Sun Jan 27 22:34:41 CET 2013
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124er-Power
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Kommentare (62)
| Stichworte:
Abzocker!, EU, Privatisiert, Versorung, Wasser
Hallo MT'ler, ich muss meinen Blog mal für ein ernstes Thema wiederbeleben, das mich grad tierisch aufregt! Als ob die EU Heinis nicht schon genug Mist verzapft hätten, wollen die den EU Bürgern jetzt richtig das Geld aus der Tasche ziehen lassen! 😠
Wann wird diesem Wahnsinn endlich mal ein Riegel vorgeschoben? Sollen wir zukünftig nurnoch arbeiten gehen, um grad noch so die Rechnungen begleichen zu können? 😮 [bild=1] ![]() |
Tue Jan 29 18:29:16 CET 2013 |
där kapitän
Aber was norske zitiert hat, habt Ihr schon gelesen!?
cheerio
Tue Jan 29 18:29:38 CET 2013 |
Rostlöser133800
Kapitän, nicht nur du! (dein vorletzter Beitrag)
Wo kann ich unterschreiben?
Und warum funktionieren Politikergehirne so anders?
Tue Jan 29 18:43:11 CET 2013 |
bronx.1965
"Und warum funktionieren Politikergehirne so anders?"
Wenn sie normal funktionieren würden, hätten wir in Brüssel nicht 2 Kommissare in Sachen Tabak. (als Beispiel) Nämlich einen, der für die EU-Subventionen des Tabak-Anbaus zuständig ist, sowie im selben Hause einen, der die Antirauchkampangne EU-weit überwacht. EU-Kommissar Martin Schulz (der mit der über 30-Köpfigen Entourage) verteidigte diesen Unfug übrigens mit den Worten, es wäre doch eine "Win-Win" Situation.
Nur ein Fall von vielen. Die EU löst keine Probleme, sie ist selbst ein Teil des Problems.
Tue Jan 29 19:28:06 CET 2013 |
norske
Ich persönlich halte es für gut, dass einheitliche Regeln nach EU Vorgabe gelten sollen, falls Gemeinden ihre Wasserversorgung privatisieren wollen / müssen. Ich bin der Ansicht, dass eine Ausschreibung dafür sorgen kann, dass der FPSU Bürgermeister von Kleinkleckersdorf die örtliche Wasserversorgung eben nicht an seinen Schwager verkauft und sich zusammen mit diesem die eigenen Taschen vollmacht. Genau das ist es, was die hier als unglaublich böse dargestellte EU Kommission in ihrem Gesetzentwurf durchführen will.
Übrigens: Wer glaubt, in Deutschland wäre die Wasserversorgung flächendeckend vollständig in der öffentlichen Hand, der sollte mal nachschauen, wer hinter Rhenag, RWE, GEW, Veolia, enviaM, EWV usw steckt.
@ där kapitän:
Ich glaube nicht, dass das Tagesschau-Zitat gelesen wurde, und wenn, dann wird es sicher geflissentlich ignoriert. Schließlich bietet sich hier doch wieder die Möglichkeit, auf die verhasste EU einzuprügeln. Sicher kommen noch die Rufe nach dem Austritt aus der EU und dem Ausstieg aus dem Euro – über die Konsequenzen für ein Land, das 51,97% des nominalen BIP durch Exporte generiert wird bei den dubiosen Forderungen aber nicht nachgedacht.
Grüsse
Norske
Tue Jan 29 19:39:40 CET 2013 |
bronx.1965
Henryk Broder "Wir erleben die letzten Tage Europas"
Einfach mal drüberlesen.
Tue Jan 29 20:38:59 CET 2013 |
norske
Ach, mein Gott, Broder – der Mann der „undifferenzierten Brachialkritik“¹…
Ich bin mir nicht sicher, ob jemand, der den PI-News so nahesteht wie Broder eine wirkliche Referenz ist.
