich auf dem Land zusammen getan hat, um selbst ein eigenes lokales Stromnetz mit einem Kraftwerk (z. B. Wasserkraft) zu betreiben, damit man überhaupt irgendein Stromnetz hat. Beim Ausbau von Ladesäulen auf dem Land dürfte es im Grunde eine ganz ähnliche Problemstellung wie damals geben, die man eben auch wieder mit finanzieller Beteiligung der Bürger durchaus sinnvoll lösen kann, wenn man es richtig macht.

Auf jeden Fall sollte jeder bevor er für sowas Geld ausgibt bzw. auslegt überlegen

  • ob er z. B. das zinslose Darlehen im Endeffekt einem großen Konzern wie z. B. EnBW, kommunalen Betrieben wie Stadtwerken oder so etwas wie einer Bürger-Energiegenossenschaft gibt, d.h. ob er findet, dass der Anbieter sowas nötig hat
  • ob er dem Anbieter vertraut, dass die aufgestellten Regeln auch eingehalten werden
  • was im Erfolgsfall genau bzw. ungefähr versprochen wird
  • wieviel und auf welche Art er das Geld in allen möglichen Fällen zurückbekommt (Miss-/Erfolg der Aktion oder man braucht das Geld doch vorher wieder)

Was denkt ihr darüber? Bitte nehmt auch an der Umfrage teil.

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Mon Aug 08 17:48:22 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (53)    |   Stichworte: E-Auto, Gas, Stromnetz

Logo Bekommt das Stromnetz diesen Winter massive Probleme?Logo Bekommt das Stromnetz diesen Winter massive Probleme?

Hallo!

Schöne neue Welt: Solaranlage, Wärmepumpe, E-Auto und evtl. noch ein stationärer Akkuspeicher im Haus sorgen umweltfreundlich dafür, dass man Strom nicht für Wärme und zum Fahren hat, sondern auch für alles andere. Leider finden div. Probleme die spätestens ab dem kommenden Winter auf uns zukommen kaum mediale Aufmerksamkeit. Das Gasnetz hat auch was damit zutun.
[mehr]

Was könnten sich gerade im nächsten Winter für Probleme ergeben, die wir so noch nicht hatten?

Dazu werfen wir zunächst ein Blick auf das Gasnetz, was auch sehr viele Wohnungen mit Wärme versorgt. Dass das Gas im Winter knapp werden dürfte und an Alternativen gearbeitet wird, haben die meisten sicher schon mitbekommen. Alles hofft nun auf neue alternative Quellen wie z. B. die neuen LNG-Terminals. Leider wird in den Medien nicht wirklich prominent thematisiert, dass das ein Problem für das Gasnetz ist:

https://www.heise.de/.../...nderte-Gasstroeme-vorbereitet-7182371.html

Zitat:

Das Problem: Das Pipeline-Netz ist nicht symmetrisch aufgebaut, sondern verzweigt sich von Ost nach West wie ein Baum. LNG aber wird vor allem von westeuropäischen Häfen aus eingespeist. Also muss das Gas auf einigen Strecken die Fließrichtung ändern.
[...]
Die größten Flaschenhälse an Land hat die Studie zwischen Italien und Österreich, zwischen Deutschland und den Niederlanden sowie zwischen Spanien und Frankreich ausgemacht. Hier müsse die Kapazität erhöht beziehungsweise der Gasfluss umgedreht werden. Die sei "mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden", so das Gutachten. Soll heißen: innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Für den kommenden Winter dürfte es also selbst im optimistischsten Fall kaum reichen.

Anders ausgedrückt: Wenn man in einen Zweig des Gasnetzes der relativ weit weg vom „Stamm“ ist Gas reindrückt, werden die anderen Hauptäste am Stamm eben erst erreicht, wenn das Gas die div. Abzweigungen zu den „dickeren“ Ästen die immer näher am Stamm sind gemeistert hat. Also ein großer Umweg. Zudem sind die Zweige weit weg vom Stamm auch viel dünner ausgelegt, was den Fluss massiv ausbremst.

Was kann man also tun?

Heizlüfter als Ersatz?

Viele Leute dachten wohl, sie sind schlau und kaufen sich elektrische Heizlüfter. Leider kann das zu massiven Problemen im Stromnetz führen:

https://www.heise.de/.../...ckouts-im-Stromnetz-im-Winter-7194509.html

Zitat:

Der Heizlüfter-Boom ist aktuell auf rekordverdächtigem Niveau. Von Januar bis Juni seien in Deutschland rund 600.000 Einheiten verkauft worden, teilte das Marktforschungsinstitut GfK dem "Tagesspiegel" mit. Dies entspreche einem Plus von knapp 35 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach Stromheizgeräten dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen, befürchten der VDE und der DVGW. Auch der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI sieht die Entwicklung kritisch.

Es geht wohl wie bei den E-Autos insb. um die Zeit, wenn die Leute abends im Dunkeln nach Hause kommen und Licht, TV & Co. einschalten und womöglich noch elektrisch Kochen oder ein E-Auto aufladen – und eben die Heizlüfter einschalten. Bei E-Autos, Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen hat man immerhin Systeme, die den Verbrauch in problematischeren Zeiten begrenzen bzw. in unproblematischere Zeiten verlegen können, auch wenn insb. bei E-Autos das noch oft genug nicht verwendet wird, weil der zusätzliche Stromzähler für die abschaltbare Last auch zusätzlichen Platz im Zählerschrank und eine kompatible Wallbox (oder mobiles EVSE) braucht. Von den jährlichen Zusatzkosten für Zähler, Stromtarif-Grundgebühr usw. mal ganz abgesehen.

Zudem sind noch nicht alle Gaskraftwerke zur Stromerzeugung durch praktikable Alternativen ersetzt. Der Anteil ist in den letzten Monaten stetig gefallen, aber noch lange nicht 0%:

https://www.heise.de/.../...-Reserve-zurueck-an-den-Markt-7194834.html

Zitat:

Im Juni lag der Erdgas-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland laut Bundesnetzagentur bei 11,2 Prozent.

Smarte Thermostate & Co. für zu Hause
Aber Moment, es gibt doch ganz viele verschiedene smarte Thermostate & Co. für zu Hause, die keinen zusätzlichen Stromzähler & Co. brauchen? Ja, aber: https://www.heise.de/.../...hwere-Last-fuer-das-Stromnetz-7178878.html
Kurzfassung: Die Untersuchung basiert auf Datenspenden nordamerikanischer Benutzer aus der Vor-Corona-Zeit. Offenbar hat kaum jemand hat die Standard-Einstellungen der smarten Thermostate verändert. Dadurch 40% höhere Spitzenbelastung des Stromnetzes als vorher, nun um 6:05h.

Was könnte man tun, um diese Gefahr durch solche Geräte zumindest etwas zu entschärfen?
Schon vor vielen Jahren sind Hersteller von WLAN-Routern dazu übergegangen, im Setup nicht mehr den User zu bitten ein Passwort zu setzen, die zu oft zu einfach waren, sondern haben irgendwelchen zufälligen Standard-Passwörter verwendet, die auf die Geräte aufgedruckt wurden.
D.h. es sollte Vorschrift werden, dass alle Geräte eines Modells, die eine Zeitsteuerung einer Heizung bzw. Heizkörpers oder eines Stromflusses ermöglichen, standardmäßig eine gewisse Streuung bei den standardmäßig eingestellten Zeiten aufweisen müssen. Allerdings sind offenbar schon sehr viele ohne das im Umlauf. Und es gibt noch ganz andere Probleme...

Hacker-Angriffe
Z. B. im April gab’s einen Angriff auf das ukrainische Stromnetz: https://www.heise.de/.../...inisches-Stromnetz-lahm-legen-6672100.html
Schon in den 2010er-Jahren gab’s div. Hackerangriffe auf den Energiesektor in div. Ländern: https://www.heise.de/.../...-russische-Cyberkriminelle-an-6629895.html
Oder man stelle sich vor: Irgendwelche Wallboxen, die an irgendeiner wie auch immer gearteten „Hersteller-Cloud“ hängen, damit man unterwegs Zugriff hat, die in einem wie auch immer gearteten privaten Netz hängen. Das ist ein enormes Sicherheitsrisiko. Z. B. könnten in einer Zeit wo viele Stromnetzbetreiber die Wallboxen angewiesen haben die Leistung zu drosseln, durch die gehackte Cloud eines beliebten Wallbox-Hersteller plötzlich alle dort angemeldeten Wallboxen auf Kommando auf volle Leistung gehen, wenn die meisten E-Autos noch z. B. die vollen 11kW ziehen können, weil deren Akkus noch nicht voll genug sind, als dass die Ladeleistung gedrosselt wird, um den fast vollen Akku zu schonen.

Fazit
Die Gasnetze sind noch nicht auf die „umgekehrten“ Gasströme ausgelegt und werden im nächsten Winter sehr sicher auch nicht umgerüstet sein. Sehr viel mehr Heizlüfter als in den vorherigen Jahren warten auf ihren Einsatz. Immer mehr „smarte“ Geräte zur Energie-Verbrauchssteuerung zu Hause werden verwendet, vielfach vom Kunden privat angeschafft und nicht unbedingt vernünftig eingerichtet bzw. eben nicht Netzbetreiber gewartet. Es gibt immer mehr E-Autos, wo viele nicht so angeschlossen sind, dass ihre Ladeleistung durch den Netzbetreiber drosselbar ist.
Kurz: Vor allem der kommende Winter wird spannend...

PS: Haben hier im Haus im Februar die Heizöltanks vollgemacht, bevor es richtig teuer wurde. Bei Heizöl gibt’s immerhin zumindest eine gewisse Streuung, wann die Tanks leer sind und somit auf die Nachfrage, wann die eine Ladung Heizöl für die kommenden 12 Monate oder eher mehr gebraucht wird. D.h. wir brauchen nur ein bisschen Strom für die Heizungssteuerung.

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Sat Jul 30 12:13:42 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: E-Auto, Förderung

Was haltet ihr von den Eckpunkten der BEV-/FCEV-Förderung in den nächsten Jahren? Mehrfach-Antworten

Logo Eckpunkte der BEV-/FCEV-Förderung ab 2023Logo Eckpunkte der BEV-/FCEV-Förderung ab 2023

Hallo!

Die Eckpunkte der BEV-/FCEV-Förderung ab 2023 sind diese Woche veröffentlicht worden. Hier meine Gedanken dazu mit meinem nächsten Autokauf im Hinterkopf.
[mehr]

Hier kann man die Meldung nachlesen: https://www.bmwk.de/.../...habeck-umweltbonus-wird-ab-januar-2023.html

Was bedeutet das für private Käufer allgemein und insb. mich?

Es wird leider nicht klar geschrieben, aber nach meiner Lesart bleiben bei BEV und FCEV mit max. 40.000EUR Nettolistenpreis der Basisausstattung (lt. BAFA-Liste, werde das im weiteren „NLPB“ abkürzen) die 4.500EUR staatl. Anteil auch nach dem 1.1.2024.

Bei über 40.000EUR NLPB gibt’s im Jahr 2023 3.000EUR staatl. Anteil, wenn der NLPB max. 65.000EUR ist. Im Jahr 2024 wird die 65.000EUR-Grenze auf 45.000EUR reduziert.

Das Budget für 2023 beträgt 2,1 Mrd. EUR und für 2024 1,3 Mrd. EUR. D.h. nach meiner Lesart werden 2023 mind. 466.666 Fahrzeuge und 2024 mind. 288.888 Fahrzeuge gefördert. Zum Vergleich:

https://www.electrive.net/.../

Zitat:

Von Januar bis Dezember 2021 wurden insgesamt 625.262 Anträge auf die Kaufprämie gestellt – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 144,8 Prozent. Für Batterie-elektrische Fahrzeuge waren es 334.585 Anträge (+138,2 Prozent), 290.629 Anträge für PHEV (+153,1 Prozent) und 48 weitere Anträge für FCEV (-32,4 Prozent).

