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Tue Feb 16 13:49:07 CET 2010    |    Faltenbalg33989    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: C1, Corvette, General Motors

Der Weg zur Corvette C1

 

Nur wenige Autos begeistern die Menschen derart wie die Chevrolet Corvette. Die Vette begleitete und faszinierte viele von uns seit unserer Kindheit. Wie es zu ihm kam, möchte ich hier in der zweiten Folge unserer Corvette Serie darstellen.

 

Für General Motors war von Beginn an das Design und Styling im Gegensatz zur Funktionalität von Autos uninteressant. Erst im Jahre 1927 wurde der Designer Harley J. Earl eingestellt. Er war bis in die 50’er für die meisten atemberaubenden Designs der Marke verantwortlich. Durch seine Leidenschaft für Sportwagen beflügelt, überzeugt er GM vom Bedarf eines zweisitzigen Sportwagens, um ein Gegenstück zu den europäischen Fahrzeugen von MG, Alfa Romeo und Jaguar zu bilden, die die amerikanischen Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg mit nach Hause nahmen.

 

Zu Beginn der 50’er war GM das größte Unternehmen der Welt. Der Zweitplazierte hatte gerade mal die Hälfte des Umsatzes von GM. Mehr als die Hälfte aller in den USA erkauften Autos stammten von GM. Aufgrund der Marktmacht gab es im US Department of Justice’s Antitrust Department, im Prinzip eine Antimonopolbehörde, Planungen GM in verschiedene Teile zu zerschlagen. GM war zu diesem Zeitpunkt eine Ansammlung von Geschäftsfeldern und Unternehmen, die von Versicherungsgesellschaften, Haushaltsgeräte-Produzent, Immobiliengesellschaften, Autoproduzenten GMC, Pontiac, Chevrolet, Oldsmobile, Cadillac und Buick bis hin zur Lokomotiven-Produktion reichten. Aber trotz aller Firmen baute GM keinen einzigen Sportwagen. Und einen Wagen zu bauen, der mit MG, Triumph oder Jaguar verglichen werden konnte, galt zu dieser Zeit als wenig erfolgsversprechendes Konzept.

 

Als Verantwortlicher für die automobilen Träume des Konzerns wurde Harley J. Earl beauftragt, an einem Konzept für ein offenes Sportauto zu arbeiten, das für den Preis einer allgemeinen Limousine aus dem Konzern verkauft werden konnte. Der Preis: $2000. Seine Ideen schienen der Welt entrückt und deshalb wurde ihm Robert F. McLean als Ingenieur zur Seite gestellt.

 

Unter dem Codenamen „Opel“ begann Harley J. Earl mit seinem Special Projects Team 1951 ein Auto zu planen. Der tiefe Griff in das Teilelager von Chevy hielten die Kosten auf einem akzeptabel niedrigen Niveau. Die Basis des Wagens war ein Standardrahmen und Standard-Fahrwerk aus den Limousinen des Jahres 1952. Der Antrieb und die Fahrgastzelle wurden etwas nach hinten angeordnet, um mit dem Radstand von 102 Inch (2591mm) ein Gewichtsverhältnis von 53%:47% zu erreichen. Es wurde der Standard-6-Zylinder „Blue-Flame“ verbaut. Als Modifikation erhielt der Motor eine höhere Verdichtung und eine schärfere Nockenwelle. Dadurch stieg die Leistung auf 150PS. Es wurde eine Powerglide 2-Gang Automatik verblockt, weil GM zu diesem Zeitpunkt kein Schaltgetriebe hatte, das der Leistung widerstanden hätte.

 

Trotz der vielen Arbeit und der Liebe ins Detail war der Wagen zunächst nur als reines Concept-Car geplant. Als jedoch GM’s Chefingenieur Ed Cole den Wagen sah, verschlug es ihm den Atem und er verliebte sich sofort in diesen. Er wollte ihn in der Produktion sehen, so daß weitere kleinere Änderungen für die Produktion nötig waren. Auch ist es ihm zu verdanken, daß die Corvette in die Modell-Linie aufgenommen wurde.