Grüsse
Norske
¹ Aachener Nachrichten
Tue Jan 29 21:03:46 CET 2013 |
bronx.1965
Norske, als Verfechter der freien Meinung müsstest Du doch verstehen, das es zur EU gegenteilige Meinungen gibt. Das ist jetzt ohne Ironie oder sonst was gemeint.
Ich bin das auch nicht, zu mal Broder ja nicht unumstritten ist. Hier trifft er jedoch (für mich) den Nagel auf den Kopf. Fakt ist auch, spricht man, egal mit wem, über das Thema EU, kommt selten etwas positives zurück. Nicht alle lesen ja nur die B**D.
Zu den Wasserbetrieben: hier in Berlin wurden die privatisiert, was zur Folge hatte, das die Preise kontinuierlich anstiegen. Es wurden SUBs vergeben, Tochtergesellschaften gegründet, Mitarbeiter dort hinein expediert (die Alternative wäre die "Freisetzung" gewesen), das ganze Niveau ging nach unten. Nun hat das OVG in Leipzig entschieden, das die Wasserpreise zu hoch seien und eine Rückzahlung an die Verbraucher angeordnet. Der Berliner Senat hat daraufhin die Reprivatisierung beschlossen. Ich bin dafür, das solche Sachen in der öffentlichen Hand bleiben sollten.
Genau wie ÖPNV und Kliniken, alles was dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Wird die Bahn privatisiert, wird gespart, auch auf Kosten der Sicherheit. Der Gewinn muss ja "stehen". In der Klinik werden bestimmte Behandlungen eingespart, auch hier muss Gewinn her.
Ich bin nicht per se für "mehr Staat", aber bestimmte Bereiche sollten nicht in private Hände. Mehr nicht!
Greetz,
Bronx
Tue Jan 29 21:41:16 CET 2013 |
Rostlöser133800
Norske, ich darf dich mal zitieren.
"Ich persönlich halte es für gut, dass einheitliche Regeln nach EU Vorgabe gelten sollen, falls Gemeinden ihre Wasserversorgung privatisieren wollen / müssen. Ich bin der Ansicht, dass eine Ausschreibung dafür sorgen kann, dass der FPSU Bürgermeister von Kleinkleckersdorf die örtliche Wasserversorgung eben nicht an seinen Schwager verkauft und sich zusammen mit diesem die eigenen Taschen vollmacht. Genau das ist es, was die hier als unglaublich böse dargestellte EU Kommission in ihrem Gesetzentwurf durchführen will."
Richtig, die EU will die Privatisierung nicht vorschreiben. Will aber einheitliche Regeln und unter Umständen eine europaweite Ausschreibung (deine Zitate auf Seite 1). Was bedeuten könnte, dass für das Wasser bei mir im Ort bald eine Firma am anderen Ende von Polen oder am südlichen Ende von Portugal verantwortlich sein kann. Geht's noch? Und wenn dann 200 Leute mit Dauerdurchfall erkrankt sind und schon 2 gestorben, ist die Firma am gleichen Tag nicht mehr existent.
Filz sollte allerdings auch nicht sein, das könnte man aber auch anders verhindern.
"...Sicher kommen noch die Rufe nach dem Austritt aus der EU und dem Ausstieg aus dem Euro – über die Konsequenzen für ein Land, das 51,97% des nominalen BIP durch Exporte generiert wird bei den dubiosen Forderungen aber nicht nachgedacht."
Ist das ernst gemeint? Hat nicht sogar der damalige französische Präsident gesagt, dass er es nicht verstehen kann, "dass Deutschland seine D-Mark auf dem Altar von Europa opfert".
Und ist es nicht so, dass wir zu DM-Zeiten (2001) in die jetzigen Euro-Länder 43% unserer Exporte verkauft haben, zu Euro-Zeiten in die gleichen Länder im Schnitt nur noch 41%!! Deutlich mehr als 50% unserer Exporte gingen und gehen in Nicht-Euro-Länder. Und wenn die DM zu stark geworden wäre, hätten wir etwas unternehmen können, wie vor kurzem die Schweizer mit ihrem Fränkli.