Der Ukraine-Krieg hat die Lieferketten-Probleme noch weiter verschlimmert. Allerdings haben BEV prozentual bei den Neuzulassungen ihren Anteil bei sinkenden Gesamtverkaufszahlen vergrößert. Inwieweit die wegfallende PHEV-Förderung und evtl. bessere Ladeinfrastruktur dafür sorgt, dass nun statt PHEV BEV bestellt werden, bleibt abzuwarten.

Allerdings gibt’s immernoch viele gute Gründe für ein PHEV. Man hätte dort auch nur die Bedingungen verschärfen können, vor allem mehr elektrische Reichweite und Ladegeschwindigkeit.

Förderung von Firmen-BEV im Herbst 2023
Ab 1.9.23 werden keine Fahrzeuge mehr gefördert, wo der Antragssteller eine Firma ist. D.h. auf dem Gebrauchtwagenmarkt werden dann die Preise eher höher, weil normalerweise Ex-Firmenfahrzeuge den Großteil des Gebrauchtwagenmarkts ausmachen, zumindest bei jungen Gebrauchten.

Ein interessantes Detail am Rande aus dem Link des Wirtschaftsministeriums

Zitat:

Der Anteil der Hersteller soll, wie seit Einführung der Innovationsprämie, auch zukünftig 50 Prozent der Gesamt-Bundesförderung betragen und bei der Bestimmung der Gesamtförderung noch hinzukommen. Hierzu ist das BMWK mit den Herstellern im Austausch.

Heißt der Hersteller-Anteil wird auch sinken. Was bedeutet das?

Ein niedrigerer Hersteller-Anteil bedeutet natürlich am Ende auch einen höheren Preis. Es gab zwar immer wieder die Behauptung, dass der Herstelleranteil in den meisten Fällen von vornherein eingepreist worden wäre. Aufgrund der Preissteigerungen in letzter Zeit ist aber nicht anzunehmen, dass bei geringerem Herstelleranteil der Listenpreis entsprechend sinkt oder es mehr Rabatt gibt.

Apropos Preiserhöhungen, wie sieht’s damit aus? Wenn der Preis knapp unter einer der Grenzen ist, gibt’s für die Grundausstattung praktisch keinen Spielraum nach oben, außer es wird eine geringere Förderung in Kauf genommen. Das machen die Hersteller eher selten. Denn alle anderen Optionen (kann je nach dem wie der Hersteller es eintragen lässt auch eine stärkere Motorisierung sein) dürfen weiterhin beliebig teurer werden ohne „BAFA-schädlich“ zu sein.

Wobei hier der Mercedes EQA 250 ab 12.5.22 ein Gegenbeispiel wäre, aber dort die Reichweite deutlich erhöht wurde. Und gleichzeitig wurde der EQA 250+ unter die 45.000EUR-Schwelle gebracht und die Ladegeschwindigkeit und Beschleunigung etwas erhöht. Quelle:

https://insideevs.de/.../

Anders als andere Hersteller haben u.a. VW und Mercedes (fast?) alle Motorisierungen getrennt in die BAFA-Liste eintragen lassen. Das bedeutet, dass bessere Motorisierungen (meistens?) keine Option im Sinne der Fördergrenzen sind. Die Motorisierungen getrennt einzutragen schränkt die Preissteigerungen für die Motorisierung an sich entsprechend ein.

Beispiele
Polestar 2 (2023, nur ein Eintrag für alle Motorisierungen): Knapp unter 40.000EUR.
Mercedes EQA 250 ab 12.5.22: Knapp 43.000EUR.
Mercedes EQA 250+ ab 12.5.22: Knapp 44.000EUR.
VW ID.4 Pro Performance 150 kW 2022: Knapp 38.000EUR.

D.h. aus dieser Liste ist beim ID.4 noch am meisten Luft nach oben für das Basismodell. Wobei der 4Motion noch in der BAFA-Liste fehlt und knapp über 40.000EUR liegen dürfte.

Die VAG teilt auch mit:

https://insideevs.de/.../

Zitat:

Auf einen neuen Elektro-VW muss man derzeit 6-8 Monate warten, auf einen Audi sogar ein Jahr oder länger.

Beim EQA würde sich also selbst bei einer Erhöhung auf knapp unter 45.000EUR an der Förderung im gesamten o.g. Zeitraum nix ändern – außer wenn der Topf leer ist, wobei hier wiederum das Fahrzeug keine Rolle spielt.

https://jesmb.de/12742/

schreibt

Zitat:

Nun gibt es auch beim EQA Verzögerungen. Mercedes hat die Produktionskapazitäten für das zweite Halbjahr 2022 im Werk Rastatt reduziert. Vermutlich liegt es an den Batterien. Der EQB, der die gleiche Batterie erhält, soll jedoch nicht betroffen sein.
So kommt es zu Verzögerungen von rund 3 Monaten. Für viele bedeutet dies gleichzeitig auch, dass die BAFA Förderung in Höhe von 6.000 EUR nicht mehr gezahlt wird.

Also viele die schon längst bestellt haben, sind wohl auch betroffen.

Beim Polestar 2 ist nicht soviel Luft. Auf der Webseite werden alle Neuwagen-Konfigurationen mit der Lieferzeit „Januar – Februar 2023“ angegeben. Zudem gibt’s Lieferproblemen bei den „Basis-Felgen“.

D.h. keines der genannten Fahrzeuge wird wenn man es heute neu konfiguriert noch die alte Förderung bekommen können. Darauf wird bei den Herstellern nicht ganz so prominent hingewiesen. Trotzdem stehen noch die Rechenbeispiele mit der alten Förderung auf den Hersteller-Webseiten :-(

Beim Smart #1 sind noch keine genauen dt. Preise bekannt. Mal schauen wie es dort läuft.

Fazit

  • Gerade was Fahrzeuge angeht, die wenn man sie neu konfiguriert sehr sicher nicht mehr unter die aktuelle Förderung fallen, sollten die Hersteller ganz dringend ihre Angebote anpassen sobald die Regelung für die nächsten 2 Jahre richtig fix ist. Bin gespannt ob das schnell genug passiert, sodass die Lieferzeit nicht auch wieder darüber hinausgeht.
  • Dass Firmen BEV nur noch knapp >1 Jahr gefördert werden, wird der E-Mobilität schaden, da es viele Privatleute gibt’s die sich so schon nur Gebrauchte leisten können (oder wollen). Die hohen Preise von BEV im Vergleich zu Verbrennern verschärfen das weiter. Wirklich sparen mit einem BEV tut man nur, wenn das BEV nur einen kleinen Akku hat, was aber wiederum die Reichweite und damit die Praktikabilität massiv einschränkt und/oder recht viel fährt, sodass die zumindest im Optimalfall niedrigeren Stromkosten pro Strecke den höheren Anschaffungspreis ausgleichen können. Bei der THG-Quote ist fraglich, wie sich das entwickelt. Denn jeder Verbrenner der durch ein BEV bedeutet sowohl, dass weniger Sprit gebraucht wird _und_ dass es gleichzeitig ein größeres Angebot an THG-Quoten gibt, die zum Verkauf stehen. Sowohl sinkende Nachfrage als auch größeres Angebot sorgen für einen niedrigeren Preis, heißt eine billigere THG-Quote. Vor allem muss man das Geld für die Anschaffungskosten erstmal haben. Selbst die 6.000EUR staatl. Förderung muss man heute AFAIK i.d.R. selber vorstrecken und kriegt sie erst Wochen nach dem Antrag wieder. Bei bereits geförderten Gebrauchten muss man dieses Geld nicht vorstrecken.
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Sat Jul 09 12:53:13 CEST 2022    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, Ladekosten

Habt ihr kürzl. oder werdet ihr bald einen Lade(-karten)-Tarif- oder -Anbieterwechsel machen?

Logo Neues Jahr, neue Tarife 2022 – JuliLogo Neues Jahr, neue Tarife 2022 – Juli

Hallo!

EDIT: Aktuelle Version: https://www.motor-talk.de/.../...neue-tarife-2023-januar-t7394934.html
Schon kurz nach meinem letzten Artikel wurden bei einem beliebten Ladetarif die Preise deutlich erhöht. Bei einem anderen beliebten Ladetarif hat sich immernoch nichts an den Preisen geändert. Dafür wurde dort der Geltungsbereich auf noch mehr Länder ausgedehnt.
[mehr]

Genauer gesagt hat Maingau die Preise erhöht. Und EnBW hat den dt. Tarife auf Schweden, Dänemark, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Kroatien ausgedehnt.
EWEgo hatte auch die Preise etwas erhöht. Ist nur noch an eigenen Ladesäulen und bei Ionity billiger als EnBW oder Maingau.
Div. Lade-Flatrate bzw. -Paket-Anbieter haben die Preise deutlich erhöht und Flatrate-Tarife gestrichen. Auch div. Stadtwerke und Aldi haben Gratis-Laden gestrichen oder bereits vorhandene Tarife erhöht. Immerhin ist Aldi ein ganzes Stück z. B. unter dem EnBW-Tarif, ist nicht mehr stark zeitlich begrenzt und man kann den Tarif auch z. B. mit Girocard oder Kreditkarte nutzen, zusätzlich zu gängigen Ladekarten. Allerdings sind laut Karte auf der Webseite wohl noch nicht alle Standorte umgestellt.
Tesla hat nun auch ein paar deutsche Supercharger-Standorte für Fremdmarken geöffnet. Die Preise sind nicht nennenswert niedriger als wenn man bei Ionity den Ad-hoc- oder Maingau-Tarif benutzt. Wie bei Ionity selbst wird zwar ein Tarif mit Grundgebühr und niedrigeren kWh-Preisen angeboten. Allerdings lohnt sich dieser Tarif mit Grundgebühr ggü. z. B. den EnBW-Tarifen mit und ohne(!) Grundgebühr kaum. Wobei man dort auch ggf. von günstigeren Tarifen bei vielen anderen Anbeitern profitiert. Dazu das selbst im Vergleich zu Ionity sehr dünne für Fremdmarken nutzbare Ladenetz. Teslafahrer laden offenbar vermehrt bei anderen Anbietern, auch wenn ein Supercharger direkt nebenan ist. Zudem ist man zwangsweise auf ein Smartphone mit der Tesla-App und eine funktionierende Internet-Verbindung angewiesen. Und Tesla ändert die Preise erfahrungsgemäß zu häufig bzw. sind z. T. auch je nach Standort und Zeit spontan unterschiedlich, weswegen ich die hier nicht aufnehme.
Sinn kann das höchstens machen, wenn man häufiger irgendwo im Ausland lädt, wo EnBW nicht viele HPC bzw. nicht zum Normalpreis unterstützt und man dafür viele für Fremdmarken offene Supercharger findet.
Seit Anfang Juni hat Mercedes merkbare Tarife.

Hinweis: Wenn ich im Folgenden „Intercharge“ schreibe, ist als Bezahlungsart die Webseite https://m.intercharge.eu gemeint. Dort kann man aktuell mit VISA und Mastercard zahlen. Eine Karte mit deren Ladesäulen gibt's leider nicht mehr.

5bc1f591-f522-49ab-8b67-f64e2ebc7dea

Kfz-Hersteller-Tarife (z. T. auch für Fahrzeuge anderer Marken bzw. alle E-Autos) und andere Tarife mit Grundgebühr

Anbieter bzw. für wen gültig

Grundgebühr

Nutzungsgebühr (ggf. beispielhaft)

Kommentar

Audi, City-Tarif

4,95EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, Audi charging hub HPC 0,31EUR/kWh, DC 0,64EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,20EUR/min, AC 0,45EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,10EUR/min

-

Audi, Transit-Tarif

17,95EUR/Monat (erstes Jahr 0EUR/Monat)

Ionity 0,31EUR/kWh, Audi charging hub HPC 0,31EUR/kWh, DC 0,64EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,20EUR/min, AC 0,45EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,10EUR/min

-

BMW und Mini ohne Grundgebühr

0EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, andere Preise siehe App. Optional: Für 13EUR/Monat. Ionity nur 0,35EUR/kWh (12 Monate Mindestvertragslaufzeit).

