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Schlawiner98

Berichte eines autoverrückten '98ers

Mon Mar 30 14:19:44 CEST 2015    |    Schlawiner98    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: 2er, BMW, F22 (Coupé)

...So die Worte meines Vaters nach der Probefahrt im BMW 220d Coupe mit 184 PS am Samstag. Aber ich möchte langsam beginnen.

 

Denn weshalb fährt man ein Coupe auf Basis des 1ers Probe, wenn man doch gerade einen E90 mit Sechszylinder gekauft hat? Diese Frage beantwortet sich quasi von selbst. Der 3er ist fast 8 Jahre alt, das Modell kam vor mittlerweile 10 Jahren auf den Markt. Zwischen den beiden Autos liegen also Welten. Es ging meinem Vater darum, den modernen Vierzylinder-Diesel in Verbindung mit der viel gelobten Achtstufenautomatik von ZF zu erfahren. Dass wir diese Koppelung im 2er testeten war eher Zufall, auf jeden Fall aber ein glücklicher.

 

Der erste Eindruck meines Vaters, als wir vor dem Melbourne-Roten Coupe standen, war von Platzangst geprägt. Wir gingen ein paar Runden herum, ich bewunderte die schöne Silhouette und das grandiose M-Paket. Schließlich kam der Verkäufer mit dem Schlüssel, der im Vergleich zu dem des E90 verdammt groß war. Man könnte fast sagen, er hatte die selbe Größe wie frühere Mobiltelefone. Ich weiß nicht, ob sich noch viele daran erinnern, aber ich meine die mit den Tasten und schwarz/weiß-Display. Das erste, was mir sehr gut gefiel, waren die rahmenlosen Scheiben. So gehört es sich auch für ein waschechtes Coupe. Beim Öffnen der Türen fahren sie sehr schnell ein kleines Stück herunter. Als wir beide nun in den Sportsitzen mit Stoff/Alcantara-Kombination saßen, waren wir wirklich begeistert. Das Platzangebot vorn war nicht schlechter als im 3er, die Sitze mit ihren vielfältigen Einstellmöglichkeiten aber um Längen besser. Nach einer kurzen Einweisung, die hauptsächlich den Automatikwählhebel und den "Fahrerlebnisschalter" betraf, ging es auch schon los auf eine zweistündige Fahrt durch die Stadt, über Land und auf die Autobahn.

 

In der Stadt starteten wir im "Eco Pro"-Modus. Dieser beinhaltet eine verminderte Gasannahme und die Verwendung der Start-Stopp-Automatik. Sehr auffällig dabei die vielen und schnellen Gangwechsel, um immer mit möglichst wenig Umdrehungen zu fahren. Anfänglich ist das sehr ungewohnt. Aber man merkt kein Rucken beim Schalten, nur am Geräusch und dem Drehzahlmesser ist es wahrzunehmen. Apropos Geräusch: Die Dämmung ist im Vergleich zum E90 sehr gut. Den kleinen Diesel hört man bei langsamer Fahrt kaum und trotz rahmenloser Scheiben hielten sich die Windgeräusche sehr in Grenzen. Ebenso ungewohnt wie die vielen Gangwechsel war für mich die Start-Stopp-Automatik. Was bei längeren Pausen an der Ampel vielleicht noch Sinn macht und Ruhe bringt, ist bei kurzen Stopps absolut nervig. Aber wahrscheinlich entwickelt man mit der Zeit einen Fahrstil mit viel "Rollen lassen", um dieses unnötige Abschalten zu verhindern. Oder man deaktiviert das System kurz vorher einfach.

 

Nun ging es raus aus der Stadt und ab auf die Landstraße. Hier testeten wir zunächst den "Sport +"-Modus aus, um einen optimalen Kontrast zur Stadt zu haben. Hierbei sind Gasannahme und Lenkung direkter, das Getriebe dreht viel weiter und das ESP befindet sich in reduzierter Bereitschaft. Besonders mit dem M-Paket ist das Fahrverhalten äußerst direkt und zackig. Obwohl der 3er auch schon recht sportlich zu bewegen ist, ist das ein gewaltiger Unterschied. Das liegt neben dem Sportfahrwerk am kürzeren Radstand und dem geringeren Gewicht. Die wunderbaren Sportsitze halten Fahrer und Beifahrer auch bei zügiger angefahrenen Kurven zuverlässig in Position, das M-Sportlenkrad liegt nach Aussage des Fahrers optimal in der Hand. Der Motor ist nicht ganz so durchzugsstark wie der 325d. Die 2 Zylinder und einen Liter Hubraum weniger merkt man schon recht deutlich. Soll aber nicht heißen, dass der 220d untermotorisiert wäre. Souveränes Gleiten versteht der Wagen auch gut. Dazu eignet sich das Comfort-Programm besonders gut. Die Lenkung spricht nicht ganz so direkt an. Auch das Fahrwerk besitzt genügend Reserven für holprige Straßen.

 

Nun ging es an den Innenraum-Check. Ich erwähnte ja bereits die guten Platzverhältnisse auf den vorderen Sitzen. Hier sollte eigentlich jeder eine geeignete Sitzposition finden. Sogar die Seitenwangen sind elektrisch in der Breite verstellbar. Das kannte ich bisher nur von den Multikontursitzen von Mercedes, im BMW kann man das ganze noch besser dosieren. Weiterhin fanden sich zahlreiche Ablagen. So beispielsweise ist unter der Mittelarmlehne viel Platz. Vor dem Wählhebel ist genügend Platz für zwei Flaschen, in die Türen passt auch je eine. Auch das Handschuhfach ist groß genug. Das bedeutet also, dass der F22 zumindest vorn variabler ist als unser E90. Klappt man die Sportsitze nach vorn bleibt ausreichend Platz, um die Rückbank zu entern. Hier ist das Raumangebot konstruktionsbedingt recht stark eingeschränkt. Für Kinder bis 1,50m mag es auch auf längeren Strecken reichen, aber eigentlich ist der 2er ein typisches Zweipersonenauto. Für eben diese ist auch der Kofferraum ausreichend groß, die Ladeöffnung ist aber relativ schmal.

Ich habe mich auch mit dem Infotaiment beschäftigt. Es war das Navigationssystem Business verbaut. Viel mehr braucht man nicht, nur eine Rückfahrkamera sollte man eventuell dazu buchen, da das Heck doch relativ unübersichtlich ist. Alles ließ sich nach kurzer Eingewöhnung komplett blind und logisch bedienen. Das Wechseln der einzelnen Menüs gelang absolut problemlos. Auch das Soundsystem ist auf der Höhe der Zeit. Wer mehr will, muss 790 Euro in das optionale "Harman Kardon"-System investieren.

 

Nun aber genug mit der Variabilität, es ging auf die Autobahn A20. Schon allein das Auffahren macht mit dem direkten Coupe jede Menge Spaß. Der Vortrieb ist ausreichend aber eben nicht atemberaubend. Bis auf die Werksangabe von 230 km/h ging es tatsächlich, mehr war aber nicht drin. Hier fehlt im Vergleich zu unserem E90 an Hubraum und Drehmoment. Ein Reisetempo von 200 km/h sollte jedoch recht gut möglich sein. Auch auf der Autobahn fiel wieder die gute Geräuschdämmung auf.

 

Die Probefahrt neigte sich dem Ende zu, der Bordcomputer zeigte 110 gefahrene Kilometer und einen Durchschnittsverbrauch von 7,4 Litern an. Das geht in Anbetracht der sportlichen Fahrweise komplett in Ordnung. Bei alltäglichen Fahrten sollte der Verbrauch etwa 6 Liter betragen. Ich habe die Fahrt sehr genossen, obwohl es auf dem Beifahrersitz natürlich nicht ganz so schön ist wie auf der linken Seite. Aber ich arbeite daran, dort hinzukommen...

 

Zuletzt sage ich noch etwas zum Preis: Laut Liste müsste der Neuwagenkäufer rund 47.000 Euro für den 220d mit dieser Ausstattung berappen, der Vorführwagen stand mit 9.000 Kilometern für 39.900 Euro beim Händler. Den Neupreis finde ich ziemlich überzogen, vor allem in Anbetracht dessen, dass man den M235i bereits ab 44.750 Euro bekommt und die Ausstattung des Testwagens nicht soooo umfangreich war, sondern etwa auf dem Niveau der M-Version lag.

 

Um noch einmal auf die Worte meines Vaters zurückzukommen: "Das ist das beste Auto, das ich bisher gefahren bin!"

Er kann sich durchaus vorstellen, in einigen Jahren einen 2er zu fahren. Am ehesten als 225d nach aktuellem Stand der Dinge.

 

Gruß Schlawiner


Sun Jan 25 15:31:21 CET 2015    |    Schlawiner98    |    Kommentare (69)

Als 16-jähriger hat man es auf Motor-Talk nicht gerade leicht: Ständig ist man von Erwachsenen umgeben, die teilweise absolute Traumautos fahren. Andere wechseln ihre fahrbaren Untersätze wie ich meine Collegeblöcke. Wieder andere fahren Youngtimer, die Oma oder Opa in den 80er-Jahren als Neuwagen kauften und immer schön pflegten. Täglich werden in den unterschiedlichsten Blog und Foren Bilder und Links zu Inseraten geteilt, die bei mir den Speichelfluss anregen. An alle diejenigen, die mich ständig mit Fragen wie "Was willst du denn mal fahren?" oder "Wäre das nicht's für dich, wenn du so weit bist?" quälten, kommt hier die Antwort: Meine persönlichen Wunschfahrzeuge, garniert mit Bildern aus Inseraten...

