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Mon Jul 27 01:17:33 CEST 2009    |    124er-Power    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Crash, Ferrari, Massa

Budapest - Formel-1-Pilot Felipe Massa liegt nach einem schweren Unfall beim Qualifikationsrennen zum Großen Preis von Ungarn auf der Intensivstation.

 

Der Zustand des Brasilianers sei nach einer Notoperation wegen eines lebensbedrohlichen Schädelbruchs aber zufriedenstellend, erklärte das ungarische Verteidigungsministerium am Samstagabend. Massa war nach dem Unfall ins Militärkrankenhaus in Budapest geflogen worden. Der 28-Jährige werde nach dem erfolgreichen Eingriff über Nacht auf der Intensivstation bleiben, hieß es in der Erklärung des Ministeriums.

 

Zuvor hatte die Klinik von Lebensgefahr für Massa gesprochen, der Rennstall Ferrari nannte den Zustand des Formel-1-Fahrers jedoch “positiv“. Massa erlitt bei dem Unfall laut Ferrari auch eine Gehirnerschütterung, war beim Eintreffen in der Klinik aber bei Bewusstsein. Bei dem Rennen in Ungarn hatte eine aus Rubens Barrichellos Wagen abgeplatzte Feder Massa am Kopf getroffen, woraufhin dieser in einer Kurve in die Reifenstapel raste.

 

Überschattet vom spektakulären Massa-Crash hat sich das Red-Bull- Duo Sebastian Vettel und Mark Webber im 25 Minuten lang unterbrochenen Qualifying eine glänzende Ausgangsposition im Titelrennen gegen WM-Spitzenreiter Jenson Button verschafft.

 

“Sein Zustand ist stabil“, hatte eine Formel-1-Sprecherin wenige Minuten nach dem spektakulären Crash mitgeteilt. Formel-1-Arzt Gary Hatstein berichtete nach der ersten Untersuchung im Streckenhospital: “Felipe war ein bisschen durcheinander, aber er konnte seine Arme und Beine bewegen.“

 

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali besuchte Massa im Krankenhaus.

 

Angesichts der Dramatik gingen Fernando Alonsos erste Pole-Position in dieser Saison und das Chaos bei der Zeitnahme völlig unter. Wegen eines technischen Defektes herrschte minutenlang komplette Ratlosigkeit, wer welchen Platz belegt hatte. “Das Allerwichtigste ist, dass es Felipe gut geht“, sagte der Zweitplatzierte Vettel erleichtert, dass der Unfall nach derzeitigem Stand keine schrecklichen Folgen für Massa hatte. “Es ist erfreulich, dass es Felipe den Umständen entsprechend gut geht“, sagte Renault- Pilot Alonso.

 

Auch Rekord-Weltmeister und Ferrari-Berater Michael Schumacher machte sich Sorgen über den gesundheitlichen Zustand seines ehemaligen Teamkollegen. Er sei genauso erschrocken gewesen wie alle anderen und habe sich sofort erkundigt, wie es Felipe gehe, erklärte Schumachers Sprecherin Sabine Kehm.

 

Erste Entwarnung hatte Barrichello gegeben. “Felipe redet, ist aber sehr aufgewühlt“, sagte der brasilianische BrawnGP-Pilot, der seinen Landsmann ins Streckenhospital begleitet hatte. Eine von seinem Auto abgebrochene Feder an der Hinterradaufhängung war Auslöser des Unfalls. Das Teil drückte Massas Helm auf fünf Zentimeter Länge ein und schlug das Visier weg. Ferrari-Sprecher Colajanni erklärte in einer ersten Stellungnahme: “Daraufhin hat er die Kontrolle übers Auto verloren.“ Offensichtlich stark benommen oder gar bewusstlos, drückte der Pilot sowohl das Brems- wie das Gaspedal.