Keine Aussagen mehr zu Standgebühr.

BMW und Mini mit Grundgebühr

4,99EUR/Monat (erstes Jahr 0EUR/Monat)

AC 0,39EUR/kWh, von 8-21h nach 3h 0,06EUR/min Aufpreis, DC 0,55EUR/kWh, nach 1,5h 0,20EUR/min Aufpreis, Ionity 0,79EUR/kWh. Optional: Für 13EUR/Monat. Ionity nur 0,35EUR/kWh (12 Monate Mindestvertragslaufzeit). Beim iX3 wird zusätzl. 1 Jahr lang die Grundgebühr für die Ionity-Option erlassen.

Ohne Grundgebühr sieht man die Preise nur wenn man beim Ladetarif-Anbieter in die Karte schaut.

Hyundai EnBW-Kooperation (nicht Submarke IONIQ!)

0EUR/Monat 5 Jahre lang, danach wie der entspr. EnBW-Tarif. Erste Ladekarte kostenlos, jede weitere 9,90EUR.

EnBW-Vorteils-Tarif (nicht Viellader-Tarif!).

-

Hyundai inkl. Submarke IONIQ Charge myHyundai Flex

0EUR/Monat, ggf. zzgl. Ionity-Option (

beim IONIQ 5 Project 45 (Sonderedition zum Start des Modells) die ersten 2 Jahre 0EUR Grundgebühr)

. Einmalig 2,49EUR Aktivierungsgebühr.

0,49EUR Startgebühr + 0,79EUR/kWh bei Ionity (mit Ionity-Option für 13EUR/Monat 0,29EUR/kWh), andere kWh-Preise flexibel.

-

Hyundai inkl. Submarke IONIQ Charge myHyundai Easy

4,99EUR/Monat, ggf. zzgl. Ionity-Option (

beim IONIQ 5 Project 45 (Sonderedition zum Start des Modells) die ersten 2 Jahre 0EUR Grundgebühr)

.

0,79EUR/kWh bei Ionity (mit Ionity-Option für 13EUR/Monat 0,29EUR/kWh), AC 0,39EUR/kWh + 0,10EUR/min (nach 3h), DC 0,59EUR/kWh + 0,20EUR/min (nach 1,5h).

-

Kia Advanced

4,99EUR/Monat. Erste 12 Monat ab EZ 0EUR/Monat.

AC 0,39EUR/kWh und DC 0,57EUR/kWh. Nach 3,5h AC 0,10EUR/min Aufschlag bzw. nach 1,5h DC 0,20EUR/min Aufschlag. Ionity-Optionen zzgl. 13EUR/Monat + 0,29EUR/kWh oder 4,50EUR/Monat + 0,52EUR/kWh.

Gilt wohl neben EV6 auch für die "älteren" PHEV-/BEV-Modelle wie e-Soul, also noch produzierte "ältere" Modelle, evtl. von der Ionity-Option abgesehen.

Mercedes me Charge S

0EUR/Monat Grundgebühr

kWh-Preise flexibel.

-

Mercedes me Charge M

4,90EUR/Monat Grundgebühr

Ionity 0,49EUR/kWh, DC 0,49EUR zzgl. nach 1h 0,20EUR/min, AC 0,39EUR/kWh zzgl. nach 3h 0,06EUR/min.

-

Mercedes me Charge L

17,90EUR/Monat Grundgebühr

Ionity 0,35EUR/kWh, DC 0,39EUR zzgl. nach 1h 0,20EUR/min, AC 0,33EUR/kWh zwischen 8-21h zzgl. nach 3h 0,06EUR/min.

1 Jahr ab Erstzulassung 0EUR/Monat Grundgebühr und 0EUR/kWh bei Ionity.

Nissan

Tarif A

13EUR/Monat, mehr nicht bekannt.

Ionity 0,30EUR/kWh, mehr nicht bekannt.

Auch Tarif B anschauen.

Nissan

Tarif B

5EUR/Monat, mehr nicht bekannt.

Ionity 0,55EUR/kWh, mehr nicht bekannt.

Auch Tarif A anschauen.

Porsche

179EUR/Jahr (Taycan erste 3 Jahre 0EUR/Jahr)

Ionity 0,33EUR/kWh, sonst 0,39EUR/kWh plus(!) pro min(!) 0,05 (AC) bis 0,45EUR (Nicht-Ionity-HPC bis 350kW)

Vielleicht für Ionity-Vielnutzer interessant, aber für alles andere gibt‘s viele günstigere Tarife.

VW

We Charge Free

0EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, DC 0,76EUR/kWh zzgl. nach 1,5h 0,15EUR/min, AC 0,55EUR/kWh zzgl. zwischen 9-21h nach 3h 0,05EUR/min.

Auch für Fremdmarken.

VW

We Charge Go

2,99EUR/Monat (zzgl. 3EUR/Monat bei Fremdmarken)

Ionity 0,79EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh zzgl. nach 1,5h 0,15EUR/min, AC 0,39EUR/kWh zzgl. zwischen 9-21h nach 3h 0,05EUR/min.

-

VW

We Charge Plus

9,99EUR/Monat (zzgl. 3EUR/Monat bei Fremdmarken)

Ionity 0,35EUR/kWh, DC 0,47EUR/kWh zzgl. nach 1,5h 0,15EUR/min, AC 0,37EUR/kWh zzgl. zwischen 9-21h nach 3h 0,05EUR/min.

-

Cupra Free Tarif

0EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, DC 0,76EUR/kWh, AC 0,55EUR/kWh.

Auch für Fremdmarken.

Cupra Pure Tarif

2,99EUR/Monat (zzgl. 3EUR/Monat bei Fremdmarken)

Ionity 0,79EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh, AC 0,39EUR/kWh.

-

Charge & Fuel Standard

(alle E-Autos)

4,20EUR/Monat (immer 1 Monat Vertragslaufzeit)

0,79EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen. Preise anderer Lademöglichkeiten nur in der App.

-

Charge & Fuel IONITY M

(VW-Konzern (u.a. VW und Audi), Daimler, BMW, Ford und Hyundai)

8,66EUR/Monat (immer 12 Monate Vertragslaufzeit)

0,50EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen. Preise anderer Lademöglichkeiten nur in der App.

-

Skoda Powerpass Charge Free

0EUR/Monat.

AC 0,55EUR/kWh, DC 0,76EUR/kWh, Ionity 0,79EUR/kWh.

-

Skoda Powerpass Charge Simple

2,99EUR/Monat in den ersten 12 Monaten.

AC 0,39EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh, Ionity 0,79EUR/kWh.

-

Skoda Powerpass Charge Faster

Bei Enyaq 9,99EUR/Monat in den ersten 12 Monaten.

AC 0,37EUR/kWh, DC 0,47EUR/kWh, Ionity 0,35EUR/kWh.

-

FordPass (nur Ford)

159EUR/Jahr

, erstes Jahr keine Grundgebühr

0,31EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Gibt wohl auch einen Tarif wo Ionity 0,79EUR/kWh kostet. Basiert auf NewMotion.

Polestar

?EUR/Monat, Fahrzeuge bis Bestelldatum 31.12.2022 (wirklich dauerhaft?) keine Grundgebühr

0,35EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Basiert auf Plugsurfing. Vermutlich sind dementspr. die restl. Preise.

Volvo

?EUR/Monat, ab EZ(?) 1.7.2021 im ersten Jahr keine Grundgebühr, davor vom 1.7.2021 an ein Jahr keine Grundgebühr

0,35EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Basiert auf Plugsurfing. Vermutlich sind dementspr. die restl. Preise.

Fazit:

  • Bin überrascht, dass EnBW nicht schon längst die Ladetarife erhöht hat.
  • Auch Fahrer aller anderen Marken sollten sich, wenn sie öfters bei Ionity und generell öfters öffentlich laden müssen, die Ladetarife mit den niedrigeren Ionity-kWh-Preisen u.a. von VW und Cupra anschauen. Die Konditionen dürften besser als bei div. anderen Herstellern sein. Aber immer im Hinterkopf behalten, dass a) sich die Mindestvertragslaufzeiten unterscheiden können und b) man in der Praxis viel mehr bei anderen HPC als Ionity lädt und Hersteller-Tarife evtl. nicht soviele Ladesäulen wie EnBW oder Maingau unterstützen.
  • Habe Aldi wegen der sehr interessanten Ad-hoc-Konditionen aufgenommen. Auch wenn’s aktuell zumindest in meinem Landkreis zwar einige Aldis gibt, aber die wenigsten lt. Aldi-Webseite eine Ladesäule haben. Einerseits ist es günstiger als die meisten gängigeren Ladekarten und man kann mit Girocard und Kreditkarte zahlen. Leider ist wohl die Umstellung noch nicht vollständig. D.h. im Zweifel steht man außerhalb der Öffnungszeiten oder ohne Smartphone mit gerade funktionierender Internet-Verbindung und ohne Aldi-App blöd da. Und selbst wenn gibt’s nur recht kurz Strom.
  • Insb. für Fremdmarken macht an Tesla Superchargern zu laden oder gar den Tarif mit Grundgebühr zu nehmen in Deutschland aktuell kaum Sinn. Wenn in dem Zeitraum Auslandsreisen anstehen, kann das evtl. anders sein.

Anbieter

Kosten für den Ladevorgang

Was wenn ich zu lange lade bzw. nicht mehr lade? / Kommentar

Maingau Energie

Ionity europaweit 0,75EUR/kWh in allen Varianten. Normalpreis: AC 0,49EUR/kWh, DC 0,59EUR/kWh. Bis zu 0,20EUR/kWh Aufschlag im europäischen Ausland. Je nach dem ist Ionity billiger als sonstige AC und vor allem DC. Energievertragskunden: AC 0,39EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh, auch im europäischen Ausland, außer Österreich (0,10EUR/kWh Aufschlag).

Bei >4h AC- oder >1h DC-Ladung gibt’s immer 0,10EUR/min(!) Aufschlag. Lt. aktuellen AGB (vom 01.12.2021) max. 300kWh/Monat und Kunde und max. 5 Ladekarten/Kunde.

EnBW

Standard-Tarif: AC 0,45EUR/kWh, DC 0,55EUR/kWh. Viellader-Tarif: 5,99EUR/Monat + AC an EnBW-Säule 0,36EUR/kWh, DC 0,46EUR/kWh, andere Säulen 0,03EUR/kWh Aufschlag. Vorteils-Tarif (für EnBW- und Yello-Strom-/-Gas-Kunden, Hyundai-E-Auto-Besitzer mit entspr. Code (5 Jahre) und ADAC-Mitglieder): Keine zusätzliche Grundgebühr + AC an EnBW-Säule 0,38EUR/kWh, DC 0,48EUR/kWh, andere Säulen 0,04EUR/kWh Aufschlag.

Egal ob AC oder DC nach 4h 0,10EUR/min zusätzl. Zusatzgebühr ist aber begrenzt auf 2h (12EUR). Hochpreisbetreiber (aktuell wohl nur Ionity) in allen Tarifen 0,79EUR/kWh. AGB von vor der Ankündigung der Tariferhöhung im Juli: Kann vom Anbieter gekündigt bzw. damit gekoppelt höhere Tarife "angeboten" werden, wenn der Ladeumfang in 2 von 3 aufeinanderfolgenden Monaten 800kWh/Monat überschreitet.

EWEgo

DC inkl. Ionity 0,59EUR/kWh, AC 0,49EUR/kWh, an EWEgo-Ladesäulen DC 0,52EUR/kWh, AC 0,42EUR/kWh.

