Sat Aug 20 16:04:26 CEST 2022
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notting
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Kommentare (9)
| Stichworte:
Bürgerbeteiligung, E-Auto, Finanzierung, Ladesäule
Würdet ihr euch finanziell beteiligen damit nahe an eurem Wunschort eine Ladesäule aufgestellt wird?Hallo! Hätte diese Woche fast den IMHO interessantes Teil einer Meldung übersehen. Die Meldung war, dass die ESWE Versorgung in Wiesbaden den 1.000. Ladepunkt in Betrieb genommen hat. Der interessanteste Teil daran ist aber IMHO nicht, dass es der 1.000 Ladepunkt ist, sondern die 1. „Community-Ladesäule“. Was das bedeutet und wie interessant derartige Finanzierungsmodelle mit Bürger-Beteiligung auch anderswo sein könnten, möchte ich hier beleuchten. Hier die Meldung: https://www.electrive.net/.../ Wie funktioniert das? Es gibt eine Webseite, wo man für einen Betrag zwischen 50 und 500EUR neue Standorte vorschlagen kann oder bestehende Vorschläge unterstützen kann. Das Geld gehört dann laut Vertrag mind. 12 Monate ESWE Versorgung (im weiteren „Anbieter“ genannt). Erst danach gibt’s ein Kündigungsrecht. Spätestens 18 Monaten nachdem der Standort das erste Mal vorgeschlagen wurde, müssen 5kEUR zusammen gekommen sein, damit die 22kW-AC-Säule errichtet wird. Der Anbieter hat sich vertraglich eine gewisse Flexibilität eingeräumt, was den genauen Standort angeht (300m um den Vorschlag herum). Wenn in diesem Bereich kein geeigneter Ort gefunden wird (z. B. rechtl. oder techn. Probleme), gibt’s wohl das Geld zurück. Im Vertrag habe ich nichts entsprechendes gefunden, aber auf der Webseite steht:
Auch das wäre IMHO nachvollziehbar, wenn sie sich so ein Recht vertraglich einräumen. Wenn die Ladesäule errichtet wurde, gibt’s den bezahlten Betrag auf die Ladekarte von diesem Anbieter des jew. Teilnehmers als Guthaben. Ggf. muss der Teilnehmer diese zunächst beantragen. Was ist das für eine Firma? Wie sind die Ladekonditionen mit diesem Guthaben, was man bekommt, wenn die Aktion erfolgreich war? Was soll man davon halten? Frage mich auch, wie konsequent dabei Fördermittel verwendet werden. Die einen Fördermittel sind aber mal schneller weg als die anderen, gelten für Standorte 100m weiter nicht (z. B. siehe https://www.motor-talk.de/.../...s-in-baden-wuerttemberg-t7296980.html), etc. Wahrscheinlich müssen die am Ende eine Mischkalkulation machen, weil sonst dieser Abstimmungsprozess wieviel „Bürger-Geld“ braucht man am jew. Standort zu kompliziert wird. Was könnte man IMHO besser machen? Nochmal zurück zur Erstattung als Ladeguthaben bei erfolgreichem Vorhaben. Wie schon angedeutet ist in anderen Konstellationen wo Bürger Projekte z. B. im Bereich Energie unterstützen das Geld viel länger gebunden. Vielleicht kann man es auch so machen: Wenn du xEUR einzahlst und das Vorhaben erfolgreich ist, kann du wahlweise den Betrag (ggf. abzgl. einer Gebühr oder so) bar zurückbekommen oder als Lade-Guthaben, ggf. mit Bonus-Guthaben oder besseren Ladekonditionen max. für einen gewissen Zeitraum (z. B. keine Kündigung oder Preisaufschlag der nicht konkret in der Preisliste steht bei zuviel Roaming) oder wenn das Bonus-Guthaben weg ist (je nach dem was zuerst kommt). Welche weiteren Nachteile bzw. möglichen Probleme gibt es? Fazit Ob so diese Art von finanzieller Bürger-Beteiligung in einer Großstadt Sinn macht, kann man evtl. in Frage stellen. Aber wie gesagt, es vermeidet immerhin „Spaßstimmen“. Auf jeden Fall sollte jeder bevor er für sowas Geld ausgibt bzw. auslegt überlegen
Was denkt ihr darüber? Bitte nehmt auch an der Umfrage teil. ![]() |
Mon Aug 22 14:47:31 CEST 2022 |
Goify
Das bisherige Abstimmungsergebnis ist ja recht eindeutig und sehe ich auch so. Wenn die Politik was umsetzen will, muss sie die Voraussetzungen dafür schaffen. Nur in Ausnahmefällen sollten solche Investitionen von Privatpersonen kommen - es sei denn, es winkt eine große Rendite. Zum Beispiel ist das Kaufen von Unternehmensanteilen (Aktien) ja auch eine Art Unterstützung von Firmen mit zusätzlicher Rendite.