 

Viele von euch wissen, dass ich ein großes Herz für Mercedes-Benz habe. Dabei hat es mir besonders die Mittelklasse der 80er und 90er angetan. Speziell geht es um die Modelle W124 und 190 E. Dabei käme es mir nicht unbedingt auf die Motorisierung an, einen Diesel würde ich auch nicht ausschließen. Wichtig wäre mir ein gepflegtes Äußeres und eine nachvollziehbare Historie. Außerdem gehört meiner Meinung nach in einen Benz kein Schaltgetriebe. Ich würde die robuste Automatik eindeutig bevorzugen. Museumsstücke müssten es als Erstwagen wirklich nicht sein, das wäre zu schade, die im Alltag zu nutzen. Ein absoluter Traum wäre ein originaler 190er Evo. Aber wie gesagt, als Erstwagen unpassend wie Seelachs zur Schokosahnetorte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber auch etwas neuere Modelle haben für mich ihren Reiz. Die erste C-Klasse (W202) finde ich recht ansprechend. Wenn sich tatsächlich ein rostfreies oder rostarmes Modell fände, das zudem noch ein bisschen was an Ausstattung mitbringt, wäre ich nicht abgeneigt.

Auch die 203er C-Klasse finde ich ab der Modellpflege 2004 recht interessant. Besonders gefällt mir hierbei das dreitürige Sportcoupe mit praktischem Fließheck. Auch hier gilt wieder: Automatik und Scheckheft wünschenswert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die bayrische Konkurrenz gefällt mir sehr. Die 3er-Reihe wäre mir wohl am liebsten, aber auch kleinerem und größerem gegenüber wäre ich nicht unbedingt abgeneigt. Besonders schick finde ich den E30. Komplett anders als der 190er, viel sportlicher abgestimmt und aggressiver designet, tritt er an. Der Kombi, Touring genannt, gefällt mir nicht besonders, 2-türige Limousine und Cabrio sind aber umso schöner.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier käme natürlich wieder ein neueres Modell in Frage. Ich kenne den E90 von meinem Vater ja recht gut und das Auto gefällt mir auch. Da müsste ich aber schauen, ob in ca. 2 Jahren mein Wunschmodell (Automatik und Navi) in gutem Zustand zum Einsteigerkurs zu bekommen ist. Bis auf das Cabrio finde ich alle schick- Wer kam eigentlich auf die Schnapsidee, dem ein Blechdach zu verpassen?

Ansonsten wäre mir auch ein gepflegter E46 lieb. Hier gefallen mir alle Karosserievarianten gut. Ausstattungsmäßig habe ich mich bei dem noch nicht so festgelegt, aber Automatik wäre (wie eigentlich immer) wünschenswert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weniger als Erstauto die beiden nächsten Kandidaten: Seit vielen Jahren bin ich verliebt in Porsche 944 und Opel Diplomat. Ich weiß auch nicht weshalb. Wahrscheinlich, weil sie damals am Markt niemals eine Chance gegen die etablierte 911er-Konkurrenz aus dem eigenen Hause beziehungsweise den großen Mercedes, BMW und Jaguar gegenüber hatten. Ich finde das Design einfach unbeschreiblich schön. Aber diese Träume werden noch viele Jahre oder vielleicht auch für immer unerfüllt bleiben, da die Preise extrem steigen. Gute 944er bekommt man kaum unter 10.000 Euro- Tendenz steigend. Und über den Diplo braucht man gar nicht erst zu reden...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nebenbei finde ich auch die Yolocar-Geschichte spannend. Ein altes Auto mit technisch geringen oder gar keinen Mängeln, optisch dafür umso schlimmeren, für maximal 1.000 Euro kaufen und den TÜV abfahren. Dieser sollte natürlich möglichst lang gültig sein.

 

 

Das war einmal ein kleiner Einblick in meine Visionen. Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen. In der nächsten Zeit werde ich in den Kommentaren hin und wieder für mich interessante Autos teilen. Ihr bleibt also auf dem Stand der Dinge.

 

Gruß Schlawiner

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Sun Jan 18 15:38:09 CET 2015    |    Schlawiner98    |    Kommentare (26)

Wie nennst du dein Auto?

Für die Autohersteller ist es von großer Bedeutung, den neuen Modellen einen passenden Namen zu geben, der positiv vom Publikum wahrgenommen wird. Wahrscheinlich würde niemand ein Auto kaufen, das "Scheißhaufen" oder "Pissding" heißt. So kommt es dann zu originellen Namen wie Skoda Yeti oder Citroen C4 Cactus.

 

Aber oft tragen unsere Automobilen Schätzchen auch menschliche Namen- Und damit ist nicht nur Krankenschwester Bärbel's alter Corsa namens Berti gemeint. Auch die Hersteller neigen, mal mehr, mal weniger, auch von der Schaffensperiode abhängig, dazu, ihren Werken durch Namen und gezieltes Marketing das passende Wesen aufzuerlegen.

 

In letzter Zeit erwies sich Opel dahingehend als sehr kreativ. Dem Firmengründer Adam Opel zu Ehren trägt der kleine Hoffnungsträger seinen Namen. Die Presse bewertete dies anfangs sehr negativ. Die Kunden scheint es nicht zu stören, der Adam verkauft sich gut- Trotz oder gerade wegen des Namens. Diesem Erfolg ist auch der europäische Chevrolet Spark mit Opel-Logo und dem Beinamen Karl geschuldet. Karl war einer der Söhne Adam Opel's. Warum der neue Kleinstwagen ausgerechnet seinen Namen trägt weiß wohl nur der Vorstand.

Auch Ferrari ehrte seinen Gründer mit einem Auto, dem Ferrari Enzo. Er gilt als einer der begehrenswertesten Ferraris der Neuzeit.

Alfa Romeo erinnerte sich wohl an Shakespeares Tragödie und wollte fortan die beiden Protagonisten vereinen. So entstand der/die Alfa Romeo Giulia.

Weibliche Vornamen finden sich auch an den Heckklappen vieler anderer Hersteller. So kam es, dass Borgward seinem bildhübschen Mittelklassewagen den Namen Isabella gab. Ein kleiner leichter britischer Floh hört auf Lotus Elise, eventuell auf Beethovens "Für Elise" zurückzuführen? Ich jedenfalls mag den Motorensound des englischen Fliegengewichts lieber als das Klavierstück, das auch auf dem Flügel zu spielen ist. Aber auch pragmatischere Autos dürfen ihre Weiblichkeit ausleben. Da wäre zum Beispiel der koreanische Van Kia Joice, ein tschechischer Kleinwagen namens Skoda Felicia und die japanische Mittelklasse bestehend aus Suzuki Liana und Toyota Carina. Nissan ist in dieser Rubrik gar mit zwei Modellen vertreten: Maxima und Silvia sind die königlichen Namen, für die sich die Marketingabteilung entschied.

Nissan kann aber nicht nur Frauen: Der Almera Tino ist eindeutig männlich. Ein älterer Herr aus meinem Dorf fuhr sogar viele Jahre ein solches Exemplar- Sein Enkel heißt jedenfalls Tino. In dieser Hinsicht hat Nissan es geschafft, zumindest einen Kunden über den Namen zum Auto zu locken.

Auch bei anderen Herstellern finden sich Männernamen. So hält Citroen seit vielen Jahren eine ganze Modellpalette, benannt nach dem französischen Künstler Pablo Picasso, aufrecht. Er hätte sich wahrscheinlich gefreut, seine Bilder in einem derart praktischen Fahrzeug verstauen zu können. Dass es nun auch noch nach ihm benannt ist...das i-Tüpfelchen. Weitere Vertreter sind Chevrolet Orlando und Ford Maverick. Citroen benannte seinen kleinen Kastenwagen zudem nach einem Hauptdarsteller in einem Kinder-Animationsfilm: Dem Clownfisch Nemo.

 

Ich hoffe, der Artikel hat euch gefallen. Nehmt doch bitte an der Umfrage teil und kommentiert fleißig, falls euch noch mehr interessante Autonamen einfallen.

 

Euer Schlawiner

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Wed Dec 24 00:00:12 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: Heiligabend

Jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit

macht sich der Weihnachtsmann im Fernseher breit,

bewirbt mit einem dicken unnatürlichen Grinsen

im nächsten Supermarkt die Linsen.

In Vorgärten und auf Fensterbrettern sieht man sie sitzen,

manchmal gar in den Christbaumspitzen:

Die kleinen lustigen roten Figuren,

überall hinterlassen sie ihre Spuren.

 

Früher, noch vor etwa 100 Jahren,

war es ganz normal, mit dem Schlitten zu fahren.

Bauer, Apotheker, Kaufmann und Atelierdirektor

spannten zur Winterzeit Pferd und Esel davor.

Natürlich hat auch der Weihnachtsmann samt wertvoller Fracht

den damaligen Trend so mitgemacht.

Doch erschienen zu diesem Zwecke,

den Schlitten zu ziehen über die weiße Schneedecke,

viel zu langweilig die alten Dienstpferde-

Drum ward er gezogen von einer Rentierherde.

 

Jetzt fragt man sich, wie das wohl sein kann.

Woher kommt er, der Weihnachtsmann?

1931 von CocaCola zum Leben erweckt,

haben ihn andere Firmen schnell für sich entdeckt.

Seitdem ist er der Geschenkeüberbringer,

aber nur für die lieben Kinder.

Die bösen bestraft er mit der Rute,

Doch daran denkt niemand auch nur eine Minute.

Er tut alles so gut er kann,

man hat ihn lieb, den Weihnachtsmann.

 

Aber ist er es wirklich, der die Geschenke bringt?

Funktioniert das überhaupt kapazitätsbedingt?

Jedes Jahr vom 1. bis zum 24. Dezember,

manchmal auch schon im November,

bevölkern viele Kleintransporter die Straßen,

man könnte fast sagen nachgewiesenermaßen.