Eine gemeinsame Währung in solch unterschiedlichen Ländern einzuführen, war ein absolut kranker Gedanke. Und das dicke Ende kommt erst noch.
Wobei das mit den Schulden, mit dem Euro oder die Privatisierung des Wassers nicht unser größtes Problem ist.
Tue Jan 29 22:15:58 CET 2013 |
norske
Bronx,
selbstverständlich kann und darf jeder zur EU eine eigene Meinung haben und diese auch kundtun. Ich darf aber doch auch meine Meinung zu den
ErgüssenÄußerungen von Broder haben?Zum Wasser:
Was haben denn die Preiserhöhung in Berlin mit dem Gesetzentwurf der EU zu tun? Die Privatisierung der Berliner Wasserwerke geschah doch schon vor der Gründung des EU-Ausschusses.
Hier wird so getan, als ob die EU eine Privatisierung erzwingen und vorantreiben würde und das ist faktisch falsch. Eine Privatisierung der Wasserversorgung war doch auch schon früher möglich, nur ohne einheitliche Regelungen. Theoretisch hätte also der Bürgermeister von Klein-Kleckersdorf die örtlichen Wasserwerke an seinen Schwager verscherbeln können – mit allen möglichen Konsequenzen.
Durch die EU-Regelung müsste der Verkauf der Wasserwerke von Klein-Kleckersdorf jetzt ausgeschrieben werden, Mauscheleien werden meines Erachtens so erschwert.
Ich finde es übrigens ziemlich naiv zu glauben, Betriebe der öffentlichen Hand müssten / würden nicht gewinnorientiert arbeiten. Mal so nebenbei: Die anfallenden Gebühren für das Wunschkennzeichen in der Stadt Köln sind in diesem Jahr um 25,49% gestiegen. Die Verwaltung der Stadt Köln ist sicher nicht privatisiert, der Aufwand für die Kennzeichenreservierung ist unverändert und die EU hat sich afaik hier auch nicht eingemischt…
Grüsse
Norske
Edit:
@ XX-Ghost:
Würde die BRD aus dem €uro aussteigen und zur DM zurückkehren, hätten wird die stärkste Währung der Welt. Die durch deutsche Unternehmen exportierten Waren wären in unseren Hauptexportländern weltweit nahezu unerschwinglich. Was das für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze bedeuten würde kann man sich wohl vorstellen.
BTW: Die Eidgenossen nicht unbedingt eine Exportnation. Die dortige massiven Abwertung des Franken wäre meiner Meinung nach bei weitem für Deutschland nicht ausreichen – hier müsste in viel stärkerem Maße gegengesteuert werden. Das Geschrei der €-Gegner möchte ich dann aber lieber nicht mitbekommen, wenn der Laib Brot wie vor der Währungsreform '23 1 Mrd Mark kostet… 😉
Tue Jan 29 22:47:42 CET 2013 |
bronx.1965
Norske,
Ich schrieb nicht von Betrieben der öffentlichen Hand im Allgemeinen, sondern von solchen die dem Gemeinwohl unterworfen sein sollten.
Das sind für mich: ÖPNV, Gesundheitswesen und besagte Wasserbetriebe. Wasser ist ein allgemeines Gut, es ist für mich also denkbar eine Bewirtschaftung dieses Gutes aufkommensneutral zu betreiben.
Nicht UMSONST, sondern in einem gesunden Verhältnis. Es müssen ja auch Rücklagen für Wartung, etc gebildet werden.
Wer ein Wunschkennzeichen will, der soll auch dafür zahlen. So lange die Behörde damit sinnvoll wirtschaftet, eine nützliche Einkommensquelle die niemandem weh tut und sinnvoll genutzt werden kann.
Schlimm, wenn die EU sich hier auch noch einmischen würde. Ich schliesse es jedoch (in Zukunft) auch nicht aus😛
Bronx
(Deine eigene Meinung zu den Äusserungen von Broder bleibt Dir unbenommen, ich schrieb ja selbst, er ist nicht unumstritten)
Tue Jan 29 23:13:41 CET 2013 |
där kapitän
Ach ja, Herr Broder 😉 den hab ich auf einer Lesung in HH auch schon getroffen. Er hat bei manchen Ansichten recht, aber nicht bei allen.