Mon Aug 22 15:56:31 CEST 2022 |
PIPD black
....oder ein Totalverlust.🙁
Mon Aug 22 15:58:43 CEST 2022 |
notting
Ich verstehe was du meinst. Allerdings frage ich mich auch gerade, wieviele der Nein-Abstimmer auch sagen keinerlei Ladesäule zu brauchen.
notting
Mon Aug 22 16:13:02 CEST 2022 |
Goify
Ja, die kann es natürlich auch geben. Weiß man nicht.
Thu Aug 25 23:13:47 CEST 2022 |
Hanuse
Ich brauch keine weil ich daheim ne Wallbox hab.
Aber auch sonst würde ich wahrscheinlich mit nein abstimmen, weil ich es nicht als meine Aufgabe ansehen in allgemeine Infrastruktur zu investieren - das mach ich mit allen möglichen Steuern eh schon…
Fri Aug 26 17:12:00 CEST 2022 |
notting
Einerseits nicht von der Hand zu weisen, andererseits:
- Was wo die Firmen aktuell keinen Sinn in eine entspr. Investition sehen? Mit der Einstellung hätten viele Orte noch nicht so lange ein Stromnetz.
- Wie besser die nicht so ernsthaften Stimmen für einen bestimmten Ort rausfiltern?
notting
Mon Aug 29 10:55:51 CEST 2022 |
Fabian999
Hi, ja es geht wohl nach Marken, wenn ich seh' was Tesla für einem Netz mit Ladestationen aufbaut, da schauen VW & Co alt aus, also mit Steuern oder Anreizen wird wohl nichts, es muss Privat sein, und wer wohl hat Interesse an verkauf von Strom? ja genau, die EVUs, und die werden das Geschäft machen, von Wittern reden wir nicht mehr, diese Zug ist längs abgefahren.
Nur ich seh' ein anderes Problem, die Verkabelung wird Tonnen von Kupfer verschlingen, und so viel gib wahrscheinlich nicht auf die ganzen Erde, also hier werden die EVUs mit hohe Spannung arbeiten müssen, 800v und 400Hz sein, die Spannung ist dann ideal für die schnelle Ladung, und die Frequenz spart große Transformatoren, alles schon da und in der Militärtechnik gang und gebe, effektiv und leicht!
Grüße Fabian999.
Mon Aug 29 11:12:02 CEST 2022 |
Fabian999
Hi, irgendwie das Bild gleich das Ende von 19. und Anfang des 20. Jahrhundert, als noch kein Netzt von Tankstellen gab, und die Frage war, wie lange geht noch das mit dem Apothekern und die paar Flachen Benzin gut? Bin mir sichen das auch hier eine Lösung sich anbahnt, was nicht sein sollte ist eine ganz große Fa. die dann ein Monopol bildet und die Preise diktiert, "remember Standar Oil Company" und tschüss!
grüße Fabian999.
Mon Aug 29 18:23:08 CEST 2022 |
notting
VW ist bei Ionity und Electrify America stark finanziell involviert.
Die EVUs bauen tendenziell eher wenig HPC auf, sondern Lahmladesäulen, was Tesla garnicht macht, sondern nur den Destination-Charger dafür verkauft.
Wegen dem Skin-Effekt hast du bei höheren Frequenzen Nachteile bei langen Kabeln. Denke nicht, dass das in einem Kontinent-weiten Stromnetz Sinn macht.
Damals waren Autos eher Spaßgefährte, man war also nicht darauf angewiesen z. B. damit pünktlich zur Arbeit zu kommen. Und man könnte das Zeug auch besser in Zusatzbehältern im Auto mitnehmen.
notting
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