-

Aldi-Süd-Ladesäulen Ad-hoc-Tarif

DC 0,39EUR/kWh, AC 0,29EUR/kWh. Neben Girocard und Kreditkarte werden auch viele Ladekarten zu deren Tarifen unterstützt. Offenbar sind noch nicht alle Säulen auf die neuen Konditionen umgestellt. Ggf. nur relativ kurz Strom und nur mit Smartphone, Internet und Aldi-App. Link beachten.

Achtung, manche Säulen haben lt. Webseite 0,39EUR/kWh auch für AC 22kW und sind nicht 24/7 zugänglich.

Lidl-Ladesäulen Ad-hoc-Tarif

DC ab 150kW (auch wenn man langsamer DC lädt) 0,65EUR/kWh, DC bis 149kW (auch wenn man langsamer DC lädt) 0,48EUR/kWh, AC 0,29EUR/kWh Keine Angaben zu Roaming.

Ab 12.9.22.

NewMotion

Immer mit 0,35EUR Startgebühr pro Ladevorgang, aber max. 20x/Monat. Finde keine Preisliste mehr. Auf der Webseite in die Karte schauen.

Nix gefunden.

FastNed

Standard-Tarif 0,74EUR/kWh. Gold-Member-Tarif für 11,99EUR/Monat 30% Rabatt auf den Adhoc-Preis.

Nix gefunden.

Ionity

DC bis 350kW 0,79EUR/kWh Ad-hoc. Für 17,99EUR/Monat bei 12 Monaten Vertragslaufzeit 0,35EUR/kWh. Einige Autohersteller bieten für best. Modelle i.d.R. gegen weniger Grundgebühr einen günstigeren kWh-Tarif und unterstützen auch viele andere Ladesäulen, siehe unten. Im Ausland manchmal billiger als der genannte Preis wg. Wechselkurs oder reiner Minuten-Tarif in Kombination mit hoher Ladeleistung des Fahrzeugs.

Nix gefunden.

Plugsurfing

AC 0,56EUR/kWh + 0,10EUR/min nach 4h, DC 0,69EUR/kWh + 0,10EUR/min nach 1h, Ionity 0,89EUR/kWh.

Keine Standgebühr.

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Sat May 28 09:37:39 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: E-Auto, EQA, Kauf, Kosten, Ladeleistung, Megane E-Tech Electric, Polestar 2, Reichweite, Smart #1

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Logo Was für ein E-Auto wird’s - Teil 4: Mehr Reichweite vs. mehr Ladeleistung vs. KostenLogo Was für ein E-Auto wird’s - Teil 4: Mehr Reichweite vs. mehr Ladeleistung vs. Kosten

Hallo!

Habe den Mercedes EQA schon länger mit auf dem Radar, zusätzlich zu den anderen Fahrzeugen aus den vorherigen „Was für ein E-Auto wird’s“-Artikeln. Leider ist er deutlich teurer als die anderen, die ich im Auge habe. Vor kurzem gab’s dort mehrere für mich sehr interessante Neuerungen. Dadurch hat sich mir die Frage gestellt: Kann geringere Reichweite bzw. Kosten durch 22kW Typ2 kompensiert werden?
[mehr]

In meinen letzten Artikeln zu „Was für ein E-Auto wird’s“ habe ich bereits den Renault Megane E-Tech Electric, den Polestar 2 und den Smart #1 beleuchtet.

Wie gesagt, den Mercedes EQA habe ich schon länger auf dem Radar, u.a. weil er inkl. Spiegel nur 2,02m breit ist und somit sogar schmäler etwas als der Megane E-Tech Electric, von Fahrzeugen wie dem ID.4 ganz zu schweigen. Allerdings hatte er noch weniger WLTP-Reichweite als der Megane mit großem Akku und stärkeren Motor. Und weniger Typ-2-Ladeleistung, „nur“ die normalen 11 statt den eher selteren 22kW. An letzterem hat sich zwar nichts geändert, aber dafür wurde irgendwann der EQA 250+ mit größerem Akku und sparsameren Motor eingeführt. Der hatte aber keine Anhängelast.

Nun gab’s folgende Neuerungen:

https://insideevs.de/.../
  • Der EQA 250 erhält mehr WLTP-Reichweite (auf dem Niveau des Megane) und mehr Drehmoment. Der EQA 250+ hat aber immernoch mehr Reichweite.
  • EQA 250 und 250+ beschleunigen etwas schneller.
  • EQA 250+ lädt etwas schneller, 10-80% nun in der selben Zeit wie der EQA 250, also auf dem Niveau des Megane, aber bei niedrigerer max. Ladegeschwindigkeit, dafür offenbar länger hohem Ladeplateau (wohlgemerkt bei immernoch etwas größerem Akku).
  • Die Anhängelast des EQA 250+ wurde von 0 auf die 750kg des EQA erhöht (der Megane hat 900kg).

An den Akkugrößen wurde nichts geändert, aber der Motor im EQA 250 ist nun vermutlich der selbe wie im EQA 250+.

Und Renault hat Mitte April die „Priority Lane“ eingeführt. D.h. bestimmte Optionen kostet nun viel mehr (z. B. die Wärmepumpe fast schlappe 2.000EUR statt vorher 1.100EUR), dafür kriegt man das Auto etwas schneller als andere Besteller des selben Fahrzeugs. Das reduziert den Preisunterschied auch zum Polestar 2 etwas.

Vor allem wenn man auf folgende Dinge verzichten kann:

  • 2-Zonen-Klimaautomatik. Die 2-Zonen-Klimaautomatik ist beim Megane (außer in der ganz nackten Version) und Polestar 2 Serie. Beim EQA verursacht die 2-Zonen-Klimaautomatik einen deutlichen Aufpreis. Und in meinem Megane III habe ich die 2-Zonen-Klimaautomatik bisher immer wie wenn sie nur 1 Zone hätte genutzt.
  • Elektrisch anklappbare Außenspiegel. Gibt’s beim EQA nur in einem fetten Paket.
  • Roter Lack: Der ist beim EQA besonders teuer. Beim Megane kostet er genauso viel wie ein vergleichbarer blauer Lack. Den Polestar 2 gibt’s nicht in rot.
  • Überführung ins Autohaus. Überführungskosten sind bei Abholung im Werk Rastatt 0EUR und bei den beiden anderen Werken knapp <400EUR.

Umgekehrt ist z. B. die Wärmepumpe beim EQA Serie, während sie beim Megane fast 2kEUR Aufpreis kostet, s.o. VW verlangt schon länger 1kEUR, der Preis wurde sogar schon gesenkt weil Versprechen nicht eingehalten wurden. Beim Polestar 2 ist sie nur in einem noch viel teureren Paket enthalten.

Nun stehen sich also die folgenden beiden Seiten gegenüber:

  • Polestar 2 LRSM und Mercedes EQA 250+, die gegen weiteren Aufpreis (zusätzlich zum „Markenaufpreis“) mit deutlich über 500km WLTP-Reichweite verfügbar sind, aber vor allem an Typ2-Ladesäulen nur 11kW laden können.
  • Megane E-Tech Electric und der Smart #1, die beide nicht mit so einem „Reichweiten-Upgrade“ verfügbar sind. Insb. der Smart #1 hat aus dieser Liste die kleinste WLTP-Reichweite. Zudem sind dort noch keine genauen Preise bekannt. Dafür können beide mit 22kW Typ2 laden. Das ist wichtig in „Randgebieten“, wo’s nur das gibt und kein CCS. Der Smart #1 ist AFAIK was die CCS-Ladezeit von x auf y% angeht immernoch der schnellste von den genannten (<=30min). Wobei bei höherer Reichweite jedes % tendenziell für mehr zusätzliche Reichweite steht, wodurch sich das relativiert. Der Megane braucht für das selbe 40min, also ca. 1/3 mehr Zeit bei kaum mehr Reichweite.

Allerdings fehlen beim Megane und beim Smart #1 noch Ladezeiten-Messwerte aus der Praxis.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Mehr Geld ausgeben für mehr Reichweite und um schneller an CCS laden zu können oder weniger Geld ausgeben, weniger Reichweite und tendenziell weniger Ladegeschwindigkeit bekommen, dafür aber 22kW Typ2?

notting

PS: Bei mir persönlich schwingen übrigens noch folgende Fragen mit:

  • Jedes mal ca. 20km zur nächsten Polestar-Werkstatt fahren? Bei meiner recht nahen Renault-Werkstatt bleiben? Oder ans andere Ende der Stadt zu Mercedes/Smart, was ähnl. weit ist als Renault, aber vermutlich auch teurer? -> Kosten.
  • Renault dürfte von denen die deutlich günstigeren Werkstatt-Stundensätze haben? -> Kosten.
  • Viel Anhängelast (Polestar 2 1,5t, und Smart #1 1,6t) oder wenig Anhängelast (Megane 0,9t und EQA 0,75t).
  • Deutlich länger (Polestar 2), bisschen länger (EQA), fast gleich lang (Smart #1) oder bisschen kürzer (Megane) als mein Megane III? Bzw. Höhe ungefähr wie mein Megane III (Megane und Polestar 2) oder SUV-mäßig höher? (EQA und Smart #1)

Kurz: Schwieriges Thema :-)

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Sun May 15 10:52:06 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (36)    |   Stichworte: E-Auto, profitieren, Reiche, Spritpreis-Entlastung

Was meint ihr, wie sich die die Spritpreis-Entlastung auf Reiche bzw. Besserverdiener auswirkt?

Logo Profitieren Reiche stärker von der Spritpreis-Entlastung?Logo Profitieren Reiche stärker von der Spritpreis-Entlastung?

Hallo!

Ab Juni soll der Sprit für ein paar Monate günstiger werden, weil seit Ende letzten Jahres durch die nach Corona wieder anlaufende Wirtschaft, div. Leute die am Jahresanfang Heizöl bestellt haben und weil dann auch noch der Ukraine-Krieg dazukam die Preis sehr schnell gestiegen sind. Allerdings aber auch nur auf ein Niveau, was dem entspricht, wenn man die Preise von 2012 (das bislang teuerste Tankjahr) mit einer im Normalfall gewünschten Inflationshöhe von ca. 2%/Jahr bis heute dazurechnet (siehe auch https://www.motor-talk.de/.../...er-politik-tempo-100-co-t7254031.html).
In diesem Zusammenhang kam immer wieder die Behauptung hoch, dass von diesen Spritpreis-Senkungen Reiche am stärksten profitieren. Aber stimmt das auch? Dem versuche ich hier nachzugehen.
Übrigens: Im Artikel wird’s auch um E-Autos gehen.
[mehr]

Zunächst muss die Frage gestellt werden, was „reich“, „gutverdienend“, etc. bedeutet. So klar ist das nämlich nicht definiert. Zudem muss man zwischen Einkommen und Vermögen unterscheiden. Jemand mit frisch abgeschlossenen Studium hat i.d.R. nicht soviel Vermögen, aber wenn er seinen ersten Job bekommt, hat er oft ein deutlich höheres Einstiegsgehalt als jemand ohne Studium. Wobei diejenigen ohne Studium, weil sie früher anfangen zu arbeiten, es jährliche Steuerfreibeträge gibt die verfallen und höhere Gehälter überproportional stark besteuert werden, durchaus sogar ein höheres Netto-Lebenseinkommen als ein Akademiker erzielen können. Insb. wenn sie z. B. einen Meister oder staatl. geprüften Techniker machen und dadurch entsprechend mehr verdienen.

Umgekehrt kann ein Arbeitsloser Lotto-Millionär werden bzw. jemand mit selbst erwirtschafteten großen Vermögen Privatier werden (also bewusst von seinem Vermögen leben). Dabei kann er gut mit dem Geld wirtschaften oder es eher verprassen, insb. weil plötzlicher Reichtum leicht übermütig macht. Dabei kann man sogar übel in die Schuldenfalle tappen und hinter noch viel größere finanzielle Probleme haben als man vorher hatte.