Es sind Paketdienste wie Hermes, UPS oder DHL,

die uns transportieren die Päckchen schnell.

Die wahren Weihnachtsmänner tragen keinen Bart,

arbeiten aber trotzdem hart,

damit Alt wie auch Jung sich freuen kann,

wenn das Bestellte liegt pünktlich unter der Tann'

 

Dies war nun also mein letzter Artikel für dieses Jahr. Ich hoffe, meine lyrische Seite konnte euch auch überzeugen. Ich wünsche euch allen einen fleißigen "Weihnachtsmann", besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2015.

 

Euer Schlawiner

 

Bildquelle: http://w3.kunstnet.org/.../..._09_weihnachtsmann_rentiere_umarmung.jpg

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Sat Dec 13 13:35:52 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: Automobile Randerscheinungen

Renault Vel Satis: Top oder Flop?

Meine Reihe "Automobile Randerscheinungen" erzählt die Geschichte von Autos, denen kein Erfolg am Markt vergönnt war. Sie wurden missachtet oder verstoßen, teilweise gar mit Füßen getreten. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Menschheit dies größtenteils zu Unrecht tat. Denn auch automobile Nischenprodukte haben ihre Vorzüge und können Menschen durchaus begeistern.

 

Geschichte

 

Der Renault Vel Satis erschien erstmals im Jahre 2002 als Nachfolger des bis zur Jahrtausendwende produzierten Safrane. Wie dieser auch gehörte er den oberen Mittelklasse an und diente Französischen Politikern als Dienstwagen. Anders als sein Vorgänger folgte der Vel Satisi nicht der klassischen Formensprache Die Modellbezeichnung geht dabei auf die Wörter „velocité“ und „satisfaction“ zurück, die für Geschwindigkeit und Zufriedenheit stehen. 2009 stoppte dann die Produktion in der kleinen Stadt Sandouville im Norden Frankreichs nach nur 62.202 Exemplaren.

Seit 2011 wird der Nachfolger Latitude mit ebenso schleppendem Erfolg verkauft.

 

 

Technik

 

Der Vel Satis besitzt die selbe Basis wie Laguna und Espace, weshalb sie alle im selben Werk produziert wurden. Auffallend sind der lange Radstand (2,84 m) sowie die fast Vanartige Höhe von 1,58 m. Das Fahrverhalten ist gutmütig, die Federung sehr komfortabel ausgelegt und die Servolenkung besonders leichtgängig. Dies und die Inneneinrichtung ergeben einen überdurchschnittlich guten Langstreckenkomfort. Trotzdem neigt der Franzose nicht zum Schaukeln.

Bis zur Modellpflege 2005 verfügte er über 5 Motoren: Einen Zweiliter-Turbobenziner mit 163 PS, einen V6 mit 3,5 Litern Hubraum und 241 PS, einen 2,2-Liter Diesel mit 139 und 150 PS sowie einen 3-Liter V6-Diesel, der 177 PS leistete. Die beiden großen Motoren verfügten serienmäßig über eine Automatik mit 5 Fahrstufen, die anderen brachten ein Schaltgetriebe mit 6 Gängen mit.

Das Facelift brachte einige Überarbeitungen im Motorenprogramm mit sich. So leistete der Turbo nun 170 PS und der große Diesel 181. Außerdem wurde ein neuer Diesel mit 2 Litern Hubraum und 150 bzw. 173 PS hinzugefügt. Das 2,2-Liter Aggregat blieb unverändert, brachte jetzt in der kleineren Ausbaustufe aber ebenso die Automatik mit. Ab 2006 hatte der V6-Diesel 6 Gänge.

 

Design/Komfort

 

Während die deutsche und asiatische Mittelklasse Anfang der 2000er sehr konservativ gestaltet war, um einem weiten Spektrum zu gefallen, setzten die Franzosen auf die Extravaganz. So ist der Vel Satis eine Mixtur aus Kombi, Reiselimousine und Van. Besonders beachtenswert ist dabei die Konsequenz, mit der Renault zur Sache gegangen ist. Die Front war neu und doch irgendwie im vertrauten Stil der Marke gestaltet. Der Rhombus sitzt dabei selbstbewusst in der Mitte. Im Profil fällt besonders auf, wie hoch das Auto im Vergleich zu seinen Konkurrenten, besonders dem Opel Signum, ist. Vorn setzte man mit praktischen Dreiecksfenstern auf die Vorzüge eines Vans, hinten thront im Gegenzug dazu die monströse C-Säule. Trotz der konvexen Heckscheibe ist die Rundumsicht stark eingeschränkt. Am Heck fällt der Bürzel auf, den man auch bei Megane und Avantime zu dieser Zeit finden konnte. Die auffälligsten Neuerungen bei der Modellpflege: Waagerechte statt senkrechter Kühlerlamellen und doppelflute Auspuffanlagen.

Innen sind die massiven Sessel mit integrierten Gurten markant. Eine weitere Besonderheit bilden die horizontal geteilten Rücklehnen, durch die ein sehr weiter Verstellbereich gewährleistet ist. In der zweiten Reihe ist auch viel Platz auf der bequemen Rückbank. Sie ist hoch montiert, unter ihr gibt es Ablagefächer. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Kopffreiheit für Große ein wenig eingeschränkt ist. Weiterhin gibt es viele Ablagen in den Türen und teilweise auch hinter den Zierleisten. Im Allgemeinen ist das Cockpit eher reduziert und frei von irgendwelchem Schnick-Schnack. Die Gestaltung hebt sich nur wenig von den günstigeren Modellen der Marke ab. Doch der Materialmix aus Kunststoff, Leder, Aluminium und Holz zeigt, dass der Vel Satis Renaults bestes Pferd im Stall darstellte.

Bei dem ganzen Prunk wurde die Nutzung des Kofferraums ein wenig außer Acht gelassen. Lächerliche 460 Liter sind bei den Abmessungen des Vel Satis ein schlechter Witz. Auch die Ladekante ist verdammt hoch. Beim Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht keine gerade Fläche. Das konnte die Konkurrenz besser. Dafür verfügt die schwere Heckklappe über eine elektrische Zuziehhilfe, ähnlich der von Mercedes-Benz.

 

Schwachstellen

 

Der Vel Satis ist im Grunde genommen recht solide. Rost bereitet dem großen Franzosen keine Probleme. Bekannt sind Fehler in der Elektronik, außerdem überhitzt der V6-Diesel des öfteren. Außerdem sollte man das Fahrwerk im Auge haben. Hier treten bei Autos dieser Gewichtsklasse gern Probleme auf.

 

Markt

 

Das Angebot an gebrauchten Vel Satis' ist überschaubar. Ab etwa 1.000 Euro bekommt man V6-Benziner mit 250.000 Kilometern aus sechster Hand und ohne TÜV- Nicht zu empfehlen! Gepflegte Exemplare beginnen bei rund 2.500 Euro. Ein pralles Scheckheft kann dabei niemals schaden.

 

 

Fazit: Der Renault Vel Satis ist ein oft unterschätztes Auto. Im Gegensatz zur deutschen Konkurrenz bietet er nur wenige Vorteile. Das Design kam schon bei Neuwagenkunden nicht besonders gut an. Daraus resultieren niedrige Gebrauchtwagenpreise. Doch Vorsicht: Reparaturen können ins Geld gehen. Davon sollte man noch etwas in der Hinterhand haben!

 

Wenn euch der Artikel gefallen hat, dann hinterlasst doch bitte eine Bewertung und/oder einen Kommentar. Außerdem würde ich mich freuen, wenn ihr an der Umfrage teilnehmen würdet.

Ähnliche Artikel findet ihr im Blog von VincentVEGA_ unter der Rubrik "Vega Motors".

 

Gruß Schlawiner

 

Bildquellen: netcarshow.com und netcarshow.com(2)

Hat Dir der Artikel gefallen? 3 von 5 fanden den Artikel lesenswert.

Thu Dec 04 11:14:26 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Automobile Randerscheinungen

Mercedes-Benz Vaneo: Top oder Flop?

Meine Reihe "Automobile Randerscheinungen" erzählt die Geschichte von Autos, denen kein Erfolg am Markt vergönnt war. Sie wurden missachtet oder verstoßen, teilweise gar mit Füßen getreten. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Menschheit dies größtenteils zu Unrecht tat. Denn auch automobile Nischenprodukte haben ihre Vorzüge und können Menschen durchaus begeistern.

 

Geschichte

 

Die Franzosen, Italiener und auch die deutsche Konkurrenz war mit ihren Kastenwagen bereits erfolgreich im Geschäft, als Mercedes im September 2001 mit der Produktion des Vaneo begann. Er sollte der Einstieg für Familien in die Marke mit Stern werden. Als Handwerkerauto sah man den kleinen Hochdachkombi dabei nie. Kastenwagen, sogenannte "Hundefänger", sollten aber nicht die einzigen Konkurrenten sein. Auch Autos wie dem VW Touran wollte man Kunden streitig machen. Dabei setzten die Schwaben voll auf das Nobel-Image des Sterns.

Nach nur 55.000 Einheiten war im Juli 2005 Schluss im Werk Ludwigsfelde.