Alles so 1:1 zu übernehmen sollte man sicherlich nicht.
Lustig, dass den hier alle auch kennen... interessante Runde also 😉
Dennoch kann man es nicht abstreiten, dass das Europa der Vaterländer, wie es einst gedacht war, mit dem erdachten, geplanten neuen Konstrukt der "Schicksalsgemeinschaft" (O-Ton Frau Merkel oder Martin Schulz, ich weiß es nicht mehr) nicht mehr viel gemein hat.
Als "Schicksalsgemeinschaft" bezeichnet Wiki eigentlich Insassen von untergehenden Schiffen, Flugzeugen oder eingeschlossene Bergbau-Arbeiter. Ob sich unsere Obersten das Gleiche dabei gedacht haben, als sie ihren Begriff der Schicksalsgemeinschaft formulierten, möchte ich mal nicht kommentieren.
Aber der Begriff impliziert doch schon, dass die EU und nur die EU anscheinend in der Lage ist, ihre bzw. die Probleme zu lösen. Begleitet von so einem Unsinn wie "Stirbt der Euro, stirbt Europa.".
Und damit ist sie ein Teil des Problems.
Da hat Bronx nun wieder nicht unrecht.
Ist jetzt nur meine Meinung, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, ist klar. 🙂
cheerio
Tue Jan 29 23:30:32 CET 2013 |
bronx.1965
Dieses Wort >Schicksalsgemeinschaft< spricht eigendlich für den Merkelschen Duktus. Ähnlich wie >alternativlos<, wird hier gern eine Sache zum "Nationalen" Interesse erklärt, was nichts anderes bedeutet, das der oder die - sich kritisch darüber äussernden - "die ganze Sache nicht verstanden haben", bzw. "der Einheit Europas schaden (wollen)". Eine, in meinen Augen, typische Generalisierung, wie sie im Sprachgebrauch der Mächtigen immer weiter um sich greift und sehr bedenklich.
Kritiker werden als notorische Nörgler disqualifiziert, ohne sich auch nur ansatzweise mit ihnen auseinander zu setzen.
Es muss (und wird) Gründe haben, warum so viele Menschen fremdeln mit diesem gesichtslosen Gebilde EU, diese letztendlich ablehnen, weil sie das alles nicht mehr nachvollziehen können und WOLLEN.
Es gibt übrigens keine Politikverdrossenheit, wie gern erzählt, es gibt aber sehr wohl Verdrossenheit über unfähige Politiker. Und diese werden in Broders Artikel treffend beschrieben.
Wed Jan 30 01:02:54 CET 2013 |
bronx.1965
Ich denke, ein funktionierender Nationalstaat mit entsprechender Gesetzgebung, sollte "Mauscheleien" von vornherein auszuschliessen in der Lage sein. Dafür brauchts keine EU. Das ist für mich eher ein Pseudo-Argument. Die "Mauscheleien" sind innerhalb der EU eher schlimmer geworden, weil verwässert und in immer unübersichtlicheren, bürokratischen Prozessen gefangen.
Greetz
Wed Jan 30 11:18:40 CET 2013 |
där kapitän
Ein Problem sehe ich auch darin, dass völlig unabhängig von der Wahlbeteiligung weiterhin der "Kuchen", also die Sitze bei Wahlen aufgeteilt werden.
Natürlich könnte man da jetzt sagen, die Nichtwähler seien doch selbst schuld und sollten sich nicht beschweren. Ich kenne aber reichlich Leute, die politisch interessiert sind und durchaus libertäre Ansichten haben, die aber einfach aus Prinzip nicht mehr wählen gehen. Und das nicht, weil sie gerne am Elbstrand grillen und sich die Plautze bräunen wollen, sondern weil es keine Partei, keine Tendenz gibt, der sie ihre Stimme geben möchten. Die Wähler stimmen schon fast mit ihrer Wahlbeteiligung ab.