Auch sind Vermögen wie z. B. Firmen oft starken Wertschwankungen unterworfen. Und es gibt nur eine begrenzte Anzahl seriöser Käufer, die die Firma nicht ausschließlich zwecks Erzielung eines nur sehr kurzfristigen Gewinns kaufen. Ähnlich bei Immobilien, wenn z. B. ein Viertel zugebaut wird was früher viel schönes Grün hatte oder gar zum sozialen Brennpunkt wird.

Laut https://www.wiwo.de/.../27932532.html sagt Institut der deutschen Wirtschaft (IW) was das Einkommen angeht (jährliche Sonderzahlungen werden hier auf 12 Monate verteilt, vermutlich werden auch Kindergeld & Co. eingerechnet):

Alleinstehend:

  • 3700EUR netto pro Monat: Obere 10%.
  • 4560EUR netto pro Monat: Obere 5%.
  • 7190EUR netto pro Monat: Obere 1%.

Familien & Co. wenn man alle Einkommen im Haushalt auf alle Haushaltsmitglieder umrechnet (bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen):

  • 4070EUR netto pro Monat: Obere 10%.
  • 5460EUR netto pro Monat: Obere 5%.
  • 12760EUR netto pro Monat: Obere 1%.

In dem Link ist unten übrigens auch ein Rechner, wo man z. B. auf Basis der Lebenssituation, dem Geschlecht etc. auswählen kann, um sich anzeigen zu lassen zu den oberen wieviel % man gehört.

Ab wieviel EUR Vermögen man reich ist, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Für den Artikel sollte es ausreichen, wenn ihr einen grobe Vorstellung habt, wie die Einkommen verteilt sind.

Zurück zum eigentlichen Thema: Profitieren nun Reiche stärker von der Spritpreis-Entlastung als der Durchschnitt? Wie gesagt, es wird in den Medien immer wieder behauptet. Allerdings gibt’s auch Artikel wie https://www.businessinsider.de/.../ wo es heißt, dass vor allem Reiche bzw. Besserverdiener vom E-Auto-Boom profitieren.

Genaue Zahlen wieviele Reiche wieviel mit BEV/PHEV/Verbrennern/etc. fahren, habe ich leider nicht gefunden. Wäre auch eine sehr spezielle Auswertung ;-)
Aber ich versuche mich nun anhand von Indizien und bekannten Untersuchungsergebnissen der Sache zu nähern

E-Autos sind aktuell insb. wenn sie ein Verbrenner-Erstfahrzeug im Fuhrpark ersetzen sollen (weil man z. B. nur ein Auto hat) aktuell trotz Kaufpreis-Subvention noch viel teurer als Verbrenner. Allerdings gibt’s neben der Kaufpreis-Subvention für die teuren neuen BEV/PHEV auch div. steuerliche Erleichterungen durch 10 Jahre keine Kfz-Steuer, Dienstwagen-Besteuerung, Zertifikate-Handel, ggf. wird sogar günstig mit gefördertem eigenen Solarstrom geladen oder irgendwo Gratis-Strom am Supermarkt & Co. abgegriffen usw. (z. T. nur bei BEV, nicht PHEV).

Besserverdiener haben auch eher die Möglichkeit daheim eine eigene Lademöglichkeit zu haben, sei es durch ein eigenes Haus (die immer teurer werden) oder weil sie ggf. in eine teurere Wohnung umziehen wo das besser umsetzbar ist. D.h. mit genügend festen Stellplätzen, die zu akzeptablen Konditionen mit Strom zu akzeptablen Konditionen versorgt werden könne (genug Leistung, keine hohen Aufschläge wegen aufwändigerer Abrechnung, etc.).
Dazu noch der „Solaranlagen-Faktor“. Wobei es da auch wieder auf das Fahrprofil ankommt, denn bei einer Solaranlage daheim sollte auch das E-Auto daheim stehen, was tendenziell wieder bedeutet, dass weniger gependelt werden muss.

Wer nicht bzw. kaum mit Sprit von der Tankstelle fährt, profitiert werden nicht bzw. wenig von der Spritpreis-Entlastung.
Allerdings möchte ich hier insb. Dienstreisen mit dem Dienstwagen (auch wenn der auch für private Nutzung zur Verfügung steht) ausklammern, da insb. dort die Firma den Sprit bezahlt.

Apropos Pendeln: Mein Eindruck ist, dass vor allem Besserverdiener schon vor Corona und erst recht durch Corona eher die meiste Arbeit im Home-Office erledigen können. Das spart massiv Fahrtkosten für’s Pendeln, eben auch wenn Sprit oder Strom benötigt wird bzw. der ÖPNV & Co. genutzt wird.

Kenne auch einige insb. besserverdienende Leute, die sich in der Großstadt eine eher nicht so billige Wohnung recht nahe bei der Arbeit (zumindest von einem der Partner) leisten und dann selbst meistens nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren, sondern eher zu Fuß, mit dem Rad oder ÖPNV. Insb. Diesel-betriebene ÖPNV-Fahrzeuge dürfen von den Spritpreisen zwar auch betroffen sein. Allerdings gibt’s auch bei Regionalbahnen/-express schon länger viele elektrifizierte Strecken, insb. wenn’s eine Hauptstrecke ist wo auch Fernzüge fahren. Hier haben die Diesel-Preise an der Tankstelle also keinen direkten Einfluss. Zudem gibt’s Anstrengungen, im ÖPNV auch vermehrt dort elektrische Fahrzeuge einzusetzen, wo aktuell noch Diesel eingesetzt wird. Dadurch verringert sich die Abhängigkeit vom Sprit weiter.

Auf Reisen kann ich mir vorstellen, dass Reiche bzw. Besserverdiener auch wenn sie mit dem Auto reisen eher ins Ausland gehen, sodass ggf. dort getankt wird, wo es womöglich noch günstiger ist als hier. Oder sie fahren gleich nur an den nächsten größeren Flughafen, setzen sich ins Flugzeug (was nicht von der Spritpreis-Entlastung profitiert) und können deswegen am ausländischen Zielort keinen „deutschen“ Sprit nutzen.

Von den Reichen und Besserverdienern in meinem Umfeld die ich zumindest grob kenne, wüsste ich einen Chef eines Fahrradladens (den vor Jahrzehnten sein Vater AFAIK gegründet hat) mit einem Tesla (glaube Model 3) und einen Niederlassungsleiter mit einem Porsche Taycan (das erste BEV mit dem ich ihn gesehen habe).
Kenne aber auch viele, die warum auch immer wenig Auto fahren und z. T. auch wenig den ÖPNV nutzen.

Seid ihr Reiche bzw. Besserverdiener oder habt solche Leute in eurem Umfeld? Was meint ihr, wie sehr profitieren die (ggf. nicht) von dieser Spritpreis-Entlastung?
Und kennt ihr auch viele, die nicht zu diesen beiden Gruppen gehören, aber ihre meiste Fahrleistung im Jahr mit einem E-Auto fahren? (die Fahrleistung z. B. mit dem ÖP(N)V, Flugzeug usw. mit eingerechnet)

notting

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Sun May 08 08:18:04 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (31)    |   Stichworte: E-Auto, geringe Nachfrage, mieten

Was ist deine Erfahrung im Zusammenhang mit der Anmietung von E-Autos?

Logo E-Autos als Mietwagen kaum gefragtLogo E-Autos als Mietwagen kaum gefragt

Hallo!

Anfang der Woche gab’s einen Artikel in den Medien, wonach E-Autos als Mietwagen kaum gefragt sind. Schauen wir uns das mal an.
[mehr]

U.a. in https://www.heise.de/.../...os-als-Mietwagen-kaum-gefragt-7070903.html wurde berichtet, dass laut Billiger-Mietwagen.de u.a. wegen kleinem Angebot und auch den altbekannten Vorurteilen E-Autos als Mietwagen kaum gefragt sind. Von den getätigten Buchungen wurden 77% der Fahrzeuge an spanischen Stationen angemietet, 10% in Frankreich und 2% in Deutschland.

Warum ist das so, von den üblichen Vorurteilen und den div. aktuelleren Lieferproblemen mal abgesehen?

Zunächst frage ich mich gerade, ob es in Deutschland E-Autos eher bei darauf spezialisierten Anbietern zu mieten gibt, die bei solchen normalen Mietwagen-Preisvergleichsseiten nicht mitmachen. Z. B. bei Nextmove gab’s bis vor kurzem nur ein reines Kontaktformular ohne direkt auf der Webseite zu sehen, wann was für ein Modell verfügbar ist.

Generell ist bei Miet-E-Autos die Gefahr hoch, dass man aus Verfügbarkeitsgründen z. B. nicht den tollen Hyundai Ioniq 5 mit großem Akku und 800V-Schnellladung bekommt, sondern irgendwas viel langsamer ladendes wie z. B. einen ID.4 77kWh oder gar kleinerem Akku. Das kann das Thema Laden im Urlaub schnell viel nerviger machen. Insb. wenn die an sich brauchbaren Ladesäulen nicht da sind, wo man sich bräuchte.
„Spezial-Anbieter“ wie Nextmove die stärker darauf achten, dass man genau das Modell bekommt was man bestellt hat, dürften deutlich teurer sein als wenn eine normale Autovermietung E-Autos vermietet bzw. vermieten würde.

Laut dem Artikel sticht Mallorca was die Ladeinfrastruktur-Verfügbarkeit angeht für eine Touristen-Insel dieser Größe angeht wohl sehr positiv hervor. Vielerorts ist das Laden kostenlos. Mal ganz davon abgesehen bedeutet eine so kleine Insel, dass Touristen aber auch Pendler tendenziell weniger Reichweite brauchen – solange sie mit dem Auto nicht über’s Wasser fahren können ;-)

Allerdings werden im Artikel auch Zahlen für andere Orte genannt, wieviele Unterkünfte eine Ladesäule in der Nähe haben. Das ist nicht sinnvoll, da mehrere Unterkünfte um eine Ladesäule herum sein können.

Ich stell mir gerade meine Eltern mit einem E-Mietwagen als Urlaubsfahrzeug vor. Wenn meine Eltern tanken, zahlen sie mit Bargeld oder Girocard. KK haben sie nicht. An Ladesäulen steht man so meist blöd da, im besten Fall zahlt man deutl. drauf. Man müsste vorher wissen welche RFID-Karten im Zielgebiet am ehesten akzeptiert werden. Wobei einige Ladesäulen garkeine RFID-Karten akzeptieren, wie z. B. Tesla Supercharger.
Zahlung per App heißt im Zweifelsfall, dass teure Roaming-Gebühren dazukommen. Mal abgesehen davon haben meine Eltern unterwegs nur Dumbphones. Um unterwegs Internet zu haben, bräuchten sie also Smartphones und müssten mind. 5EUR/Monat bezahlen (wenn's kein Tarif sein soll, der sehr schnell viel teurer wird oder nichts mehr geht). Aktuell brauchen sie meistens >1 Jahr um bei 0,09EUR/min 15EUR zu vertelefonieren.

Apropos Tesla. Ich zitiere aus den Zusatzleistungen von Nextmove.de:

Zitat:

APP Service (APP Zugang zum Fahrzeugmodel einrichten) einmalig 32,90 €*
[...]
Bearbeitungsgebühr Tesla SuperCharger Einmalpauschale 24,90 €* pro Vorfall

Lies: Bei genau dem Hersteller der für seine überdurchschn. Reichweiten der Fahrzeuge und ein sehr gutes Langstrecken-Ladenetz bekannt ist, muss man massiv draufzahlen, wenn man dieses gute Ladenetz nutzen will. Aktuell geht das für Dritte nur in best. Ländern und auch nur per App.

Da würden entweder meine Eltern blöd dastehen. Entweder hätte ich Stress rechtzeitig passende RFID-Karten zu recherchieren und zu bestellen oder meine Eltern haben das App- bzw. (Roaming-)Mobilfunk-Internet-Problem.

Das würden sich meine Eltern im Urlaub garantiert nicht antun.