 

Die Technik

 

Um Geld bei der Entwicklung zu sparen, wurde der Vaneo auf Basis der A-Klasse entwickelt. Dabei wurden die Abmessungen jedoch stark verändert: 20 Zentimeter höher und 41 länger als die Langversion der A-Klasse war der Vaneo nun. Auch bei der Motorenpalette war Gleichheit angesagt. Statt des 1,4-Liter-Aggregats aus der schwächsten A-Klasse wurde hier als Basismotorisierung der auf 82 PS gedrosselte 1.6er aus der Automatikversion des A140 verbaut, allerdings nur in Verbindung mit dem 5-Gang Schaltgetriebe. Die Fünfstufenautomatik gab es optional in Verbindung mit dem selben Motor, allerdings in der höheren Ausbaustufe mit 102 PS, dem 125 PS starken 1,9-Liter-Benziner und dem großen Diesel mit 1689 cm³ Hubraum und 91 PS. Diesen Motor wiederum gab es auch mit 75 PS, aber stets handgerührt. Die beiden schwächeren Maschinen sind nicht empfehlenswert, da sie unheimlich träge sind, ohne dabei an Treibstoff zu sparen. Adäquat kommt man nur mit dem großen Benziner voran, der mit etwa 8,5 Litern Super noch eine erträgliche Menge verkonsumiert.

 

Design

 

Den Vaneo kann man gut mit einem viel zu prall aufgeblasenen Luftballon vergleichen. Jegliche Konturen, die man bei der A-Klasse zumindest noch erahnen konnte, wurden aus dem kleinen Kasten gebügelt. Die Front mit den viel zu großen Glubschaugen schreckte Kunden wohl genauso ab wie die donnerkeilförmige Seitenansicht. Mit optionalen Alufelgen und hellen Lacken konnte der stilistische Griff ins Klo zwar etwas reduziert werden. Ein Schönheitspreis ist aber wohl eher nicht drin. Das hohe, steile Heck mag der Rundumsicht gut tun, schadet aber der Ästhetik. Wobei man nicht vergessen darf, dass es sich hier eher um konzeptionell bedingte Schwierigkeiten handelt. Denn auch die Konkurrenz schaut kaum besser aus der Wäsche.

 

Der Innenraum ist für mein Befinden besser gelungen. Hier stört es eher weniger, dass der Basis A-Klasse ein paar Rundungen gestrichen und durch gerade Formen ersetzt wurden. Die Frontscheibe ist weit von Fahrer und Beifahrer entfernt und bringt so ein lichtdurchflutetes Cockpit zum Vorschein. Wo heute ein großes Navi sitzen würde, steckte damals die visuelle Anzeige der Einparkhilfe. Das war im Vaneo weit unten platziert und wurde selten bestellt, da Mercedes typischerweise heftige Aufpreise verlangte.

 

 

 

 

 

Variabilität

 

Auf nur 4,19 Metern bringt der Vaneo allerhand unter. Bis zu 3.500 Liter beträgt das Ladevolumen, sofern die Fondsitze ausgebaut sind. Damit schluckt er mehr als jeder andere Vertreter dieser Klasse zu jenen Jahrgängen. Wird die Beifahrersitzlehne umgelegt, kann Sperrgut mit einer Länge von bis zu 3 Metern transportiert werden. Ideal für Surfbretter und Billy-Regale also. Auf dem ausziehbaren Ladeboden (Achtung, Sonderausstattung) lassen sich die Transportösen variabel versetzen und ermöglichen so die optimale Gepäcksicherung. Gern bestellt wurde das "Family-Paket" mit integrierten Kindersitzen in der Rückbank, Klapptischen an den Sitzlehnen und elektrische Ausstellfenster. Serienmäßig waren große Schiebetüren und jede Menge praktischer Ablageflächen. Ein nettes Gimmick ist der zweite Innenspiegel, mit dem man die lieben Kleinen oder die Schwiegermutter auf der Rückbank immer im Blick hat.

 

Fahrverhalten

 

Ein Familienheld wie der Vaneo wird selten sportiven Ansprüchen gerecht. Man merkt ihm den hohen Schwerpunkt schon sehr deutlich an. Ebenso störend ist die ungenaue Lenkung. Wer jetzt meint, der Vaneo wäre wenigstens komfortabel abgestimmt, irrt sich. Dafür neigt er auf unebener Straße zu sehr zum Schaukeln. Außerdem ist die Verarbeitung mies, im Innenraum klappert und knistert's immer ein wenig. Dafür ist der Schleuderschutz ESP stets serienmäßig an Bord.

 

Schwachstellen

 

Typisch für Mercedes-Benz dieser Baujahre ist Rost. Ob an den Türen, Schwellern, Kotflügeln oder der Heckklappe... Überall lauert die braune Pest. Brechende Sitzgestelle sind aktenkundig. Bei Benzinern geben die Kettenspanner gern nach. Wie bei der A-Klasse ist auch das Automatikgetriebe defektanfällig. Ansonsten sollte man auf Verarbeitungsmängel wie ausgehakte Lüftungsgitter achten.

 

Der Markt

 

Die Preise beginnen bei knapp über 1.000 Euro für wirklich schlechte Modelle. Für 3.000 bis 4.000 Euro kann man schon gute Exemplare finden. Basismotoren und Nullausstatter sind dabei nicht zu empfehlen, da sie oft von den vorherigen Besitzern missbraucht wurden. Ein Modell mit gestempeltem Scheckheft aus erster oder zweiter Hand mit wenig Rost ist interessant.

 

Fazit: Der Mercedes-Benz Vaneo (W414) ist ein sehr seltenes Auto mit hoher Variabilität. Sein größtes Problem war der zu hohe Preis in Verbindung mit dem nicht-geboten. Als Gebrauchtwagen ist er für Familien und Radfahrer eine durchaus interessante Alternative.

 

Gruß Schlawiner

 

Bildquellen: autobild.de und wikipedia.de

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Mon Nov 24 19:22:41 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: Automobile Randerscheinungen

Tigra TwinTop- Top oder Flop?

Meine neue Reihe "Automobile Randerscheinungen" erzählt die Geschichte von Autos, denen kein Erfolg am Markt vergönnt war. Sie wurden missachtet oder verstoßen, teilweise gar mit Füßen getreten. Ich möchte darauf hinweise, dass die Menschheit dies größtenteils zu Unrecht tat. Denn auch automobile Nischenprodukte haben ihre Vorzüge und können Menschen durchaus begeistern.

 

Den Anfang dabei macht der Opel Tigra TwinTop.

 

Die Idee

 

Nachdem Mazda im Jahre 1989 mit dem MX-5 eine wahre Roadster-Euphorie ausgelöst hatte, die bis in die 2000er nicht abzureißen schien, wollte Opel auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Schließlich hatten Modelle wie Fiat Barchetta, Audi TT, Peugeot 206 CC und Mini vorgemacht, dass man auch mit Frontantriebskonzept ein ordentliches Cabrio auf die Beine stellen kann.

Besonders wichtig war es Opel, sein mittlerweile ziemlich biederes Image durch einen kleinen Sportler auszubessern und auch deutlich jüngere Kunden, besonders junge Frauen, mit dem Auto anzusprechen. Dabei sollte auch eine gewisse Variabilität gewährleistet werden. Eine allgemein ziemlich knifflige Aufgabe, die sich Opel da gestellt hatte.

 

 

Die Produktion

 

Als sich die Obrigkeiten nun über alle Formalitäten einig war, begann im Juni 2004 die Produktion beim französischen Karosseriespezialisten Heuliez, der in den 20er Jahren mit der Herstellung von Pferdefuhrwerken beschäftigt war. Im Jahre 1925 wurde dort das erste Automobil, der Peugeot Typ 177B, produziert. Auch andere französische Autos wie Peugeot 604 oder Citroen BX gingen auf das Konto von Heuliez. Der Tigra TwinTop war das erste ausländische Produkt, welches dort entstand. Neben PKW's hat sich das Unternehmen auch auf Omnibusse spezialisiert.

Angedacht waren rund 50.000 Einheiten pro Jahr des kleinen Opel. Doch diese Erwartungen konnten nicht erfüllt werden.

 

 

Karosserie und Technik

 

Technisch basiert der Tigra TwinTop auf GM's Gamma-Plattform, wie auch der Corsa C. Das bedeutet einen Radstand von 2,49 Metern und eine Gesamtlänge von 3,92 Metern. Dabei ist der Tigra mit 1362 Millimetern angenehm flach, gute 8 Zentimeter weniger als der Corsa C. Im Gegensatz zur Basis bietet er aber nur 2 Sitzplätze- Ein richtiger Roadster eben. Das Fahrwerk ist gutmütig und komfortabel abgestimmt, die Lenkung spricht angenehm direkt an. Trotz des teilweise etwas unruhigen Vorderwagens kann man von einer insgesamt gelungenen Fahrwerksabstimmung sprechen. Einzig die etwas hakeligen Schaltgetriebe können die gute Stimmung im Tigra vermiesen. Zum Start bot Opel zwei Benzinmotoren an: Der 1.4er mit 90 PS reicht zum fröhlichen Dahingleiten vollkommen aus. Er beschleunigt den Tigra auf bis zu 180 km/h. Der Verbrauch hält sich dabei mit rund 6,5 Litern im Rahmen. Wer es schneller mag, greift zum 1,8-Liter-Aggregat mit 125 PS. Er genehmigt sich etwa einen Liter mehr und schiebt den Opel in knapp über 9 Sekunden auf 100, maximal rennt er 204 Kilometer pro Stunde. Später schob Opel den kleinen Diesel mit 1,3 Litern Hubraum und nur 70 PS nach. Diese Maschine passt nicht zum sportlichen Grundton im kurzen Opel und wurde deshalb extrem selten bestellt.

 

Verdeck und Kofferraum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem Peugeot 206 CC und Mercedes-Benz SLK sich durchaus großer Beliebtheit erfreuten, beschloss Opel, seinen kleinsten ebenfalls mit einem Stahlklappdach auszustatten. Allerdings sollte die Konstruktion eine gänzlich andere sein: Statt unter dem Heckdeckel über die gesamte Länge des Kofferraumes wie bei den Konkurrenten, klappt das Dach senkrecht hinter die Sitze. Damit bleiben 250 der ansonsten verfügbaren 440 Liter des Kofferraumes erhalten, was in dieser Klasse quasi ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Zudem befindet sich hinter den Sitzen ein 53 Liter großes Staufach. Mit speziell für den Tigra TwinTop hergestellten Koffern kann jeder Zentimeter genutzt werden. Der Heckdeckel öffnet auf Knopfdruck elektrisch.