Sie sind mit der jetzigen politischen Kaste vollkommen unzufrieden und ich bin es auch. Früher gab es wesentlich mehr "Lager" oder auch in der SPD genug Gemäßigte und "Konservative", die sich für den Mittelstand eingesetzt haben. Aber heute geht der dicke Gabriel, wenn er nicht gerade dabei ist, Partei"gegner" dümmlich zu diskreditieren, am linken und rechten Rand des politischen Spektrums für Wähler werben.
Selbst im Grunde "schwarze" Parteien wie die CDU befassen sich nur noch mit links angehauchten Rezepten, unseren Haushalt und den Euro in den Griff zu bekommen. Sämtliche Parteien stehen für mich viel zu weit links, sind viel zu etatistisch. Da geht es nur darum, wie man den Rest der Steuerzahler noch mehr abzocken kann. Und unser Wahlsystem fördert diese Entwicklung.
Denn Leistungsempfänger wählen natürlich keine Partei, die ihnen Wohlstand nur durch eigene Leistung ermöglicht, aber nicht durch mittlerweile überbordende Sozialleistungen.
Es wird natürlich jetzt ein Aufschrei durch die Menge gehen, wenn Leute wie ich darüber nachdenken, was früher für ein Wahlrecht bestand.
Natürlich will ich nicht, dass keine Frauen mehr wählen dürfen, sowas ist natürlich Unsinn. Aber wenn jemand sein Geld vom Staat bekommt, ist es in meinen Augen ziemlich heikel, wenn er seine Stimme geben darf. Natürlich gibt es einige Fälle, wo die Leute nichts dazu können und wenn die wieder auf die Beine kommen, dürfen sie ja auch wählen. Aber ich sehe einfach das Problem, dass sich eine Klientel ihren roten Mob zusammenwählt und der erledigt dann den Rest.
Natürlich kommt keiner ins Haus mit der Pistole und beklaut den Mittelständler. Nein, man schreibt ein, zwei Zeilen, stellt einen Paragraphen weiter links an- und nennt das Ganze Gesetz. Und wenn so richtig die Sachargumente ausgehen, kommt man mit der Moral.
Welche Moral, frage ich mich da immer.
Und um dem Ganzen entgegenzuwirken, ich bin nicht rechtsextrem, für mich sind das alles Trottel und "Sozialisten". Egal ob braun oder rot. Wo jemand herkommt, interessiert mich im positiven Sinne nicht. Mich interessiert, wo jemand hinwill. Und solange ich dafür nicht bezahlen muss und mein Hab/Gut/Gesundheit/Leben nicht beeinträchtigt werden, kann der-/diejenige machen, was er/sie will. Und Religion und der ganze Rest ist einfach Privatsache. Hat nichts in der Öffentlichkeit verloren. Und weil die Regeln für alle gelten, braucht sich auch keine Klientel besonders dauerbeleidigt zu fühlen.
So sehe ich das. Wir haben eine Demokratie, die im Grunde auch ohne Volk funktioniert. Und das ist ein riesen Problem.
Und eine Wahlpflicht hat schon in der DDR, wo man schon mit den Wahlurnen in die Krankenhäuser fuhr, um auch ja alle Wähler zu erwischen, nichts gebracht. Dann ist es von "hat gewählt" kein weiter Schritt mehr bis zu "hat XXX gewählt". Sehr gefährliche Entwicklung.
cheerio
Wed Jan 30 14:54:49 CET 2013 |
bronx.1965
Servus Kapitän, ich zitiere Dich mal:
Das betrachte ich als eine gewagte These. Nicht alle sind ja, wie Du selbst anmerkst, freiwillig Empfänger von staatlichen Leistungen. Es gibt einen soliden Stock schwarzer Schaafe, unbestritten. Daraus jedoch ein zwei Klassen Wahlrecht zu konstruieren halte ich für falsch. Wählen ist ein Grundrecht und es hat lange gedauert, es endlich durchzusetzen. Das kann man keinem aberkennen, nur weil er staatliche Leistungen bezieht.