Zu guter Letzt: Es ist doch gerade ein häufiges Argument von sehr überzeugten bzw. bei der Reichweite nicht so anspruchsvollen E-Auto-Fahrern, dass man sich sowas privat kaufen kann gerade weil man für Urlaub & Co. eben auch einen Verbrenner vermieten kann. D.h. selbst überzeugte E-Auto-Fahrer dürften in der Praxis wenn sie ein Auto mieten eher einen Verbrenner als ein E-Auto mieten wollen (nehme an, dass E-Autos nicht häufiger/länger kaputt in der Werkstatt herumstehen durch Panne oder Unfall als Verbrenner).

Habt ihr schon mal versucht ein Miet-E-Auto zu bekommen? Also keine Probefahrt oder Werkstatt-Ersatzfahrzeug, sondern bei einer Autovermietung?

notting

PS: Falls ihr Lust bekommen habt doch mal ein E-Auto zu mieten: https://www.motor-talk.de/.../...-auto-am-besten-schnell-t7039977.html

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Fri Apr 22 18:55:25 CEST 2022    |    notting    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Ausbildung, E-Auto, Schulabschluss, Studium

Was für Erfahrungen hast du mit dem Thema?

[bild=1]Hallo!

Wie jedes Jahr machen insb. junge Leute im Frühjahr Schulabschluss-Prüfungen. Dieses Jahr mal wieder Corona-bedingt etwas später als sonst, zumindest in Baden-Württemberg.
Der/die eine oder andere möchte vielleicht E-Auto-Entwickler werden oder sonstwie im Dunstkreis um das Thema E-Autos arbeiten. Der Artikel enthält aber auch für alle anderen interessante Infos, die zwar nun einen Schulabschluss machen, aber sich nicht für E-Autos interessieren.
[mehr]

Den Anstoß zu diesem Artikel gab mir ein Video vom Car Maniac über eine Hochschule mit einem speziellen E-Mobilitäts-Studiengang und eine Artikelreihe auf insideevs.com, die sich offenbar auf die USA bezieht. Zudem habe ich mich daran erinnert, dass ich um diese Zeit schon 2x einen Schulabschluss gemacht habe. Mehr zu diesem „Upgrade“ später im Artikel.
Und gerade diese Woche wird wie jedes Jahr in den letzten paar Jahren wieder darüber berichtet, dass Maschinenbau- und Elektrotechnik-Studiengänge immer weniger gefragt sind: https://www.stuttgarter-zeitung.de/...4788-4539-9980-2db907a729c2.html

Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich insb. bei den Schulformen auf die Situation in Baden-Württemberg. Informiere dich, ob es in deinem Bundesland anders ist. Das ist auch eine gute Übung für dich, falls du das Recherchieren im Internet oder dich selbst zu organisieren in welcher Reihenfolge man Dinge tun muss noch nicht so gut kannst. Selbstständiges Arbeiten ist in der Ausbildung bzw. Studium und im Job auch sehr wichtig. Außerdem kenne ich auch nicht alle Änderungen zu heute im Detail ;-)

Du machst also dieses Jahr oder in den nächsten Jahren einen Schulabschluss?
Nun zum eigentlichen Artikel. Du machst also dieses Jahr oder in den nächsten Jahren einen Schulabschluss und weißt noch nicht in welche berufliche Richtung du gehen willst? In diesem Artikel ist es im Grunde egal ob du das an einer Hauptschule, Werkrealschule, Realschule, Gymnasium, Sonderschule, Berufskolleg, Berufsfachschule oder was es sonst noch alles gibt machst. Eigentlich solltest du in der Schule im Unterricht schon etwas Beratung zu deinen Möglichkeiten bekommen haben. Allerdings fand ich die bei uns so naja. Möchte dich deswegen an meiner diesbzgl. gewonnenen Lebenserfahrung auf dem Weg zu meinem Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) in einem elektrotechnischen Studiengang teilhaben lassen, in der Hoffnung, dass sie dir hilft.

Reicht mein Schulabschluss?

Beispiel: Ich habe an einer Realschule die mittlere Reife gemacht. Damit hätte ich mit diesem Abschluss theoretisch quasi jede Ausbildungsstelle z. B. im Handwerk, Industrie, Handel oder Gesundheitsbereich bekommen, die kein Abitur voraussetzt – wenn man das Auswahlverfahren der jeweiligen Firma besteht.

Ausbildungsstellen speziell für Abiturienten gibt’s aber IMHO nicht soviele. Abiturienten gehen zum allergrößten Teil studieren. Heute noch stärker als damals.

Kenne aber auch Abiturienten, die eine spezielle Abiturienten-Ausbildung z. B. bei einer Bank gemacht haben und z. B. recht schnell Leiter einer Bankfiliale geworden sind. Ok, die sterben immer stärker aus (die Bank-Filialen ;-)). Aber es gibt auch intern bei den Banken wohl immernoch Stellen für solche Leute, die besser bezahlt sind aber auch entsprechend höhere Anforderungen haben als die Jobs für Leute mit einer Ausbildung, die „nur“ mittlere Reife voraussetzt.

Kenne auch Abiturienten, die mit (einem nicht so tollen) Abi Autoverkäufer gelernt haben. Macht das Sinn? Nun, sie haben dadurch Vorteile gegenüber den meisten die kein Abitur haben:

  • Sie sind älter bzw. eher (fast) volljährig. Für alle minderjährigen Azubis bzw. Arbeitnehmer gelten spezielle viel restriktivere Arbeitsschutzgesetze. Außerdem darf man immernoch erst ab 18 ohne eine eingetragene Begleitperson einen PKW fahren. Das ist gerade wenn z. B. irgendwelche Firmenfahrzeuge gefahren werden müssen um zum Kunden zu kommen oder im Bereich Kfz-Verkauf und -Reparatur Fahrzeuge umparken zu dürfen wichtig. Angeblich sind die Leute mit etwas höherem Alter auch tendenziell etwas vernünftiger ;-)
  • Sie haben eher z. B. eine zweite Fremdsprache gehabt was von Vorteil sein kann. Je nach dem hatten sie auch schon Inhalte, die sie in der Ausbildung sonst erst später gelernt hätten.

Ähnliches gilt entsprechend wenn man z. B. die Oberstufe abbricht (wobei es immer besser ist, den Abschluss zu machen auch wenn’s schwerfällt, um den Firmen zu zeigen, dass man Durchhaltevermögen hat) oder in einem Jahr die Fachhochschulreife gemacht hat.

„Upgrade-Möglichkeiten“
Worauf ich hinaus will: Zumindest in Baden-Württemberg gibt’s aber auch viele Möglichkeiten, seinen Schulabschluss „upzugraden“. Man sollte wirklich darüber nachdenken, sie auch möglichst frühzeitig zu nutzen. Selbst wenn man den „Upgrade-Abschluss“ trotz aller Anstrengungen nicht schafft, hat man Vorteile auf seinem späteren Berufsweg. Allerdings sollte man sich nicht gegen die eigene Überzeugung z. B. aufgrund von direktem oder indirektem Druck von außen sowas machen.

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Auf diese „Upgrade-Möglichkeiten“ möchte ich nun genauer eingehen. Und zwar zunächst anhand meines Beispiels. Da ich in meinem Mittlere-Reife-Zeugnis die nötigen guten Noten hatte, bin ich auf ein berufliches Gymnasium. Gab dort sowohl einige Klassenkameraden, die von allgemeinbildenden Gymnasien kamen als auch ehemalige Hauptschüler, die an einer 2jährigen Berufsfachschule mittlere Reife gemacht haben. Letztere hatten Vorteile, weil diese Inhalte hatten, die am beruflichen Gymnasium Pflicht sind, man aber an anderen Schulen sicher nicht hatte. Und die Gymnasiasten hatten meistens den Vorteil, dass sie sich nicht noch in der Oberstufe mit einer zweiten Fremdsprache beschäftigen müssen.
Ich habe folglich im selben Jahr Abi gemacht wie die vielen anderen, die im selben Jahr eingeschult wurden wie ich, aber nach der Grundschule direkt auf’s Gymnasium sind. Hinweis: Damals gab’s noch kein G8 (8jähriges Gymnasium).
Diejenigen die nach der Hauptschule auf der 2jährigen Berufsfachschule waren, waren dementsprechend ein Jahr älter. Dadurch hatten sie eher einen Führerschein und ein Auto, um Klassenkameraden mitzunehmen :-) Und das war immer wieder erforderlich, da die Orte wo der Unterricht stattfand bei uns quasi über die ganze Stadt verteilt waren und der ÖPNV mies war (bzw. AFAIK aus der Perspektive von Schülern dieses beruflichen Gymnasiums immernoch mies ist, zumindest wenn sie in meiner Gegend wohnen, hab vor kurzem aus einem anderen Grund den ÖP(N)V-Routenplaner des Landes bemüht um die aktuellen Versionen dieser Routen zu berechnen).

Muss zugeben, dass ich in der Realschule in Mathe in der 10. Klasse zu den 1er-Schülern gehört habe und in der 11. Klasse große Probleme hatte, eher Note 3-4. Ging aber viele anderen auch so. Man muss viel Mühe reinstecken. In der 12. Klasse wird’s schon wieder besser. In den anderen Fächern ist es nicht so krass. Zum Teil war ich sogar schon in der 11. Klasse besser als in der 10.

Mit einer mittleren Reife gibt’s aber auch andere Wege Richtung Studium, nämlich die Fachhochschulreife. Diese kann man entweder in einem Jahr Vollzeit-Schule erlangen (Berufskolleg) oder in 3 Jahren abends neben der Berufsausbildung.
Der Nachteil ist, dass man (zumindest damals) wie der Name schon sagt nur an Fachhochschulen (und Berufsakademien?) studieren konnte, u.a. weil man keine zweite Fremdsprache hatte.
Wobei es inzwischen wohl auch die Möglichkeit gibt ohne Abi zu studieren. Allerdings dürfte eine Fach- bzw. allgemeine Hochschulreife trotzdem sehr hilfreich sein.

Generell empfehle ich bei der Berufswahl

  • Lasst euch keinesfalls davon beeinflussen, wo’s aktuell angeblich gerade einen Fachkräfte-Mangel gibt. Einerseits wird in der Hinsicht viel gelogen, auch in normalerweise seriösen Medien, die einfach Pressemeldungen von Lobby-Verbänden unkommentiert weiterverbreiten. Achtet auf die Gehaltsentwicklung in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Bereichen die auch für E-Autos relevant sind wie z. B. Informatiker. Normalerweise sollte eine höhere Nachfrage für höhere Gehälter sorgen. Andererseits gibt’s auch hier einen Schweinezyklus. D.h. wenn viel mehr Leute anfangen einen bestimmten Beruf zu erlernen, wird es in ein paar Jahren wenn diese Leute damit fertig sind, mehr als nötig geben. Gerade dann ist es wichtig, dass man diese Ausbildung/Studium gemacht hat, weil man sich dafür interessiert, weil man dann i.d.R. besser ist und auch wenn man nicht besser ist als andere in den Bewerbungsgesprächen besser ankommt.
  • Achtet darauf, ob der Beruf evtl. am Aussterben ist bzw. ob in diesem Bereich immer stärker Akademiker (also mit abgeschlossenem Studium) eingestellt werden. Klickt euch durch Suchmaschinen für Stellenbörsen, gibt’s z. B. auf der Handelsblatt-Webseite.
  • Versucht einen guten Kompromiss zu finden zwischen dem was dir Spaß macht und was nicht eher schlecht bezahlt wird. Aber auch nicht was machen was euch keinen Spaß macht, aber sehr gut bezahlt wird. Ggf. ärgert man sich sonst bis zur Rente mit der falschen Berufswahl trotz dem guten Geld.
  • Für technische Berufe sollte man als erste Fremdsprache Englisch gehabt haben bzw. ggf. Englisch als Zweitsprache mind. 4 Jahre in der Schule gehabt zu haben. Weitere Sprachen können von Vorteil sein, muss aber nicht.