Im Waldorf Astoria in New York wurde der Wagen am 30. Juni 1953 auf der Motorama Auto Show der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch fast wäre es nicht dazu gekommen. Im letzten Moment musste noch das Logo geändert werden. Enthielt es doch die amerikanische Flagge. Diese darf aber per Gesetz kein Markenzeichen zieren. Der Photograph Myron Scott prägte den Namen in einer Fotosession. Die Vette erinnerte ihn an die kleinen wendigen Fregatten, die Korvetten bzw. auf Englisch Corvetten genannt werden.

 

Unbestritten schön und mit einer Glasfaser-Karosserie gesegnet, war die Corvette doch nicht so beeindruckend wie erhofft. Trotz der besseren Gewichtsverteilung hatte sie weiterhin ein Fahrwerk eines Chevy’s aus dem Jahre 1952. Die Frontaufhängung war einfach gestaltet während hinten nur Blattfedern zum Einsatz kamen. Auch geriet sie nicht so billig, wie zunächst gefordert. Ihr Verkaufspreis lag mit $3.498 weit über dem, was Harley J. Earl als Vorgabe hatte. Motor Trend testete die Corvette und kam zu dem Ergebnis, daß 11,5Sekunden für den Spurt von 0-60mph (entspricht etwa 96km/h) nichts aufregendes seien.

 

Lesen sie bei uns demnächst, wie sich die Corvette in den ersten Jahren schlug. Lesen sie auch, warum dieser Wagen bereits wenige Jahre nach der Vorstellung bereits vor dem aus stand.

 

Teil 1 : Einführung in die Geschichte der Corvette


Tue Feb 16 15:50:32 CET 2010    |    Kurvenräuber137127

Interessant.

Tue Feb 16 16:25:04 CET 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: videoblog:

 

Die Geschichte der Corvette

 

[...] Teil 2 der Serie:

http://www.motor-talk.de/.../...sgeschichte-der-corvette-t2573675.html

[...]

 

Artikel lesen ...

Tue Feb 16 18:45:02 CET 2010    |    _RGTech

Ja, und schön zu lesen.

 

Ist nur ungewohnt ernsthaft und technisch für den Videoblog ;)

Tue Feb 16 18:50:40 CET 2010    |    Faltenbalg33989

Ist ja auch von mir...

Außerdem geht es nicht um Flachkäfer. ;):D:D:D

Tue Feb 16 23:18:38 CET 2010    |    124er-Power

Zitat:

Ist nur ungewohnt ernsthaft und technisch für den Videoblog

Naja wir wollen ja nicht zu sehr ins Bild Niveau fallen :D

Tue Feb 16 23:52:46 CET 2010    |    Honkie2

Schön und interessant geschrieben. :)

 

Mfg

 

Honkie2

Wed Feb 17 00:17:05 CET 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: andyrx:

 

Ford Scorpio eine traurige Karriere--> und welche mir da noch einfallen

 

[...] Wenn du jetzt deinen Beitrag im Videoblog erwähnen willst... ;)

 

"Projekt Opel" als Tarnname für eine Corvette, das hat schon Pep, da klappte [...]

 

Artikel lesen ...

Thu Feb 25 01:46:12 CET 2010    |    Trackback

Kommentiert auf: Honkie's Blog:

 

Auf der Suche nach dem größten Mythos: Ferrari, Porsche oder Lamborghini?

 

[...] Farben, alle Optionen inkl. aller gebauten.

 

Hier sind z.B zwei meiner Blogbeiträge zur Vette

 

http://www.motor-talk.de/.../die-geschichte-der-corvette-t2562593.html

http://www.motor-talk.de/.../...sgeschichte-der-corvette-t2573675.html

 

[...]

 

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