Wer sich nicht müht, Termine verstreichen lässt und dergleichen mehr, bekommt heute eh genug Probleme mit der Behörde. Die klammen Kassen lassen diese aufmerksamer handeln.
So sollte man nicht pauschalisieren. Dennoch ist klar, das diese Gruppe der Gesellschaft von den linken bevorzugt angesprochen wird, nur wie diese dann am Ende selber ihre Versprechen einhalten wollen, verraten sie nicht. Das können sie auch nicht. Es ist Sache der anderen Parteien, diesem entgegen zu wirken. Dazu braucht es Argumente, davon sollte Politik leben und eine Demokratie sollte das aushalten (können).
Da stimme ich Dir zu, die Unterschiede zwischen den "etablierten" bürgerlichen Parteien sind kaum noch sichtbar. Das macht es nicht besser. Es geht doch im Grunde nur darum, das beste Thema rechtzeitig zum Wahlkampf der anderen Seite zu entreißen. Der Inhalt ist zweitrangig, der Populismus zählt.
MfG
Fri Feb 01 22:11:05 CET 2013 |
Kurvenräuber37056
nabend 🙂,
hab heute meine Wasserrechnung gekriegt: muß über 90€ nachzahlen und pro 1/4Jahr 30€ mehr vorauszahlen! Macht circa 10% Preiserhöhung für 2013. 🙄
Denke zwar nicht,daß es schlimmer werden kann (durch eine Privatisierung),werde mich aber vermutlich wieder mal eines Besseren belehren lassen müssen.
Werd' ich halt Politiker,dann kann ich mir in Zukunft das Wasser für die Klospülung in Flaschen kaufen - und auch leisten. 😮
Bis dahin muß ich eben das Wasser aus der Donau saufen... 😁
Grüße
dark_papa 😎
P.S :
Danke,bronx,du hast es soo schön formuliert! 🙂
Sat Feb 02 00:04:22 CET 2013 |
Fensterheber22690
Hallo,
Da ich mich im Moment, wie vermutlich sehr viele andere auch, mit diesem Thema beschäftige, bin bei meinen Recherchen auch über diese Forum gestolpert und habe gleich eure Spannenden Diskussionen. Verfolgt.
Aus diesem Grund möchte ich meinen Kommentar dazu auch noch abgeben :
ich muss zugeben, ich kann dieseAufregumg nicht ganz nachvollziehen wenn man mal genau überlegt wie es im Moment in Deutschland läuft.
In Deutschland und in der EU ist jede Kleinigkeit in Gesetzen, Regelwerken, DIN Vorschriften Erlassen usw. geregelt und vorgeschrieben. Angefangen von der genauen Größe und Ausehen von Parkscheiben über die größe und Anzahl von Parkplätzen bis hin zum Normgewicht von Schrauben, alles geregelt. Warum soll dann nicht auch eine Privatisierung geregelt sein. Damit ist doch gewährleistet das alles einheitlich abläuft und es nicht zu Absprachen und mauscheleien kommt.
Mal von dem Abgesehen das die meisten Wassversorgungen in Deutschland doch eh nicht in öffentlicher Hand liegen oder was meint ihr was Eigenbetriebe und GmbH sind. Und diese werden übrigens von öffentlicher Hand ( obere und untere Wasserbehörden sowie Gesundheitsämter) überwacht.
Dazu kommt ja noch das in Deutschland die Trinkwasserverordnung die auf einer EG Richtlinie beruht nicht ausser Kraft gesetzt wird, damit ist also unsere Wasserqualitat nicht gefährdet.
Das die Kosten für Wasser steigen liegt meist daran das die Betreiber auch eine Menge teure Gerätschaften und Instandhaltungsarbeiten in das Rohrnetz und die Technik stecken müssen um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. In vielen Kommunen wurde über Jahrzehnte nicht s an der Wasserversorgung gemacht weil ja alles in Ordnung wahr und das Wasseregeld wurde anderreweitig ausgegeben.