18 Sekunden dauert die Metamorphose vom Coupe zum Cabrio und anders herum. Doch bevor das Dach elektrisch nach hinten fahren kann, muss es an den A-Säulen entriegelt werden.

 

 

 

 

 

 

Das Design

 

Außen lässt der Tigra seine Basis in keinster Weise auch nur ansatzweise erahnen. Er ist komplett eigenständig gestaltet. Die Front erinnert jedoch recht stark an den Opel Astra H, ist aber deutlich schmaler. Auffällig sind die sogenannten "Bügelfalten", die Motor- und Kofferhaube in zwei Hälften teilen. Die Silhouette ist besonders bei geöffnetem Dach sehr stimmig. Geschlossen fallen das lange Heck und die kurze Kuppel auf. Ersteres versuchte Opel mit übergroßen Heckleuchten zu kaschieren. Der hintere Überhang ist sehr kurz gehalten.

 

 

 

 

 

Das Cockpit zeigt die Verwandschaft zum Corsa C ganz deutlich. Bis auf die bumerangförmigen Bügel an der Mittelkonsole, die Pedalerie im Edelstahldesign und die serienmäßigen Sportsitze sind keine Unterschiede erkennbar. Oft wurde der Tigra mit Lederlenkrad und Multifunktion geordert. Besonders markant ist der wellenförmige Überrollbügel. Ansonsten ist wirklich alles aus dem Corsa bekannt, was wirklich sehr schade ist. Hier hätte ich mir mehr Eigenständigkeit gewünscht. Ein sportlicher Roadster muss sich doch auch im Innenraum von seiner Kleinwagenbasis abheben!

 

 

 

 

 

Ausstattung

 

Serienmäßig wurde jeder Tigra mit dem Schleuderschutz ESP und vier Airbags ausgerüstet. Die Aufpreisliste ist lang. Häufig gewähltes Extra war die Klimaanlage für ~1.100 Euro. Auch Ledersitze wurden gern geordert.

 

Mängel

 

Der Tigra schneidet beim TÜV besser ab als der Durchschnitt an Gleichaltrigen. Rost ist dem vollverzinkten Opel gänzlich fremd. Bekannt ist aber, dass das Stahldach im Bereich der A-Säulen gern mal undicht ist. Ein Abstecher in die Wachanlage während der Probefahrt ist also Pflicht! Hin und wieder kommt es vor, dass der elektrische Kofferraumöffner seinen Dienst quittiert. Relativ häufig treten allerdings Defekte am Fahrwerk auf. Achten sollte man auf Spurstangen, Federn, Dämpfer sowie Antriebswellen. Auch die Beleuchtung fällt gern mal aus. Bremsen und Auspuff verursachen dagegen selten Probleme.

 

Der Markt

 

Der durchschnittliche Tigra kostet heute rund 5.500 Euro. Dabei reichen die Preise von 2.500 Euro bis knapp ins fünfstellige. Scheckheftgepflegte Ersthandwagen gibt es für rund 5.000 Euro. Tipp: Auf die Volllederausstattung achten, denn die ist sehr strapazierfähig, besonders bei offenen Fahrten.

 

Fazit: Der Tigra TwinTop ist ein gut durchdachtes Auto mit allerlei Raffinessen. Leider zeigt er im Innenraum seine enge Verwandschaft zum Corsa C zu deutlich. Dafür ist er in der Regel sehr zuverlässig und mittlerweile günstig. Für entspannte Cruiser reicht der kleine Benziner. Finger weg von der anfälligen Easytronic!

Ich persönlich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich mir irgendwann einen Tigra als Zweit- oder Drittwagen für schöne Sommertage holen werde.

 

Gruß Schlawiner

 

Bildquelle: netcarshow.com, wikipedia.de und autobild.de

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Fri Nov 21 17:50:35 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (16)

Die Stammleser dürften sich noch an meinen letzten Artikel erinnern, den ich anlässlich des C-Klassen-Verkaufs veröffentlicht habe. Damals spannte ich euch noch ein wenige auf die Folter. Jetzt ist es raus: Das neue Familienauto ist ein BMW 325d der Baureihe E90.

 

 

Der Kauf

 

Eigentlich hat es ganz harmlos angefangen: Ich hatte mit meinem Vater ausgehandelt, dass er in den Herbstferien ein Auto mit mir besichtigt. Da wir uns in letzter Zeit viele Benze angesehen haben, wollte ich mal ein Konkurrenzprodukt ansehen. Die Wahl fiel dabei auf einen BMW 525d Touring (E61) aus 2010 mit stolzen 180.000 Kilometern. Die Ausstattungsliste war lang und beinhaltete unter anderem cognacfarbenes Vollleder, das Navigationssystem Professional, ein Panoramaglasdach und natürlich alles, was "normale" Autos in der Serienausstattung an Bord haben, unser S204 allerdings nicht. Vom Motor und der tollen Automatik waren sowohl mein Dad als auch ich wahrlich begeistert. Bereits aus dem Drehzahlkeller sorgte er für ordentlich Druck, die Schaltvorgänge liefen butterweich und zügig. Die Unentschlossenheit der Mercedes-Automatik war hier in keinster Weise zu verspüren. Was uns jedoch Distanz wahren ließ, war der bereits erwähnte Kilometerstand. Mein Vater hat seine Autos bisher meist bei 100.000 Kilometern verkauft (dass das ein reines Geldverbrennen ist, weiß auch er) und sollte jetzt ein Auto mit fast der doppelten Laufleistung kaufen? No way!

Was blieb war die Erinnerung an die Souveränität des Reihensechszylinders.

 

Wochen später, ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung, der Fahrzeugsuche auf mobile.de, entdeckte ein interessantes Angebot: BMW 325d E90 mit Automatik aus 2007; 89.000 Kilometer gelaufen; ausgestattet mit Sitzheizung, Xenon-Scheinwerfern, Regensensor und schwenkbarer Anhängerkupplung. Vor lauter Entzückung konnte ich einfach nicht widerstehen und musste sofort meinen Vater rufen. Der war auch sofort Feuer und Flamme.

 

Unter falschem Vorwand wurde dann am Wochenende ein Familienausflug nach Rostock unternommen. Während meine Mutter sich über die Möwen, Fischbrötchen und Drachenflieger freute, wurden mein Vater und ich immer ungeduldiger. Nachdem nun auch noch jeder von uns ein dänisches Softeis verzehrt hatte und wir beschlossen, Warnemünde zu verlassen, schlug das kleine Schlawiner-Herz nochmals schneller. Also mit der C-Klasse raus aus dem schönen Strandviertel, durch die Innenstadt und rein ins Industriegebiet. Meine Mutter auf dem Beifahrersitz hatte schon Fragezeichen in den Augen und auf den Lippen, blieb aber ruhig...Bis wir dann auf den Hof eines Gebrauchtwagenhändlers einbogen. Wie bitte? Was? Naja, für Erklärungen war jetzt keine Zeit mehr, wir konnten nicht anders als durch die geparkten Fahrzeuge zu pirschen, auf der Suche nach dem, was wir suchten.

Auf dem Hof war ein E90, ein silberner 318i mit Schaltgetriebe. Nein, den wollten wir nicht sehen. Vom großen Diesel war keine Spur. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie auf der Heimfahrt die Gesichtsausdrücke waren: Meine Mutter freudestrahlend, mein Vater und ich ein wenig ungläubig bis enttäuscht.

 

Am nächsten Tag empfing ich in der Schule eine SMS: Er hat ihn noch, stand in der Aufbereitung. Das Spiel begann von neuem. Es wurde ein Termin zur Probefahrt für den nächsten Donnerstag vereinbart. Die Zeit dazwischen war einfach nur unbeschreiblich lang!

 

Es wurde Donnerstag und mein Vater holte mich von der Schule ab und wir machten uns auf den Weg nach Rostock. Die folgenden Bilder sind auf dem Hof des Händlers und auf der Probefahrt entstanden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun waren die beiden Herren des Hauses restlos begeistert, die Verträge wurden sofort unterschrieben. Es handelte sich quasi um einen 1:1-Tausch mit der C-Klasse. Ausgehandelt wurde noch die Behebung einiger kleiner Lackmängel sowie die Beseitigung zweier Kastanien-Dellen im Dach sowie die Zugabe eines Satzes Winterräder.

 

Die Abholung legten wir auf den nächsten Samstag. Es folgte eine nicht enden wollende Woche, bis dann endlich Samstag war. Am selben Tag setzten wir meinen Cousin noch bei Mercedes-Benz Rostock ab, wo er sich seinen Smart ForTwo abholen wollte. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen, es soll schließlich wieder zum BMW gehen!

 

Beim Händler angekommen dann der große Schreck: Die montierten Alufelgen gefielen weder meinem Vater noch mir. Trotzdem namen wir den Wagen mit, war ja schließlich gekauft und der Händler kann ja auch nichts dafür, dass er unseren Geschmack nicht getroffen hat (ja, so sozial sind wir).

 

 

 

 

Ärgernis Räder

 

Nach einer sehr entspannenden Heimfahrt kam das Böse in Gestalt der Alufelgen beim Aussteigen wieder. Woar (Schauer über Rücken treib)! Nun ja, Schwamm drüber, soll ja nur für den Winter sein. Wer hat schon Winterräder auf 17-Zoll großen Alus? Das war so unser Trost.

