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Meine Leben mit BMW. (WIEDER DA!)

Fri Apr 11 20:25:50 CEST 2008    |    bruno violento    |    Kommentare (0)

School's out for ever...

Der Hard Rock-Klassiker von Alice Cooper dröhnt aus meinem iPod. Ich verlasse die G9, die Staatliche Gewerbeschule Kraftfahrzeugtechnik Hamburg (www.kfz-schule.de). Es ist mein letzter Schultag (wenn auch nicht für immer, aber dazu später mehr...).

In einem Monat werde ich die schriftliche Prüfung ablegen, dann sieht mich dieses triste Gebäude nie wieder.

Ich bin Auszubildender Kfz-Mechatroniker für Personenkraftwagen-Instandsetzungstechnik, und das nicht ohne Stolz. Leider wurde ich in den letzten drei Jahren aber auch immer wieder damit konfrontiert, dass ich den falschen Beruf gewählt habe.

Es ist nicht das Schrauben, das mir keinen Spaß macht, es ist vielmehr das Drumherum. Ich glaube es den älteren Kollegen, wenn sie sagen, unser Beruf hat sich stark gewandelt. Ein Mann, ein Werkzeug... das war einmal.

Aber wenn ich ehrlich bin liegt es nicht an den Umständen, dass es zwischen mir und der Technik kriselt. Ich bin das Problem.

Technisch begabt war ich noch nie. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fächer waren mir ein Gräuel, in der neunten Klasse wurde bei mir Dyskalkulie diagnostiziert, eine Art Legasthenie, aber auf den Bereich der Mathematik bezogen. Während meine späteren Klassenkameraden an Mopeds 'rumgeschraubt haben, habe ich gelesen. Während meine Freunde Toaster und alte Fernseher zerlegt haben, habe ich Toast gegessen und ferngesehen. Kurzum, ich bin mehr so der musisch begabte Typ... ;)

Ich weiß noch genau, wie ich auf die Idee kam, Kfz-Mechatroniker zu werden: Ich habe für meine Mutter ein Regal zusammengebaut und im Fernsehen lief AMS-TV (hieß damals noch so), als mir zum wiederholten Male die ungeliebte Frage gestellt wurde, was mit meiner Zukunft ich zu tun gedenke. Eher halbherzige Versuche, im Verlagswesen fußzufassen oder "irgend was mit Werbung zu machen" waren ins Leere gelaufen, und das Abitur war auch schon den einen oder anderen Monat her. Mir war klar, dass mein Aushilfsjob als Pizzafahrer keine Chance hatte, als Karriere gewertet zu werden, und so habe ich das kombiniert, was mir als das Naheliegendste erschien. Handwerkliche Fertigkeiten (immerhin konnte ich einen Schrank zusammenbauen) + ausgeprägte Liebe zu Automobilen aller Art (Spielzeugautos, Special-Interrest-Zeitschriften, mein Vater hatte mich infiziert) = Kfz-Mechatroniker! Wie hatte ich mich nur so irren können...

In der Berufsschule mutierte ich vom erfolgsverwöhnten Einserschüler im ersten Lehrjahr, nach der ein oder anderen Zwei im Darauffolgenden, zum Mittelmaß, antiproportional zum Schwierigkeitsgrad. Letzte woche dann war es soweit: Meine Note in der ersten Klausur des Lernfelds 10 (Instandhalten von Fahrwerks-und Bremssystemen) war eine 4,5. Zu meiner Entschuldigung muss zwar angemerkt werden, dass ich beínahe den gesamten Schulblock vor dieser Arbeit krankheitsbedingt gefehlt habe, und mir für die Klausurvorbereitung gerade einmal drei Minuten gegönnt wurden, um mich mit dem Unterrichtsmaterial vertraut zu machen, aber dennoch überkam mich wieder dieses längst vergessen geglaubte Gefühl, genau wie wenn man im Physik-Grundkurs eine Fünf zurückbekommt.

Heute haben wir dann die zweite Arbeit zum Thema geschrieben, und ich habe den Karren wieder aus dem Dreck gezogen. Aufbau und Funktion des Tandem-Hauptbremszylinders, des ABS, des ASR, des ESP, der MSR... Alles hab ich gewusst, und ich hoffe, das es im Zeugnis zu einer Drei reicht. Im Lernfeld 12 (CAN-Bus) wird es wohl eine Zwei, und in Wirtschaft und Gesellschaft, Fachenglisch sowie Sprache und Kommunikation bin ich seit jeher Klassenbester - was meine Einschatzung, den falschen Beruf gewählt zu haben, ebenfalls bestätigt.

Das war also mein letzter Schultag. Die schriftliche Prüfung anfang Mai bereitet mir schon seit Wochen schlaflose Nächte. Ich will einfach nur bestehen, und wenn es eine Drei wird, die Hauptsache ist, dass ich die Lehre abschließe. Schließlich muss ich mich mit meinem Abschlusszeugnis nicht bewerben, der Vertrag für die nächste Ausbildung ist schon unterschrieben. Am 01.08.08 geht sie los, diesmal werde ich Automobilkaufmann. Wieder bei BMW Hamburg. Diesmal ist es das richtige, ganz bestimmt. Und dann geht's auch wieder in die Berufsschule...


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bruno violento bruno violento

BMW Fanboy.

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Vor 15 Jahren beschloss ich, mein Hobby zum Beruf zu machen und mich in Vollzeit mit Autos zu beschäftigen. Nach den Berufsausbildungen zum KFZ-Mechatroniker und Automobilkaufmann verkaufte ich 5 Jahre lang Zubehör für BMW und MINI Automobile. Seit vier Jahren arbeite ich als BMW Genius und teile meine Begeisterung für die Marke BMW.

Das mach ich hier:

WIEDER DA -Nach fünf Jahren Pause gibt es wieder viel Neues zu berichten! Ich liebe Autos. Zum Glück erlaubt mir mein Beruf, mich den ganzen Tag mit ihnen zu beschäftigen. Hier könnt Ihr mich bei den spannendsten Erlebnissen aus 15 Jahren mit den Marken BMW und MINI begleiten.

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