Aber irgendwann macht sich der Zahn der Zeit bemerkbar und meist an vielen Stellen gleichzeitig. Und dann wird es teuer...
So jetzt dürft ihr los legen mit kritisieren...
Lg Delphi
Sat Feb 02 00:29:09 CET 2013 |
bronx.1965
Wenn das so einfach wäre, gäbe es das hier erwähnte Problem nicht. Nicht das der deutschen Bahn, welche mit ihrer privatisierung und dem von Mehdorn avisierten Börsengang so in Schieflage geraten ist und einige andere Sachen mehr. Privatisierung ist per se nichts schlechtes (lies mal hier quer), nur bei bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens mag sie (zu Recht, was Allgemeingut anbetrifft), nicht unumstritten sein!
Privatisierte Unternehmen neigen nunmal dazu, Gewinne herauszuziehen um ihre Aktionäre / Anteilseigner zufrieden zu stellen. Gleichzeitig werden notwendige Investitionen, ob der Gewinn-maximierung gerne mal eingespart, nach der Pleite muss dann die öffentliche Hand für die Sanierung herhalten. Alles gut, aber nicht bei Dingen, welche Allgemeingut darstellen. Dazu gehört m. E. die Versorgung mit Trinkwasser, welche eben NICHT in private Hände und schon gar nicht ausgeschrieben nach dem Modell der EU gehört!
Genau darum geht es! Merkst Du den Widerspruch?
Sat Feb 02 01:57:16 CET 2013 |
124er-Power
Is ja richtig spannend hier wieder geworden. 🙂
Wenn wir schon bei der Bahn sind. Man muss sich nur mal die S-Bahn in Berlin anschauen! Fährt da überhaupt eine Linie zuverlässig? Die haben doch seit Jahren Probleme. 🙄
Das ganze System hier ist einfach Krank! Da werden patienten absolut unnötige OP's aufgeschwatzt, nur damit die Kasse stimmt. 😰
Letztens hab ich einen Bericht gelesen, dass es in Berlin immer mehr ausländische Ärzte geben soll, die kein vernünftiges deutsch können und es daher zu Fehlbehandlungen kommt. 😰
Sat Feb 02 02:05:16 CET 2013 |
norske
bronx.1965,
der hier diskutierte EU Gesetzentwurf soll regeln, wie vorgegangen wird, falls ein Wasserversorger privatisiert wird – nicht mehr, nicht weniger.
Was hier an Preiserhöhungen und Qualitätseinbußen konstruiert wird, hat mit den evtl. kommenden EU-Vorgaben nichts zu tun, denn das würde bei einer Privatisierung (wenn überhaupt) ohnehin passieren.
Deinem Wunsch, eine Privatisierung der Wasserversorgung generell zu verbieten, kann die EU nicht nachkommen, da große Teile der Wasserversorgung in Europa und auch in Deutschland schon lange in privater Hand sind.
Grüsse
Norske
Sat Feb 02 02:11:04 CET 2013 |
124er-Power
Wenn man will, ist alles möglich!
Wie heißt es doch so schön? Wo ein Wille, da auch ein Weg. 😉
Sat Feb 02 02:35:07 CET 2013 |
124er-Power
http://www.merkur-online.de/.../...ter-wollen-streiken-zr-2730000.html
^^
wie kommts eigentlich, dass die Mitarbeiter der Privaten Energiekonzerne streiken und die Mitarbeiter der städtischen Anbieter nicht? Hab zumindest noch nie davon gehört, das es je einen Streik beim örtlichen Versorger gegeben hätte.
Streiken ist ja auch im öffentlichen Dienst erlaubt. Oder sind die Gewerkschaften da net so stark vertreten?
Mon Apr 29 22:16:30 CEST 2013 |
Batterietester31465
kennt ihr den Nestle-Chef ? http://www.youtube.com/watch?v=deSClqx-Dx8
Deine Antwort auf "Öffentliche Wasserversorgung soll von der EU zur Privatisierung freigegeben werden!"