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Meine Leben mit BMW. (WIEDER DA!)

Mon Apr 14 21:56:37 CEST 2008    |    bruno violento    |    Kommentare (0)

Nachdem ich einen Monat abwesend war (Innung, Urlaub, Schule), war ich heute mal wieder in der Werkstatt. Keine Freude, sag ich euch.

Das letzte, was ich mitte März gemacht habe, war die Reifenecke aufzuräumen. Einen Tag hat mich das gekostet, inklusive Wände, Montiermaschine, Wuchtmaschine und diverse Entsorgungsfässer putzen. Das erste, was mir heute aufgetragen wurde, war die Reifenecke aufzuräumen. Schön, wenn man unentbehrlich ist, aber einer der acht anderen Azubis hätte sich dem Problem in den letzten vier Wochen auch annehmen können.

Der Rest des Tages war tendenziell eher angenehm, wenn auch stressig. Mittagspause fehlanzeige, dafür ein Wartekunde nach dem anderen.

Die Reifensamstage haben wir abgeschafft, der Großteil des Reifengeschäfts sollte über einen Reifenpartner etwas ausserhalb von Hamburg abgewickelt werden. Ich habe eher das Gefühl, der Weg nach Reinbek ist den Kunden zu weit, und so werden die meisten Radsätze in das Tagesgeschäft 'reingedrückt. Die Extra-Verdienstmöglichkeit wurde abgeschafft, dafür haben wir noch mehr Stress zwischendurch. Blöd. Hauptsächlich für mich, denn ein großer Teil der anfallenden Extraarbeit wird von Azubis erledigt... "Mal eben". Hört sich unkompliziert an, aber bei dieser Routinearbeit tut sich jedes Mal der eine oder andere Stolperstein auf... Die meisten der mittlerweile hauptsächlich bei BMW verbauten 17''-Alufelgen gammeln in dem halben Jahr, das sie verbaut sind, an der Radmittenzentrierung der Radnabe fest. Beim 'Runterprügeln ebendieser ist aber Vorsicht gefragt, denn Alufelgen sind teuer, und der eine oder andere unvorsichtige Monteur hat sich dabei schon das Handgelenk gebrochen. Mit einem Kleckser Fett auf der Radnabe kann man dieses Problem meist umgehen, die meisten sind dafür allerdings zu faul...

Wenn das Rad dann unten ist, muss das neue natürlich 'rauf. Bei einem X5 E70 beispielsweise mit serienmäßiger 19''-Runflat-Bereifung (Reifen mit Notlaufeigenschaften) wiegt ein Rad mal eben bis zu 43 Kg. Auch kein Spaß... Dann Luftdruck prüfen, Reifenpannenanzeige initialisieren, Papierkram ausfüllen, einzulagernden Radsatz einscannen und einlagern... Das ganze innerhalb von 35 Minuten. Und wehe der Wartekunde hat noch einen wichtigen Termin, dann schwirren die Serviceassistenten um die Hebebühne, um einen anzutreiben.

Blöd ist auch, dass zwischendurch auch immer wieder Kunden mal eben die Wischerblätter gewechselt haben wollen oder eine Glühlampe ersetzt. Prinzipiell spricht auch garnichts dagegen, für die meisten Kunden macht man das natürlich gerne. Das Problem dabei ist aber, dass es einen immer aus der Konzentration reißt, wenn man seine eigentliche Arbeit abbrechen muss. Mein Geselle beschwert sich schon, dass er mich kaum sieht, weil ich ständig anderweitig beschäftigt bin. Was ich dabei alles nebenbei noch mache, sieht natürlich keiner: Ich halte die Werkstatt und das Betriebsgelände sauber, räume alles hinter den Gesellen her, erledige alle anfallenden Arbeiten, die der Service nicht bezahlt bekommt, warte den Druckluftkompressor, parke Autos um, hisse die Flaggen nach dem Sturm und hol sie ein wenn der nächste kommt... und das alles neben der regulär anfallenden Arbeit.

Heute ist mir noch ein Phänomen aufgefallen: Mein Arbeitstag endet um 16.00Uhr, der meiner Gesellen um 17.30. Dafür muss ich mir ständig dumme Sprüche anhören. Dabei fällt keinem auf, dass ich fünf Tage die Woche arbeite und die Gesellen nur vier - und dass wir somit alle auf 36 Stunden kommen.

Schon komisch so mit der Werkstatt...


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Das bin ich!

bruno violento bruno violento

BMW Fanboy.

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Vor 15 Jahren beschloss ich, mein Hobby zum Beruf zu machen und mich in Vollzeit mit Autos zu beschäftigen. Nach den Berufsausbildungen zum KFZ-Mechatroniker und Automobilkaufmann verkaufte ich 5 Jahre lang Zubehör für BMW und MINI Automobile. Seit vier Jahren arbeite ich als BMW Genius und teile meine Begeisterung für die Marke BMW.

Das mach ich hier:

WIEDER DA -Nach fünf Jahren Pause gibt es wieder viel Neues zu berichten! Ich liebe Autos. Zum Glück erlaubt mir mein Beruf, mich den ganzen Tag mit ihnen zu beschäftigen. Hier könnt Ihr mich bei den spannendsten Erlebnissen aus 15 Jahren mit den Marken BMW und MINI begleiten.

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