 

Also widmeten wir uns den schönen Dingen des Lebens und luden die Sommerräder aus. Doch schon folgte der nächste Schock: Die Reifen waren völlig abgewrackt, zerfetzt... Hatte mein Vater das nicht gesehen? Scheinbar nicht. Er hat sich bei der Fahrzeugbesichtigung nur über die schönen Felgen gefreut und nicht auf die Reifen geachtet, ich hatte derweil die Karosserie auf optische Mängel untersucht. Das habe ich noch genau in Erinnerung. Jedenfalls wurde alles aufgenommen und der Händler kontaktiert.

Diese Sache war ihm sichtlich peinlich, es handelte sich wohl um ein Kommunikationsproblem: Er hatte das Auto beim Ankauf nicht vollständig gecheckt (ist eben auch nicht fehlerfrei, wie seine Kunden). Dem Schlosser ist der schlechte Zustand der Reifen zwar aufgefallen, meinte aber, es wäre so abgesprochen gewesen und legte sie in den BMW. Wir einigten uns so, dass er uns einen neuen Satz Winterreifen zuschickte, der mittlerweile auf den originalen Felgen montiert ist. Jetzt sieht er auch im Winter schön aus. Für den Sommer haben wir bereits neue Felgen via Ebay geordert. Dafür müssen nur noch Reifen bestellt werden. Was bleibt, ist der andere Radsatz...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das sind die Geschichten, die ich bis jetzt erzählen kann. Es werden sicherlich noch einige folgen.

 

Ich hoffe, der Artikel hat euch gefallen.

 

Es grüßt euch Schlawiner

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Sat Nov 01 16:39:03 CET 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (29)

 

Dieser Artikel handelt von einem Auto, welches mir über die Zeit, die es bei uns war, sehr ans Herz gewachsen ist. Doch ich beginne ganz am Anfang...

 

Es handelt sich um ein C 200 CDI T-Modell Classic, das im Dezember 2009 erstmals auf die Kriminalpolizei Brandenburg zugelassen wurde. Die einzigen Sonderausstattungen, die ihm das Land gönnte, waren Multikontursitze und die Metalliclackierung in tenoritgrau. Noch nicht einmal Einparkhilfe oder Sitzheizung sind verbaut.

 

Im Jahr 2012 sollte unser damaliger Mazda 6 eigentlich gegen einen Kleinbus eingetauscht werden, da meine Eltern die Vorzüge über- und die Nachteile unterbewerteten... So sahen wir uns zuerst den Hyundai H-1 an, der auch ganz gut gefiel. Leider fand sich zu diesem Zeitpunkt nur ein Gebrauchtwagen mit favorisierten Parametern in Stuttgart, sodass dieses Unternehmen scheiterte. Danach kam die Idee T5 auf. Aber auch hier machten die Suchkriterien uns einen Strich durch die Rechnung: Das gesuchte Alter in Verbindung mit der angestrebten Maximallaufleistung brachte viele Transporter/Caravelle im Budget und ebenso viele Multivans zu deutlich höheren Preisen hervor.

 

Also musste etwas verändert werden und die Suche weitete sich auf den Mercedes-Benz Viano aus. Die ersten Internetrecherchen brachten zum Vorschein, dass frühe Modelle unter akuten Rostproblemen leiden können, einige Modelle aber durch ihren guten Pflegezustand von der braunen Pest verschont geblieben sind. Also suchten wir nach passenden Inseraten auf mobile.de und telefonierten mit den einzelnen Anbietern. Die meisten sagten schon am Telefon, dass das Auto schon leicht zu rosten begann. Einer erzählte gar von reihenweise eingerissenen Polstern bei gerade einmal 80.000 Kilometern (?). Doch endlich kamen wir bei einem Verkäufer durch, der uns versichern konnte, dass das Auto komplett Rost- und Rissfrei wäre. So kam es also, dass mein Vater, mein Opa und ich nach Luckenwalde fuhren, um uns ein Bild vom Viano zu machen.

 

Dort angekommen stellten wir dann fest, dass der Wagen, bis auf die von Steinschlägen übersäte Motorhaube, tatsächlich keinen Rost hatte! Aber der Innenraum war ziemlich unschön ramponiert: Kaffeeflecken auf den Teppichen, Hundehaare im Getränkehalter (wie kommen die da wohl hin) und so weiter und so fort. Trotzdem entschieden wir uns, eine Probefahrt mit dem 150 PS starken Diesel zu machen. Die Aufbereiter vollbringen ja teilweise wahre Wunder...

Dabei stellte mein Vater fest, dass das Auto für ihn viel zu "lahm" war und das Schaltgetriebe eben nicht so schön abgestimmt war wie vom Japaner gewohnt. Auch die Sitze glänzten mit nicht vorhandenem Seitenhalt, womit sich das Thema Kleinbus wohl endgültig erledigt hatte.

 

Doch der Hof des Händlers stand voller C-Klasse T-Modelle, alle mit dem 136 PS starken Basisdiesel und Automatik sowie Multikontursitzen. Alle hatten einen Kilometerstand zwischen 25.000 und 40.000 Kilometern. Wir baten darum, uns so einen anschauen zu dürfen und der Verkäufer holte den Schlüssel eines x-beliebigen S204. Der einzige dunkelgraue öffnete sich und wir begannen mit der Besichtigung: Keine Kratzer, Steinschläge, Dellen, Flecken etc. Nach der vollzogenen Probefahrt stand nun fest, dass genau das unser neues Auto werden sollte. Mit seinen 31.000 Kilometern und der "Junge-Sterne" Garantie stand er für eine sichere Nummer. Also gekauft und eine Woche später abgeholt.

 

In der Folgezeit haben wir viele lange und kurze Touren mit ihm unternommen. 2012 ging es in die Tiroler Alpen, das Jahr darauf in den Schwarzwald und dieses Jahr in die Eifel. Leider weigerte sich mein Vater, eine Runde über den Nürburgring zu fahren... Hauptsächlich wurde das Auto auf ruhigen, monotonen Überlandfahrten bewegt. So erklärt sich auch der Durchschnittsverbrauch von rund 6 Litern, was für einen 2,2 Liter Diesel mit Automatik durchaus sparsam ist.

 

Einmal hatten wir einen kleinen Unfall: Wir fuhren für meinen Cousin den Umzug von Greifswald nach Berlin, auf der Rückbank drei seiner Freunde. Auf der A19 gab es eine Baustelle, in der der Verkehr auf 60 km/h herunterreduziert wurde. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens kam es plötzlich zum Stillstand, den eine Golf Plus-Fahrerin hinter uns scheinbar nicht rechtzeitig bemerkte und leicht auffuhr. Es entstand ein Lackschaden am hinteren Stoßfänger, der auf Kosten ihrer Versicherung wieder instand gesetzt wurde.

 

Jetzt zeigt der Kilometerzähler knapp über 90.000 an und es sind noch keine Ermüdungserscheinungen zu betrachten. Es ist ja auch noch keine Laufleistung für einen Mercedes. Lediglich einen Satz Winterräder und in diesem Jahr neue Sommerreifen mussten wir kaufen. Es sind noch die ersten Bremsen verbaut. Zwei Mal musste eine Glühbirne gewechselt werden, aber das ist nicht der Rede wert!

 

So haben wir viele schöne Situationen mit unserer C-Klasse erlebt. Sie hat ihre Aufgaben im Alltag mit Bravour geleistet. Doch so allmählich stört sich mein Vater an der fehlenden Motorleistung und Ausstattung. Da eine andere C-Klasse mit eben diesen Merkmalen zu teuer geworden wäre, haben wir die Marke gewechselt. Das neue Auto wird am nächsten Samstag abgeholt. Was es ist? Manch einer weiß es schon, alle anderen erfahren es im nächsten Blogartikel.

 

Mir bleibt nur noch zu sagen Bye, bye, my friend! Au revoir, mon ami! Adiós, mi amigo! oder ganz einfach Tschüß, mein Freund!

 

Ich hoffe, dass deine nächsten Besitzer dich gut behandeln und du noch ein langes und erfülltes Autoleben haben wirst!

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Sun Oct 19 21:14:34 CEST 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (37)

Wir schreiben den 19.Oktober 2014, wir hatten durchgehend 19°C draußen- Was gibt es da schöneres, als eine kleine Radtour zu den verschiedensten Autohändlern der Stadt zu machen? Richtig, nichts!

 

So startete ich also meine Rundfahrt und gelangte zuerst zu unserem Mitsubishi-Händler, der aber fast nur Gebrauchtwagen vertreibt.

 

Dort fand ich eine 320er E-Klasse der Baureihe W211. Das 11 Jahre alte Auto mit 224 PS und fast 5 Weltumrundungen auf der Uhr ist mir persönlich trotz der ziemlich umfangreichen Ausstattung und des gepflegten Erscheinungsbildes mit 8.800 Euro etwas zu optimistisch ausgepreist...Die Frontalaufnahme ist mir leider abhanden gekommen. Sie hätte jedenfalls einen schwarzen Kühlergrill gezeigt, den ich auf jeden Fall rückrüsten würde. Die schwarzen Felgen sind zwar keine Augenweide, aber in Ordnung.

Kaufen würde ich persönlich dieses Auto jedoch nicht, da die Optik für einen jungen, wilden Heizer spricht, der nicht gerade pfleglich mit dem Benz umging. Da gibt es sicher bessere!

 

 

 

 

Ebenso konnte ich bei diesem Händler noch einen A6 Avant (C6) Facelift entdeckt. Da er das Auto wohl erst kürzlich ankaufte, hing noch kein Schild mit genaueren Informationen im Innenraum. Aber aufgrund des Quattro-Schriftzuges, des Automatikgetriebes und der doppelflutigen Auspuffanlage tippe ich auf eine größere Motorisierung, vielleicht 3.0 TFSI oder TDI? Keine Ahnung... Jedenfalls steht er recht gut da und passt eigentlich gar nicht zum restlichen Angebot des Händlers. Einzig die schwarzen Nachrüst-Felgen stören das ansonsten seriöse Gesamtbild des Autos ein wenig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da dieser Platz weiterhin nicht viel interessantes hergab, fuhr ich weiter zu unserem Nissan-Autohaus.