Berufsausbildung?
Zunächst ein Nachteil der Berufsausbildung: Wenn man sich mal an das Geld gewöhnt hat, wird ein Studium aus finanziellen Gründen unattraktiver.
Vorteil: Ohne Studium verdient nach dem Abschluss zwar weniger. Da man aber früher anfängt Geld zu verdienen, weil man nicht so lange zur Schule geht bzw. nicht noch die Studienzeit mit extrem geringen Einnahmen dazukommt, kann man von mehr Jahre die Steuerfreibeträge nutzen. Desweiteren werden ab einer gewissen Jahresgehaltshöhe Gehaltssteigerungen überproportional stark besteuert.
Wobei es auch vereinzelt Möglichkeiten gibt zu studieren und dafür ein Azubi-Gehalt (siehe unten) bzw. ein Stipendium (siehe Internet) zu bekommen. Neben dem Studium zu arbeiten ist allerdings immer schwieriger geworden.

Was für Berufsausbildungen gibt’s nun für E-Auto-affine Leute, die nicht studieren wollen? Die folgende Liste ist nicht abschließend und die Berufsbezeichnungen sind evtl. nicht aktuell. Ihr solltet durch diese Denkanstöße in Internet die aktuellen Infos finden. Schau euch auch Stellenausschreibungen an.

  • Das naheliegendste ist natürlich der Kfz-Mechatroniker. Autos repariert er vor allem. Seit ein paar Jahren bekommt er standardmäßig auch die nötigen elektrotechnischen Ausbildungen um an Niederspannungsanlagen mit Berührungsschutz mit >25...1000VAC bzw. >60...1500VDC arbeiten zu dürfen. Offenbar irgendjemand der die vorhanden elektrotechnischen Begrifflichkeiten nicht kannte, hat sich dafür den Begriff „Hochvolt“ ausgedacht.
  • Fertigungsmechaniker bauen in der Produktion Autos zusammen. Ist nicht so abwechslungsreich wie beim Kfz-Mechatroniker, kommt aber dem einen oder anderen sicher auch entgegen. Allerdings wird in der Fertigung immer stärker auf Roboter gesetzt. Je nach Bereich wird auch auf eingelernte günstigere Arbeitskräfte gesetzt, z. B. bei der Herstellung von Kabelbäumen. Wobei es auch hierfür inzwischen schon Verfahren gibt um die Kabelbaum-Herstellung zu automatisieren.
  • Z. B. um die Fertigungsroboter und auch den Rest der Produktionsanlagen kümmern sich Industrieelektriker, Industriemechaniker und eine Mischung aus beidem, die Industriemechatroniker, die in beiden Themen nicht ganz so tief drin sind, dafür aber ein besseres Verständnis für die Schnittstellen zwischen Mechanik und Elektronik haben.
  • Elektroniker, die entweder z. B. Ingenieure bei der Elektronik-Entwicklung unterstützen oder auch die Produktion von Elektronik überwachen.
  • Mechaniker bzw. Mechatroniker die auch im mechanischen Bereich der Entwicklung mithelfen.
  • Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, die bei der Software-Entwicklung helfen.
  • Fachinformatiker Systemintegration, IT-Systemelektroniker & Co., die als Admins bzw. Techniker in den Rechenzentren und Telekommunikationsnetzen dafür sorgen, dass die „Cloud“ z. B. für die Ladenetz-Infrastruktur läuft und die Kunden von unterwegs auch darauf zugreifen können, z. B. in dem sie sich auch um die Mobilfunk-Infrastruktur kümmern. Allerdings haben diese Berufsausbildungen vor wenigen Jahren größere Anpassungen bekommen, wodurch sie auch wieder anders heißen.
  • Autoverkäufer, die Kunden beim Autokauf beraten. Allerdings setzen die Hersteller immer stärker auf den Direktvertrieb, wodurch auch die Anzahl der benötigten ausgebildeten Autoverkäufer sinken dürfte.
  • Chemielaboranten, die in den nun mehr werdenden Akkuzell-Fabriken bzw. in der Forschung helfen die Zellchemien weiterzuentwickeln als auch bei der Qualitätskontrolle helfen.
  • Elektriker, die private und öffentliche Lademöglichkeiten ans Stromnetz anschließen und ggf. auch mit Lastmanagement & Co. verbinden und auch bei Problemen eingreifen.
  • Viele andere Berufe, wo man aber nicht so direkt was mit dem E-Auto zutun hat.

Die Anforderungen in den technischen Berufen sind meist ähnlich. Gute Noten in bzw. Interesse an Physik und Mathe sind sehr wichtig. Es müssen aber keine Einser im Zeugnis stehen. Wenn’s um handwerkliche Dinge geht, ist handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen sehr hilfreich.
Verkäufer müssen natürlich gut mit Menschen umgehen können. Auch bei Jobs im technischen Support ist das sehr hilfreich.

Höhere Berufsabschlüsse, die kein Studium erfordern?
In vielen Berufen gibt’s die Möglichkeit einen Meister oder einen staatlich geprüften Techniker zu machen, wenn man etwas Berufserfahrung gesammelt hat.
Ein Meister-Kurs vermittelt vor allem tiefere Fachkenntnisse und die Führung kleinerer Gruppen von Arbeitern der jeweiligen Fachrichtung. Zudem u.a. betriebswirtschaftliche Kenntnisse falls jemand z. B. einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnen will.
Ein staatlich geprüfter Techniker lernt tiefergehende Fachkenntnisse. Er hilft an der Schnittstelle zwischen den Entwicklungsings. und anderen bei der Entwicklung unterstützenden Leuten ohne akademischen Abschluss.
Beides führt wenn man entsprechende Stellen findet tendenziell zu einem höheren Gehalt. Wobei ein staatlich geprüfter Techniker eher nicht in einem Handwerksbetrieb zu finden ist, sondern eher in der Industrie und ihren Zulieferern.
Z. B. bei den beiden Fachinformatiker-Berufen und dem IT-Systemelektroniker (bzw. -kaufmann) gibt’s keinen Meister. Sie können sich über Qualifizierungen wie z. B. für besonders komplexe Netzwerktechnik „wertvoller“ machen. Diese werden meist von den Netzwerkausrüstern mit starkem Fokus auf die eigenen Produkte angeboten. Ähnliches gibt’s z. B. auch für die Administration div. Server-Arten.

Was ist der Unterschied zwischen einer dualen Ausbildung und Studium?
Stark vereinfacht gesagt: Im Studium bekommen man ein viel breiteres Wissen und lernt noch mehr Dinge zu berechnen bzw. von Grund auf neu zu entwickeln. In einer dualen Ausbildung wird man eher für immer wiederkehrende praktische Tätigkeiten ausgebildet bzw. wie man fertige Produkte „zusammenstöpselt“ und Fehler sucht wenn was nicht funktioniert. Es kann daher z. B. passieren, dass jemand ein super Auto-Schrauber ist, aber die ganzen Mechanik-Berechnungen so überhaupt nicht seine Welt sind, sodass er das Studium abbricht.
In der dualen Ausbildung bekommt man ein Gehalt. Im Studium muss man schauen, dass man über Stipendien, Nebenjobs & Co. genug Kohle reinbekommt.
Wobei ich nun alles was ich in diesem Abschnitt bisher geschrieben habe relativieren muss: In der Realität sind die Grenzen doch oft fließend. Es gibt durch auch Stellen in Firmen mit Azubi-Gehalt, wo man dann an einer Berufsakademie studiert. Und auch in der Produktentwicklung werden oft von Akademiker wo sinnvoll möglich fertige Produkte „zusammenzustöpselt“, wenn auch auf einem komplexeren Niveau.
Und mit einer dualen Ausbildung kann man wie oben erwähnt einen staatlich geprüften Techniker machen, wodurch man wenn man entsprechende Stellen findet sehr stark an der Entwicklung dran ist.
Hoffe aber trotzdem klargemacht zu haben, dass sich beides doch deutlich voneinander unterscheidet.

Studium: Welche Hochschulart?

(Fach-)Hochschule: Diese Hochschulart hat sich z. B. aus den Ingenieurschulen entwickelt. Dafür dass man studiert, hat man einen relativ festen strukturierten Zeitplan. Das Studium war früher (bis Bologna, siehe unten) etwas kürzer und und ist heute noch etwas praxisnäher als an einer Universität.
Noch etwas mehr Erklärung nur zum Verständnis des Unterschieds zur Universität, auch wenn das was im folgenden Absatz steht heute in der Praxis nicht mehr relevant ist:
Man war dann z. B. „nur“ Dipl.-Ing. (FH). Das Einstiegsgehalt ist/war niedriger als z. B. bei entsprechenden „Dipl.-Ing. (univ.)“. In der freien Wirtschaft glich sich das mit der Berufserfahrung an – außer im öffentlichen Dienst. Dort hat insb. für viele Führungspositionen ein Dipl.-Ing. (FH) nicht gereicht. Dort wird auch heute noch (insb. bei Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer) stark gewünscht, dass man promoviert, also einen Doktor-Titel macht. Als Dipl.-Ing. (FH) ist die Promotion mit deutlich höherem Zusatzaufwand verbunden, weil man erst noch div. Dinge lernen muss, die man dazu braucht, die an der FH nicht gelehrt wurden.

Berufsakademie: Manche Firmen bieten eine Art von Ausbildungsstellen, die die Fach- oder allgemeine Hochschulreife (Abitur) erfordern. Dort werden die Azubis nicht in die Berufsschule geschickt, sondern auf eine Berufsakademie. Dadurch bekommen sie einen akademischen Abschluss wie z. B. Dipl.-Ing. (BA) (bis Bologna, siehe unten).
Das Thema Prüfungen ist dort meist stressiger, insb. wenn eine Wiederholungsprüfung nötig ist.

Universität: Fast alle Studiengänge die es auch an (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien gibt, gibt’s auch an Universitäten. Nur mit noch stärkerem wissenschaftlicheren Tiefgang, was eine Promotion erleichtert. Manche Studiengänge gibt’s auch nur an Universitäten. Z. B. angehende Ärzte (die aber nicht zwangsläufig mit einem Doktor-Titel auf dem Grabstein sterben werden, siehe unten) und Juristen kommen an einem Uni-Studium nicht vorbei.
An Universitäten ist man wesentlich freier, in welchem Semester man was genau macht.

Kein Dipl.-Ing. ... & Co. mehr wegen Bologna, sondern Bachelor und Master
Dank Bologna, also der Einführung von Bachelor und Master, wurden (Fach-)Hochschulen und Universitäten weiter aneinander angeglichen. Der Start dieses Prozesses ist nun schon einige Jahre her und praktisch abgeschlossen. Bachelor und Master müssen in der Summe mindestens 10 Semester (sozusagen Halbjahre) haben, um einen z. B. dem Dipl.-Ing. (univ.) entsprechenden Abschluss zu bekommen. Dabei ist es irrelevant, ob man das auf einer (Fach-)Hochschule bzw. Berufsakademie oder auf einer Universität gemacht hat.
Es gibt aber ein Aber: Die (Fach-)Hochschulen haben meistens aus dem Dipl.-Ing.-(FH)-Studiengang mit 8 Semestern Dinge in den Master verlegt oder ganz gestrichen (z. B. das 1. Praxissemester wofür man nur extrem schwer Stellen fand und was denjenigen mit einer Berufsausbildung erlassen wurde), sodass ein Bachelor mit 7 Semestern daraus wurde. Mit dem hat man realistische Chancen einen Job zu bekommen. Manchmal wurden je nach Studiengang auch 8 Semester ungekürzt in 6 Semester gepresst :-(
Wobei auch Bachelor im öffentlichen Dienst (inkl. z. B. Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer) praktisch nie Führungskräfte werden, wenn sie nicht vorher einen Master machen um die mind. 10 Semester zu erreichen.
An Universitäten wird der Bachelor auch z. B. in den Ing.-Studiengängen eher als besseres Vordiplom betrachtet. Heißt keine realistische Jobchance in einer Firma im Vergleich zu den (Fach-)Hochschul-Bachelorn.
Allerdings kann’s beim Wechsel zwischen (Fach-)Hochschule/Berufsakademie und Universität auch Bonus-/Malus-Regelungen gelten. Heißt die Bachelor werden je nach Hochschul-Art doch wieder etwas unterschiedlich behandelt...