 

“Man muss sich Gedanken machen“, betonte nach dem schlimmen Massa- Crash Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Williams-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden), der sich im Qualifying am Ende Platz fünf sicherte, meinte: “Das ist schockierend.“ Man müsse sich auch angesichts des tödlichen Unfalls von Surtees “echt was überlegen“. Das bereite einem große Sorgen, sagte WM-Spitzenreiter Jenson Button, der sich mit Startplatz acht zufriedengeben musste. “Unsere Gedanken sind bei Felipe Massa und wir hoffen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht“, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. BMW- Motorsportchef Mario Theissen sagte, alle hofften, dass Massa sich “nicht ernsthaft verletzt“ habe.

 

Der Rettungswagen fuhr nach dem heftigen Unfall sofort an die Unglücksstelle. Mit Planen wurden das Auto und der Pilot vor neugierigen Blicken geschützt. Offenbar verlor Massa schon vor dem Unfall das Bewusstsein. Auf der Trage bewegte er sich aber. Zuvor hatte der Brasilianer keinerlei Reaktionen gezeigt, nachdem er von der Feder am Helm getroffen worden war. Massa nahm vor dem Einschlag nicht die Hände vom Steuer, um sich weiter zu schützen.

 

Zum Sportlichen sagte Vettel: “Ich bin zuversichtlich fürs Rennen. Es hat nicht viel zur Pole gefehlt.“ Die größte Gefahr drohe von den hinter ihm und Webber lauernden Autos mit dem Energierückgewinnungs- System KERS. Weltmeister Lewis Hamilton kam im McLaren-Mercedes auf den vierten Rang; sein Teamkollege und Vorjahressieger Heikki Kovalainen wurde hinter Rosberg Sechster. Enttäuschung herrschte bei den restlichen drei Deutschen: Timo Glock (Wersau) haderte mit seinem 14. Platz im Toyota. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) wurde im BMW- Sauber nur 16. Force-India-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) ließ als 18. immerhin Robert Kubica im zweiten BMW-Sauber hinter sich. Vor dem zehnten Saisonlauf führt Button die WM-Wertung mit 68 Punkten souverän an. Vettel (47) hat als Gesamtzweiter bereits 21 Zähler Rückstand.

 

dpa/ap

 

Quelle: Merkur Online

 

 

Wie kann denn sowas passieren? In all den Jahren, die ich F1 geschaut habe sind zwar schon viele dramatische Unfälle geschehen, aber noch nie ist eine Feder aus einem Auto geflogen!

Hoffen wir alle das beste für Felipe und das er bald wieder fit ist.


Mon Jul 27 07:44:50 CEST 2009    |    Batterietester4019

leider sind federbrüche auch im realen autoleben, unabhängig der vertretenen marke, täglich zu beobachten.

wünsche massa alles alles gute und das er bald wieder rennen fahren kann.

 

mfg Hans

Mon Jul 27 10:17:32 CEST 2009    |    LSirion

Ein Überrollbügel vor dem Helm würde da schon einiges bringen, denn ein Reifen könnte dann nicht mehr an den Helm gelangen.

 

Für solche "Kleinteile" wie die Feder müsste man den Wagen allerdings nach vorne hin schließen. Würde dann zwar mit der Windschutzscheibe nicht mehr nach einem Formelwagen aussehen, aber sicherer wäre es.

 

Es gibt überhaupt viele gefährliche Unfälle, bei denen die Fahrer nur durch Glück herauskommen. Dass ein Fahrzeug über ein anderes hinwegfährt oder ein Fahrzeug unter ein anderes abtaucht passiert immer wieder, ich denke nicht, dass der Helm in solchen Situationen Schutz bietet.

Mon Jul 27 11:17:02 CEST 2009    |    Schwimmbutz

Aber auch eine Windschutzscheibe würde keinen Schutz bieten (vgl. "Holzklotzwurf")

Da müsste die Scheibe schon aus sehr dickem, stabilen Sicherheits- bzw. Panzerglas sein.

Mon Jul 27 13:33:13 CEST 2009    |    Druckluftschrauber136590

ja, aber bei 200-300km/h ist alles was vor dir ist und dem geschoß auch nur den hauch seiner energie wegnimmt schon sinnvoll!

 

mfg

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