 

 

Dort stand gleich in vorderster Reihe ein schwarzer Seat Leon (schon der dritte schwarze ;)). Obwohl ich kein Fan des 1.4 TSI bin, empfinde ich den aufgerufenen Preis von knapp 10.000 Euro als gar nicht so verkehrt. Wenn das Scheckheft ordentlich durchgestempelt ist, kann man da sogar zuschlagen und im Schadensfall auf Kulanz hoffen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erste Mal in der Realität habe ich den neuen X-Trail dort stehen sehen. Groß ist er geworden. Und ein ziemlicher Mainstreamer (leider). Das Konzept der früheren Baureihen fand ich persönlich deutlich sympatischer als diesen x-beliebigen SUV, der ebenso ein Toyota oder Honda sein könnte. Außerdem müsste mich das kleine Dieselmotörchen erst noch überzeugen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter ging es zur örtlichen Hyundai-Vertretung.

 

Das vierte schwarze Auto des Tages war ein Renault Megane mit relativ einfacher Ausstattung, aber optisch guter Verfassung. Laut Verkaufsschild gibt es auch noch Leichtmetallfelgen dazu, dann mag er schon wieder ganz anders aussehen. Außerdem sprechen das geringe Alter von 3 1/2 Jahren, die wenigen Kilometer und der frische TÜV für das Auto. Da ist der Preis von 8.300 Euro gerechtfertigt!

 

 

 

 

Direkt neben dem Renault parkte ein grüner Peugeot 206. Dieser war optisch noch in einem ansehnlichen Zustand, der Duftbaum am Innenspiegel deutet auf Raucher oder müffelnde Hunde hin- Beides nicht die besten Vorbesitzer. Blöderweise hing in ihm kein Schild, sodass ich nichts zum Kilometerstand und sonstigem sagen kann. Nichtsdestotrotz wird dieser Kleinwagen einen neuen Besitzer finden. Momentan schreiben viele Leute ihr Abitur, da gibt es viele Käufer im Low-Budget-Segment.

 

 

 

 

 

 

Auf dem Hinterhof entdeckte ich noch zwei Exemplare des Hyundai XG (An dieser Stelle grüße ich XG und die gesamte Gasthaus-Runde recht herzlich). Der erste sah soweit ganz akzeptabel aus, Nummer zwei hatte es aber hinter sich: Gammelige Radläufe, Heckklappe und so weiter waren auch bereits oxidiert. Außerdem wurde er auf Pflastersteinen gelagert, so kann er sich wenigstens nicht die Reifen plattstehen ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da nun auch hier nicht mehr viel zu holen war, ging ich weiter zum nächsten, kleinen, gewerblichen Anbieter.

 

Dort entdeckte ich einen wunderbar dastehenden Golf IV 1.6 mit Automatik. Dieser präsentierte sich vollkommen rost- kratzer- sowie dellenfrei. Lediglich am Heckklappengriff blättert der Lack ab. Das serienmäßige Kassettenradio, die Lackierung und Accesoirs wie die Spritzlappen lassen ältere Vorbesitzer vermuten. 2.500 Euro stehen auf dem Schild, 2.000 wären wahrscheinlich fair ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Direkt neben dem Golf stand dann dieser rote 306er Peugeot. Bei ihm tippe ich ebenfalls auf ein älteres Vorbesitzerpärchen. Die XR-Ausstattung ist für ein 19 Jahre altes Auto relativ umfangreich. Die billigen Radkappen stören ein wenig das ansonsten schöne Gesamtbild, hier müssten dringend originale her!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und nun, mein persönliches Highlight des Tages (Trommelwirbel, Ruhe, Trommelwirbel, Ruhe,....) ist ein......

 

...Genau, ein vermoderter Kia Sephia. Dieses Auto ist dermaßen tot, dass noch nicht einmal Ali-Export daran interessiert wäre. Die Radläufe sind durch, die Sitzpolster wahrscheinlich ebenso. Doch dieses Auto erzählt Geschichten: Es war wahrscheinlich das erste Westauto eines damals kurz vor der Berentung stehenden Ehepaares. Sie kauften das Auto bei einem Händler, der in ganz frühen Existenzzeiten auch Kia verkaufte, heute ist er DER Stützpunkt für Suzuki und Honda in der Region. Die abnehmbare Anhängerkupplung wurde wahrscheinlich vor kurzem (also zwischen 3 und 10 Jahren) nachgerüstet, damit Opi die Gartenabfälle immer schön mit dem Anhänger abfahren konnte. Auf der Hutablage liegt außerdem noch eine Ledertasche, ich tippe, sie gehört zu einem Fernglas. Also war vielleicht einer der beiden alten Vogelliebhaber und nutzte es zum Beobachten derer...Oder es war alles ganz anders ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die nächste Etappe auf meiner Suche war der örtliche Renault-Händler. Neben zahlreichen Renaults und Dacias entdeckte ich auch einen Ford Focus. Dieser wurde laut Aushang erst kürzlich angekauft und noch nicht aufbereitet- Das war auch sichtbar. Er hat zwar noch nicht viele Kilometer, aber der Preis ist meiner Meinung nach zu hoch angesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun ging die Reise weiter zum Lada-Vertragspartner.

 

Dort standen ein Lada Priora...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...und ein Smart.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

 

Als nächstes führte mich der Weg zu seinem Bruder, dem VW- und Audi-Partner.

 

Vor der Werkstatt stand ein schöner alter kleiner weißer Käfer. Leider war er nicht mehr im besten Zustand. Der hätte eine Restauration redlich verdient!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwischen den ganzen jungen VAG-Produkten erblickte ich einen schönen BMW 318i der Baureihe e46. Für ein fast 12 Jahre altes Auto sah der auch noch ganz passabel aus. Der Kilometerstand von 177.000 war ihm jedenfalls nicht anzusehen. Besonders schön fand ich das M-Lenkrad, das die sportliche Note des Wagens zusätzlich unterstreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das war's auch schon mit meiner kleinen Exkursion. Ich habe eigentlich alle Verkaufsstellen der Stadt abgeklappert. Mal sehen, wann ich das nächste Mal Zeit dafür finde.

Vielen Dank für's Lesen. Wenn euch der Artikel gefallen hat, würde ich mich über eine positive Bewertung und ein Abo freuen.

 

Schlawiner98

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Thu Oct 02 19:02:04 CEST 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Fake, Fiat, Lackieren, Tuning, virtuell

Traust du deinen Augen, wenn es um Tuning-Bilder im Netz geht?

Das Internet ist voller verrückter Tuning-Bilder. Doch die wenigsten davon sind real. Denn in ihren dunklen Kämmerchen sitzen kreative, vor Fantasie nur so strotzende Menschen, die ganz normale Bilder von ganz normalen Autos zu dem machen, was den normalen Beobachter zum Staunen bringt. Ich möchte euch in diesem Artikel einen kleinen Einblick in diese Szene geben und euch auch ein wenig anleiten.

 

Zuerst brauche ich ein Auto, das wir tunen können. Der Fiat Panda ist für meine Zwecke optimal, weil ich es euch an so einfachen Formen wie möglich erklären möchte. Meine Bilder suche ich mir in der Regel auf netcarshow.com aus, da diese meist von guter Qualität sind.

 

Also lade ich das Bild herunter und öffne es in GIMP, um mit der Arbeit zu beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor ich mit dem Umlackieren beginnen kann, muss die Karosserie akribisch markiert werden, jede Ungenauigkeit hat dabei später unschöne Stellen zur Folge, die sich nur schwer ausbessern lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist diese Vorarbeit abgeschlossen, kann man sich eine beliebige Farbe aussuchen. Ich habe mich in diesem Falle für blau entschieden, da es einen schönen Kontrast zum originalen rot bietet. Also wird eine Fläche mit dem Pipetten-Modul angewählt und ist somit abgespeichert.

 

 

 

 

 

 

 

Doch bevor das Auto Chamäleon spielt, ist es wichtig, eine neue Ebene anzulegen. Dies tut man im Fenster auf der rechten Seite, indem man das Blatt mit der abgeknickten Ecke anwählt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hat man dies erledigt, kann man das Auto mit dem Farbeimer überschütten. Bloß keinen Schreck kriegen, das muss so seltsam aussehen, denn....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...im nächsten Schritt wählt man den Modus (auch wieder auf der rechten Seite). Dabei kommt es ganz auf den originalen Farbton, die neue Farbe und den persönlichen Geschmack an. An diesem Beispiel hatte ich Glück: Es ist lediglich die Blinkerleuchte im Scheinwerfer fälschlicherweise blau geworden, der Rest ist ok. Also muss diese Fläche markiert und mit der "Entf."-Taste gelöscht werden. Wichtig dabei ist, dass man in der Farbebene arbeitet. Ist man jetzt zufrieden, können beide Ebenen vereinigt werden.

 

 

 

 

 

Nun werden die hinteren Seitenscheiben getönt. Dies funktioniert am besten, indem man in der oberen Task-Leiste zuerst "Farben" und dann "Helligkeit und Kontrast" auswählt. Jetzt schiebt man den Regler für die Helligkeit nach Belieben herunter, den Kontrast herauf. Das Ergebnis muss subjektiv gefallen, dann ist alles richtig. Die in diesem Fall hintere linke Seitenscheibe darf dabei nicht so stark abgedunkelt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt soll der Panda andere Felgen bekommen. Der Einfachheit halber bediene ich mich auch hierfür beim Polo. Bei regelmäßigen Kreisformen kann man die Kreisauswahl verwenden, ansonsten ebenso wie bei der Karosserie die "Punkt-für-Punkt-Auswahl". Die fertige Form muss dann kopiert werden.