Will studieren – aber welches Fach?
Ein E-Auto besteht aus Sicht der Automobil-Hersteller im Wesentlichen aus Mechanik, Elektronik, Software und sonstigem was noch weniger intern entwickelt wird wie Glasscheiben, Scheinwerfern, spezielle Oberflächen wie Leder, Velours oder was auch immer. Wie ich gerade angedeutet habe: Viel Mechanik, Elektronik und Software wird von Zulieferern gemacht. Versteift euch also nicht zu sehr auf die Automobil-Hersteller, sondern schaut mindestens auch auf ihre Zulieferer.
Dementsprechend sind in diesen Jobs hauptsächlich Absolventen des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Mechatronik und Informatiker zu finden.
Aber: Gerade die Tätigkeiten von Ings. und Infs. nähern sich immer stärker aneinander an. Schon zu meiner Studienzeit musste ich eine Vorlesung über die Programmierung in C und Assembler absolvieren. Als Wahlpflicht konnte ich auch Mikrocontroller in C programmieren und tiefer in C einsteigen. Beides konnte ich im Ing.-mäßigen Praxissemester brauchen. Es gab auch ein Wahlpflicht-Fach „objektorientierte Programmierung in C++“. In der anderen Elektrotechnik-Richtung war das Pflicht. So einen C++-Kurs hat mir später ein Arbeitgeber teuer bezahlt.
Soll heißen: Auch für Ings. ist es heute gerade im Automobil-Bereich sehr wichtig, dass sie auch programmieren können. Wobei meiner Erfahrung nach in den Maschinenbau-Studiengängen am wenigsten Interesse dafür besteht. Allerdings gibt’s zwischen dem Software-Entwicklungsniveau von Ings. und Infs. immernoch einen großen Unterschied. Allerdings kann auch ein Elektrotechnik-Ing. in einem Job landen, wo er sein Software-Entwicklungsniveau stark steigern kann, in dem er z. B. von erfahreneren Kollegen lernt und Weiterbildungen in dieser Richtung macht. Gerade mit steigender Berufserfahrung spielt das Thema welchen Studiengang man absolviert eine immer geringere Rolle. Allerdings habe ich den Eindruck, dass immer stärker der Abschluss eines Studiums vorausgesetzt wird.
Zu meiner Zeit hat man auch gesagt: Ein angehender Ing. braucht von der Schule her insb. Mathe, Physik und Englisch und ein angehender Inf. Mathe, Mathe und Englisch. Ein Inf.-Studium hat sehr viel von einem Mathematik-Studium, nur mit viel mehr Software-Entwicklung.
Wobei es auch Mathematiker gibt, die irgendwelche noch krasseren Algorithmen in Software gießen. Wobei die ähnl. wie die Ings. im Studium natürlich nicht so tief in die Software-Entwicklung eintauchen wie Infs., aber wie Ings. durchaus sich auch nach dem Abschluss sehr stark Richtung Software-Entwicklung entwickeln können.

Vermutlich alle MINT-Studiengänge sind am Anfang eher trocken und machen wenig Spaß. Viele haben keinen NC. Es wird also nicht auf die Abi-Note geachtet, sondern in den ersten Semestern heftig ausgesiebt. Später wird’s aber interessanter, das verspreche ich euch.

Bologna und die Inflation des Angebots an Studiengängen
Leider hatte Bologna noch eine unschöne Nebenwirkung: Ein inflationärer Anstieg der Auswahl an Studiengänge. Viele unterscheiden sich nur durch 1-2 Vorlesungen voneinander. Früher war das Grundstudium für alle gleich. Z. T. schon im Grundstudium konnte man Wahlpflicht-Fächer belegen, die dem Hauptstudium angerechnet werden. Erst im Hauptstudium musste man sich für Schwerpunkte entscheiden. Solche Entscheidungen muss man heute verstärkt schon bei der Einschreibung in ein Studium treffen. Man merkt aber oft erst im Studium was einem z. B. innerhalb der Elektrotechnik genau liegt. Da hilft leider nur gut informieren.
Allerdings hat man z. B. über Praktika bzw. ein ggf. vorhandenes Pflicht-Praxissemester die Möglichkeit stärker die Fühler in gewisse Richtungen auszustrecken, wie z. B. E-Mobilität.
Manchmal haben (Fach-)Hochschulen bzw. Universitäten auch schlicht mit „Gewalt“ versucht, vom Ministerium die Erlaubnis zu bekommen, klassische Studiengänge wie Elektrotechnik anzubieten, obwohl es bereits genug derartige Studienplätze an den nächstgelegenen (Fach-)Hochschulen bzw. Universitäten gibt. Das hat man z. T. erreicht, in dem diese klassischen Studiengänge mit 1-2 spezielleren Vorlesungen zu Buzzword-Themen wie Nachhaltigkeit z. B. nicht als klassische Elektrotechnik, sondern als „nachhaltige Elektrotechnik“ verkauft.

Diese 1-2 Vorlesungen Unterschied sind für Arbeitgeber meist nicht relevant, außer es passt wirklich gut, wie z. B. ein Ing. mit vertieften Programmier-Kenntnissen, der sich auf eine Stelle für relativ Hardware-nahe Software-Entwicklung bewirbt. Glaube allerdings nicht, dass z. B. Nachhaltigkeit für Arbeitgeber ein großes Argument ist, jemanden einzustellen.

Und wie bereits angedeutet: Mit eher klassischen z. B. Ing.-Studiengängen hat man durchaus auch Chancen z. B. was eben Jobs rund um das E-Auto angeht. Man hat sogar eher die Möglichkeit wenn man während dem Studium merkt, dass einem z. B. ein bestimmter Bereich der Elektrotechnik nicht liegt, einen anderen Schwerpunkt auszuwählen ohne gleich den ganzen Studiengang wechseln zu müssen.

Kann mich immernoch nicht für ein Fach entscheiden :-(
Es gibt auch Hochschulen, die eine Art Schnupper-Semester anbieten. Dort kriegt man innerhalb eines Semester einen Überblick über die verschiedenen Studiengänge z. B. im Ing.-Bereich, die man dort studieren kann. Man studiert relativ normal div. Grundlagenfächer, die man eben z. B. in den meisten Ing.-Studiengängen braucht. Die bestandenen Prüfungen kann man sich z. T. wenn man ein „richtiges“ Studium dort beginnt anrechnen lassen.

Als ich mit dem Abi fertig war, gab’s noch eine Wehrpflicht, d.h. ich durfte nicht sofort anfangen zu studieren. Hab beantragt Zivildienst machen zu dürfen, was auch geklappt hat. Hatte vor allem mit Kinder mit Down-Syndrom, ADHS und anderen Behinderungen zutun. Hab dabei sehr viel gelernt, was nicht irgendwie mit Technik zutun hat.
Heutzutage gibt’s so einen Pflichtdienst nicht mehr, sondern nur freiwillig wie z. B. Bundesfreiwilligendienst oder soziales/ökologisches Jahr.

Wo finde ich noch mehr Infos?
Mir hat damals die Webseite „Studis Online“ sehr geholfen, auch was das finanzielle wie z. B. Bafög angeht. Inzwischen gibt’s auch div. Youtube-Kanäle wie z. B. „Ingenieur werden mit Ben“.

Was ist ein Doktor-Titel bzw. eine Promotion?
Ärzte mit Doktor-Titel kennen die meisten sicher mehr als genug. Aber gibt’s auch außerhalb der Medizin Doktoren? Ja, gibt es, auch z. B. in MINT-Fächern.
In der Show „MAITHINK X“ (ZDF Neo bzw. deren Mediathek) gab’s vor kurz eine gute Folge mit dem Titel „Die Verstopfung der Wissenschaft - Wer ist Hanna?“ in der aufgezeigt wird, wo auch was Promotionen angeht die Probleme sind. Allerdings mit Fokus auf Naturwissenschaften und weniger auf Ings./Infs.
Im MINT-Bereich dauert eine Promotion meist mehrere Jahre. Deswegen ist man oft über 30 Jahre alt, bevor man seinen ersten richtigen Job hat. Mit G8, ohne Zivi und 5 Jahre Bachelor und Master vielleicht etwas jünger. Dann ist man quasi Berufseinsteiger und muss ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor man dort richtig Fuß gefasst hat.
In manchen Bereichen wie Biologie braucht man einen Doktor-Titel um einen vernünftigen Job zu bekommen, der zum Teil dann aber auch nicht mehr soviel mit Biologie zutun hat.
Wie es im Bereich Chemie ist (Akkuzellen & Co.), weiß ich nicht.
Im Ing.-/Inf.-Bereich ist man mit einem Doktor-Titel schnell für die meisten Stellen in der Industrie überqualifiziert. Wobei Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer die Leute mit Master (bzw. Uni-Diplom) trotzdem stark dazu motivieren zu promovieren. Solche Leute werden dort tendenziell Führungskräfte. Mit entsprechenden Kontakten finden viele aber doch einen passenden Job in der Industrie – bei deutlich größerer Umzugsbereitschaft als normale Ings./Infs. Wobei solche Jobs z. T. auch eher einen administrativen Charakter haben oder auch Führungsjobs sind. Z. B. sind ehemalige promovierte Physiker-Kollegen von mir zu einer Firma gewechselt, wo sie neue speziell für ihre Produktion entwickelte Anlagen abgenommen haben. D.h. sie sitzen vor mehreren dicken Aktenordnern und überprüfen jede Eigenschaft und jede Funktion. Einer von beiden ist dort ein paar Jahre später aufgestiegen, in dem er Abteilungsleiter wurde.

Übrigens: Wer diesen langen Text bis hierher gründlich durchgelesen hat (natürlich mit Pausen), erfüllt eine wichtige Voraussetzung für ein Studium ;-)

Wünsche euch viel Erfolg bei den aktuellen Prüfungen und allem was sonst noch auf euch zukommt!

notting

PS: Als ich meinen Studium abgeschlossen habe, habe ich die Wirtschaftskrise und ihre Folgen Ende der 2000er Jahre bzw. deren Nachwehen mehrfach stark zu spüren bekommen. Es gab nichts wie z. B. das Brückenprogramm Ingenieurwissenschaften des Landes Baden-Württemberg, was wegen Corona eingeführt wurde (https://mwk.baden-wuerttemberg.de/.../), was angeblich schneller wieder vorüber sein sollte als die Wirtschaftskrise.
Ich war teilweise monatelang komplett ohne Sozialleistungen arbeitslos, da ich für AlgI noch nicht lange genug arbeiten konnte und für AlgII die Freibeträge für Vermögen bei jüngeren irrsinnig niedrig waren. Das Vermögen war für mein nächstes Auto gedacht, da das alte schon >20 Jahre alt war und immer mehr kaputt ging. Ohne Auto hatte ich keine Chance auf einen vernünftigen Job. Selbst heute ist der ÖPNV noch mies, teilweise sogar noch mieser gemacht worden. Hab meine Krankenkasse usw. selbst aus meinem Vermögen zahlen müssen. Hatte zum Glück Unterstützung durch meine Eltern.
Ca. 10 Jahre nach meinem Abschluss hatte ich meinen ersten entfristeten Vertrag, der viel länger als ein halbes Jahr Bestand haben sollte. Arbeite dort immernoch. Und auch erst dank Corona habe ich Home-Office bekommen, was mir ca. 2h Pendeln pro Tag erspart. Ein Onkel hat mir generell sehr beim Thema Bewerbungen & Co. geholfen.
Drücke euch die Daumen, dass es euch besser ergeht, auch wenn’s manchmal total scheiße aussieht. War bei mir auch immer wieder mal.

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notting notting


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