 

 

 

 

 

 

 

Diese wird dann im zu bearbeitenden Bild eingefügt und an das Objekt angepasst. Dies ist zwar ein wenig Puzzle-Arbeit, aber mit etwas Übung gelingt es irgendwann auch schneller.

 

 

 

 

 

 

 

Ebenso verfährt man mit der hinteren Felge.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt geht es an die Lieblingsdiziplin aller Panda-Fahrer: Das Tieferlegen. Dazu muss man mit dem Markieren außerhalb des Bildes beginnen, die Linie immer an der Unterkante (also Radkasten, Schweller und Schürzen) entlangziehen, wieder aus dem Bild verschwinden und um den oberen Bildrand herum wieder zum Startpunkt gelangen. Klingt kompliziert, ist aber im Bild gut zu sehen und damit hoffentlich verständlich. Diese Auswahl wird jetzt über den Menüpunkt "Bearbeiten" ausgeschnitten.

 

 

 

 

 

 

 

Nun muss die ausgeschnittene Karosserie wieder eingefügt werden. Nun kann man sie nach eigenem Ermessen nach unten verschieben und dann wieder beide Ebenen vereinen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die dabei entstandenen weißen Flächen werden nun markiert und mit schwarz gefüllt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am oberen Bildrand ist ebenso ein weißer Streifen entstanden. Deshalb muss jetzt mit dem Cuttermesser-Tool der gewünschte Bildausschnitt markiert und mit Enter ausgewählt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich kann man jetzt nach eigenem Erliegen und Ermessen mit weiteren Maßnahmen fortfahren, für diese kleine Einführung soll es jetzt aber ausreichen. Deshalb speichert man das vollendete Wer unter einem beliebigen Namen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da GIMP in einem Format speichert, das sich nur mit diesem Programm öffnen lässt, muss man die Datei jetzt exportieren. Der Rechner kann das Bild jetzt öffnen, aber auf beispielsweise Motor-Talk kann man es so noch nicht hochladen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Deshalb jetzt rechte Maustaste und öffnen mit Paint. Gut zu sehen auf diesem Bild sind die beiden Dateien mit dem Namen "fertig", wovon aber eine nur das GIMP-Logo zeigt. Die andere ist die, die ich zuvor importiert habe.

 

 

 

 

 

 

 

In Paint wählt man nun also JPEG als Format aus, damit man das Bild mit jeglichen Medien öffnen kann.

 

 

 

 

 

 

 

Der Beweis dafür ist also erbracht: Der Fiat Panda sieht offensichtlich anders aus als zuvor und kann auch auf Motor-Talk hochgeladen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das war's auch schon wieder mit dieser kleinen Einführung ins virtuelle Tuning. Wenn's euch gefallen hat, würde ich mich über eine positive Bewertung freuen.

 

Schlawiner98

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Sun Sep 21 17:51:52 CEST 2014    |    Schlawiner98    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: Cee'd, Kia, pro_cee'd 1

Diesen Kia pro_cee'd können wir seit März diesen Jahres unser Eigen nennen.

 

Wie kamen wir zu diesem Auto?

 

Der Toyota Yaris P1 meiner Mutter war mittlerweile 12 1/2 Jahre alt und sollte langsam aber sicher abgelöst werden. So recherchierten wir zuerst im Internet, welche Fahrzeuge in Frage kämen. Schnell kristallisierte sich ein Favorit heraus. Es sollte ein Toyota Auris 1.6 erster Generation werden. In unserer Nähe fand sich ein Exemplar, das den Vorstellungen fast 100-prozentig entsprach: Relativ jung, knapp über 50.000 Kilometer gelaufen und aus erster Hand. Meine Mutter weigerte sich jedoch mitzukommen, sie wollte eigentlich gar kein neues Auto. Die Probefahrt überzeuge eher weniger, sodass wir vom Kaufinteresse absahen.

 

Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher zu einen nahe gelegenen Mehrmarkenhändler und entdeckten einen 5 Jahre alten, roten Kia pro_cee'd 1.6 mit 80.000 Kilometern für 7.890 Euro. Die Probefahrt überzeugte, sodass wir kurz vor Vertragsabschluss standen und eigentlich nur noch meine Mutter einwilligen musste... Tat sie aber nicht, einen Kia wollte sie partout nicht!

Am nächsten Tag klapperten wir mit Mutter zusammen etliche Händler in der Nähe ab, um Inspirationen zu erhalten. Neben einem Astra GTC mit 80 (!) PS und einem Fiesta mit 82 PS favorisierten wir letztendlich auch einen Audi A3. Beim letzten Händler auf der Route vermuteten wir nicht viel und es wurde auch schon langsam dunkel, doch wir hielten trotzdem an, um einen Blick auf das vermutlich überschaubar interessante Angebot zu werfen. Doch da stand in vorderster Reihe jener blauer pro_cee'd, 20.000 Kilometer und vier Jahre alt für unschlagbar günstige 7.990 Euro. Schnell sahen wir, dass er wohl schon einige Zeit stand, die Bremsscheiben war ziemlich stark oxidiert. Doch das interessierte nicht wirklich, wir wollten Mutter dieses Modell nahe bringen. Für den nächsten Tag wurde eine Probefahrt vereinbart, die nun auch Mutter überzeugte: Das sollte ihr nächstes Auto werden...

 

Die Verhandlungen beginnen

Wie üblich nach einer zufriedenstellenden Probefahrt ging es also in den Verkaufsraum. Obwohl uns allen klar war, dass der Preis wirklich gut ist, versuchte mein Vater dennoch zu verhandeln. Ganze 100 Euro Nachlass gewährte der Verkäufer, mehr war nicht drin. Es stellte sich jedoch heraus, dass die letzte Inspektion nicht eingehalten wurde und die restlichen 3 Jahre Werksgarantie somit futsch waren :( Während wir noch überlegten und ein paar weitere Male um das Auto herumschlichen, fielen meiner Mutter drei winzig kleine Dellen hinter der Beifahrertür auf, von denen der Verkäufer versprach, sie beseitigen zu lassen. Wichtig war uns noch eine Anhängerkupplung, um die Optik nicht zu stören eine abnehmbare. Somit belief sich der endgültige Kaufpreis inklusive Anmeldung und Anhängerkupplung auf 8.500 Euro. Eine Werksgarantie hätte wohl kein vergleichbares Auto zu diesem Preis gehabt.

Zwei Wochen später konnten wir den dellenfreien und zu unserer Überraschung mit neuen Bremsscheiben vorn versehenen Kia abholen.

 

Nachfolgend noch einige Bilder mit dazugehörigen Erläuterungen

 

Die ungeschönte Wahrheit...

...ungewaschen und garniert mit dem Staub der Straße

Der sehr klein wirkende 1.6er ist ein Aggregat, das gut zum Charakter des Kia passt. In Verbindung mit dem angenehm präzisen sportlichen 5-Gang-Getriebe lässt er sich ganz ordentlich beschleunigen. Die Geräuschdämmung ist akzeptabel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon 6.000 Kilometer

In etwas über 5 Monaten sind schon 6.000 Kilometer dazugekommen. Die meisten davon auf Kurzstrecken von etwa 10 Kilometern. Daraus resultiert auch der angezeigte Verbrauch von 6,7 Litern. Die sind aber absolut akzeptabel für ein Auto ohne jegliche Spritspartechnik. Auf längeren Fahrten auf der Landstraße schafft man auch eine 5 vor'm Komma.

 

 

 

 

 

 

 

Viel Platz im Innenraum

Kia hat es geschafft, dass man im Innenraum erstaunlich viel Platz hat. Das Gestühl könnte besser sein, für einen Zweitwagen reichen sie aber. Selbst wenn vorn Dirk Nowitzki sitzen würde, könnte zumindest Philipp Lahm noch bequem hinter ihm sitzen. Selbst die Kopffreiheit reicht aus. Was störend ist, ist die fehlende Armlehne hinten.

 

 

 

 

 

 

 

Endlich kann Mutti einkaufen

Das war eines der größten Mankos im Yaris. Man musste sich entscheiden, ob man Fondpassagiere oder Gepäck mitnehmen wollte. Doch der pro_cee'd bietet viel Raum für Einkäufe. Umlegen kann man die Rückenlehnen selbstverständlich auch. Schiebt man dann noch den Vordersitz ganz nach vorn und klappt auch die Lehne vor, kann man sogar relativ bequem in dem Auto schlafen (schon selbst ausprobiert :D)

 

 

 

 

 

 

Warmer Popo im Winter

Eine Sitzheizung ist ein tolles Extra. Doch die meisten Nachrüstvarianten beinhalten unschöne Schalter mitten im Armaturenbrett oder an den Sitzverkleidungen. Der Vorbesitzer hat jedoch nachgedacht und diese Schalter elegant in einem Ablagefach vor dem Schalthebel installieren lassen. So gefällt mir das :cool:

 

 

 

 

 

 

 

Modefarbe anthrazit

Die Felgen im 5-Speichen-Design sind werksseitig dunkel lackiert. Das sieht zum einen schick aus, besonders zur blauen Lackierung. Zum anderen sieht man den Bremsabrieb nicht sofort. Das ist besonders praktisch für Putzmuffel...

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: Bisher sind wir mit dem Auto sehr zufrieden. Für seine Einsatzzwecke ist der Kia wie geschaffen, meine Mutter ist glücklich. Sie weint ihrem alten Toyota keine Träne mehr nach. So soll es sein ;)

 

Gruß Schlawiner98

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